Ein Jahr Australien - Unser Australienabenteuer (Desert Queen)

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    • Ein Jahr Australien - Unser Australienabenteuer (Desert Queen)

      edit:
      liebes forum,
      ich ändere gerade die überschriften so dass man die einzelnen beiträge besser finden und einordnen kann
      michael

      liebes forum,
      wie schon angekündigt, habe ich mich dazu aufgerafft oder auch durchgerungen, unseren bericht über unsere australienreise
      mai 2007 bis april 2008 hier einzustellen. ;)
      der reisebericht ist schon länger als eine art buch fertig.
      es sind text und bilder zusammengefügt, es ist ein worddokument mit bildern und grafiken anderer programme, die ich als ganzes hier nicht einstellen kann.
      ich mußte die bilder auf die entsprechende größe bringen, grafiken so aufbereiten, dass ich sie auch einstellen konnte.
      als ergebnis gibt es den text in etappen mit den bildern am ende.
      das gesamte dokument hat ca. 220 seiten und so wird es etwas dauern, bis ich alles hier eingestellt habe.
      dehalb meine bitte:
      wenn ihr kommentare habt, macht bitte einen neuen thread auf, z.b.
      "kommentare zu desert queens reisebericht".
      dann kann man in ruhe den bericht lesen ohne dass er immer wieder durch kommentare unterbrochen wird.
      ist halt einfacher.
      danke
      auf dieser seite fange ich nun mit dem titelblatt an.
      edit:
      habe soeben den Titel geändert
      michael


      ciao
      michael
      Dateien
      • titellbild.jpg

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      michael

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    • RE: Unsere Australienreise (Desert Queen) Gliederung

      fortsetzung mit der Gliederung unseres Berichtes

      Gliederung unserer Australienreise

      1. Einleitung

      2.. Die Stationen unserer Australienreise
      2.1 Festland Australien
      2.2 Tasmanien
      2.3 Festland Australien
      2.4 Übersichtskarte von Australien mit Reiseroute
      Übersichtskarte Australien Europa im Vergleich

      3. Die Planung

      4. Australienreise 2005/2006

      5. Endgültige Vorbereitungen

      6. Das Abenteuer beginnt
      6.1. Ankunft Perth
      Vorbereitung, Familie, Ausrüstung der „Desert Queen“
      6.2 Aufbruch in die Sonne, es geht los!!
      Geraldton, Francois Peron Nationalpark, Carnarvon, Blowholes
      6.3 Coral Bay, Exmouth, Cape Range National Park
      6.4 Pilbara
      Tom Price, Karijini, Hamersley Gorge, Mount Sheila

      7. Aufbruch in die Kimberley
      7.1. Broome und Middle Lagoon
      7.2. Derby und die Gibb River Road
      7.3 Diggers Rest und Wyndham
      7.4. Bungle Bungles – Halls Creek – Bungle Bungles
      7.4.1 Der Federbruch
      7.4.2 Halls Creek
      7.5 Die Bungle Bungles

      8. Northern Territory
      8.1 Katherine und Edith Falls
      8.2. Kakadu Nationalpark
      8.3 Palmerston und Darwin
      8.4 Von Katherine nach Borroloola

      9. Queensland
      9.1. Von Borroloola nach Townsville
      9.2 Townsville (Queensland) nach Lightning Ridge (NSW)
      9.2.1 Lightning Ridge
      9.3 Lightning Ridge bis Bundaberg (Queensland)
      9.4 Bundaberg
      10. Bundaberg nach Melbourne
      11. Tasmanien

      12. Melbourne, zurück nach Perth
      Barbaras Krankheit erweist sich als ein gutartiger Hirntumor
      12.1 Great Ocean Road
      12.2 Great Ocean Road die Zweite
      Zurück gen Westen nach Perth
      Barbaras Gesundheitszustand verschlechtert sich
      Rückflug Perth nach Deutschland
      michael

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    • RE: Unsere Australienreise (Desert Queen) Einleitung

      Einleitung

      1. Einleitung

      Warum eigentlich Australien?
      Eine uns oft gestellte Frage, auf die wir eine vielschichtige Antwort geben.

      Australien hat in unserer Familie eine große Bedeutung. Anfang der fünfziger Jahre des letzten Jahrhunderts (wie sich das anhört!) wanderte ein Familienzweig nach Australien aus. Zuerst der älteste Sohn und dann ein Jahr später dessen Eltern und die beiden jüngeren Brüder. Der ältere Sohn hatte in diesem einen Jahr eine Grundlage für die nachkommende Familie geschaffen.
      Sie siedelten sich in Adelaide und Melbourne sowie auch in Tasmanien an.
      Mitte der sechziger Jahre dann folgte ein anderer Familienzweig, ein Großcousin von mir. Er hatte nach mehreren aufeinander folgenden Arbeitsplatzverlusten ein Angebot aus Australien erhalten mit Arbeitsplatzgarantie, zu dem er damals nicht „Nein“ sagen konnte.
      Seine erste Zwischenstation mit Frau und drei kleinen Kindern war Adelaide, der Wohnort des anderen „Familienclans“.

      Er flog von da zu seinem Arbeitsplatz und erlebte einen Schock. Dieser Arbeitsplatz befand sich nämlich in Karratha, im Norden von Westaustralien und bestand zu diesem Zeitpunkt nur aus einem Camp mit Flugpiste, Erzverarbeitungs- und Verschiffungsanlage, sonst nichts!
      Als er auf der nach unseren Vorstellungen behelfsmäßigen Flugpiste aus dem Flugzeug ausstieg und mit einem Blick die Umgebung erfasste, waren seine ersten Gedanken nur: „Was habe ich meiner Familie nur angetan?“.
      Wie wir alle wissen, hat sich Westaustralien und speziell Karratha enorm positiv entwickelt. Nach etlichen Jahren verschlug es meinen Großcousin mit Familie dann von Karratha in den Südwesten von Westaustralien in die schöne Gegend um Pemberton, nach Perth und Collie.

      Meinen ersten Kontakt mit Australien hatte ich 1973 und im folgenden Jahr 1974, als ich in meiner seemännischen Laufbahn als III. und II. nautischer Offizier zwei Australienrundreisen machte. Wir hatten als Fracht jeweils Autos von Japan, bestimmt für Brisbane und Sydney und bekamen dann Rindfleisch als Tiefkühlladung sowie Lobsterschwänze (Hummerschwänze, die Schiffe waren Kühlschiffe) für die USA.
      Die Ladungsaufnahme erstreckte sich auf die gesamte australische Küste inklusive Tasmanien und dauerte jeweils ca. 2 Monate. In dieser Zeit hatte ich viele Gelegenheiten und Zeit, Teile des Kontinentes kennen zu lernen.
      So besuchte mich auch mein Großcousin in Broome. Der „Highway“ von Karratha nach Broome war damals noch eine unbefestigte Straße und für ihn ein Abenteuertrip, der bei seiner Schilderung in mir auch Abenteuerlust weckte.
      Broome selbst hatte damals vielleicht 600 Einwohner – und die Fleischfabrik, das war alles. Später, 1998, habe ich Broome nicht mehr wieder erkannt. Durch die Cable Beach mit dem angrenzenden Resort hatte sich die Stadt vollkommen zu einem touristischen Zentrum verändert.
      Im Süden besuchte ich die anderen Verwandten in Adelaide und Melbourne.

      Der Kontakt zu den Verwandten ist nie abgerissen und irgendwie schwebte immer ein Hauch von Abenteuer im Raum.

      1985 flog dann meine Mutter im Alter von 62 Jahren allein für drei Monate nach Australien. Meine Cousine in Australien heiratete (sie selbst war Ende der sechziger Jahre für ca. 2 Monate bei uns in Deutschland und hatte meine Mutter eingeladen). Meine Mutter besuchte alle Familienzweige und kam schwärmend von ihrer Reise zurück. Allerdings ist ihr dabei aufgefallen, dass man unbedingt selbst ein Auto benötigt, wenn man seine Reise selbst planen und durchführen will.
      Australien ließ ihr keine Ruhe mehr und irgendwann bekniete sie uns, doch mit ihr noch einmal nach Australien zu fahren, alleine schaffe sie es nicht mehr und sie möchte doch noch einmal ihre Verwandten sehen und sich dann allerdings auch unabhängig von ihnen dort bewegen.
      Unsere Entscheidung war schnell gereift, Griechenland und andere südeuropäische Urlaubsziele kannten wir inzwischen in- und auswendig – und warum nicht?
      Also buchten wir über Freunde Flug und ein Wohnmobil (Motorhome) und auf ging es dann 1996 nach Australien, Aus dem einen Mal wurden dann mit unserer Mutter dreimal sowie etliche Australienreisen, die wir alleine machten. Dabei fuhren wir kreuz und quer durch den australischen Kontinent, ließen nichts aus, ausgenommen die Offroad-Strecken, da wir jeweils mit einem Motorhome unterwegs waren.

      Der Australienvirus hatte uns gepackt und bis heute noch nicht wieder verlassen.

      2002 kauften wir uns dann bei Boomerang Campers in Perth einen Camper mit Vierradantrieb (4wd), einen Toyota Bushcamper, mit dem wir nun auch abseits der befestigten Straßen fahren konnten. Dieses Auto stellten wir bei unseren Verwandten unter. Sie bewegten es, nutzten es teilweise und sorgten auch für die notwendige Instandhaltung und Wartung.
      In dieser Zeit erkundeten wir Westaustralien und speziell die Kimberley, hier die Gibb River Road mit Abstecher zum Mitchell Plateau sowie auch die gesamte Pilbara und die Bungle Bungles und der Wunsch nach einer längeren Australienreise wurde immer stärker.
      Barbara ist sehr stark sehbehindert und dadurch erwerbsunfähig. Ihre berufliche Selbständigkeit konnte sie nicht mehr aufrecht erhalten, mein Job in der beruflichen Aus- und Weiterbildung neigte sich dem Ende entgegen bzw. der letzte von mehreren Arbeitsgerichtsprozessen drohte zu scheitern so dass wir uns entschieden, mein Erwerbsleben vorzeitig zu beenden (mit 60 in Rente zu gehen, trotz immenser Abzüge) und unser Geld in Australien auf Räder zu stellen, in unsere neue und größere „Desert Queen“ zu investieren, wie ich sie später beschreibe. Da wir auch nicht wissen, wie sich Barbaras Sehbehinderung in der Zukunft entwickeln wird und das „letzte Hemd keine Taschen hat“, tat uns diese Geldausgabe nicht weh, im Gegenteil, dass, was wir in dieser Zeit erlebt haben, kann uns jetzt keiner mehr nehmen.
      2005/2006 von November bis März fuhren wir dann mit unserem „Bushcruiser“, der „Desert Queen“, das erste Mal quer durch Australien und es war einfach nur wunderschön. Es war die geglückte Generalprobe für die nun folgend beschriebene Rundreise, unserem achten Australienaufenthalt.
      An dieser Stelle muss ich unbedingt unsere ständige Reisebegleitung Erna erwähnen. Erna ist, einmal ganz banal ausgedrückt (Erna, bitte weghören!), eine Stoffente, die uns auf all unseren Reisen begleitet und so den Status einer Kultfigur erreicht hat. Erna gehört zu dem Stamm der Schniepirallas und ist dort die große Vorsitzende. Erna darf sich alles erlauben und allen in ihrem Umfeld die Meinung sagen, im Positiven wie auch im Negativen. Sie steht über den Dingen.
      Erna ist Inhaberin eines eigenen Reisepasses mit dem sie auch jedes Mal ordnungsgemäß ein- und wieder ausgereist ist. Die Stempel der Immigration dokumentieren dieses.
      Ursprung der Reisepassangelegenheit war eine Bemerkung eines Zollbeamten in Perth bei unserer ersten Einreise, Erna lugte aus dem Rucksack, die etwa wie folgt lautete: „Tiere, speziell solche wie die Ente in Ihrem Rucksack, brauchen eine besondere Einreisegenehmigung nach Australien, ohne diese dürfe Erna nicht einreisen“. Wir hatten unseren Spaß aber die Idee war geboren. Zurück in Bremen bastelte ich am Computer einen Reisepass für Erna mit Bild sowie allem, was dazu gehört.
      Zusätzlich stellte ein Freund im Reisebüro ein Flugticket für Erna aus. Anschließend rief er mich an und bat um die Einzelheiten aus Ernas Reisepass. Auf meine Frage, ob er noch ganz richtig im Kopf wäre, entgegnete er nur, ich soll mal den Mund halten und einfach die Daten senden. So auch getan und es dauerte auch gar nicht lange und wir hatten für Erna ein elektronisches Touristenvisum für 3 Monate. Die fiktiven Daten und Anschrift mit Erpelgasse usw. führten dann zu diesem Visum!!
      Da versteh noch einer die Welt!!!

      Bei jeder Ein- und Ausreise verlangte Erna nun ihren Stempel in den Pass. Dieses Spiel trieben wir weiter und den Reisepass zieren nun diverse Ein- und Ausreisestempel und ich musste zusätzliche Seiten einfügen. Außerdem wurde Erna Mitglied der Flying Doctors sowie des westaustralischen State Emergency Service (SES). Die Polizeistation in Collie / WA, dokumentierte die Richtigkeit der Einträge im Pass. Im Laufe der Zeit kamen dann Plaketten sowie Anstecknadeln hinzu. Alle Beteiligten spielten gerne mit – mit Ausnahme des Zolls auf dem Flughafen in Frankfurt. Hier bekamen wir bei der Rückkehr die barsche Antwort „ Sie bekommen Ihren Stempel aber nicht dieses Stoffviech“ Da wussten wir, wir sind wieder zu Hause.
      In unserer Desert Queen hat sie einen Ehrenplatz auf dem Armaturenbrett und auch sonst ist sie sehr häufig auf Fotos zu sehen und wird wohl auch im Bericht ab und zu einmal auftauchen.
      Dateien
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      • ernapass3 (600 x 434).jpg

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      michael

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    • Die Stationen unserer Australienrundreise

      Stationen und Übersichtskarte

      2. Die Stationen unserer Australienrundreise


      Der Beginn unserer Reise war Perth, das Ende ebenfalls Perth, wie auch schon auf den vorangegangenen Reisen.

      Unsere Planung sah vor, im Februar nach Tasmanien zu fahren und dort 4 Wochen zu bleiben um uns dann „auf die Heimreise“ zu machen, Barbaras Krankheit verzögerte die Abreise in den Mai, so dass die folgende Australientour mit Rücksicht auf die Jahreszeiten zustande kam. Dabei unterscheide ich in Festland Australien und Tasmanien.

      2.1 Festland Australien:

      Western Australia:

      Perth – Walliston – Pemberton – Northcliffe – Manjimup - Collie – Perth – Geraldton – Denham – Francois Peron National Park - Carnavon – Blowholes / Quobba Station – Coral Bay – Exmouth – Cape Range National Park / Ningaloo Reef – Exmouth – Tom Price – Karijini / Dales Gorge – Port Hedland - Broome – Middle Lagoon – Broome – Derby – Gibb River Road / Windjana Gorge / Tunnel Creek – Bell Gorge / Silent Grove – Derby – Bell Gorge / Silent Grove – Iminitji Roadhouse – Drysdale River Station – King Edward River Campground – Drysdale River Station – Ellenbrae Station / Home Valley – Diggers Rest – Wyndham – Kununurra – Bungle Bungles – Halls Creek – Old Halls Creek – Bungle Bungles – Kununurra.

      Northern Territory:

      Victoria Station – Katherine – Edith Falls – Kakadu National Park – Palmerston – Darwin – Palmerston – Katherine – Mataranka – Daly Waters – Borroloola - Cape Crawford – Barkley Homestead.

      Queensland:

      Mount Isa – Richmond – Charters Towers – Townsville – Midget Point – Eungalla – Mackay – Clermont – Emerald / Fairbairn Dam – Carnarvon Gorge – Roma – St. George – Hebel

      New South Wales:
      Lightning Ridge

      Queensland:

      Nindigully Pub – St Gorge – Cunnamulla – Toompine Hotel – Quilpie – Charleville – Roma – Taroom – Cania Gorge – Bundaberg – Yindara – Nerang

      New South Wales:
      Coffs Harbour- Cessnock

      Victoria:

      Eden – Philip Island – Melbourne

      2.2 Tasmanien:

      Devonport – De La Trobe – Sheffield – Gowrie Park – Moles Creek – Liffey Falls – Burnie – Strahan / Queenstown – Mount Field National Park – Lake Dobson – New Norfolk – Hobart – Snug – Port Arthur – Freicinet Nationalpark – Bicheno – Sheffield / Gowrie Park – De La Trobe - Devonport

      2.3 Festland Australien:
      Victoria:

      Melbourne – Great Ocean Road / Port Campbell – Timboon – Warrnambool – Melbourne – Great Ocean Road / Port Campbell – Nelson

      South Australia:

      Tailem Bend – Murray Bridge – Adelaide – Crystal Brook – Ceduna

      Western Australia:

      Balladonia Roadhouse – Esperance / Jerramungup – Collie – Perth.

      2.4 Übersichtskarte von Australien mit Reiseroute
      Übersichtskarte Australien – Europa im Vergleich
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      michael

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    • RE: Unsere Australienreise (Desert Queen) Die Planung

      die planung usw.

      3. Die Planung

      Die Planung unserer achten und diesmal längsten Australienreise hatten wir schon lange vorher in Angriff genommen. Im November 2005 kauften wir nach langen Verhandlungen unseren Bushcruiser, die „Desert Queen“, bei Camperworld in Perth.
      Während unserer vorherigen Aufenthalte in Down Under, 2002 hatten wir uns bei Boomerang Campers in Perth einen gebrauchten Bushcamper Hightop gekauft, mit dem wir dann 2002 und 2003 im Outback unterwegs waren, wurde uns bald klar, dass dieses Auto zwar für einen Urlaub ausreichend war – aber für eine längere Zeit, oder sogar für ein ganzes Jahr, wohl doch ein bisschen zu klein und zu eng sein würde.

      Also erkundigten wir uns auf den Campgrounds im Outback bei unseren Mitcampern auf den Plätzen nach einem entsprechenden Auto. Wir bekamen zwar viele Rat- und Vorschläge, aber ein bestimmtes Auto oder so kristallisierte sich dabei nicht heraus. Wohl aber fiel immer wieder ein Name, eine Firma in Perth, die Spezialisten dafür seien.
      Wieder zurück in Perth fuhren wir sofort dorthin – zu „Camperworld“ und sprachen mit Doug, dem Inhaber.
      Er zeigte uns seine Modelle, die sie alle selber bauten, d.h. das Chassis vom Autohersteller, der Aufbau von Camperworld selbst in Handarbeit.
      Wir konnten uns die Camper genauestens anschauen, konnte sehen, wie sie gebaut bzw. gewartet wurden.
      Dabei gefiel uns der etwas kleinere Bushcamper (nicht der Hightop) eigentlich ganz gut, hauptsächlich wegen der Handlichkeit und natürlich auch wegen der Kosten. Der einzige aber dafür gravierende Nachteil war die steile Heckleiter/treppe ohne Handreeling (Eingang in den Wohnbereich).

      Da Barbara sehr stark sehbehindert ist, sahen wir, und da besonders sie, diese Treppe als Gefahrenmoment an. Bei Dunkelheit und noch halb verschlafen wäre ein Stolpern für sie eine zu große Gefahrenquelle. Also kein Bushcamper, sondern den größeren und natürlich teueren Bushcruiser. - Oops.

      Dieser ist sehr viel größer, komfortabler und bequemer – aber auch sehr viel schwerer und sehr viel teurer und auch ein bisschen unhandlich –aber trotzdem unheimlich gut.
      Das Geld hatten wir, da wir unseren zweiten Wohnsitz (war beruflich erforderlich) in Hamburg aufgelöst hatten und die Eigentumswohnung verkauften.
      Aufgrund der sehr starken Sehbehinderung von Barbara, sie ist zu 100 % als schwer behindert eingestuft mit einem geringen Restsehvermögen auf nur noch einem Auge sowie meines als nicht günstig verlaufenden Kündigungsschutzprozesses (es war schon der Dritte), entschieden wir uns für einen Vergleich in diesem Prozess und damit dem Verlust meines Arbeitsplatzes. So ging ich dann mit 60 Jahren in Rente und wir konnten dann sofort nach Australien – und dass auch noch für längere Zeit. Wer weiß, wie lange das mit Barbaras verbleibender Sehkraft noch gut geht – und außerdem: das letzte Hemd hat keine Taschen und wer weiß, wie es uns in ein paar Jahren geht.

      Wir verblieben mit Doug so, dass wir uns aus Deutschland melden und er dann ein Toyota-Chassis kauft und dann den Aufbau draufsetzt. Er benötigt ca. 10 Wochen Vorlaufzeit.
      Unser altes Auto verkauften wir und gingen dann im Herbst 2005 an die Verwirklichung unseres Planes und Traumes und erlebten den ersten Schock. Trotz Rabattes war ein neues Toyota-Landcruiser-Troopy-Chassis damals nicht unter 60.000 AUD zu bekommen, ein gebrauchtes zweijähriges mit ca. 50.000km war auch nicht viel billiger. Damit kamen wir mit dem Aufbau, stamp duty fee und weiteren Nebenkosten schnell auf über 110.000 AUD – Oops, und das bei einem Wechselkurs von damals 1,53 AUD pro Euro!!!

      Okay, zusammen mit Doug fanden wir eine Lösung, er bot uns eines seiner Fahrzeuge zu einem annehmbaren Preis an und wir wurden uns einig und kamen so zu unserer „Desert Queen“, zwei Jahre alt und 112.000 km gelaufen, komplett ausgerüstet.
      Die Mikrowelle ließen wir ausbauen und dafür baute uns Doug den von Barbara gewünschten Gasbackofen ein, den wir im Outback auch ohne Stromanschluss nutzen können. Außerdem wurde ein zweites Reserverad montiert sowie andere von uns gewünschte Vorrichtungen bzw. Veränderungen.


      4. Australienreise 2005/2006

      Von November 2005 bis März 2006 machten wir dann als Generalprobe unsere erste Reise mit der „Desert Queen“. Sie führte uns von Perth aus in den Südwesten, dann von Esperance über die Goldfelder, die Great Central Road in das Zentrum, hier blieben wir fast 6 Wochen (Weihnachten). Ein Highlight dabei war die Tour zum Chambers Pillar, wo ich an die Grenzen meiner Fahrkunst so wie der unseres Autos kam. Auf dieser steinigen Strecke fürchtete ich um unser Zuhause (Anstieg und Abstieg auf das Bergplateau kurz vor Chambers Pillar). Allerdings lernte ich hier sowie nachher auch im Palm Valley unsere „Desert Queen“ mit ihren Möglichkeiten genauestens kennen. Von Alice Springs dann über den Plenty Highway in den Osten nach Rockhampton, Bundaberg, die Küste runter nach Philip Island, Melbourne, Coober Pedy, Adelaide und den Nullabor zurück nach Perth.
      Zu erwähnen ist dabei, dass wir in Eden einen kapitalen Zylinderkopfschaden hatten. Der Zylinderkopf musste komplett erneuert werden sowie am Belladonna Roadhouse auf dem Nullabor einen kompletten Getriebeschaden. In Norseman bekamen wir dann ein neues Getriebe – Oops again.

      5. Endgültige Vorbereitungen

      Zurück in Deutschland, die „Desert Queen“ haben wir in der Nähe des Airports in Perth in Walliston bei einem Bekannten untergestellt, bereiteten wir dann unseren einjährigen Australienaufenthalt vor. Dafür musste Barbaras Gesundheit hundertprozentig in Ordnung sein. Sie hatte schon seit längerem einen gutartigen Tumor im Kopf, der stets behandelt wurde. Nachdem über einen längeren Zeitraum kein Wachstum mehr feststellbar war und es hieß, er bilde sich zurück, entschieden wir uns mit ärztlicher Genehmigung für die Verwirklichung unseres australischen Abenteuertraumes

      Für die gesamte Dauer unseres Australienabenteuers wurden uns von den Ärzten die notwendigen Medikamente verschrieben. Insgesamt 13 kg kamen da zusammen. Vom Zustand des Tumors hatten wir eine aktuelle CD mit dem letzten MRT vom April 2007 dabei.
      Mit einigen Problemen bei der Lufthansa bekamen wir dann die zusätzlichen 13 kg als Übergepäck genehmigt, konnten wir dann am 12. Mai 2007 endlich abfliegen, unseren Traum vom Australienabenteuer endlich angehen.

      ciao
      michael
      bild 1: die erste "desert queen", gekauft bei boomerang campers in perth
      bild 2: der bushcamper von camperworld mit dert steilen hecktreppe
      bild 3: unsere "desert queen", im november 2005 gekauft, gena dieses fahrzeug mit der registration "1BIW 537"
      Dateien
      michael

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    • Das Abenteuer beginnt

      das abenteuer beginnt:

      6. Das Abenteuer beginnt
      6.1. Ankunft Perth
      Vorbereitungen, Familie und Ausrüstung der „Desert Queen“
      Am 13. Mai 2007 kommen wir problemlos in Perth an - mit unseren 13 kg Medikamenten hatten wir überhaupt keine Probleme. Wahrscheinlich haben wir dieses der Mithilfe von Erna zu verdanken, die sogleich den Zoll und den Immigration Officer anquatschte und in ihren Bann zog.
      Da wir die Medikamente natürlich angeben mussten, verließen wir deshalb natürlich über „something to declare“ den Flughafen und waren überrascht, wie schnell das ging. Bevor ich alle Rezepte und ärztliche Bescheinigungen vorgelegt hatte, war das Gepäck gescannt und wir wurden durchgewunken. Wir konnten unser Glück kaum fassen, waren wir doch auf Schwierigkeiten eingestellt.
      Übernachtet haben wir im „Wentworth Plaza“ in der Innenstadt von Perth, gleich an der Mall. Wir machten hier einige erste Einkäufe und erholten uns vom Flug. Hier übernachten wir stets nach unserer Ankunft in Perth, irgendwie lieben wir dieses Hotel im Pionierstil.

      Dann fuhren wir mit dem Taxi nach Walliston, wo unsere „Desert Queen“ bei George in einer Autowerkstatt untergestellt war. Alle von uns aufgegebenen Reparaturen und Servicearbeiten waren nach vorherigem telefonischem Kontakt ausgeführt. Allerdings wartete auf uns ein sog. „recall“ – ein Rückruf von Toyota hinsichtlich der Bremsanlage. Das klärten wir schnell, nur war der Nachmittag damit vorüber. Schnell fuhren wir nach Pemberton (ca. 400 km südlich von Perth) zu unserem Cousin und seiner Frau. Dort hatten wir unsere Sachen vom letzten Aufenthalt eingelagert. Hier reinigten und rüsteten wir unseren Camper aus und genossen das noch gute Wetter im Karri Valley, einem kleinen Paradies.
      Zur Information: Wir haben zwei relativ große Familienableger in Australien, die in den fünfziger und sechziger Jahren ausgewandert sind.
      Über weitere dieser familiären Stationen in Manjimup und Collie kamen wir dann nach Perth zurück, wo wir am 23. 05. 07 uns eine Solaranlage mit 123 Watt auf unsere Desert Queen montieren ließen. Davon erhoffen wir uns eine größere Unabhängigkeit und Entlastung der 2. Batterie (für den Wohnbereich) im Busch. Barbara hatte sich zwischenzeitlich eine böse Erkältung zugezogen und es wurde auch empfindlich kalt und nass und wir fieberten der Sonne entgegen.

      6.2. Aufbruch in die Sonne, es geht los!!!
      Geraldton, Francois Peron Nationalpark, Carnarvon,
      Blowholes

      Nach „getaner Arbeit“ machten wir uns sofort auf den Weg in die Sonne.
      Am nächsten war Tag dann unser Ziel Geraldton. Hier kaufen wir immer unsere obligatorischen Rocklobster und Riesenprawns und hatten dann, weil wir bei dem Angebot nie „nein“ sagen könen, für vier Tage zu Essen.
      Per Zufall sind wir vor Jahren in Geraldton auf die „fishing cooperative“ gestoßen und mit dem älteren Herrn dort sofort in ein tiefes Gespräch über australische Fischerei und das Zubereiten der Rocklobster gefallen, Seitdem müssen wir einfach hier immer wieder hin. Es ist ein „Muss“. Dabei haben wir dann auch die "lobstertour" gemacht, auf der wir alles über das Fangen, die Lagerung, die Verarbeitung und das Versenden der Lobster in alle Welt erfahren haben.


      Weiter ging es dann in die Shark Bay. Diesmal hatten wir nicht Monkey Mia eingeplant, sondern den Francois Peron Nationalpark. Monkey Mia kennen wir von früheren Reisen. In Denham (Sharkbay) übernachteten wir auf dem Caravanplatz und dann ging es für drei Tage in den Francois Peron Nationalpark, der nur mit einem geländetauglichen Auto zu befahren ist. In diesem Nationalpark sind alle Füchse, Katzen und andere aus Europa importierten Tiere ausgemerzt und die heimischen wieder angesiedelt worden, die schon am Aussterben waren, nur noch in Tierparks zu sehen waren oder vom Aussterben bedroht sind. Es wird das „Projekt Eden“ genannt und gehört mit zum Weltkulturerbe.
      Am Parkeingang ist eine alte Schaffarm als Museums- und Informationsfarm zu besichtigen. Wir besichtigen diese Farm, auf der noch alle Originalgebäude, Gerätschaften vorhanden sind und ausgiebige Tafeln über das Leben und Arbeiten auf einer (dieser) Schaffarm sowie den Nationalpark informieren.
      Dann ging es so richtig ins Gelände. Teilweise ging es durch nahezu knietiefen roten Sand, der nur im sog. „low4“, d.h. nur im kleinsten Geländegang im Schritttempo befahren werden konnte, manchmal nur im 1. Gang. Den Reifendruck hatte ich um ca. 40% abgesenkt (Kompressor befindet sich an Bord). Wir sahen die tollsten Landschaften und Küstenlinien und fuhren bis an die Nordspitze zum Cape Peron.

      Allerdings war es hier etwas windig und so beschlossen wir, uns einen windgeschützten Platz an der Ostküste der Shark Bay zu suchen. So schlugen wir uns durch den Sand und die Büsche, die an der Desert Queen kratzten und erreichten dann Herold Bridge, folgten den Richtungspfeilen und fuhren uns komplett im tiefen Sand fest. Da half auch der beste 4wd-Antrieb nichts mehr. Die Desert Queen lag komplett auf dem Sand auf – die Räder drehten sich – das wars. Einziger Ausweg: Graben!!!! Denn auch der Wagenheber ließ sich nicht richtig stabilisieren, also: Graben!!! Dann war auch nochweit und breit kein Auto oder Mensch zu sehen!
      Natürlich haben wir die richtige Ausrüstung dabei und zwei Stunden lang durfte ich das Auto ausgraben, Der Sand rutschte immer nach aber bald war es geschafft. Allerdings führte nun die Fahrtroute erst einmal auf den Strand und ich musste durch den tiefen Sand wieder zurück. Ich folgte alten Fahrspuren und stellte fest, dass sich noch andere vor mir hier festgefahren hatten. Schnell fand ich eine Möglichkeit und mit einbrechender Dunkelheit verließen wir diesen ungastlichen Platz und fuhren in die „Big Laguna“, wo wir 2 Tage blieben zusammen mit einem 4wd mit Franzosen, auf die wir dort trafen. Wir verlebten eine schöne Zeit dort.
      Als nächstes Ziel hatten wir uns Carnarvon vorgenommen, ca. 300km weiter nördlich, der Sonne entgegen. Vorher noch, auf dem Weg dahin, machten wir Station an der Shell Beach und übernachteten auf dem Campground an der alten Telegrafenstation. Hier sind die Gebäude aus Muschelstein errichtet.

      Der „Muschelsteinbruch“ und die für das Sägen benutzten und benötigten Werkzeuge sind hier noch komplett zu besichtigen. Außerdem befinden sich hier die Stromatolythen, eine Einzigartigkeit, die, so glaube ich, auch Weltkulturerbe sind. Sie sind mit verantwortlich für das Entstehen des Lebens auf der Erde indem sie den lebensnotwendigen Sauerstoff produzieren. Diese Stromatolythen kommen jeweils nur noch in Kalifornien und Australien vor. Dies alles hatten wir uns schon auf früheren Reisen ausgiebig angesehen.
      Am nächsten Tag ging es dann weiter nach Canarvon. Hier bleiben wir drei Tage, füllten unsere Vorräte wieder auf sowie tankten voll – 140 Liter Diesel. Wenn die Fliegen nicht gewesen wären, hätten wir eine bessere Erinnerung an Carnavon. Die Fliegen sind eine Plage und die Leute sind unter ihren Fliegennetzen kaum zu erkennen. Die Menschen ohne Netze bewegen laufend die Hand vor dem Gesicht – aber es ist nutzlos, diese Viecher sind überall.
      Der alte Leuchtturm an der „One-Mile-Jetty“ ist eine Art Museum. Dort kamen wir mit dem „Aufpasser“, einem älteren Herrn ins Gespräch über Gott und die Welt und über Fahrradfahren (?) in Australien.
      Er verschwand kurz und kam mit einem Umschlag zurück, in dem sich eine 80seitige Din A4 Broschüre befand, die sein Bruder über seine Australienumrundung mit dem Fahrrad (mit Anhänger) im Alter von 70 Jahren geschrieben hatte. Heute ist der Bruder 74 und denkt an die nächste Umrundung - die spinnen, die Australier.
      Nächstes Ziel waren die Blowholes ca. 80km nördlich von Carnavon. Hier findet man eine raue Felsküste mit langen anbrandenden Wellen aus dem Indischen Ozean. Die Wellen brechen sich an der Felsküste und haben Kanäle und Gänge in die Felsen gewaschen, durch die dann das Wasser mit lautem Geräusch in hohen Fontänen nach oben gedrückt wird. Dabei muss man auf die sog. Kingwaves, die Monsterwellen achten, die manchmal das Gelände überspülen und Leute ins Meer reißen können. Einige Angler und unvorsichtige Touristen sind hier schon ums Leben gekommen.Übernachtet haben wir auf der Quobba-Station, einer Farm, zahlten pro Person 8 AUD und sind dann noch einmal die Küste abgefahren und dabei auf ein abenteuerliches Surfercamp gestoßen, Die Leute haben hier im Busch an der Küste mit den sich brechenden Riesenwellen ein eigenes Surfercamp an einem geschützten Küstenabschnitt errichtet mit Müllabfuhr, öffentlichen Toiletten, einem ehrenamtlichen Polizisten (ranger), Straßen und zusammengeschusterten Wohnmöglichkeiten (Wellblech, Holz, Segeltuch usw.) und eigenen Regeln. Sogar eine Kneipe war dabei und eine Art Schmuckproduktion im alten Schrottcontainer. Man konnte sich sogar hier einmieten.
      Hier in der Nähe ist auch die Gedenkstation für den australischen Kreuzer HMS „SYDNEY“, der im II. Weltkrieg vor dieser Küste von einem deutschen Hilfskreuzer mit Mann und Maus versenkt wurde. Das deutsche Schiff überstand das Gefecht auch nicht, aber die Besatzung konnte sich retten und erreichte die australische Küste. Zwischenzeitlich ist das Wrack der „Sydney“ vor der Küste, gar nicht weit von dieser Stelle, gefunden worden.

      ciao
      michael




      bild 1: unser lobsteressen in geraldton, man beachte die verfressene erna
      bild 2: barbara am cape peron
      bild 3: landschaft am cape peron
      bild 4: shell beach
      bild 5: blowholes nördlich von carnarvon
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      michael

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    • Coral Bay, Exmouth und Cape Range Nationalpark

      coral bay und cape range national park, ningaloo reef

      6.3. Coral Bay, Exmouth und Cape Range Nationalpark

      Nun ging es die letzten 200 km in den Norden und wir erreichten Coral Bay im Ningaloo Reef. Hier bleiben wir erst einmal für eine Woche. Es ist warm, die Wassertemperatur erträglich und außerdem sind wir hier fast zu Hause. Von hier aus haben wir einst unsere Walhaitour unternommen sowie wir auch mit den Mantas geschwommen sind. Vom Strand schwimmen wir direkt in das Korallenriff und das werden wir die nächste Zeit auch tun. Negativ zu berichten gibt es, wir waren zum ersten Male im Januar 1998 hier, dass sich die Preise veränderten haben, nahezu verdoppelt bei gleich gebliebenem Service, eine negative Entwicklung. Aber wo passiert das nicht.

      Nachdem wir eine Woche ausgespannt und uns der Sonne und dem Schnorcheln im Riff hingegeben haben, ausgezeichnet gegessen haben, fahren wir dann von Coral Bay nach Exmouth, wo wir uns mit Fisch und weiteren Lebensmitteln sowie Trinkwasser versorgten, um dann in den Cape Range Nationalpark zu fahren. Der ist Teil des Ningaloo Reefs.

      Exmouth hat sich seit dem Cyclon, der die Stadt 2000 zu fast Zweidritteln zerstört hat, unwahrscheinlich gewandelt. Es ist eine Riesenbaustelle, allerdings unseres Erachtens zum Nachteil der Landschaft hier. An der Ostseite der Halbinsel entsteht eine Riesenmarina mit extra angelegten Kanälen und Liegeplätzen und entsprechenden Hotelanlagen, irgendwie an das Mittelmeer erinnernd. Wer soll, bitteschön, hier hochfahren, sich dem Risiko eines Cyclons aussetzen?
      Die Grundstückspreise explodierten, Häuser unter 500.000 AUD waren in den Makleranzeigen nicht zu entdecken (Stand Juni 2007). Wenn sich Exmouth so weiter entwickelt, haben wir hier bald nichts mehr zu suchen.

      Von Exmouth aus fuhren wir dann in den Cape Range Nationalpark. Dort gibt es über eine Strecke von ca. 100 km nur ein paar Campgrounds, die man am Parkeingang buchen muss (geht über Funk). Zusätzlich ist eine Gebühr für den Parkeintritt fällig, pro Tag 10 AUS$. Wir hatten uns einen Jahrespass für Westaustralien gekauft und kommen nun kostenlos hinein. Schnell finden wir unseren Platz, es war der vorletzte, direkt in den Dünen am Riff. Es ist wunderschön hier.

      Der einzige Komfort ist die Buschtoilette. Kein Strom, kein Wasser, nur 15 Plätze über eine weite Strecke verstreut.

      Unsere Solaranlage muss fleißig arbeiten um ihr Geld wieder einzubringen - und sie tut es gut. Abends kommen die Kängeruhs zu den Plätzen und Barbara, gerade mit der Outbackdusche fertig (Plastiksack, hochgehängt mit von der Sonne aufgeheiztem Wasser), als ein Kängeruh von ihr Wasser fordert. Es trinkt ihr aus der Hand. Später erspähen wir noch einen Echidna,
      eine Art australischen Igel mit Stacheln, die in der Länge an ein Stachelschwein erinnern.

      Nun macht unser Kühlschrank Probleme, wir stellen fest, dass die Batterie nahezu leer ist und fahren zurück nach Exmouth, wo wir sie leider austauschen müssen. Sie hat die 18monatige Pause nicht unbeschadet überstanden.
      Zurück machen wir am nächsten Tag eine Bootstour auf dem Yardie Creek und erspähen die sehr seltenen und vom Aussterben bedrohten schwarzfüssigen Felsenkängeruhs dieser Gegend. Nachher, auf einer Tour durch die ausgetrockneten Flussbetten in der Mandu Mandu Gorge, sehen wir noch mehr von ihnen.

      Nachdem wir in dieser Woche genug gesehen und erlitten (Fliegen!!) haben, geht es zurück in die Zivilisation nach Exmouth.

      bild 1: stand am ningaloo reef (osprey beach)
      bild 2: unser campground osprey beach
      bild 3: unser gern gesehener gast, der echidna
      bild 4: barbaras durstiges kängeruh
      bild 5: schwarzfüssiges felsenkängeruh (wird später durch größeres ersetzt)
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      michael

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    • weitere bilder cape range np/ ningaloo reef

      weitere bilder cape range np/ ningaloo reef

      1. yardie river
      2. kängeruhs am yardie river
      3. sonnenuntergang am yardie - seeseite
      4. goanna im park
      5. wasserstelle im cape range np
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      michael

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    • aufbruch in die pilbara /karijini

      aufbruch in die pilbara /karijini

      6.4 Pilbara

      Erst einmal waschen wir in Exmouth unsere Wäsche und duschen ordentlich und treten über das Internetcafe mit der Außenwelt wieder in Verbindung. Auf dem Campground bekommen wir dann Besuch von neugierigen Emus, von denen eines sogar die Desert Queen betreten will und dann zu guter Letzt mit Erna die Flucht ergreifen will. Hier hörte aber die Freundschaft auf und ich konnte Erna noch gerade so eben retten.
      Einen ähnlich diebischen und damit verkommenen Emu begegneten wir in Diggers Rest, aber dazu später mehr mit entsprechendem bildmaterial.
      Jetzt geht es weiter in die Pilbara, erst einmal die Eisenerzstadt Tom Price, die nur entstanden ist, weil hier im Tagebau Unmengen an Erz abgebaut werden, sonst gibt es hier nichts außer einer traumhaften Landschaft.
      In Tom Price rüsten wir uns für ca. 1 Woche aus, übernachten auf dem dortigen Campground und treten gezwungener Maßen in Kontakt mit der dortigen Vogelwelt.

      Anschließend fahren wir in den Karijini Nationalpark mit seinen schönen Schluchten, in denen sich Wasserfälle und Billabongs, das sind kleine Wasserstellen, befinden. Und das ganze ist zumeist nur auf unbefestigten Strassen und z.T. mit Flußquerungen zu erreichen. Überall der rote Staub, der durch sämtliche Öffnungen dringt und den man an den unterschiedlichsten Stellen wieder findet.

      Nachts, d.h. mit beginnendem Sonnenuntergang wird es bitterkalt, die Temperatur sinkt fast bis an der Gefrierpunkt. Wir mummen uns ein. Da wir keinen Strom haben, sind wir schon um 20.30 im Bett, da ist es wenigstens warm. Tagsüber ist es schön warm und wir erkunden die Gorges (Schluchten) wie z.B. die Kalamina Gorge. Hier gehe ich mit Barbara hinunter und sie bleibt dann, als es für sie zu schwierig wird, zurück. Ich erkunde dann den weiteren Verlauf alleine.
      Für andere Schluchten reicht das jetzige Sehvermögen Barbaras leider überhaupt nicht mehr aus, wir lassen sie aus bzw. ich gehe alleine runter und mache ein paar Fotos.

      Zurück am Campground Dales Gorge ruft mich Barbara plötzlich ganz aufgeregt, ich soll doch die Kamera bringen und schon sehe ich den Grund der Aufregung: zwei Dingos streichen durch den Busch, gar nicht so weit entfernt von uns.
      Dingos in der freien Wildbahn sind nicht so häufig zu sehen, für uns war es erst das zweite Mal.

      Wir essen wie die Könige, unsere Desert Queen sieht rot-braun aus.
      Wir verlassen den Park und fahren zur Hamersley Gorge, einer Schlucht mit kristallklarem Wasser und Gesteinsformationen, aus den man erkennen kann, wie die Verwerfungen in der Urzeit stattfanden (als ob mit Knetmasse geformt).

      Dann fuhren wir weiter auf den Mount Sheila, einem Berg im Nirgendwo, der im II. WK den Australiern als Radio- bzw. Radarstation zur Abwehr gegen die Japaner diente. Aus diesem Grunde gibt es eine Straße dort hinauf, die nur im Vierradbetrieb und im kleinsten Geländegang möglich ist (low four), da es an die 30° Steigung sind. Die „Desert Queen“ klettert dort gemächlich aber stetig hinauf und wir haben von dort oben einen fantastischen Ausblick.

      Zurück in Tom Price reinigen wir die Desert Queen, füllen Tanks und Kühlschrank. Barbara bekommt noch Besuch von ihren Corellas, einer Art australischer Kakadu mit blau unterlegten Augen sowie einer Horde Galahs, einer grau-pink farbenen kleinen Kakaduart, die ihr das Brot oder was auch immer aus der Hand fressen und ihr auf der Schulter, dem Kopf und den Beinen sitzen und vor ihren Füssen warten und sich dabei auch streiten. Ein wiederkehrendes aber immer wieder auf ein neues interessantes Erlebnis. Schließlich sind diese Vögel Wildvögel.
      Am Vorabend unserer Abreise aus Tom Price fahren wir noch mit der „Desert Queen“ auf den Mount Nameless, die höchste Erhebung in der Nähe von Tom Price. Auch hier geht es nur im Vierradantrieb den Berg hinauf. Die Strecke ist nur tagsüber zu befahren. Am Abend wird sie gesperrt.
      Erna ist mit dem Namen „Mount Nameless“ nicht einverstanden und beschließt, dass ab heute der Berg einen richtigen Namen zu haben hat und deshalb „Mount Erna“ zu heißen hätte. Dabei sitzt sie auf der Motorhaube der Desert Queen.

      Nach dieser heil überstandenen Wildfütterung packen wir unsere Sachen zusammen und fahren wir ab in Richtung Broome, unserem nächsten Ziel.

      bild 1: barbara und "ihr" galah in tom price
      bild 2: die "desert queen" in der pilbara
      bild 3: kalamina gorge anfang
      bild 4: kalamina gorge weiterer verlauf (bis hierher mit barbara)
      bild 5: kalamina gorge weiterer verlauf
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      michael

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    • weitere bilder der pilbara / karijini

      weitere bilder der pilbara / karijini

      bild 1: kalamina gorge weiterer verlauf
      bild 2: kalamina gorge
      bild 3: dingo am camp ground dales gorge
      bild 4: hamersley gorge
      bild 5: hamerlsley gorge
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    • weitere bilder pilbara / karijini

      weitere bilder pilbara / karijini

      bild 1: blick vom mount sheila
      bild 2: die "desert queen" mit erna auf dem "mount nameless"
      bild 3: ausblick vom mount nameless , links das wasserreservoir
      bild 4: barbaras freunde kommen zum dinner
      bild 5: barbara samt erna auf dem mount nameless (mount erna)
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      michael

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    • aufbruch in die kimberley

      aufbruch in die kimberley

      7. Aufbruch in die Kimberley
      7.1 Broome und Middle Lagoon

      Gemächlich mit Tempo 80 rollen wir unserem Ziel entgegen (so sparen wir Sprit, der hier im Outback an deutsche Preise erinnert und diese manchmal sogar noch übertrifft) und übernachten in Port Hedland. Das ist eigentlich schon alles, was man über Port Hedland berichten kann. Hier wird Erz aus der Pilbara in großem Maße verschifft und außerdem Salz aus Meerwasser gewonnen.
      Auf dem Weg nach Broome passieren wir das Pardoo Roadhouse. Hier ist es uns zur Gewohnheit geworden, Cream Tea zu uns zu nehmen. Das ist eine Spezialität, die ich von meinem Englandstudium in Exeter, als eine Spezialität aus Devon kenne. Cream Tea besteht aus Scones (eine Art Milchbrötchen) mit Clotted Creme (eine Art sehr dicker Schlagsahne) mit Erdbeeren und schwarzem Tee mit Milch. Bei diesen Temperaturen eigentlich nicht zu empfehlen. Ich war schon überrascht, als ich vor Jahren das Angebot las aber seit dem muss ich jedes Mal, wenn ich hier vorbei komme, einfach Cream Tea bestellen – trotz der heißen Temperaturen.
      Das nächste Roadhouse auf der Strecke ist das Sandfire Roadhouse. Hier wartete eine große Überraschung auf uns, das Roadhouse war ein paar Wochen vorher durch einen Kurzschluss komplett abgebrannt und es gab nur einen provisorischen Betrieb. Das Restaurant, bekannt durch die Marotte, das Gäste ihren Hemdsärmel sich abschneiden lassen und die dann mit Namensaufschrift an die Decke geheftet werden – der bekannteste Hemdsärmel stammt von Blacky Fuchsberger – war komplett zerstört. Ich hoffe, dass der Wiederaufbau das Flair des alten Sandfire Roadhouses mit seinen Pfauen wieder herstellen kann.

      Gegen 16.00 Uhr kommen wir in Broome an und sind erstaunt über die Veränderungen in den letzten fünf Jahren, über einen neuen Roundabout (Kreisverkehr) vor der Stadt gibt es eine neue Umgehungsstraße zur Cable Beach. Das Touristeninformationszentrum hat auch ein neues Gebäude auf einem anderen Platz und auch sonst sehen wir viele neue Gebäude. Broome ist mal wieder voll und nach kurzer Info im Infocenter fahren wir zum PCYC um dort einen Platz zu ergattern. Das ist eine Art Notcampingplatz auf dem Gelände des Jugendclubs der dortigen Polizei. Hier fühlen wir uns eigentlich immer ganz wohl und haben das Glück, einen freien Platz zu bekommen und checken für 7 Tage ein. Hier hat sich nichts verändert.
      Allerdings hat Broome sich selbst verändert seit unserem letzten Aufenthalt in 2002. Eine riesige Umgehungsstraße, ein immer weiter ausgebauter Flughafen und neu entstandene Ortsteile zu den Stränden hin, der Ortskern scheint noch intakt zu sein (das alte Broome der Perlentaucher mit seinem Chinatown). Allerdings ist es kein Vergleich mehr zu dem Broome von 1973. Damals war ich zum ersten Mal mit der MS „Nordland“ hier und Broome hatte ca. 600 Einwohner. Als ich dann Weihnachten 1998 wieder hier war, erkannte ich bis auf die Jetty nichts wieder, Broome war zu einem anderen Ort, einer Stadt mutiert.

      Wir kommen rechtzeitig zu der (Treppe zum Mond) staircase to the moon, die nur bei Niedrigwasser sowie aufgehendem Vollmond für ca. 4 Tage im Monat zu sehen ist. Ein einmaliges Ereignis, das alle sehen wollen und dementsprechend voll sind auch Ort und Campingplätze.

      Am Abend erleben wir eine wohltuende Wärme, mit Shorts und T-Shirt bekleidet bis in den Abend hinein. An der Cable Beach fahren wir auf den Strand - die Zufahrt ist nur bei Niedrigwasser möglich und man muss rechtzeitig wieder zurück, da sonst die Flut einem den Weg abschneidet und über Felsen klettert unsere Desert Queen nun mal nicht.
      Wir faulenzen in der Sonne und dann geht es gegen Abend zur Staircase to the Moon. Obwohl wir dieses Spektakel schon kannten, war es wieder einmal ein grandioses Erlebnis, das wir nicht missen wollen. Diesmal funktionierten sogar die Batterien und das Stativ, beim letzten Mal streikten Batterien wie Stativ im entscheidenden Moment.
      Langsam bräunen auch wir und von Broome geht es nach unserer Planung nach Cape Leveque, das befindet sich ca. 250km nördlich von Broome und ist nur über Vierradpisten (unsealed roads) erreichbar. Wir müssen uns dort anmelden und Übernachtungsmöglichkeiten buchen. Es soll dort traumhaft schön sein. Wir werden sehen.

      Wir treffen auf dem Campground drei junge Deutsche, Work and Travel: Maria, Maren und Ronny. In Carnavon haben sie auf einer Paprikafarm ordentlich Geld verdient. Ronny hilft mir bei Reparaturarbeiten an der Wasserversorgung der Desert Queen. Zum Dank gibt es für alle unser berühmtes und einfach immer gut schmeckendes Currychicken.
      Einen ganzen Tag bin ich mit Ronny am Hafen und versuche endlich mal einen großen Fisch zu Angeln. Vergeblich, wir verloren sogar noch einige Angelhaken samt Vorfach.
      Einen ganzen Tag verbrachten wir im Broome-Museum. Das ist sehr interessant und ich fand einiges aus der Zeit von 1973 wieder, als ich das erste Mal mit der „Nordland“ in Broome war. Damals gab es noch die Fleischfabrik.
      Fast täglich fuhren wir an die Cable Beach, wo wir uns hüllenlos bräunten und den Sonnenuntergang abwarteten sowie die Kamelparade beobachteten. Pünktlich zum Sonnenuntergang kamen die Touristen auf geführten Kamelen, eines hinter dem anderen, so um die 20 Tiere, auf den Strand.
      Außerdem beobachteten wir kleinen Krebse, die, nach ablaufendem Wasser jedes Mal ihren Bau wieder aufräumten und den eingedrungenen Sand als kleine Sandkügelchen aus ihrem Eingang rollten und in der Nachbarschaft verteilten. Das ganze sah wie ein großflächiges Kunstwerk aus.

      Dem japanischen Friedhof statteten wir ebenfalls einen Besuch ab. Hier sind die japanischen Perlentaucher begraben. Bis zum II. Weltkrieg waren es hauptsächlich Japaner, die diese gefährliche Arbeit verrichteten. Viele ließen dabei ihr Leben in diesem gefährlichen Geschäft. Im Broome Museum findet man darüber sehr viele Informationen.
      Für Cape Leveque kamen wir zu spät, es sind Ferien und alle Plätze waren ausverkauft und so konnten wir uns nur in Middle Lagoon, ca. 80 km südwestlich von Cape Leveque einbuchen. Im Nachherein kein Unglück, denn dort verlebten wir eine schöne Woche.
      Die Strecke dahin hatte es in sich. Nach anfänglich gutem Zustand wurde die Piste immer rauer, viel Sand, tiefe Furchen und vom Sand / rotem Staub verborgene tiefe Rinnen. Manchmal erinnerte mich die Strecke an eine Halfpipe aus dem Wintersport bzw. dem Skateboardsport. Einmal erwischte es uns in so einer verborgenen Rinne dermaßen – sie war durch den staubfeinen Sand einfach nicht zu sehen und ich bretterte voll durch - dass die Kühlschranktür aus der Sicherung sprang, sich folgerichtig öffnete und mit lautem Poltern und Klirren der prall gefüllte Kühlschrankinhalt sich in den Innenraum der Desert Queen erbrach. Schöne Schweinerei, aber der Kühlschrank war intakt geblieben, ich musste nur die Sauerei wieder in Ordnung bringen. Die Kühlschranktür geht meistens nur dann auf, wenn wir Tomatensauce darin haben.
      Zwischendurch gab es immer wieder gute, sogar asphaltierte Streckenabschnitte und bald kamen wir an die Abzweigung nach Middle Lagoon. Die Straße war abenteuerlich – aber gut zu fahren und bei Abzweigungen/Kreuzungen mussten wir uns schon etwas einfallen lassen, um die richtige Richtung einschlagen zu können. Schließlich kamen wir an und bekamen einen Platz unter einem großen Baum mit breiter Baumkrone Das bedeutete viel Schatten, ein unbezahlbarer, nahezu lebensnotwendiger Luxus.

      Middle Lagoon liegt an einer traumhaften Lagune mit türkisfarbenem Wasser und einem langen, unendlich langen und weißen Sandstrand und kaum Leute.

      Zum Abend trafen wir uns mit den anderen Campern, einige davon kannten wir aus Broome, an der Steilküste zum Sonnenuntergang, der alle bisherigen Rekorde schlug.

      Jeder brachte seinen Campingstuhl und etwas zu Trinken mit und so saßen wird dort, bestaunten den Sonnenuntergang in seinen vielfältigsten Farben und Formen und erzählten uns Geschichten. Anschließend ging es dann zurück zum Camper und wir bereiteten unser Abendessen vor und genossen es.
      So ging die Zeit schnell vorüber, Besuch bekamen wir noch von einem Kängeruh mit Joey (das ist ein Jungtier, das noch im Beutel lebt), das auf dem Campground anscheinend zu Hause war.
      Auch diese Zeit ging einmal zu Ende und schweren Herzens fuhren wir dann wieder zurück nach Broome, passierten noch einen Buschbrand, der gerade von einer Seite der Straße auf die andere übergesprungen war, erreichten dann ohne weitere Vorkommnisse Broome und bekamen auf dem PCYC-Campground sofort wieder unseren schönen Platz, den wir bei unserer Abfahrt reserviert hatten.

      bild 1: staircase to the moon
      bild 2: staircase to the moon
      bild 3: unser künstlerischer kleinkrebs in der totalen
      bild 4: nun in der nahaufnahme
      bild 5:sonnenuntergang cable beach
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      michael

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    • aufbruch in die kimberley - fortsetzung broome und umgebung

      fortsetzung broome und umgebung

      Hier trafen wir auf eine neue Nachbarin, Mitte 70, alleine mit einem Hund und einem Vogelbauer mit 2 Großsittichen unterwegs in einem ehemaligen Britz – Motorhome. Braungebrannt und gut drauf. Sie erfreute sich sofort größerer Aufmerksamkeit allein stehender Camper und wusste dieses auch gut zu nutzen. Sie war auf einer Australienrundreise und meldete sich ab und zu bei ihren Kindern.
      Einer ihrer Verehrer, er hatte erfahren, dass wir in Middle Lagoon waren, fragte uns nach der Beschaffenheit der Strecke und ob er sie mit seinem „Toyota-Coaster“ schaffen könne. Toyota Coaster sind eine spezielle Art von Bussen, in der Größe zwischen Linienbus und Kleinbus und mit sehr viel Liebe zu einem Campingbus umgebaut, eine große Familie und wenn sie sich treffen, werden erst einmal Erfahrungen ausgetauscht. Es sind keine 4wd. Gegen unseren Rat versuchte er es dennoch und war dann am späten Nachmittag wieder zurück, total entnervt. Irgendwann merkte er auf der Strecke, dass sich sein Fahrradgepäckträger samt Fahrrad durch die Ruckelei selbständig gemacht hatte. Auf dem Weg zurück fand er nichts davon wieder. Unsealed roads wird er wahrscheinlich die nächste Zeit meiden.
      Wir hatten noch ein schönes Abendessen zusammen mit der Nachbarin, von Barbara und mir zubereitet.

      So verbrachten wir in Broome insgesamt 3 Wochen, eine schöne Zeit. Über die Gibb River Road hörten wir in dieser Zeit nichts Gutes – heftige Regenfälle hatten die Straße bzw. den Track in eine Schlammwüste verwandelt und die Camper, die wir in Broome trafen, waren komplett mit rotem Schlamm bedeckt – aber da müssen wir dann halt durch. Die Zufahrt zur Windjana Gorge war sogar wegen Unpassierbarkeit für ein paar Tage gesperrt.
      So haben wir uns dann mit Vorräten für drei Wochen eingedeckt. Überall waren zusätzliche Wasserflaschen und Nahrungsmittelvorräte verstaut und im Kühlschrank gab es kein noch so kleines freies Plätzchen mehr – und los ging es.

      bild 1: campground middle lagoon
      bild 2: middle lagoon strand
      bild 3: miudle lagoon "hinter dem strand"
      bild 4: middle lagoon sonnenuntergang
      bild 5: middle lagoon sonnenuntergang
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      michael

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    • auf in die gibb river road

      auf in die gibb river road

      7.2. Derby und die Gibb River Road

      Bis Derby war es ein Kinderspiel. Besonders zu erwähnen ist an dieser Stelle, dass wir plötzlich auf dem Weg nach Derby auf einen Hubschrauber aufmerksam wurden, der im Tiefflug über die Straße donnerte, immer wieder wendete und hektisch hin und her flog. Bald merkten wir, dass gerade an dieser Stelle die Rinder zusammen getrieben wurden mit Hubschraubern und Motorrädern sowie Pferden. Es dauerte nicht lange, da brachen die ersten Rinder aus dem Busch und rannten dann ca. 100m vor uns über die Straße. Vorsichtig passierten wir diesen Teil des Highways. Es war der Jahresauftrieb und diese Rinder sind das ganze Jahr über im Busch, also wirklich wild, da sollte man schon vorsichtig sein. Später, im Kakadu Nationalpark erfuhren wir dann mehr darüber (?).
      In Derby füllten wir noch unseren Kühlschrank sowie die Weinvorräte auf. Aufgrund der Alkoholprobleme der Aboriginals wurde aber nur ein Karton ( 2 Liter) pro Person abgegeben, wir hatten aber vier. Nun mussten wir mit unseren Personalien und Autokennzeichen ein Formblatt ausfüllen und versichern, dass wir noch heute Derby verlassen und auf Reisen gehen. Das taten wir gerne.
      Den Gefängnisbaum (prison tree) ließen wir diesmal aus, schließlich hatten wir ihn schon viermal gesehen und werden uns später den in Wyndham ansehen.
      Die Gibb River Road fanden wir diesmal trotz der Informationen aus Broome in einem hervorragenden Zustand vor. Allerdings war der westliche Teil der Straße schon immer in einem besseren Zustand.
      Am späten Nachmittag kommen wir in der Windjana Gorge an und Barbara ist bei ihren Krokodilen und Corellas.

      Es sind die Süßwasserkrokodile, auch „freshies“ genannt, die maximal 3 m lang werden und als ungefährlich gelten. So zwischen 20 und 30 lagen an den Ufern und sonnten sich oder trieben im Wasser und sahen aus wie Treibholz. Bis auf 2 Meter konnten wir uns ihnen (vorsichtig) nähern und sie fotografieren

      Der Campground hatte sich nicht verändert und wir stellten uns neben einen Bushcruiser wie unsere „Desert Queen“ von Camperworld. Es war eine Schweizer Familie mit zwei Kindern, die von Darwin aus unterwegs waren. Ihr Bushcruiser war neueren Datums und hatte schon einige Verbesserungen, auch im Innendesign aufzuweisen. Auch hatten sie die Auflage, nicht im 5. Gang zu fahren um das Getriebe zu schonen.
      Am Outbackduschhaus sahen wir ein sonderbares Gebilde aus Reisig, eine kleine Hütte. Gebaut hat sie der australische Bowerbird, ein Vogel, der hier eine Art Liebeslaube errichtet hat. Jeder einzelne Halm wurde von ihm gesteckt und gebogen und miteinander verflochten, sodass eine Laube entstanden ist, die ca. 40 cm hoch 50 lang und ca. 30 cm breit ist. Diese Laube stattet er mit Schätzen wie kleinen weißen Steinen, Muscheln, Blüten usw. aus. Damit macht er die Vogelweibchchen auf sich aufmerksam. Dauernd bessert er seine Laube aus, entfernt verwelkte Blüten und ersetzt sie durch neue um so die Weibchen anzulocken. Zusätzlich gibt er Balzgeräusche von sich, die abenteuerlich sind. Laufend fliegen die Weibchen herum, um sich seine (und andere) Liebeslauben anzusehen. Dann flippt er fast aus. Legt man ihm etwas Buntes hin, das nicht in sein Schema passt, entfernt er es sofort wieder. An der Liebeslaube geht es zu wie bei einer Wohnungsbesichtigung in einer Großstadt. Sie dient nur zur Anbahnung der Paarung und nicht als Brutstätte und steht nach erfolgter Paarung leer – bis zum nächsten Frühling. Manchmal hätten wir den ganzen Tag dort bleiben können um das bunte Treiben zu beobachten.

      Auch die Corellas (die, wie auch alle anderen Vögel Frühlingsgefühle haben und diese lautstark äußern – ein tolles Vogelkonzert den ganzen Tag über) leben ihre Frühlingsgefühle aus. Zu Hunderten kommen sie am frühen Morgen in die Windjana Gorge, ab Nachmittag geht es dann rund, auf dem Ufer findet dann eine kollektive Paarung statt. Die Vögel, die eben noch pickten, sich angurrten oder sich den Kopf kraulten, paarten sich und rollten durch den dunklen Sand. Überall waren Federbälle zu sehen, Federn wirbelten auf und die ganze Corellabande (kleine Kakaduart) hatte schwarze Bäuche. Kaum war ein Pärchen fertig, kam der nächste und es ging wieder los. Ein einmaliges Erlebnis mit einem fürchterlichen Getöse

      wir blieben hier 4 Tage – bis unser Kühlschrank aufhörte, seine Kühlarbeit zu verrichten.
      Wir lagerten unser Fleisch, wir waren für ca. 10 Tage ausgerüstet, im Kühlschrank unserer Nachbarn ein verabredeten ein Abendessen mit Ihnen. Trotz Solaranlage und neuer Batterie in Exmouth war diese jetzt leer. Also beschlossen wir, uns noch einmal den Tunnel Creek anzugucken und fuhren also dorthin. Hauptgrund war natürlich das Aufladen der Batterie.

      Hier erst einmal kurz die Geschichte des Tunnel Creeks:
      Ein farbiger Fährtensucher der Polizei, der gegen seine Stammesbrüder arbeiten musste, d.h., er musste sie bei den kleinsten Vergehen verhaften, wandte sich von der Polizei ab als er Familienmitglieder verhaften musste, tötete seinen Polizeichef und flüchtete mit seinen befreiten Familien- und Stammesmitgliedern. Von nun an kämpfte er gegen die weißen Siedler bzw. Viehzüchter und die Polizei bzw. diese bekämpften ihn. Auf Jahre konnte man ihn nie fassen, so dicht man ihm auch auf den Fersen war.
      Wie so oft führte dann Verrat zum Ende. Ein farbiger Fährtensucher hörte vom Versteck Tunnel Creek und man legte sich auf die Lauer, stellte und tötete ihn.
      So wurde der Tunnel Creek berühmt wie auch die Ruinen der nahebei liegenden Polizeistation.

      Tunnel Creek ist ein unterirdischer Flusslauf. Nur durch ein Felsenlabyrinth kommt man in den Eingang und dann geht es mehrere hundert Meter durch die Dunkelheit unterirdisch bis zu Taillentiefe durch den Fluss. In der Mitte ist ein Einbruch der Felsendecke, die Tageslicht hereinlässt. Dann wird es wieder dunkel bis man an die andere Seite kommt.
      Man benötigt eine starke Taschenlampe und festes Schuhwerk und watet manchmal hüfttief (hängt von der Körpergröße und dem aktuellen Wasserstand ab) durch den Fluss auf die andere Seite – ein Erlebnis.
      Zurück in Windjana Gorge freuten wir uns über unseren jetzt wieder intakten Kühlschrank und hatten ein schönes Abendessen mit unseren Nachbarn. Kurz nach Mitternacht weckte uns dann wieder ein komisches Geräusch – unser Kühlschrank gab erneut seinen Dienst auf.
      Am nächsten Morgen fuhren wir dann zum nächsten Wasserfall – Bell Gorge und hofften, durch die jetzt etwas längere Fahrt die Batterie wieder aufladen zu können – denkste, am späten Abend war die Batterie wieder leer. Auf dem Weg dahin passierten wir eine Felsenformation, deren Umriss ein ziemlich genaues Abbild der englischen Königin (Queen) Victoria darstellt und deshalb auch so nach ihr benannt ist.

      Also fuhren wir notgedrungen wieder zurück in die Zivilisation, nach Derby, dort bekamen wir allerdings erst 3 Tage später einen Werkstatttermin. Ein kleines elektronisches Teil hatte seinen Geist aufgegeben und es wurde nur noch die Starterbatterie geladen, nicht aber die Batterie für den Wohnbereich.
      In Derby auf dem Campground trafen wir unsere Nachbarn von der Windjana Gorge wieder. Wir schlugen hier die Zeit tot und warteten auf den Werkstatttermin. Wir besuchten den Hafen von Derby, eine weit in das Meer reichende Jetty und erlebten dort schöne Sonnenuntergänge.

      Die Reparatur war problemlos, es wurden keine weiteren Defekte entdeckt und die Kosten waren auch moderat. So fuhren wir nach erneutem Einkauf wieder zurück nach Bell Gorge bzw. Silent Grove, den unterhalb von Bell Gorge liegenden Campingplatz und fühlten uns erst einmal pudelwohl. Auf dem Weg dahin machten wir Pause und ich sägte uns Feuerholz für ein Lagerfeuer (Campfire), natürlich haben wir auch eine Säge dabei!
      Am nächsten Morgen fuhren wir dann zum weiter oben gelegenen Wasserfall. Nach einem anstrengenden (für Barbara) Marsch über Stock und Stein kamen wir an: Es war genau so schön wie vor 5 Jahren. Nun mussten wir nur noch durch den Fluss, über einen Berg um dann unterhalb des Wasserfalles baden zu können.

      Barbara kam sich vor wie ein schwarzfüssiges Felsenkängeruh und die Kletterei war sehr anstrengend. Aber dann waren wir endlich unten, fanden ein schattiges Plätzchen und schwammen unterhalb des Wasserfalles.

      Der Weg zurück und den Berg herauf war nicht mehr so schlimm, bei der Flußquerung durfte ich alles tragen und Barbara schwamm einfach durch. So einfach geht das.
      Zurück auf dem Campingplatz hatten wir dann ein schönes Camplagerfeuer mit neuen Nachbarn (ein Schweizer Pärchen mit einem Apollo Adventurer Camper, ähnlich wie unsere Desert Queen, nur etwas kleiner und kein Landcruiser).
      Am nächsten Tag ging es dann weiter zur Drysdale River Station an der Kalumburu Road, eine Abzweigung von der Gibb River Road nach Norden auf ca. halber Strecke.
      Die Gibb River Road ist immer noch in einem hervorragenden Zustand. Der Grader (Straßenbaumaschine = Planierraupe, Schaufelbagger, Walze, alles in einem) hatte nach dem Regen die Straße wieder hergerichtet und hervorragende Arbeit geleistet. Allerdings hatten wir einige Flußquerungen mit einem höheren Wasserstand als normal, da durch die vorhergehenden Regenfälle viele Flüsse noch Wasser führten und es hier ja keine Brücken gibt.

      bild 1: windjana gorge am campground
      bild 2: windjana gorge; in der gorge, spiegelung im wasser
      bild 3: süßwasserkrokdil (johnsonkrokodil), auch "freshie" genannt
      bild 4: süßwasserkrokodil
      bild 5: die "corellabande" bei der "tränke"
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      michael

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    • fortsetzung bilder windjana gorge

      fortsetzung bilder windjana gorge

      bild 1: bower bird beim schmücken seiner liebeslaube
      bild 2: liebeslaube mit bower bird im hintergrund
      bild 3: bower bird in der liebslaube
      bild 4: die jetzt gestärkte corellabande beim ausleben der frühlingsgefühle
      bild 5: sonnenbank der crocs
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      michael

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    • fortsetzung bilder gibb river road

      fortsetzung bilder gibb river road

      bild 1: queen victoria
      bild 2: sonnenuntergang auf der jetty von derby
      bild 3: bell gorge, fluß und berg oberhalb des wasserfalles
      bild 4: bell gorge wasserfall
      bild 5: bell gorge der fluß, links passierten wir den fluß zum wasserfall
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      michael

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    • fortsetzung bilder bell gorge

      fortsetzung bilder bell gorge

      bild 1: unser "schattiges plätzchen"
      bild 2: abkühlung im/am wasserfall für barbara
      bild 3: abkühlung für den autoren
      bild 4: flußquerung bei silent grove / bell gorge
      bild 5: corellas auf dem campground silent grove
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      michael

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    • fortsetzung gibb river road

      fortsetzung gibb river road
      Unser Zwischenziel war die Iminitji Station, ein Roadhouse, in dem wir vor 5 Jahren einen ganzen Tag auf den Buschhandwerker warteten um einen geplatzten Reifen zu reparieren bzw. zu erneuern.

      Hier war noch einmal Volltanken angesagt; denn ab jetzt wird es sauteuer.
      Eine kurze Erholungspause gönnten wir uns in der Galvan Gorge, ein Fußmarsch von ca. 25 Minuten zu einem kleinen Wasserfall mit Teich, in dem man Schwimmen kann. Oberhalb des Wasserfalles befindet sich ein Boabtree (Flaschenbaum) und es ist ein sehr schöner Ort der Kühle und Stille. Barbara stürzt sich ins Wasser und kühlt sich ab.
      Vor 5 Jahren war es noch ein Geheimtipp, heute gibt es einen großen Parkplatz und einen richtigen Weg zur Galvan Gorge, nichts mehr mit Geheimtipp und Ruhe!!!

      Weiter geht es zur Drysdale River Station. Auf dem Weg dorthin an der Abzweigung der Kalumburu Road von der Gibb River Road treffen wir auf ein Pärchen in einem OKA, ein spezieller australischer 4wd, eigentlich das Nonplusultra-Outbackgefährt. Die beiden schlichen nur so die Straße entlang und hatten Angst, ihr Auto zu zerlegen – doch es ist doch eigentlich genau für diese Bedingungen gebaut.
      Wir übernachten an der Drysdale River Station und dann geht es weiter zum King Edward River. War schon der Weg seit der Abzweigung von der Gibb River Road in die Kalumburu Road in einem schlechten Zustand, ab Drysdale River wurde es zunehmend schlechter. Die Straße veränderte sich in eine Wellblechpiste übelster Art und wir, d.h. die Desert Queen mitsamt Inhalt, wurden heftigst durchgerüttelt. Das Fahren wurde zur Tortur. Entweder mit 80km/h im Zickzack über die Straße (dann spürt man die Corrugations (Rillen) nicht so stark oder Schritttempo. Das Pärchen mit dem OKA, vor uns abgefahren, wurde von uns überholt, sie gaben, wie wir später hörten, total entnervt auf und fuhren zurück.
      Zwischenzeitlich trafen wir auf halber Strecke auf ein liegen gebliebenes Auto mit einer verzweifelten Frau. Das Getriebe hatte sich verabschiedet und es ging nicht mehr weiter. Direkt helfen konnten wir nicht, wohl aber versprechen, dass wir auf unserem Weg nach Norden auf der nächsten Station Bescheid geben werden und sie hier warten soll. Nach ca. 20 km erreichten wir die nächste Station und trafen nur eine etwas ältere Frau an. Sie hörte uns an, fing an zu fluchen und fragte nach der genauen Position des liegen gebliebenen Fahrzeugs, telefonierte kurz und verschwand dann mit einem Pickup um das Auto dann auf die Station zu schleppen. Hier im Outback wird nicht groß diskutiert sondern umgehend geholfen, man ist auf einander angewiesen.
      Wir setzten dann unseren Weg fort und kamen dann irgendwann an die Abzweigung zum Mitchell Plateau und damit zum King Edward River, unserer Zwischenstation. Dabei haben wir den Fluss zu durchqueren. Wir hatten schon gehört, dass er viel Wasser führt und so habe ich vorsichtig die Durchfahrt ausgekundschaftet. Trotzdem, bei bis zu 70 cm Wassertiefe und großen Steinen im Wasser, schaukelten wir in z.T. ziemlicher Schräglage durch den Fluss und waren froh, endlich durch zu sein.

      Im Camp am King Edward River gab es eine neue Buschtoilette aber keine Rangerstation mehr. Vor ca. 9 Monaten hatte eine Gruppe angeheiterter Touristen ein Campfeuer entzündet, dass sie bald sich selbst überließen und das dann außer Kontrolle geriet und ein Gebiet in der Größe von Schleswig Holstein abfackelte, auch den Campingplatz.
      Aus Gesprächen bekamen wir mit, dass die Straße zum Mitchell Plateau noch schlimmer sein sollte und so beschlossen wir, nichts zu riskieren und unten zu bleiben. Schließlich ist die „Desert Queen“ nicht nur unser Auto sondern auch unser Zuhause, das man nicht mal so eben demoliert. Außerdem waren wir vor 5 Jahren wir ja schon dort oben.
      Es kamen manchmal Leute vom Mitchell Plateau zurück die hier erst einmal die Schäden an ihren Autos reparierten, die die Piste ihren Autos zugefügt hatten.
      Unser hauptsächliches Ziel waren vor allem die Aboriginalfelsmalereien zu beiden Seiten der Straße in der Nähe des Campgrounds, auf die wir uns nun beschränkten. Wir trafen auf eine Australierin (Marge), die uns noch zusätzliche Informationen über diese Malereien geben konnten.
      So erfuhren wir, dass diese Art der Felsmalerei in den Kimberley sich von denen der anderen Aboriginals unterscheidet und sehr viel älter seien. Die Figuren seien schlanker und mit Kopfschmuck wie auch mit Kleidern und anderen rituellen Bräuchen versehen. Man vermutet, dass diese Kultur mehr aus dem indonesischen Raum kommt und von den anderen, heutigen, Aboriginals vertrieben wurden. Viele ihrer Malereien sind auch von den neueren Aboriginalgenerationen übermalt worden. Darüber herrscht ein wissenschaftlicher Streit, zumal diese Malereien auch erst seit etwas mehr als. 30 Jahren bekannt sind.
      Auf alle Fälle sind sie von eindeutiger Schön- und Klarheit, wie aus den Bildern hervorgehen wird.
      Allerdings bemerkten wir sofort, dass sich einiges verändert hatte. Vor 5 Jahren noch ein Geheimtipp, führte jetzt jeweils eine Straße zu den Malereien und einige, wie z.B. die Begräbnisstätte, waren durch Zäune abgetrennt und andere waren grundsätzlich nicht für uns zugänglich. Das enttäuschte uns etwas aber wir wurden durch das noch Vorhandene genügend belohnt.

      Am King Edward River gibt es anschließend an den Campground einen kleinen Wasserfall mit einem „Swimmingpool“ im felsigen Flussbett, den wir nur mit einigen Frischwasserkrokodilen teilen mussten. Sie taten uns nichts und wir ihnen auch nichts.
      Mit Marge gründeten wir eine „Verpflegungsgemeinschaft“, Wir hatten täglich unser Campfire, der Kühlschrank versah klaglos seinen Dienst und auch die Batterie machte nicht mehr schlapp und so verbrachten wir eine schöne Zeit am King Edward River, bis uns die Vorräte ausgingen. So beendeten wir unseren Aufenthalt hier und fuhren zurück zur Drysdale River Station, buchten dort einen Platz mit Stromanschluss, überspielten alle Bilder auf das Notebook, luden Batterien auf, wuschen unsere Wäsche und es ging weiter. An der Querung über den Gibb River trafen wir wieder auf Marge sowie ein weiteres Pärchen und übernachteten am Fluss.

      Als sie und das Pärchen am Morgen unser Frühstück sahen, gingen ihnen die Augen über und plötzlich hatten wir ein Service-Team. Die Australier haben morgens kein richtiges Frühstück, vor allen Dingen nicht im Busch und wir deckten dort unseren Tisch:
      gekochtes Ei, Toast, Honig, Philadelphiakäse und 5 verschiedene Marmeladen – das kannten sie nicht und sie bekamen richtig große Augen –wir sind nun mal ein bisschen eigen.

      HIer trennten wir uns, wir fuhren in den östlichen Teil der Gibb River Road, sie in den westlichen. In Home Valley Station, die sich zwischenzeitlich in eine Art Arbeitsbeschaffungsprojekt für Aboriginaljugendliche verändert hat, ziemlich am Ende der Gibb River Road, standen wir noch zwei Tage.
      Hier werden junge Aboriginals in die Farmarbeit sowie alle anfallenden Arbeiten im Restaurant- und Hotelbetrieb eingewiesen und betreiben somit verantwortlich die Station, die sich so finanziell selber tragen soll.
      Gemütlich im Schatten sitzend, ein kühles Bierchen trinkend, dachte ich, wir hätten diesmal die Gibb River Road ohne einen einzigen Reifenschaden überstanden, als mir ein Blick auf den Reifen hinten links dann etwas anderes erzählte. Ein breiter Riss gerade unterhalb der Lauffläche – der Reifen war total im Eimer. Schnell gewechselt und geflucht, dass nun mal eben wieder 250 $ futsch sind.
      Am Ord River, an die Home Valley Station grenzend, konnte man unter Führung von Aboriginals Fischen, musste aber auf die Krokodile, hier die gefährlichen Salzwasserkrokodile, aufpassen. Sie trieben im Fluss, lagen am Ufer und das größte soll ca. 4,5 m lang sein. Einige haben wir aus der Ferne gesehen, uns ihnen aber aus begreiflichen Gründen nicht genähert.

      Weiter ging es, nun mussten wir den Pentecost River queren ziemlich zum Ende der Gibb River Road. Der Fluss ist hier sehr breit, fast 100 Meter, aber nicht sehr tief, dafür aber sehr steinig und mit größeren Felsbrocken versehen, die während der Regenzeit (dann ist der Fluss unpassierbar und kilometerbreit) hier abgelagert wurden. Die Durchfahrt war problemlos und endlich haben wir wieder eine feste Straße unter den Rädern!!!

      Eigentlich wollten wir nach El Questro, ein Resort von einmaliger Schönheit. In einer Broschüre über die Gibb River Road, die wir schon vor Jahren uns gekauft hatten, wurden wir auf der Stelle von der einzigartigen Schönheit El Questros überzeugt. Als wir dann aber an der Abzweigung stehen, guckten Barbara und ich uns an, grinsten und sagten unisono, „dass machen wir beim nächsten Mal“ und fuhren weiter, Ziel Diggers Rest und dann Wyndham. Wir hatten jetzt soviel Eindrücke, Erlebnisse Erfahrungen, dass wir El Questro mit all den Schönheiten gar nicht hätten in Ruhe genießen können, wir waren noch zu sehr überfrachtet mit den bisherigen Ereignissen auf der Gibb River Road.
      Allerdings fanden wir nicht die Abzweigung nach Diggers Rest, die gleich hinter dem Pentecost River sein sollte. Wir suchten nicht lange sondern nahmen dann den längeren aber dafür bequemeren Weg über die Hauptstraße, natürlich eine befestigte Straße, eine Wohltat nach so langer Zeit auf der Gibb River Road.

      bild 1: imintji roadhouse
      bild 2: galvan gorge und eine sich abkühlende barbara
      bild 3: hinein in den king edward river
      bild 4: mitten drin im king edward river
      bild 5: gleich haben wir den king edward river geschafft
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      michael

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    • fortsetzung bilder gibb river road

      fortsetzung bilder gibb river road

      bild 1: felsmalereien am king edward river
      bild 2: dito
      bild 3: begräbnisstätte am king edward river
      bild 4: dito
      bild 5: felsmalereien am king edward river
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      fortsetzung bilder gibb river road

      bild 1: durchfahrt gibb river
      bild 2: frühstück mit butler am gibb river
      bild 3: sonnenuntergang am ord river
      bild 4: querung des pentecost rivers
      bild 5: ein schwarzer kakadu
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