Beiträge von KernerHR

    Zitat

    Original von Matte
    oh prima :) Hannes' Bericht geht los


    Hallo Matte, versprochen ist versprochen. Nun muß ich sehen wie ich vorwärts komme - normalerweise liegt alles auf meinem Laptop. Doch der ist momentan bei Susanna ausgelagert. Schlimmstenfalls gibt's das nächste Update doch erst in 2 Wochen :(

    Zitat

    Freu mich schon auf die weiteren Erlebnisse und die Erklärung was genau ein Jump Up ist .... ?(


    ..da zitiere ich einfach mal..

    :baby: Da ich auf meinem Desktop keine Bilder bearbeitet bekomme... :baby:
    Berühmt ist zum Beispiel der legendäre Gunshot Creek. Einfach mal nach Bildern googeln ;)

    Zitat

    Original von Matte
    der Deal gilt ! bin fest entschlossen weiter zu schreiben :D
    Gruß, Martin

    Oh, man - der Druck... was hab ich da angestellt :baby:?

    So, ich habe nun auch meinen ersten Teil online. Ich habe mal Deine Idee aufgenommen und wichtige Dinge fett geschrieben. Mal sehen wann sich der erste beschwert ;) und warum :D - wenn sich denn überhaup jemand meldet =)

    Gruß Hannes
    PS: ...fleißg weiter schreiben ;)

    Anreise nach Cairns, 08.-10. November 2012 – Tag 0

    Es ist Donnerstag, der 08. November und wie jeden Tag geht es früh mit der Bahn zur Arbeit. Doch etwas ist heute anders. Ich trage mein ‚RoadSign‘ Longleave und muss wirklich pünktlich Feierabend machen, denn 22:15 Uhr geht mein Flieger nach Down Under! Entsprechend stressig ist der letzte Tag. Doch ich schaffe erstaunlich viel und komme auch wie geplant zwischen 16:00 Uhr und 18:00 Uhr weg und bin somit 18:15 Uhr zu Hause.

    Jetzt heißt es fertig packen, duschen, verabschieden und weg. Das Packen habe ich zum Glück größten Teils bereits am Wochenende vorher schon erledigt :]. Doch es hat sich die letzten Tage noch einiges angesammelt und sprengt nun die 23kg Grenze :baby: – dann muss halt doch wieder der gesamte Technik-Kram ins Handgepäck :rolleyes:.

    Schwer bepackt geht es nun kurz nach 19:00 Uhr los zum Flughafen. Der Qantas Check-In Schalter ist schon geöffnet, während im restlichen Terminal 2 gähnende Leere herrscht. So sind alle Formalitäten bis zum Boarding schnell und problemlos erledigt, zumal ich bei den Sicherheits-Checks überhaupt nicht auffalle – kein Detektor-Piepsen 8) und keine Sprengstoffuntersuchung der Kamera, welche mich sonst immer so „zufällig“ :rolleyes: getroffen hat.

    Pünktlich 22:15 Uhr legen wir vom Gate ab. Ich habe einen Fensterplatz. Der Sitz neben mir ist frei und am Gang sitzt ein Sonnenfinsternisbegeisterter Hobbyastronom und Brennstoffzellentester :]. Wir unterhalten uns eine Weile bis sich schließlich dem gut ausgewählten Entertainment Programm zugewandt wird =). Heute stehen gleich drei verpasste Kino-Hits auf dem Programm :]. Dann wird den kläglichen Rest bis zur Landung noch geschlafen :O.

    In Singapur ist es bereits 17:00 Uhr als wir landen und mein Gate öffnet 21:45 Uhr. Genug Zeit, den Flughafen mal ausgiebig zu erkunden! Doch ziemlich schnell bleibe ich an dem ersten WiFi Access Point hängen :( und Checke Mails, Facebook und das Wetter. Ach wie einfach war doch reisen früher :baby:.
    Nach dieser kurzen Pause von gut anderthalb Stunden :rolleyes: geht es nun daran den Flughafen kennen zu lernen. Ich probiere auch die Bahn von Terminal 3 nach Terminal 2 aus und laufe so genau eine Runde. Dann ist die verbliebene Zeit auch schon fast vorbei und es geht zum Gate und wieder in den Flieger.

    Gar nicht gut! Dass JetStar kein Vergnügen ist, wusste ich ja von vornherein. Aber ich sitze in der Mitte in einer vollen Dreierreihe :(. Die Bestuhlung ist unbequem und Entertainment gibt es noch immer nicht ;(.
    Obwohl, auf dem Rückflug muss ich dann doch mal ausprobieren ob für Qantas-Reisende das mobile Set kostenfrei gestellt wird. Beim Abendbrot werden mein rechter Nachbar und ich glatt vergessen 8o. Zum Glück beschwere ich mich noch, sonst wären wir beide verdammt hungrig geworden, denn mein Nachbar war sogar der Meinung man müsste generell bei JetStar für alles zahlen :(. Gut, dass er mich dabei hatte. :D

    In Darwin heißt es dann möglichst schnell aus dem Flieger, denn mir bleiben nur zwei Stunden bis zum Abflug nach Cairns 8o. Und ich muss bereits hier offiziell nach Australien einreisen :baby:, also auch mit meinem normalen Gepäck. Erstaunlich schnell und unproblematisch geht das alles von statten und selbst mit dem anschließenden Check-In für den Inlandsflug inklusive Sicherheitskontrollen bin ich bereits nach einer Stunde mit allem fertig :].
    Dann bleibt also noch etwas Zeit den freien Internetzugang zu nutzen. Und damit nimmt das Unheil seinen Lauf und ich verpasse meinen Flieger 8o. Fast jedenfalls! Ich werde nämlich als letzter Passagier aufgerufen :baby:, was ich zum Glück auch mitbekomme und dann heißt es sputen. Es ist aber noch alles halb so schlimm, denn wir starten trotz dieser Panne bereits einige Minuten vor dem Zeitplan 8).

    Dass ich für diesen Flug einen Fensterplatz habe, hat mich natürlich riesig gefreut :D. Auch dass da ein Fenster ist, ist super ;). Nur, warum baut Boeing überhaupt ein Fenster ein, wenn man doch eh nur die Turbine sieht?! ?( :baby: :baby: :baby: Dann wird halt geschlafen :O! Das geht zwar in dieser kleinen Maschine besser als bei JetStar, aber dafür landen wir bereits nach 2 Stunden :( bereits am Gove Airport und müssen alle aussteigen. Gove ?(? Ja, dieser liegt mitten im Arnhem Land, nahe dem Örtchen Nhulunbuy und ist Zwischenstopp auf dem Weg nach Cairns :]. Das war der schnellst Flug den ich bekommen konnte :D. Der Flieger wird kurz betankt und schon nach einer Stunde geht es weiter.

    [SIZE=14]Vorwort[/SIZE]

    Einige Worte müssen vor diesem Bericht noch gesagt werden bevor der geneigte Leser auf diese Reise mitgenommen werden kann.
    Das ist zum einen der Hintergrund dieser Reise. Und zum anderen ein paar grundlegende Dinge zur Sicherheit und dem Risiko, das während der Reise eingegangen wurde.


    Schon die Vorgeschichte ist nicht in einem Satz erklärt.

    Meine erste Reise nach Australien war 1999, zusammen mit zwei Kumpels aus der Schulzeit. Diese Reise haben wir zu Gunsten der legendären Sonnenfinsternis am 11. August 1999 im südlichen Deutschland extra um eine Woche gekürzt :rolleyes: und dafür sogar einen 100DM treueren Flug (p.P.) 8o in Kauf genommen. Als Student ist das schon ein ordentlicher Betrag. Dazu kam dann noch ein Mietwagen um von Würzburg nach Frankreich, und wieder zurück, zu düsen :(. Und eine viel zu kurze Nacht, denn am darauffolgenden Tag, am 12. August, ging der Cathay Pacific Flieger bereits um 14:00 Uhr von Frankfurt :baby:. Aber selbst wenn wir nur die erste Hälfte dieser Totalen Sonnenfinsternis zu Gesicht bekommen haben :baby: :baby: :baby: (den zweiten Teil haben die Wolken verschluckt :() es war ein unvergleichliches Erlebnis :] 8). So beeindruckend wie die anschließende 8 Wöchige Tour durch Australien :] 8). Und bei beiden war vollkommen unklar ob wir so ein Erlebnis nochmals erfahren dürfen ?(.
    Zum einen, weil in Deutschland kaum einer eine Totale Sonnenfinsternis ein zweites Mal zu sehen bekommen wird :(. Zum anderen weil die Arbeit ruft und sicher nicht ein zweites mal 8 Wochen Urlaub am Stück zu bekommen seien werden :rolleyes:.


    Doch schon im Dezember 2002 habe ich dann mit meinem Kumpel René, der auch schon auf der ersten Reise dabei war, beide Erlebnisse getoppt und wir haben eine 10 wöchige :] Westaustralien-Tour rund um die Totale Sonnenfinsternis am 8. Dezember 2002 in Ceduna 8) geplant und auch unternommen :].


    Fast 8 Jahre und viele Australienreisen sind seitdem vergangen 8o und ein neues Ereignis wirft seine Schatten voraus :D. Im November 2012 fand wieder eine Totale Sonnenfinsternis in Australien statt 8). Doch der Urlaub ist knapp ;( und Reispartner rar gesät :( – die Gründe dafür vielfältig :baby:.
    So ist diese SoFi nur ein Gedanke der hin und wieder mal aufblitzt. Als dann noch ein 4 Tägiges Seminar in die Woche der Finsternis fällt ist alles geklärt und die SoFi abgehakt ;(.
    Bis im September plötzlich und unerwartet die bereits gebuchte Weiterbildung abgesagt wird :baby:. Und zu allem Überfluss ist da genau in diesem Moment, in dem mir mein Chef die traurige Nachricht überbringt, wieder dieser Gedanke an die Sonnenfinsternis 8) und ich meine zu ihm aus Spaß: „Na, wenn das Seminar ausfällt, und ich eh nicht eingeplant bin, kann ich ja auch noch den einen Tag mehr frei nehmen und die Sonnenfinsternis in Australien besuchen.“ :] Zu allem Überfluss kommt die Antwort genauso spontan 8o: „Ja mach doch, aber mehr Urlaub geht nicht!“
    Mist! :baby: Das hat den Nerv getroffen. Noch mitten in der Nacht stehe ich auf und fange an nach Flügen zu suchen. :] Und zwei Wochen später steht eine absolut verrückte Idee.

    Nur für die Sonnenfinsternis zu fliegen wäre auch mir zu wenig, also muss noch etwas Off-road Abendteuer drum herum =).
    Nun gibt es für mich nur einen Anbieter von verlässlichen und gut ausgestatteten Geländewagen, eine Seilwinde zähle ich da definitiv mit dazu. Und die Anfrage bei TCC ergibt doch tatsächlich ein freies Fahrzeug in Cairns zu dieser Zeit :]. Allerdings hat TCC sonntags nicht geöffnet. Damit muss ich Cairns noch am Sonnabend, möglichst früh, erreichen. Das ist mit einem Flieger am Freitag nicht möglich :baby:. Den einen Tag mehr kann ich noch erringen – mein Chef kennt meine Begeisterung für Australien und wir verstehen uns gut :P. Außerdem ist er auf den verrückten Bericht zur Reise gespannt =).

    Der Plan steht. Die Flüge und das Auto sind gebucht. Die Routenplanung muss den aktuellen Wetterbericht berücksichtigen und wird daher vor Ort erfolgen. Nun es heißt warten.

    Da ich alleine Reise mache ich mir auch Gedanken zur Sicherheit :] und buche für die eine Woche noch ein Satellitentelefon dazu. Mit dem ePIRP und dem Sat-Fon sollte ich mir im Ernstfall Hilfe holen können. Auf der Cape York Halbinsel ist ja diese zum Glück nicht ganz so weit weg wie im Outback. Aber soweit soll es ja nicht kommen. Entsprechend wird auch noch eine deutscher Erste Hilfe Verbandstasche und Medikamente eingepackt.

    Unterwegs ist es dann wichtig, dass ich mich auf mein Auto verlassen kann und vor allem das ich selbigen und mir nicht mehr abverlange als möglich ist. :] Diese Grenze zu kennen ist schwer, erfordert viel Erfahrung und ein Überschreiten kann tödlich enden 8o. Das ist mir nur zu gut bewusst und ich rate daher jedem ab, diese Tour alleine nachzufahren – insbesondere und vor allem den Track Maytown Road, auch bekannt als Old Coach Road :baby:. Auch mit mehreren Fahrzeugen ist von diesem Track abzuraten X(! Dieser ist nur für sehr erfahrene Fahrer die ihr Fahrzeug kennen und absolut beherrschen geeignet :].
    Jump ups, wash outs sind auf diesen 32 km ein ständiger Begleiter, doch Details dazu im Bericht 8).

    Ich habe mir immer vor dem nächsten Teilstück überlegt, wie ich dieses auch wieder zurück fahren kann ?( :]. Und nur wenn auch das geklärt war :], habe ich mich weiter vorgearbeitet. Und zwar so langsam wie nur irgendwie möglich :baby:!
    Dieses Vorgehen ist essentiell und sollte auch in einer Gruppe berücksichtigt werden, ansonsten versenkt man nur mehrere Fahrzeuge an der gleichen Stelle und hat kein Back Up – der ja nur greifen kann wenn ein einzelnes Fahrzeug ausfällt und nicht wenn man sich derart festgefahren hat, dass man z. B. alle Fahrzeuge an einem Jump Up umkippt :].

    Natürlich habe ich mir also auf diesen 32 km ständig, gefühlt alle 10 Meter :baby: :baby:, die Frage gestellt ob es sich noch lohnt weiter zu fahren ?(, wie sicher es ist und ob ich mir und dem Auto wirklich zutraue den nächsten Abschnitt zu meistern 8o. Oder ob es nicht doch besser ist an genau der aktuellen Stelle umzukehren :]. Aber mehr dazu dann am Tag 5 des Reiseberichts.

    Es lässt sich sicher vortrefflich darüber streiten ob diese Tour nun unverantwortlich 8o, nur riskant X( oder ein gut kalkuliertes Risiko war 8). Für jeden Standpunkt lassen sich genügend Argumente finden.
    Ich möchte die Tour aber in meinen Erinnerungen nicht missen müssen und würde diese auch im Nachhinein betrachtet wieder so fahren. Zu dieser Überzeugung bin ich nach langen :] Diskussionen, insbesondere mit meiner Freundin, aber auch vielen anderen, gekommen. Es gibt immer Dinge die besser oder anders hätten laufen können. Man darf von Ereignissen auch überrascht werden 8o :]. Nur aus der Bahn werfen lassen darf man sich von unerwarteten Dingen nicht :(.
    So, nun genug dazu. Wer das vertiefen möchte sollte bitte einen neuen Thread eröffnen. Ich bin dann auch gerne bereit meine Gedanken dazu weiter zu teilen. Doch hier soll es nun um die eigentliche Reise gehen :D.

    Hallo Matte,
    wie schon vier Tage ist der Text online und keiner hat was geschrieben!? 8o
    OK - ich komme ja auch erst heute zum lesen :(

    Zitat

    Original von Matte
    - durch die ersten beiden Tiefsand-Senken kommen wir so leidlich durch und sehen ein ….
    …. wenn das die nächsten 45 oder noch mehr km so weitergeht werden wir garantiert irgendwo versacken

    Also wie jetzt! Was gabs denn zu sehen?

    Sind das die BlackFootedRockWallabies auf Bild 5?
    Die sind ja riesig!

    Und ich setz mich jetzt mal an meinen Bericht. Ich brauche noch eine umfangreiche Einleitung, ehe ich den ersten Tag posten kann. Sonst wirds nur halb so spannend ;).

    LG Hannes

    Hallo Martin,
    Au ja! Weiter schreiben!
    Das ist ein toller Bericht und liest sich super. Ich war anfangs wegen der 'Stichpunkte' etwas irretiert, hab mich aber dran gewöhnt und nun liest's sich's toll. :D
    Bitte nicht aufhören, ich verspreche im Gegenzug auch einen Bericht zur SoFi in Cairns 2012 einzustellen - 1 Woche hardcore offroad! 8)
    Gilt der Deal?! :baby: :baby:
    Gruß Hannes

    So, das war nun der letzte Bericht für diese Tour.
    Aber das Abenteuer geht weiter!
    Im Frühjahr 2012 geht es wieder auf Tour.
    Das Auto ist bereits gekauft und wird jetzt vorbereitet.
    Einen ausführlichen Bericht mit viel mehr Bildern und auch Videos gibt es dann auf dem Australiaday 2012 im September in Frankfurt.
    So, nun viel Spaß beim lesen und bis bald.
    Hannes

    * Sören und Reisemoppel auf meinem fast fertig gepackten Haufen.
    * Ein letztes mal abhängen bevor es wieder heim geht ;).
    * Ungünstiger konnte der LKW kaum parken.
    * Irgendwo an der Straße nach Dakar.
    * ... hier steht alles zum Verkauf an der Straße. Ein vollkommen ungewohntes Bild für uns Europäer.

    Der Rückflug, Senegal 15/16. Januar 2011
    Was für ein entspannter Tag. Als erstes wird ausgeschlafen! Dann heißt es Malarone nehmen und frühstücken. Irgendwie ist die Marmelade seltsam, also gibt es nur ein Ei und Salzbrötchen. Duschen und dann packen.
    Ich bekomme doch tatsächlich alles verstaut 8o! Auch meinen großen Schlafsack! Na, dann hoffe ich mal, dass es beim Check-In keinen Ärger gibt :P. Die letzte Stunde bis 14.00 Uhr heißt es die Abrechnung an der Zebra-Bar zu machen und auf das Taxi zu warten.
    Das kommt erstaunlich pünktlich, mit nur 10 Minuten Verspätung 8o. Dafür aber auch nur eines von zwei :rolleyes:. Dieser Malus wird dann bald durch 2 weitere ausgeglichen :baby:. Die erste Belustigung schwindet recht schnell, als wir das Gepäck für 6 Leute in zwei Autos verstauen wollen :baby: und genauso schnell wird auch das eigentlich überzählige dritte beschlagnahmt :D. Als hätte der Taxifahrer es gewusst! Im kleinen Konvoi geht es zunächst gut 10 km über sandige Pisten Richtung Osten zum Highway. Unterwegs versperrt ein LKW eine kleine Steigung und so gibt es eine letzte Off-Road-Einlage :D 8). Zurück auf dem Asphalt muss, wie glücklicher Weise von Florian vorangekündigt und in Afrika bei längeren Strecken üblich, ein Teil des vereinbarten Preises vorgeschossen werden :rolleyes:. Schließlich muss für so eine lange Strecke ja noch getankt werden :]. Und siehe da, die Anzeige ist gar nicht defekt 8), sondern der Tank war nur wirklich einfach absolut leer :baby: :baby:. Nur gut, dass es bis hierhin gereicht hat!
    Die Fahrt verläuft auch recht ereignislos, für Afrika. Aus unerfindlichen Gründen kocht plötzlich auf halber Strecke, mitten im nirgendwo, das Wasser im Kühler :(. Kurzerhand wird schnell der Kühlkreislauf geöffnet, heißes Nass entsorgt und neues Wasser nachgefüllt :( :baby:. Nach wenigen Minuten geht es weiter und im nächsten Ort – wo es mehr Wasser gibt – wird die Prozedur wiederholt :baby:. Anschließend geht es ohne Zwischenfälle bis zum Flughafen weiter. Patt Problem! Kein Problem, wie der Afrikaner hierzu sagen würde.
    Die Fahrt durch die Vorstädte von Dakar ist recht beeindruckend. Hier bekommt man schon einen Eindruck über die Probleme der Armut, wobei ich nach wie vor überrascht bin, wie wenig auffällig es immer noch ist. Aber die wirklich armen Viertel bekommen wir sicher auch nicht zu sehen, denn die großen Einfallstraßen der Stadt gehören zu den besseren Gegenden, denn hier lässt sich noch gut Geld verdienen.
    Am Flughafen haben wir dann noch jede Menge Zeit bis der Flieger startet. Da in der Zebra-Bar leider die Brötchen aus waren :(, gab es auch keine Marschverpflegung ;(. Also beschließen wir kurzerhand unsere letzten Geldreserven in was Essbares zu tauschen und überstehen so die Zeit bis zum Flug. Dieser verläuft recht ereignislos. Zum Umsteigen in Casablanca ist auch genug Zeit und in Frankfurt mietet Jürgen ein Auto und setzt mich und – Überraschung! Susanna :] – unterwegs bei mir zu Hause ab. Damit wäre die Reise eigentlich beendet. Doch dank des Baguettes am Flughafen von Dakar habe ich noch eine gute Woche Spaß und verbringe die meiste Zeit beim Tropenarzt und im Keramikbereich anstatt auf Arbeit :baby:. Und dabei war ich die Reise über sonst so vorsichtig mit allem! Zum Glück ist es aber nix schlimmes.

    Einmal Saint Louis bitte, Senegal 14. Januar 2011
    Heute Abend ist die große Abschlussparty 8)! Doch die ist noch lange hin und außerdem haben wir uns ja noch für die Bootsfahrt nach St. Louis angemeldet. Also frühstücken und alles für die Abfahrt zu Recht machen. Das Boot soll 10.00 Uhr starten und 17.00 Uhr zurückgehen.
    In der Praxis kann das dann schon mal auch eine Stunde später sein :baby:. Und als endlich unser Bötchen angeschicktert kommt, muss ich Jürgen schon gut zureden doch mit zu fahren :(. Als ich dann aber sehe, dass wir durch das Wasser watend in das Boot einsteigen sollen ?(, und wie aus dem Boot das Salzwasser geschöpft wird 8o, brauche ich nur noch an meine Fotoversicherung zu denken :baby:, die für Salzwasserschäden nicht aufkommt :(, und Jürgen hat gewonnen :baby: :baby:.
    Also wird die Bootstour kurzerhand für uns beide gecancelt ;(. Zum Glück finden sich aber schnell Leute, mit denen wir uns ein Taxi in die Stadt teilen können :]. So sitzen wir nach gut einer Stunde mit Hans-Christian und Marlies im Taxi nach St. Louis :D.
    Dieses Abendteuer ist aber nicht im Geringsten weniger spektakulär 8o. Dass das Auto überhaupt noch fährt, grenzt schon fast an ein Wunder :baby:. Und auch die Bremsen scheinen zu funktionieren, denn immer wieder hört man metallisches Quietschen, was darauf deutet, dass der Fahrer noch nicht ganz ohne die Verwendung des Bremspedals fährt :baby: :baby:.
    Wir lassen uns vor einer Bank absetzen und müssen nur schnell :baby: Geld tauschen, um bezahlen zu können.
    In der Bank treffen wir Bum und seine Truppe. Die Jungs sind mit dem Boot gefahren und versuchen nun das mauretanische Geld zu tauschen, aber das will hier keiner mehr. Da nur drei Leute vor uns sind, ist die Aktion in nur gut einer halben Stunde vollbracht X(.
    Dass der Taxifahrer nun mehr als die vereinbarten 5000 Uguja haben will, ist verständlich. Doch die Einigung auf 7000 ist recht hoch 8o. Soviel verdient er sonst durch rumsitzen mit Sicherheit nicht :(.
    Wir trennen uns von H.C. und seiner Frau und starten eine eigene Tour. Doch recht schnell fühle auch ich mich nicht mehr wirklich sicher. Dazu trägt nicht nur Jürgens immer wieder vorgetragene Einstellung gegenüber einigen nervigen Angewohnheiten in Schwarzafrika bei, sondern auch deren tatsächliches Erleben ;(. Das ständige angequatscht werden, bedrängen und die Hartnäckigkeit mancher Einwohner unterstreichen Jürgens Haltung nur noch.
    Als wir auf einer Brücke beim Fotografieren von einem jungen Mann unnötig bedrängt werden und Jürgen daraufhin eine Hand an seiner Hosentasche spürt und wir keine 10 Meter weiter schon wieder bedrängt werden, ist auch bei mir das Maß voll :(. Leider müssen wir noch immer eine geschlagene Stunde überbrücken und ich habe ernsthaft bedenken noch bestohlen oder überfallen zu werden :(. Doch irgendwie geht auch diese Zeit vorbei - ohne das etwas passiert :D - und dann heißt es bereits wieder mit dem Taxi zurückzufahren . Aber wie zu erwarten war, ist der Taxifahrer auch nach einer viertel Stunde noch nicht am vereinbarten Treffpunkt an der Bank, an der er uns abgesetzt hat :baby:. So suchen wir uns ein neues und bekommen sogar innerhalb kürzester Zeit und im ersten Versuch eines, das uns für die 5000 Uguja zur Zebra-Bar bringt.
    Hier laufen inzwischen schon die ersten Vorbereitungen für die heutige Abschlussparty. Der Grill wird angeschmissen und eine Band fährt nicht nur vor, sondern sich vor unseren Augen fest :baby: :D. Die Abwechslung ist sofort willkommen und alle helfen fleißig, den Transporter frei zu bekommen :]. Das lohnt sich auch richtig, da er nach den ersten eigenen Befreiungsversuchen nun endgültig und komplett auf dem herumliegenden Ast aufsitzt.
    Vor dem Abendbrot gibt es noch ein Novum für die Dust & Diesel 8o. Es wird das Auto der Tour gewählt :]! Das Ergebnis ist eindeutig, FauMax, der 123er Benz, gewinnt die Ehre, gefolgt vom „Rommelbus“.
    Schade, ich hatte auch auf ein paar Stimmen gehofft, aber wir haben nur eine einzige erhalten :(. Was durchaus gerechtfertigt ist, denn das Auto selbst hat so viel nicht her gemacht =). Dafür wird uns aber von allen Seiten bescheinigt, dass wir gewonnen hätten, wäre das Gesamtkonzept und deren Umsetzung bewertet worden. „Mon Séniore General“ und seinem Adjutanten sei Dank. Dass wir das weder geplant, noch gespielt haben, muss ja keiner wissen ;).
    Anschließend gibt es noch lecker Abendessen und dann wird die Nacht durchgefeiert.
    :D

    * Unsere drei Busse in der Zebrabar beim Entladen.
    * Zuerst landed das Gepäck wieder auf einem großen Haufen :D. Anschließend sucht sich jeder ein Eckchen zum Übernachten .
    * Wer vorgebucht hatte, brauchte kein Zelt mehr sondern konnte eine der Hütten beziehen.
    * Hier floß einmal der St. Louis Strom lang. Doch seit dem dieser begradigt wurde ist hier nur noch brauchbares Meereswasser und keine Dreckbrühe mehr. =)

    Grenzformalitäten in den Senegal, Senegal 13. Januar 2011
    Heute geht es in den Senegal, in die Zebra-Bar nahe St. Louis. Wir dürfen alle nicht in Mauretanien verbleibenden Fahrzeuge noch bis an die Grenze fahren :D. Auf dieser Tour sind das 2 VW-Busse, ein Opel, ein Volvo und etliche 300-er und Kombis. Das Gepäck wird in einem der Busse geladen und in ein Extrafahrzeug, das uns begleitet. Alle Personen verteilen sich auf die verbliebenen Fahrzeuge. So geht es dann ab 9:00 Uhr im Konvoi Richtung Grenze. Recht bald verlassen wir die geteerte Straße und kämpfen uns über Pisten und durch Ackerbaugebiete an das Delta des Senegal Flusses ?(. Leider denke ich zu spät daran, mein GPS einzuschalten und so fehlt mir jegliche Idee, wo wir bisher lang gefahren sind :(. Meine Aufzeichnungen beginnen erst 11.58 Uhr und dokumentieren, dass wir für die letzten 10 Kilometer zur Grenze noch fast eine halbe Stunde benötigt haben 8o. Das entspricht einem Schnitt von 26 km/h und kommt auch dem gefühlten Tempo der letzten Stunden nahe, in der wir uns über eine derart schlechte Piste gequält haben, dass schon Bedenken laut wurden diese Piste weiter zu fahren =). Mangels Alternativen gab es aber nicht viel zu diskutieren 8) und wir mussten einfach auf die Bodenfreiheit und den Unterfahrschutz unseres derzeitigen Transportmittels vertrauen :(.
    Kurz vor der Grenze – also wir sehen das Grenzhäuschen schon – springt plötzlich etwas seltsam bekanntes, eiförmiges über die Straße. Noch ehe wir unsere Gedanken richtig sortieren können, bricht erstes schallendes Gelächter aus. Das eiförmige Etwas ist die Feder der rechten Hinterachse des vorrausfahrenden VW Busses 8o. Aber an dieser Stelle heißt es nur noch weiter. Für 300 Meter sind Federn wirklich nichts, was benötigt wird :D!
    An der Grenze läuft das gestern akribisch eingewiesene Prozedere ab. Die Autos werden von den dafür vorgesehenen Personen entladen und alles auf einen großen Haufen gesammelt. Wenig später kommen unsere beiden senegalesischen Busse und werden von genau diesen Helfern auch wieder beladen :D. Der Rest der Truppe steht staunend abseits und schaut zu 8o. Doch dadurch hält sich das Chaos in Grenzen :]. Aber trotz afrikanischer Beladetechnik und Staukunst reichen die beiden Busse nicht aus, um unser Gepäck wegzubekommen =). Also wird kurzerhand noch ein dritter Bus organisiert. Als auch dieser einen endlosen Berg Gepäck auf dem Dach verstaut hat, ist glücklicherweise alles verladen :]. Wir dürfen nun in die Busse einsteigen und sehr schnell wird eines klar: Was auch immer da geplant war, in zwei Busse zu je 14 Sitzplätzen lassen sich keine 58 europäischen Touristen verfrachten – was wir ja zu dem Zeitpunkt nun mal doch nur noch sind :baby:. Und was war so schwer daran, von vornherein wenigstens ungefähr für jeden einen Sitzplatz zu ordern?
    Das ist ein Punkt, den konnte mir bisher noch keiner verständlich erklären :(, deren Versuche gab es aber einige :baby:.
    In den Bussen geht es nun über die Grenze. Auf senegalesischer Seite warten wir nochmals etwas über eine halbe Stunde und dann fahren wir direkt bis zur Zebra-Bar, die wir 16:00 Uhr erreichen =). Unterwegs kommen wir an den Ausläufern der Stadt St. Louis vorbei und bekommen massiv vermüllte Landschaften zu sehen 8o :( ;(.
    In der Zebra-Bar sieht das schon alles ganz anders aus. Zwar ist die Bar mitten im Bauprojekt steckengeblieben, doch alles ist in bester Ordnung und richtig gemütlich.
    Schuld an der Bauprojekt-Misere ist die neuste Verordnung der Landesbehörden, dass jeder innerhalb von vier Tagen in der Hauptstadt eine Genehmigung für sein Fahrzeug beantragen muss, welches es sonst bereits an der Grenze gab. Das hat dazu geführt, dass nun keiner mehr in der Zebra-Bar stoppt, was für den Campground nahezu tödlich ist, denn auch die Rallye Paris-Dakar und einige andere Rallys gibt es bereits nicht mehr :baby:.

    Zitat

    Original von Muli
    Mensch Hannes,
    lieb von dir, dass du extra für mich das Bild mit dem Esel eingestellt hast :D =)....meine bucklige Verwandschaft ;)


    Ich tut was ich kann ;) :P

    Zitat


    Ne ganz im ernst....der Bericht und die Bilder sind genial! :] :] :]

    LG Karin


    Vielen Dank! Sowas ist immer toll zu lesen!
    Und es hilft beim weiterschreiben. Am nächsten Tag fehlt mir noch viel. Der wird nochmals eine harte Nuss.
    Gruß Hannes

    * Auch dieses mal bekommen wir von den Kindern wieder ein Ständchen :D. Und wer genau zugehört hat, hat auch ein paar deutsche Worte heraushören können :]!
    * Natürlich müssen wir auch noch für den einen oder anderen Sponsor Fotos machen.
    * Leider ist es schwer, den Sponsoren (hier Schuhe von einem deutschen Kindergarten gesammelt) verständlich zu machen, dass solche Spenden - nun ja, wie soll man es sagen - wenig flexibel sind. Ja, auch Schuhe werden mal gebraucht. Aber wenn es einem Kind nicht gut geh,t kann es mit den Schuhen beim Artzt wenig ausrichten. Ein paar Euro helfen da eher weiter. Und sollten doch mal Schuhe benötigt werden, kaufen kann man in Mauretanien alles.
    * Diese beiden Ladies wollten undbedingt, dass ich sie fotografiere. Ich glaube, es waren die Cousine von Abda und die Leiterin des örtlichen Waisenhauses.