Wie der eine oder andere vielleicht schon gelesen hat, sind wir eine vierköpfige Familie und hoffen über den Beruf meiner Frau (Nurse) nach AU einwandern zu können.
Ich selbst habe kaum Punkte in die Waagschale zu werfen, da ich es nach dem Abi vorgezogen habe, zu arbeiten statt zu studieren.
So wurde aus mir ein recht guter Verkäufer (Schwerpunkt Kanusport, Outdoor-Equipment und Bekleidung). Außerdem bin auch recht geschickt mit Holz, speziell im Seekayak-Leistenbau. Dafür habe ich gerade ein eigenes Verfahren für Kleinserienfertigung entwickelt, das sich auch auf andere Kleinrümpfe wie Kanus oder Katamarane übertragen läßt.
Da ich als Autodidakt meine Fähigkeiten nicht in Papierform belegen kann, kommen eben auch nicht groß Punkte zusammen.
Doch darum geht es mir hier eigentlich gar nicht. Meine Frage ist vielmehr, ob ich, wenn ich denn mit der Familie einwandern kann, Möglichkeiten habe, meine de facto vorhandenen Fähigkeiten einzusetzen oder ob das wie in D. durch Bürokratie verhindert wird.
Denn hier wird massive Überregulierung verhindert, dass ein kreativer und arbeitswilliger Mensch sein Ding macht! Insbesondere wenn es um Selbstständigkeit in kleinem Maßstab geht.
Zum Beispiel:
Ich bin stolzer Besitzer einer philippinischen Fahrradrikscha, die ich natürlich in Sachen Sicherheit modifiziert habe. Ein im Vergleich zu anderen Rikschas leichtes und extrem wendiges Gefährt, ideal für enge Innenstädte. Da ich in einer touristisch geprägten Kleinstadt mit schlechten Parkmöglichkeiten wohne, wollte ich mit einigen dieser Gefährte einen Rikschaservice aufbauen. (Touristenführungen und Shuttleservice zu Parkhäusern)
Aber kannste vergessen: Gefordert werden: Baumusterabnahme für die Rikscha (einige tausend Euronen), Personenbeförderungsschein für jeden Fahrer (welcher Nebenjobber hat den schon?) und als Gipfel: Fuhrunternehmer-Eignungsprüfung (Das Ding braucht man sonst für Taxi- und Reisebusunternehmen)
Fazit: eine „kleine“ Selbstständigkeit, 15-20 kleine Nebenjobs sowie ein touristisches Highlight durch Bürokratie verhindert.
Ich habe auch darüber nachgedacht, meinen bisher hobbymäßigen Kajakbau zum Beruf zu machen, aber wieder sind die Auflagen in Sachen Räumlichkeiten und Ausstattung zu hoch. Ich habe alles nötige Werkzeug, einschließlich einer selbst gebauten Gattersäge und Fräsbank für die Leisten. Die dürfte ich aber hier kommerziell nicht benutzen. Um den bürokratischen Anforderungen (Thema Arbeitssicherheit) gerecht zu werden, müsste ich mir ein tonnenschweres und sauteures Teil zulegen, das aber in der Handhabung für meine Zwecke wesentlich umständlicher (und von daher gefährlicher) ist. Und erst mal in der Garage anfangen ist hier schon gar nicht möglich.
Wie sähe es zum Beispiel mit letzterem in AU aus? Könnte ich da in irgend einem Schuppen und mit einfachen Werkzeugen anfangen, Boote zu bauen, oder wird man bei euch auch zu Tode reguliert?
Gruß vom kayaker