Gibb River Road - Fragen...

  • Hallo,

    wir wollen naechste Woche die Gibb River Road von Derby aus fahren, haben aber noch einige Fragen. Vielleicht kann uns ja der ein oder andere ein paar Tipps geben.

    - Gibt es Teil-Strecken, die sehr schwer zu fahren sind?

    - Wollten vorgestern die 52km zu den Bungle Bungles fahren, sind aber nach 5km umgedreht. Es hat alles extrem gescheppert und gequietscht, wollten den Landcruiser erst nochmal den 360.000km Service goennen und ihn checken lassen, bevor wir das ganze machen. Ist die GRR aehnlich "krass"?

    - Wenn die Strass 'corrugated' ist, also sehr holprig: Soll man dann die Luft aus den Reifen lassen?

    - Bei den Flussdurchquerungen: Macht man die in H4 oder L4? Wieviele kommen da so auf uns zu?

    Liebe Gruesse aus Broome,
    downundersurfer

  • Hey,
    bin die Strecke zu den Bungles im Mai mit Westernxposure gefahren.Das sind 52 echt harte km.Gut dass ihr Euren Wagen nochmal durchchecken lasst.Aber scheppern wird es trotzdem.Wir haben bei der Einfahrt in den NP die Luft reduziert.
    Die GRR ist lange nicht so heftig wie die Fahrt in die Bungles.
    Was ich nicht ganz verstehe,wenn Ihr an den Bungels seid und nach Darwin wollt,wieso fahrt ihr dann die GRR von Derby aus???

    Gruss Anne

    Australia the place to be

    Traumland

    "Lass dir helfen,sonst ertrinkst du",sagte der freundliche Affe,nahm den Fisch aus dem Wasser und setzte ihn in einen Baum.

  • Hallo Surfer,

    Etwas schwieriger sind meistens nur die Abstecher von der GRR, wie z.b. Mitchell Plateau und Lennard Gorge usw.
    Die GRR ist meistens in gutem Zustand.

    Wenn Ihr glaubt dass die ersten 5km zu den Bungle Bungle krass sind dann rate ich Euch langsamer zu fahren :)

    Auf Corrugations versucht so mit ca. 55 - 70 km/std zu fahren, vorausgesetzt dass der Shotter nicht zu gross ist und dass da nicht zu viele Schlagloecher sind.
    Ich lass auf solchen Strecken nie Luft aus den Reifen und habe schon in ueber 90000 km keinen Reifen beschaedigt.
    Allerdings reduzire ich den Druck in den Reifen in den Wuestem im loosen und tiefem Sand zur haelfte.
    Ich muss allerdings auch sagen dass ich nur 10 Play Reifen benutze.

    Bei Flussdurchquerungen 1. oder 2. Gang in H4.
    L4 nur wenn das Flussbett sehr sandig ist oder voller grossen Steinen oder tiefen Loechern.
    Niemals im Fluss Gaenge umschalten !

    Die einzigen Fluesse wo das Wasser vieleicht noch etwas tief ist sind der Pentecoast und der Durack.
    Beaobachted andere Fahrer wenn Ihr Euch nicht sicher seit.

    Wenn Ihr von Derby kommt, fahrt Ihr auch zur Windjana Gorge?
    Wenn ja, dann unterhaltet Euch dort mit anderen Leuten denn die meisten von denen waren wahrscheinlich am vorherigem Tag noch auf der GRR.

    Viel Spass,
    Mike

  • Falls es die Camper-Innenausstattung ist welche scheppert und quietscht, wird dies kaum durch den normalen Toyota Service abgedeckt werden.

    Bei Flüssen wie von Nomad erwähnt L4 im 2. Gang falls der Untergrund nicht fest (schlammig etc.) oder sehr uneben erscheint bzw. man nichts genau erkennen kann (sodass man nicht im Wasser schalten muss). Ansonsten langsam(!) in H4 etwa im 1. Gang.

    Corrugations haben nicht viel mit dem Reifendruck zu tun, scharfkantige Steine bzw. Schotter hingegen schon. Und für letzteres ist die GRR berüchtigt, insbesondere nach einer Instandstellung eines Teilstücks - letztes Jahr hat mich ein Strassenbauarbeiter beim Durchwinken ausdrücklich nochmals auf diese Gefahr hingewiesen.
    Das Thema Luftdruck scheint ein kleiner Glaubenskrieg zu sein. Seit ich persönlich - im Einklang mit der Empfehlung verschiedener Outback Mechaniker - die Luft bei Troopie Originalbereifung auf langen Strecken mit scharfkantigem Schotter etwas (20%) runterlasse, habe ich seither keinen Platten mehr eingefangen. Auf solchem Schotter sind höhere Geschwindigkeiten (ab etwa 60 km/h) Reifenmörder. Mit leicht reduziertem Druck allerdings auch auf Asphalt nie mehr als 80kmh fahren, ansonsten drohen die Reifen zu überhitzen.

    Die Lennard Gorge Zufahrt ist absolut problemlos, solange man nicht meint den letzten km auch noch unbedingt fahren zu müssen ... zu Fuss ist man genauso schnell! Wo dieser letzte km beginnt ist also ziemlich deutlich :D, es hat dort auch einen recht grosszügigen Parkplatz.

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  • Thema Druck ablassen:

    Wir lassen bei unserem alten 80er Landcruiser auf Pisten auch immer Luft ab aus den Reifen, da die Fahrt einfach erheblich bequemer wird. Es ist unglaublich wie viel Komfort ein "halb platter" Reifen so bringen kann. Außerdem hilft sowas auch gegen "Scheppern"...

    Allerdings sollte man dann auch einen anständigen Kompressor dabei haben, damit bei Asphalt sofort wieder die Luft nachgefüllt werden kann.

    Ansonsten gibt's nämlich bald nicht nur einen halben sondern einen ganzen Platten... 8o

    Gruß,

    Bianca

  • hallo downundersurfer,
    die grr ist von derby aus in der regel ganz gut befahrbar bis hin zu abzweigung zur drysdale river station /kulumburu road. dann wird sie sehr steinig und "kann reifen kosten".
    erkundige dich in derby im tourist office über den zustand der straße und auf den campgrounds bei deinen nachbarn, die gerade die grr hinter sich gebracht haben.
    nicht mehr als 50 km/h zu fahren ist häufig gut, manchmal mußt du aber etwas schneller fahren, um mit den corrugation gut klar zu kommen. man merkt es am "scheppern". es gab strecken auf der grr oder auch zum mitchel plateau, wo ich mit 50 km/h fast wahnsinnig geworden bin, bei 60-70 km/h wurde es ruhiger - hört sich widersinnig an, war aber so.
    vorsicht bei linkskurven, da du auf den corrugation nicht die bodenhaftung wie auf einer sealed road hast, du kannst in der kurve nach rechts abkommen, also in die mitte kommen, da nicht alle räder gleichzeitig bodenhaftung haben.
    zu den reifen ist genug gesagt, ich fahre welche mit 12 lagen nachdem ich mit den normalen vor allen dingen auf der grr immer wieder reifenschäden hatte. jetzt geht es besser.
    auf dem weg zu den bungle bungles hatte ich einen federbruch in der ersten flußdurchfahrt. nach erfolgter reparatur in halls creek mit langer wartezeit (14 tage) sind wir wieder rein und ich fand die strecke (ich bin sie zum dritten mal gefahren) nicht soo schlimm. das alles ändert sich aber immer wieder.
    für die grr lege ich dir windjana gorge und bell gorge nahe. das schwimmen am bell gorge wasserfall ist ein erlebnis.
    zum scheppern: wir fahren seit 2002 mit 4wd-campern (eigenen). wir haben porzellangeschirr und trotz extremer pisten (grr mi mitchell plateau zweimal, tanami road, great central, plenty higway, chambers pillar, palm valley usw. noch keinen kaputten teller usw. gehabt. ich staue alles mit geschirrtüchern, befestige alles so, das es nicht klappern kann - obwohl man es nicht komplett verhindern kann. das wird man mit der zeit lernen.
    noch etwas: laß dich nicht durch einige ein"heimische" unter druck setzen, die fast mit tempo 100 und campinganhänger dir entgegen kommen oder an dir vorbeibrettern, versuch einfach deinen fahrstil zu halten.
    falls dir ein roadtrain entgegen kommt, fahre links ran und halte an. der schleppt eine riesige staubwolke mit kleinen steinen hinter sich her, so daß du erst einmal nichts siehst und zum zweiten prasselt das alles auf dein auto, an deine windschutzscheibe und wenn man steht, ist die gefahr von steinschlagschäden einfach geringer.
    ich weiß nicht, wieviel zeit du hast - aber laß dir zeit und du wirst unwahrscheinlich viel sehen.
    ciao
    michael
    falls du richtung mitchel plateau willst, dann solltest du am king edward river die felszeichungen (2 plätze) in der nähe des dortigen campgrounds dir ansehen, es lohnt sich.

  • Das wird schon....aber lass den Jeep heile.. ;)
    Eventuell bekommen ja meine Frau und ich den Zuschlag... :D

    Wünsche dir viel Spaß!

  • Noch ein Tipp - VOR dem Befahren einer Furt UNBEDINGT prüfen ob auch WIRKLICH ein Gang eingelegt ist. Einem Bekannten ist es, auf dem Rückweg von den BB, passiert dass dies nicht der Fall war, bis Er dann den Gang eingelegt hatte, hatte das Differenzial genüsslich Wasser gezogen. Darüberhinaus sollte man das Betätigen der Kupplung in tiefem Wasser vermeiden. Es besteht die Gefahr, dass Wasser in das Kupplunggehäuse eindringt und die Kupplung dann durch rutscht. Luft aus den Reifen lässt man nur in TIEFEM Sand (ist in den BB nirgends gegeben). Auf Dreckstrassen wird sich der Reifen, durch div. kleine und größere Steine, sehr schnell verabschieden. Man fährt besser mit normalem Druck zwischen 70 und 90 KM/h. Ansonsten kann ich Michael (desert queen) nur zustimmen.

  • Lass den Druck erst bei der Windjana Gorge runter, denn bis dorthin ist die Strasse zuerst asphaltiert, später sandig, und auf dem Sand liegen >80km/h gut drin.

    Edit: Mit 37psi fährst Du aber bereits "reduziert" falls Du noch die Originalbereifung (Schlauchreifen + Split Rims) hast.
    Denn wenn ich mich recht erinnere ist der von Vermietern empfohlene Asphalt-Reifendruck für den (vollbeladenen) 4.2L Bushcamper 40/45 psi, für den neuen V8 gar 50/55 !

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    Einmal editiert, zuletzt von Bluey (23. Juni 2009 um 19:30)

  • [COLOR=royalblue]zu den reifen ist genug gesagt, ich fahre welche mit 12 lagen nachdem ich mit den normalen vor allen dingen auf der grr immer wieder reifenschäden hatte. jetzt geht es besser.[/COLOR]


    Welchen Reifenhersteller hast du gewählt? Bieten alle diesen Reifentyp an?
    Danke für deine Info.

    Gruß
    pauline

    Einmal editiert, zuletzt von pauline (23. Juni 2009 um 19:54)

  • hallo pauline,
    als ich den beitrag schrieb, wollte ich auch den hersteller/ die marke angeben, fiel mir aber einfach nicht mehr ein.
    jetzt habe ich rekapituliert. es ist der hersteller hancook. habe ich in coober pedy von der dortigen reifenwerkstatt (ein deutscher aus plön) empfohlen bekommen und bin damit zufrieden, obwohl sie natürlich sehr hart und für den sand nicht unbedingt die besten sind - aber sand ist ist mir bisher am wenigsten begegnet. ich glaube, ich habe 250 AUD pro reifen bezahlt - oops, aber ich hatte viel weniger reifenpannen auf den letzten 40.000 km damit (nur eine!!! auf der gibb river road als ich schon fast durch war, kurz vorm pentgecost river).
    ciao
    michael

  • Hi,

    evtl ja :)

    Bin immer mit 39 PSI (und er ist schon vollbeladen) gefahren, hatte ihn bei Safety Check in Townsville bei nem Toyota Service und danach waren ueberall nur 37 PSI drin....

    Also lass ich beim Windjana Gorge auf 30 PSI runter und gut ists, oder?

    Ach und noch was zum Thema Vorraete: Muss man fuer ca 10 Tage wirklich von vornherein 80l Wasser fuer 2 Personen an Board haben, oder gibt es dort die Moeglichkeit Trinkwasser nachzufuellen (zu kaufen) ?

    Gruss,
    downundersurfer

  • 37 oder 39 macht in der Praxis keinen grossen Unterschied aus. Der Toyota Service hat möglicherweise das permanente Zusatzgewicht des Camperaufbaus nicht berücksichtigt, der Bushcamper ist hinten ziemlich schwer und verträgt deswegen hinten gut etwa 5 psi mehr als vorne. D.h. etwa 32/36 psi wäre meine Empfehlung für die GRR, immer mit Verweis auf den kleinen "Glaubenskrieg" zum Thema. Mein Argument ist jeweils: Welchen Luftballon bringt man durch einen scharfen Gegenstand eher zum Platzen, den voll oder den nur halb aufgeblasenen?

    Gutes Trinkwasser gibt's entlang der GRR an jedem offiziellen Campground, so trocken ist die für all die Flüsse, Schluchten und Wasserfälle bekannte Gegend gar nicht. Mineralwasser kann man im Imintji Store, Mount Barnett Roadhouse, Drysdale (falls man hinfährt) und El Questro nachkaufen. Ein Notvorrat von 20L pro Person für Unvorgesehenes sollte also reichen.

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    Einmal editiert, zuletzt von Bluey (24. Juni 2009 um 08:49)

  • hallo downundersurfer,
    in derby gibt es ein großes woolwortheinkaufszentrum. dort haben wir immer genügend mineralwasser zu günstigen preisen eingekauft. wasser gibt es, wie bluey schon ausführt, auf jedem campground. im imintji store oder gar an der drysdale river station sind mineralwasser und lebensmiitel sehr teuer.
    ciao
    michael

  • Hallo Bluey,
    wegen der Glaubensfrage werde ich keinen Glaubenskrieg anfangen :D

    Trotzdem hier meine Doktrin vom Autoreifen im Outback:
    1. Ein niedrigerer Reifendruck als normal macht nur bei Fahrten auf Sand sinn
    Begründung - die Aufstandfläche wird groesser, dadurch gibt es mehr Gripp.

    2. Ein niedrigerer Reifendruck als normal auf Asphaltstrassen führt, durch
    das verstaerkte Walken, zu erhoehtem Verschleiss, groesserer
    Waermeentwicklung und schlechterem Brems- und Kurfenvrhalen.
    Zudem besteht die Gefahr, dass sich der Reifen auf der Felge dreht.
    Bei Schlauchreifen ist das absolut "toetlich".

    3. Zudem was ich unter 2 aufgeführt habe, kommt beim Fahren auf einer
    Dreckstrasse hinzu, dass sich bei einem niedrigren Reifendruck die
    Flanken nach aussen wölben. Hierdurch kann es an dieser schwaechsten
    Stelle des Reifens sehr leicht zu Beschädigungen kommen.

    Hierzu noch ein Link. In der interaktiven Animation kann man das oben gesagte sehr leicht nachvollziehen.

    Während ich hier geschrieben habe, hab ich noch einmal einige "Erstehilfe-Aktionen" auf der GRR und auf der Strasse zu den Jim Jim Falls revue passieren lassen und stelle fest - bei einem Plattfuss waren immer die Flanken kaputt ;)

    Einmal editiert, zuletzt von WBB_OZ (24. Juni 2009 um 17:51)

  • Du hast ja absolut recht, *falls* wir von derart tiefen Drücken reden, dass sich - wie auf Sand gefordert - die Auflagefläche sicht- und spürbar vergrössert. Beim Troopie also konkret im 20psi Bereich, d.h. rund 50% Reduktion.
    Bei lediglich 20% Reduktion gegenüber dem empfohlenen Asphalt-Druck unter Berücksichtigung der vollen Zuladung(!!!) treten die von Dir beschriebenen Schreckensszenarien jedoch noch nicht auf, bzw. eine Überhitzung höchstens bei länger gefahreren Speeds jenseits von 80km/h

    Wie Du ja weiter oben lesen kannst hat der TS seinen Bushie vom Service offenbar schon mal mit etwa 10-20% zu wenig Druck zurückerhalten, weil die Werkstatt vermutlich nur die Werte vom unbeladenen Basisfahrzeug im Kopf hatte. Ob sich nun bereits deswegen auf dem Highway bei ihm eine Flanke verabschiedet hat, soll er hier allenfalls selbst bestätigen. ;)
    Nenne mir ausserdem einen PW Fahrer, welcher bei ausnahmsweise voller Zuladung den Druck gemäss Aufkleber im Türrahmen erhöht... in der Praxis fahren dann die meisten ebenfalls mit rund 10-20% zu wenig Druck herum, und das dann mit 200 auf der Autobahn... :rolleyes:

    Was ich hingegen aus eigener leidvoller Erfahrung DU noch sehr gut weiss, ist dass ich mal - damals noch unwissend - mit vollem Asphalt-Druck mitten im Strzelecki Desert östlich von Birdsville innerhalb von 20km zwei Reifen hintereinander geschrottet habe! X( Anschliessend hat mich der Reifenheini in Birdsville entsprechend belehrt, und seither habe ich keinen einzigen Plattfuss mehr eingefangen. *Touch Wood*

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