Aus gegebenen Anlaß - Kosten beim Zoll

  • Ich hab mir ja vom letzten Urlaub ein Didge mitgebracht.
    Mit 1,8m Länge nicht unbedingt handlich. Auf Grund der fraglichen Situation bei den Flügen wegen dem blöden Vulkan, hab ich das Teil UPS übergeben.
    Die Frachtpapiere habe ich selbst ausgefüllt, an mich selbst adressiert und als privates Mitbringsel deklariert. In D musste ich nunmehr dafür 68 € Einfuhrumsatzsteuer zzgl. 12 € Vorschussgebühren zahlen, obwohl niemand wissen konnte, ob ich die Freigrenze überschreite. Zudem hatte das Didge einen Wert von 165 AU$, woraus ich nicht ermitteln konnte, warum soviel Steuern erhoben werden.

    Als erstes bin ich zum örtlichen Hauptzollamt um die Kohle zurückzufordern. Geht natürlich nicht, da UPS noch nix gemeldet hat. Ich solle mich an UPS wenden.
    Habsch da angerufen und nun kommst:
    Der Typ meinte, der Wert des Didge sei nicht mal so ausschlaggebend. Vielmehr MÜSSEN private Fracht- und Kurierdienstleister im aussereuropäischen Güterverkehr, die Frachtkosten auf den Wert der Ware draufschlagen und insgesamt verzollen. Die Frachtkosten werden nach den Kosten im Empfängerland berechnet es sei, man hat ne explizite Rechnung nur für die Frachtkosten. In dem Fall wäre es dann "unter Umständen" möglich, den tatsächlichen Frachtpreis anzusetzen.

    Zunächst nehmen die aber den Frachtpreis des Heimatlandes plus den deklarierten Warenwert unabhängig davon, ob die Freigrenze überschritten wurde oder nicht und ob dadurch überhaupt Einfuhrzoll anfallen würde und unabhängig von den tatsächlichen Frachtkosten.

    Einzig die Post hat das Priveleg, eine Sendung beim Zoll abzugeben, sodass sich der Empfänger dann selbst darum kümmern muss und dem Zoll gegenüber argumentieren kann.

    Ich hab dann nochmals beim Zoll angerufen, ob das denn so stimme. Klare Antwort war JA. Frachtkosten müssen mitverzollt werden und zwar nur bei privaten Dienstleistern.
    Hätte ich das Teil per Post geschickt, hätte ich es mir beim Zoll abholen können und sie hätten auf Grund der glaubhaften Situation wegen dem gestörten Flugverkehr und dem damit verbundenen Zwang, das Teil per Post voraus zu schicken, keine Einfuhrumsatzsteuer verlangt.
    Hätte ich das nicht glaubhaft darlegen können bzw. die Freigrenze überschritten, wäre Einfuhrumsatzsteuer NUR in Höhe des Warenwertes fällig gewesen, also ohne Aufschlag des Frachtpreises.

    Kann also nur Jedem empfehlen, Pakete usw. zukünftig mit der Post zu schicken. Kommt in jedem Fall billiger.
    Ich werde mich jetzt mit dem Frachtdienstleister in Cairns in Verbindung setzen müssen und eine explizite Rechnung der Frachtkosten anfordern. Immerhin habe ich statt kalkulierten 250 € nur 90 AU$ bezahlt. Somit reduziert sich meine Steuerlast von derzeit 68 € auf nur noch rund 33 €.

    Kann unser Finanzministergenie weniger nach Greece schicken. =)

    Gruss
    Mario

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