Rassismus in Deutschland

  • @ Blossom
    Da muss man sich doch schon wundern, im Gegensatz zu dir bin ich nicht in Deutschland geboren, sonder habe erst 40 Jahre woanders gelebt, und als ich Deutschland ankam, wurde mit kein Migrationshintergrund angehängt. Zeigt doch wie absolut behämmert so etwas ist. Ist doch irgendwo so ein komischer Drang, alles zu kategorisieren.

    Komm dich mal besuchen wenn wir mal wieder in Canberra sind. (wenn ich darf)

    Gruss Hans

    Einmal editiert, zuletzt von AussieHans (21. Oktober 2009 um 04:23)

  • "Auch nach über 60 Jahren haftet den Deutschen doch so einiges an..ohne es jetzt hier ansprechen zu wollen. Aber es ist doch immer und überall präsent. Damit das so bleibt, wird von Generation zu Generation die Schuld und alles Zugehörige weiter vererbt. Vielleicht wäre es nicht schlecht, mal davon abzukommen und nach vorne zu denken, als stets zurück. Ohne die Geschichte dabei zu vergessen."

    Das tun die Deutschen aber selbst, außer vielleicht die Israelis findet man kaum noch Menschen die den Deutsch das Kapitel noch nachhängen. Davon abzukommen wäre wirklich gut, viele Deutsche haben es so satt, sich ständig damit zu belasten, das sie auswandern... 8)

    Nach vorne denken heißt aber auch das Touris (wobei es schon die Minderheit ist) sich im Ausland weniger arrogant benehmen, und mal lächeln. Und nicht Socken mit Sandalen tragen.. :baby:

    Einmal editiert, zuletzt von AussieHans (21. Oktober 2009 um 04:15)

  • Zitat

    Original von AussieHans
    Komm dich mal besuchen wenn wir mal wieder in Canberra sind. (wenn ich darf)

    Absolut gerne!
    Besuch ist klasse und ich mach dann auch Kuchen! :D

  • Wenn ich Landsmann/-frau schreibe, dann faengt die brocken wieder ein Argument an und bei seinen fundierten Beitraegen faellt mir meist nichts drauf ein.... :D :P ;)

  • rassismus findet ueberall statt - und selbst diejenigen, die ihn jahrzehntelang anprangern, betreiben ihn selbst, wenn sie die oberhand gewinnen (siehe suedafrikas wandel).

    die frage ist doch eher wie schnell die buerger eines landes von den medien ueber einen kamm geschoren werden.

    und in diesem punkt hat man es als deutscher nunmal schwer sich von der vergangenheit seiner vorfahren zu loesen.

    - kritisiere deine auslaendischen mitarbeiter
    - gebe einem deutschen den ausgeschriebenen job, weil du von seiner qualifizierung ueberzeugt bist

    und schon bist du ein brauner.

    andererseits fehlt mir bei meinen deutschen mitbuergern auch das selbtsbewusstsein und der stolz auf die eigene nation (eventuell aus furcht gleich wieder abgestempelt zu werden).

    es war wirklich schoen waehrend der fussball WM 2006 zu sehen, dass es auch anders geht. dass man seine nationalhymne singt (ok, nicht die schoenste), dass man faehnchen schwenkt (auch hier laesst sich ueber geschmack streiten - stars and stripes, union jack, das schweizerkreuz etc sehen zb auf shirts sicher besser aus als schwarz-rot-senf) und sich einfach mit anderen nationen freuen kann ohne gleich ein schlechtes gewissen zu haben.

    wenn sich in anderen europaeischen laendern unzufriedene und nicht ueber die vergangenheit aufgeklaerte jugendliche nationalsozialistischen bewegungen anschliessen findet das aber mit sicherheit nicht soviel aufmerksamkeit wie wenn sich dieser braune mop in deutschland trifft.

  • Zitat

    Original von nitmiluk
    Gerade hier in Deutschland ist das Wort Rassismus besonders brisant..allein es auszusprechen ist schon verwerflich.

    Und genau das ist in Deutschland das Problem.
    Was totgeschwiegen wird, kann cniht bekaempft werden.

    In Australien, dem UK, den USA: Ueberall werden doch die meisten der Bevoelkerung zugeben, dass es Rassismus gibt. Und man versucht, was zu tun. Und es gibt den oeffentlichen Diskurs.

    In Deutschland schweigt man lieber tot, und tut so, als gaebe es das nicht.
    Man tut gerne so, als haette 1945 der Rassismus und jede Diskrimierung aufgehoert.
    Und weil das ja alles "vergangen" ist, kann man sich bequem ausruhen, die Haende in Unschuld waschen und so tun als waer nix. :(

    Soalnge Deustchland nicht offiziell zugibt, dass es Rassismus gibt, dass diverse ethnische Gruppen diskriminiert weren, solange wird sich das auch nciht aendern.

    Das erste, was getan werden muss, um ein Problem zu aendern, ist, zuzugeben, dass da ein Problem existiert.

  • Vielleicht bin ich noch nicht lange genug in Australien, aber ich habe hier noch niemanden getroffen, der mir offen gesagt hat, dass es hier Rassismus gibt. Ich erinnere mich auch noch gut daran, dass hiesige Politiker kuerzlich alles getan haben, dass nicht der Eindruck entsteht, dass es das hier gibt (Stichwort indische Studenten).
    Hier in Darwin zum Beispiel gibt es ein sehr buntes Voelkergemisch das sehr gut miteinander klar kommt. Aber es gibt auch benachteiligte Menschen, wie ueberall auf der Welt. Und damit auch die entsprechenden Probleme. Da versucht man hier in Australien viel zu tun und waeren die Leute alle mal auf einem gleichen Bildungsniveau und Lebensstand, dann braeuchte man diesen Begriff garnicht immer zu bemuehen. Aber leider ist die Welt nunmal nicht so.
    Und nochwas: Wo faengt denn Diskriminierung an? Manchmal im ganz Kleinen, vielleicht bei Deiner Aussage im Grippe-Thema:
    "Ich hab halt darum gebeten, keine Chemo, HIV oder anderweitig immungeschwaechten Klienten zu bekommen"
    Aber das ist bestimmt nur zum Wohl Deiner Klienten....
    Gove

  • Wir müssen uns erstmal fragen was ist Rassismus?

    1.Wenn ein deutscher sagt, das ist unser Land und Aussländer, Fremde haben hier nichts zu suchen, denn ist es Rassismus.

    2.Wenn ein Aboriginal sagt, das ist unser Land und nicht das Land des weissen Mannes ist es kein Rassismus.


    Doch wo ist da der Unterschied.


    Mich hat mal eine US Amerikanerin vorwurfsvoll gefragt, was die Deutschen mit ihren Ureinwohnern gemacht haben.

    Echt lustig. Wir die Deutschen SIND die Ureinwohner und wir haben alle Rechte an dem deutschen Boden! Und wenn wir diese Rechte behalten wollen und nicht eines Tages in einem Reservat eingesperrt und angegafft werden wollen, müssen wir etwas dafür tun.

    Ich war mal bei einem Aboriginal Treffen. Die haben genau so geredet:
    Es ist unser Land!

    Einmal editiert, zuletzt von Denisss (8. November 2009 um 09:18)

  • *stirnrunzel*
    Natuerlich zum Wohle meiner Klienten!
    Ich bin so ziemlich gegen gar nix geimpft. Wenn ich Masern, Keuchhusten, Grippe, Schweinegrippe was auch immer kriege, dann ist das okay, weil ich ein Bombem-Immunsystem habe (deswegen boin ich ja gegen alles allergisch)

    Jemand, der Chemo durchlaeuft und miene Bazillen kriegt......

    Nein, es geht mir nciht um mich selbst. Ich bin einfach veranmtwortungsbewusst. Wenn ich mich cniht impfe, habe ich mich im Gesundheitswesen von immungeschwaechten Patienten bitteschoen fernzuhalten.
    Weil die halt Schlarlach, Masern, Mumps Grippe nicht ueberleben koennten.

    Sorry, aber Dein Post ist unter aller Kanone und voellig fuer den A....

    Wenn ich im Zweifelsfall Menschenleben retten kann, einfach, in dem ich mich von gefaehrdeten Menschen fernhalte, dann ist da ja wohl das Mindeste, was ich tun kann.

    Du machst mir jetzt nciht wirklich zum Vorwurf, dass ich nicht einfach zu immungeschwaechten Klienten gehe, und wenn die abkratzen, dann sag ich "aetsch!"?!?!?!
    8o


    P.S.: In Australien gibt es affirmative action. Es gibt auch Berufe, die NUR fuer aborigines ausgeschrieben sind. Die Tatsache alleine ist doch ein Eingestaendnis, dass es eben keine Gleichberechtigung gibt und dass man nachhelfen muss, oder?

  • Als Neuling im diesem Forum erstaunt mich der teilweise rüde Ton, vor allem der Expats. Es ist doch vollkommen ok, wenn ihr euch in Australien wohlfühlt. Nur wenn Deutschland so einseitig niedergemacht wird, stört mich das. Da fühle ich mich diskriiminiert !

    Wir sind viel gereist und haben Diskriminierung überall auf der Welt angetroffen. Unter anderem DU mit sehr abfälligen Bemerkungen über die Ureinwohner. In Frankreich über die Macrobiens, in den USA über die Hispaniolas etc. Ganz extrem ist Indien mit den Kasten.

    Manchmal habe ich wirklich den Eindruck, hier wird mit aller Gewalt eine Rechtfertigung für's Auswandern gesucht. Das habt ihr doch nicht nötig ;)


    @ Blossum

    Man darf in Deutschland nicht alles über einen Kamm scheren ! Denn im Ländle werden selbst "reinrassige" Badener diskriminiert ;)

    Gruß
    @nna

    Einmal editiert, zuletzt von @nna (8. November 2009 um 14:44)

  • So traurig es ist, das mit "alle ueber einen Kamms cheren" passiert automatisch.
    Wenn man sein Leben lang pro Woche im Schnitt 3-7mal rassistisch angepoebelt oder diskriminiert wird, dann ist es eben das, was man verinnerlicht und woran man sich erinnert.
    Die Dutzenden von Leuten, die hoeflich und nett waren, werden halt von den schlechten Erfahrungen ueberschattet.

    Als Deutsche/r hat man halt - je nach Ausbildung - den Luxus, sich eine Wahlheimat zu suchen. Da finde ich es eigentliche naheliegend, dass diese Wahlheimat ein Ort ist, an dem man nicht bloede angemacht wird.

    Wenn man den Luxus hat, an einem Ort zu leben, an dem man sich wohlfuehlt (im Sinner von sicher, geborgen, akzeptiert..... "zu Hause" halt), etwas, das ich in Deutschland nie erlebt habe, dann ist das toll.

    Ich liebe Schwaben, und ich werde auch immer deutsch sein.
    Nur musste ich (leider) aus Deutschland weg, um dieses "deutsch sein" leben zu koennen ohne angemacht zu werden.

    Mir ist durchaus bewusst, dass die Mehrheit der Deutschen (und Schwaben! Und sogar Badener! :P ) herzensgute, liebe Menschen sind.
    Aber ich habe es einfach nicht noetig, in einem Land zu leben, in dem ich mehrmals die Woche zum "Buerger zweiter Klasse" abgestempelt werde und dementsprechend behandelt werde.
    Neee, ich lebe lieber irgendwo, wo ich mich nciht dauernd fuer mein deutsch sein rechtfertigen muss. ;)


    P.S.: Es tut mir leid, wenn Du Dich dadurch diskriminiert fuehlst, dass die Ignoranz mancher Deutscher halt auf alle zurueckfaellt. Das ist aber etwas, womit jede Gesellschaft leben mjuss - es gibt ja auch Columbianer, die nix mit Drogen am Hut haben und Japaner, die gegen den Walfang sind. Und die tragen auch die Buerde ihrer Landsleute

    Das Einzige, was daran was aendert, ist nunmal: Der Diskurs. Probleme erkennen und anpacken. Zivilcourage zeigen, wenn man etwas sieht/hoert, das nicht okay ist.
    Und Zeit. Viel Zeit!

  • Ich schreibe jetzt mal ganz ehrlich,@ Blossom ich dachte immer du übertreibst ziemlich mit diesem Rassismus geredet und dem allem.
    Aber neulich war ich bei der Arbeit und da war ein junges Mädchen, das ganz erkenntlich afrikanische WUrzeln hatte, aber deutsch war. Ich hab mich kurz mit ihr unterhalten, plötzlich kommt ein weiterer Kunde und fragt sie ganz offensiv und laut für alle zu hören, wo sie den herkommt. Sie ganz verwirrt schaut ihn nur an und sagt: Aus Deutschland, ich bin Deutsch. Und er sagt zu ihr: Na ja das kann aber nicht wirklich sein, vielleicht bist du hier geboren, aber deutsch? In dem Moment ist mir der Kragen geplatz, aber eher aus dem Grund, dass sie sehr jung war und ich es ziemlich unhöflich fand, dass er sie einfach so auf eine unmöglich direkte Art und Weise angesprochen hat und sich ihr voll aufgezwängt hat. Hab ihm dann höflich darauf aufgewiesen, dass er sie doch bitte in Ruhe lassen soll und sie schien etwas verängstigt. Hab mich dann noch etwas mit ihr unterhalten und sie hat mir auch erzählt, wie schwer das für sie ist, dass oft Leute einfach annehmen und es schien öfter vorzukommen, dass sie nicht deutsch wäre obwohl sie kein anderes Land kennt. Da musste ich dann doch etwas an dieses Forum denken. Davor war mir sowas noch nie aufgefallen, vielleicht einfach auch, weil für mich alle Leute gleich sind oder ich bin selber multikulturell und im Ausland als Ausländerin aufgewachsen bin und als ich nach Deutschland zurück kam auch viele Leute dachten, dass ich nicht unbedingt "100%" deutsch bin, mehr aber meiner Art wegen als meines Aussehens, und ich immer vielen Fragen ausgesetzt worden bin und das als normal empfinde. Aber das mir jemand meine Nationalität aufgrund meines Aussehens anzweifelt hab ich noch nie erlebt. Rassismus hab ich mich noch nie ausgesetzt gefühlt, bis auf dem ab und an doofen Spruch: Seit ihr alle Nazis in Deutschland, den ich aber eher unter Ignoranz abgestempelt habe. Ob ich das Geschehniss bei meiner ARbeit jetzt Rassismus nennen würde, nicht unbedingt. Aber es hat mir doch die Augen geöffnet, dass es sicherlich Leute gibt, die einfach von einer Hautfarbe etc., auf etwas schließen.
    Aber besonders @ Blossom. Nicht alle Leute sind so, ich kenne keine einzige Person in Deutschland die in auch nur der leichtesten Weise rassistisch ist, sondern alle sind eher interessiert an der Geschichte der Menschen, wenn diese aus dem Ausland kommen oder Vorfahren aus anderen teilen der Welt haben, vielleicht wird das ja aber auch falsch verstanden?
    Und ich oute mich auch ganz offen, ich liebe sowohl Deutschland wie Australien, ich finde beide Länder klasse und kann mich nicht entscheiden, also lebe ich ein wenig zwischen beiden Welten. :)
    Nur mal so mein doch etwas sehr langer Gedanke zum Thema.

    Outbackrider: Ich fand das bei der WM auch toll, dass man mal stolz sein durfte Deutsch zu sein, ich muss sagen an was ich mich am meisten erinnere ist, in einer Bar gesessen zu haben mit Menschen aus allen Hergottsländern und wir Packte geschlossen haben, auch für die Mannschaften der anderen Länder zu johlen, solange wir nicht gegeneinander spielen. ;) Ich fands auch schön, dass man Leute aus sovielen Ländern kennengelernt hat und es für diese auch selbstverständlich war, dass man mit seiner Deutschlandflagge rumgelaufen ist.

  • @lara1

    Dass Menschen aufgrund Ihres Aussehens (zunächst) als nicht bestimmten Nationalitäten zugehörig betrachtet werden ist ganz normal.

    Während der 6 Jahre, die ich in Zentralafrika gelebt hatte, kam niemand auf die Idee, dass ich die lokale Staatsangehörigkeit haben könnte.

    Cheers
    Hannes

  • Ja klar, das stimmt natürlich, man schließt nunmal gleich darauf. Aber ich glaube, dass es schwer ist für die Generationen wo die Eltern immigriert sind, sie aber noch nie in diesem Herkunftsland waren und in Deutschland aufwachsen, was für sie die Heimat ist, aber alle Leute sie für "Ausländer" halten. Ich habe den Gedanken auch nie angezweifelt, ich habe mir darüber nur noch nie Gedanken gemacht, bis mich dieses Mädchen und sie war nicht älter als 13 Jahre, darauf hingewiesen hat, dass ihr das sehr schwer fällt und sie ihre Zugehörigkeit in Frage stellt, das hat mich doch etwas getroffen. Und dabei ist doch mittlerweile so ziemlich jedes Land sehr multi-kulti Dank Globalisierung und es gibt soviele Internationale-Ehen und deren Nachwuchs. ;)

    Mich würde aber mal interessieren wieso es dich aus Zentralafrika nach Australien verschlagen hat und wieso du die Staatsbürgerschaft eines Afrikanischen Landes hast, durch Geburt oder erst später angenommen? Ich glaube das macht nochmals einen Unterschied. :]

    Einmal editiert, zuletzt von Lara1 (9. November 2009 um 02:17)

  • Hi Lara1,

    habe keine Staatsangehörigkeit eine afrikanischen Landes. Wollte das nicht gesagt haben, obwohl es sich vielleicht so anhört.

    Nach Australien bin ich gegangen, weil Deutschland mir zu kalt war ;) und Afrika politisch zu instabil.

    Cheers
    Hannes

    Einmal editiert, zuletzt von Germanwings (9. November 2009 um 02:12)

  • Oh, ich bin mir sicher, dass es die meisten Menschen in Deutschland ueberhaupt nciht boese meinen, sondern einfach nur neugierig sind.
    Aber wenn man damit gross wird, dauern zu hoeren "Wie Du bist deutsch? Aber doch wohl cniht richtig!" (kann man denn falsch deutsch sein.... :rolleyes:)

    Wenn jeder Briefzusteller, jede Supermarktverkauferin, Fahrkartenkontrolletties.... wenn einfach Hinz und Kuns, die Du noch nie zuvor gesehen hast und auch nie wieder sehen wirst, es voellig okay finden, nach Deinem Stammbaum zu fragen, dann finde ich das schon krass.
    Rassismus ist es, wenn man Menschen aufgrund der "Rasse" unterschiedlich behandelt.
    Wenn ich blond und blauaeugig waere, wuerde mich in Deutschland garantiert niemand nach meinem genauen Stammbaum fragen.

    Irgendwie haben dunkelhaeutige Deutsche aus der Sicht vieler in Deutschland kein Recht auf Privatssphaere. Dass man - egal welchen Alters - staendig gedutzt wird, ist in Deutschland auch selbstverstaendlich.

    Und das ist in Australien halt voelllig anders, gerade weil Australien ein Einwanderungsland ist. Hier ist es voellig klar, dass Australier halt weiss, braun, schwarz, gelb, rot... alles sein koennen.
    Wenn ich hier sage, dass ich deutsch bin, fragt mich niemand nach meinem exakten Stammbaum oder stempelt mich zur "Moechtegern-Deutschen" oder "Deutschen zweiter klasse ab"
    Hier ist die Reaktion: "Hey, Germany! Whereabouts? I have friends in....... (insert German city)" oder halt "Hey, my son/daughter/sister travelled to Germany!"

    Wenn ich in Deutschland sage, dass ich deutsch bin, wird in der Regel nach dem Unterschied gesucht - d.h. ich werde ueber meinen genauen Stammbaum ausgequetscht.
    In Australien wird mein Gegenueber sofort Gemeinsamkeiten hervorheben, und seine Verbindung zu Deutschland mit mir teilen.

    Daher fuehle ich mich hier integriert. Wohingegen ich mich in Deutschland ausgegrenzt gefuehlt habe.
    Schade, da ja eigeentlich Deutschland meine Heimat ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Blossom (9. November 2009 um 03:31)

  • Zitat

    Original von Lara1  Outbackrider: Ich fand das bei der WM auch toll, dass man mal stolz sein durfte Deutsch zu sein, ich muss sagen an was ich mich am meisten erinnere ist, in einer Bar gesessen zu haben mit Menschen aus allen Hergottsländern und wir Packte geschlossen haben, auch für die Mannschaften der anderen Länder zu johlen, solange wir nicht gegeneinander spielen. ;) Ich fands auch schön, dass man Leute aus sovielen Ländern kennengelernt hat und es für diese auch selbstverständlich war, dass man mit seiner Deutschlandflagge rumgelaufen ist.

    oh ja - und wo wohne ich? in kaiserslautern...und wer hat in K-town gegen italien ungluecklich verloren, aber die herzen aller fans gewonnen? die socceroos....

    schaut euch mal auszugsweise diese kommentare im gaestebuch der stadt an

    HIER KLICKEN

    da wird doch ganz schnell deutlich, dass man sich als deutscher auch mit anderen nationen freuen kann, oder?

    es ist wirklich nicht schlechter oder besser als in anderen laendern. gerade beim thema sport gibt es wunderbare vergleiche mit england (bewusst england und nicht GB), frankreich und den niederlanden. auf die dunkelhaeutigen sportler, die ehren fuers land einholen, ist man stolz (UNSER englaender, UNSERE tricolore, UNSERE oranjes), aber wehe, der gleiche mensch haette kein vermarktbares talent und macht dafuer einen laden als guter kaufmann auf: dann kann er sich beleidigungen wie "du nimmst UNSEREM buerger den job weg" anhoeren und aehnliches.

    deutschland und australien sind 2 laender, die man gaenzlich aber wirklich gar nicht vergleichen kann. in bezug auf rassismus, der historisch bedingt gewachsen ist, muss man deutschland mit anderen laendern in europa vergleichen und nicht mit einem staat, der zum einen sehr viel juenger ist, der von einwanderern in seiner heutigen form aufgebaut wurde, dessen einwanderer das urvolk nicht in seine planungen einbezogen haben und der durch seine lange zeit isolierte insellage wenig kontakt zur restwelt hatte. ein vergleichbares land kenne ich nicht - von daher kann ich australien auch in bezug auf kultur und menschenrechte nicht mit irgendeinem anderen staat vergleichen.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!