EDIT START: Der Kurzbericht CSR
ist schon länger online, für alle die erstmal schnuppern wollen. EDIT ENDE


So, nachdem Harry und Jürgen mit ihren Berichten etwas in der Uhr hängen, hier die etwas aufbereitete Version fürs Forum...
Achtung: Schließt die gesamte Reise ein, nicht nur die CSR...
Wenn ich es nicht vergesse, stelle ich jeden Tag eine Folge ein...

Sonntag, 17.5.2009 und Montag 18.5.2009
Markus hat mich morgens nach Paderborn zum Hauptbahnhof gebracht
Ich bin mit den Zügen gut durchgekommen und habe dann bei Emirates eingecheckt. Die Schlange am Check- in hatte echte Rekordausmaße und in der Maschine von Frankfurt nach Dubai war kein Platz mehr frei. Das Treffen mit Sandra hat leider nicht mehr ge-klappt.
Ich habe neben einer netten Dame gesessen, die mit ihrem Mann für eine Woche nach Dubai geflogen ist, lastminute bei Ltur gebucht.
Auch nicht schlecht.
In Dubai das neue und absolut sterile Terminal drei besichtigt. Ich glaube, da hat jeder Op-Saal mehr Flair. Von dort weiter in 7,5 Stunden nach Singapur. Neben mir war ein Sitz frei, weil die Maschine war vielleicht zu 70 Prozent besetzt.
In Singapur dann durch die Immigration und natürlich erstmal Wärmebildkameracheck, von wegen Schweinegrippe und so. Den habe ich aber wohl bestanden. Raus aus dem Flughafen und da kriegt man dann gleich eins mit der Bratpfanne übergezogen, weil die Hitze in Kombination mit der Luftfeuchtigkeit ist echt mörderisch.
Mit dem Taxi habe ich mich zum Hotel bringen lassen und dort habe ich dann noch ein Upgrade bekommen, obwohl ich für das Hotel nur 50 Euronen die Nacht gelatzt hatte.
Das Hotel war für den Preis der absolute Hammer. Das Zimmer hatte z. B. einen Flach-bildfernseher mit mal eben 80 cm Diagonale, leider passte der nicht ins Gepäck.
Dann habe ich mich mal eben zur gepflegten Siesta zurückgezogen und bin dann nach Little China gefahren mit dem Bus.
In der Nähe der Bushaltestellen verkaufen die auch diese alberne Stinkfrucht Dorian oder so. Es stinkt wie deutlich überlagerter Appenzeller und ich bin normalerweise Kä-sefan. Aber bei 30 Grad und 100 Prozent Luftfeuchtigkeit- äh neeee. Also eine Kost-probe dieser Frucht habe ich mir erspart, ich glaube das muss auf den nächsten Urlau-ben nachgeholt werden….wenn ich mich dann dazu überwinden kann.
Ich habe auf dem chinesischen Nachtmarkt auch Erichs Würstelstand gefunden und habe dort eine Bratwurst mit Kartoffelpüree und Röstzwiebeln verspeist, das Sauer-kraut, was da eigentlich auch noch zu gehörte, konnte er behalten.
Berenbrinkerbratwürstchen schmecken auf jeden Fall besser. Ich habe dann noch in der foodstreet auf diesem Nachtmarkt Satayspiesse gegessen in einer Garküche. Die waren der Knaller. Da hätte ich mich ja reinlegen können. Stückige Erdnusssosse mit lecker gerillten Fleischstücken. In der Mitte der Straße waren dann Tische aufgebaut, wo man sich zum Essen dran setzen konnte. Richtig klasse. Und ein Trolleyfahrer sammelte das dreckige Geschirr ein und brachte es zum Spülen, selbstverständlich reinigte der auch die Tische. Ich hätte nicht erwartet, dass die Garküchen einen wirklich einwandfreien Standard aufweisen.
Danach bin ich mit dem Bus zurück ins Hotel und wer behauptet, es gäbe keine Kriminali-tät in Singapur, tja der lügt. Ein Typ im Bus ist Opfer von Taschendieben geworden, die hatten dem die Hose aufgeschlitzt und das Portemonaie rausgeklaut.

Dank des Diktiergeräts was ich mithatte, ist der Bericht bereits seit ungefähr 20.7. 2009 fertig....
ich wollte Jürgi nur ne Chance geben aufzuholen.

Dienstag 19.5.2009
Heute morgen erst mal richtig schön ausgeschlafen und ausgechillt. Dann zum Frühstück in die Lobby (Cappuccino & Muffin) und dann nach kurzer Döspause Richtung Mustafa-center abgehauen. Das Mustafacenter ist in Little India und soll angeblich die besten und auch die größte Auswahl an Elektroartikeln bieten und überhaupt. Das Ding ist ja die reinste Enttäuschung. Die haben zwar ne Auswahl an Kameras und Elektrogeräten, aber nicht das was ich erwartet habe. Sie hatten zum Beispiel nicht mal meine Kamera im Angebot, obwohl die schon seit sechs Wochen auf dem deutschen Markt ist. Jeder Mediamarkt hat mehr Kameras.
Vom Mustafacenter bin ich Richtung Chinatown, weil es mir dort gestern so gut gefallen hat. Und da habe ich im People Park Center einen Laden entdeckt, der für meine Mutter mal alle Glasperlen etc. und Zubehör zum Selbstherstellen von Ketten verkauft. Da habe ich heute schon eingekauft und nachdem ich meine Mutter darüber informiert habe, darf ich da morgen noch mal hin und alle „Basics“ zum Ketten herstellen kaufen.
Ist doch toll, wenn man ein neues Hobby für sich entdeckt...
Deshalb stehe ich morgen etwas früher auf, damit ich das vorm Abflug auch alles gebacken kriege. Durch Zufall bin ich bei meinem Ausflug durch Little China an einem Buddhatempel vorbeigekommen, der als heilige Reliquie einen Zahn Buddhas angeblich beherbergt. Kommt mir doch irgendwie aus anderen Glaubensrichtungen seeehr bekannt vor.
Aber ich habe ja einen Rosenkranz und ein Kreuz dabei, gesegnet von meinem Kumpel Guido, das ist dann quasi der tragbare Taschentempel.
Und der hat uns im weiteren Verlauf noch gute Dienste getan...
Ich habe mir zum Dinner Sushi buffet in Little China gegönnt, was klasse war. Hat gekostet 19,50 SGD. Mit dem Bus ins Hotel zurück und dann noch mal ausgiebig ausgeschlafen.
NACHTRAG: Heute also mehr als ein halbes Jahr später liegen nach wie vor alle Zutaten zum Ketten basteln ungenutzt an der gleichen Stelle. Wenn ich das nächste Mal fliege (hoffentlich so Juli August) werde ich selbstverständlich die nicht geschrumpften Vorräte weiter aufstocken. Schließlich braucht frau ja erst mal eine Basis von der frau starten kann….

Little India war nett, aber richtig begeistert war ich wirklich von Little China.
Was mich total gewundert hat: Die Atmosphäre in beiden Stadtteilen ist mMn total unterschiedlich und mich hat die Atmosphäre in Little China einfach fasziniert.
Beim nächsten Besuch in Singapur werde ich mir dann mal die Orchard Road antun.

Kann mir jemand mal für Doofe erklären, wie ich hier Bilder hochlade?

so hier die Fotos zum gestrigen Beitrag.
Danke Outbackrider!

Mittwoch, 20.05.2009
Ich bin heute morgen im Hotel ausgecheckt und bin zum People Park Center gefahren, es war fürchterlich heiss und schwül. Mutti wollte noch weiße Perlen haben, die habe ich da auch bekommen. Dabei habe ich auch das Elektrogeräteangebot im Center gecheckt und hier muss man sagen, die hatten schon mal mehr Auswahl als im Mustafacenter und machten irgendwie den Kompetenteren Eindruck. Aber ehrlich: Preise die gleichen wie in Deutschland und ich würde sagen, die Kameras korrodieren alleine aufgrund der Luft-feuchtigkeit in Singapur in der Verpackung. Alles was länger als drei Wochen liegt, dürfte Schrott sein.
Zum Lunch habe ich mir Reis mit Hühnchen für sagenhafte 1,80 SGD gegönnt. Es war eine ausreichende Portion zum Lunch. Zurück zum Hotel und dann zum Flughafen per Airporttransfer, ziemlich früh eingecheckt, was auch ein Vorteil war, denn für die Ma-schine Perth Singapur wurde für in fünf Wochen ausverkauft gemeldet. In FÜNF! Wo-chen. Und weil ich bekennender Gangplatzfan bin, habe ich alles daran gegeben auch einen Gangplatz zu bekommen. Mit dem Ergebnis: ich hatte die gesamte Reihe für mich alleine.
Ich war total begeistert von den Jetstar Maschinen. Sehr guter Sitzabstand, guter Sitzkomfort, sehr breite Sitze. Mir kamen die Sitze wesentlich breiter vor als die von Emirates. Freundlicher Service. In Perth im Duty Free noch eine große Flasche Baileys und eine große Flasche Wodka gekauft. Zur Not kann man ja den Alkohol selber mixen, dann ist man ja mit dem Alkoholgehalt flexibler durch Anpassung des Wodkaanteils, wenn dafür der Limonadenanteil gekürzt wird. Da bin ich ja relativ schmerzbefreit.
Durch den roten Channel gegangen und der Hund, der an meiner Tasche geschüffelt hat, hat sich prompt hingesetzt. Nur in dem Rucksack war seit 2005 oder so kein Obst mehr drin. Nach kurzer Kontrolle konnte ich dann weiter.
Taxi ins Hotel genommen, ich hatte keinen Bock auf dieses Airportshuttle.
Jetzt warte ich noch auf Sandra und dann sehen wir weiter. Erst wollte ich am Airport auf sie warten, aber die Maschine war schon für 15 Minuten verspätet angekündigt.
Ich war dann auch ziemlich froh im Hotel zu sein. Das Hotel war das Mercure, welches ich beim Supersale für 79 AUD das DZ gebucht hatte. Ergo günstiger als Billabong Backpacker. Australischer Standard in Hotels: Coffee and Tea Making Facilities und eine Guest laundry, die getestet werden muss, denn wider Erwarten habe ich wesentlich mehr Klamotten in Singapur verbraucht als eigentlich abzusehen war. Die Temperaturen gekoppelt mit der Luftfeuchtigkeit da schmort man ja innerhalb von fünf Minuten im eigenen Saft. Das nennt man dann glaube ich Niedertemperaturgarmethode. Also morgen früh wird erstmal gewaschen.

Donnerstag 21.5.2009
Hier im Mercure gefällt´s uns sehr gut, aber dank Harry und Jürgen schlafen wir ja morgen im Billabong Backpacker. Heute morgen sind wir so um 20 nach 8 (ja Harry und Jürgen tatsächlich!!!) aufgestanden und nachdem Sandra dann ihren Reiseschweiss abgewaschen hatte, sind wir Richtung Miss Mauds gelaufen und haben dort draußen gefrühstückt um Perth unsicher zu machen. Zurück ins Hotel und die erste Waschmaschine gemacht. Das ist wieder diese Supertopladergeschichte. Man schmeisst seine Wäsche in einen Toplader, der ist nach 20 Minuten fertig. Original Jaucheschleuder TM. Aber die Wäsche riecht wenigstens halbwegs frisch. Man weiss, man hat sie gewaschen, auch wenn sich Sauberkeit nur erahnen lässt. Aber Bügelbretter hatten die tatsächlich drei Stück. Dann hatten Sandra und ich uns vorgenommen, nach dem Lunch eine Wande-rung durch den Kingspark zu machen, die aber ins sprichwörtliche Wasser fiel. Sandra und ich als ausgewiesene Regengöttinen, das musste ja schief gehen, die Schauer hörten für maximal fünf Minuten auf, also ab ins Cafe Dome und über die ausgefallene Wanderung sinniert. Zurück ins Hotel und haben uns dann dort eine halbe Stunde Augenpflege bzw. Lesestunde gegönnt, um dann mit der Bahn „Mandurah Line“ Richtung Süden zur Halte-stelle Cockburn Central aufzubrechen. Dort wurden wir dann von Kathrin und Konrad abgeholt. Kathrin und Konrad haben uns dann mit einem leckeren BBQ mit Käsesalat verköstigt, denn bei Kathrin und Konrad war der Strom ausgefallen und zwar schon um die Mittagszeit. Als Kathrin von der Arbeit kam, war wohl kein Strom da und der kam erst nach 8,5 Stunden wieder. Konrad meinte, das läge daran, dass beim ersten Regen der Staub von den Isolatoren gewaschen würde und deshalb ein Kurzer nach dem anderen aufträte. Aha…
Das gesamte Viertel war ohne Strom. Kathrin und Konrad haben uns dann nach einem sehr netten Abend mit einigen Reisetipps zur Canning und zwei Tüten Calderetta noch zum Hotel gebracht und uns erzählt, dass die beiden nächstes Jahr nach Deutschland kämen. Da berufen wir doch mal gleich einen Sonderstammtisch ein. Und wehe die beiden finden keine Zeit bei uns vorbei zu schauen, dann werde ich ösig und dann ist mit mir nicht mehr gut Kirschen essen.
Ich kann ja nicht alle paar Jahre bei denen auflaufen und wenn sie dann mal in D sind, wollen die nicht mal zu nem BBQ oder einem Kaffeekränzchen bei mir auflaufen. Hey, ihr dürft Euch auch ne Torte wünschen!

Freitag 22.5.2009
Wir sind heute morgen um 7.00 Uhr aufgestanden und um 7.40 Uhr aus dem Hotel raus, um dann mit dem Taxi zum Billabong Backpackers zu fahren, um dort unser Gepäck abzugeben. Trotz der frühen Uhrzeit (ja, zu dem Zeitpunkt war das noch früh) standen Harry und Jürgen bereits an der Straße und warteten auf ein Taxi, was ja mit uns auch vorfuhr. Dann nach der Abgabe des Gepäcks im gemeinsamen Taxi zu Miss Mauds, wo wir gefrühstückt haben, so lange bis Army Surplus Store öffnete.
Länger hätte Miss Mauds uns auch nicht ertragen, ohne ernsthaft in die Nähe einer Insolvenz zu rutschen. In der Wellington Street waren Harry und Jürgen dann nicht mehr zu halten. Wozu braucht man bitte eine mitteldeutsche Schweißerbrille in Oz ohne Schweißgerät? Sandra und ich haben einen Billy, ein Zelt, eine Isomatte (wo ich mich leider vergriffen habe, das ist ne Isomatte just für meine Nichte) und sonst nichts gekauft. Harry noch seine 15cm Luxussuperduperschlafmatratze. Jürgen hat den anvisierten Stuhl (eher Thron) nicht bekommen und muss statt dessen morgen noch einen anderen Campingladen aufsuchen…
Per Taxi nach Bassendean ins TCC- Depot zu Marion. Harry und Jürgen haben dann eigentlich beide Autos seziert. Und auch obduziert oder wie heisst diese Tätigkeit, bei der man tote Gegenstände komplett auseinandernimmt anguckt und dann hoffentlich in richtiger Reihenfolge wieder zusammensetzt? Jedes Schräubchen, jedes Ersatzteil, jedes Zubehör wurde auf Festigkeit, Zugfestigkeit, Wartungsrelevanz, Inspektionsintervalle etc. geprüft. Die Hupe vom Auto wurde repariert, die Schäkel wurden getestet, die Sicherungen überprüft, alle Plastiknippel auf Tauglichkeit geprüft, Wagenheber, sowohl Bottlejack als auch Highliftjack auf Funktionsfähigkeit überprüft, der Spinifexgrasschutz nachgeguckt, ob vielleicht ein Loch drin ist, alle Radbolzen, Reifenventile, Reifenventilkappen und Luftdruck geprüft. Kompressoren ausprobiert und Werkzeug und Äxte nachgeguckt und geprüft. Winde ausprobiert, Dachzelt aufgebaut, Tanks nachgeguckt, Reservekanister gecheckt. Sandra und ich durften dann aber das Küchenmaterial checken. DANKE. Weil auch die beiden erkannt haben, bereits vor der Tour, dass das nicht zu ihren Kernkompetenzen zählt (die obige Aufzählung zwar auch nur in Teilen ihrer Kernkompetenz (ist ein ganz tolles Wort nicht?) zuzuordnen, aber das ist ein anderes Thema). Nachdem wir dann ca. 14.00 Uhr da weg sind, mussten wir dann aufgrund der festgestellten Mängel bei Bridgestone lang.
Aber zunächst zum Fleischer und bestes Australian Beef in Kryovac gekauft. 6 kg für sechs Abende bei avonvalleybeef. Jürgen hat das Fleisch teilweise doch sehr großzügig aufgerundet und ich hatte Bedenken, dass dann abends zuviel überbleibt. Hätte ich doch nur vorher in meine Kristallkugel geguckt und meinem gesunden Menschenverstand vertraut. Obwohl wer kann denn ahnen, dass die beiden Herren mehr wegschnupseln als ein mittelgroßes Batallion.
Bridgestone war am Great Eastern Highway. Unser Glück, wir sind dahin und haben den Laden dann gefunden und haben die Reifen nachgucken lassen, weil da irgendwas mit den Ventilen nicht stimmte, da konnte man keinen Kompressor dran anschließen. Der Bridgestonehändler hat uns dann den ultimativen Trick verraten, man packe just mit der Spitze von einem Tyreleaver drunter und oh wunder alles passt und geht drauf.
Das gute war, dass derjenige der Maxtrax verkauft, war direkt umme Ecke (so ca. 500m). Und nachdem der Händler Harry und Jürgen gesehen hat, wie die Beiden den Laden gestürmt haben, ging auch für den Händler an dem Tag die Sonne auf, trotz teilweise strömenden Regens. Der Händler hätte, wenn Harry und Jürgen nicht unbedingt auf die Canning hätten wollen, an dem Tag den Laden samt Ausstattung an Harry und Jürgen verkauft. Der Typ hatte wohl das erste Mal seit langem Touristen in seinem Laden, die letzten waren wohl vor ein paar Jahren mal russische Touristen dort, die ihre Karre mit dem Rundumsorglospaket ausstatten liessen (nun ja, die Lage etwas abseits des Great Eastern Highways lässt eigentlich nur Eingefleischte den Laden finden, oder man fährt dahin mit den Warmth Compliments von Bridgestone am Gt. Eastern Highway). Harry und Jürgen bekamen dann alles gezeigt, was sie nur annähernd interessieren könnte. Sandra und ich hatten innerhalb von drei Minuten unsere Maxtrax und unseren ARB-E-Z-Deflator gefunden und bezahlt, Harry und Jürgen brauchten, obwohl feststand, was sie kaufen wollten (einen Beadbreaker udn diversen Kleinscheiss), natürlich ne halbe Stunde länger, die sich gefühlte zwei Stunden ausdehnten..
Nachdem wir Harry und Jürgen endlich loseisen konnten, sind wir von dem Laden weiter zu Bunnings (2 x Gartendruckspritze- falls wir Spinifexbrand unter dem Fahrzeug zu löschen haben, bzw. unser Lagerfeuer ausser Kontrolle gerät, Insect kill für in geschlossenen Räumen). Insect kill haben wir auf der ganzen Strecke nicht benötigt und mit den Gartendruckspritzen haben wir den Tisch sauber gemacht, das ging vorzüglich. Dann zu Supercheap auto gefahren, um dort die laut Harry und Jürgen essentiell notwendigen Dinge wie Motorenöl (10l- da macht man sich ja schon seine Gedanken, weil das bedeutet pro 1000km 1L Motorenöl- das hat mein Benz nicht mal mit 600TKM auf der Uhr gesoffen). Zusätzlich brauchten wir dann noch Bremsflüssigkeit (da wollten sie (H+J) uns gleich das ganz große Paket (0,5 L) andrehen. Ich sag: Wenn wir einen halben Liter Bremsflüssigkeit nachgiessen müssen, dann haben wir ein ganz anderes Problem, ohne entlüften der Bremsanlage auf einer Hebebühne läuft dann gar nichts mehr, weil wir dann auf jeden Fall Luft in der Bremsanlage haben). Das haben sie dann aber auch eingesehen, das hat zwar etwas gedauert, aber es ging. Zusätzlich haben wir dann noch ein Radiatorputty gekauft, um die beiden auch glücklich zu machen. Radiatorputty bedeutet man schüttet diese granulathaltige Flüssigkeit in den Kühler (Schütteln- vorher) und das Granulat löst sich bei Hitze und setzt sich in die Öffnungen. Quasi wie ein Sprühpflaster für kleinere Blessuren. Da Sandra und ich davon ausgehen, dass sowohl das Motorenöl als auch Bremsflüssigkeit und Radiatorputty auf der Canning zu den Dingen gehören, die wir auf jeden Fall als erstes benötigen, haben wir die auch direkt unter der Matte in dem Fach links neben der Schublade verstaut. Es lagert jetzt sicher in unserem toten Eck überm Radkasten und ist vor fremden Zugriff gesichert, denn um da dran zu kommen, müsste man als erstes den kompletten Wagen ausräumen. Harry und Jügen haben uns dann noch aufgefordert unseren Feuerlöscher in Griffweite zu haben, der liegt jetzt sicher neben den Gasflaschen in der Schublade. *GRINS*. Auf zu Woolworth. Harry und Sandra sind losgezogen und haben Wasser besorgt, was sie nicht alles bekommen haben. Sandra und ich besorgen dann irgendwie morgen noch 90l Wasser und zusätzlich hatten Jürgen und ich für die Lebensmittel zu sorgen. Jürgen ist immer brav losgetrottet und hat geholt was ich ihm gesagt habe. Leider haben wir dann die Öffnungszeiten etwas zu sehr ausgedehnt, jedenfalls hat man uns freundlich aber bestimmt, dann aus dem Laden hinauskomplementiert. Den Rest holen wir dann morgen früh. Dann ging es mit unserem Navigator vor dem Herrn (Jürgen) in einer großen Schleife (er bekam kurz vorm Swan river die Kurve und wir haben in Midland eingekauft!!!) zum Billabong Backpacker. Eingecheckt für 82 AUD das DZ und das Zimmer ist 3 AUD teurer, als das Mercure, was ich beim Accorsupersale gebucht habe. Billabong Backpacker: Blauer Kleiderschrank, weisses Metallbett, cremebeigen Schreibtisch, Cremebeigen Tisch, beige Kommode, Abblätternde Deckenfarbe im Bad, eine Heizung mit sagenhaften vier Rippen, eine lila hochglanz gestrichene Wand, alle anderen Wände in gelb, was natürlich bombig zum beige passt. Spiegelschrank aus Urgroßmutters Zeiten im Bad, da der Billabong Backpacker wohl voll auf Retro abfährt. Und dann erst diese Zugfenster…kein Fenster durch dass es nicht wie Hechtsuppe zieht. Diese waren dann verhängt mit schlechten Isoliervorhängen. Kann mir mal jemand erzählen, warum es in Australien auch noch keine Einhandhebelmischer gibt, sondern diese Superkonstruktion, kaltes Wasser aus einem kleinen Hahn rechts, heisses Wasser aus einem kleinen Hahn links, nur warmes Wasser kann ich ohne Mischen im Waschbecken nicht zustande bringen, vor allen Dingen wenn auch noch der Prömpel fehlt.

ok Augenkrebsverhinderungsversuch (wie viele Scrabblepunkte gibt das?)

Samstag, 23.5.2009

Sandra und ich sind morgens um 6.30 Uhr aufgestanden (von den Jungs war auch um 7.30 nüscht zu sehen) und haben unser Auto beladen, gefrühstückt (im Billabong. Toast, Marmelade ohne Kaffee) und sind dann aus Perth raus, nachdem wir noch die letzten Einkäufe getätigt haben, um schwer beladen Richtung Kalgoorlie aufzubrechen.

Also Wasser, die restlichen Konserven, Seife, Küchenrolle usw. eingeladen und dann den Great Eastern Highway genommen, nachdem wir ihn dann endlich gefunden hatten (ok wir mussten tatsächlich suchen), mit dem festen Entschluss, dass es heute zum Lunch Pies geben wird.

Dann kamen wir in einem Ort namens Bakers Hill an und dort gab es einen Pieladen, der sehr gut frequentiert aussah. Unser Auto kriegte mal prompt einen extremen Linksein-schlag und stoppte quasi direkt vor dem Laden. Der Parkplatz vor dem Shop war voll und das in einem Kaff von vielleicht 500 Einwohnern. Kurzum: Das konnte nur Qualität be-deuten und so gab es ein sehr frühes Lunch (so um 11).

Die Pies waren richtig gut. Highly recommended der Laden von uns!
Dann sind wir weiter Richtung Kalgoorlie. Ca. 165 km vor Kalgoorlie denke ich plötzlich, warum schlingert der Wagen so, hat es hier denn so extremen Seitenwind, dass bei 110 die Karre ins Schlingern kommt?

Also Langsamer werden, Wagen abfangen. Die Arme verwandeln sich in Schraubstöcke. Gesagt getan, Links ran und Scheisse Platten. Hinten Rechts. MIST verdammter. 14.20 Uhr, Samstag nachmittag.

Also aus dem Wagen alles rausgesucht, dafür war Sandra zuständig, ich lockerte die Schrauben schon mal am Reserverad, der Reifen war noch zu heiss.

Dann angesetzt an den Schrauben am platten Reifen und die bewegten sich nicht einen Millimeter. Kurz bevor ich mich aufs Radkreuz stellen wollte, hält neben uns ein LKW (14.24 Uhr). Bridgestone stand auf dem LKW.

Der Fahrer sah es als Service an uns den Reifen zu wechseln und wir erfuhren dann noch, dass es sich um den Stationmanager von Bridgestone in Kalgoorlie handelte, der den LKW zurück nach Perth bringen musste.
Der erteilte uns dann noch die Auskunft, dass Bridgestone Kalgoorlie ziemlich genau um 12.00 Uhr am Samstag schliesst. Aha Danke, genau die Auskunft, die wir nicht hören wollten.

Nachdem er dann hörte, dass wir am nächsten Tag weiter wollten (are you sure? The Canning???? um sich dann zu denken, dass er das bestimmt falsch verstanden hat) , hat der dann auch gleich einem seiner Mitarbeiter (Ben) Bescheid gegeben, dass der doch noch am Samstag Nachmittag einen Reifen zu wechseln hätte. Eine Pause mehr und wir hätten den LKW verpasst.

Cord Bescheid gegeben, dass wir einen außerplanmäßigen Zwischenstop hatten und einen weiteren planen und gefragt, ob er wohl auch zu Bridgestone kommen könnte. Cord hat zugesagt.

Als wir dann in Kalgoorlie ankamen, haben wir diesen Ben (Mitarbeiter von Bridgestone) angerufen, der dann auch prompt zum Tyreservice rausfuhr und uns einen komplett neuen Reifen verkaufte (in Flipflops, wie auch sonst, der australische Winterschuh). Cord hat uns aufgeklärt, dass der Fahrer des LKWs Stacey heisst.

Und offensichtlich ist Kalgoorlie genau das Kaff für das ich es halte, jeder kennt jeden und jeder weiss mehr über den anderen als man über sich selbst weiss. Offensichtlich. Und um das ganze noch zu toppen: Wenn der Hausmeister uns nicht gesehen hätte, hätte Ben den Schlüssel für die Halle bei Staceys Mum abholen müssen, hat er Ben am Telefon erzählt.

Cool war bei Stacey auch, der dann seinem Mitarbeiter auch noch gleich am Telefon erzählte, wie er den Preis für Reifen und Schlauch zu berechnen hätte (Price as shown in list, minus 35%, +25 %, +GST and 30 $ for the tube- ne is klar- ich weiss nicht, ob Ben Prozent-rechnung beherrscht, aber nachrechnen wollte ich dann auch nicht.)

Außerdem waren wir bereits vorher wohl schon mittels Telefonkette in Kalgoorlie angekündigt worden, denn der Hausmeister oder was immer das für eine Person war, hatte auch schon zwei „Touristladies“ in Kalgoorlie gesichtet und hat dann seinem Auto auch eine 180 grad-Wendung gegeben, um das Tor zur Halle wieder aufzuschliessen.

Das ist doch nicht normal, dass man sofort als Eindringling erkannt wird. Gut, dass wir uns bereits in Perth mit reichlich Barem versorgt hatte, denn eins war uns klar: Ben wird nicht auch noch in der Lage sein, ein Kreditkartenzahlgerät zu bedienen.

Unmittelbar als wir bei Bridgestone aufliefen, haben wir auch noch Cord Bescheid gegeben, der dann mit seinem herzallerliebsten Benz vorfuhr. Auf dieses Auto bin ich ja echt neidisch. Ben hat alles weitere mit ihm geklärt und wir waren abgemeldet.

Der Reifen war leider völlig hinüber, der Schlauch hatte alle 2-5 cm einen 2 cm langen Riss. Der Reifen war komplett verbeult und hatte in den Seitenflächen so was wie nach innen gerichtete Gumminägel und war innen mehr als rauh. Also Totalschaden. Also 390 AUD auf den Tisch, 10 AUD Tip und zusätzlich 4 Schachteln Marlboro für Ben und alles war wieder gut. Ben rauchte zwar normalerweise Winston, aber in der Not…

Die Jungs haben uns dann auch telefonisch irgendwann erreicht, um uns mitzuteilen, dass sie um 10 nach 5 abends (!!!) in Beverley an ihrem Hochregallager losgefahren sind und dann irgendwann nachts in Kalgoorlie auflaufen werden. Schließlich hätten sie ziemlich viel zu packen gehabt! Ja was denn noch alles???

Sandra und mir schwoll da ja nicht nur ein bisschen der Hals, sondern wir waren stocksauer. Zumal wir ja eigentlich in Kalgoorlie die Autos packen wollten. Eigentlich…wo die beiden Herren doch immer so viel Wert darauf legen, safety first und dann treten die am Abend mal eben ne 600km Tour an. Ok von Beverly vielleicht 550. Also muss wohl in Wiluna gepackt werden.

Komisch war nur: Die Jungs haben sich nicht mal gewundert, warum wir es nicht mehr zum Superpit geschafft haben…und mich hat es ehrlich gesagt auch nicht mehr gewundert, nachdem sie kund getan haben, um 9 im Billabong losgefahren zu sein, um erstmal Jürgis Thron zu kaufen und bis der gefunden war…..

In Kalgoorlie regnete es Bindfäden und so beschlossen Sandra und ich, Cord zu bitten, uns zu einem Backpacker zu bringen. Der hatte aber eine viel bessere Option, nämlich, er hätte zwei Gästezimmer und wenn es bei zweien bliebe, könnten wir bei ihm pennen. Kurzes Abchecken via Augenkontakt: Angenommen. Den Jungs haben wir dann erzählt, dass wir privat unterkommen und wir uns am nächsten morgen treffen werden. Auf dem Parkplatz vom Woolies.

Jürgen schlug tatsächlich von sich aus 8.00 Uhr (!!!) vor, nachdem wir 9.00 Uhr als zu spät ansahen…

Nachdem wir uns dann bei Cord frisch gemacht hatten, sind wir mit Cord in seinem Benz mit blauer Innenbeleuchtung, grenzwertig gesetzeswidrig abgedunkelten Fenstern, einem Auspuff, der vom deutschen Tüv auch wohl keine Abnahme kriegen würde, zum Dinner in die Stadt gefahren. Es gab Holzofenpizza und Pasta und ich muss sagen, meine Holzofenpizza war richtig lecker.

Mittlerweile bin ich (Küchenutensilienfetischistin lt. Cord – ok Scheisse er hat recht) jedoch stolze Besitzerin eines Alfredo Pizzaofens und ich muss sagen: Meine Pizzen sind bessa….

Anschließend gab es bei Cord noch den versprochenen Filterkaffee. Ich habe dann beim Wasserkochen erstmal noch zu viel in diesen Wasskocher gefüllt (so leicht überhäufend angefüllt) und natürlich gekleckert, also alles weggewischt und Cord meinte nur: „mach das nicht so ordentlich, sonst siehst Du noch all die Ecken, wo ich nicht geputzt habe“ „OhhhKeeee“.

Dann haben wir uns noch zum Schnacken ins Wohnzimmer gesetzt.
Schließlich hatten wir noch einen platten Reifen aufzuarbeiten, was wir, wenn die Jungs pünktlich gewesen wären, garantiert bei den Jungs abgeladen hätten. So musste Cord herhalten bis alles drei, vier oder fünfmal erzählt war. Und Sandra und ich haben dichtgehalten bis Miss Mauds in Perth *ÄTSCH*.

Sandra und ich haben uns dann irgendwann sehr zügig verabschiedet, weil plötzlich lief Wolfe Creek. Äh, das war ja nun gar nicht meine Kragenweite, weil noch geplant war, da eine Nacht zu übernachten und wenn ich friedlich schlafen will, dann gucke ich solche Sachen wie „Findet Nemo“; „Madagascar“ und alles was eine ähnliche Kragenweite hat.

Crocodile Dundee ginge auch. Von den meisten anderen Sachen kann ich sonst vierzehn Tage nicht richtig schlafen. Ne, das brauch ich nun wirklich nicht. Ich glaub „Sieben“ war so ein Fall.
Das Foto vom LKW stammt von Sandra und dient nur der Beweissicherung.

Original von cord dillon


Die lokalen Bikies halten mein Auto für ein Mafia-Car..."la familia"

ach tatsächlich? man könnte es noch in andere, ähnliche Kategorien einordnen...

Du weißt gar nicht, was du verpaßt hast ("head on a stick") ....hast du den Film eigentlich mittlerweile mal angeguckt oder ist das ein generelles Tabu für dich ?

Sagen wir es mal so rum: Der Basiert ja wohl auf einem Tatsachenbericht, wenn auch die Location eine andere war... nur früher in der Zeit der Zwei TV-Programme wurde Freitags abends immer Aktenzeichen XY geguckt, das war schlimmer als jeder Horromovie, weil man wusste: das da ist real....deshalb nein ich habe ihn bisher nicht geguckt und werde ihr tunlichst meiden.

Ich bin nur mal gespannt, wann Jürgen sich genötigt sieht, eine Gegendarstellung zu schreiben. Ich tippe in 4 Jahren....