Eure Meinung? den Ayers Rock besteigen, Ja oder Nein?

  • Hallo liebe Australien Freunde,

    bei unserer 2- monatigen Reise 2004/2005 haben wir auch das Red Center besucht, Alice Springs-Mac Donnels Range- Kings Canyon - Ayers Rock.

    Ich stand vor dem Aufstieg auf den Uluru, aber meine damalige Einstellung hat mich dazu bewogen nicht hochzuklettern auf den heiligen Berg der Aborigines.

    Wenn ich wieder mal davorstehe, dann tu ich's !

    Und Ihr? Wie siehts bei Euch aus ? Pro oder Kontra ?

    Freue mich auf Eure Reaktionen!

    Grüsse Uwe

  • Ich war 2002/2003 dort und habe mich damals entschieden, nicht auf den Uluru zu steigen. Die Entscheidung entstand aus einer Mischung aus Respekt für die Aboriginies und ihren Werten und Bräuchen und der Empfehlung unseres Backpacker-Reiseführers, der es uns zwar freistellte, aber es sehr begrüßte wenn wir stattdessen drum herum gingen.

    Ich hatte einen wunderschönen Nachmittag beim Uluru-umwandern!

    Für mich ist das Besteigen des Uluru eine typische Touristen-Sache. Man kann nie genug bekommen, nicht weit genug sehen, nicht nah genug dran sein und verliert dadurch den Respekt und Abstand an Stellen, an denen man vielleicht noch einmal überlegen sollte.

    Das klingt alles etwas nach rügendem Zeigefinger, aber in diesem speziellen Fall sehe ich einfach keinen Grund, diese Grenze zu übertreten.

    Dazu kommt: als ich die schwitzenden, alten, mit falschem Schuhwerk und riesigen Fotoapperaten ausgerüsteten und blöd winkenden Menschen auf dem Weg zum "Gipfel" gesehen habe, hat sich mir echt der Magen umgedreht und ich wollte mich ungern dort einreihen. :)

    Was ist denn der Grund für dich, es das nächste mal doch machen zu wollen, Uwe?

    Lieben Gruß,
    Gwenee

  • Bei meinem ersten Besuch des Ayers Rock 1998 hab ich ihn bestiegen.
    Beim zweiten mal hab ich mich mehr über die Aboriginies und deren Belange interessiert und bin nicht nochmal hinaufgestiegen. Ich würde es auch nicht mehr machen.

    Gruß
    Ibex

    1998 NSW-Qld-NT-SA-Vic-ACT / 2000 NSW-Qld-NT-WA-SA-Vic-TAS-ACT / 2002/2003 SA-NSW-TAS-WA / 2005 WA-NT / 2008 Qld-NSW-WA / 2011 NSW-Vic-SA-WA / 2013 WA / 2019 NSW-Vic. / tbc

  • hier ist was schief gelaufen wie kann ich das löschen help !!

    ich lass das so....

    2 Mal editiert, zuletzt von Mr.Ozmania (1. Februar 2008 um 21:57)

  • Bei uns im Bus waren einige ganze wild raufzusteigen und waren enttäuscht das die Ranger den Aufstieg wegen Wind geschlossen haben.

    Natürlich wären wir nicht rausgestiegen, ich bin nicht gläubig aber bei uns hüpft auch keiner in der Kirche am dem Alter rum und steigt da rauf.

  • Ganz pragmatisch: Nein. Auf jeden Fall würde ich die 60.000 Jahre alte Kultur und den Glauben der Ureinwohner respektieren. Punkt.

    Cheers,

    Morko

  • Hallo Mr.Ozmania!

    Wie's der Zufall so willhabe ich heute mal wieder in einem Geschäft in einem Reiseführer geblättert (von Falk, soweit ich mich erinnere) und aufgrund der Vorbenutzer klappte das Buch sofort auf der Seite Uluru auf.

    Dort stand u. a., dass es sich um eine geweihteStätte der Aboriginals handelt und es nicht gern gesehen wird, wenn man den Uluru besteigt. Das dürfte allen ebenso bekannt sein, wie die Tatsache, dass es jedes Jahr Todesopfer unter der Uluru-Besteigern zu beklagen gibt.

    Aber auch aus medizinischen Gründen sollte man Abstand nehmen. Die Tour dauert min. 2 Std. und ist vor allem im Aufstieg sehr, sehr steil und anstrengend. Personen mit Höhenangst, Herz- oder Atemproblemen wird dringend vom Aufstieg abgeraten.

    Nach dem Aufstieg hat man auf dem Plateau in vielen Fällen mit dem Wind dort oben zu kämpfen, was den Aufenthalt nicht unbedingt angenehmer gestaltet.

    Bergsteiger wissen: der Abstieg ist meist anstrengender als der Aufstieg. Am Uluru habe ich es selbst gesehen, wie Touristen in Flip-Flops(!!!) in der Mittagshitze (des australischen Winters - was geht dann erst im Sommer ab?) auf dem Hosenboden und beide Hände am Stahlseil das letzte Drittel herunter rutschten.

    Aber auch der Rest mit richtig festem Schuhwerk saßen mehr auf dem Hintern als dass sie aufrecht gingen.

    Die Aussicht ist angeblich auch nicht so prickelnd und oft macht einem das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Als wir letztes Jahr im Juli dort waren, war der Aufstieg an beiden Vormittagen wegen starken Winden auf dem Plateau gesperrt. Der frühe Morgen wäre (wenn überhaupt) sowieso die beste Zeit für einen Aufstieg. Alles was nach 10/11 Uhr stattfindet ist einfach zu heiß.

    Den besten Blick hat man sowieso vom Hubschrauber oder vom Flugzeug aus.

    Meine Meinung: bleibt unten und respektiert den Glauben der Aboriginals. Macht lieber einen schönen Mala Walk mit zwei Anangu-Damen und einem Übersetzer und lasst euch in die Traumzeit entführen.

    Ich hätte auch was dagegen, wenn einer einfach so mal auf's Kirchendach oder auf den Petersdom oder auf die Al-Aksa-Moschee steigt, um die Aussicht zu genießen.

    Viele Grüße
    Frank

  • hi uwe,
    keine schlechte frage,ist so zusagen ein "hot topic"... :D
    kannst damit vieleicht eine "neue lawine" im forum lostreten.... :] ich finds gut das du fragst.

    und meine meinung waere ganz klar : Nein!

    ich war auch schon vor dem monument gestanden,hab aber die lust zu einem aufstieg nicht verspuert.war an einem sehr heissen tag (wie so oft!) und haben auch prompt ein abtransport von nem touri im san-car mitbekommen...der aufstieg war wohl zu viel fuer die person....

    aber ein NEIN deswegen,weil ich solche religioesen plaetze respektiere und man nicht alles machen muss,nur dass man sagen kann:" ich war dort"!
    fuer die aborigines ist es ein sehr spiritueller platz und das soll er auch bleiben.man kann ihn ja sehr gut vom boden aus sehen oder wer's mag aus der luft.
    mich wuerd eher interesieren,was leute bewegt den uluru zu besteigen,was es ihnen gibt...spirituell sicherlich den wenigsten :rolleyes:

    aber,jedem das seine... 8) schliesslich hat man ja die moeglichkeit Ja oder Nein zu sagen im leben.

    gruss auch, hobbes

  • Hallo Gwenee

    danke für Deine Antwort,

    Zitat


    Für mich ist das Besteigen des Uluru eine typische Touristen-Sache. Man kann nie genug bekommen, nicht weit genug sehen, nicht nah genug dran sein und verliert dadurch den Respekt und Abstand an Stellen, an denen man vielleicht noch einmal überlegen sollte.

    Zum Teil gebe ich Dir recht, die Touris müssen immer die Nase ganz vorne haben, Ok.
    Für mich wäre das Besteigen des Uluru eine natürliche Sache, es liegt doch in der Natur der Menschen Berge zu besteigen, um eben zu sehen was es weiter weg gibt, oder einfach nur um die Aussicht zu geniessen. Ich denke früher haben die Menschen, bzw. unserer Ur- Ur- usw. Vorfahren ohne Handy und Navis und GPS bewaffnet diese Höhen bewusst gesucht um sich zu orientieren, das steckt uns also im Blut sozusagen.
    Respekt soll immer da sein das ist richtig und es gibt solche und solche Touristen.


    Zitat

    Dazu kommt: als ich die schwitzenden, alten, mit falschem Schuhwerk und riesigen Fotoapperaten ausgerüsteten und blöd winkenden Menschen auf dem Weg zum "Gipfel" gesehen habe, hat sich mir echt der Magen umgedreht und ich wollte mich ungern dort einreihen


    Da bin ich wieder Deiner Meinung, ich bin selbst viel in den Bergen, da ich am Bodensee wohne und viel in Österreich beim biken oder wandern bin.
    Schuhwerk, da leg ich auch Wert drauf und Halbschuhtoristen mag ich auch nicht.
    Wenn man nur früh genug aufsteht, kann man viele solcher Sachen meiden.


    Zitat

    Was ist denn der Grund für dich, es das nächste mal doch machen zu wollen, Uwe?

    Ich habe die Aussagen eines älteren Aborigene verfolgt, ein kluger Kopf, ich kann ihn nicht genau zitieren, aber sinngemäss hat er zum Ausdruck gebracht, das es ja auch üblich ist in anderen Ländern und Glaubensrichtungen heilige Stätten zu besuchen (z.B. Kirchen), wenn man sich benimmt und Respekt zeigt.Warum soll also ein Tourist nicht den Uluru besteigen dürfen, schliesslich wollen wir das Geld dieser Leute und kaputt geht er davon nicht (der Uluru).Diese Meinung hat mir die neue Sichtweise gebracht.

    Mal sehen wie es dann wirklich ist, wenn ich wieder vor der Entscheidung stehe...

    Liebe Grüsse zurück von Uwe

  • Hallo,

    für mich war und ist das absolut klar: ich würde ihn nicht besteigen. Man hat die Rechte der Aboriginals schon zu oft mit den Füssen getreten, da sollte man auf bestimmte Dinge verzichten können. Ich bin sogar der Meinung, dass man den ganzen Touri Hype dort lassen sollte, zumal es Unmengen an kostbaren Wasser kostet, was es dort nicht unendlich gibt. Einfach auch mal an die Umwelt denken.
    Ist meine Meinung...

    Gruß, Eckhard.

  • Lieber Uwe,

    also, das Bedürfnis zum Besteigen von Bergen kann ich gut nachvollziehen. Ich selbst wandere unheimlich gern und habe letztes Jahr eine wunderschöne Bergtour in der Silvretta gemacht. Allerdings sehe ich den Unterschied ganz einfach darin, dass die Schweizer Alpen oder die Canadischen Rockies (soweit ich weiss) niemandem heilig sind und es keinem Glauben "auf dem Kopf rumtrampelt", wenn ich dort wandern gehe.

    Dazu kommt in diesem Fall dass du von oben wohl wenig anderes sehen wirst als von unten - halt ewig weite leere Flächen. Klar wird es schön sein dort oben... aber ich finde einfach nicht, dass die Vorteile überwiegen.

    Dass man die Halbschuhtouristen meiden kann mag ja sein, ändert aber nichts daran, dass du genau das gleiche machst wie sie ... den Weg auf den Ayers Rock gehen.

    Das mit dem Aborigine sehe ich folgendermaßen: Für mich besteht ein wirklich großer Unterschied dazwischen, heilige Stätten zu besuchen und sie zu besteigen. (und dass man ja auch nicht auf Kirchen klettert ist ein wenig griffiges Argument ... das ist ja eigentlich in jedem Kulturkreis eher unüblich!)
    Schliesslich hat ja niemand verboten, ihn sich anzusehen, ihn zu umrunden und ihn anzufassen.
    Für mich ist der Uluru kein Berg im herkömmlichen Sinne, auf den man nunmal rauf muss um ihn in seiner vollen Form zu erfassen. Ich finde drumherum wandern genauso "griffig".
    Der Berg geht dadurch natülich nicht kaputt, (wobei man den Weg da hoch schon sehr sehr gut sehen kann und es nur auf die Jahre ankommt, in denen man den Weg immer weiter belatscht) aber es gibt nunmal genug Aboriginies, die die Meinung deines Freundes nicht teilen.


    Vielleicht schaust du ja nochmal, wenn du dann wirklich da bist, ob du da echt hoch musst. :)

    Lieben Gruß,
    Gwenee

  • Hallo Eckhard,

    Zitat

    Ich bin sogar der Meinung, dass man den ganzen Touri Hype dort lassen sollte, zumal es Unmengen an kostbaren Wasser kostet, was es dort nicht unendlich gibt. Einfach auch mal an die Umwelt denken.

    auf den Touri Hype verzichten, na gut, das erklär mal den Leuten die im Ayers Rock Resort Ihren Lebensunterhalt bestreiten, das rutscht einem immer leicht von den Lippen.

    Schätz mal wieviele Menschen dort arbeiten Eckhard... ?

    Die Leute, das Land der Staat, alle leben vom Tourismus, da drückt man manche Augen zu.
    Das alles ist wohl nur ein riesiges Touri-Geschäft, ob Leute raufklettern oder nicht, es ändert nichts, im Gegenteil, je mehr darüber öffentlich diskutiert wird desto besser dreht sich das Rad :)

    Schönen Abend noch, Ciao, Uwe

  • Hallo Uwe,

    das ist mir natürlich klar. Das gilt auch nur auf meine Person bezogen. Natürlich ist Tourismus wichtig, gar keine Frage, das ist wohl überall auf der Welt so, selbst in meiner kleinen Gemeinde mitten in Deutschland !! Aber wie oben schon erwähnt wurde handelt es sich hier um ein Heiligtum und, das ist Fakt, gibt es dort einfach auch wenig Wasser. Das ist für mich Grund genug, der Gegend vorerst fern zu bleiben. Kann sein, dass sich das irgendwann mal ändert, aber trotzdem werde ich nicht auf dem Uluru rumklettern, sollte ich mal wieder nach Oz kommen.

    Gute Nacht erstmal, Eckhard.

  • Hi Gwenee,

    warst Du den schon mal in den ca. 70 km entfernten Olgas?
    Die Kata Tjutas wie die Aborigines das andere Heilgtum nennen.

    Es soll ein genauso heiliger Ort sein wie der Uluru ... und es ist wirklich ein fantastischer Ort, ich persönlich finde ihn wesentlich schöner und beeindruckender wie den Uluru. Er hat auf mich wirklich mystisch gewirkt und wir konnten stundenlang wandern ohne Hinweisschilder das es nicht erwünscht ist das zu tun.

    Warum steht dieser Ort nicht zur Diskussion? Auch ein Heiligtum?

    Ich meine, kein Ami (der muss bei mir immer herhalten, oder walhweise Japaner
    :) also kein Tourist der sich Gedanken um das Land macht das er besucht, sondern halt nur mal dort sein wollte, kommt auf die Idee sich die Olgas anzuschauen weil die ja nicht so bekannt sind wie der Ayers Rock, so, und hier sehe ich den Knackpunkt: Es würde keinen Meschen interessieren ob man in den ebenso heiligen Olgas umeinanderwandert oder nicht.

    D'accord ?

    Ich wünsch Dir noch einen angenehmen Abend.

    Grüsse Uwe

  • Hi Gertschi,

    ihr wart enttäuscht das die Ranger den Berg gesperrt hatten?

    Aber hoch wolltet Ihr natürlich nicht :)
    Warum wart Ihr dann entäuscht?

    Also klar wolltet Ihr hoch :) Oder lieber doch nicht?

    Tschüss, Uwe

  • Lies mal genau es waren einige enttäuscht, vorallem die typisch deutschen Touristen!

    Wir nicht, da wir von Anfang an da nicht raufgestiegen wären.

  • Hallo Uwe,
    ich war das erste Mal 1984 am Rock. Damals bin ich auch hinauf und habe auch alles Fotografiert, was mit dem Rock zu tun hatte. Es stand noch kein Schild dort, mit der Bitte, den Rock nicht zu besteigen.
    Als ich, ein paar Jahre später, wieder mal dort war, bin ich auch nicht mehr hinauf und bin lieber drum herum gelaufen.Dabei habe ich auch gesehen das einige Abschnitte nicht Fotografiert werden dürfen.

    Ich, persönlich, wäre dafür dass der Aufstieg ganz gesperrt wird. Es gibt genug zu sehen, ohne das man den Rock erklimmen muß.

    Gruß Tim


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  • Ich würde den Berg auch nicht besteigen,in einer Reportage wurde erwähnt das die Aborigines das nicht gerne sehen und die Ranger vor ort auch nicht.Viele überschätzen sich und dann müssen es andere ausbaden die da runter zu holen.Wir haben hier auch in der Ecke einen heiligen Berg.Dort haben die einen Weg angelegt mit super Bildern die einzelne Teile dort beschreiben,bloß der Berg ist Tabu.Diese Form gibt es auch nur drei mal auf der Welt und trotzdem respektieren die Besuchen den Wunsch ihn nicht zu besteigen.

    Einmal editiert, zuletzt von MSV (2. Februar 2008 um 01:35)

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