Ein Jahr Australien - Unser Australienabenteuer (Desert Queen)

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    • Diggers Rest und Wyndham

      7.3. Diggers Rest und Wyndham
      Bald ereichten wir Diggers Rest, eine aktive Farm. Vorher besichtigten wir noch den Wyndham Prison Tree, einen riesigen hohlen Boabtree, dessen Höhlung als Gefängnis genutzt wurde wie der Prison Tree bei Derby. Es passten ca. 8 Leute in diesen Baum (Hohlraum).

      Auf der Farm erwartete uns hektischer Betrieb. Sie war ein Drehort für den neuen australischen Film „Australia“ mit Nicole Kidman. Die Farm war zu einer Zeltstadt mutiert mit zusätzlichen transportablen Energiequellen (Container, Solaranlagen und was auch sonst noch immer), zusätzlichen Verpflegungseinheiten und Waschhäusern usw. für die Filmcrew.

      Das alles war zwar sehr interessant aber der Reiz von Digger’s Rest war voll und ganz verloren. Wir verlebten einen schönen Abend und Vormittag mit dem Farmpersonal, hatten ein tolles Abendessen mit ihnen.
      Am Morgen während des Frühstücks wurden wir Opfer eines „Überfalls“. Ein Emu und eine Zwergziege, ein eingespieltes Team, näherten sich unserem gedeckten Frühstückstisch und starteten Angriffe auf unser Frühstück. Dabei war der Emu der aktivere Part, fesselte unsere Aufmerksamkeit – und die Zwergziege verschwand mit unserem Toast. Nach einiger Überwindung (Angst, Respekt oder was auch immer) konnte ich dem Emu den Kopf kraulen, was er mit deutlicher Behaglichkeit zu genießen wusste.

      Nach dem Frühstück und dem Emukopfkraulen und machten wir uns auf den Weg nach Wyndham, dem ersten australischen Hafen in meiner Seefahrtskarriere 1973 und 1974.
      Damals war Wyndham ein Camp mit einer Fleischfabrik und einer abenteuerlichen hölzernen Pier ohne Straßenverbindung zu anderen Ortschaften während der Regenzeit.
      Wir buchten uns ein für vier Tage auf dem einzigen Campingplatz (stay four, pay three days), suchten die Werkstatt auf zwecks Inspektion und Reifenersatz und durften dann miterleben, wie es immer wärmer wurde, bis 37°C bei hoher Luftfeuchtigkeit. Unser Kühlschrank hatte hart zu arbeiten um die Temperatur zu halten, d.h. tagsüber schaltete er überhaupt nicht mehr aus. Wir erfrischten uns im Schwimmbad des Campingplatzes und suchten die Stationen meiner Vergangenheit auf.
      Die hölzerne Pier war einer Betonpier gewichen, die Fleischfabrik vor 20 Jahren geschlossen aber sonst war dieser Teil von Wyndham (heute Port Wyndham) noch ziemlich so wie in meiner Erinnerung. Wir besuchten das örtliche Museum, die Krokodilfarm, den Outlook, der eine Sicht auf den Zusammenfluss der 5 großen Flüsse hier oben ermöglichte (five river lookout), besuchten die riesengroße Salzwasserkrokodilattrappe sowie eine Aboriginalgruppe (Statuen von Aboriginal in Überlebensgröße) in der Stadt, erstellt in einer Art Arbeitsbeschaffungsmaßnahme durch örtliche jugendliche Arbeitslose.

      Die Krokodilfarm war gerade erst wiedereröffnet nach dem Tod des vorherigen Betreibers (er ist nicht seinen vierbeinigen Gästen zum Opfer gefallen!). Sie befand sich erst wieder im Aufbau und war deshalb nicht ganz so interessant.

      Im Museum fanden wir viele Relikte eines deutschen Wasserflugzeuges. In den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts waren zwei deutsche Piloten mit einem Wasserflugzeug auf einer Weltumrundung, nun von Indonesien kommend mussten sie in der Nähe von Wyndham notlanden. Sie überlebten irgendwie mit den Trümmern ihres Flugzeugs bis sie von Aboriginals gefunden wurden und durch deren Hilfe dann wieder zurück in die Zivilisation kamen. Das ganze mündete in das Buch „Flug in die Hölle“, geschrieben von Nordhoff/Hall. Darüber kursieren hier im Ort die tollsten Gerüchte. Die beiden Piloten wären gar nicht notgelandet sondern sollten die Küste für mögliche U-Bootbasen für das damals erstarkende III. Reich auskundschaften usw..
      Hier bei Wyndham kommen mehrere Flüsse zusammen und von einer hoch gelegenen Aussichtsplattform kann man diese malerische Landschaft betrachten. Durch die hohen Temperaturen war es leider sehr diesig. Auch ein zweiter Versuch am Morgen brachte uns nicht weiter. Trotzdem war es ein imposanter Anblick wie auch die Fahrt auf die Aussichtsplattform abenteuerlich war.
      Nachdem ich das Wyndham Town Hotel sowie weitere Stationen meiner damaligen Anwesenheit wieder gesehen hatte, die Werkstatt unsere Desert Queen gewartet und mit einem neuen Reifen versehen hatte, fuhren wir dann weiter nach Kununura, wo wir unsere Vorräte wieder auffüllten, Ersatzteile für unsere Gaslaterne kauften (die Glühstrümpfe und Glaszylinder für unsere Outback Glaslaterne gingen zur Neige oder waren gesprungen) und dann ab in Richtung Bungle Bungles (Purnulu), wo wir 4 Tage bleiben wollen.

      bild 1: prison tree bei wyndham
      bild 2: eingang zum prison tree
      bild 3: zelttstadt der filmcrew für den film "australia" bei diggers rest
      bild 4: Steckbriefbild "frontal" des toastbrotdiebes
      bild 5: Steckbriefbild "seitenansicht" des toastbrotdiebes, man beachte den niederträchtigen blick und die gleichzeitig zum nackenkraulen aqufgerichteten nackenfedern!!! :D
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      michael

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    • fortsetzung bilder wyndham

      fortsetzung bilder wyndham

      bild 1: statuen aboriginalgruppe in wyndham
      bild 2: das krokodil von wyndham
      bild 3: blick vom "five river lookout" auf den "hafen" von wyndham
      bild 4: hafen von wyndham mit hafenmole, jetzt aus beton
      bild 5: wyndham townhotel - und ich nach 33 jahren
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      michael

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    • auf in die bungle bungles.... :D 8o

      auf in die bungle bungles.... :D 8o

      7.4. Bungle Bungles – Halls Creek – Bungle Bungles
      7.4.1. Der Federbruch

      Wir kamen dann bis nach Warmun (Turkey Creek), einem Roadhouse, wo wir auf einem ungemütlichen Campground übernachteten. Das musste nicht sein. Ein nächstes Mal wird es nicht geben aber es war schon spät.
      Am frühen Morgen fuhren wir dann gleich weiter in die Bungle Bungles. Wir hatten gehört, dass die Zufahrt etwas schwieriger sein sollte, 3 Stunden müsste man für die ca. 50 km rechnen. Das war auch schon vor 5 Jahren der Fall.
      Barbara fand die Straße sogar besser als damals. Schon nahte die erste Flussquerung, die alles andere als einfach aussah, Kurz geguckt und dann langsam durch. Es rumpelte und krachte, die Desert Queen schaukelte fürchterlich, dann wieder ein heftiger Stoß und ein Krachen und wir hatten es geschafft. Irgendetwas aber stimmte nicht, die Desert Queen hing etwas nach rechts hinten. Eine genauere Untersuchung brachte es ans Tageslicht: wir hatten einen kapitalen Federbruch hinten rechts, an eine Weiterfahrt war nicht zu denken. Die Blattfeder war an der hinteren Aufhängung komplett abgerissen – das wars! Zeitpunkt ca. 10.30 Uhr
      Wir hielten das nächste aus den Bungle Bungles kommende Auto an, ein Schweizer Pärchen, die, Gott sei dank, nach Halls Creek, der nächsten größeren Ortschaft fuhren, ca. 130 km entfernt.
      Barbara fuhr mit ihnen, ich blieb beim Auto und passte auf. Gegen 16.00 Uhr kam der Abschleppwagen, den Barbara organisiert hatte. Die Abschleppfirma war zuständig für einen Bereich von gut der Größe Niedersachsens und der Wagen war gerade zurück nach einer einwöchigen Wüstenschlepperei, von der Canning Stock Route. Ungewaschen, unausgeschlafen wie sie waren, durften sie uns dann bergen.
      Unser Auto passte gerade so eben auf den Abschleppwagen und dann durch den Fluss – ich dachte, gleich fällt die Desert Queen da runter – aber es klappte und am Abend kamen wir auf dem Campingplatz an, den Barbara zwischenzeitlich organisiert hatte.
      Die Federn sind hier im Outback natürlich nicht auf Lager und müssen extra in Perth bestellt werden.
      Passiert ist das ganze an einem Samstag, am Montag erfahren wir dann, das wir eine Woche rechnen müssen, bis die Federn, eine verstärkte Version, jetzt 10 Blatt, in Halls Creek angekommen seien.

      7.4.2 Halls Creek

      So warten wir hier jetzt und machen unsere „Hausaufgaben“ wie z.B. das Reinigen der Desert Queen von Innen und Außen, das Reisetagebuch auf den neuesten Stand bringen und was sonst noch so alles anfällt
      Trotz dieses Malheurs sind wir guter Dinge und freuen uns auf die Bungle Bungles, die wir dann erneut anfahren wollen.
      Man kennt uns auf dem Campground insgesamt werden es ja ca. 14 Tage sein, die wir hier zubringen müssen, wie sich leider herausstellen wird.
      Am zwischenzeitlich vereinbarten Tag sind wir in der Werkstatt um zu regeln, wie die Desert Queen mit gebrochener Feder vom Campground in die Werkstatt kommt. Natürlich war der Chef mal wieder unterwegs um ein Auto irgendwo im Busch abzuschleppen und vor Nachmittag kann er nicht zurück sein. Also verschieben wir das ganze auf den nächsten Morgen, da unsere Desert Queen ja unser Zuhause ist. Außerdem sind ja auch noch immer nicht die Federn aus Perth eingetroffen.
      Der Aufenthalt in Halls Creek hat so seine Tücken. So wollte ich im angrenzenden Hotel für den Abend zu unserem einmal wieder exzellenten Abendessen eine Flasche Wein kaufen. Ich hätte sie zwar bekommen, hätte sie aber nicht mit nach draußen nehmen dürfen, schon gar nicht auf den Campground, das hätte eine Strafe für mich und den Barkeeper von mehreren 1.000 AUD bedeutet. So genossen wir unser Abendessen dann halt ohne Wein. Dann passierte es öfter, dass, wenn wir mit Kreditkarte im Ort bezahlen wollten, die Terminals gerade offline waren, also nur Barzahlung möglich war. Uns ging aber bald das Bargeld aus und nun waren die Geldautomaten leer oder akzeptierten unsere Karten nicht oder das gesamte Internet war zusammen gebrochen und es ging gar nichts mehr – außer Barzahlung. Irgendwie erwischten wir dann mal einen guten Tag und konnten 2x Bargeld am örtlichen ATM abheben, allerdings maximal 150 AUD. Den nächsten Tag gab es dann keinen Dieseltreibstoff und die Leute hingen mit leerem Tank im Ort, dann verabschiedete sich das Internet in der Phase, in der ich gerade die Bilder für unseren obligatorischen Reisebericht nach Hause übermitteln wollte.
      Auf dem Campground trafen wir ein deutsches Pärchen, ich glaube aus Bayern, die mit ihrem 4wd ebenfalls mit Panne in Halls Creek gestrandet waren. Sie hatten auf der Canning Stock Route einen veritablen Getriebeschaden (eigenes Auto) und hatten das Glück, dass eine andere Reisegesellschaft mit 4 Landcruisern vorbeikam und sie die gesamte CSR durchschleppte und dann hier auf dem Campground ablieferte.
      Nun waren sie Kunden der einzigen Werkstatt – welcher? Na klar, natürlich der unserigen und warteten auf einen Reparaturtermin – und der lag in den Sternen, das Ende ihres Urlaubs nahm darauf keine Rücksicht und nahte unaufhaltsam. Irgendwann in drei Wochen könnte die Reparatur erfolgen oder eine Schleppmöglichkeit ins ca. 800 km entfernte Broome möglich sein, vielleicht auch später, davon abhängend, ob nicht wieder ein Auto im Outback abgeschleppt werden müsste.
      Übrigens, hätte die Landcruiserparty sie nicht geschleppt und hätten sie von der Werkstatt geschleppt werden müssen, hätte sie das 15.000 AUD gekostet. Oops!
      Im Gespräch stellte sich heraus, dass sie nicht Mitglied eines australischen Automobilclubs waren, aber dafür im ADAC sind. Schnell organisierten wir die kostenlose Mitgliedschaft im RAAC von Westaustralien, erklärten die Situation und schon am späten Nachmittag kam der Werkstattinhaber vorbei und erklärte, dass er einen Anruf aus Perth bekommen hätte und nun am nächsten Tag um 08.00 Uhr das Auto nach Broome transportieren würde, die Beiden möchten doch alles vorbereiten – und so geschah es dann auch.
      Warum die Beiden ohne Automobilmitgliedschaft hier auf die Reise gingen, bleibt uns eigentlich rätselhaft.
      Langsam lernten wir Halls Creek kennen. Unsere Begeisterung für dieses „Städtchen“ wurde aber nicht größer, wir trugen unseren Aufenthalt mit Fassung und Humor.
      Beim obligatorischen Vorsprechen in der Werkstatt stießen wir dann auf vor der Werkstatt lagernde Ersatzteile, die uns irgendwie an unsere Federn erinnerten, sie waren es und am nächsten Tag sollte die Reparatur erfolgen.
      So geschah es denn auch, am nächsten Morgen kommt der Chef – aber ohne Abschleppwagen, der ist nämlich schon wieder unterwegs. Man muss sich vorstellen, dass die Werkstatt zuständig ist für ein Gebiet von der Größe Niedersachsens.
      Irgendwie kriegen sie das Auto in die Werkstatt und gegen Mittag ist es dann fertig, ausgerüstet mit stärkeren Federn als vorher, dafür auch teurer als gedacht. Froh verlassen wir die Werkstatt und Halls Creek.
      Man kann sich vorstellen, wie froh wir waren, diesen Ort endlich verlassen zu können.
      Unser nächstes Ziel war Old Halls Creek.
      Hier wurde ca. 1880 das erste Gold in Westaustralien gefunden. Auf den Weg dorthin besichtigten wir noch die Chinesische Mauer, eine Felsformation, die in grauer Vorzeit, in Ansätzen ähnlich gestaltet wie die echte chinesische Mauer, aus dem Erdreich gepresst wurde und eine, wenn auch sehr abgelegene, Attraktion ist.

      Weiter fuhren wir dann die Gravelroad nach Old Halls Creek. Mit den neuen Federn zu fahren war ein Genuss. Die jetzt stärkere Version vermittelt beim Fahren mehr Sicherheit und Komfort.
      Von der alten Goldgräberstadt stehen nur noch Ruinen, aber es gibt einen Campground mit angeschlossenem Restaurant. Das ganze gehört einem ehemaligen Ostfriesen der 1951 nach Australien kam und nun aktiver Goldsucher ist. Er findet immer noch Gold und zeigt uns am Abend dann, wie er wo welches Gold in welchem Zustand gefunden hat (gewaschene Nuggets, Goldsand, Gold aus Gestein gemahlen usw. . Insgesamt hatte er ca. 100.000 AUD an Wert, ca. 60.000 Euro, vor uns auf dem Tisch liegen. Das ganze war sehr interessant.
      Zusätzlich erlebten wir am Abend noch eine totale Mondfinsternis und dann noch ein gemeinsames abendliches Campfeuer mit anderen Touristen und den auf dem Campground lebenden Goldsuchern. Eine abenteuerliche und interessante Atmosphäre. Man kann sich vorstellen, wir sehr wir das nach unseren Erlebnissen in Halls Creek genossen haben.

      Auf unserem dann folgenden Weg mussten wir wieder zurück nach Halls Creek (anders geht es nicht), dort kauften wir ein, rüsteten uns für die bevorstehende Zeit in den Bungle Bungles aus. Allerdings hatte der Bottleshop geschlossen (Schutzmaßnahme; zum Schutz der Aboriginals) und so ging es dann leider mit nur wenig Wein und wenig Bier in die Bungle Bungles.

      bild 1: chinesische mauer bei halls creek
      bild 2: dito
      bild 3: mondfinsternis (eclipse) bei old halls creek
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      michael

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    • Die Bungle Bungles

      7.5. Die Bungle Bungles

      Stunden später standen wir dann mit gemischten Gefühlen wieder vor der ersten und berühmt-berüchtigten Flußquerung. Es war deutlich weniger Wasser als vor 14 Tagen. Man konnte die Felsen besser sehen, auch die, die bei unserer missglückten Durchfahrt unsichtbar und als die Ursache verantwortlich waren. Ich ging erst einmal durch die Furt und kundschaftete den besten Weg aus. Dieses machte ich mit einem mulmigen Gefühl im Bauch.

      Dann kamen 2 Camper und passierten ohne Probleme und wir sind dann hinterher im kleinsten Geländegang – und es war einfacher, als wir es uns vorstellen konnten.
      Der Rest war einfach, obwohl wir für die 53 km fast 3 Stunden brauchten.
      Wir buchten uns für 5 Nächte ein, suchten uns einen schattigen Platz und am Abend am Campfeuer fühlten wir uns pudelwohl, endlich da!
      Am nächsten Tag bereiteten wir unsere Outbackdusche vor (ein Plastiksack mit 20 Liter Wasser, der in die pralle Sonne gelegt wird und zum Abend dann richtig heißes Wasser liefert) und machten dann unsere Touren. Zuerst ging es in den Echidna Chasm. Es wurde sehr heiß, über 35° und das Wandern und Klettern war sehr schweißtreibend und für Barbara sehr anstrengend, da zum Teil Klettern in und über Felsen angesagt war oder der Pfad durch ein ausgetrocknetes Flussbett über Geröll führte.

      Aber am Ziel waren wir froh es gemacht zu haben. Unsere Wasservorräte verringerten sich schnell, der Durst war groß.

      Am Nachmittag fahren wir dann wieder zum Campground zurück. Die Lichtverhältnisse im Palm Valley sind am Nachmittag nicht mehr gut. So haben wir etwas für den nächsten Tag. Auf dem Campground sitzen wir im Schatten und lesen, erfrischen uns mit der Outbackdusche, trinken ein kaltes Gingerbier, plaudern mit den Nachbarn, bereiten das Campfeuer vor und dann das Abendessen. Mit den Nachbarn verbringen wir dann den Abend am Campfeuer mit einem schönen Glas Wein.

      So ging es die nächsten Tage und wir erkundeten die Bungle Bungles und genossen diese außerordentlich schöne Landschaft bzw. Gebirgsformation.
      So erkunden wir dann nacheinander die Cathedral Gorge, die Picaninni Gorge, „The Bridge“ und den Lookout zum Sonnenuntergang.

      Die Bungle Bungles sind nur im australischen Winter von ca. Mai bis November zugänglich. Mit dem beginnenden Regen wird der Nationalpark geschlossen, da er dann nicht mehr passierbar ist. Viele Wege in der Trockenzeit sind ausgetrocknete Flussläufe, die sich dann in reißende Ströme verwandeln.
      Wir genossen am Lookout den Sonnenuntergang und platzten dabei mitten in die Aufnahmen eines Filmteams. Die machten an dieser Stelle Aufnahmen vom Sonnenuntergang für den „Australia-Film“.

      Auch diese Zeit ging zu Ende und wir mussten – leider - wieder zurück nach Halls Creek um die eingebauten Federn kontrollieren zu lassen. Das hieß ca. 120 km hin und dann wieder die Strecke zurück. In Halls Creek angekommen, war natürlich der Chef wieder auf Abschlepptour unterwegs und der Mechaniker hatte gekündigt – also wieder nichts.
      Vor dem Hintergrund der in Halls Creek gemachten Erfahrungen fahren wir kurz entschlossen gen Norden, nach Kununurra um dort dann die Kontrolle in einer Toyotawerkstatt durchführen zu lassen.
      Zwischenzeitlich hatte sich die Aircondition für den Wohnbereich verabschiedet, das Lüfterrad war von der Welle gebrochen, eine Folge der Wellblechpisten und bei steigenden Temperaturen wurde es immer wärmer – aber das ist Australien.
      In Kununurra finden wir schnell eine Toyotawerkstatt und einen Campingplatz und am nächsten Tag sind die Federn für 40 AUD (ca. 23 Euro) kontrolliert, die Vorräte ergänzt, die Gasflaschen aufgefüllt und dann geht es weiter gen Osten. Ein angenehmes Fahren, nur Asphalt, keine Wellblechpiste und nur geradeaus. Den Lake Argyle lassen wir diesmal aus. Dort waren wir schon auf vorhergehenden Touren. Der Lake Argyle ist ein riesiger Stausee, der aus dem aufgestauten River Ord besteht und als Wasserreservoir für den Gemüse und Obstanbau von Kununurra dient. Auf dem Lake Argyle kann man Bootsfahrten machen und die vielfältige Flora und Fauna kennen lernen. Am schönsten ist die Sonnenuntergangstour, die wir einige Jahre zuvor mit Begeisterung erlebten.

      Wir verlassen jetzt Westaustralien und befinden uns im Northern Territory, kurz NT genannt.

      bild 1: die flußerkunkundung: da müssen wir durch
      bild 2: genau diese stelle ist zu7 passieren
      bild 3: auf dem weg zum echidna chasm
      bild 4: dito
      bild 5: dito
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      michael

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    • fortsetzung bungle bungle bilder

      fortsetzung bungle bungle bilder

      bild 1: echidna chasm
      bild 2: der abend am campfire
      bild 3: cathedral dome
      bild 4: ausblick von "the bridge"
      bild 5: "beehives" der bungle bungles
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      michael

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      fortsetzung bilder bungle bungles

      bild 1: "beehives"
      bild 2: dito
      bild 3: barbaras weg in die bungles, trockener flußlauf
      bild 4: barbara und die "beehives"
      bild 5: "fred feuerstein" als relikt der "steinzeit" in den bungle bungles
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    • fortsetzung bungle bungle bilder

      fortsetzung bilder bungle bungles

      bild 1: zwischen den "beehives"
      bild 2: "blitzschlag" in einen bienenkorb
      bild 3: die "elefanten"
      bild 4: dito
      bild 5: sonnenuntergang am lookout
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      michael

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    • Northern Territory; Katherine und Edith Falls; Kakadu Nationalpark

      8. Northern Territory
      8.1. Katherine und Edith Falls

      Im Victoria River Roadhouse übernachten wir und treffen auf ein älteres Ehepaar, die mit einem „Coaster“ mit Anhänger unterwegs sind. Es stellte sich heraus, dass die Frau im Rollstuhl saß und alle notwendigen Hilfsmittel sowie die Küche sich im Anhänger befanden. Die Behinderung der Ehefrau tat ihrem Reisedrang keinen Abbruch und gemeinsam meisterten sie auftretende Schwierigkeiten. Hut ab!!
      Vom Victoria Roadhouse geht es weiter nach Katherine. In Katherine waren wir das letzte Mal 2001. Hier bereiten wir unsere Tour in den Kakadu Nationalpark vor.
      Außerdem versuchen wir hier, für Barbara Schuhe zu bekommen, da das Wandern und Klettern in den Bungle Bungles in ihren jetzigen Turnschuhen große Blasen an ihren Füßen hervorriefen. Zusätzlich suchten wir für sie einen langen Rock, da wir jetzt mit Moskitos, Sandfliegen usw. zu rechnen haben und dann ihre Beine bei Stichen mehr geschützt wären. Das sind bittere Erfahrungen aus unseren letzten Aufenthalten die wir so eigentlich nicht mehr machen wollen.
      Trotz eifriger Suche haben wir nichts gefunden, dafür haben wir aber den Ort gründlichst kennen gelernt.
      Als nächstes Ziel haben wir uns die Edith Falls ausgeguckt, die wir bisher noch nicht gesehen haben und die noch zum Nitmiluk Nationalpark gehören, einem Schluchtensystem, das wir schon früher häufig besucht und diesmal von unserem Tourenplan gestrichen haben.
      Auf dem Campingplatz, eigentlich wollen wir sofort zu Wasserfällen und baden, treffen wir einen Deutschen mit Hamburger Dialekt, der sich dann vorstellt als „Kapitän Drews Beckmann.“ Ich antworte mit „hallo Kollege“, worauf er mich groß anguckt und erwidert „wie, Du auch“!
      Kurzer Rede langer Sinn: wir waren beide zur gleichen Zeit (1968-1972) auf der Seefahrtsschule in Hamburg, zeitweise im gleichen Lehrgang und natürlich die gleichen Dozenten usw.. Da auch Barbara um diese Zeit bei uns Seeleuten aktiv war, hatten wir drei gemeinsame Bekannte aus der Zeit und viel zu schwatzen und schon war der Tag vorbei, unsere Wanderung zu den Wasserfällen ausgefallen und wir mussten den Campground verlängern.
      Am nächsten Tag dann machten wir unsere Wasserfallwanderung, schwammen in den krokodilfreien Seen unterhalb der Wasserfälle und hatten eine schöne Zeit. Es waren angenehme Wanderungen mit schönen Ausblicken und angenehmen Plauschen..

      Im Waschhaus trieben nachts große grüne Frösche ihr Unwesen und suchten sich vornehmlich die Toiletten als Ruheplätze aus. Morgens weckten uns die Galahs und Corellas und tagsüber sahen wir zahllose Ibisse und große Eidechsen, die um uns herum ihr Fressen suchten – und manchmal von uns Leckerbissen erwarteten. Ein Bowerbird (die Vögel mit der Liebeslaube) enterte Drews Auto und versuchte, irgendetwas für sich Brauchbares (für sein Liebesnest) zu klauen, wir konnten ihn rechtzeitig verjagen.
      Wir fuhren dann weiter in den Kakadu National Park, Drews nach Darwin, um Bekannte dort am Flughafen abzuholen.
      Wir haben ihn in Australien nicht mehr getroffen, allerdings fanden wir nach einem Einkauf im Shoppingzentrum von Darwin eine Notiz hinterm Scheibenwischer, dass er jetzt auf dem Weg in den Litchfield Nationalpark wäre.


      8.2. Kakadu Nationalpark

      Wir fuhren erst zu den Gunlom Fällen und sahen uns diese kurz an. Der Wanderweg um diese Wasserfälle ist sehr steinig, felsig und mit Klettern verbunden, so dass wir Barbaras wegen auf eine Wanderung verzichteten und weiter in den Kakadu hinein fuhren.
      Wir übernachteten in Cooinda, wo wir auf dem Campground von einem Ibis und einer jungen Krähe begrüßt wurden, die um unsere Gunst buhlten. Dabei stellten wir fest, dass wir ein Loch im Frontscheinwerfer hatten, hervorgerufen durch Steinschlag auf der Gravelroad. Das bedeutet einen komplett neuen Scheinwerfereinsatz.
      Nun bereiteten wir unsere große Wasserfalltour vor: die Jim Jim Falls und die Twin Falls. Beide sind nur in der Trockenzeit erreichbar, in der Wet-Season steht hier alles unter Wasser.
      Relativ früh brechen wir auf und freuen uns über den ausgezeichnet guten Zustand der Gravelroad – bis wir nach ca. 40 km an einem Campingplatz ankommen. Auf einem Schild eine Warnung die beinhaltet, dass man in den Geländegang schalten und dann vorsichtig weiterfahren soll bzw. erst einmal auf dem Campground den Warden (Aufseher) kontaktieren soll. Wir wissen zwar nicht warum, aber wir tun es. Der Warden, ein älterer Herr, klärt uns auf, dass wir, wenn wir zu den Twin Falls fahren wollen, eine Bootspassage bei ihm buchen müssen, anders komme man da nicht hin. Er wirft einen Blick auf unsere Desert Queen und nickt und grummelt so etwas wie „ja, das wird wohl gehen“, kassiert unsere Dollars, gibt uns unsere Tickets und wir fahren weiter.
      Nach 50 Metern verändert sich die Straße total. Einem 4wd-Enthusiasten würde dieser Track das Herz vor Freude Bocksprünge machen lassen. Die Straße ist nur noch ein einspuriger Track, alle denkbaren Straßenzustandsmöglichkeiten findet man hier wieder. Von tiefen Fahrrinnen, tiefem Sand, Geröll, Morast, sandige und geröllartige Flußquerungen kennzeichnen den Weg. Kommt ein Auto entgegen, muss man auf dieser einspurigen Piste eine Ausweichmöglichkeit finden, um einander passieren zu können. Irgendwie klappt das aber immer. Dann kommen wir an eine Art Parkplatz im Nirgendwo, sehen dann, dass die Straße in einem Fluss endet. Am Ufer ist ein Boot befestigt und es wird vor Salzwasserkrokodilen gewarnt. Ein großes handgeschriebenes Schild weist uns darauf hin, dass die aktuelle Wassertiefe 1 m beträgt - und da müssen wir durch!! Nun begreife ich den Blick des Warden auf unsere Desert Queen und die Bemerkung „das wird schon gehen“. Weiterhin sind auf einem Schild genaue Hinweise für die Querung angegeben.

      1. Überprüfen, ob die Vorderachsen auf Allradantrieb vorbereitet sind
      2. Allradantrieb zuschalten
      3. Niedrigste Übersetzung (low four) wählen
      4. Ersten Gang einlegen
      5. Langsam gleichmäßig durch den Fluss fahren
      6. Nicht während der Fahrt Anhalten oder Kupplung treten / Gang wechseln

      Ein bisschen Ratlosigkeit und Skepsis macht sich bei uns breit. Dann kommt ein weiteres Auto, ein Landcruiser Troopy mit einem Pärchen in unserem Alter. Gemeinsam besprechen wir die Durchfahrt und er fährt zuerst, kommt gut durch und wartet auf der anderen Seite auf uns.
      Also wir nach, Lüftung und Aircondition aus, den kleinsten Geländegang eingelegt und dann zügig im 1. Gang durch und nicht anhalten, nicht schalten, nicht die Kupplung treten, es sind ca. 50 m zu Fahren.
      Die Motorhaube verschwindet nahezu im Wasser, im Fußraum wird es auf meiner Seite nass, die Desert Queen schaukelt bedrohlich und schiebt eine Bugwelle vor sich her – und ist durch.

      Ich öffne die Fahrertür und lasse das Wasser ablaufen. Der Wohnbereich liegt höher und ist trocken geblieben, die Außenkisten haben ein bisschen Wasser gezogen – das war alles. Nach einer Weile am Ende der Straße stellen wir die Autos ab und folgen dem Pfad und kommen zum Fluss. Hier müssen wir die Bootstour antreten, es sind ca. 600 m und wir bekommen vom Ranger, der das Boot fährt, eine Einweisung und Erklärung über die Twin Falls. Am Endpunkt der Bootspassage gibt es ein an einem Baum hängendes Sprechfunkgerät, mit dem wir das Boot für die Rückfahrt wieder rufen können.

      Der Weg in Richtung Wasserfälle ist gut markiert und wir laufen los. Teilweise muss Barbara wie ein Felsenkängeruh über die Felsen, einzelne Felsen oder gar kleine Felsenwände klettern. Sie schimpft wie ein Rohrspatz. Dann aber kommt ein hölzerner Steg, der über Felsformationen und das Flussbett führt und bald darauf erreichen wir die Twin Falls - und es ist atemberaubend schön. Zwei Wasserfälle und eine türkisfarbene Lagune mit weißem Strand – Herz, was willst Du noch mehr – wenn da nicht diese Warnschilder wären: Vorsicht Salzwasserkrokodile!! Schwimmen verboten!!!!
      Der Kakadu Nationalpark ist verseucht mit den Salzwasserkrokodilen, die überall anzutreffen sind und gegen die man keine Chance hat. Sie können hier nahezu in jedem Gewässer sein und hier waren sie bestimmt.

      Die Wasserfälle haben leider wenig Wasser. Aber das wussten wir vorher. Und mit mehr Wasser wären wir auch erst gar nicht durch den Fluss gekommen.

      Also kein Schwimmen zum Abkühlen sondern den Weg wieder zurück mit einer schimpfenden Barbara über Stock und Stein. An einer Stelle des Steges waren Duschen angebracht, so dass man mit einer Handpumpe sich etwas abduschen und damit abkühlen konnte - ganz ohne Krokodilgefahr.
      Ron und Ronda, unsere vorhin gemachte Bekanntschaft, hatten schon das Boot mit dem Funkgerät gerufen und wir fuhren mit ihnen gemeinsam zurück zum Parkplatz, von da dann mit der Desert Queen zurück zum Fluss.
      Dort herrschte auf der gegenüberliegenden Seite Hektik. Ein französisches Backpackerpärchen hatte versucht, ihren 4wd ohne Schnorchel (dadurch befindet sich die Luftansaugung im Motorraum und nicht in Dachhöhe) durch den Fluss zu fahren und war folgerichtig in der Mitte stehen geblieben und wurde gerade herausgeschleppt (Schleppverbindung mit dem bereitliegenden Boot hergestellt). In dem Auto gab es nichts Trockenes mehr, Der Motor sprang nicht mehr an, der Luftfilter war eine graue, breiige Masse und zum Schluss musste das Auto geschleppt werden – und das auf dieser Straße.
      Wir fuhren zurück zum Campingplatz. Nach unserem Abendessen trinken wir noch ein Bier mit Ron und Ronda und erfuhren, dass sie aus Lightning Ridge kommen und dort eine Opalmine haben sowie mit Opalen handeln, kaufen und verkaufen. Sie luden uns ein für den Fall, dass wir mal nach Lightning Ridge kämen.




      bild 1: edith falls, der see
      bild 2: edith falls, der wasserfall
      bild 3: edith falls, unser "schwimmbecken"
      bild 4: flußquerung zu den twin falls, links das boot für die "not"
      bild 5: hinweis und warnung für die aktuelle wassertiefe
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      michael

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    • fortsetzung kakadu

      fortsetzung kakadu

      Tags darauf fuhren wir dann zu den Jim Jim Falls. Die sind zwar bekannter, aber wie wir erleben mussten, nicht gerade schöner, jedenfalls dann, wenn kein Wasser da ist.
      Die Straße bzw. der Track war abenteuerlich aber gut zu fahren, der Pfad zu den Fällen war die Hölle für Barbara und ca. 75m vor dem Ziel gab sie auf. Es war nur noch Klettern über große Felsbrocken, schon für jemanden mit normalem Augenlicht eine Herausforderung und dass bei fast 40° im Schatten. Ich vollendete den Pfad alleine und war vom Anblick des Jim Jim Falls enttäuscht. Das, was sich mir bot, hatte den Weg nicht gelohnt. Da war der Weg alleine schon interessanter. Die Jim Jim Falls waren trocken. Allerdings konnte man sich vorstellen, wie es hier mit mehr Wasser aussehen könnte.
      So ging ich schnell zurück, berichtete Barbara, dass sie kaum etwas versäumt hätte und dann machten wir uns auf den Rückweg, auf dem ich aus dem Staunen nicht mehr herauskam, denn hier erfuhr ich, wie Barbara fluchen kann – und sie konnte und das war durchaus ernst gemeint – und das nach 35 Ehejahren.
      Am Auto gönnten wir uns erst einmal ein kaltes Getränk und aßen einen Apfel und fuhren dann wieder zurück. Ron und Ronda waren schon weiter gefahren.
      Am nächsten Tag wollten wir zu den Felsmalereien am Nourlangie Felsen und deshalb auf den dort nächstgelegenen Campground. Dort dann angekommen, kaum ausgestiegen, war Barbara sofort wieder die Zielscheibe diverser Marshflies (Bremsen) und Moskitos.
      Schnell stiegen wir wieder in die Desert Queen und fuhren zurück nach Cooinda, unserem ersten Campingplatz und wurden auch gleich durch unsere Krähe und den Ibis begrüßt.
      Am nächsten Tag ging es dann zum Nourlangie Rock. Die Felsmalereien sind dort einfach grandios. Wir verbrachten dort fast den ganzen Tag und konnten uns nicht sattsehen und machten sehr viele Aufnahmen. Was hätten wir nur ohne Digitalkamera gemacht? Gegen Abend waren wir dann wieder zurück in Cooinda.

      Nächstes Ziel war dann Ubirr, hier gibt es im Norden des Kakadu Nationalparks weitere Felsmalereien, die zugänglich sind. Im Visitorcenter erwirbt Barbara ein neues Mitglied für unsere Schniepirallafamlie: Anna, ein Possum, das in unserer Sammlung noch fehlt und Erna Gesellschaft leistet.
      In Ubirr angekommen sahen wir uns weitere grandiose Felsmalereien an und erkundeten die Gegend.

      Anmerkung:
      Alle hier gezeigten Felsmalereien geben nur einen kleinen Ausschnitt der dort vorhandenen Felsmalereien wieder. Wir hätten dort Tage zubringen können. Ich glaube, dass wir so 250 Aufnahmen dort gemacht haben.

      Nachdem wir unsere „Fotosafari“ beendet haben, buchen wir eine Flusstour auf dem East Alligator River. Mit einem Aboriginalführer geht es auf den East Alligator River. Wir sehen zahllose Salzwasserkrokodile und gehen an einer Stelle an Land, wo durch den letzten großen Cyclone (Wirbelsturm in Australien) der tropische Regenwald in eine Sandwüste verwandelt wurde. Durch die gewaltige Kraft und Gewalt des Wirbelsturmes wurden ernorme Sandmassen von der Küste ca. 100km in das Land gespült, überdeckten den Regenwald an dieser Stelle und erzeugten eine Sandwüste mitten im Regenwald am East Alligator River.

      Außerdem machte er uns mit den Waffen der Aboriginals vertraut, speziell mit den unterschiedlichen Speerarten und der Wurftechnik sowie deren Anwendung bei Strafen und eine Erklärung „der Justiz der Aboriginals“, was hier zu weit führen würde.
      Gegen Abend verließen wir den Kakadu und campten in der Kakadu Lodge, wo wir sofort von den Moskitos und anderen stechenden Zeitgenossen überfallen wurden. Das hatte zur Konsequenz, dass wir aufs Kochen verzichteten (in der Regel kochen wir draußen) und uns ins Restaurant verzogen um dort ungestört und ungebissen essen zu können. Dabei trafen wir einen Mann aus den Kimberley, bei dem sich dann im folgenden Gespräch herausstellte, dass der Rinderauftrieb per Hubschrauber, den wir kurz vor Derby auf dem Highway erlebten, der Zusammentrieb seiner Rinder war. Es war ein interessantes Gespräch. Der Auftrieb und Verkauf der Rinder war vollbracht, die Hauptarbeit auf seiner Farm jetzt getan und er machte sich mit dem Motorrad auf eine Entdeckungsreise in den australischen Busch – jedes Jahr zur gleichen Zeit.

      bild 1: verhaltensmaßregeln für die flußquerung
      bild 2: nun sind wir drin - kein weg mehr zurück - also müssen wir durch!
      bild 3: mit dem boot zu den twin falls
      bild 4: die twin falls
      bild 5: die twin falls und - wir =) :)
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      michael

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    • fortsetzung kakadu bilder felsmalereien nourlangie rock

      fortsetzung kakadu bilder felsmalereien nourlangie rock

      bild 1: felsmalereien nourlaqngie rock
      bild 2: dito
      bild 3: dito
      bild 4: dito
      bild 5: dito
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      michael

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    • kakadu - fortsetzung felsmalereien nourlangi rock und ubirr

      kakadu - fortsetzung felsmalereien nourlangi rock und ubirr

      bild 1: felsmalereien nourlangie rock
      bild 2: dito
      bild 3: dito
      bild 4: felsmalereien bei ubirr
      bild 5: dito
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      michael

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    • fortsetzung kakadu -ubirr - felsmalereien

      fortsetzung kakadu -ubirr - felsmalereien

      bild 1: felsmalereien ubirr
      bild 2: dito
      bild 3: landschaft bei ubirr im kakadu
      bild 4: salzwasserkrokodil im east alligator river
      bild 5: sand durch den cyclon in den east alligator river gespült
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      michael

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    • Palmerston und Darwin

      8.3 Palmerston und Darwin

      Am nächsten Tag fahren wir dann weiter nach Palmerston, ca. 20 km vor Darwin. In Darwin selbst gibt es keine Campgrounds bzw. die nächstgelegenen wollen wir uns später in Ruhe ansehen.
      Hier in Palmerston, einem aufstrebenden Vorort von Darwin, kaufen wir in einem Rieseneinkaufszentrum einen neuen Scheinwerfer, eine neue Innenleuchte und frischen die Vorräte auf. Überrascht bin ich über den niedrigen Preis für den Scheinwerfereinsatz. Ich rechnete mit Preisen ähnlich in Deutschland, also so um 150 AUD und mehr, aber es waren gerade einmal 37 AUD!!
      Es ist empfindlich heiß geworden bei gestiegener Luftfeuchtigkeit. Wir müssen weiter nach Darwin, weil wir erst hier die von uns immer mehr vermisste Aircondition reparieren lassen können. In Darwin finden wir auch schnell eine Werkstatt – aber müssen warten bis das Ersatzteil aus Melbourne eingetroffen ist.
      Die Aircondition ist komplett ausgebaut und befindet sich in der Werkstatt. Ersatzteil plus Montage werden uns wohl unter 100 AUD kosten.
      Wir suchen einen Campground und quartieren uns auf dem nächst gelegenen in Richtung Darwin ein. Es ist nicht der schönste aber dafür müssen wir nicht viel fahren und er ist nicht teuer. Die Nachteile schildere ich später.
      Für Barbara versuchen wir in Darwin ein passendes Zoomobjektiv 28-300mm für die Digitalkamera zu bekommen, da das alte Minoltaobjektiv von der Sony Alpha 100 Kamera nicht (mehr) akzeptiert wird. Auch hier müssen wir warten, da auch das Objektiv erst in Melbourne bestellt werden muss. Außerdem bekommen wir nur eines mit einer anderen Brennweite von 70-300 mm.

      Wir gehen in mehreren Einkaufszentren auf Entdeckungsreisen, lassen uns die Haare schneiden, finden keinen passenden langen Rock für Barbara aber dafür endlich die richtigen Schuhe, die sie aber nicht anziehen kann, da wir und besonders sie auf unserem neuen Campground von den Sandfliegen fürchterlich zerstochen ist, besonders die Füße und es juckt der gesamte Körper.
      Da müssen wir leider durch und sehen aus wie die Streuselkuchen.
      Der Campingplatz ist, wie oben schon beschrieben, der Darwin am nächsten gelegene und auch der billigste und wird von vielen Work und Travel Leuten genutzt. Sie haben ein Visum für 1 Jahr, müssen dabei aber eine bestimmte Zeit in Australien arbeiten und dürfen bei der Einreise das 31 Lebensjahr noch nicht vollendet haben (ich hoffe, dass diese Formulierung so richtig ist).
      Nach 3 Tagen bekommen wir endlich die reparierte Aircondition zurück, das Leben in der Desert Queen macht auch tagsüber wieder Spaß. Über Nacht, wenn wir schlafen, schalten wir sie immer aus. Das Rauschen ist ziemlich störend und außerdem kühlt es sich in der Nacht in der Regel auch immer ab.
      In Darwin besuchten wir etliche Museen sowie das Meeresaquarium am Hafen. Dort erfahren wir dann, dass das Auto der französischen Backpacker von den Twinfalls, sie versuchten ohne Schnorchel den ein Meter tiefen Fluss zu durchqueren, inzwischen bis nach Darwin geschleppt wurde und hier als Totalschaden eingestuft wurde.

      Darwin habe ich als Nautiker in der Zeit von 1973-1974 mehrmals angelaufen. Den Hafen habe ich nach 33 Jahren natürlich nicht wieder erkannt, durch den Cyclon Tracy war Weihnachten 1974 ja alles zerstört worden, einen Tag zuvor sind wir damals aufgrund des nahenden Cyclons aus Darwin nach Wyndham ausgelaufen – zu recht, wie es sich im Nachherein herausstellte. Wir waren damals der Auffassung, dass wir bei der Wucht des Cyclons in einem engen Hafenbecken nur begrenzt manöverierfähig sein würden und es besser für Schiff und Besatzung sei, doch Darwin zu verlassen und den nächsten westlichen Hafen aufzusuchen. Heute kann man feststellen, dass diese Entscheidung eine sehr weise Entscheidung war.
      Im Museum ist die Zerstörung Darwins durch den Cyclon dokumentiert und die Originalgeräusche in einem abgedunkelten Raum lassen in etwa erahnen, was damals wirklich geschah. Ich war froh, das nicht hautnah erlebt zu haben obwohl ich schon viele Schlechtwettersituationen inklusive Hurrikans in meiner Seemannslaufbahn erlebt habe.
      Auch die Zeit der japanischen Luftangriffe im II. Weltkrieg ist hier ausstellungsmäßig dokumentiert. Darwin erlebte zahllose Angriffe als größte australische Stadt im damaligen japanischen Kriegseinflussgebiet und die Angst vor einer japanischen Invasion war riesengroß. Dementsprechend groß wurde nach dem ersten Luftangriff auch die Präsenz des australischen und amerikanischen Militärs in dieser Gegend. Das führte auch zu einer Verbesserung der Infrastruktur. Die Stadt und die vielen neu errichteten Feldflugplätze, noch heute an der Straße nach Darwin zu besichtigen, mussten verkehrstechnisch versorgt werden. So wurde Darwin besser mit dem Rest Australiens verbunden.

      Wir erkunden die Fußgängerzone von Darwin sowie den alten Hafen. Unser geordertes Zoomobjektiv ist noch immer nicht da, es wurde in Melbourne in den falschen Flieger verladen und so müssen wir warten.
      Da uns die Sandfliegen mehr und mehr nerven, fahren ab nach Palmerston und warten dort auf das Objektiv und feiern Barbaras Geburtstag ohne Sandfliegen.
      Barbara ist etwas deprimiert. Die Sandfliegen setzen ihr doch ziemlich zu und ihre Abwehrmaßnahmen verhüten nur das Schlimmste – aber eben nur das.
      Zur Feier des Tages bereiten wir ein schönes Abendessen, trinken eine schöne Flasche Wein, Geburtstagsstimmung will aber trotzdem nicht aufkommen. Doch was ist das? Plötzlich bewegt sich etwas in unsere Richtung, ein Possum nähert sich und kommt zielstrebig zu uns. Barbara gibt ihm etwas zu essen, das Possum nimmt es aus ihren Händen und die beiden haben sich gefunden, ein tierischer Geburtstagsgruß und die Stimmung steigt, der Abend ist gerettet.

      Anscheinend war das der Durchbruch, denn am nächsten Tag bekommen wir nach langem Warten unser Objektiv und wir können endlich weiter.
      Unsere nächste Station ist dann wieder Katherine, den Litchfield Nationalpark lassen wir diesmal aus, wir waren schon dreimal dort.

      Inzwischen befinden wir uns hier im tiefsten Sommer, jedenfalls sagen uns das die täglichen Temperaturen, die jetzt immer öfter die 40°- Grenze erreichen oder gar überschreiten.

      Wir sind immer noch guter Dinge, haben allerdings unsere Reisepläne etwas ändern müssen. Die Ursache dafür ist, dass wir einfach zu lange in den Kimberleys gebummelt haben und deshalb wohl unseren Ausflug an die Nordostspitze zum Cape Yorke nicht mehr machen können.
      Wir würden Gefahr laufen, durch die beginnende Regenzeit (wet season) vom Wasser eingeschlossen zu werden. Einige Flüsse würden selbst für unsere Desert Queen dann soviel Wasser führen, das sie selbst für sie nicht mehr passierbar wären und wir dann auf das Ablaufen des Wassers warten müssten. Das könnte ein paar Tage aber auch ein paar Wochen dauern. Dieses Risiko wollen wir nicht eingehen und ist nicht vorhersehbar. Da wir aber unbedingt nach Cape Yorke wollen, müssen wir das ein anders Mal machen – also ein Grund für eine weitere Australienreise. Es gibt noch viele Bereiche Australiens, die wir in diesem Jahr nicht erreichen werden und wir uns für ein nächstes Mal aufheben.


      bild 1: das geburtstagspossum in palmerston
      bild 2: das geburtstagspossumm übermittelt die glückwünsche
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      michael

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    • Von Katherine nach Borroloola

      8.4 Von Katherine nach Borroloola

      In Katherine trafen wir auf dem Campground Claudia und Familie. Claudia stammt aus Hamburg und lebt seit 1992 in Australien. Sie war deutsche und australische Meisterin im Kanupolo und ist nun mit Mann und Kind auf Australienrundreise im selbstgebauten Wohnmobil. Sie hat in Deutschland eine Ausbildung als Maschinenschlosserin absolviert und anschließend dann Maschinenbau studiert und mit ihrem Mann das Wohnmobil mit Ausnahme des Chassis konstruiert und selbst gebaut. Ihr Mann Digby war Flugingenieur und für die Elektronik verantwortlich. Mitten im Wohnmobilbau hat Digby dann einen Schlaganfall erlitten und sitzt seitdem im Rollstuhl. Es hat dann wohl an die drei Jahre gedauert bis sie nach weiteren Rückschlägen das Wohnmobil nahezu alleine fertig gestellt hat, Hut ab!!

      Kennen gelernt haben wir Claudia durch ihren Sohn (6 Jahre). Plötzlich tauchte ein kleiner Kopf in der Tür unserer Desert Queen auf und erklärte uns in deutscher Sprache mit Hamburger Dialekt, dass seine Mutter gerade Kekse gebacken hätte. So freundeten wir uns an und beschlossen, einen Teil unserer Reise gemeinsam zu machen. Dazu gehörte noch Gavin, ein Australier. Er schleppte mit seinem „Zauberbus“ Claudias Boot und gemeinsam wollten wir dann nach Borroloola um dort Jagd auf den Barramundi zu machen, den für uns schmackhaftesten australischen Fisch.
      Claudia machte mich dann auf den linken Vorderreifen unserer Desert Queen aufmerksam: er verlor Luft. Aufgepumpt mit unserem Kompressor hielt er für 24 Stunden die Luft, dann wurde er langsam platt, also wieder einmal ein Reifenwechsel. Das gehört nun mal in Australien – jedenfalls für uns – zum laufenden Geschäft, leider.
      Gavin fuhr einen zum Camper umgebauten Bus, der von Aboriginals mit entsprechenden Motiven bunt angemalt war – sehenswert, daher auch der Name „Zauberbus“.

      Gavin liebt das australische Bier – manchmal etwas zu sehr und so kam er auch sehr spät nach Katherine – zwischendurch gab es einige Pubs, die er unbedingt besuchen musste.
      Wir badeten in den warmen Quellen gleich neben dem Campground. Nach Gavins Ankunft bereiteten wir uns vor, rüsteten uns aus und mit nun drei Autos fuhren wir zu den warmen Quellen von Mataranka am Stuart Highway, südlich von Katherine. Es ist einfach nur schön, in den warmen Quellen zu schwimmen und zu relaxen. Die hohen Palmen spenden Schatten und die inzwischen hohen Temperaturen sind nicht störend. Entdeckt bzw. der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden die Quellen durch einen amerikanischen Soldaten im II. Weltkrieg, der hier stationiert war (auf einem der vielen angesprochenen Flugfeldern) und eine Erholungsoase für die Soldaten schaffte, nach dem Krieg in Australien blieb und daraus eine touristische Attraktion machte.
      Abends besuchten uns dann Kängeruhs sowie eine uns unbekannte Vogelart, die in Gruppen von 10 -20 Vögeln auftrat, ca. die Größe von Amseln und grauschwarz in der Färbung. Wie wir später erfahren, werden diese Vögel Apostle Birds genannt. In der Gruppe gibt es ein dominierendes Pärchen. Nur die dürfen Brüten. Die Aufzucht obliegt dann der gesamten Vogelfamilie. Die Jungvögel bekommen ihre Nahrung von allen Familienmitgliedern. Alle liefen sie fast nur, füttern gemeinsam die mitlaufenden Jungvögel und schmusten miteinander und suchten laufend Körperkontakt miteinander. Manchmal sah man nur ein sich bewegendes Federknäuel, das aus bis zu 10 Vögeln bestand. Zusätzliche trieben sich noch etliche Pfauen auf dem Gelände herum.

      Unser nächstes Ziel ist Daly Waters, eine der berühmtesten Outbackkneipen (Pub) Australiens, blieben wir drei Tage. Eine urgemütliche und primitive Kneipe mitten in der Wildnis.

      Man pinnt einen Geldschein mit der Währung seines Landes irgendwo an die Wand, wo gerade noch Platz ist, denn alles ist voll gepinnt, nicht nur Geldscheine, sondern Führerscheine, Personalausweise, Unterwäsche, Büstenhalter und alles nahezu Mögliche und Unmögliche und wenn man wiederkommt, seinen Geldschein findet (Name usw. sollte drauf sein), dann kann man den Tag umsonst Bier trinken. Das wird auch „beerbanking“ genannt.

      Wir fanden unseren 5-DM-Geldschein von 2001 nicht mehr – also kein beerbanking. Dafür verewigten wir uns alle auf einem ROADTRAIN – Schild, das Claudia auf dem Highway gefunden hatte und von uns wieder hergerichtet wurde.

      Gemeinsam erlebten wir das Football Endspiel, eines der größten australischen Sportereignisse im Daly Waters Pub.

      Nach drei Tagen ging es weiter Richtung Borroloola. Die Gegend wurde immer einsamer. In Cape Crawford im Heartbreak Hotel machten wir Zwischenstation, genehmigten uns einen kleinen Imbiss und warteten auf Gavin, der mit dem Boot im Schlepp etwas langsamer als wir waren. Irgendwann erreichten wir dann zusammen den Ort Borroloola, kauften noch einige Sachen ein und fuhren dann zum King Ashbay Campground, einem Campingplatz mitten in der Wildnis. Hier kommen nur Leute zum Fischen her. Der King Arthur River ist das Revier. Man muss vorsichtig sein, da er zugleich auch die Heimat der Salzwasserkrokodile wie auch die von Haien ist. Aber er ist unwahrscheinlich reich an Fischen, hauptsächlich Barramundis und Catfischen.

      Manche Leute haben keine Zelte. Sie kommen mit ihrem 4wd und ihrem Boot sowie einem Sonnenzeltdach und großen Kühltruhen – für kaltes Bier und den Fisch. Sie schlafen unter freiem Himmel in ihren Swagmans, eine Art australischer Schlafsack mit integrierter Matratze.

      Das Sonnendach ist wichtig, denn wir starten schon um 08.00 Uhr mit 37° C, und es wird wärmer, bis 42°.
      Abends im Restaurant bzw. in der Bar (alles zusammen und eine Art Freiluftetablissement), wird Bier getrunken und werden die Erlebnisse ausgetauscht und es gibt eine Übersicht über gefangene Fische mit Wertung nach Gewicht und Größe.
      Für Barbara und mich eine neue und interessante Welt.
      Abends hoppelte dann die schlimmste Plage Australiens durch die Bar:
      die Zuckerrohrkröte (cane toad). Sie wurde in den 30iger Jahren aus der Karibik nach Queensland eingeführt, um den Zuckerrohrschädlingen den Garaus zu machen, die gerade die Zuckerrohrplantagen in Queensland bedrohten. In der Karibik machte sie das ganz ordentlich, in Australien dachte sie aber überhaupt nicht daran sondern vernichtete die einheimischen Krötenarten sowie anderes Kleingetier und ist anscheinend durch nichts zu aufzuhalten. Durch eine giftige Substanz auf dem Rücken machen die einheimischen Tiere einen großen Bogen um sie und die cane toad breitet sich langsam in die anderen Bundesstaaten aus und man hat nahezu kein Gegenmittel um sie aufzuhalten. Schlangen, Dingos, Krokodile, Goannas und andere mögliche Feinde der Kröte sterben an dem beschriebenen Gift und stellen sich erst langsam auf diese für sie neue Gefahr ein.
      Auch wir fuhren mit dem Boot zum Angeln, dabei hatten wir folgende Angelerlebnisse:
      Claudia hatte einen großen Barramundi an der Angel. Sie kämpfte lange mit dem Fisch als der Zug plötzlich nachließ. Sie holte die Leine ein und hatte nur noch einen halben Barra am Haken, die andere Hälfte hatte vermutlich ein Hai, vielleicht aber auch ein Krokodil, der/das mit einem Biss sich seinen Teil holte. Wir hatten einige Barsche und jeden Abend genügend Fisch zum Essen.
      Dann hatte ich mein Erlebnis mit einem Barra. Nachdem wir einige Catfische und andere Fische gefangen hatten, hatte ich den großen Biss. Ein Barra um die 100 cm groß. Wir hatten nur den kleinen Außenbordmotor in Betrieb um Sprit zu sparen bei langsamer Fahrt. Wir waren an der 1m-Linie nahe der Mangroven als der Biss erfolgte.
      Bis auf 2m hatte ich ihn herangeholt. Dann zog er in die Mangroven, wir konnten das Boot mit dem kleinen Motor nicht von den Mangroven freihalten. Der Barramundi schwamm hinter die Mangroven und – Peng – flog uns der leere Haken nach ca. 10 Minuten Kampf um die Ohren. Das wars – leider.
      Da wir andere Fische hatten, gab es am Abend noch genug Fisch.
      Zwischenzeitlich war Barbara das Ziel von Sandfliegenattacken geworden und übersät mit deren Bissen. Die Sandfliegen (sandflies) sind mikroskopisch klein und somit kaum zu sehen. Sie beißen kurz und sondern dann eine Flüssigkeit ab („pinkeln“ auf die Bissstelle) und dann entzündet sich der Biss und fängt fürchterlich an zu jucken. Barbara hatte in einer Nacht an die 100 Stiche. Bis ein Stich / Biss wieder weg ist vergehen Tage bis Wochen und sie färben sich dunkelrot ein und man kratzt sich zu Tode.
      Es wurde so schlimm mit Barbara, so dass wir einfach hier weg mussten. Sie hatte Bisse am ganzen Körper, wir anderen nur einige wenige. Alle getroffenen Vorsorgemaßnahmen waren vergeblich.

      Also packten wir zusammen, sagten Claudia und Familie und Gavin Tschüß und fuhren ab.

      bild 1: claudias selbst entworfenes und selbst gebautes motorhome
      bild 2: kängeruh mit joey in mataranka
      bild 3: apostle birds
      bild 4: daly waters, frontansicht
      bild 5; daly waters, unser "road train sign"
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    • fortsetzung daly waters - borroloola

      fortsetzung daly waters - borroloola

      bild 1: unser beitrag samt desert queen
      bild 2: das große finale, barbara, claudia und digby im daly waters pub
      bild 3: borroloola camp
      bild 4: unser ungebetener gast: cane toad im borroloola freiluftrestaurant
      bild 5: barbaras arm nach der sandfly-attacke
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      michael

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    • Queensland; Von Borroloola nach Townsville

      9. Queensland
      9.1. Von Borroloola nach Townsville

      Über Cape Crawford fuhren wir auf einer menschenleeren Piste zur Barkley Homestead und übernachteten dort. Hier kamen wir auf den Barkley Highway, verließen das NT und erreichten bei Camoweal dann Queensland. In Camoweal war es nur heiß und das ist eigentlich alles, was über den Ort zu sagen ist. Schnell fuhren wir deshalb weiter nach Mount Isa, der nächsten größeren Stadt. Hier kühlte es endlich etwas ab und wir hatten sogar den ersten Regen.
      Mount Isa ist ein Bergbaustadt mitten im australischen Outback. Man findet bzw. baut hier alle möglichen Erze und andere Bodenschätze ab. Hier ließ ich auch unseren platten Reifen flicken: neuer Schlauch plus Auswuchten = 38 Dollar!! (24 Euro).
      Dann hörten wir von unseren Nachbarn auf dem Campground von einem Untergrundhospital (Underground Hospital). Im II. Weltkrieg war die Gefahr sowie auch die Angst sehr groß, dass die Japaner auch Australien besetzen würden (Luftangriffe auf Broome, Wyndham und Darwin gab es genügend). Für Luftangriffe wäre auch Mount Isa ein potentielles sowie lohnendes Ziel, da hier damals der größte Bleiabbau für Kriegszwecke im pazifischen Raum erfolgte. Da Darwin wie auch Broome nahezu schutzlos den ersten Luftangriffen ausgeliefert waren und auch Krankenhäuser bombardiert wurden, beschlossen die Minenarbeiter in Mount Isa für den Fall der Fälle einfach ein Krankenhaus unterirdisch in einen Stollen zu bauen.
      In ihrer Freizeit trieben sie Stollen in einen Berg und mit amerikanischer Hilfe wurde ein komplettes Krankenhaus im Berg errichtet, ausgestattet mit allem was die damalige (amerikanische) Technik ermöglichte, sogar eine transportable Röntgeneinrichtung war vorhanden.
      Zu einem japanischen Bombenangriff auf Mount Isa bzw. einer japanischen Invasion von Australien ist es ja bekannter Weise nie gekommen. Zum Kriegsende versiegelten dann die Amerikaner, die das Krankenhaus betrieben, das noch voll ausgerüstete aber nicht mehr benötigte Krankenhaus und es geriet irgendwie in Vergessenheit. Per Zufall, für das normale Krankenhaus brauchte man mehr Platz und Planierraupen sollten das Gelände für einen Erweiterungsanbau ebnen, versackte eine davon in einem unerklärlichen Loch, das sich als ein unbekannter Stollen herausstellte und darin befand das noch voll ausgerüstete Krankenhaus. Heute ist es zur Besichtigung frei geben, es ist restauriert aber noch mit den Originalausrüstungsgegenständen ausgestattet. Es war sehr beeindruckend.

      Nun fuhren wir weiter gen Osten, jetzt auf dem Flinders Highway. Dabei passieren wir viele kleine Orte, die manchmal gerade 20 Einwohner haben. In Richmond machten wir Pause auf einem schönen Campground mit See.

      Sofort wurden wir von einem Galah begrüßt. Er ließ sich von uns streicheln und holte sich sein Frühstück sowie die lebensnotwendigen Zwischenmahlzeiten von uns und wurde sehr anhänglich.

      Hier blieben wir erst einmal drei Tage „zwecks Erholung“ und auch, weil es uns einfach gefiel und wir nicht so viel fahren wollten.
      Richmond ist die Stadt der Saurier, speziell des Kronosaurus. Um Richmond herum gibt es sehr viele Fundstellen und im örtlichen Kronosauruscenter ist alles zusammengetragen.

      Der Kronosaurus war ein Raubsaurier und man fand ein komplettes Skelett. Vor dem Museum ist eine aus dem Skelett abgeleitete Plastik erstellt, so muss man sich den Kronosaurus vorstellen.

      Es gibt die Möglichkeit, offiziell in den Fundgebieten nach Saurierknochen usw. zu suchen, die dann im Museum mit Namensnennung der Finder ausgestellt werden. Dieses Angebot richtet sich hauptsächlich an Kinder.
      Wir verließen unseren kleinen Galah und die Saurier und fuhren weiter nach Charter Towers, einer Stadt, die durch die Architektur des auslaufenden 19. Jahrhunderts dominiert wird. Wirklich schön. Da Sonntag ist, waren alle Geschäfte geschlossen und wir fuhren nach einem kleinen Stadtbummel weiter nach Townsville.
      Es wurde langsam kühler aber Barbara litt immer noch unter den Bissen der Sandfliegen während bei mir kaum noch etwas zu sehen war.
      In Townsville, einer Hafenstadt am Barriereriff, werden wir etwa für 1 Woche bleiben. Hier waren wir schon einmal vor 10 Jahren und uns hatte damals die Stadt sehr gefallen. Zwischenzeitlich gab es eine große Flut, hervorgerufen durch starke Regenfälle während eines Cyclons. Dadurch wurden die hafennahen Stadtteile ziemlich beschädigt und in der Wiederaufbauphase nahezu alles modernisiert. So sah es dann auch aus, wir erkannten kaum etwas wieder und waren enttäuscht von Townsville. Unsere Restaurants, auf die wir uns gefreut hatten, existierten nicht mehr, die Innenstadt war tot. Nur das Aquarium fanden wir wieder – wieder ein tolles Erlebnis. Einen Tag verbrachten wir im Aquarium von Townsville und konnten uns an den Rifffischen nicht sattsehen.

      Da wir unsere Fischrestaurants nicht mehr fanden, andere uns aber zu teuer waren, wir aber unbedingt eine Fischplatte haben wollten, fuhren wir in den Fischereihafen und kauften dort unseren Fisch. Auf dem Campground hatten wir dann einen schönen Abend mit der besten Fischplatte der Welt. Auf dem Weg in den Fischereihafen lernten wir noch einen Teil des alten, ursprünglichen Townsville kennen. Aus der Fahrt zum Fischkauf wurde so eine kleine Sightseeing-Tour.

      In der Stadt ist am Küstenstreifen inzwischen eine Strandpromenade mit Strandabschnitten, Swimmingpools, Restaurants und Ferienwohnungen / Hotelkomplexen entstanden. Irgendwie war es angenehm aber für uns doch zu touristisch. Wir relaxten dort für einige Zeit, saßen an einem Tag unter einem großen, schattigen Baum, als Barbara plötzlich das Gekrächze eines ihr nicht ganz unbekannten Vogels hörte und sie aufhorchen ließ. Schwarze Kakadus delektierten sich an den Früchten des Baumes, einer Nussart, zum einen im Astwerk direkt über uns und zum anderen auf der Rasenfläche unter dem Baum. Sie ließen sich durch uns überhaupt nicht stören. Normalerweise sind sie sehr scheu und so konnte Barbara sie in Ruhe ziemlich gut beobachten und auch fotografieren.

      Bild 1: das underground hospital in mount isa
      bild 2: dito
      bild 3: barbaras kleiner galah
      bild 4: das kronosauruszentrum in richmond, links unsere desert queen
      bild 5: barbara ist ganz schön mutig - das kronosaurus in vermutlicher normalgröße
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      michael

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    • fortsetzung bilder townsville

      fortsetzung bilder townsville

      bild 1: untertwasseraquarium townsville
      bild 2: dito
      bild 3. dito
      bild 4: schwarzer kakadu an der promenade in townsville
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      michael

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    • Townsville bis Lightning Ridge, NSW

      9.2. Townsville bis Lightning Ridge, NSW

      Nun wollten wir weiter. Wir hatten genug gesehen. Nachbarn empfohlen uns einen schattigen Campground, nicht so überlaufen und so fuhren wir nach Midget Point. Es entpuppte sich wirklich als ein kleines Paradies. Am 2. Tag erfuhren wir dann allerdings, dass auch Paradiese ihre Tücken haben können: hier waren es die Sandfliegen (auch midgets genannt), die wieder in Barbara ein bevorzugtes Opfer sahen – und das alles trotz intensiver Abwehrmaßnahmen, mit denen wir uns zwischenzeitlich ja gut auskannten.
      Also geht es deshalb weiter zu unserem nächsten Ziel, den Eungella Nationalpark. Hier soll man den Platypus, das einmalige australische Schnabeltier, in freier Wildbahn sehen können. Das dürfen wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Also nichts wie hin.
      Da Eungalla auf einer Hochebene in bergigem Terrain liegt, fahren wir durch eine zauberhafte Landschaft, zum Schluss steile Serpentinen zum Ort. Dort angekommen, fahren wir sofort zu der uns beschriebenen Stelle mit der Aussichtsplattform.

      Auf Informationstafeln steht dort geschrieben, dass die Tiere am Morgen and ab spätem Nachmittag (ab ca. 17.00 Uhr) dort zu sehen seien. Wir erreichen die Stelle ca. um 13.30 Uhr und sehen sofort zwei dieser possierlichen wie seltsamen und beeindruckenden Schnabeltiere. Wir bleiben zwei Stunden dort, können uns nicht satt sehen und haben unzählige Aufnahmen gemacht. Dabei mussten wir sehr aufpassen. Der Platypus tauchte immer nur für ca. 5-7 Sekunden auf, schwamm kurz an der Oberfläche und verschwand dann wieder für mehrere Minuten. Am Grund des Gewässers drehte er die Steine um, um dort Nahrung zu finden. Zum Luftholen tauchte er dann immer wieder kurz auf. Wir mussten uns sehr ruhig verhalten, bei Lärm verschwand dieser kuriose Zeitgenosse sofort.

      Zuätzlich sehen wir noch diverse Schildkröten, eine Wasserschlange, einen sehr großen Fisch und eine Rieseneidechse.

      Später auf dem Campground ist man ganz erstaunt, dass wir um diese Zeit die Tiere sehen konnten und wollte es uns gar nicht glauben, unsere Bilder überzeugten dann allerdings.
      Die nächsten Tage konnten wir ebenfalls von diesem einzigartigen Geschöpf nicht genug bekommen. Zusätzlich machten wir auf den ausgeschilderten Routen Rundtouren, die längste ca. 17 km, mit dem Ergebnis, das Barbaras neue Schuhe nach einem längeren Marsch doch einige Tücken offenbarten. Sie lief sich zwei schöne große Blasen an den Hacken.
      Auf dem Weg zurück zu unseren Platypussen stolperte ich nahezu über eine ca. 1,20m lange, etwas mehr als daumenstarke schwarze Schlange. Sie war erschrockener als ich und suchte sofort das Weite – sie war ca. 1m von mir entfernt. Ob giftig oder nicht, wir konnten es nicht herausfinden und so richtig interessiert daran war ich eigentlich auch nicht.
      Auf dem Weg zurück wurden wir Opfer einer Attacke. Ein Buschhuhn, eine Art Putenvogel, fühlte sich durch uns gestört und versuchte uns aus seinem Revier zu verjagen. Wie wir bald herausfanden, wurden nicht nur wir als störende Eindringlinge betrachtet sondern alles, was an Lebewesen in seine Nähe kam wurde dann vertrieben.

      Auf dem Campingplatz lasen wir in einer Informationsbroschüre etwas über eine Kolonie von Fledermäusen. Die mussten wir natürlich auch sehen. Also suchten wir sie und fanden sie auch recht schnell. So standen wir dann plötzlich auf unserer Suche inmitten von schlafenden Fledermäusen. Die sind hier relativ groß und werden „flying foxes“ genannt. Es ist ein fürchterliches Gewusel und auch relativ laut und sie riechen auch etwas streng. Die meisten hängen von den Ästen und schlafen, andere fliegen gerade ab, andere landen gerade und stören Schlafende, die sich laut beschweren und andere fühlen sich durch uns gestört. Es sind Zehntausende, manche in Augenhöhe nur 1m von uns entfernt. Wir können uns nicht sattsehen, machen unsere Aufnahmen und kehren zum Campground zurück.

      Am nächsten Tag verlassen wir den Eungella Nationalpark und fahren nach Mackay. Dort, im Andergrove Caravanpark, wollen wir drei Tage bleiben. Er ist frei von Sandfliegen, so steht es im Caravanparkführer. Das ist wichtig, Barbara leidet noch immer unter den Sandflybissen.
      Mackay kenne ich noch aus meiner Seefahrtszeit – doch ich erkenne die Stadt kaum wieder bis auf den Hafen, den wir nicht betreten und nur aus der Ferne betrachten dürfen.
      Die Innenstadt ist ziemlich tot doch es gibt hier in einem Cafe einen Frappe, den besten, den wir je hatten.
      Hier planen wir nun in Ruhe, ohne Sandfliegen, unseren weiteren Reiseverlauf. Jetzt soll es weiter in das Outback von Queensland gehen sowie auch nach Lightning Ridge, wo wir Ron und Ronda besuchen wollen und dann natürlich zu Weihnachten Bundaberg und die Schildkröten.
      Der Caravanpark hat eine Besonderheit. Eine spezielle Entenart hat ihn sich als Domizil ausgesucht. Gegen 16.00 Uhr ist Vogelfütterung und dann sind neben den üblichen Rosellas, Sittichen, Kleinstpapageien auch die Enten zu Hunderten hier. Anschließend verteilen sie sich in Gruppen und stolzieren über das Gelände, ähnlich wie nach Ende eines Fußballsspieles, wenn die Zuschauer in Gruppen diskutierend das Stadion verlassen und langsam nach Hause gehen. Es war beeindruckend.

      Von Mackay aus fuhren wir dann über Sarina in das Inland nach Clermont. Clermont ist ein Zentrum der australischen Kohleförderung in Queensland. Die Kohle wird hier im Tagebau gefördert und ist konkurrenzlos billig. Die Minengesellschaft bietet kostenlose Besichtigungstouren an (sicherlich, um die Akzeptanz dieses Eingriffes in die Umwelt zu fördern) und wir buchen diese Tour. Leider verwechselte ich „a quarter to nine mit a quarter past nine“ (08.45 bzw. 09.15) und wir konnten nicht mehr mit und Barbara war mit Recht sauer.
      So guckten wir uns den Ort mit örtlichem Museum an (dominiert natürlich von der örtlichen Kohlenmine) und erfuhren, dass 1916 der Ort durch eine Hochwasserkatastrophe nahezu weg geschwemmt wurde.

      Daran erinnern soll ein Klavier, das am Ortseingang in einem Baum hängt, genau in dem Baum, in dem es 1916 nach der Flut gefunden wurde, ca. in 12m Höhe.

      Aboriginals hatten die damaligen Siedler davor gewarnt, an dieser Stelle den Ort zu errichten. Man hörte nicht auf sie. Schließlich kreuzten sich hier zwei Handelswege und zwei Flüsse, deren Furt genau an dieser Stelle lag. Deshalb war dieser Platz ja gerade ideal für den Ort als Handelsposten. Lange ging es gut, doch dann passierte es. Es gab horrende Regenfälle, die Flüsse nahmen alles Wasser auf, vereinigten sich hier in einer Riesenflutwelle und der Ort wurde dann ohne eine Vorwarnung zu einem großen Teil einfach weggeschwemmt. Viele Menschen verloren dabei ihr Leben. Die paar verbliebenen unbeschädigten Häuser packte man auf Räder und fuhr sie in höher gelegenes Gelände, dem heutigen Clermont.
      Heute ist Clermont auch bekannt unter dem Namen:“ Die Stadt, die auf Rädern von einem Ort zum anderen verlegt wurde“.
      An den entsprechenden Stellen finden sich Informationstafeln, die den genauen Hergang dokumentieren.
      In dem genannten Museum ist die gesamte Entstehungsgeschichte Clermonts dokumentiert. Da findet man Ausstellungstücke wie z. B. Schreibmaschinen oder Küchengeräte aus den 50iger und 60iger Jahren, die in Europa niemand als „museumsreif“ ansehen würde. Aber so ist das eben, die Geschichte der weißen Bevölkerung Australiens ist gerade etwas über 200 Jahre alt – und da sind eben Artefakte im Alter von 50 Jahren schon Antiquitäten. Zum anderen werden hier Dinge aufbewahrt und ausgestellt, die bei uns auf den Müll geworfen würden und in 50 oder 100 Jahren dann verzweifelt wieder gesucht werden.
      Auf dem Campground stehen wir neben aktiven Goldsuchern, die hier ihren Stützpunkt haben. Auch hat sich ein Händler niedergelassen, der das geschürfte Gold auf- und verkauft sowie die notwendige Ausrüstungsgegenstände für die Goldsucher anbietet.

      Von großen Funden haben unsere Nachbarn allerdings nichts erzählt, dafür ist ihr Bierdurst am Abend umso größer. Einer von Ihnen fährt zwar einen gut ausgerüsteten 4wd, schläft aber unter der Plane auf der Pritsche in einem Swagman. Das alles sowie ein Kochgeschirr und die Goldgräberausrüstung scheint sein gesamtes persönliches Hab und Gut zu sein



      bild 1: platypus im eungalla nationalpark
      bild 2: dito
      bild 3: diese rieseneidechse sonnt sich am gegenüberliegenden ufer
      bild 4: wasserschlange direkt unter uns, ca. 100cm lang
      bild 5: unser aggressives buschhuhn
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      michael

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    • fortsetzung bilder eungalla mackay clermont

      fortsetzung bilder eungalla mackay clermont

      bild 1: die fledermäuse (flying foxes) im eungalla nationalpark
      bild 2: dito
      bild 3: die enten vom andergrove caravan park
      bild 4: informationstafel für die verheerende flut von 1916 in clermont
      bild 5: das von der flut in den baum geschwemmte klavier (nachbildung)
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      michael

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    • fortsetzung, auf nach emerald und den carnarvon nationalpark

      fortsetzung, auf nach emerald und den carnarvon nationalpark

      bild 1: der laden für die goldsucher auf dem campground in clermont
      bild 2: das riesige van gogh gemälde in emerald
      bild 3: unseren frechen rosellas auf dem campground in fairbairn dam
      bild 4: barbara und ihr hungriger kookaburra
      bild 5: rosellas und gelbhaubenkakadu im revierkampf um die futtergründe
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      michael

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