Campgrounds in Nationalparks

  • Hallo,
    mich würden mal ein paar Dinge zum Übernachten in Nationalpark-Campgrounds interessieren.

    Wir werden im Herbst 3 Monate mit einem Allrad-Camper vorwiegend in Westaustralien unterwegs sein und hauptsächlich in Nationalparks übernachten. In Reiseführern habe ich schon diverse Male gelesen, daß einige Campgrounds kein Wasser bzw. keine Mülltonnen haben. Wie sieht das dann in der Praxis aus?

    Muß man einige Tage aus den Wasservorräten duschen oder gibt es an zentraler Stelle zumindest einen Wasserhahn, wo man seine Kanister auffüllen kann? Den Müll wird man ein paar Tage mit sich herumfahren müssen...?

    Zum Thema Grillstellen - sind das Grills wie in USA (mit Holzkohle zu betreiben) oder Feuerstellen, für die man Brennholz braucht? Wo bekommt man dieses her (selbst sammeln oder kaufen)?

    Bin auch für sonstige Tipps dankbar (wir sind das 1. Mal in Australien offroad unterwegs und haben bislang nur Campingerfahrung in USA).

    Danke!!!

    Christine

  • Zitat

    Original von cholth
    In Reiseführern habe ich schon diverse Male gelesen, daß einige Campgrounds kein Wasser bzw. keine Mülltonnen haben. Wie sieht das dann in der Praxis aus?


    So wie es in den Reisefuehrern steht.

    Zitat

    Original von cholth
    Muß man einige Tage aus den Wasservorräten duschen oder gibt es an zentraler Stelle zumindest einen Wasserhahn, wo man seine Kanister auffüllen kann?


    Auch das haengt wieder stark vom Nationalpark ab. Es gibt NP, die man nur fully self-sufficient ansteuern sollte, und da gehoeren eben auch ausreichend Wasservorraete dazu.

    Zitat

    Original von cholth
    Den Müll wird man ein paar Tage mit sich herumfahren müssen...?


    So sieht's aus. Oder schauen, dass erst gar nicht viel Muell entsteht.

    Zitat

    Original von cholth
    Zum Thema Grillstellen - sind das Grills wie in USA (mit Holzkohle zu betreiben) oder Feuerstellen, für die man Brennholz braucht?


    Je nach Jahreszeit und Wetter werden nicht selten "total fire bans" verhaengt. In NP nahe der Zivilisation findet man oft ordentliche Gas BBQs, anonsten kann die Feuerstelle auch sehr einfach sein, z.B. ein Betonring mit zwei rostigen BBQ plates.

  • Hallo Christine,

    einheitlich lässt sich Deine Frage nicht beantworten. Ich sehe aber gerade, daß zum Thema schon eine Antwort eingegangen ist.

    In jedem Nationalpark ist das anders. Manche haben sogar Duschen, in anderen ist gar nix. Am besten informierst Du Dich über die infrage kommenden Parks vorab auf der NP-Seite des jeweiligen Bundesstaates.

    Die Grillstellen sind fast nur für Brennholz geeignet, das man ggf auch mitbringen muß. Aber alle Infos findest Du im Internet. Die einzelen NP's sind exakt beschrieben mit allen Details.

  • Als grober Anhaltspunkt kann auch der Eintrittspreis dienen (zumindest in WA). NPs, die Eintritt kosten, haben meist Facilities wie Klos, BBQs oder dergleichen. Bei NP, die keinen Eintritt kosten, kannst Du meist davon ausgehen, dass nur sehr einfache bis keine Facilities vorhanden sind.

    Mehr Infos zu den NPs in WA hier: http://www.dec.wa.gov.au

    Einmal editiert, zuletzt von Australien-FAQ (18. Januar 2010 um 15:17)

  • hallo christine,
    das wird in den verschiedenen np's unterschiedlich gehandhabt.
    cape range nationalpark (ningaloo reef): dort gibt es nichts, wasser muß unbedingt mitgenommen werden. es gibt dann nur das obligatorische buschklo. kein grill, müll sammeln und mitnehmen, draußen entsorgen
    karijini: dales gorge, grill mit gas, buschklo, müll sammeln und draußen entsorgen, wasser?
    gibb river: windjana gorge: wasser und dusche vorhanden, ebenso müllcontainer, grill?
    bungle bungles: weder grill noch dusche, wasserhahn vorhanden, müll muß gesammelt werden, es gibt feuerstellen (betonringe), die von den rangern mit brennholz versorgt werden.
    beim müll lagern immer daran denken, dass die dortigen tiere (possums, elstern, krähen, raben usw.) sehr lernfähig sind und unsachgemäß gelagerten müll- z.b. nur in einer plastiktüte neben dem camper) sofort auseinandernehmen und komplett verteilen.
    das ist ein kurzer überblick und stelle dich ganz einfach auf vollversorgung und keine versorgung vor ort ein inklusive mülllagerung und -transport. müllvermeidung im busch wirst du schon durch erfahrung lernen, fängt schon beim einkauf an.
    falls keine dusche auf dem campground ist, dann hilft die solardusche, der plastiksack, der mit wasser gefüllt tagsüber in der sonne liegt und zum duschen aufgehängt wird. sollte eigentlich zur ausrüstung gehören.
    ciao
    michael

  • Danke für Eure schnellen Infos!

    Noch ne Frage: wo kann man seine Wasservorräte auffüllen - an jeder Tankstelle?

    Wenn man dann im Reiseverlauf mehrere NP's hintereinander ansteuert, die kein Wasser / keine Mülleimer etc. haben, ist es wahrscheinlich nicht dumm, mal zwischendrin einen privaten Campground anzusteuern, oder?

    Christine

  • hallo christine,
    wasser kann man an tankstellen fassen, in exmouth z.b. an der touristeninformation und natürlich auf normalen campgrounds.
    den müll kann man manchmal auf dem weiteren weg in müllcontainern am straßenrand loswerden oder aber eben auf dem nächsten campingplatz bzw. auch dann, wenn man die vorräte wieder auffüllt - im nächsten shoppingcenter oder roadhouse (tankstelle).
    ciao
    michael
    ps: manche leute verbrennen müll im campfeuer (papier, pappe usw.) kann man drüber streiten.

  • Hallo Christine,


    In den meisten NP. von Westaustralien muss man Eintritt bezahlen und auf den Camping Areas hat es vielfach Gas BBQ.

    Wir waren letzten Herbst drei Monate in Westaustralien unterwegs und haben vor Antritt der Reise den WA Annual Park Pass bestellt.
    Er kostet AUD 77.20 ist ein Jahr gültig und du kannst damit in fast alle NP. rein.
    Lohnt sich auf jeden Fall wenn du viele NP. besuchst.

    Gruss

    René

  • Zitat

    Original von cholth
    Wenn man dann im Reiseverlauf mehrere NP's hintereinander ansteuert, die kein Wasser / keine Mülleimer etc. haben, ist es wahrscheinlich nicht dumm, mal zwischendrin einen privaten Campground anzusteuern, oder?


    Genau das ist die Strategie, und nach ein paar Tagen Staubfresserei im NP ist wieder mal 'ne richtige Dusche auch nie verkehrt. :D
    ("Solardusche" schön und gut, aber bei der Anwendung im NP gibt's in der Praxis ein paar Problemchen wie z.B. unerwünschte Zuschauer)

    Falls man bewusst Wasser spart, kann man an einem Abend für Kochen und Abwasch mit rund 5L auskommen! (Beispiel: Nudelwasser für das Vorspülen der Pfanne wiederverwenden)

    In der Kimberley Region ist die Wasserversorgung in den Campgrounds kein Problem. Wenn ich mich recht erinnere sind die bekannteren NP's ohne Wasseranschlüsse bloss der Karijini und der Cape Range NP.

    Mit der Müllentsorgung hatte ich noch nie ein denkwürdiges Problem. Lieber kleinere Säcke verwenden (gibt's im Supermarkt von Glad für den Bad- und Küchenbereich) und diese jeweils gut bzw. geruchsdicht abbinden, dann sollten 1-2 Stück einfach im Fahrzeug zu verstauen sein. "Legale" Entsorgungsmöglichkeiten gibt's zur Genüge auch ausserhalb der privaten Caravan Parks: Rubbish Tips, Rastplätze, Roadhouses, usw.

    LIFT UM FOOT - PUTTUM BACK DOWN

  • Hallo,

    Im Karijini NP gab es als wir 2006 dort waren an beiden Enden des NP jeweils einen Wassertank. Diese sind zwar nicht direkt bei den Capmgrounds aber sicher nicht mehr als 10 Minuten davon entfernt (wenn man mit dem Auto unterwegs ist ;)

    Cyclists

  • Hallo Christine,

    ich könnte Dir wahrscheinlich ein paar Tipps zur Reiseroute geben, wenn ich ungefähr wüßte, wo Ihr so lang schiggern möchtet. Und vor allem, wie weit "draußen" Ihr Euch bewegen wollt.

    Manche der NPs in WA sind schon recht einsame Gegenden, wo man gut vorbereitet unterwegs sein sollte. Zum Beispiel ist die Rettungskette bei einem Unfall oder medizinischen Notfall deutlich länger als in den meisten NPs in USA. Nicht in jedem Miet-4WD ist ordentliches Verbandzeug vorhanden, am besten ein DIN-Verbandkissen aus Deutschland mitbringen. Auf jeden Fall vor dem Urlaub den Erste-Hilfe-Kurs auffrischen. Es kommt in den einsameren Gegenden von Oz deutlich häufiger vor als in Deutschland, daß man bei einem Notfall Hilfe leisten muß. Gut, wenn man's dann kann.

    Zum Wasser:
    Ich bin mit meinem besten Kumpel Harry relativ häufig im echten Outback unterwegs. Man schränkt den Wasserverbrauch ganz einfach dadurch ein, daß man nicht duscht und stattdessen stinkt. Ist am Anfang eklig, aber man gewöhnt sich dran. :] 8)
    Statt duschen kann man sich aus dem Kanister waschen, was nur wenig Wasser erfordert.

    Zum Müll:
    Hier gilt die strikte Regel "Wenn Du's reintragen kannst, kannst Du's auch raustragen!". Man kann z.B. Metalldosen im Lagerfeuer ausbrennen, so daß keine übel riechenden Speisereste mehr übrig bleiben. Die Dosen dann mit dem Hammer aus dem Bordwerkzeug zusammenklopfen, und schon hat man kein Geruchsproblem mehr und außerdem Volumen gespart.
    WICHTIG: Müllbeutel nach dem Abendessen am Fahrzeug erhöht anbringen, damit nachts keine Tiere an den Müll gehen.

    Grillstellen:
    Manchmal muß man seine eigene bauen. Dabei unbedingt auf Total Fire Ban achten und Vorschriften zur Brandsicherheit einhalten! Ich nehme immer zwei Beutel Grillkohle aus dem Supermarkt oder Baumarkt mit, für den Fall, daß ich unterwegs mal kein Feuerholz finde. Feuerholz sammeln muß außerhalb der NPs erfolgen, ist in den meisten NPs streng untersagt. Spanngurte kaufen, damit Ihr das Feuerholz auf dem Dach verzurren könnt.

    Generell seid Ihr in Oz meistens noch deutlich näher dran an der Natur als in USA. Das hat zwar die beschriebenen Nachteile, aber Ihr werdet mit einem phantastischen Naturerlebnis belohnt.

    >Bin auch für sonstige Tipps dankbar (wir sind das 1. Mal in Australien >offroad unterwegs und haben bislang nur Campingerfahrung in USA).

    Das Ganze fängt mit der Miete eines wirklich guten Fahrzeugs an. Ich empfehle TCC (Travel Car Centre). Top gewartete Autos, voll ausgerüstet für echtes Outbackreisen.

    Sehr gute Hinweise finden sich im Australien-Outback-Handbuch von Lind/Niehues aus der Reihe Reise-Know-How. Checklisten für täglichen Fahrzeugcheck und für die Zusatzausrüstung des Autos (hängt von Eurer Route ab) findest Du bei <http://www.australien-info.de/allrad.html>. Habe ich dort mal zugearbeitet.

    Zum Einstimmen kannst Du Dir ja mal meine Reiseberichte "Zurück vom Gunbarrel Highway" und "Harry und Jürgen - wie alles begann" reinziehen, hier im Forum unter Bilder+Berichte (Seite 3 oder 4 oder so).

    Routenbeschreibungen zu vielen Pisten und Tracks findest Du bei <http://www.exploroz.com> , und auch <http://www.outback-guide.de> ist klasse zum Einstimmen.

    Bei Fragen schick mir einfach 'ne Mail an farmer112@arcor.de .

    Liebe Grüße,

    Jürgen

    Where the bloody hell am I? :baby:

    58 bloody days until Connie Sue Highway, Hunt Oil Road, großer Stein, EPA and TimTams! :) 8) :)

  • Im Straßenatlas von Hema (den man ja auch sonst ganz gut brauchen kann) ist eine Übersicht mit entsprechenden Symbolen, welche Facilities in welchem Nationalpark (geordnet nach Bundesstaaten) vorhanden sind.

    Früher war in vielen Nationalparks im Bereich der Zufahrt eine Tafel mit Umschlägen, in die man den Preis für die Übernachtung einwerfen konnte und einen Abschnitt, den man am Zelt/Camper anbringen mußte. Der Ranger hat das dann kontrolliert. Dieses wunderbar einfache System wurde viellerorts abgelöst durch die Auflage, sich telefonisch bei der Parkverwaltung anzumelden und per Kreditkarte zu bezahlen. Ein bißchen lästig, vor allem weil man einen Stellplatz auf dem Campground zugewiesen bekommt und nicht frei auswählen kann (sofern man sich nicht vorher was ausgeguckt hat). Wenn in abgelegeneren Gegenden das Mobile keine Empfang hat und es keine Touri-Info gibt bzw. die grade nicht auf hat, darf man erstmal nach einem Telefonhäuschen suchen, was die Sache auch nicht einfacher macht.
    Wir waren das Procedere irgendwann leid und haben dem Ranger am nächsten Morgen erklärt, daß wir späts angekommen sind, keinen mehr erreicht haben, in der Dunkelheit zum Schutze der Natur nicht mehr rumfahren wollten und dann nachgezahlt. Risiko ist natürlich, daß man sich gerade häuslich eingerichtet hat und dann ein anderer exakt diesen (womöglich den letzten freien) Stellplatz zugewiesen bekommen hat. Ist uns aber noch nicht passiert.

    2 Mal editiert, zuletzt von yanjep (25. Januar 2010 um 18:58)

  • @ yanjep

    Ist das mit dem vorher Reservieren/Bezahlen jetzt auch in WA so?

    Wir haben das im Dezember zum ersten Mal in Queensland kennengelernt. Die telefonische Anmeldung hat etwa 10 Minuten gedauert. Wenn man dann 1 Nacht verlängern möchte, muß man die gesamte Prozedur wieder durchziehen. Einmal sind wir etwa 5 km durch 2 Creeks zum Telefon gefahren. Die wollten uns dann einen Platz zuteilen. Allerdings war Wochenende und der Campground war von mehreren großen Gruppen belagert. Deshalb wollten wir uns erst einen Platz aussuchen. Also wieder auf den Campground, Platz ausgesucht und zurück zum Telefon. Die Frage nach dem Fahrzeug hat das Prozedere nach weiteren 5 Min beendet. Denn besonders bescheuert ist, daß die für einen Camper oft keine Erlaubniss erteilen, wenn die Plätze für ein Zelt vorgesehen sind. Obwohl die Aussies mit Zelt größere Wagen da stehen hatten, als unser Camper.

    Man muß dann auf den Platz für Wohnwagen und der ist meist nicht der Schönste X(

  • Das wurde vor einiger Zeit in Queensland in allen NP's eingeführt. Man kann auch über's Internet reservieren. Das geht schneller. Allerdings muß man auch da jedesmal das Rad neu erfinden und einen NP mit WiLAN haben wir nicht entdeckt ;)

    Zum Glück gibt es nicht überall numerierte Plätze. Und vor allem sollte man genügend Kleingeld zum Telefonieren haben..... Wir hatten nur die Dollarstücke, die ich für die Waschmaschinen gesammelt hatte. Beim ersten Mal sind wir so 5 $ los geworden X(

  • Ja, die Ranger laufen Sturm gegen diese Neuerung ... und zum Teil gibt es noch die Self-Registration, wo man dann an Ort und Stelle die Übernachtungsgebühr in eine Box dort einwirft.

    Wenn man weiß, dass man mehrmals auf National Park Campgrounds (in Queensland) übernachten wird, kann man auch "credit" erwerben (beliebiger Betrag), bekommt eine Nummer und muss dann diese auf den Tags eintragen. Allerdings verfällt das Guthaben nach 12 Monaten.

    Davon ganz abgesehen: es sind auch Gebühren für Tagesbesucher im Auto im Gespräch ....

    Leider,
    Gruß Susanne

    I am, you are , we are Australian !
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    [COLOR=chocolate]SING[/COLOR] as though no one can hear you,
    [COLOR=darkred]LIVE[/COLOR] as though heaven is on earth

  • Wo das "neue" System überall umgesetzt ist bzw. wird, weiß ich nicht. In den letzten beiden Urlauben ist es uns verstärkt aufgefallen.

    Für Inländer, die sich mal ein Wochenende im Nationalpark aufhalten wollen und sich ein paar Tage von zu Hause aus anmelden, ist es sicher zu handeln, auf der Reise aber wenig praktikabel. Was an der Self-Registration so schlecht war, ist mir nicht klar.

    Bei einer Übernachtung auf Fraser Island sollten wir uns schon vor der Überfahrt verbindlich für einen Campground entscheiden. Da hattten wir keine Lust dazu, weil ein Ansehen vorher natürlich nicht möglich ist und wir bei unserem Glück garantiert auf dem schlechtesten Platz neben den lärmensten Nachbarn gelandet wären.....

  • Genau so ging es uns mit Fraser Island auch. Man weiß ja vorher gar nicht, ob einem die Campgrounds überhaupt gefallen. Oder wenn es die ganze Zeit regnet... Genau deshalb haben wir ja einen Camper, daß wir unabhängig sind.

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