Auswandern mit Jugendlichen

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    • Auswandern mit Jugendlichen

      Hi,
      gibt es jemanden der mit Jugendlichen (16 Jahre oder aelter) ausgewandert ist? Wenn ja, was habt ihr fuer Erfahrungen gemacht bzl. Schule, Ausbildung, Sprachprobleme etc.?

      Bin fuer jede Info dankbar!

      Viele Gruesse aus Townsville,

      Amira :D

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Amira ()

    • Hallo Amira,

      also mit dem Auswandern haben wir (leider) noch keine Erfahrung machen können!!!

      Aber unser Sohn war mit 13 Jahren für 5 Monate bei Verwandten in Canberra - er hat dort eine Steiner-School besucht und ist über 8 Wochen durch Australien gereist!
      Seine anfänglichen Zweifel, Sorgen bezüglich Sprache etc. waren ca. 2 Std. nach der Ankunft verfolgen und er "mußte" dann auch leider schon nach 5 Monaten zurück!
      Du siehst es hat ihm sehr gut gefallen, und er spricht nun "fließend" Englisch (obwohl er sich in der Schule nicht nur mit Englisch ziemlich rumplagt bzw. rumgeplagt hat - nun hat er dauernd ne Eins in Engl.)!
      Das Ganze ist nun ca. 3 Jahre her und er jammert jedes Jahr (vor allem zur Ferienzeit), dass er unbedingt wieder hin will! Mittlerweile spart er dann für ein Work&Travel!

      Also, Sorgen über Wohlfühlen, Sprache etc. kann ich dir nehmen auch wenn nicht jedes Kind gleich ist! Diese Erfahrung ist einfach nicht zu übertreffen...!

      Lieben Gruß,

      Mi_au
    • RE: Auswandern mit Jugendlichen

      Wie Mi_au sagt: nicht alle Jugentliche sind gleich.

      Unsere Tochter war allerdings erst 11, hat sich aber sehr schnell angepasst, und wir hatten wenig Probleme. Sie fand manchmal nur das sie etwas ein Aussenseiter war weil sie mit der Australischen Geschehnissen der letzten Jahre nicht vertraut war, dafür hatte sie eine Menge zu erzählen von ihren eigen Erlebnissen.

      Wir sind hier in Gladstone öfters mit neuen Einwanderern involviert. Wir hatten da zwei Familien wo sich zwei sehr unterschiedliche Situationen entwickelten.

      Eins war ein Mädel, sie trauerte ihren eigene Freundschaften nach, und war Stundenlang nachts in Chaträumen auf dem Internet, oder am Telefon. War auch etwas depressiv, und nach sechs Monaten war sie wohl leiblich in Australien aber seelisch eigentlich noch nicht angekommen. Die Schule unternahm dann einiges um sie in den Schulaktivitäten mehr einzubeziehen, Sport, Theatergruppen, Ausflüge usw, und langsam begann sie mehr hiesige Freundschaften zu knüpfen. Das extreme Internet chatten wurde eine Weile unterbunden, aber dann in Maßen zugelassen. Sie pflegt ihre alten Deutschland Freundschaften weiter, das ist auch gut so, aber es beeinträchtigt nicht mehr den Alltag.

      Die andere Situation war ein Junge, 17 Jahre und fast schon zu alt für die Schule. Aber um ein hiesigen Schulabschluss zu bekommen wurde er noch mal in die Schule gestreckt. Er passte sich gut ein. Er ist sehr sportlich, und wurde Mitglied von unserem Surf Lifesaver Verein, wo er Outriggers und Canoes ruderte. Er war sehr gut, und vertrat sein Club in Townsville und an der Goldcoast. Gewann sogar einige Goldmedaillen. Seien grösste Leistung allerdings war, das durch seine Sportaktivitäten seine Eltern auch aus dem Haus kamen, und Freundschaften schlossen, und durch seien Leistungen an recht hohes ansehen bei den hiesigen Aussies genießen. Die Eltern kamen viel rum, gingen Campen, besuchten andere Ortschaften usw. Sein Beitrag zur Integration seiner Familie war groß.

      Nach unsren Erfahrungen leben sich Jugendliche im Schnitt schnell ein, aber sie müssen beobachtet werden, die ersten zwei Jahre zumindest, denn oft reden sie nicht wenn es nicht so gut geht. Teenager können sehr gut schauspielen wenn sie wollen.

      Ich glaube bei zehn Kindern bekommt man zehn verschiedene Reaktionen. Davon sind 8 oder 9 OK. Bei den restlichen muss man etwas nachhaken, und dem Teenager über die Schwelle helfen.

      Hänseleien von Schulkameraden bleiben manchmal nicht aus, aber die muss man nicht zu ernst nehmen, und dem betroffenen Kind nicht ernst nehmen lassen. In Deutschland wurde unsere kleine mal gehänselt "du kommst aus Afrika, warum bist du nicht schwarz, heh?" Oft steckt hinter der Hänselei ein anderer Grund. Manche Kinder denken weil das Einwanderungskind kein gutes Englisch spricht, es doof ist. In der Schule unsere Tochter wurde das gekontert in dem die Lehrerin eine art Informationsstunde brachte über das Herkunftsland und Sprache vom Einwanderungskind, wo das Kind auch die Gelegenheit hatte, von seiner vorherigen Heimat zu erzählen, was dann den nötigen Respekt brachte und das Eis ein bisschen brach.

      Man muss allerdings auch drauf achten, dass der eigene Umzugstress die Kindern nicht zu sehr belastet. Positive Haltung der Eltern macht positive Kinder.

      Gruss
      Hans

      Dieser Beitrag wurde bereits 7 mal editiert, zuletzt von AussieHans ()

    • RE: Auswandern mit Jugendlichen

      Hallo Amira,
      mein Sohn war gerade 16 als wir ausgewandert sind. er hat sich ohne Probleme hier gut eingelebt und schnell neue Freunde gefunden. Jetzt sagt er sogar, dass es ihm hier besser gefaellt und er in Australien bleiben moechte.

      Viele Gruesse aus Adelaide
      Sandra
      http://www.australiansoul.com [img]Gruppe Flinders Ranges[/img]
      Der Reiseveranstalter fuer die Suedkueste
      !
    • RE: Auswandern mit Jugendlichen

      liebe amira
      wir sind vor 7 monaten nach perth ausgewandert mit unserem 15 jährigem sohn und unsere 19jährige Tochter.
      Der Sohn ging bis jetzt in einer IEC( intensiv english centre) in die Schule und hat sich sehr schnell integrieren können. Da sein englisch so gut ist ,musste er diese Schule schon wieder verlassen.Ab Mittwoch geht er nun in einer privatschule...ist ihm mulmig dabei...Er vermisst seine 2 besten Freunde in der Schweiz immer noch und würde sofort zurück gehen wollen.Glaube es braucht einfach länger bis er seine Wurzeln hier schlägt.
      Die tochter geht an der Universität der WA.Ihr gefällt das studium supergut. War aber schon 2,5 wochen zur Ferien(selber finanziert durch arbeiten) in die Schweiz und sie hat auch noch ihre Mühe mit den aussies wegen dem vielen trinken beim ausgang .
      Ich denke mir auch wenn sie nach einige jahren wieder zurück gehen wollen,dann haben sie für ihr Leben eine riesen Bereicherung erlebt ,die ihnen nicht genommen werden kann.
      Ich glaube fest daran dass der Tag kommen wird wo auch sie sagen werden he dont worry mate here is my home .Und wenn nicht ,dann akseptiere ich das und wünsche mir dass diese zeit für sie wesentlich war.
      herzlich,chrissy
    • Vielen Dank an alle, eure Berichte haben mir echt Mut gemacht!!!

      Meine Tochter ist gerade mit der deutschen Schule fertig, hat immer noch keine Lehrstelle gefunden, wird im Nov. 18 Jahre alt und kommt naechste Woche fuer 4 Wochen auf Urlaub nach Australien. In dieser Zeit muss sie entscheiden ob sie hier bleiben oder weiter in Deutschland leben moechte. Falls sie sich fuer Australien entscheidet koennte ich sie auf meinen eingereichten Visaantrag (Partnervisum) kostenlos nachtragen lassen. Aber sie ist so hin- und hergerissen, moechte in Deutschland die Freunde nicht aufgeben, ist aber nach 2 Australienurlauben auch Australienfan. Sie hat halt Panik vor einem Start hier. Nochmal zur Schule gehen? Sprachprobleme? Ausbildung, wie funktioniert das hier etc.

      Zum Gluck lebt der 18 jaehr. Sohn meines australischen Ehemannes bei uns der sich schon sehr freut seine "neue" Schwester kennenzulernen und ueberall mit hinzunehmen. So wird sie zumindest schnell Kontakt zu gleichaltrigen bekommen.

      Ich lasse sie jetzt Urlaub machen, werde Schulen, die Immigration und andere Infostellen bzgl. Ausbildung aufsuchen und dann kann nur sie die Entscheidung treffen. Wuensche mir natuerlich das sie hier bleibt und sich hier ihr Leben aufbaut... Habe meiner Tochter von euren Berichten erzaehlt vielleicht macht es ja auch ihr Mut ;)

      Liebe Gruesse aus Townsville,

      Amira