Bebauungsplan & Nachbarschaftsrecht

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    • Bebauungsplan & Nachbarschaftsrecht

      Hallo,

      kann mir jemand Informationen darüber geben, welche Regeln es bei Hausbau oder Hausumbau in Australien gibt?

      Gibt es soetwas wie kommunale Bebauungspläne, die einem zeigen, welche Bebauung auf einem Grundstück zulässig ist? Und, sind diese öffentlich einsehbar?

      Welche Gesetze oder Regeln sind zu beachten oder finden Anwendung? Gibt es so etwas wie Nachbarschaftsrecht, Grenzabstände, Bauwichte oder Grenzbebauung?

      Ich weiss, dass es sicher kein Thema in rural areas sein dürfte. Aber interessieren würde mich die Situation in typischen Wohngebieten, also dort wo die Grundstücke bis zu 700 qm gross(klein) werden...mit Sackgassen etc.

      Danke für jegliche Infos

      Sheila
    • RE: Bebauungsplan & Nachbarschaftsrecht

      Ja, es gibt Gesetze und Regeln, die man einhalten muß. Auch in rural areas kann man nicht alles machen, was man sich denkt.
      (wobei vieles gemacht wird und wo keiner meckert......?)

      Im Fall eines Falles kann dir der Town Planner Auskunft geben.

      anhand dem Beispiel von Albany

      kannst du dir dann vielleicht ein Bild machen.
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      Wer deutsche Verhältnisse will, muss in Deutschland bleiben!
    • Google mal nach "Planning Scheme" bei dem entsprechenden Coulcil. Wenn man so etwas das erste mal liest, erschließt es sich einem allerdings nicht unbedingt sofort... "set-back" ist der Grenzabstand, maximale Gebäudehöhe, Anzahl der zulässigen Wohneinheiten, Art der Nutzung sind auch angegeben (und natürlich vieles mehr...)


      Gruß,
      Rini
      TRÄUMER haben vielleicht keinen Plan, aber Realisten haben keine VISIONEN...
    • wie daluk schon sagte, hat jedes council seine ganz eigenen Richtlinien.

      Hier bei uns ist die Liste der Regeln und Gesetze 3 ganze Din A 4 Seiten lang und das sind jeweils nur die Titel, der jeweilige Gesetzestext versteckt sich dann dahinter.

      Bei uns kann man auf die Webseite vom Council gehen und dann dort seine Adresse eingeben und bekommt die Auskünfte online. Dort kann man dann auch Sachen erfahren wie Hazard danger, Bush fire Gefahr, Überschwemmungs- Gefahr und so weiter und die Bebauungs Einschränkungen, die damit verbunden sind.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Jessie ()

    • Und wenn du dann noch pech hast laesst dich das council bauen aber aus irgend einem grund ist der Canal nicht dort wo er eigentlich sein sollte und dann musst du mit den wasserleuten auch noch verhandeln bzw eine baubewilligung bekommen,

      mir wurde gesagt das kommt sehr selten vor bei meinem fall ists aber so was einiges an zeit nerven und geld gekostet hat.
    • Wie schon vorher gesagt, gibt es keine landesweiten Regelungen.

      Das hängt alles von der Stadt oder sogar von der Straße ab, in der du wohnst.

      Wenn man in ein neues Wohngebiet zieht, indem zB mehrere Straßen komplett von einer einzigen Firma erschlossen werden, gibt es oft zusätzlich zu den Regelungen des City Councils noch einen "Covenant".

      Das ist ein Regelwerk, das zB festlegt, wie schräg das Dach mind. sein muss oder auch welche Farben für Dach und Hauswänder erlaubt oder auch nicht erlaubt sind.

      Viele Grüße,

      Bianca
    • Das ist ein Regelwerk, das zB festlegt, wie schräg das Dach mind. sein muss oder auch welche Farben für Dach und Hauswänder erlaubt oder auch nicht erlaubt sind.


      Also genauso beknackt wie in D. :baby:
    • Original von crashboy
      Das ist ein Regelwerk, das zB festlegt, wie schräg das Dach mind. sein muss oder auch welche Farben für Dach und Hauswänder erlaubt oder auch nicht erlaubt sind.


      Also genauso beknackt wie in D. :baby:

      Noch viel beknackter, wenn du (z.B. wie wir) planst, auf Aboriginal Land zu bauen...
      Das komplette building covenant der Jabiru Town Development Authority ist mehrere hundert Seiten dick...
      Never
      does nature say one thing
      and wisdom another
    • Als ich gebaut habe, wude die Firsthöhe wegen 20 cm ( in Worten zwanzig Zentimeter) beanstandet, weil das Flugverhalten der Schwalben beeinträchtigt werden würde. :baby:

      Ich stelle mir grad vor, wie die Schwalben beim zuständigen Bauamt auf der Matte standen und sich beschwert haben. Wahrscheinlich haben die dem Sachbearbeiter auf den Tisch gek..... na ihr wisst schon.

      Letztlich sollte das Haus 20 cm tiefer gebaut werden und somit 20 cm tiefer als die Strasse nebst zugehöriger Rinne. Regen -> Wasser -> Haus -> Fußbad.
    • Original von crashboy
      ..... weil das Flugverhalten der Schwalben beeinträchtigt werden würde. :baby:


      =) =) =) Der war gut.
      Sicherlich wieder so ein Hobby-Ornithologe, der sich an seinem Schreibtisch viele Gedanken über das Flugverhalten der Vögel machen kann, während er bei seiner Arbeit aus dem Fenster schaut.



      Unsere Regeln


      Ich bin für das verantwortlich was ich sage - nicht für das was Du verstehst.
    • Original von BiancaAusCairns


      Das hängt alles von der Stadt oder sogar von der Straße ab, in der du wohnst.



      Oder von der Strassenseite, Nachbars sind höchste Hazard Stufe, weil am Berg, haben dafür aber keine Überflutungs Regeln zu beachten, wir haben keine Hazard Stufe, aber Überflutungsregeln... = völlig andere Bebauungseinschränkungen :rolleyes:

      Da hilft eigentlich wirklich nur, für das jeweilige Grundstück genau zu prüfen.
    • RE: Bebauungsplan & Nachbarschaftsrecht

      Wie wahr! Leider meinen viele Hauseigentümer im ländlichen Bereich, daß die Gesetze vom Wilden Westen gelten - wer zuerst schießt... anstelle eines gedruckten Gesetzestexts. Dabei gilt das Planungsrecht in Westaustralien immerhin seit 1928 (der neue Planning and Development Act datiert von 2005).

      1. Termin beim Council machen - jeder Bundesstaat und jede Gemeinde hat eigene Regelungen. Wie in Deutschland auch. Jeder Council (Gemeinde- oder Stadtverwaltung) hat ein 'Planning Scheme' mit 'Zones' - also Wohngebiete, Mischgebiete, Industriegebiete, Town Centre usw. Obwohl die Australier es immer wieder versuchen, es ist verboten, einen Industriebetrieb im Wohngebiet aufzumachen. Ich hatte gerade gestern einen Fall, wo ein Hauseigentümer einen 260m2 Schuppen (5,1 m hoch) im reinen Wohngebiet bauen wollte, plus 3er Carport... In den Schuppen wollte er eine Hebebühne einbauen, um seine Oldtimerautos auf Vordermann zu bringen. Ölabscheider? Umwelt? Lärm? Nachbarn? Alles Chinesisch für das Durchschnittslandei.

      2. Kaufvertrag genau analysieren - in der Tat gibt es bei vielen Grundstückstransaktionen 'Covenants' von denen auch im Council niemand weiß, weil sie nur zwischen Projektentwickler/Bauunternehmer und Eigentümer abgeschlossen werden. Auch den 'Title' - die Grundstücksurkunde - genau unter die Lupe nehmen - möglicherweise hat jemand anders Wegerechte oder eine Strom-, Wasser- oder Abwasserleitung durchquert das Grundstück.

      3. Insbesondere bei älteren Grundstücken - Landvermesser (Surveyor) mit ins Boot holen. Ich habe gerade einen Fall, wo der Zaun das Grundstück umschließt, aber leider der Winkel von der Straße der falsche ist. Das komplette Haus und alle Nebengebäude stehen also in Wirklichkeit auf Nachbars Grundstück...

      4. Auch beim Council nachfragen, ob alles auf dem Grundstück genehmigt ist. Rund 2/3 aller Anbauten, Schuppen (Sheds), Pergolas/Patios usw. sind nämlich vom Himmel gefallen. Caveat emptor - Buyer beware. Alle nötigen 'retrospective approvals' sollten vom bisherigen Eigentümer besorgt werden - was dauern kann. Ich hatte einen Immobilienmakler, der ganz aufgeregt zum Shire kam und loslegte: Er hätte seit 35 Jahren alte, marode Häuser aufgekauft, notdürftig geflickt, Probleme überpinselt und dann teuer weiterverkauft und er hätte noch nie eine Genehmigung benötigt. Da habe ich ihn gefragt, ob er das auch seiner Versicherung und dem Immobilieninstitut mitteilen könnte, die würden ihn dann beide rausschmeißen... Und ob er daran gedacht hätte, wenn sich ein Handwerker auf einer illegalen Baustelle verletzt, was das für ihn als Hauseigentümer bedeutete...

      5. Bei ganz alten Gebäuden kommt dann noch der Denkmalschutz dazu.

      6. Und möglicherweise Flutgebiete, angrenzende Naturschutzgebiete, angrenzende überregionale Straße usw.

      7. Für die Zufahrt (Crossover) wird eine separate Genehmigung benötigt - alles mit dem Council checken.

      Ich bin immer wieder fassungslos, wie blauäugig die Leute an einen Haus- und Grundstückskauf herangehen. Besser 1000 bis 2000 Dollar investieren (bei 400.000 bis 500.000 ist das kein hoher Prozentsatz) und dann etwas ruhiger schlafen können...

      Ohne Anspruch auf Vollständigkeit...

      Auf einer illegalen Baustelle vor 3 Wochen sagte ich zum Vorarbeiter, er sage seinen Leuten es sei besser, jetzt alles stehen und liegen zu lassen. Ich brauchte nur die Worte 'Worksafe' und 'Insurance' zu erwähnen und die Handwerker brauchten keine 5 Sekunden, um die Arbeit abzubrechen...
      Zurueck in der Zivilisation, Perth ist gleich um die Ecke...
    • RE: Bebauungsplan & Nachbarschaftsrecht

      Ja grundsätzlich ist es so dass wahrscheindlich 2/3 aller sheds und patios
      "Schwarzbauten " sind.
      Bei uns in QLD ist es aber so dass bis 10 m2 Dachfläche alles Genehmigungsfrei ist.
      Also nacheinander 2 mal 10 ist auch 20 ;)
    • kommt in die pfalz - wir durften 2003 voellig pruefungsfrei bauen.

      aerger gibt´s nur, wenn man sich nicht an den bebauungsplan haelt und jemand meckert (siehe ornithologen).

      wir waren so beknackt und haben uns im neubaugebiet an alles gehalten (da wir als zweite ueberhaupt gebaurt haben) und als erstmal die naechsten 50 grundstuecke verkauft wurden hat man kurzerhand die regularien derart aufgeweicht, dass jetzt fast alles erlaubt ist.

      bei uns war sogar noch die art der dachziegel vorbestimmt und welche pflanzen man setzen MUSS. ganz zu schweigen von firsthoehe, firstrichtung, etc.
    • :rolleyes: :rolleyes:

      geee na da kaufe ich mir lieber nen WOMO und stelle das irgendwohin, wenn einer meckert dann ziehe ich es lieber weg undm pflanze es wonaders hin :P LOL

      Mhh ja ich habe mir noch kein haus angeschafft da diese regulierungen mir zu viele kopfschmerzen gemacht haben, plus ich mag keine neubaugebiete :D

      allso alles wir im guten alten D...heheh
    • RE: Bebauungsplan & Nachbarschaftsrecht

      Bei einem 3 x 3 m garden shed sagen wir auch nichts. Und viele Schwarzbauten fallen überhaupt nicht auf. Erst wenn was passiert, ist das Geschreie groß. In Perth sieht das etwas anders aus, da gibt es beinahe jeden Monat ein neues hochauflösendes Luftbild, wo jede bauliche Veränderung auffällt (nearmap.com). Und die größeren Councils haben ihre Teams, die die Luftbilder systematisch durchforsten...

      Die Materialanforderungen und Baugrenzen sind hier in WA allerdings relaxter als in Deutschland. Deshalb gibt es auch so viele billige und häßliche Shed Houses - also Wellblechhäuser. Die sind so energieeffizient wie ein 100 Jahre altes Kohlekraftwerk. Der dritte Weltkrieg bricht aber aus, wenn jemand dreistöckig bauen will, das geht ja gar nicht. Zweistöckig ist schon immer ein Problem. Da braucht man ja auch Baustatiker, davon scheint es nicht all zu viele zu geben...

      Apropos Schwalben - hier sind es die Carnaby's Cockatoos, die vielen Subdivisions (Neubaugebieten) einen Strich durch die Rechnung machen. Und die Tatsache, daß es auf dem Lande kaum Abwasserleitungen gibt (deep sewer). 80 % der Gemeinde hier sind nicht an Abwasserleitungen angeschlossen, in anderen Gemeinden sind es 100 % des Gemeindegebietes. Da haben die Leute auch bei Neubauten dann ein Dreikammernsystem im Garten, das bei den Tonböden gerne mal überläuft und die Nachbarn flutet... Yuk.
      Zurueck in der Zivilisation, Perth ist gleich um die Ecke...
    • Der Sachbearbeiter war aber nicht zufällig irgendwie verwandt mit jemandem, der meint, die Einführung der Sommerzeit wäre schädlich für die Fenstervorhänge?

      :baby: :baby: :baby:

      Was lernt man aus all diesen Geschichten? Je "trockener" der Arbeitsbereich, desto bunter die Fantasie des Sachbearbeiters.
    • Original von fernweh
      Der Sachbearbeiter war aber nicht zufällig irgendwie verwandt mit jemandem, der meint, die Einführung der Sommerzeit wäre schädlich für die Fenstervorhänge?


      Das erinnert mich ja stark an unsere Vermieterin in Freiburg X(

      Wir sollten ab März sämtliche Fenterläden geschlossen halten, damit die Fenster durch das Sonnenlicht "keinen Schaden nehmen"
      Gruß
      @nna