Wie geht ihr mit Gefühlen um...?

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    • Wie geht ihr mit Gefühlen um...?

      Guten Morgen

      In knapp 10 Wochen werden wir mit Emirates "den" Schritt wagen, mit Kind(ern) und Kegel.
      Noch bin ich nicht gestresst (oder sollte ich langsam?? :D), aber ich habe einen Knoten im Magen. Ich habe keine Mühe damit, unser Dorf zu verlassen, unser Haus zu verkaufen, auszumisten etc. Aber wenn ich an meine beste Freundin denke oder an die Grosseltern der Kinder, dann würde ich am liebsten aufhören...
      Es gibt gute Tage an denen ich keinerlei Probleme habe, aber auch einige Tage, an denen ich zweifle.
      Und, ganz klar, ich WILL nach DU, das war und ist unser Traum.

      Was mir immer wieder "hilft" ist die Geschichte der wolkenwalkers, es beruhigt mich sehr (und vorallem freut es mich!!), dass es ihnen jetzt gut geht, habe aber doch etwas Angst, dass ich mit meinen Gefühlen nicht klar kommen werde.

      Erzählt mir doch mal, wie es euch ergangen ist, bzw, wie es euch ergeht.

      LG
      Claire
    • RE: Wie geht ihr mit Gefühlen um...?

      Huhu Claire,

      auch wenn ich emotional wahrscheinlich anders reagiere wenn es um Ortwechsel geht weil ich einfach schon laenger reise, vielleicht hilft es Dir wenn Du den grossen Schritt einfach als kleinen siehst. Du bist ja nicht aus der Welt und nette Leute gibt es auch in Australien. Auch wenn die neuen Freunde die Verwandtschaft nicht zu 100% ersetzten koennen werdet ihr Euch hier ganz schnell ein Netzwerk aufbauen koennen. Im Prinzip ist AUstralien ja auch "nur" 26 Flugstunden von Dtl entfernt. Wenn das Heimweh schlimm wird, macht Ihr halt Urlaub zu Hause :D

      Als ich damals in die Staaten gegangen bin sollte es nur zum Studieren sein. WIe das Leben so spielt sind aus einem Jahr sechs geworden. Dann ging es nach Hamburg der Liebe wegen. Als der Umzug nach OZ bevorstand war mir auch mulmig, weil ich ganz einfach keinen Bock hatte schon wieder "von vorne" anzufangen. Aber ehrlich gesagt, es wird mit jedem neuen Kontinent einfacher!!!!

      Von mir aus koennten wir nun nach Kanada ziehen...oder Suedamerika oder wo auch immer hin...

      Gruss,
      Yvonne
    • RE: Wie geht ihr mit Gefühlen um...?

      Also wir leben jetzt 2 jahre hier,
      die eraten 4,6 Monate waren schon komisch um nicht zu sagen krass.

      dann gings wieder bis Weihnachten,dass war vielleicht Scheisse.
      Bist auf ner Weihnachtsfeier,und die setzen alle papphüte auf,
      ja dachte nur ist jetztv fasching oder was so ein scheiss.

      Dann mal urlaub in D und nach 3 Wochen waren wir froh wieder hier zu sein.
      Klar möchte man seine eltern geschwister sehen,aber oft telefonieren
      tut gut.
      wenn du dann mit ein paar leuten von deinem dorf geredet hast
      reichts dir wieder.
      denkst nur wie eh und je das dorfgeratsche.
    • RE: Wie geht ihr mit Gefühlen um...?

      Hallo Claire....

      ...tja, mit den Gefühlen, das ist so eine Sache und wie misskiwi schon sagt, jeder reagiert anders.
      Ich für meinen Teil lebe jetzt seit 2,5 Jahren hier in Australien und als mein Visum genehmigt wurde hab ich mich gefreut wie ein Schneekönig weil ich endlich mein Ziel erreicht hatte.
      Ok, die Vorbereitungen für meine Auswanderung haben sich lange hingezogen, zum Schluß hab ich nur noch über Australien geredet und sicher den ein oder anderen schon damit genervt :D
      Aber....sowohl meine Freunde als auch meine Familie hatten dadurch lange genug Zeit, sich an den Gedanken zu gewöhnen das ich weg gehe.
      Ich selbst sah und sehe es als große Herausforderung an, praktisch "ein neues Leben" zu beginnen, Jobsuche, Behördengänge, Sprachschwierigkeiten, das alles hat mich eine ganze Weile beschäftigt, Heimweh hat mich bisher noch nicht geplagt, und falls das doch mal eintreten sollte, dann denke ich einfach an die Zeit zurück, als ich D saß und auf mein Visum gewartet habe, wie mich mein ehemaliger Arbeitgeber gedemütigt hat und ich von allem die Schnauze voll hatte und nur noch weg wollte.
      Der Kampf war zu lang und zu hart als das ich mich jetzt dem Heimweh hingeben würde, außerdem sehe ich hier, trotz zunehmender Regulierungswut und Dingen, die mir nicht gefallen, immer noch mehr Freiheit und vor allem beruflich größere Chancen als in D.
      Letzten Monat war ich die ganzen 4 Wochen unterwegs auf Urlaub und mir hat dieser Lebensstil so gut gefallen, das es mir jetzt schwer fällt, mich wieder ans Arbeiten zu gewöhnen :D
      Aber es hat mir mal wieder aufgezeigt, warum ich hierher gekommen bin, soviel Freiheit hätte ich in D nicht gehabt.
      Es ist gut, das dir deine Freunde und deine Großeltern so wichtig sind aber können sie dir das geben wonach du suchst ?
      Können sie dir das geben, was dich überzeugen würde, in D zu bleiben ?
      Aus welchem Grund willst du auswandern ?
      Es ist sehr schwer, Freunde und Familie zurück zu lassen, aber so ist nunmal das Leben.......DEIN LEBEN !!!!
      Liebe Grüße aus Kalgoorlie
      Thomas
      DILLIGAF
    • Hallo,
      auch wenn ich noch nie in dieser Situation war, kann ich mir schon vorstellen, dass einem Zweifel kommen, wenn man plötzlich vor vollendeten Tatsachen steht. Aber Du wärst ja nie soweit gekommen, wenn es nicht auch unzählige Gründe DAFÜR gäbe, oder?

      Grüße
    • Hallo Claire,

      ich bin Anfang 2007 auch aus Deutschland weggegangen, erst ein paar Monate Australien, dann ein Jahr Neuseeland und dann wieder Australien. Seit knapp einer Woche bin ich nun wieder in Deutschland, diesmal nicht auf Besuch, sondern für länger.
      Ich hab ebenfalls die permanent residency, aber habe die Sache mit Australien nie als endgültig gesehen. Ich denke, das ist unheimlich wichtig, dass man sich den Druck nimmt, dass jetzt alles klappen muss und eine Rückkehr nach Deutschland ein Scheitern ist. Sieh es als eine Riesenchance an, eine Weile auf einem anderen Kontinent zu leben, neue Dinge zu sehen und dich weiterzuentwickeln - die Tür nach Europa steht dir jederzeit wieder offen und wenn ihr von Australien irgendwann genug haben solltet, dann geht die Welt nicht unter.

      Ich habe die ganze Sache damals allein durchgezogen - und das war manchmal schon hart, weil man am Anfang wirklich niemanden hat, das ganze Support-Netzwerk bricht weg. Wenn am Anfang auch nicht alles so dolle läuft, kann das sehr nervenaufreibend sein. Andererseits sind die Australier sehr hilfsbereit und greifen dir bei Anfangsschwierigkeiten gerne unter die Arme. Aber du hast den großen Vorteil, mit Mann und Kindern nach Australien zu kommen: Ich denke, so ein Schritt schweißt einen unheimlich als Familie zusammen und ihr könnt das Abenteuer gemeinsam erleben. Etwas, das euch in Zukunft keiner mehr nehmen kann.

      Bei mir waren es letztendlich persönliche Gründe, wieder nach Deutschland zu kehren (da ich in Australien weder Familie noch Partner habe) - aber auch Dinge, die ich in Australien vermisst habe.
      Und ganz ehrlich: Deutschland geht mir gar nicht auf die Nerven, ich find's toll, wieder hier zu sein und ich empfinde die Menschen als offen und freundlich - gar nicht griesgrämig (aber ich kann jetzt auch nur für Süddeutschland sprechen).

      Im Nachhinein war meine Zeit im Ausland eine tolle Erfahrung. Wo ich in 3 oder 5 oder 10 Jahren bin? Keine Ahnung - nix ist fix im Leben ;)

      Gruß
      Melanie
    • RE: Wie geht ihr mit Gefühlen um...?

      Original von cord dillon
      ...tja, mit den Gefühlen, das ist so eine Sache und wie misskiwi schon sagt, jeder reagiert anders


      Um das noch weiter auf den Punkt zu bringen :D

      [IMG]http://img822.imageshack.us/img822/4471/newpicture.png[/IMG]

      Cheers
      Hannes

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Germanwings ()

    • Hi

      Mir ging es vor knapp drei Jahren auch so. Habe viel geheult in den Monaten vor unserer Abreise. Sobald wir aber dann hier waren bzw. eigentlich schon, als wir im Flieger sassen, war die 'Trauer' vorbei. Wir haben uns super eingelebt und sind happy hier. Mir hat auch das 'fuer immer' Muehe gemacht, obwohl wir von Anfang an als Temp hier sind (wobei sich das aendern wird).

      Geholfen hat auch der Gedanke, dass wir jederzeit genug auf der hohen Kante haben, um mit dem naechsten Flieger nach Hause zu gehen. Und dass es zwar weit ist, aber letztlich doch 'nur' eine Tagesreise. Skype und guenstige Telefonate helfen auch und bis jetzt haben wir null Heimweh.

      Ich setzte mich selbst unter Druck, weil ich das Gefuehl hatte, ich muss mich jetzt entscheiden, dass wir fuer immer weg gehen. Bis ich dann irgendwann begriffen habe, dass das absolut unnoetig ist. Wir sind einfach die naechsten Jahre hier und das stimmt so fuer uns. Was dann kommt, werden wir ja sehen, man kann nicht soweit vorausplanen, wer weiss, was um die Ecke auf einem wartet. Die meisten Kinder sind uebrigens da viel unkomplizierter als wir und passen sich relativ leicht an.

      Nimm einfach eines ums andere und in kleinen Schritten (eben nicht 'fuer immer').

      LG, Falby
    • RE: Wie geht ihr mit Gefühlen um...?

      Hmm... uns ging es ach so: Von Südafrika nach Deutschland, dann nach den Arabischen Emiraten, dann nach Australien, wir waren dann auch schon so dass wir jederzeit wieder umziehen und irgendwo leben konnten. Aber nun haben wir ein Haus gebaut, und wohnen 9 Jahre drin, nun ist es schon wieder anders. Die Wurzeln sind wieder gewachsen....

      Fühlen uns übrigens pudelwohl hier. =)
    • Huhu noch mal,

      ausserdem ist es so, dass man gar nicht sooo viel in der "Heimat" verpasst wie man vielleicht denkt.

      Ich lebe jetzt seit 15 Jahren nicht mehr in Koeln/Bonn (wo ich geboren und aufgewachsen bin), viele meiner besten Freunde leben aber noch dort und wenn wir uns alle paar Jahre mal sehen, oder auch telefonieren, ist es so als waere das letzte Mal erst gestern gewesen!

      Viele meiner Freunde freuen sich jedesmal auf's neue, wenn ich wieder umziehe, ueber die kostenlose Unterkunft in der Ferne!

      Ausserdem ist es dank Internetz so einfach geworden in Kontakt zu bleiben!

      Gruss,
      Yvonne
    • Wir sind vor 4 Jahren hergekommen.

      Bei uns ging es ziemlich zuegig. Vom Job angebot bis zum tatsaechlichen Umzug waren es ca. 6 Monate.

      OB wir gehen, war gar keine Frage, Zweifel hatten wir wenige bis gar keine.
      Unser Sohn haette sowie die Schule wechseln muessen.

      Also, schnell hier im Forum angemeldet. Gaaaaanz viel gegoogelt, dann haben wir versucht Mieter fuer unser Haus zu bekommen (das wir mittlerweile letztes Jahr verkauft haben) und ab ans packen.

      Ich glaube, den groessten Fehler den man machen kann ist, diesen Umzug als was engueltiges anzusehen. Hey wer sagt denn, das wenn es nicht klappt, das ihr nicht wieder zurueck koennt.

      Macht euch nicht wahnsinnig, freut euch auf alle neuen Eindruecke und Erfahrungen und macht das Beste draus.

      LG
      Ela
      :D Google und www.border.gov.au beantworten 85% aller Fragen und die restlichen 15% - und als Motivationshilfe - das beste Forum der Welt :D

      When life gives you lemons, make grape juice. Then sit back and watch the world try to figure out how you did it.
    • Original von Schnute
      Bei uns ging es ziemlich zuegig. Vom Job angebot bis zum tatsaechlichen Umzug waren es ca. 6 Monate.


      Bei uns waren es fuer meinen Mann 6 Wochen und fuer mich 3 Monate, ich musste meine Kuendigungsfrist einhalten und habe bis einen Tag vor Abflug nach noch Sydney gearbeitet...

      In retrospektive was das echt eine ziemlich flotte Angelegenheit, wir haben alles gleichzeitig laufen lassen: VISA Antrag, Container, Nachmieter ... ich hatte die letzten 6 Wochen in Hamburg keinen festen Wohnsitz mehr (und auch nur noch einen Koffer mit Klamotten) :D, zum Glueck konnte ich (&Kind) 3 Wochen davon in einem Zimmer in einer Kuenstlerkommune wohnen, anstonsten haetten wir uns durch saemtliche Wohnzimmer unserer Freunde und Bekannten schlafen muessen :rolleyes:

      Ueber Australien wusste ich NIX bis ich hier war!

      Trotzdem alles gut ;)

      Gruss, Yvonne

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von misskiwi ()

    • meine antwort wird dir nicht helfen, fürchte ich - aber du hast nach erfahrungen gefragt (und nicht nach nur positivem zuspruch)

      ich bin mit mann und mittlwerweile 2 kindern (1 hab ich hier bekommen) seit über 2 1/2 jahren in sydney. wir hatten nie vor, für immer zu bleiben. werden das auch nciht, haben nur verlängert um ein jahr (ich weiß schon, einige werden meinen jaja, das haben schon viele gesagt... :D), wir gehen aber sicher zurück.

      eben weil ich auf dauer nicht ohne meine eltern bzw. großeltern für unsere kinder sein kann, nicht ohne meine freundinnen, die ich gewöhnlich mind. 1x die woche getroffen hab, bevor wir hergekommen sind. es gibt sicher menschen, die in der hinsicht anders sind, die vielleicht auch vorher nicht so die tolle unterstützung hatten. denen es reicht, die freunde zu hören (meist abends am we, oder in der früh, für mich immer mit raunzenden kindern an meinem rockzipfl)...

      auch nach so langer zeit hier ist es mir nicht gelungen, eine echte freundschaft mit jemandem aufzubauen. ich fühle mich sehr isoliert, oft sehr einsam (einsam, auch wenn ich unte leuten bin, sydney ist ja nun kein dorf) und bin traurig, dass meine liebsten menschen meine kinder nicht wachsen sehen und sie bzw. zeit mit uns erleben können (und umgekehrt). mir hilft einzig der gedanke, dass wir in einem knappen jahr wieder zu hause sein werden. naja, helfen tut auch, dass es mir ja prinzipiell hier gefällt ;).

      so schön sydney ist!!! ich liebe die stadt, die freizeit-/outdoor-/urlaubs-möglichkeiten in australien usw.
      aber ich brauch mein soziales netz, und die menschen, die mir wichtig sind, um glücklich zu sein. diese menschen kann einfach nichts und niemand ersetzen, zumindest nicht auf dauer!

      ein bedeutender unterschied ist, ob man arbeitet oder "nur" zu hause ist mit den kindern. es ist mit job einfacher, denk ich, weil man unter menschen ist, kontakte knüpfen kann, den ganzen tag außer haus ist, sein englisch perfektionieren kann, an sozialen events teilnimmt, mit leuten, mit denen man was gemeinsam hat.
      nicht falsch verstehen, ich liebe es, bei meinen kindern zu haus zu sein, aber man glaubt es nicht, es gibt totale kulturunterschiede und ich tu mir schwer, zu uns passende mütter mit kidnern zu finden. also ähnliche interessen, ähnliche tagesgestaltung, ähnliche spielweisen usw.
      ich hab auch ein problem damit, wie "unreflektiert" die eltern hier sind, wie wenig sie gewohnt sind, zu "diskutieren", vielleicht in frage zu stellen (zb child care center betreffend) usw.

      naja, so viel zu mir/uns...

      ich wünsche euch das beste für euren schritt!! nicht vergessen: nichts ist endgültig! haltet euch alles offen, und v.a. versucht zu genießen, wann immer es möglich erscheint! (die sonne hilft da enorm) :)
    • Yup, fuer mich gilt praktisch genau das, was Wombat07 geschrieben hat.

      Wir sind seit gut einem Jahr hier und es vergeht kaum ein Tag, an dem ich nicht an meine Familie, Freunde und Europa denke. Ich hatte bis zum Tag unserer Abreise und Ankunft hier wenig bis null Zweifel, im Gegenteil – was fuer ein Abenteuer und Chance, mal was komplett Anderes zu sehen und tun. Es war auch seit Jahren klar, dass wir irgendwann nach DU umsiedeln (habe einen Aussie Mann) und ich mochte/mag Australien –ok, früher mehr als jetzt ;)

      WIE sehr mir aber meine Familie und echte, langjaehrige Freunde fehlen habe ich erst gemerkt, als wir hier waren. Und Skype & Co. sind fuer mich absolut kein Ersatz, es bleibt soviel auf der Strecke. Meine Familie ist gross und richtig toll, wir haben ein sehr enges Verhaeltnis untereinander und ich frage mich, was wir hier eigentlich sollen, wo alle wichtigen Menschen am anderen Ende der Welt leben. Meine alten Eltern, an denen ich sehr hänge und die unsere Jungs wahnsinnig vermissen (auch wenn sie unsere Pläne immer unterstützt haben), sind noch mal ein Thema für sich ;(
      Sicher, man kann auf Besuch nach Europa fliegen, finde ich aber einen armseligen Ersatz. Teuer ist es auch und der knapp bemessene Urlaub macht es noch schwieriger.

      Klar baut man sich hier auch irgendwann ein Netzwerk auf, aber ich bin ein Mensch, der eine Hand voll enger Freunde braucht und die liegen nun mal nicht auf der Strasse, meiner Meinung nach in Australien noch weniger als in D.

      Es kommt sehr darauf an, was genau (wenn ueberhaupt) man vermisst. „Meine Zutaten“ werde ich hier nie haben und ich muss lernen, mich damit abzufinden. Das Wetter hier haut es fuer mich nicht raus und auch sonst eigentlich nix, einiges ist besser, anderes schlechter, vieles einfach nur anders.

      Falls Du also in der Hinsicht so tickst wie ich, dann mach‘ Dich auf eine Achterbahnfahrt bereit: ein Tag alles ok, am nächsten ist Heulen angesagt. Meine Rettung ist ebenfalls die Gewissheit: es muss nicht fuer immer sein.

      Ich wünsche Gutes Gelingen :]
      When you're in Australia, you're REALLY in Australia !!
    • ist vielleicht ein bisschen OT, aber egal:

      wenn ich Stine & Wombat lese denke ich: fuer immer will ich auch auf gar keinen Fall in Brisbane / Austraien bleiben! Aber das hat wenig mit Familie & Freunden zu tun sondern eher mit der geographischen Lage Australiens und der daraus resultierenden Mentalitaet ;)...

      Und ja, ich kann Wombat total gut verstehen! Auch wenn es super ist mit den Kids zu Hause sein zu koennen, waere das fuer mich auch gar nix.

      Auch wenn ich keine "Freunde" bei der Arbeit habe, so doch wenigstens nette Kollegen. Und durch meinen Zweitjob treffe ich auch immer wieder tolle Menschen mit denen man zwar meist eine kurze aber dennoch schoene Zeit verbringen kann.

      Ich habe hier in kurzer Zeit sehr enge Freundschaften geschlossen, wie lange die halten, sollten wir nicht mehr hier leben, weiss man nicht, ist aber auch egal. Fuer mich zaehlt der Augenblick.

      Ich persoenlich fand es in Hamburg sehr VIEL schwerer mein "Netz" aufzubauen und enge Freunde zu finden als hier...ganz anders in Koeln...New York ist der wahrscheinlich spannendste aber auch einsamste Ort den ich erlebt habe, was ich sage will ist es kommt wohl auch ein bisschen darauf an wo man lebt.

      Mein Kind habe ich in den Staaten bekommen, sprich, die Vorzuege von "Familie" nah bei habe ich nie kennengelernt und vermisse sie deshalb auch nicht. Babysitter gibts immer und ueberall, Notfalls gegen Geld...mein Mutter ist eh nicht der Oma Typ und noch weniger sesshaft als ich insofern fehlt mir in der Hinsicht gar nix.

      Was, glaub ich, hilft ist die Sprache des Landes, wirklich gut zu beherrschen. Weil die "Sozialisierung" viel einfacher ist wenn man mit Hinz&Kunz kommunizieren kann.

      Und keine Scheu haben auch mal auf Leute zuzugehen oder mal spontan zu besuchen. Machen wir total oft, auch bei Menschen die jetzt nicht zu unserem engsten Freundeskreis gehoeren.

      Gruss, Yvonne
    • Ich meld mich auch noch mal...

      Ich kann Stine und Wombat07 sehr gut verstehen, mir ging es ähnlich: Skype, Telefon und neue Bekanntschaften (so interessant sie auch waren) waren für mich nie ein Ersatz für die Freundschaften, die ich in Deutschland habe. Wie misskiwi geschrieben hat, hier kann ich mich auch nach einigen Jahren wieder mit Freunden treffen und es ist so, als wäre es erst gestern gewesen, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben.

      Will man Familie und Freunde besuchen, geht gleichmal ein Großteil der Urlaubstage drauf, die knapper als in Deutschland sind, abgesehen davon, dass es ein teurer Spaß ist.

      Es kommt auch darauf an, wohin ihr geht! Die Großstädte sind total anders als "rural Australia". Ich habe eine Zeitlang in Brisbane gewohnt, und obwohl es in mancher Hinsicht schon noch sehr hinterwäldlerisch ist, so hat man doch ein "Multikulti-Gefühl", es sind viele Expats da, ein wenig Kultur, internationale Einrichtungen etc. Auf dem Land sind es da schon mau aus: Ich habe 2 Monate in einer kleinen Stadt ca 3 Std landeinwärts von Brisbane gearbeitet - ich empfand die Leute dort als sehr konservativ und weltfremd (z.B. hab ich viele Leute dort kennengelernt, die in ihrem Leben noch nie die Grenzen von Queensland überschritten haben) - dort könnte ich auf Dauer nie leben.

      Mir fällt das nach einigen Jahren im Ausland wieder auf, wie "weltoffen" Deutschland doch ist: das fängt schon mit dem Fernsehprogramm an - in Australien sind gute Nachrichtensendungen und gute politische/gesellschaftskritische Diskussionsrunden Mangelware. Australien ist eben weit weg von allem...

      Aber für ein paar Jährchen, warum nicht...ich schließe es auch nicht aus, dass ich irgendwann wieder nach Oz gehe - allerdings immer mit einem Rückflugticket nach Europa. ;)

      Melanie
    • ich bin nu seit knapp 3 Jahren hier. Zurueck wollte ich nie, auch wenn's schwieriger war, sich einzufinden, als ich erwartet hatte.

      Schwierig war es fuer mich vor allem deshalb, weil bei mir halt Einstieg ins Berufsleben, "Einstieg ins Eheleben" und Migration nach Australien alles zusammenfiel. :P
      Und dann noch gesundheitliche in den 3 Jahren insgesamt 3 OPs.

      Meine ersten Buerojobs waren in Sachen Freunde finden, muss ich sagen, eher hinderlich. Ich habe meine Kolleginnen eher als tussig empfunden und wir waren auf vollkommen unterschiedlichen Wellenlaengen. In meiner Freizeit mit meinen Koleginnen was unternehmen kam fuer mcih cniht in Frage... die paar Mal, wo ich's 'versucht' hab, war ich die Einzige, die keinen Alkohol getrunken hat, und fand den steigenden Alkoholpegel meines Umfeldes dann doch eher anstrengend. ;)

      Richtig "enge" Freunde hab ich nicht vermisst. Das hat sich in Deutschland schon nach der Uni und so alles verlaufen. Und hier kamen die guten Freunde dann mit dem Mann. :P
      Was mir vor allen gefehlt hat, waren die Bekanntschaften: Der Metzger, Baecker, Apotheker, Schuster, mein Optiker, meine fruehere Kindergaertnerin... all die Menschen, die die letzten knapp 30 Jahre um mich rum waren,. Die ich irgendwie immer fuer selbstverstaendlich gehalten habe, weil sie halt in meinem Leben IMMER da waren.

      Obwohl ich seit dem ersten Tag nimmer wegwollte, hatte ich das Gefuehl, so richtig und vollkommen "angekommen" zu sein letztes Jahr: Karrierewechsel, nur Teilzeit arbeiten, dafuer nebenher nochmal studieren. Und der HUnd hat auch massiv geholfen!
      Durch den Hund hab ich innerhalb weniger Monate soviele Menschen kennengelernt wie in den 2 Jahren davor zusammen nciht - und Menschen, die im Regen oder um 6 Uhr frueh mit HUnde unterwegs sind, oder am HUndestranhd rumhaengen sind eher meine Wellenlaenge....
      Der neue Job (haeusliche Pflege) ist auch super - nonstop positiver Zuspruch, alle freuen sich, wenn sie mich sehen, und ich helfe Menschen und mache was, das nicht "sinnlos" ist. Ich hab das Gefuehl, was zu tun, das "die Welt veraendert". Nichts Grosses, aber fuer jeden einzelnen meiner Klienten sind wir, die haeuslichen Pfleger, die, die es ihnen ermoeglichen, zu Hause zu bleiben und nciht ins Heim zu muessen.
      Fuehlt sich viel besser an, als im Buero irgendwelches Papier von links nach rechts und zurueck zu schieben. :P

      Durch die Kombination von Job und HUnd passiert es mir hier jetzt auch, dass ich zufaellig Leute treff, man sich unterhaelt - auch wenn ich bei den HUndebesitzern halt eher "Toto's mom" bin.
      Passt schon, und ich hab auch meinen eher oberflaechlichen smalltalk tagtaeglich wieder. :D

      Insgesamt..... bei uns hat mein Gesundheitszustand eigentlich die letzten Jahre alle anderen Gefuehle verdraengt. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt Heimweh. Mich zieht es auch cniht dringend zu Besuch nach D zurueck.... im Jahr 2012 dann vielleicht, da ist 100jaehriges Schuljubilaeum. Und da bin ich dann 5 Jahre weg, und es wird vielleicht doch mal Zeit.

      Jedes Jahr hin- und herzujetten kann ich mir nciht vorstellen. Auch wenn ich den Urlaub haette. Ich hatte Glueck: An Unis/ im public service kann man relativ einfach Urlaub zum halben Lohn nehmen (dafuer hat man dann doppelt so viel) oder auch unbezahlten Urlaub. In meinem jetzigen Job koennte ich jederzeit unbezahlten Urlaub nehmen (muss es halt mind. 2 Wochen vorher ankuendigen, ausser in Notfaellen)


      Man soll niemals nie sagen, aber ich glaube cniht, dass ich hier jemals wieder weg geh. Mit hier meine ich Canberra (und innerhalb 'berras die Suedstadt)..... :)
    • Hallo ihrs!

      Vielen Dank euch für eure zahlreichen Antworten!

      Ja, jeder ist anders - aber es tut gut zu wissen, dass diese Gefühl wohl auch einfach "normal" sind. Jeder, oder fast jeder von euch war ja schon in dieser Situation, geliebte Personen zurück zu lassen.

      Eines meiner Hauptprobleme ist wohl die relativ lange Vorlaufzeit. Dieses ewige Abschiednehmen und "vielleicht is es ja das letzte Mal, dass wir uns heute / jetzt sehen". Meine Mutter heult seitdem wir ihr im Februar gesagt haben, dass wir im August fliegen werden, und das ist nun wirklich nicht leicht zu ertragen.

      Ich bin nach wie vor überzeugt, das Richtige zu tun. Wir alle, inkl Kinder, freuen uns ganz enorm auf die Herausforderung. Australien ist unser Traum, und wenn wir es nicht wenigstens versuchen, dann wären wir irgendwann sehr enttäuscht. Und das kann es ja auch nicht sein, oder?

      Nun ja, ich weiss nach wie vor nicht, wie es sein wird meine allerbeste Freundin, die ich fast täglich sehe und die wirklich fast mein siamesischer Zwilling ist, nicht mehr in natura zu sehen - aber, wir sind uns so nahe, da sind 26h Flugstunden eigentlich kein wirklicher Trennungsgrund. Skype und Kaffeetrinken - das geht auch, oder?

      Und wie viele von euch geschrieben haben - es gibt immer einen Rückflug. Nur, noch hoffe ich wirklich von ganzem Herzen, dass es bei uns nicht so weit kommen wird. Wer weiss schon, was die Zukunft bringt...

      Wir nehmen es (noch) gelassen, no worries :D

      Vielleicht möchte uns ja jemand in Brisbane zu einem Kaffee einladen? :D

      Viele liebe Grüsse
      Claire
    • Hallo Claire,

      ich lebe seit knapp einem Jahr auch nicht mehr in Deutschland. Die Frage der Woche ist, ob es eine richtige Entscheidung war, aber es gibt darauf nicht immer ein klares 'ja' oder 'nein'. Ich sehe es als einen wichtigen Teil in meinem Leben und versuche jeden Tag, etwas dazu zu lernen. Es hilft, locker an die Sache heranzugehen und sich nicht zu viele Gedanken zu machen: Wenn ich anfange zu arbeiten, ist es - bei Dir (bald) - ja schon 'morgen' in Brisbane. :]

      Deine Skepsis ist gesund und in meinen Augen hilfreich, nicht enttäuscht zu werden. Meine Euphorie hielt sich letztes Jahr sehr in Grenzen. Ich war überhaupt nicht in der Stimmung "Hurra! Jetzt geht es nach Kanada/Calgary!". Die Messlatte lag für mich weit unten und Calgary ist auch nicht für immer mein Wohnort. Es kann nicht mehr viel schief gehen. 8)

      In meinen Augen bereut man aber auch nicht die Dinge, die man falsch gemacht hat, sondern die, die man nicht gemacht hat. :rolleyes:
      Viel Spaß im neuen Leben!


      Ciao,
      Steffen
      ...A Mari Usque Ad Mare...
    • Hey Claire ,wie du richtig festgestellt hast :"Ich bin nach wie vor überzeugt, das Richtige zu tun. Wir alle, inkl Kinder, freuen uns ganz enorm auf die Herausforderung. Australien ist unser Traum, und wenn wir es nicht wenigstens versuchen, dann wären wir irgendwann sehr enttäuscht. Und das kann es ja auch nicht sein, oder?"


      Wir sind vor einem Jahr nach Australien gezogen und sind froh ,die Chance genutzt zu haben und hätten uns immer Vorwürfe gemacht ,wenn wir es nicht "getan" hätten .Die Abschiedsparty war natürlich auch mit viel Tränen verbunden und meine allerbeste Freundin hat 3 Wochen nicht mit mit gesprochen ,als ich ihr sagte ,das wir "weg " gehen .Aber mein Motto ist auch "sei einer kleiner Egoist und denk an Dich und deine Familie ,die mit dir geht .Es gibt auch jetzt noch manchmal Tränen ,und das ist auch gut so ,aber wir haben es nicht bereut und uns hier auch schon einen kleinen neuen Bekanntenkreis aufgebaut ,lg Claudi