UNO: Urvölker erhalten mehr Rechte
USA, Australien und Kanada lehnen Deklaration ab
Urvölker in aller Welt haben von den Vereinten Nationen erstmals das Recht auf Selbstbestimmung, auf ihr Land und auf die dort liegenden Bodenschätze verbrieft bekommen. Die UNO-Vollversammlung verabschiedete nach 20-jährigem Ringen die entsprechende Deklaration.
Sie sichert den 370 Millionen Ureinwohnern weltweit, darunter den Navajos in den USA, den Inuit in Kanada und den Massai in Ostafrika Schutz vor Diskriminierung zu.
Mehrheit stimmt für Erklärung
Die Erklärung wurde mit den Stimmen von 143 der 192 UNO- Mitgliedstaaten, darunter auch Deutschland, angenommen. Mit Nein stimmten Kanada, die USA, Australien und Neuseeland, also Staaten, in denen Urvölker Land mit wertvollen Ressourcen für sich beanspruchen. Elf Mitglieder enthielten sich der Stimme.
Durch einen Zusatz, nach dem die territoriale Integrität und politische Einheit souveräner Länder von den Rechten der Urvölker nicht eingeschränkt wird, hatte die Deklaration jetzt die Mehrheit gewonnen. Sie wird erst durch die Integration in die nationale Gesetzgebung der UNO-Mitgliedstaaten rechtlich bindend.
Ersatz für Landstriche
Demnach steht Urvölkern für Landstriche, von denen sie einmal vertrieben wurden, jetzt Ersatz oder Ausgleich in anderer Form zu. Ihr eigenes Land darf weder zu militärischen Zwecken noch, wie in der Vergangenheit häufig, zur Lagerung giftiger Abfälle missbraucht werden. Über seine Nutzung bestimmen ausschließlich sie.
UNO-Angaben zufolge leben derzeit noch in 70 Ländern Urvölker mit eigener Sprache, Kultur und Tradition und Religion. In Bolivien machen die Angehörigen des Aymara-Volkes knapp 80 Prozent der Gesamtbevölkerung aus, in anderen Ländern sind Urvölker sind bis auf wenige Dutzend Mitglieder zusammengeschrumpft.
Mit Material von dpa
Quelle: http://www.heute.de