Meine Familie hat mich gottseidank nie so unter Druck gesetzt!

Im Zeitalter von Internet und skype mit Kamera ist das doch alles gar nicht mehr so schlimm???
Ich "verbringe" heutzutage mehr Zeit mit meinen Schwestern als ich das jemals in Deutschland gemacht habe.

schlechtes Gewissen hatte ich von anfang wann. Was ist wenn irgenwass passiert und ich oder mein Mann sind nicht da. Aber man kann sich ja immer noch in einen Flieger setzten.

Ich muss saegn mir tut der Abstand zwischen mir unD meiner Familie sehr gut.
Am Anfang waren auch immer die Gedanken, das ich meine 2 jährige Nichte nicht aufwachsen sehe oder das meine Eltern weit weg altern und ich es bereue wenn sie irgendwann nicht mehr da sind.

Aber, wenn ich mehr Zeit mit meiner Familie verbringe geht es einfach nicht gut. Ich will einfach nicht nach ihren Vorstellungen leben. Das fängt an bei meiner beruflichen Zukunft, über wie ich mit meinem Freund umgehe bis hin zu meiner Ernährung... es ist immer nur Streit. Seit ich in DU bin rede ich sogar viel öfter mit meiner Mutter, wir telefonieren mehrmals die Woche, wo wir uns in Deutschland nur anzicken

Wir sind getrennt glücklicher. Daher kann ich getrost Abschied nehmen vom Leben in Deutschland

Abschied ist verdammt hart, auch von den Freunden, aber du scheinst ja keine zu haben

Bist scheinbar der perfekte Neu-Australier!

ich mach mir durchaus auch gedanken

meine omi wird mir schon super heftig fehlen - anderweitig gehts mir da eher wie backontrack ... der abstand wird für uns nur hilfreich sein

meine freunde werden mir schon fehlen, aber da ich ein offener mensch bin werd ich auch dort irgendwann wieder einen kleinen kreis um mich versammeln können

und ich glaub durch die moderne technik ist wenn man das möchte, recht einfach zu kommunizieren - ja klar das umärmeln wird nicht mehr da sein - aber zur seite stehen ist dennoch möglich

Es ging auch nur um das "Verabschieden", und da ist es egal ob Familie oder bester Freund/in!

In Australien scheint auch nicht immer die Sonne, aber das wirst du auch noch merken.
In der Euphorie des Auswanderns sieht man alles in einem anderen Licht, das war bei mir bestimmt genauso.

Man kann trotzdem mal schnell in die alten Welt fliegen falls ein Notfall eintrifft

Und danke für deine Belehrungen, du scheinst ja eh alles besser zu wissen. Deine nette PN sehe ich hiermit als beantwortet

Hallo,
ich gebe jetzt mal meinen Senf dazu und zwar aus der Sicht der "Verlassenen"

Ich beziehe mich hier auf meinen Sohn,der mit Beginn des Studiums als 19 jähriger, den heimischen Herd verlassen hat und seitdem in Taiwan,Australien,Dubai und nun in der Schweiz lebt.
Wenn man ein Kind gehen lässt,tut das unglaublich weh und es zerreisst einen fast.
Aber: Kinder sind eine Leihgabe und man muss sie gehen lassen,früher oder später.Wichtig scheint mir,dass die Kommunikation nicht abreisst, Möglichkeiten sind genug da das zu verhindern. Ich habe immer versucht die Kinder ab einem gewissen Alter ihr eigenes Leben leben zu lassen und ihnen klar zu machen,dass sie für ihr Glück selber verantwortlich sind,aber auch mit den Konsequenzen ihrer Entscheidungen leben müssen.
Als Eltern sollte man sich zeitig darüber klar sein,dass es nach den Kindern auch noch ein Leben gibt,für das man wiederum selber verantwortlich ist und nicht die Kinder.
Ich freue mich,wenn sie zu Besuch kommen und Zeit mit mir verbringen,was nicht immer leicht ist,da ja auch die Freunde Ansprüche haben.
Da fällt mir der Spruch von J.W.v. Goethe ein:
Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen:Wurzeln und Flügel

Liebe Grüsse,Anne

Wenn es hier nur einen Like-Button gäbe

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Wie meinst du das jetzt?
Gruss Anne

Das ich deine Einstellung gut finde

Ich nochmal.
Im übrigen hatte ich die gleiche Situation hier auch schon mal,aber genau umgekehrt.
Als ich ernsthaft mit dem Gedanken gespielt habe,alles in Bewegung zu setzen um nach australien zu gehen,hatte ich meine liebreizende Tochter (sie ist wirklich lieb und süss) als Häufchen Elend hier sitzen und sie erklärte mir mit tränenerstickter Stimme:"Du kannst uns doch nicht verlassen".
Ich hab ihr dann mal klar gemacht,dass sie mich auch nicht gross gefragt hat als sie ausgezogen ist und dass ich nach nunmehr 24 Jahren in denen ich immer für die Kinder da war auch wieder ein Recht auf ein eigenes Leben habe.
Aber es scheint ein allgemeines Problem zu sein.Ich werde in der Nachbarschaft schief angeguckt seit ich bei einem Kaffeeklatsch (ich liebe solche events)geäussert habe,dass ich mich nicht dazu berufen fühle evl. Enkelkinder grosszuziehen und meine Planung,Urlaub etc. nach den Lebensumständen der restlichen Familie auszurichten.Tödliche Blicke trafen mich dann als ich von der Möglichkeit der Auswanderung sprach.
Hintenrum wurde dann gefragt,ob ich immer so egoistisch sei.
Tatsache ist aber,dass immer die Sorge bleibt,dass einem Menschen den man liebt und dem man nahe ist etwas passiert.Nur,das kan in 10,100,1000 oder 1600 km passieren.
Gruss Anne

Original von Aussi-Anne
seit ich geäussert habe,dass ich mich nicht dazu berufen fühle evl. Enkelkinder grosszuziehen und meine Planung,Urlaub etc. nach den Lebensumständen der restlichen Familie auszurichten.

Richtig, Anne. Haette von mir sein koennen.