Jürgen (farmer112) & Hannes (KernerHR) auf dem Weg nach Afrika!

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    • RE: Reisebericht Dust & Diesel Jan 2011 Teil 6 Bilder 3

      Original von KernerHR
      * Die ersten Spuren am Unterboden - den ein oder anderen Kontakt hatten wir also schon 8).


      dafür ist das Profil noch topp.
      Da könnt ihr noch kräftig Gummi geben :] :] :P

      faszinierender Bericht übrigens.... mal so was ganz anderes.

      du hast erwähnt, dass es nachts sehr kalt ist -
      wie sind die Temperaturen dann tagsüber eigentlich?
      RIDE ON for IT'S A LONG WAY TO THE TOP...
    • RE: Reisebericht Dust & Diesel Jan 2011 Teil 6 Bilder 3

      Original von Matte
      du hast erwähnt, dass es nachts sehr kalt ist -
      wie sind die Temperaturen dann tagsüber eigentlich?


      Hi Matte,
      wir hatten übrigens das beste Wetter aller Dezember-Touren!
      Sonst - die Jahre davor - war es bis Marrakech immer verregnet, Tarifa kennen die Organisatoren nicht ohne Regen! :D

      Die Temaraturen wurden auch immer besser, Tags wie Nachts:
      im Norden Nachts um die 3-5 °C, Tags 10 bis 15 °C
      Mauritanien dann jeweils 5 °C wärmer und
      Senegal bis um die 30°C Tags und Nachts angenehme 15°C bis 20°C

      So grob jedenfalls, denn ein Thermometer hatte ich dieses mal nicht mit dabei :baby:.
      *das wäre mit Sicherheit auf der 'unnützes Equipment' Liste gelandet*

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    • Reisebericht Dust & Diesel Jan 2011 Teil 7

      Richtig Offroad, Marokko 03. Januar 2011
      Heute starten wir spät, denn mit Jörg geht es die verpasste Flussdurchfahrtsstrecke zurück zur Straße. Und Jörg ist halt die Nachhut, also müssen auch wir bis fast 10:00 Uhr warten :baby:. Die Strecke entpuppt sich weder als schwierig zu finden ?(, noch als schwierig zu fahren :baby:. Spaß macht es dennoch :] 8). Doch statt mit allen durchzustarten, fahren wir zum „plage blanche“ – dem „Weißen Strand“. Wir hatten am Abend gehört, das es dort recht schön seien soll.
      Ist es auch! Und ein echt netter Spielplatz für Jungs mit einem W124 Benz 8). Und so kommt es wie es kommen muss. Wir vertrödeln zuerst unsere Zeit X(, dann fahren wir uns fest :(. Beim wieder freifahren müssen wir feststellen das etwas mit der Kühlung nicht in Ordnung ist und wir immer wieder den Motor heiß fahren 8o. Und zu allem Überfluss gibt es auch noch einen platten Reifen :baby:, der beim Aufpumpen ein großes Loch in der Lauffläche offenbart :rolleyes:. Also heißt es auch noch den Reifen wechseln. Und das wiederrum heißt, den gesamten übervollen Kofferraum ausräumen und natürlich anschließend auch wieder einpacken. :baby: :baby: :baby:
      So kommen wir in Tan Tan erst bei Einbruch der Dämmerung an. Das gibt zwar tolle Fotos, doch auch Ärger mit Florian und Jörg, schließlich dürften alle anderen bereits Mittag hier durchgekommen sein und nun liegen noch gut 400km vor uns. Diese müssen wir wohl nun in der Dunkelheit fahren, was nicht ganz ungefährlich ist, wegen der Tiere und der Verrückten die ohne Licht fahren 8o - es könnte ja den Gegenverkehr blenden :baby:.
      Zum Glück kommen wir heil und wohl behalten gegen 22.00 Uhr am Campground „Roi Bédoin“ an. Und mit einer Flasche guten Spanischen Weines als kleines „cadeau“ für Jörg ;) – wir sind ja hier in Afrika und lernen schnell :] (cadeau = Geschenk = Bestechung 8)) – hält sich der erwartete und berechtigte Ärger in Grenzen.
      Es ist halt gut, wenn man die Vorlieben des Orgateams kennt :].

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    • Reisebericht Dust & Diesel Jan 2011 Teil 7 Bilder 1

      * Dieser Weg wird unser heutiges Offroad-Abendteuer.
      * Eine echte Flußdurchquerung liegt hier vor uns.
      * Der plage blanche.
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    • Reisebericht Dust & Diesel Jan 2011 Teil 7 Bilder 2

      * Es sind doch immer wieder die letzten Meter, auf denen man sich fest fährt ;).
      * Wer denkt, Jürgen hätte sich nur herumfahren lassen, der irrt!
      * Hier ein ganz großes Lob an Onpira! Die gesponsorten Doppelkolben-Kompressoren haben sich als wahrer Segen erwiesen!
      * Endlich sind wir auch in Tan Tan angekommen. Ein großer Traum von Jürgen wird wahr.
      * Doch ob das Foto so geplant war ;).
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    • Reisebericht Dust & Diesel Jan 2011 Teil 8

      Ab heute ganz brav, Marokko 04. Januar 2011
      Die heutige Strecke ist einfach und folgt nur der Teerstraße 500 km nach Süden. Nix besonderes und keine Extras!
      Einzig spannend ist die erste ernsthafte Begegnung mit korrupten Polizisten X(. Einer war so dreist, das er gleich zur Sprache gebracht hat, das ihn all der Papierkram nicht interessiert (das wir Touristen sind, kann er ja sofort erkennen) und er einfach nur ordentlich Geschenke sehen will: „Cadeau!“ :(! Und das gleich ordnungsgemäß mit dem entsprechenden Tonfall verpackt!
      Wir waren zwar fast die Ersten, die am Morgen vom Platz gestartet sind, am Abend sind wir jedoch die Letzten, da ich mich strickt an die Geschwindigkeitsbegrenzungen halte, währen ausnahmslos alle anderen, gut 20 km/h und mehr, zu schnell fahren :baby:.
    • Reisebericht Dust & Diesel Jan 2011 Teil 8 Bilder 1

      * Unser Camp am frühen Morgen bei Sonnenaufgang.
      * Oben Movag, unten Unimog. Dieser Eigenbau macht richtig was her.
      * Irgendwo auf dieser langen Strecke durch die Wüste.
      * Noch ein Stückchen weiter, nun am Atlantik.
      * Fast am Ziel, kurz vor Dakhla.
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    • Reisebericht Dust & Diesel Jan 2011 Teil 9

      Ausspannen in Dakhla, Marokko 05. Januar 2011
      Heute ist entspannen angesagt :). Da alle Autos dieser Tour bestens in Schuss sind und unser Autohändler nicht nach Marokko einreisen darf, gibt es nichts zu tun.
      Fast nichts, denn wir müssen für die nächsten Tage, die Strandtour, einkaufen und überflüssiges Gewicht wie den zweiten, kaputten Ersatzreifen, unsere Teppiche und vielen anderen Kram loswerden :(.
      Gegen 9.00 Uhr kommen die meisten aus den Zelten gekrochen und einer nach dem anderen verschwindet in Richtung Stadt. Die ersten kommen auch schon wieder zurück, als wir dann endlich starten :baby:.
      In der Stadt sind nur kleine Lädchen auszumachen. Wir kurven fast eine Stunde durch die Gegend bis wir aufgeben, einen Supermarkt zu finden :(. Mühsam suchen wir uns unser Wasser, Cola und Brot zusammen, um dann doch noch den Supermarkt zu finden :baby:. Unseren kaputten Reifen verschenken wir einfach dem erstbesten Reifenhändler :]. Ehe er das verstanden hat, sind wir aber auch schon weg.
      Zurück am Campground organisiert Jürgen zwei neue, überflüssige Reifen eines anderen Teams, um unsere ungleich abgefahrenen (nach dem Reifenwechsel) Hinterräder zu ersetzen. Nun haben wir das Problem, dass wir wieder ein Rad zu viel haben, das wir nicht transportieren können :baby:. Also müssen wir noch einmal in die Stadt. Jürgen möchte dabei gleich noch sein Lidl Werkzeug verkaufen; den großen Wagenheber bekommt Jörg verpasst und die Teppiche gehen hier vor – ähm – an die Hunde. Damit sollte am Ende des Tages genug Platz für das zusätzliche Wasser im Auto vorhanden sein. Da wir ab jetzt nur noch im Konvoi fahren, werden wir von all den entsorgten Sachen nix vermissen ?(.
      In Dakhla ist schnell eine Straße gefunden, in der alles Mögliche repariert wird. Genauso schnell werden wir dann auch gleich an eine echte Werkstatt weiterverwiesen – 2 Tore weiter auf der anderen Straßenseite. Und genauso schnell ist der Koffer (Lidl Werkzeug) auch verkauft, obwohl dem Meister die Augen geblitzt haben, also war’s viel zu billig :baby:.
      Am besten ist aber unsere Aktion um den überflüssigen Reifen =). Da der erste Händler den besseren Ersatzreifen im Kofferraum zu sehen bekommt 8o ist nicht mehr viel mit verhandeln – er will nur den guten und nicht den abgefahrenen Reifen :baby:. Also fahren wir kurzerhand zu unserem Reifenhändler von heute morgen und sofort kommt der junge Bursche, bei dem wir das Rad einfach zurückgelassen haben, mit diesem – nun reparierten Reifen – freudestrahlend auf uns zu ?(. Da es nun schwierig wird, Jürgen kann nur ein paar Brocken Französisch, ich gleich gar nix, mischen sich der Meister und ein Passant ein und am Ende des ganzen Chaos haben wir unseren verschenkten, nun reparierten, aber nicht bezahlten Reifen und den abgefahrenen Reifen, den der letzte Händler nicht wollte, zusammen für umgerechnet 20€ verkauft. ?( =) :D Als wir das Geld haben, sind wir genauso schnell weg wie heute morgen, ehe irgendwer sich hier noch etwas anders überlegt 8).
      Am Abend sitze ich zum ersten Mal vor dem neu gepackten Auto – welches noch immer bis unter das Dach vollgestopft ist :baby: – und frage mich, was ich hier eigentlich mache. Am Ende der Tour darf jeder nur ein Gepäckstück mitnehmen :(! Und das wird verdammt eng bei mir. Hoffen wir, das sich eine Möglichkeit findet, sonst muss ich Zelt, Isomatte und Co. zurücklassen. In meinem gelben Rucksack ist wirklich kaum mehr Platz als für die zu vielen Klamotten. Obwohl ich auch hier noch nicht recht weiß, ob und wo ich hätte einsparen sollen.
      (heute keine Fotos gemacht :( :baby: )

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    • RE: Reisebericht Dust & Diesel Jan 2011 Teil 9

      Super, vielen Dank für den Bericht und die coolen Bilder. Haach, wäre gern mitgefahren.

      Gruß
      pauline
    • RE: Reisebericht Dust & Diesel Jan 2011 Teil 7 Bilder 2

      Original von KernerHR

      * Doch ob das Foto so geplant war ;).


      Bild5
      ein wahrer Schnappschuss
      ich glaub mich knutscht ein Elch......... =) =) =)
      RIDE ON for IT'S A LONG WAY TO THE TOP...
    • Reisebericht Dust & Diesel Jan 2011 Teil 10

      Einen ganzen Tag für den Grenzübergang, Marokko/Mauretanien 06. Januar 2011
      Heute geht es zur und über die Grenze von Marokko, genauer gesagt dem von Marokko besetzten Staat West Sahara 8o, nach Mauretanien. Ab nun ändert sich auch der Charakter der Reise. Aus den losen Etappen wird echtes fahren im Konvoi ?(. Zuerst geht es noch im recht lockeren Verbund bis zur letzten Tankstelle vor der Grenze. Hier sammeln wir uns und tanken alle ein letztes Mal auf. Und dann wird es ernst. Es geht zum marokkanischen Grenzposten, den wir 10.15 Uhr erreichen. Es ist warm und die Sonne scheint am strahlend blauen Himmel. :)
      Aber hier sind die Grenzen doch etwas anderes als in Europa innerhalb des Schengen Raumes ;). Auf jeder Seite gibt es einen Posten für Polizei, Gendarmerie und Zoll. Jeder will bestochen :baby: und verhätschelt :( werden und Florian hat endlose Mühen uns durchzubekommen. Immerhin fast 30 Autos und über 50 Leute. Alleine mit den Zahlen sind die Posten schon maßlos überfordert. :baby: :baby: :baby:
      Von Florian kamen dementsprechend auch gestern Abend die Anweisungen. Alle sollten, so gut es geht, im Auto sitzen bleiben und viel Geduld bewahren 8). Und wir sollen 3 Stunden für die marokkanische, und nochmals 6 Stunden für die mauretanische Seite der Grenze einplanen. Den Anweisungen folgend, sitzen wir ganz brav im Auto und warten :] :O. Geschlagene 6 Stunden alleine auf der marokkanischen Seite :baby:! Und damit das Warten nicht allzu langweilig wird, gibt es ein Unterhaltungsprogramm gratis:
      Von und zur Grenze gibt es genau eine Straße. Diese ist zweispurig – je eine Spur für jede Richtung. Auf der rechten Fahrbahn in Richtung Mauretanien stehen wir mit unseren 28 Fahrzeugen und bilden eine lange Schlange. Links neben uns, auch in Richtung Mauretanien, LKW’s – endlos. Wir fragen uns also, wie kommen die Leute aus Mauretanien hier nach Marokko herein ?( ? Wohl eher gar nicht, denn in den Stunden des Wartens hat keiner die Grenze in dieser Richtung passiert 8o. Warum das so ist, fragen wir besser nicht :(.
      Doch das wäre ja alles langweilig und so werden wir rechts, offroad, von einigen Autos überholt :(. Wirklich schneller ist von denen aber auch keiner durch die Grenzkontrolle gekommen :]. Aber das spannende passiert immer bei den LKW’s 8). Aus einem weiteren unerfindlichen Grund beschließt irgendwer, der Lastzug neben uns solle doch mal vor zur Grenze. Da die Straße ja bereits voll ist, hilft nur die Schotterpiste nebenan und diese ist durch einen breiten Sandstreifen von der Fahrbahn getrennt. Das hindert unseren Einweiser nicht, den ganz sicher nicht offroad tauglichen Sattelzug dort durch zu jagen und so kommt es, wie es kommen muss. Der Arme fährt sich fest :baby:. Ab jetzt wird es erst recht spannend :]! Wie kommt er da wieder raus? Klar, ein anderer LKW muss her :]! Nach einer Weile gibt es auch dafür ein Opfer, das es sogar schafft, rückwärts und mit Aufleger auf der Schotterpiste bis vor den Steckengeblieben zu fahren 8). Wir wollen schon fast an unseren Kofferraum und unser Abschleppseil herausholen, als von den LKW-Helden einer ein Stahlseil anschleppt :]. Das klingt zwar gut, doch hätte sich einmal jemand Gedanken über die Belastbarkeit eines höchstens 1 cm starken Stahlseiles machen sollen :( :rolleyes:. Wir bleiben also besser gleich weg und im Auto. Ich bereite Jürgen schon mal mental auf die bevorstehenden Verletzungen durch ein gerissenes Stahlseil vor und zücke die Kamera. Florian hat uns extra erlaubt, dieses Spektakel festzuhalten, denn eigentlich sollte im Bereich der Grenze nicht gefilmt und fotografiert werden :].
      Wie vorhergesagt reist das Stahlseil 8o. Erstaunlicherweise aber ohne jemanden der Herumstehenden zu verletzen =) 8) :baby:. Und noch erstaunlicher ist, dass der LKW eine gute halbe Stunde später mit ganz normalen Abschleppseilen dann tatsächlich geborgen ist :baby:.
      Aber auch am Grenzübergang selbst geht das Chaos weiter :baby:. Ähnlich wie bei der Einreise nach Marokko weiß keiner, welche Formalitäten wirklich ausgeführt werden müssen, um alle ordnungsgemäß außer Landes zu bekommen :rolleyes: :baby:. Entsprechend muss viel verhandelt werden und unser armer Florian wirkt zum ersten Mal gar nicht mehr locker und entspannt :(. Aber es geht voran und wir ackern uns mühevoll von Station zu Station :].
      17:46 Uhr SMS nach München: „Hallo Schlümpfchen, juhu! Wir sind im verminten Niemandsland – nach nur 5 Stunden :) … Warten noch auf die letzten 18 Autos.“
      Nachdem wir die Grenze auf marokkanischer Seite passiert haben, sammeln wir uns also aller wieder im Niemandsland. Hier wartet auch unser Händler auf uns, der die Autos später alle aufkaufen wird. Da immer nur einzelne Fahrzeuge durchgelassen werden, dauert alleine das schon wieder fast eine Stunde :baby:. Rechts und links dieser breiten Sandpiste steht ein Stacheldrahtzaun und dahinter gibt es Minen! Genau, der 5,5 Kilometer breite Grenzstreifen durch den wir müssen ist vermint.
      Nach 6 Stunden ohne Toilette, Klimaanlage und Bewegungsfreiheit sind wir dann alle durch :(. Was für eine Quälerei :O. Und uns graut vor der Mauretanischen Einreise, denn das hier sollte der schnelle und unbürokratische Teil werden :baby: :baby: :baby:.
      Als es endlich weiter geht, kommt der große Schreckmoment. Unser Benz springt nicht mehr an 8o. Aber es ist nur die Batterie, die vom vielen Starten, Radio hören und Lüften nun etwas arg ausgenudelt ist und nicht mehr genug Saft hat, um auch noch den Anlasser genug auf Trab zu bringen :(. Doch anstatt einfach nur schnell rauszuspringen und zu schieben ist plötzlich ganz viel Chaos :baby: und Rufe nach einem Starterkabel werden laut :(. Mit ein paar lauteren Anweisungen 8) sind dann aber die Wogen schnell wieder geglättet und einige helfende Hände am Auto :] und dann geht es auch schon wie gewohnt weiter. Aber DAS :baby: brauch nun eigentlich wirklich keiner, mitten im Niemandsland in einem riesigen Minenfeld .
      Und weil es ja hier so gar nicht gefährlich ist ;), holen wir genau hier die erste Inspektion unserer Fahrzeuge durch den Händler nach. Der kleine Platz außerhalb der Sichtweite der beiden Grenzposten scheint oft genutzt zu werden und so ist die Angst vor einer vergessenen Mine nicht allzu groß 8o. Aber wohl ist allen nicht, denn im Umfeld liegen einige Autowracks und nicht alle wurden nur einfach ausgeschlachtet 8o. Dafür sieht das Metall zu verformt aus :baby:. Auch ein paar Formalitäten in Vorbereitung auf die Einreise werden noch durchgeführt.
      Da nun auch das alles heil überstanden ist, geht es weiter an die Mauretanische Grenze.
      19:25 Uhr SMS nach München: „Sind nun an der Grenze und warten auf die Einreise. Mienen liegen hinter uns.“ =) :]
      Und Dank unseres Händlers kommen wir, deutlich schneller als geplant, in nur 3 Stunden über die Grenze. Endlich durch! 8) :O
      Jetzt heißt es nur noch möglichst schnell und heil ankommen. Im engen Konvoi und bereits in Dunkelheit geht es zügig nach Nouadibu. Ab Nähe Stadt gelten dann ganz besondere Regeln ;)! Es wird von nun an ganz dich aufgefahren, keiner reingelassen und mit aggressivem hupen und fahren jeder ausgebremst, der auch nur ansatzweise Anstalten macht sich reinzudrängeln :D. Vorfahrt und sonstige Verkehrsregeln werden konsequent ignoriert 8). Auch ein Sicherheitsabstand könnte dazu genutzt werden, dass sich andere Verkehrsteilnehmer in unseren Konvoi einschmuggeln und so gibt es einfach keinen :baby:. Wir dürfen den Konvoi auf keinen Fall auseinander reißen lassen, da ja nur zwei 8o – Florian und Jörg – wissen, wo wir hin müssen und wie zu fahren ist. Und die beiden fahren wie immer vorne weg und hinter her.
      Wir haben mit unserem Benz Glück, denn wir befinden uns recht weit vorne. Hier ist der Ziehharmonika-Effekt noch nicht sehr groß :]. Aber wir sehen auch, wie nur fünf Autos weiter hinten schon gekämpft werden muss, um dem Beschleunigen und Abbremsen gerecht zu werden, ohne große Lücken entstehen zu lassen 8o.
      Aber auch das ist irgendwann geschafft und wir kommen alle 22.00 Uhr heil in unserer Unterkunft an. Hier werden wir zu unserer großen Freude zum Essen eingeladen :]. Als erstes heiß das schon einmal, wir müssen nicht selber kochen und sparen viel Zeit und Arbeit 8). Aber es ist auch einfach nur lecker und alle hauen sich, nach kurzem anfänglichem Zögern, den Bauch ordentlich voll =). Anschließend geht es auf dem schnellstmöglichen Wege direkt ins Bett. Der Tag war wirklich anstrengend.

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    • RE: Reisebericht Dust & Diesel Jan 2011 Teil 10 Bilder 1

      * Der im Sand steckende LKW.
      * Die Helden und ihr Stahlseil.
      * Mitten im Niemandsland (Bild von Jürgen).
      * Florian (vorne mitte), Abda (rechts daneben, Leiter des Waisenhausprojektes) und der Mauretanische Tourismus Minister (im blauen Gewand) (Bild von Jürgen).
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    • RE: Reisebericht Dust & Diesel Jan 2011 Teil 10

      Hallo Leute,
      bitte entschuldigt die lange Pause. Urlaub, Fernbeziehung und ein so langer Tag zum dokumentieren sind nicht förderlich ;).

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    • Reisebericht Dust & Diesel Jan 2011 Teil 11

      Das Waisenhaus in Nouadibou, Mauretanien 07. Januar 2011
      9:30 Uhr ist heute großer Termin im Waisenhaus. Mit möglichst wenigen, vollbesetzten Autos geht es im Konvoi, geführt von der Polizei :D, durch die Stadt. Ein anderthalbstündiges Programm mit Presse und einem Ständchen der Kleinen soll uns zeigen, wofür wir eigentlich unterwegs sind. Außerdem begrüßt uns der Tourismusminister von Mauretanien :] und eine Besichtigung des Waisenhauses steht auch mit auf dem Plan. Wer sich nun aber eine straffe Organisation vorgestellt hat, war noch nicht in Afrika 8). Es wird sich aber viel Mühe gegeben und sogar an Wasser und Schatten wurde gedacht :].

      Das Waisenhaus in Nouadhibou ist ein Projekt des AEPN Mauretanienhilfe e.V. (Association pour l'Aide a l'Enfance et aux Parents Necessiteux – Hilfe für Kinder und bedürftige Eltern) und das erste der beiden (inzwischen sind es sogar drei :] ) Waisenhäuser. Doch hier werden nicht nur etwa 25 Waisenkinder betreut, sondern auch nochmal so viele Kinder aus bedürftigen Familien. Sie erhalten hier Essen, Kleidung, medizinische Versorgung und vor allem eines: Bildung.
      Mit dem Überschuss des Erlöses aus dem Verkauf der Autos soll ein neues, eigenes Waisenhaus gebaut werden :D. Die bisherigen Unterkünfte sind nur angemietet. Aus dem Erlös der letzten Rallye wurde bereits das passende Grundstück erworben.
      Auch wenn das alles durch den Verein einen rechtlich organisatorischen Rahmen bekommen hat, so ist es doch vor allem das wirklich aufopferungsvolle Werk einiger weniger Organisatoren und endlos vieler Helfern vor Ort. Insbesondere bin ich hier von der Arbeit und der Geschichte Abdas beeindruckt worden. Abderrahmane Kane, ein einfacher Angestellter in unserer Herberge, in der wir hier in Nouadibou übernachten, hat das Waisenhausprojekt auf mauretanischer Seite aus dem Nichts aufgebaut, nur um seinem Land etwas Gutes zu tun. Ich werde hier aber nicht alles erzählen und wer mehr erfahren möchte, kann sich einfach der Rallye anschließen oder weitere ausführliche Infos hier auf der Homepage des Vereines aepn.de/home.html und auf Facebook de-de.facebook.com/AEPN.Mauretanienhilfe abrufen.

      Am Nachmittag geht es dann zum geplanten großen Fußballturnier 8o. 15:00 Uhr ist Anpfiff und es sollen zwei mal 30 Minuten gespielt werden. Doch diese Aussage hält sich nicht lange und letzten Endes brauchen wir nur 2 mal 15 Minuten spielen. Leider erfahren wir Spieler das nicht :baby: und teilen unsere Kräfte zu sehr ein, da wir noch immer von einer ganzen Stunde Spielzeit ausgehen :rolleyes:. Wir schlagen uns recht tapfer, vor allem wenn man bedenkt, dass wir nur einen einzigen echten Profi mit dabei haben. Fast keiner hat jemals in einer Fußballmannschaft gespielt :(. So ist der 2:0 Sieg für die Kinder durchaus akzeptabel und die Schande unseres Eigentores :baby: vergessen wir dabei am besten einfach.

      Richtig spannendsten wird es dann 16.30 Uhr 8). Da unser Autohändler ja nicht nach Marokko einreisen durfte, ist nun die Gelegenheit gekommen die Autos zu verkaufen. Gute zwei Stunden geht das Spektakel, bei dem unsere 28 Autos einzeln verhandelt und für insgesamt 19500€ den Besitzer wechseln :D. Dabei erreichen wir mit 1000€ einen guten fünften Platz :] :D. Vor uns sind nur die beiden Organisatoren, die per se die ersten Plätze belegen. Beide bekommen 1100€ für Ihre Autos. Doch dieses Mal gibt es ein Novum 8o. Einer der Wagen ist so gut beisammen, dass der Händler sogar mehr als für Jörg und Florian zahlt. Und zu guter Letzt ist noch ein Fahrzeug mit 1025€ vor uns :baby:. Hier hat eher der Ehrgeiz gesiegt, denn wir waren das kultigere Auto 8) – nicht das technisch bessere, mit unseren vier verschiedenen Farbtönen, den Beulen und Löchern =). Aber halt auch das einzige „Véhicule de Ministère“, wie es Florian dem Händler weismacht 8). Und mit einer Militär-Bestellnummer kann ohnehin kein anderer aufwarten :P.

      Am Abend werden wir zu unser aller Überraschung nochmals zum Essen eingeladen :]. Dieses Mal ist es die Ärztin, die die Kinder des Projektes hier in Nouadibou medizinisch betreut, die uns zu sich nach Hause holt. Mit über 50 Leuten passen wir geradeso in das große Zimmer. Platzgenommen wird auf dem Boden, jeweils in Gruppen zu 8 Personen. Es wird ein mobiles Waschbecken gereicht und große Stücken Folie als Platzdeckchen. Als Vorspeise werden Daddeln gereicht und als Hauptgericht gibt es Kamel auf Cous Cous. Gegessen wird ganz traditionell mit den Fingern – was für ein leckerer Spaß :D :]!
    • Reisebericht Dust & Diesel Jan 2011 Teil 11 Bilder 1

      * Ein Blick duch das getönte Fenster auf die Straßen Nouadibous.
      * Florian übersetzt uns die Rede Abdas bei der großen Ansprache fürs mauretanische Fernsehen.
      * Die Kinder des Waisenhauses tragen uns ein kleines Ständchen vor.
      * Der Große Autobasar - was für ein Spektakel!
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    • RE: Reisebericht Dust & Diesel Jan 2011 Teil 10

      Original von KernerHR
      Hallo Leute,
      bitte entschuldigt die lange Pause. Urlaub, Fernbeziehung und ein so langer Tag zum dokumentieren sind nicht förderlich ;).


      ach woher - wir kennen doch alle den wahren grund...der reisebegleiter hat auf dich abgefaerbt :D
    • RE: Reisebericht Dust & Diesel Jan 2011 Teil 11

      Original von KernerHR
      28 Autos einzeln verhandelt und für insgesamt 19500€ den Besitzer wechseln


      kennen die keine abwrackpraemie? :D

      super aktion, an der ihr hier teilgenommen habt - muss man mal zwischendurch erwaehnen.
    • RE: Reisebericht Dust & Diesel Jan 2011 Teil 10

      Original von Outbackrider
      ...
      ach woher - wir kennen doch alle den wahren grund...der reisebegleiter hat auf dich abgefaerbt :D

      Ach Outbackrider , hör mir doch auf!
      Du weißt ja garnicht wie recht Du damit hast :baby:- aber das will ich hier nicht ausdiskutieren ;)
      Ich bleib dran, auch wenn es nicht so zügig vorran geht. Die nächsten Reise-Tage sind alle nur rudimentär dokumentiert und müssen erst noch in lesbare Form gebracht werden.
      Aber hier kommt wenigstens ein weiterer Tag..

      Gruß Hannes
    • Reisebericht Dust & Diesel Jan 2011 Teil 12

      Die Große Düne, Mauretanien 08. Januar 2011
      Heute starten wir in Richtung Strand. Die nächsten Tage campen wir im Freien, ohne Dusche, Toilette oder andere Annehmlichkeiten der Zivilisation :]. Zuerst geht es noch gut 180 Kilometer der Straße folgend nach Süden, ehe wir in den Banc d'Arguin National Park Richtung Küste abbiegen. Hier müssen wir auch den Luftdruck in den Reifen ablassen, denn ab jetzt geht es off-road, abseits aller Wege durch die Wüste 8) :]. Zum Teil müssen wir sogar tiefsandige Passagen überstehen 8o.
      Der erste Tag in den Dünen der Sahara ist aber nicht sonderlich schwierig :(. Selbst die ganz große Düne, von der vorher so sagenumwogen berichtet wurde, ist dieses Jahr fest und gut passierbar :baby:.
      Wir schlagen nach 80 km Sandfahren gegen 17.15 Uhr unser Lager an einer langestreckten Düne auf. Unsere Begleiter – vom mauretanischen Tourismusminister persönlich haben wir einen Begleittrupp von gut einem duzend Soldaten in zwei Fahrzeugen gestellt bekommen 8) – errichten derweil auf der abgelegenen Seite der Düne die Nachtwache :D.