Gastfreundschaft

  • Hallo alle Australien Liebhaber,
    Ich wollte heute mal ein etwas unangenehmes Thema ansprechen, dass mich egentlich schon lange interesiert.
    Alle Reisenden nach Australien schwaermen immer wieder von der Gastfreundschaft der Australier. Dem pflichte ich natuerlich 100% bei.

    Nun habe ich schon oft selber, andere Auswanderfreunde und auch Australier leider die Erfahrung gemacht, dass Gaeste in unserem Haus sich es manchmal etwas zu gemuetlich machen. Ploetzlich findet man sich als Gastgeber in der ungemuetlichen Lage eines Hotelbetriebes.

    Die Besucher schlafen gerne lange aus, lassen sich 3 Mahlzeiten am Tage servieren, legen wie selbstverstaendlich ihre schmutzige Waesche mit auf dem Haufen, weil man ja eh waschen muss, nutzen gerne das Auto ohne wieder Benzin nachzufuellen, lassen sich wie selbstverstaendlich Eintrittsgelder zu Sehenswuerdigkeiten zahlen, bedienen sich aus dem Kuehlschrank, Bier fridge und Weinvorrat ohne das Portemonaie beim nachsten Einkauf zu zuecken.
    Ich weiss, es hoert sich fuer viele von Euch voellig uebertrieben an, aber die Liste koennte ich noch endlos fortsetzen. Eine Freundin von mir hatte kuerzlich drei junge Deutsche zu Besuch, die sie noch nicht einmal kannte (a friend of a friend). Eigentlich wollten die drei nur 3 Tage bleiben, drei Wochen spaeter waren sie immer noch da und die Rechnungen im Supermarkt wurden immer hoeher....

    Ich weiss, dass es in Deutschland durchaus Sitte ist, dass der Gastgeber alles bezahlt.
    Hier in Australien ist es allerdings anderes. Wenn man irgendwo zum Dinner eingeladen ist, ist es durchaus normal die alkoholischen Getraenke mitzubringen. Auch wenn der Gastgeber sagt "Do not bring anything", eine Flasche Wein oder ein six pack ist durchaus angebracht. Wenn es ein BBQ gibt, bringt man haufig sein eigenes Fleisch mit, dass dann spaeter mit Allen geteilt wird. Bleibt man laenger als 3 Tage in einer Familie, ist ein Gastgeschenk ueblich und ein finanzieller Beitrag zum Inhalt des Kuehlschranks, wobei der Alkohol immer extra gekauft wird.

    Die meisten von Euch, die schon oft hier waren, wissen die meisten Dinge sicherlich schon, aber manchmal vergisst man es eben doch.

  • Hallo,

    und was genau möchtest du uns in diesem Forum mit diesem Beitrag jetzt sagen? Ich persönlich kann deinen Unmut natürlich verstehen, aber ich denke, wenn einem etwas unangenehm aufstößt, sollte man dies dem "Verursacher" direkt sagen... sonst weiß der ja garnicht (weil vielleicht nicht mit böser Absicht so gehandelt), was er verkehrt macht.

    Zitat

    Ich weiss, dass es in Deutschland durchaus Sitte ist, dass der Gastgeber alles bezahlt.

    zum Bsp. ist wohl eine Frage der "Erziehung und der guten Stube" (bezüglich der Gäste - wenn man länger bleibt, sollte man vielleicht zumindest fragen, ob man was beisteuern darf oder soll?) sowie den Verfahrensweisen des Gastgebers (es ist vielleicht auch oft so, dass der Gastgeber garnicht möchte, dass die Gäste was bezahlen?).

    Vielleicht sollte man - wenn man Freunde von Freunden aufnimmt - von vornherein klären, wie die Spielregeln sind. Ich kann mir vorstellen, dass das vieles vereinfacht. Habt Ihr denn versucht, mit Euren Gästen darüber zu reden?

    LG - Fernweh

    Einmal editiert, zuletzt von fernweh (15. April 2007 um 15:54)

  • Also das in Deutschland der Gastgeber generell alles bezahlt wäre mir neu bzw. wäre für mich eine Sache der Umstände.

    Wenn ich Besuch habe, der ein Wochenende bzw. 3 - 4 Tage bleibt, dann gucke ich auch nicht auf den Cent.
    Wenn der Besuch länger bleibt bzw. nicht nur 1 - 2 Personen bei mir unterkommen, dann fände ich es mehr als angebracht, dass die Personen mir zumindest anbieten, etwas zu bezahlen o. ä.
    Ob ich es dann annehme, ist eine andere Sache.

    Ich bin ebenfalls der Meinung, dass das alles eine Frage der Erziehung und des guten Benehmens ist.
    Ich würde z. B. niemals alles 'for granted' nehmen, sondern als Gegenleistung einen Ausflug oder ein Dinner bezahlen - je nachdem wie lange ich vor Ort bleibe.

    Das die Freundin von Dir einen Besuch, der ursprünglich nur 3 Tage bleiben wollte, 3 volle Wochen beherbergt, OHNE ein Wort zu sagen verwundert mich sehr.
    Ich hätte sicherlich das Thema bereits nach einer Woche angesprochen und hätte verlangt, dass diese 3 Damen sich an Kosten beteiligen.

    Es ist immer ein Unterschied, ob eine Person übernachtet oder ob es mehrere sind ...

    Bitte nimm' es nicht persönlich, aber wenn man nicht rechtzeitig einen Ton sagt, dann denken andere halt, dass es so okay ist ... ?(

  • Ich will nicht lange um den Brei herum reden, aber der Fehler liegt bei den Ausgenutzten. Mit mir wuerden die das nicht machen.
    Es liegt schon am mangelnden Anstand und einiger Frechheit.
    In Zukunft sollte man den Leuten von Anfang an die Regeln mitteilen.
    Ich hatte vor Kurzem auch Gaeste aus Deutschland (14 Tage) und die verhielten sich sehr gut. (War natuerlich auch schon bei denen in D).
    Dass in D der Gastgeber alles bezahlt wenn man laenger da ist, kenne ich uebrigens auch nicht. I always contribute!

    Dislexsics: a) Dislexsics are teople poo! b) Dislexsics of the world untie! c) Dislexsic agnostics don't believe in a dog!

  • Hallo zusammen!
    Also ich finde es gibt immer zwei Seiten der Medaille. Wenn ich bei jemanden zu Gast bin, frage ich schon im voraus wie das finanzielle geregelt wird. Auch wenn es sich nur um ein bis zwei Tage handelt. Bei Einladungen z. B. zum Essen oder Grillen kenne ich es auch so, das man eine Kleinigkeit (Flasche Wein etc.) mitbringt. Es sei denn es sind sehr gute Freunde bei denen ich mich einquartiere. Da gleicht es sich sowieso irgendwann wieder aus. Daher ist es sicherlich unverschämt von diesen "Gästen" wenn sie sich an nichts beteiligen. Das zeugt von schlechter Erziehung. Solche "Tugenden" wie eben beschrieben sollten eigentlich selbstverständlich sein. Ich hoffe aber das es sich bei diesen Leuten um Ausnahmen handelt. Andererseits muss ich auch Brocken zustimmen. Wenn man sich als Gastgeber ein solches Verhalten gefallen lässt, darf man sich nicht beklagen. Vor allem wenn man schonmal schlechte Erfahrungen gemacht hat. Es liegt immer an beiden Seiten wenn etwas schief läuft. Allerdings auch wenn es gut läuft! :))

    In diesem Sinne...

    MfG
    Philipp

  • Hallole!!!!
    Muß ich doch den Beitrag von mir geben zur diese Thema. Es stimmt was Antje sagte es ist einfach eine Erziehungsache. Wenn ich zu jemanden als Gast eingeladen werde, für mich ich selbstwärstendlich etwas beizusteuren wenn auch die Person nicht will. Man findet doch immer womit man sich rewanschieren kann. Ich war nie lange bei meiner Freundinen habe ABER auch wenn nur 2 Tagen waren den Weg gefunden etwas gutes zu tun. Es gibt so viele Möglichkeiten sich zu bedanken das man aufgenommen wird. Man kann den Kühlschrank voll machen oder beim Metzger vorbei schauen. Zum Essen einladen. Muß noch dazu sagen wenn ich zu jemanden kommen will dann frage ich schon vorher wie machen wir es wenn ich bei dir bin. Wenn auch diejenige Person nichts haben will man tut es einfach. So ist es meine Meinung. ABER es gibt immer unwerschämten Leuten die das ausnutzen und mit solchen Leuten hätte ich wenn ich sehe wie das abläuft einfach gesagt was die Sache ist. Philip hoffe nur das du aus deine Erfahrung auch was gelernt hast. Lieben Grüss, Wombat 1996.

  • Kann ich mich nur anschliessen.

    Ja sicherlich, man mag seinen Gaesten auch nicht sagen "so und nu her mit der Kohle oder ihr fliegt raus", aber sich alles gefallen lassenmuss man auch nicht.

    Ich selber moechte kein Geld von meinen Gaesten haben. Aber, wenn man mal zusammen einkaufen geht und der Besuch dann an der Kasse sagt "so nun bezahle ich mal", da hab ich auch nix gegen :]

    Es gebietet eigentlich die Hoeflichkeit, das sich die Gaeste anbieten, mal den Einkauf zu bezahlen, wenn sie laenger da sind, oder mal die Rechnung im Restaurant uebernehmen oder die nach Hause gelieferte Pizza bezahlen, auch wenn es sich um einen einzelnen Gast zu Besuch bei einer 5 Koepfigen Familie handelt.
    Man sollte immer in Relation sehen, was Hotels so kosten ;)

    LG
    Ela

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  • Ja, du hast natuerlich Recht, dass man sich nicht alles gefallen lassen soll, und ich gehoere auch zu den Leuten, die nicht unbedingt sofort den Mund aufmachen. Ferner "gehoert" es sich auch nicht, seinen Gaesten die Meinung zu sagen oder sie gar raus zu schmeissen. Es ist eine sehr schwierige Situation, in der man sich als Gastgeber befindet.

  • Ich denke auch, das ist eine Sache der eigenen Persönlichkeit.
    Selbst bei Familienbesuchen gibt es immer einen Weg und eine Möglichkeit,
    sich zu revanchieren. Selbst wenn der "Gastgeber" solche Dinge nicht von
    sich auch anspricht.
    Wir haben auch schon bei Freunden oder Familienangehörigen einige Tage
    verbracht und da war es für uns selbstverständlich unseren Beitrag zum
    Haushalt zu leisten; sei es nun einkaufen, waschen oder putzen.
    Und mal ehrlich: wer freut sich nicht über ein sauberes Haus, wenn er von der Arbeit zurück kommt?, nur als kleines Beispiel. Und sicher freut sich auch jeder über eine kleine Überraschung in Form eines Abschiedsgeschenkes. Es gibt so viele Möglichkeiten "danke" zu sagen; aber wie bereits erwähnt liegt das am Charakter des Gastes.
    Die einzige Möglichkeit Missverständnisse und Unstimmigkeiten im Vorfeld zu regeln ist Offenheit.

    Ich wünsche Dir mit Deinen nächsten Gästen eine schönere Zeit.

    LG:Gienny

  • Habe auch ein paarmal unmoegliche Gaeste zaehneknirschend ertragen, aber das habe ich mir schnell abgewoehnt. Wenn ein Gast nicht hilft, z.b. beim Mahlzeiten vorbereiten, bitte ich freundlich darum. Es geht hier nicht um 1 oder 2 Tage. Unsere Gaeste bleiben meist zwischen 4-8 Wochen. Und ich finde es selbstverstaendlich, dass auch zu den Kosten beigetragen wird bei so einer langen Zeit. Ich bin kein Hotel und auch kein Dienstmaedchen. Wenn ich irgendwo Gast bin helfe ich auch wo ich kann und beteilige mich an den Kosten.

    Manchen Gaesten muss man das beibringen. :)

    Gruss Edna
    The Golden Years: When Actions Creak Louder Than Words.

  • Hallo Edna,
    du bist ja auch von Perth? Wahrscheinlich sind wir uns schon mal ueber den Weg gelaufen oder haben zumindest gemeinsame Bekannte. Ich war/bin immer noch in einer Deutschen Spielgruppe, wir treffen uns schon seit 10 jahren, obwohl unsere "Kleinen" mittlerweile 13+ sind. Wo wohnst Du denn?

  • Hallo Zusammen!

    Jetzt muss ich mich auch zu Wort melden.
    Ich kann Euch beruhigen, dies ist nicht nur ein Problem mit deutschen Gästen, es gibt dieses Problem auch andersrum. Ist uns selbst schon passiert, von wegen guter Freund von Freunden.
    Bei wirklich guten Freunden gleicht es sich aus und außerdem ist es doch selbstverständlich etwas mitzubringen, zu helfen oder eine Einladung zum Essen auszusprechen. Macht doch jeder, der eine "gute Stube" genossen hat, oder?

    Gruß
    Lilly

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