Größte verbliebene Savanne der Welt in Australien, nicht Afrika

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    • Größte verbliebene Savanne der Welt in Australien, nicht Afrika

      Größte verbliebene Savanne der Welt in Australien, nicht Afrika
      Gebiet von der Fläche Westeuropas bislang weitgehend intakt geblieben - Umsiedlungspläne könnten es jedoch gefährden
      Canberra - Die größten unbeschädigten Savannengebiete der Erde liegen heute nicht mehr in Afrika, sondern in Australien. Sie erstrecken sich über ein Gebiet im Norden des Kontinents, das größer als Westeuropa ist, und stehen seit dem zunehmenden Verschwinden von Savannengebieten in Afrika, Asien und Südamerika mittlerweile für mehr als ein Viertel der weltweiten Savannenfläche überhaupt.

      Intakte Gebiete


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      bezahlte EinschaltungEin Wissenschafterteam um Professor Brendan Mackey vom WildCountry Science Council führte eine dreijährige Untersuchung in der Region durch. Ihr Befund: Während auf anderen Kontinenten die Savannenfläche - also die von Gras und Baumgruppen geprägte Übergangszone zwischen den tropischen Regenwäldern und den großen Wüstengebieten - durch Zersiedelung und Viehwirtschaft immer weiter zurückgeht, ist sie im Norden Australiens weitgehend intakt geblieben. Ein Netz von Naturschutzparks und eine relativ dünne Besiedelung - hauptsächlich in Form kleinerer Aborigines-Siedlungen - sind für ihre Erhaltung verantwortlich.

      Bisher zumindest, denn nach der langanhaltenden Dürre, die die australische Landwirtschaft in den vergangenen Jahren schwer beeinträchtigt hat, sind Pläne laut geworden, eine freiwillige Umsiedlung von Farmern aus dem dürregeplagten Süden in bisher unerschlossene Gebiete des tropischen Nordens zu organisieren. Mackey hält eine sanfte Teilerschließung für möglich, warnt jedoch davor, "die letzte und beste Gelegenheit, mit einer tropischen Region etwas Vernünftiges anzustellen" zugunsten einer Ausbeutung der Region verstreichen zu lassen. Er vergleicht die globale ökologische Bedeutung der austalischen Savanne mit der der Antarktis oder des Amazonas-Regenwalds.

      Kein Tierreichtum

      In Sachen Tierwelt kann die australische Savanne mit ihren afrikanischen Pendants allerdings bei weitem nicht mithalten. Die früher artenreiche australische Megafauna ist vor 50.000 Jahren - also etwa in dem Zeitraum, in dem Australien erstmals von Menschen besiedelt wurde, praktisch zur Gänze verschwunden: Die großen Weidetiere wie etwa das flusspferdgroße Riesenwombat Diprotodon, das größte bekannte Beuteltier überhaupt, ebenso wie die großen Raubsäuger. Nur wenige "größere" Säugetierarten haben überlebt, darunter das Antilopenkänguru, das ein wenig kleiner als das im Süden Australiens lebende Graue Riesenkänguru ist.

      Spektakuläre Herden, die wie in der afrikanischen Savanne das Landschaftsbild prägen, bringt ironischerweise nur ein unfreiwilliger Einwanderer aus Afrika zustande: Die Nachkommen von Dromedaren, die ab dem 19. Jahrhundert nach Australien importiert und als Nutztiere gehalten wurden. Mangels Nahrungskonkurrenz und großer Raubtiere konnten die verwilderten Dromedare die freie ökologische Nische ausfüllen und leben heute zu Hunderttausenden von den nördlichen Grasländern bis in die Trockengebiete in der Mitte des Kontinents hinein. (red)


      Quelle: derstandard.at
      www.AUSTRALIEN-FORUM.de
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