Desert Queen: unsere Australienreise 2015/2016

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    • Desert Queen: unsere Australienreise 2015/2016

      Hallo Ihr lieben Leute im Forum,
      es ist ja nun wirklich Zeit für den Reisebericht der beiden Australienreisenden Barbara und Michael.
      Ich hatte ja angekündigt einen ersten aber nur vorläufigen Bericht –von Bleissy vehement gefordert – geschrieben.
      Um aber richtig berichten zu können, muss es auch richtig etwas zu berichten geben.
      Und das war gar nicht so einfach.
      Außerdem möchte ich an dieser Stelle anmerken, dass unser erster Reisebericht (2007/2008 ) in Deutschland geschrieben wurde ohne Eile, Internetproblemen usw. und deshalb von der Qualität nicht unbedingt mit dem jetzigen vergleichbar ist. Trotzdem ist/wird er lesenswert sein.

      Zu Beginn unserer Reise, die ja unter sehr schwierigen Bedingungen geplant und dann doch nach vielen Hemmnissen endlich Wirklichkeit wurde, gab es aufgrund des Wetters in Collie - dort war es kalt und regnerisch und wir holten uns eine starke Erkältung - wenig zu berichten.
      Auf der Flucht vor dem Wetter besuchten wir dann im „sonnigen Norden“ Gitte, wie schon berichtet und fuhren dann weiter in die Sonne.
      Für uns sind das immer Geraldton und die dortige Fishing Cooperative.
      Dort haben wir 1996, auf unserer ersten Australienreise (noch mit einem Motorhome) über den Lonely Planet diesen Fischladen gefunden. Ein älterer Herr empfing uns, erstaunt darüber, dass deutsche Touristen ihn aufgesucht haben und verwickelte uns in ein Gespräch über Australiens Fischerei an der Westküste. Man tauschte Rezepte zur Fischzubereitung aus und seitdem müssen wir unbedingt immer wieder hier her.
      Diesmal allerdings trafen wir ihn nicht an, er machte gerade Urlaub; den Fisch aber, den kauften wir trotzdem, herrlichen Rocklobster und andere Leckereien die Barbara vorzüglich zubereitete, so dass mir jetzt noch das Wasser im Munde zusammen läuft.
      Wir blieben 10 Tage, kurierten dort Barbaras zwischenzeitlich aufgetretene Erkältung aus, bekamen Nachbarn aus Deutschland und bereiteten uns auf unser neues Ziel Kalbarri vor.
      Außerdem vervollständigten wir unsere Ausrüstung, mussten leider eine neue Batterie für den Wohnbereich kaufen. Denn:
      Spät am Abend wurde plötzlich die 12 Volt Beleuchtung dunkel, dunkler und auch der Kühlschrank fiel aus. Den Motor gestartet und es wurde hell, der Kühlschrank lief und die Batterie zeigt auf dem (primitiven) Messgerät an, dass alles OK wäre; aber irgendwie glaubte ich das nicht.
      30 Minuten später das Gleiche wieder.
      Also am nächsten Morgen gleich auf die Suche nach einem Autoelektriker gemacht und auch schnell einen gefunden. Sehr schnell stellte sich heraus, dass die Batterie hinüber war und auch sonst ein Fehler mit der Solaranlage (120 Watt auf dem Dach) vorhanden wäre.
      Das könne er nicht reparieren, wüsste aber eine Firma, die Solaranlagenvertreibt und repariert.
      Also nichts wie hin da, nebenbei noch ein 80 Watt Panel zur Sicherheit aufs dach montieren lassen, die Batterie auswechseln lassen und die ganze Anlage durchchecken und optimieren lassen.
      Machte mal eben ca. 640 Dollar.
      Internetzugang, australische SIM-Karte (Telstra prepaid), RAC usw. erledigt und nun konnte es endlich losgehen.

      Bilder gibt es hier noch nicht
      :D :]
      michael

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    • Unser erstes Ziel ist Kalbarri.
      Kalbarri zeichnet sich dadurch aus, dass der Murchison River hier in den Indischen Ozean mündet. Auf dem Weg dahin hat er sich über viele Windungen tief in die felsige Landschaft eingegraben und so touristische Sehenswürdigkeiten geschaffen wie „the window“, das natürliche Fenster.
      Die Wege dahin waren gravel roads, also unbefestigte Straßen, für die unsere Desert Queen ja vorgesehen ist.
      Es wurde tagsüber sehr warm und die australische Plage, die Fliegen, fielen über uns her. Der schweißnasse Rücken war schwarz vor Fliegen und die versuchten natürlich überall in die Körperöffnungen am Kopf zu kommen.



      Die meisten Touristen trugen an den Hüten befestigte Netze und sahen aus wie Wesen vom anderen Stern. Vor Jahren fragte ich einmal einen Tourguide (Reiseführer), was man gegen diese Plagegeister unternehmen könnte und bekam die überraschende Antwort: "Nichts! Du musst sie einfach nur ignorieren“. So einfach geht das.

      Von Kalbarri wollten wir dann eigentlich weiter nordwärts nach Carnarvon. Dann fiel uns aber kurz vor der Abzweigung nach Monkey Mia bzw. Cape Peron auf, dass immer wieder etwas von „Shark Bay“ auf den Straßenschildern stand und uns dämmerte langsam, dass wir uns in der Geographie etwas vertan hatten, denn unser nächstes Ziel, der Cape Peron Nationalpark sowie Monkey Mia, in der Shark Bay gelegen, wo wir im dortigen Restaurant eine exzellente Fischplatte essen wollten, liegt genau vor Carnarvon.
      Und das passiert einem Nautiker. Allerdings gibt es bei den Nautikern den Spruch:
      „Navigation ist, wenn man trotzdem ankommt!“

      Shark Bay ist eine Halbinsel mit mehreren langen Landzungen und dort landeten aus Versehen bzw. durch Schiffbruch die Holländer ca. 1630, dann erst wieder sehr viel später Franzosen und Engländer. Die Gegend mit der Küste ist auch unter Batavia Coast bekannt.
      In Monkey Mia kommen die Delfine täglich an den Strand. Es ist eine Touristenattraktion in einem Nationalpark.
      Wir waren schon häufiger dort und jetzt ging es uns nur darum, in dem Restaurant die Fischplatte zu essen um dann am nächsten Tag in den Francois Peron Nationalpark zu fahren.
      Für die Nationalparks, für die man beim Betreten Eintritt zahlen muss, hatten wir einen Jahrespass gekauft, für alle Nationalparks in Westaustralien.
      Wir kommen in Monkey Mia an und erfahren, dass der Nationalpass nicht gilt, dass wir extra zu bezahlen hätten. Zähneknirschend bezahlen wir, unser Ziel, die Fischplatte vor Augen, und fahren zum Campground und schlucken erst einmal, als wir die Preise pro Nacht sehen, 55 $, knappe 40 Euro, das sind fast 50% mehr als normal. Wie haben ja ein Ziel vor Augen…
      Ich reserviere im Restaurant einen Tisch um dann herauszufinden, dass es unsere Fischplatte nicht mehr gibt und etwas Ähnliches erst am nächsten Tag zum Lunch wieder auf der Speisekarte steht.
      Dem Restaurantchef teile ich meine inzwischen nicht mehr zu bremsende Begeisterung mit.
      Es war nicht einfach, Barbara jetzt diese neue Sachlage mitzuteilen. Sie war seeehr ungehalten – aber was soll’s, wir gingen in das Restaurant, bestellten unterschiedlichen Fisch und waren erstaunt, als der Kellner uns zur Vorspeise, die wir nicht bestellt hatten, jeweils eine kleine Fischplatte servierte. Auf meine Einwendung, diese doch nicht bestellt zu haben, bekam ich die Antwort, dass es eine Geste der Wiedergutmachung der Geschäftsleitung sei, da wir doch extra wegen der Fischplatte gekommen wären.
      Toll!
      Schmeckte hervorragend, genauso wie der bestellte Fisch und der Wein passten hervorragend dazu. Der Tag war also gerettet.
      Am nächsten Tag dann in den Francois Peron Nationalpark.
      Am Eintritt befindet sich eine Schaffarm, heute eine Art Museum.
      Die kannten wir schon, also gleich in den Park, der mit Monkey Mia zum Weltkulturerbe zählt.
      Gleich am Eingang wird man aufgefordert, das 4WD, das Vierradgetriebe, zuzuschalten sowie den Reifendruck auf ca. 60% zu reduzieren.
      Allerdings erwartete uns dort eine weitere unangenehme Überraschung. Beim letzten Mal konnten wir mit dem Parkpass dort hineinfahren, diesmal auch. Allerdings verlangte man nun für die Übernachtung pro Person 20$, damals war es kostenlos.
      Zähneknirschend bezahlten wir für nur eine Übernachtung, kostenlos waren dann die Fliegen.
      Die Wege im Park sind größtenteils Sandwege, richtig roter sehr feinkörniger Sand, mehlartig und bis zu knietief.
      Also den Reifendruck reduziert und dann hinein.
      Man fährt in tiefen Spuren, rutscht und schaukelt hin und her und manchmal muss der Geländegang „low four“ zugeschaltet werden, da mit normalem 4WD es nicht mehr weiterging. Die Desert Queen schleppt ja auch einen ziemlich großen gewichtigen Rucksack (Aufbau) mit sich herum. Die Piste ist einspurig und bei Gegenverkehr musste einer in die Büsche. Irgendwie klappte das immer.
      Am Cape Peron angekommen, machten wir einen kleinen Spaziergang am Strand und dann weiter auf der Steilküste. Dabei verschätzte sich Barbara ein wenig mit ihren Kräften, es war bullig heiß und der Untergrund sandig, voller Geröll sowie immer auf und ab. Am schließlich erreichen Aussichtspunkt verhielten wir dann. Dort sollte man die unterschiedlichsten Fische und Meerestiere sehen können wie Mantas, Delfine, Seekühe und Haie.
      Wir bekamen nur Mantas zu sehen.
      Da Barbara etwas geschafft war, die Beeinträchtigungen durch ihre Krankheit sowie die künstliche Hüfte und zusätzlich durch immer wieder auftretende Gleichgewichtsstörungen, ging ich den Weg alleine zurück und fuhr mit der Desert Queen in die Nähe der Aussichtsplattform und holte sie dort ab.
      Übernachten wollten wir an der “Big Lagoon“. Dafür mussten wir ca. 1,5 Stunden durch den Sand fahren. Dort gibt es nur ein Buschklo (Plumpsklo) und der Rest muss einfach mitgebracht werden. Auf dem Weg dorthin lieferten wir uns ein Wettrennen mit einem Emu. Der Emu hat gewonnen, der war einfach schneller in dem tiefen Sand. Der Emu lief ungefähr in einer Entfernung von 8 Metern vor uns her.

      Wir verbrachten dort eine angenehme Nacht am Strand und fuhren dann frühmorgens gleich weiter. Beim Verlassen vom Cape Peron Nationalpark brachten wir den Luftdruck wieder auf „Normal“. Dafür waren inzwischen feste Kompressoren bzw. „Luftpumpen“ am Ausgang installiert.
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      michael

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    • Nun ging es nach Carnarvon. Dort fanden wir auch schnell unseren Caravanpark, machten eine Einkaufsliste und machten erst einmal große Wäsche.
      Am nächsten Tag fuhren wir hinaus zur „One-Mile-Jetty“, der großen Mole/Pier, die Anfang des 20. Jahrhunderts angelegt wurde, um Wolle und Getreide auf große Seeschiffe verladen zu können.
      Heute nur noch Museumsgegenstand. Eine Eisenbahn führte zum Kopf der Mole und noch heute kann man mit einem Nachbau der Bahn auf die Mole fahren, was wir natürlich auch taten.
      Auf unserer Eisenbahnfahrt begegneten wir noch zwei Pelikanen, die sich in einer kleinen Lagune mit den dortigen Fischen den Schnabel füllten.

      Dann wollten wir am benachbarten Leuchtturm im dortigen kleinen Museum den älteren Museumswärter von unserem letzten Besuch hier besuchen und stellten fest, dass der letzte Cyclon (Wirbelsturm) das Museumsgebäude zerstört hatte und es nun bis auf weiteres geschlossen war.
      Eigentlich schade; denn ich wollte wissen, ob der Bruder des Museumswärters eine zweite Australienumrundung mit dem Fahrrad in Angriff genommen hätte.
      Bei unserem letzten Aufenthalt hatten wir ein langes Gespräch u.a. auch über Fahrräder. Da verschwand er kurz und kam mit einem 80seitigen Bericht über die Fahrradrundreise seines Bruders zurück, die er mir schenkte.
      Damals plante der Bruder, weit in den 70igern, eine nochmalige Rundfahrt, diesmal nur anders herum.
      Leider bekam ich darauf nun keine Antwort.
      Nun also weiter nach Coral Bay am Ningaloo Reef.
      Dort müssen wir einfach hin. Zuerst waren wir dort Sylvester 1997.
      Dort ist vor der Küste das Ningaloo Riff und sorgt als Barriere dafür, dass hier ruhiges Wasser ist und man vom Strand aus direkt in die Korallen schwimmen/schnorcheln kann.
      Allerdings machte das Wetter nicht mit, es fing an zu Regnen und zu Stürmen und schließlich fand auch bei uns das Wasser einen Weg durch das Dach, wenn auch nur minimal, aber es reichte für eine angefeuchtete Matratze.
      Nach drei Tagen war es vorbei und ich begann mit den Tocknungs- und Reparaturarbeiten.
      Mit Heizlüfter und Fön den Bettkasten getrocknet, die Matratze draußen in der Sonne und mit Imprägnierungsspray, das ich schon gekauft hatte, alle Segeltuchteile am Dach imprägniert.
      Da uns durch den Regen etwas Zeit verloren gegangen war, verlängerten wir noch einmal um eine Woche und frönten dem Strandleben, ich schnorchelte und Barbara sah sich die Korallenwelt per Glasbodenboot an.
      Pünktlich um 15.30 Uhr war Fischfütterung und ein Pulk von ca. 50 Fischen bis 75 cm Länge erwartete die Fütterung. Durch eine Rangerin, die diesen Vorgang beaufsichtigte und einiges über das Ningaloo Reef erklärte, bekamen wir spezielles Fischfutter und die Fische rauften sich um das Futter und schwammen aufgeregt zwischen uns stehenden Menschen umher. Die Fische wuselten uns zwischen den Beinen herum, man spürte die Schuppen und manchmal auch die Mäuler, die an der Wade knabberten.
      Jedes Mal ein Erlebnis. Fischen bzw. Angeln war hier natürlich verboten.
      Langsam gingen uns die Vorräte aus, die Lebensmittel in Coral Bay sind ca. 40% teurer als normal, und wir planen unseren weiteren Verlauf.
      Wir wollen in den Cape Range Nationalpark. Dort gibt es nur Campgrounds mit Buschklo, keine Elektrizität, kein Wasser. Man ist kompletter Selbstversorger.
      Also mache ich mich im Internet schlau um festzustellen, dass aufgrund der Ferien in Australien nahezu alles ausgebucht ist. Beim letzten Mal konnte man nicht per Internet buchen, sondern am Parkeingang.
      Irgendwie bekam ich 4 Übernachtungen, allerdings erst ab dem 2. Juli.
      Wir verließen Coral Bay Richtung Exmouth, kauften dort ein, der Kühlschrank war wieder voll und dann buchten wir uns bis zum 2. Juli auf dem Campground Lighthouse (..) außerhalb von Exmouth ein.
      Ich vervollständigte dort unsere Trinkwasservorräte (in Coral Bay gab es Frischwasser nur flaschenweise für die Camper und damit bekam ich unseren Tank nicht voll), füllte noch zusätzliche Flaschen mit Wasser und füllte unsere Outbackdusche (Plastiksack mit Duschschlauch/Brausekopf, ca. 30 Liter) auf. Die wird einfach in die Sonne gehängt und man hat richtig heißes Wasser.
      Wir finden auf unserem Campground „Kurragong“ einen guten Platz in der Nähe der Buschtoilette 100m vom Strand.

      Wir sehen Kängeruhs und eine Horde Corellas, eine Art Kakadu, die über uns herfallen und ihre Futter von uns fordern. Dabei sind sie nicht zimperlich.
      Wir haben Vogelfutter dabei und schon scharen sich diese nicht zahmen, sondern wilden Vögel, um mich herum, sitzen auf meiner Schulter, meinen Armen und Beinen und nehmen das Futter aus der Hand.
      Ein Corella verwechselt meinen kleinen Zeh mit einer Blütenknospe oder ähnlichem und beißt hinein, ein unerwarteter Schmerz, aber schnell vorbei.

      Die Corellas besuchen uns nun immer. Faul liegen wir am Strand, ich schnorchle herum und sehe sehr viele bunte Fische, auch große bunte Papageienfische, Rochen.
      Das brachte mich auf die Idee, doch meine Angel fertig zu machen und wie viele andere versuchte ich mich als Freizeitangler – aber vergeblich.
      Am frühen Morgen sehen wir in einiger Entfernung, wie zwei Riesenkängeruhs ihren Kampf um die Vorherrschaft (?) ausfechten. Aufrecht stehend trommeln sie mit ihren Vorderbeinen aufeinander ein, dann zurückspringend und mit den Hinterbeinen tretend, dann wieder im „Kängeruhboxstyle“. Das ging so ca. 5 Minuten lang und dann eines der beiden Kängeruhs sich geschlagen gab und das Feld räumte.
      Die Sonne bräunte uns, die Vorräte gingen zu Ende, wir verlängerten noch einen Tag und dann ging es Richtung Tom Price, unserem nächsten Ziel
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      michael

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    • Zuerst machten wir noch einige Einkäufe in Exmouth, dann fuhren wir weiter bis zum Nanuturra Roadhouse. Hier übernachteten wir und dann ging es weiter nach Tom Price.
      Hier waschen wir unsere „versalzene“ Wäsche, füllen unsere Vorräte auf und planen unsere nächste Station.
      Tom Price existiert nur, weil hier Eisenerz gefunden wird und in riesigen Mengen gefördert und exportiert wird. Tom Price ist eine künstliche Kleinstadt mitten in einer gnadenlosen Steinwildnis, alles knochentrocken und von der Sonne ausgedörrt.
      Jetzt beginnt Erna zu Maulen (who the hell is that ?- einfach den anderen Reisebericht von 2007/2008 reinschauen, da könnt ihr erfahren, wer ich bin!). Sie will unbedingt auf den Mount Erna um hier ihrem Göttergatten Ernesto ihren Berg zu zeigen. Sie hat nämlich den Mount Nameless in Mount Erna umbenannt, leider noch nicht offiziell in den Karten vermerkt.
      Erna hat zwischenzeitlich in Deutschland Ernesto geheiratet und befindet sich nun auf Hochzeitsreise. In Perth wurde ihr Reisepass wie der unsrige ganz normal abgestempelt.
      Ihr Reisepass weist jetzt mehr Einträge auf als Barbaras und meiner zusammen.
      Also fahren wir natürlich auf den Mount Nameless, äh Mount Erna, und es ist ein Erlebnis, von dort aus einen Überblick über die Landschaft um Tom Price zu haben.
      An eines können wir uns, und da besonders Barbara, nicht gewöhnen:
      Nachts sinken die Temperaturen fast bis auf den Gefrierpunkt. Es ist bitterkalt!

      Unsere nächste Station wird der Mount Augustus sein, den wir über eine gravel road erreichen, ca. 350 km ohne irgendeine Ortschaft oder Tankstelle – den gleichen Weg dann wieder zurück. Laut Auskunft in der Touristeninformation soll die Strecke ( 8 Stunden Fahrtzeit erfordern, mal sehen.
      Wir hätten auch von Carnarvon aus fahren können, aber uns erschien es einfacher, von Tom Price aus zu fahren
      Der Mount Augustus ist weltweit der größte Monolith, größer als der Ayers Rock – den müssen wir sehen – also nichts wie hin.
      Wir verlassen die Strecke Tom Price-Nanuturra Richtung Ashburton Downs. Hier beginnt die gravel road nach Mount Augustus.
      Der Zustand ist in Ordnung, wir kommen gut voran, haben aber ca. 350km vor uns.
      Nach Ashburton Downs beginnt die dirt road schlechter zu werden. Schlimme corrugations, komplizierte (trockene) Flussdurchfahrten, viele gemeine und zu kurze Bodenwellen (dips).
      Dann laufen wir auf einen Camper auf, der uns einfach nicht vorbeilassen will – und wir haben noch ca. 250km vor uns.
      Er zieht eine lange Staubfahne hinter sich und wenn die Möglichkeit zum Überholen sich bietet, wird er plötzlich rasend schnell. Ich habe keine Chance, ihn zu überholen. Zwischenzeitlich taucht im Rückspiegel ein weiterer 4WD mit Trailer auf. Ich lasse ihn vorbei, da er schneller als ich ist. Nun versucht er es mit dem Überholen. Nach ca. 50km des dauernden Versuches schafft er es, nur um bald darauf einem anderem Camper aufzulaufen.
      So hatten wir teilweise 3 Fahrzeuge auf dieser Staubpiste vor uns- und de Staub legte sich kaum.
      Auf dem campground in Mount Augustus fanden wir dann heraus, dass der Camper vor uns uns tatsächlich bewusst nicht überholen lassen wollte. Er meinte, wenn er vorne wäre, wäre der Staub hinter ihm, wenn er uns überholen ließe, bekäme er den Staub ab. Er hat sich keine Freunde gemacht.
      Der campground in Mount Augustus ist gemütlich, die sanitären Einrichtungen halt outbackmäßig. Es gab sogar eine Wellblechbar und eine Tankstelle.
      Wir wollten eigentlich eine powered site, die waren aber alle aufgrund der Ferienzeit auf Wochen ausgebucht. Unpowered kostete 23$ pro Nacht und wir hatten nette Nachbarn.
      Wir buchten 4 Tage, besuchten die Bar, die an einen Pferdeunterstand im Outback erinnerte – und vielleicht auch war. Der Wein war uns zu lieblich, also ein VB, zum Preis von je 6$.
      An den Wänden hingen altes Zaumzeug, Tierfallen, uralte massive eiserne Werkzeuge aus der Vergangenheit der nahegelegen Station Mount Augustus.
      Am nächsten Tag starteten wir unsere Erkundung des Mount Augustus.
      Dabei mussten wir leider feststellen, dass die ersten Pfade an den Mount Augustus für Barbara doch zu schwierig wurden. Da es immer wieder über Pfade mit viel Geröll ging, musste ich sie bei nahezu jedem Schritt führen und das wurde zu anstrengend für sie, da ja auch ihre Gleichgewichtsstörungen sich erschwerend auswirkend.
      Am Cattle Pool, einem kleinen See im Schatten eines Tales, wuchsen viele Eukalyptusbäume mit vielen abgestorbenen Ästen, in denen sich Wellensittiche niedergelassen hatten.
      Es war kühl und angenehm.
      Große weitere Märsche ließen wir aus, gingen noch einen kleinen Marsch, der Barbara forderte aber eben nicht überforderte.
      Auf dem Heimweg fiel uns auf, dass plötzlich eine Straßenhälfte abgesperrt war. Dieser abgesperrte Teil wies unzählige Löcher mit kleinen Minihügeln auf, ähnlich wie in Coober Pedy, nur in Miniatur.
      Näher herangetreten sahen wir, dass viele Bienen um diese Löcher herumschwirrten und ab und zu darin verschwanden. Außerdem lagen etliche tote Bienen herum.
      Auf dem campground erfuhren wir dann, dass wir das Ende eines Lebenszyklus dieser Bienen sehen durften.
      Die weiblichen Bienen bohren sich diese Löcher, diesmal die Straße, richten dort eine Art Bienenstock ein, warten auf die Bienenmännchen zur Befruchtung und legen dann die befruchteten Eier ab.
      Nach der Befruchtung sterben die männlichen Bienen, die weiblichen dann, wenn sie nach der Eiablage die Höhle verlassen. Der nächste Zyklus beginnt mit dem Schlüpfen der neuen Bienengeneration.
      Die nächsten Tage sahen wir uns nach kurzen Märschen die Aboriginal Paintings an, fuhren zum Sunsetlookout, um dort festzustellen, dass der Sonnenuntergang doch gar nicht so spektakulär ist.
      Zum Abend kühlte es sich gewaltig ab, lange Hose, Sweatshirt und Socken warfen erforderlich.
      Es zog starker Wind auf, der Himmel bewölkte sich immer mehr, einige Leute hatten am Nachmittag den Gipfelmarsch auf halber Höhe abgebrochen, das sie fast davon wehten.
      So beschlossen wir, zurück nach Tom Price zu fahren,
      Wir waren jetzt seit Tom Price jetzt 560 km unterwegs, ich habe gerade auf den zweiten Tank geschaltet (2x 90 Liter) und entscheide, obwohl eigentlich noch genug Diesel vorhanden wäre, 25 Liter zusätzlich zu Tanken. Preis: 1,84$; in Tom Price 1,38 $.
      Mit zunehmenden Entfernungen im Outback „explodieren „ eben auch die Dieselpreise.
      Auf dem Weg zurück haben wir das Glück, zum einen die Piste zu kennen, zum zweiten nicht einen „Staubigen“ vor uns zu haben. Zusätzlich war in der Zwischenzeit der Grader unterwegs und hatte einen Teil der Piste in einen Highway verwandelt.
      An einer Flussduchfahrt (trocken) starrte uns plötzlich vor uns in ca. 5m Entfernung ein Dingo an. Bis ich die Kamera schussbereit hatte, verschwand er auf die linke Seite und ich bekam ihn gerade noch so eben in die Kamera.
      Am späten Nachmittag kamen wir in Tom Price an. Ich fuhr noch mit dem zweiten Tank. So hatte ich ca. 16 Liter pro 100 km verbraucht, und das im 4WD.
      Hier in Tom Price müssen wir erst einmal waschen, das Auto innen und außen vom roten Staub befreien, der überall wieder zu finden ist, auch in Schubladen.
      Ich hatte eine offene Entlüftung im Dach übersehen, so dass trotz der vollen Stärke der Lüftung nicht genügend Überdruck im Innenbereich erzeugt wurde und an einigen Stellen dann doch der Staub seinen Weg ins Innere fand.
      Unser weiterer Weg wird uns über Karijini, Millstream Chichester über Karratha, 80 Miles Beach nach Broome und Cape Leveque führen, dann die Gibb River Road und dann sehen wir weiter.
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      michael

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    • weitere Bilder aus Cape Peron, Carnarvon
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    • weitere bilder Mount augustus,
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    • und noch welche...
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    • und der weg zurück nach millstream über hamersley gorge
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      michael

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    • millstream
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      michael
    • ..und weiter millstream
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      michael
    • Hallo Michael,
      ein schöner Bericht von Eurer Reise.

      Ein Tipp gegen die Fliegenplage:
      Holt Euch in einem Pferdezubehör-Laden (richtig gelesen :) "Botanical Flycream".
      ist eine Creme auf Basis von Sandelholz und Rosmarin. Ganz wenig Creme dünn um die Nasenlöcher, Ohren, Mund und unter den Augen (damit beim Schwitzen nichts ins Auge laufen kann) verteilen und Du hast Ruhe vor den Viechern.

      Selbst probiert.

      Weiterhin alles Gute für Euch. Grüße an Barbara
      Elvira
      Reiseberichte unter wolff-in-au.de
    • Hallo Michael,

      Danke, dass Du mich virtuell mit auf die Reise nimmst :)
      Wir waren im November 2012 auch dort unterwegs und hatten eine tolle Zeit!

      Schön, dass Ihr trotz der zuerst schwierigen Umstände Euren Traum von einer erneuten Australienreise wahr machen konntet.
      Ich wünsche Euch eine schöne Zeit in Down Under

      Gruß Karin
    • Wir melden uns zurück mit 3 Nachrichten

      Hallo Ihr Lieben daheim im Forum,
      Obwohl eine sehr lange Zeit seit unserem letzten Bericht vergangen ist:
      Wir sind immer noch da!
      Für die lange Zeit unserer Abwesenheit im Forum habe ich zu Beginn dieses Berichtes drei Nachrichten zu verkünden:

      1. Nachricht: es ist eine gute Nachricht.
      2. Nachricht: es ist eine schlechte Nachricht.
      3. Nachricht: es ist eine gute Nachricht.

      So, nun aber mal der Reihe nach. Zu den Nachrichten komme ich dann an den bestimmten Stellen der Geschehnisse.

      Wir sind also nach Mount Augustus wieder zurück in Tom Price, es ist noch kalt.
      Aufgelockert wurde unser neuer Aufenthalt in Tom Price durch ein paar Galahs, eine kleine rotgraue Kakaduart, die Barbara besuchten und von ihr gefüttert wurden.

      Nachdem wir uns von der Fahrt erholt hatten, alles gesäubert hatten, den Kühlschrank aufgefüllt und unsere schmutzige Wäsche gewaschen hatten, wollten wir eigentlich in den Karijini-Nationalpark.
      Mit der Erfahrung von Barbara am Mount Augustus wurde es aber deutlich, dass sie die meisten der ziemlich schönen, aber tiefen Schluchten gar nicht erreichen würde.
      Und alleine, Barbara dann irgendwo wartend, wollte ich es nicht angehen, zumal wir ja schon mehrmals da waren.
      Also eine Änderung: (keine Nachricht!) nur in die Hamersley Gorge und dann in den Millstream Chichester Nationalpark über die Privatstraße der Eisenerzgesellschaft.
      Für diese Privatstraße, die eigens von der Eisenerzgesellschaft für die Bahntrasse Tom Price – Karratha an die Küste als Servicestraße eingerichtet wurde, benötigt man eine spezielle Erlaubnis, das sog. ‚permit’. Die Straße ist eine gut gewartete Gravelroad und zieht sich neben den Bahngleisen hin.
      Um das ‚permit’ zu erhalten, mussten wir ein 25minütiges Sicherheitsvideo anschauen. Erst dann bekamen wir es.
      Die Gesellschaft will sich damit gegen eventuelle Regressansprüche bei Unfällen/Pannen absichern.
      Die Straße war in einem guten Zustand, nur manchmal sehr viele corrugations, das sind waschbrettartige Rillen quer zur Fahrtrichtung, die ein Auto ganz schön durchschütteln können.

      Als erstes Ziel hatten wir die Hamersley Gorge, eine Schlucht in diesem kargen, trockenen, steinigen und sonnenverbrannten Land, die einzigartig ist. Durch Erdverwerfungen in der Urzeit hat sich das flüssige Gestein wellenförmig angehoben und ist dann erstarrt.
      Bisher war es eine beschwerliche Anreise über sehr schlechte Pisten.
      Zu unserer Überraschung trafen wir plötzlich nach ca. 60km Gravelroad auf eine befestigte Teerstraße, einen befestigten Parkplatz und hölzernen Wegen (Boardwalk) in die Schlucht – und dementsprechend vielen Leuten dort unten. Wir sahen uns das ganze von oben an und entschieden, uns nicht in das unten wahrzunehmende Getümmel zu stürzen, zumal wir ja auch hier schon mehrmals waren.
      Zu den Bildern:
      Bild 1: Barbara und ihre Galahs in Tom Price
      Bild 2: Hamersley Gorge
      Bild 3: Hamersley Gorge
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      michael
    • Hamersley Gorge to Millstream

      Auf unserem weiteren Weg passieren uns mehrmals die Erzzüge von Tom Price nach Karratha, die von 3 Diesellokomotiven gezogen werden und bis 3km lang sind, für uns unvorstellbar. Wenn die Straße die Trasse kreuzt und ein Zug ankommt, dann muss man sich auf eine lange Wartezeit gefasst machen, zumal der Zug an diesen Abschnitten die Geschwindigkeit aus Sicherheitsgründen drastisch verringert.

      Also weiter in den Millstream Chichester Nationalpark zu unserem „geheimen“ kleinen Campingplatz am Fortescue River.
      Den fanden wir schnell um dann leider feststellen zu müssen, dass er geschlossen war und nun zu einem riesigen Picknickplatz mit mehreren gasbefeuerten Barbecues umfunktioniert war.
      Enttäuscht fuhren wir auf den nächsten Campground, wo wir dann einen schönen Platz für 4 Tage fanden mit einer schönen Buschtoilette.

      Auch dieser Platz war schön. Mitten in der Natur und nette Nachbarn. Als Dusche nutzten wir unsere Outbackdusche, einen Plastikwassersack mit ca. 25 Litern, von der Sonne aufgeheizt und dann hoch gehängt – schon hat man eine warme Dusche.

      Später fanden wir heraus, dass der Wasserspiegel des Fortescue Rivers sich dramatisch gesenkt hatte und die Gefahr bestand dass die Ufer abrutschen.
      Am nächsten Tag suchten wir noch einmal den gesperrten Campground, jetzt Picnic Area, auf und genossen die einzigartige Atmosphäre am Fluss.
      In den Bäumen tummelten sich Hunderte Corellas (kleinen Kakaduart), die einen Höllenlärm machten. Beim letzten Mal konnten wir nicht draußen kochen, da allerlei Gezweig, Gefieder und was Vögel sonst noch fallen lassen, von oben kam.
      Plötzlich kreiste ein Adler über den Bäumen, die Corellas wurden unruhiger und plötzlich auf einen Schlag flogen sie auf und der Schwarm flog im Zickzack über dem Fluss, dem Adler keinen Angriffspunkt zeigend. Ein einmaliges Erlebnis.
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      michael
    • unser campground

      hier unser campground mit Bushtoilette und toller Outbackdusche
      1. Bild: unser campground
      2. Bild: Unserer Bushtoilette
      3. Bild: unsere bushtoilette von Innen mit Bürste, Toilettenpapier im Halter und Desinfektionsmittel im Eimer mit Bürste
      4. Unsere outbackdusche, sehr luxuriös
      5. dito mit Badegast
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      michael

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    • Später fanden wir heraus, dass der Wasserspiegel des Fortescue Rivers sich dramatisch gesenkt hatte und die Gefahr bestand dass die Ufer abrutschen.
      Am nächsten Tag suchten wir noch einmal den gesperrten Campground, jetzt Picnic Area, auf und genossen die einzigartige Atmosphäre am Fluss.
      In den Bäumen tummelten sich Hunderte Corellas (kleinen Kakaduart), die einen Höllenlärm machten. Beim letzten Mal konnten wir nicht draußen kochen, da allerlei Gezweig, Gefieder und was Vögel sonst noch fallen lassen, von oben kam.
      Plötzlich kreiste ein Adler über den Bäumen, die Corellas wurden unruhiger und plötzlich auf einen Schlag flogen sie auf und der Schwarm flog im Zickzack über dem Fluss, dem Adler keinen Angriffspunkt zeigend. Ein einmaliges Erlebnis.

      Die nächsten beiden Tage besichtigten wir die Millstreamfarm, die heute eine Art Museum ist.
      Ca. 1860 gegründet, mitten in der trockenen Wildnis am Fortescue River, der an dieser Stelle auch in der Trockenheit genügend Wasser hat. Die Frau des Farmers ließ ein Kanalsystem entwickeln, Teiche anlegen und mit Lotosblumen und Palmen bepflanzen, so dass eine schattige, kühle Oase entstand.
      Überraschend sehen wir auch eine schöne Blume, die Sturt’s Desert Pea, eine rote lupinenartige Blume in Bodennähe. Ein sehr schönes sattes Rot.

      Das Haupthaus, noch bis in die Mitte des letzten Jahrhunderts war die Farm in Betrieb, ist im Original erhalten ebenso wie das angrenzende Küchenhaus mit der Originaleinrichtung wie z.B. der große Küchenofen mit seitlichen Wassertanks. Bei Temperaturen um die 40°C, einem immer brennenden Ofen und den heißen Wassertanks ohne Elektrizität für eine Lüftung oder gar Aircondition muss dass grauenvoll heiß gewesen sein.

      Bild 1: Corellas auf der Flucht
      Bild 2: Corellas im Schwarm auf der Flucht
      Bild 3: Corellas auf der Suche nach einem Platz im Baum
      Bild 4: Haupthaus
      Bild 5: Küchenhaus
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      michael
    • Millstream Fortsetzung

      weitere Bilder von der Farm
      Bild 1: Farmhaus mit Küchenhaus
      Bild 2: Küchenofen
      Bild 3: Palmengarten, verwildert
      Bild 4: Sturts Desert Pea
      Bild5: Haupthaus alleine
      michael
    • von Millstream über Karratha nach Broome

      Nun ging es weiter nach Karratha zum Einkaufen, endlich wieder feste Straßen und Zivilisation.
      Im Einkaufszentrum die Vorräte wieder aufgefüllt und dann nach Port Samson, einem kleinen Ort ca. 60 km von Karratha entfernt.
      Dort wollen wir im Restaurant Essen gehen, das wir aus früheren Reisen kennen.
      Wir kriegen den reservierten Platz auf dem Campground und essen hervorragenden Fisch. Dafür ist das Restaurant bekannt.
      Das war ein guter Tag und wir schlafen aus und fahren dann nach Port Hedland, einem Erzverschiffungshafen (und auch Meersalz) 200 km östlich von Karratha. Wir trudeln so langsam in der aufkommenden Hitze dahin, buchen uns für drei Tage ein.
      Wir waschen wieder, gehen Einkaufen, gehen zum Friseur und vieles andere inzwischen notwendig gewordene wird erledigt
      Wir treffen auf interessante Leute, plauschen und sind faul und essen erstklassig, Barbara übertrifft sich selber.

      Und immer noch kein Platz für eine Nachricht, langsam wird es spannend!

      Ausgeruht fahren wir zur 80 Mile Beach, einem Campground an einem sehr langen Strand, nämlich 80 Meilen, auf dem man auch mit dem Auto fahren kann.
      Fotografiert haben wir hier nicht, also keine Bilder – Ooch!
      Es ist sehr warm und wir buchen uns für 4 Tage ein, dann wird es weiter nach Broome gehen, unserem nächsten großen Ziel.
      Wir faulenzen, schauen uns den Sonnenuntergang an und lassen uns bräunen.
      michael
    • Nun geht es weiter nach Broome. Inzwischen ist es Ende Juli und wir werden die „staircase to the moon“, die Treppe zum Mond sehen. Dieses ist nur in bestimmten Zeitabschnitten zu sehen, nämlich dann, wenn totale Ebbe ist (wie bei uns im Wattenmeer) und gleichzeitig Vollmond mit aufgehendem Mond über der See, das Wattenmeer anleuchtend. Ein wirklich einmaliges Erlebnis, das wir schon mehrmals erleben durften.
      Da Broome zu dieser Jahreszeit ein vorrangiges Touristenziel ist und die Campingplätze meistens schon im Voraus gebucht sind, fahren wir erstmal zu einem sog. Overflow Campground, der nur provisorisch in dieser Zeit geöffnet wird. Hier ist es der PCYC Campground, ein Gelände der Polizei für Jugendliche. Er ist billiger und das Geld geht an die Organisation, die sich auf dem Gelände mit benachteiligten Jugendlichen beschäftigt.
      Hier waren wir schon häufiger und es gefällt uns hier sehr gut.
      Wir bekommen auch sofort einen Platz, fahren dann sofort in die Touristeninformation, um dort die nächsten beiden Ziele auf der Dampier Peninsula (Halbinsel) zu buchen, nämlich Cape Leveque und Middle Lagoon. Es ist wie gesagt Hochsaison aber wir schaffen es, jeweils 4 Tage in Cape Leveque und dann in Middle Lagoon zu buchen.
      In Middle Lagoon waren wir beim letzten Mal und es war einfach nur herrlich, Cape Leveque soll noch schöner, besser sein.
      Jetzt aber sind wir erst einmal eine Woche in Broome und freuen uns auf die Cable Beach, den schönen, langen und breiten Stand mit den schönen Sonnenuntergängen und den Kamelen am Strand und viel Sonne.
      Am 01. und 02. August schauen wir uns die Staircase to the Moon im Mangrove Hotel an. Die Terrasse ist schon Stunden vorher gefüllt, wir finden aber einen Platz an der Balustrade mit interessanten Leuten, mit denen wir ein Schwätzchen halten.
      Didgeridoomusik untermalt den Abend, es wird dunkel und dann ist es soweit, am Horizont erscheint zunächst nur ein heller Schein. Dann schiebt sich der Vollmond langsam über den Horizont bis der gesamte Vollmond zu sehen ist und sich im Watt spiegelt. Je höher er aufsteigt, desto besser ist zeichnet sich die Treppe zum Mond, die Spiegelung im waschbrettartigen Watt, ab.
      Dieses Schauspiel genießen wir noch einmal am nächsten Tag, allerdings mit Nebenwirkungen. Denn bald stellt sich heraus, dass Barbaras Lieblingsmücken, die Sandfliegen (Sandflies) über uns und besonders über Barbara hergefallen sind. Die Bisse dieser Spezies sind sehr unangenehm und lang anhaltend.

      Bild 1-3: Staircase to the moon
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      michael
    • Wir rüsten uns für unsere Fahrt nach Cape Leveque und Middle Lagoon aus, für die 8 Tage müssen wir alles dabei haben.
      Cape Leveque ist berühmt für seine raue, bizarre und rotbraune Küstenlandschaft mit traumhaften Stränden. Es ist eine Aboriginal Community, also Aboriginalgebiet mit eigenen Regeln. Alkohol ist dort verboten, bzw. nur im Camper zu genießen und bestimmte Bereiche sind für den Tourismus tabu. Das gleiche gilt für Middle Lagoon.

      Und hier flechte ich die erste Nachricht ein, es ist eine gute Nachricht mit dem folgenden Wortlaut:

      Wir haben, wie auch schon bei unseren letzten Reisen, eine sehr gute Auslandsreisekrankenversicherung bei der Bruderhilfe abgeschlossen. (???)

      Die Straße dort hin, es sind ca. 200km, besteht zur Hälfte aus einer sehr sandigen, staubigen Gravelroad mit zum Teil sehr heftigen Verwerfungen. Für diese Strecke wird ein 4WD empfohlen – zu Recht!
      Wir kommen gut durch und sind am frühen Nachmittag dort und bekommen unseren reservierten Platz.
      Wohnwagen oder größere Camper sind nicht erlaubt, so lassen viele Leute ihren Caravan in Broome stehen und packen ein Zelt in ihren 4WD und fahren so dort hin oder mieten sich in Zeltunterstände dort ein.
      Cape Leveque befindet sich am nördlichsten Teil der Halbinsel Dampier Peninsula und hat sowohl ein West- wie ein Ostufer.
      Am Westufer mit einer bizarren Gesteinsformation (irgendwie an den Mars erinnernd) kann man den Sonnenuntergang genießen, nicht jedoch baden, da hier die Strömung gefährlich sein soll. Baden/Schwimmen findet auf der Ostseite statt, wo ein sog. Boardwalk, ein langer hölzerner Gehweg mit Treppen, an den Strand führt.

      Wenn man Interesse hat, kann man an einer (kostenpflichtigen) Führung mit einem Aboriginal teilnehmen und etwas über die Leute, die Kultur und die Landschaft, Sitten und Bräuche kennen lernen.
      Wir liegen am Strand, schwimmen herum und waschen unsere Wäsche, plauschen mit den Nachbarn und lassen es uns gut gehen.
      Zum Abend nehmen wir eine Flasche Wein und gehen auf die Terasse um den Sonnenuntergang zu genießen mit einem kühlen vollmundigen Schluck und Gesprächen mit unbekannten Nachbarn.

      Die nächsten beiden Abende fahren wir an den Weststrand, ca. 1,5 km Strecke, für Barbara aufgrund der Beschaffenheit zu Fuß nicht machbar, und genießen den Sonnenuntergang direkt am Strand. Wir stellen unsere Stühle auf und trinken zu diesem Schauspiel dann ein schönes, kühles Bier. Das australische Bier wird von Barbara wie folgt charakterisiert:
      „alkoholhaltige Pisshilfe“, da es eben ganz anders als das unsrige ist und in der Regel sehr kalt getrunken wird.

      Die Zeit in Cape Leveque ist vorbei, unsere Erwartungen wurden nicht erfüllt. Es ist zwar schön hier oben, aber in unserer Erinnerung ist Middle Lagoon, unser nächstes Ziel, viel schöner und interessanter.

      Bild 1: Sonnenuntergang von der Terrasse
      Bild 2: Weststrand von der Terrasse aus
      Bild 3: Sonnenuntergang am Weststrand
      Bild 4: Barbara wartet am Weststrand mit einem kühlen Drink auf den Sonnenuntergang
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      michael

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