Zurueck oder doch nicht?

Walle · 17. Februar 2010, 03:39

Hallo Liebe Forumsgemeinde,
Ich muss gestehen, dass dies hier mein erster Beitrag im Forum nach nun fast zwei Jahren hier in Australien ist.

Es ist unglaublich wie schnell die Zeit vergeht wenn man damit beschaeftigt ist das Leben neu zu organisieren.

Wir sind wie gesagt vor etwa zwei jahren von Stuttgart nach Brisbane QLD umgezogen und haben hier Fuss gefasst. Kinder gehen zur Schule und haben ihre Freunde und Hobbys, Frau hat australische Freunde und somit Anschluss gefunden und ich habe auch einen gut bezahlten und interessanten Job.

Allerdings hat es bis jetzt noch nicht mit nem Job fuer meine Frau geklappt, was jedoch finanziell zumindest kein Problem fuer uns ist. Wir leben in Manly West in einem wunderschoenen Haus mit Garten und Pool, keine 5km vom Ozean allerdings nur zur miete.

Von Anfang an hatten wir uns ein Ziel gesetzt. Wir haben uns vorgenommen Zwei Jahre das Land, die Menschen und einfach das Leben hier kennen zu lernen und zu geniessen und uns dann hinzusetzen mit der ganzen Familie und darueber zu reden und zu entscheiden wie es weiter geht.

Ich denke erging jedem so, der durch das Gleiche durch ist, dass die ersten paar Monate schon hart waren, sis man alles noetige organisiert, Haus und Arbeit findet. Wobei ich nun im nachhinein gestehen musss, ich hatte es mir viel schlimmer vorgestellt. Alles hat wunderbar und relativ schnell geklappt.

Nun sind die zwei Jahre fast rum und in letzter Zeit kommt bei uns immer wieder die Frage auf, sollen wir bleiben oder sollen wir zurueck gehen. Ich muss dazu sagen, dass wir keinerlei Familie oder Verwandschaft hier haben.

Haben zwar inzwischen Freunde/Bekannte gefunden was jedoch mit den Freundschaften in Deutschland nicht zu vergleichen ist. Liegt wohl einfach an der Australischen Art alles locker und unverbindlich zu sehen.

Unsere kinder sind 8J. und 6J. sind ueberwiegend dafuer zurueck zu gehen, die vermissen die Grosseltern zu sehr.

Meine Frau und ich sind unentschlossen. Ich meinerseits bin mir so unentschlossen, wie ich es noch nie in meinem Leben zuvor war. Kann es mir einfach nicht mehr vorstellen all das hier aufgeben zu muessen. Das Wetter, die Sonne, die Natur und das Ozean. Andererseits vermisse ich Deutschland..meine Eltern, Freunde und viele andere Dinge die ich nicht alle auflisten brauche.

Nun zu meiner Frage:
Wer von euch ist durch die gleiche Situation und das gleiche Gefuelschaos gegangen?
Wofuer habt ihr euch entschieden?
Gibt es hier jemanden, der zurueck nach Deutschland ist??

Wuerde mich ueber Antworten freuen.

Cheers
Walle

(PS: Wir sind Permanent Residents 136)

(Edit: ich hab mir erlaubt, mal ein paar Absaetze ein zu bauen .. LG Schnute)

rockie · 17. Februar 2010, 04:30

Sehr interessante frage!
Ich glaube ja das die meisten hier diese zweifel zwischendrin haben, ab und an hab ich auch mal sehnsucht nach verschiedenem.
Wir fliegen bald nach D, bin schon gespannt wie die eindruecke dort nach 3 j. sein werden.
Das ist auch meine empfehlung fuer euch, erstmal urlaub/verwandschaftsbesuche in D machen, zurueck kommen u. sehen wie ihr euch dann fuehlt.
Ich glaube das waere sehr hilfreich.

Walle · 17. Februar 2010, 04:49

rockie,

War letztes Jahr beruflich fuer ein paar Tage in Rockie und muss sagen es ist ein schoenes gemuetliches Staedtchen, hat mir gut gefallen.

Wir haben uns auch ueberlegt zunaechst dieses Jahr mal in den Urlaub nach Deutschland zu fliegen. Halte ich auch fuer eine gute Idee. Ich dachte jedoch auch an die Kinder. Sollten wir uns entscheiden zurueck zu gehen, dann moechte ich dass sie so schnell wie moeglich in Deutschland zur schule gehen koennen. Das ist uebrigens eine der sachen, wovon wir sehr enttaeuscht sind das Schulsystem und die Qualitaet der Ausbildung.

Gruss
Walle

misskiwi · 17. Februar 2010, 05:07

huhu,

tja, uns geht es ganz aehnlich...

wir sind jetzt seit 2.5 Jahren auf dem 457 in Brisbane.

Und was soll ich sagen, es ist nett. Freunde & Familie vermiss ich ueberhaupt nicht (hab hier genuegend Freunde) aber die Europaeische Kultur fehlt mir.

Ich fuehle mich hier nicht gefordert und die "no-worries"-Bananen-Republik-Mentalitaet geht mich auf die Nerven. Die Schulbildung ist schokierend...

Wochenend-Ausfluege in ein anderes Land (Barcelona/London/Paris/Amsterdam usw) gehen mir auch voll ab.

Wetter ist gut, Life-Style entspannt aber ganz ehrlich, irgentwie moecht ich auch mal was anderes Sehen als Strand & Bush...

Australien ist sicherlich ein grossartiges Reiseland oder total gut um in Rente zu gehen

Daher unser Plan:

Wir werden uns um die PR via ESM bewerben und dann mit vorhandenem Visa gerne noch mal nach Europa (oder auch ganz woanders) ziehen! Das Hintertuerchen wieder her zu kommen moechten wir uns offen halten.

Nach 2.5 Jahren in der Provinz zieht es mich aber auch echt wieder in eine groessere Stadt mit noergeligen, schlecht gelaunten Menschen, in der nicht um 8pm die Buergersteige hochgeklappt werden

Einziges Problem das ich habe ist wohl mein Sohn (10J.), der will naemlich nicht mehr nach Deutschland! Entweder hier oder nach New York :rolleyes:

sagt er ...

Auch wir waren bisher noch nicht ausserhalbs Australiens. Und ich weiss auch das das Grass auf der anderen Seite immer gruener ist. Nicht destotrotz habe ich LUST auf Veraenderung. Wenn wir es schaffen fliegen wir dieses Jahr fuer einen Urlaub nach Deutschland.

Gruss, Yvonne

Murph · 17. Februar 2010, 05:12

Unsere Kinder 7 und 10 wollen auf keinen Fall zurueck, Schule ist gut hier (NSW), sind daher damit zufrieden.

99% von den Schnee und Erkaeltunggeschaedigten in DE wuerden sofort mit dir tauschen. Keine Sommerzeit wuerde mir auch abgehen, Langeweile kennen wir nicht.

Wenn ich ueberlege wie die Grundschule in DE war bin ich hier noch mehr zufrieden mit der Schule!!!!

Chevy · 17. Februar 2010, 05:34

Wenn die Kinder zurueck wollen und ihr unentschlossen seit wuerde ich auf jeden Fall die Wuensche der Kinder beruecksichtigen und wieder in die Heimat ziehen.

99% von den Schnee und Erkaeltunggeschaedigten in DE wuerden sofort mit dir tauschen...

Nie im Leben, vielleicht 1%, 99% der Deutschen sind gewiss schlauer....

Murph · 17. Februar 2010, 05:37

Original von Chevy
Wenn die Kinder zurueck wollen und ihr unentschlossen seit wuerde ich auf jeden Fall die Wuensche der Kinder beruecksichtigen und wieder in die Heimat ziehen.

99% von den Schnee und Erkaeltunggeschaedigten in DE wuerden sofort mit dir tauschen...

Nie im Leben, vielleicht 1%, 99% der Deutschen sind gewiss schlauer....

Geschwaetzt ist gleich

Walle · 17. Februar 2010, 05:44

Hallo Yvonne,

Du sprichst mir echt aus der Seele. Ich dachte es wuerde nur mir so gehen. Ich vermisse auch das gewisse Niveau, was man hier meist vergeblich bei den Menschen sucht. Die Allgemeinbildung der meisten ist wirklich erschreckend. Ich sage nicht das es in Deutschland das nicht gibt, bin mir jedoch sicher, dass es nicht so schlimm ist. Dachte nicht das ich auch eines Tages sagen wuerde, dass ich genug vom Beach habe, aber es ist so.

Freunde von uns sind gerade fuer sechs Monate in New York und die koennen es nicht abwarten dort weg zu kommen. So unterschiedlich sind die Menschen.
Darf ich fragen wieso dein Sohnemann nach New York moechte??

Gruss
Walle

misskiwi · 17. Februar 2010, 06:20

Huhu Walle,

genau das meine ich...

New York, ja ist krass. Ich habe 6 Jahre dort gelebt und war auch froh als ich wieder in Deutschland war

Die Lebensqualitaet dort ist einfach nicht gut. Ich liebe die Stadt fuer eine Woche vielleicht 2, zu Besuch, um die wahnsinns Energie dort zu spueren aber dann ist auch gut. Kann Deine Bekannten gut verstehen.

Mein Sohn? Der liebt es dort. Sein Dad lebt in Manhatten und mein Sohn besucht ihn jedes Jahr fuer 3 Monate. Ich bin mir sicher das der Hyper-Vewoehn-Faktor eine ziemlich grosse Rolle spielt!

Sag mal was macht denn Deine Frau, wundert mich ja schon das sie nach 2 Jahren noch keinen Job gefunden hat...

Gruss, Yvonne

Jessie · 17. Februar 2010, 07:46

Hm wir sind wieder nach Deutschland gegangen......ABER bei nächster Gelegenheit haben wir wieder unsere 7 Sachen gepackt und sind zurück in Australien und diesmal bin ich mir ganz sicher, das ich es gut und gern noch Jahrzehnte hier aushalte

Mein Tipp: geht auf "Urlaub" zurück, brecht hier noch nicht gleich alle Brücken ab und lebt in Deutschland mal für 2-3 Monate wie ihr leben würdet, wenn ....

Keinen Job zu finden kann deiner Frau in Deutschland auch passieren und Dir evt auch und ob die Kinder in deutschen Schulen nach 2 Jahren hier sich wirklich wohl fühlen....probiert es aus und wenn ihr das Hintertürchen offen habt, wieder herkommen zu können, seid ihr offen in alle Richtungen. Und euch um einiges sicherer als momentan. Denn grundsätzlich zu sagen bleibt hier oder ja geht zurück, das kann euch keiner raten. So was ist einfach zu individuell.

Blossom · 17. Februar 2010, 08:18

Ui, noch jemand aus Stuttgart!!!!
*wink*

Ich denke ehrlich, dass jeder ab und an "alles hier is kacke"-phasen hat. Hueben wie drueben.

Zum Bildungssystem:

Ich habe selbst keine Kinder, habe als nur indirektes Wissen zur schulischen Allgemeinbildung: Und da muss ich sagen, dass es wohl (zumindest aus Uni-Sicht) zwischen den Staaten Unterschiede zu scheinen gibt.
Ganz Australien hat ausserdem fuer das Year 12 eine einheitliche ranking-scale. Ganz Australien - ausser QLD.

Die Kinder von Freunden gehen auf Privatschulen (d.h. private preschool, daycare, etc.)
Und ich bin da teilweise echt sehr beeindruckt, von deren Wissensstand.
Lesen und schreiben schon mit 4 (ja, auch Bilderbuecher selbst lesen)
Dabei scheint es hier alles lockerer und spielerischer zu sein.

Die Kinder koennen auch (nach Absprache) ihre Haustiere mitbringen und der Klasse vorstellen, es werden Dinge gemacht, wie Blaetter, Pflanzen und Kaefer bestimmen, und im Kindi/preschool (zumindest in denen, in die die kids, die ich kenne gehen) scheint es deutlich weniger Lego, Puppen und so zu geben und mehr spielerisches Entdecken.

Natuerlich auch mal einfach spielen - aber zumindest zu meiner Zeit (in den 80ern), mitten in Stuttgart, fand Kindergarten halt ueberwiegend drinnen statt.

Am Ende des Year 12 ist der Bildungsstand der australischen Kinder meinem Gefuehl nach nicht ganz so auf dem deutschen Niveau. Vor allem in Sachen Fremdsprachen (wobei das ein angelsaechsisches Problem ist).
Auch in Mathe und den Naturwissenschaften haben deutsche kids nach dem Abi vermutlich mehr drauf.

Allerdings frage ich mich auch heute noch, wozu ich das alles gelernt hab. Und wozu das alle lernen muessen. Und ob es nciht in Deutschland vielleicht auch besser waere, einiges an Stoff aus den Gymnasien raus und in die Unis rein zu nehmen.

Natuerlich haben die Kinder ein Mitspracherecht. Allerdings sind sie halt noch sehr klein. Ausgewandert im Alter von 4 und 6 Jahren -m es waere wohl wirklich das Beste, wenn ihr erstmal zu Besuch nach Deutschland geht.
Es kann auch durchaus sein, dass die Kinder einfach nur die "Stimmung" daheim irgendwie aufnehmen und verarbeiten.
Wenn Die Kinder erstmal wieder in D sind, werden sie vermutlich feststellen, dass die damals allerbesten Freunde sich weiterentwickelt haben und das nun alles anders ist und sie erstmal irgendwie nimmer so recht "dazugehoeren"

Ich persoenlich denke, dass letztendlich ihr beide (Du und Deine Frau) machen solltet, was fuer euch am besten ist. Die Kinder sind noch klein genug, dass sie sich hueben wie drueben zurecht finden.

Job:
Woran hakt's denn bei Deiner Frau mit Job finden?
Vielleicht kann ja wer vom Forum weiterhelfen oder Tips geben?

Bei mir hat das Jobsuchen "nur" 4 Monate gedauert - und mir ist die Decke total auf den Kopf gefallen. Zwei Jahre ohne Job..... autsch!
Da wuerde ich garantiert auch voll die Krise kriegen.

Freundschaften:
Ich hab am Anfang auch gedacht, dass die Freundschaften hier alle oberflaechlich sind und so. Aber ihr seid halt erst zwei Jahre hier.
Mein Problem war, dass ich die Freundschaften hier mit den 15-jaehrigen Freundschaften in Deutschland verglichen habe.
Und ich glaub, ich hab dadurch hier auch ungewollt so manche Freundschaft im Keim erstickt. Weil ich mir von vornherein gedacht hab "An die Freundschaft mit XY und ZZ kommt das nie ran!"
Was natuerlich voll unfair von mir war.

Schliesse mich meinen Vorschreibern an:
Geht erstmal fuer ein paar Monate (wenn moeglich, sonst halt Wochen) zurueck. Und entscheidet DANN.
Ich war seit ich 2007 ausgewandert bin nimmer in Deutschland. Ich hab irgendwie auch ein bissel Bammel davor. Weil hier, in Australien sitzend, denke ich doch sehr nostalgisch an Deutschland zurueck.
Und ich fuerchte, wenn ich dann doch irgendwann zu Besuch hinfahr, dann wird meine "nostalgia-bubble" vermutlich ganz sachnell zerplatzen.

Schliesslich gab es einen Grund, warum ich mich fuer das Leben in Australien entschieden hab.

P.S.: Hilft vielleicht auch, einfach mal eine Liste zu machen mit folgenden Punkten:
Warum seid ihr aus D weg?
Warum nach Australien?
Und dann Positives/Negavtives in D und AU einfach mal auflisten und gegenueberstellen.

Claire · 17. Februar 2010, 08:32

Hallo Walle

Finde ich eine sehr spannende Frage... Und ich bin gespannt, ob es noch mehr Antworten geben wird.

Wir werden im August nach DU umziehen, und unsere Grundabmachung lautet, dass wir es 2 Jahre ausprobieren werden und dann entscheiden wir, was wir machen werden - das Ganze ist natürlich noch furchtbar weit weg, aber trotzallem, bin ich gespannt, wie es bei euch weiter gehen wird.
Unsere Kinder sind jetzt ähnlich alt wie eure.

LG
Claire

Outbackrider · 17. Februar 2010, 09:31

man gewoehnt sich an alles - sowohl positiv wie negativ.

was uns als tourist in australien so sehr gefaellt und einem traum gleicht (leben am meer, kein gesellschaftsdruck, etc), ist fuer den einheimischen wahrscheinlich alltag.

was reizt den asiaten, den amerikaner, den australier an deutschland? berge, kultur, etc - aber leben wir alle in schloessern und burgen? die realitaet des alltags hat oftmals nichts mit den traeumereien eines urlaubs zu tun.

ihr und eure kinder sehnt euch nach der deutschen gruendlichkeit? besitzen wir diese oder ist es nur noch ein image? ebenso wie die servicewueste, fuer die wir stehen: gibt es sie noch? soll jeder fuer sich selbst entscheiden.

citytrips wie von misskiwi aufgefuehrt. schoene sache, aber wer zum X-ten mal eine metropole wie london, amsterdam, paris, barcelona etc besucht hat, der sehnt sich nach einem shoppingsamstag mit anschliessendem restaurantbesuch in seinem eigenen wohnort. es wird eben alles zur gewohnheit und irgendwann fad. dann wuenscht man sich wieder DAS zu haben, was eben keinen alltag darstellt.

die sehnsucht nach den grosseltern: auf jeden fall ein wichtiges argument, denn irgendwann sind sie nicht mehr da. und kleine kinder erschrecken auch schon mal, wenn sie am gesicht der oma erkennen, dass das leben nicht ewig dauert. das faellt einem beim woechentlichen besuch nicht weiter auf, aber was, wenn man sich 2 jahre nicht gesehen hat?

fragen ueber fragen - die antwort koennt ihr euch nur selbst geben.

ich wuerde wirklich auflisten WAS genau mir fehlt. dann wuerde ich ueberlegen, ob ich das in meiner situation nicht trotzdem umsetzen kann (in eurem beispiel: weitere freundschaften knuepfen, die grosseltern oefter mal besuchen oder kommen lassen) und dann ebenfalls ueberdenken wie sich die situation darstellt wenn das, was ihr an deutschland vermisst, dort auch nicht mehr zu haben ist. klingt zwar hart, aber ist es dort auch noch schoen, wenn die grosseltern nicht mehr sind? ist es auch noch schoen, wenn die freunde zb jobbedingt den ort wechseln muessen?

danach wuerde ich gegenueberstellen, was mich an australien stoert und was mir dort gefaellt. letztlich bleibt dann nur ein genaues abwaegen, was einem wichtiger ist.

alles gute bei eurer entscheidung.

Martin:-) · 17. Februar 2010, 10:21

Hi Walle,

wir sind nun seit fast drei Jahren in Sydney und wir waren hier mit einer 457 (seit einer Woche haben wir endlich die PR - Yipee!).
Einerseits verstehe ich auch, dass es einem zurueckzieht - ich vermisse mein huegeliges Oberrot im Schwaebischen Wald und meine Familie das Sauerland.
Meine Kids sind inzwischen 16 und 17 aber sie lieben ihre Schule hier, auch wenn sie ne Public School ist - sie lernen gut und sie sind hier ueberdurchschnittlich waehrend sie in Deutschland immer ihre liebe Muehe hatten. Klar haben sie Heimweh - auch wir - aber ich habe so schwer kaempfen muessen hierbleiben zu koennen dass ich es bestimmt nimmer hergeben mag. Wir haben auch schon so viele tiefe Freundschaften - vorallem Deutsche

- sind in einer super Kirchengemeinde aufgehoben und involviert - einzig beim Job muss ich noch etwas besseres finden. Sorry, aber ich habe inzwischen mit so vielen Menschen gesprochen die zurueckgegangen sind - und fast alle haben gesagt dass das ein Fehler war! Vorallem die Kinder sind hin und her-gerissen. Oftmals vergisst man die ueberwiegende Vorteile die man hier hat. Ein Urlaub verursacht oftmals noch mehr Heimweh, denn im Urlaub sieht ja alles so schoen und einfach aus.

Aber oftmals muss man wohl nochmals nach D. zurueck um das selbst zu erkennen - wichtig ist wohl nur, dass man nicht leichtfertig seine PR ablaufen laesst.... denn so ging es mir, meine Eltern sind zurueck als ich 10 war und jetzt endlich nach 33 Jahren habe ich meine PR wieder ---- ne verdammt lange Zeit!

Bezueglich den 99% --- das ist vielleicht etwas hoch gegriffen - aber ich denke auch, dass viele wenn sie haetten koennen auch gerne hier waeren!

DieBine · 17. Februar 2010, 11:05

Hey Martin,

habe beim Überfliegen des Threads das Wort OBERROT (fällt mir dr Farrenstall.ein..) rausgelesen und riesen Stielaugen bekommen

Bin oft drüben in Westheim habe lange in Fichtenberg gewohnt und bin seit kurzem in Eutendorf-und nicht wirklich happy.

Freut mich total für Euch dass ihr "es" geschafft habt auszuwandern "menschglasse" kömmerjoschwäbischschwetza....

Werde nächste Woche zum ersten Mal überhaupt mit meim Schatz nach DU fliegen, hab die Hosen schon gestrichen voll wg. des Flugs aber ich will mit.

Kurzer hefttiger Gruss ausem Schwäbischawald

Bine

daluk · 17. Februar 2010, 13:30

Walle,
die Anderen habe es schon gesagt: Macht erstmal Urlaub in D und ihr werdet feststellen, ob ihr euch in der alten Heimat ueberhaupt wieder zurechtfinden koenntet/wolltet.

Ich lebe seit etwas mehr als 10 Jahren hier, bin hierher zu meinem Mann gezogen, sicherlich ein Unterschied zu eurer Sitauation, da mein Mann hier zu Hause ist und Familie hat.

Wir hatten einen aehnlichen Deal wie einige andere Paare hier:
Haette mich das unheilbare Heimweh gepackt, haetten wir uns gemeinsam auf die Suche nach einem Ort gemacht, an dem wir beide gluecklich sein koennen.

Dieses Heimweh hat mich zum Glueck nie gepackt. In den letzten 10 Jahren war auch bei uns nicht alles Zuckerschlecken -- aber wir haben uns durchgekaempft. Wenn wir keine verstaendnisvollen Vermieter und Freunde gehabt haetten, waer's mehr als eng geworden...aber Fluchtgefuehle sind bei mir nie aufgekommen.Mir war einfach klar, dass die Karten neu gemischt werden, wenn ich mich in ein neues Leben stuerze -- und mir war klar, dass ich es schaffen kann.

Nachdem wir erst im Dez/Jan fuer 6 Wochen in D (zum 4. Mal seit ich hierher gezogen bin) waren, bin ich mir ziemlich sicher, dass mich grundsaetzliche Zweifel an meinem Dasein in Oz nun auch nicht mehr ereilen werden.

Aber das sind meine subjektiven Erfahrungen...

denise_ripper · 17. Februar 2010, 13:45

Hallo,

neben allen persönlichen Gründen würde ich im Moment auch die wirtschaftliche Lage von Deutschland betrachten. Der Euro fällt und in meiner alten, deutschen Firma wurden gestern und heute 50% der Belegschaft gekündigt.

Falls Ihr Euch entscheidet zurück zugehen, würde ich versuchen es noch etwas rauszuzögern, bis sich auch dort die Wirtschaft wieder erholt hat!

Ich hoffe Ihr trefft für Euch die richtige Entscheidung!

Viele Grüße Denise

wolkenwalker · 17. Februar 2010, 14:31

Also ich hatte das auch durchmachen müssen. "vielmehr Frauchen"
Nun sind wir wieder in Deutschland und bereuen es wieder gekommen zu sein.
Es sind seit unserer Ankunft nun mal mehr 3 Monate vergangen und fliegenschon wieder am 1.3 wieder back nach Australien.
Ich schliese mich den Vorrednern an und kann euch nur ans Herz legen nicht alle Zelte abzubrechen. Ich habe den Fehler gemacht und fange nun wieder von vorne an.
Aber wird bestimmt wieder ein Abenteuer.
Die Kinder waren auch sehr aufgeregt wieder nach Deutschland zurückzukommen, mussten aber schnell die Erfahrung machen, daß es in australischen Schulen 'etwas ruhiger' zuging. Uns hat es tzum Glück nur Geld gekostet und eine Portion Erfahrung dazu. Aber jetz bin ich mir sicher das wir bleiben.

Walle · 21. Februar 2010, 01:51

..als wir nach Australien vor zwei Jahren kamen, sprach meine Frau kaum englisch...sie war dann fast ein Jahr zum TAFE gegangen und hat die sprache gelernt...sie hat danach noch ein Kurs gemacht um MYOB zu lernen..danach hat sie bei meinem damaligen Arbeitgeber casual als Administrator gearbeitet fuer ein paar monate..als ich jedoch im Dezember gekündigt habe, war er so upset, dass er sie auch rausgeschmissen hat..
Gruß
walle

Walle · 21. Februar 2010, 02:08

..wow...bin beeindruckt!!!
Vielen lieben Dank euch Allen für die rege Beteiligung.
Ich war ein paar Tage beruflich in Perth und als ich heute Morgen wieder hier reingeschaut habe, war ich überwältigt.
Wie uns, scheint es wohl vielen anderen auch zu gehen und manche sind wohl auch zurück nach Deutschland gegangen um dann fest zu stellen, dass es sich hier in AU doch besser lebt.
Ich denke das ist eine dieser Erfahrungen, die jeder für sich durchmachen muss um den seelischen "Frieden" zu finden.

Da wir schon unsere PR haben, können wir jederzeit wieder zurück kommen. Ich habe nur dieses hin und her satt. Man möchte endlich ein haus kaufen und sich niederlassen mit allem was dazu gehört.

Wir werden wohl dieses jahr im September für ein paar wochen nach D fliegen, zu mal mein alter Herr 60 wird. Schauen uns alles genau noch mal an...werde auch mal bei meinem alten Arbeitgeber anklopfen und rausfinden ob die zugesicherte Wiedereinstellung immer noch ihre Gültigkeit hat.

Vielen Dank euch Allen noch mal!!!
Gruß
Walle

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