Mein Grund fuer den Umzug nach Australien ist ein australischer Ehepartner, der seine Zeit in Deutschland ‚gemacht‘ hat und nun an der Reihe ist mit Zuhause sein.

Vorneweg: es gibt viel Schoenes hier, an vorderster Stelle natuerlich die Natur. Wetter ist auch oft schoen.
Das taegliche Leben ist im grossen und ganzen nicht wirklich anders als in Europa, man arbeitet (im Idealfall) es gibt Buerokratie, nette Leute und totale Idioten, manches ist besser geregelt als daheim, manches schlechter. Vieles ist einfach Geschmackssache.

Schattenseiten sind somit hauptsaechlich persoenliche Praeferenzen, wuerde ich sagen. Fuer mich sind das: Europa ist viiiiiel zu weit weg – I liebe Europa und seine Vielfaeltigkeit, das schnelle und guenstige Reisen dort. Von hier wegzukommen, besonders mit Kindern im Schlepptau, kostet ein Vermoegen. Von Australien habe ich schon viel gesehen, es ist immer noch schoen aber reisst es nicht mehr so wie frueher mal.

Freunde und Familie....man was gehen mir diese verabredeten (wegen Zeitverschiebung) skype Termine auf den Senkel. Aehnlich tiefe Freundschaften habe ich hier nicht gefunden, wir wohnen allerdings auch ziemlich abgeschieden und da ist die Auswahl dann auch doerflich beschraenkt. Gebrechliche, alte Eltern – wie oft man sich wohl noch face-to-face sieht ? Dazu ein latentes Schuldgefuehl, dass unsere Kinder jetzt wenig Kontakt zu den Grosseltern und Tanten/Onkeln/Cousins haben und der Kontakt in DE sehr intensiv war.

Mir fehlt das Gefuehl, dass ich hier wirklich dazugehoere. An der Sprache liegts nicht, aber ich fuehle mich auch nach fast 4 Jahren wie ein Dauertourist, schwer zu beschreiben.

Fortbewegung, fuer ALLES braucht man ein Auto, total nervig. Again, in den Staedten ist das natuerlich besser als hier bei uns auf dem Dorf. Aber selbst in Cairns (immerhin viertgroesste Stadt in QLD), wo wir auch ein Jahr gewohnt haben, ist der oeffentliche NV ziemlich traurig und man ist ohne Auto verloren.

Atmosphaere/Charme – fehlt mir hier sehr oft, ist eben ein junges Land. Bauweise viel zu oft viel zu langweilig, eine Kleinstadt sieht aus wie die naechste und dabei oft nicht mal huebsch.

Fuer den Anfang sollte das reichen an Schattenseiten, denke ich:D

ABER, wenn ihr nicht mit dem Gedanken kommt „das ist jetzt fuer immer“, dann kann es eine nette Erfahrung werden, fuer ein paaar Jahre auf jeden Fall zu empfehlen !

Viel Freude dann im Visadschungel

Original von Stine
Mein Grund fuer den Umzug nach Australien ist ein australischer Ehepartner, der seine Zeit in Deutschland ‚gemacht‘ hat und nun an der Reihe ist mit Zuhause sein.

Vorneweg: es gibt viel Schoenes hier, an vorderster Stelle natuerlich die Natur. Wetter ist auch oft schoen.
Das taegliche Leben ist im grossen und ganzen nicht wirklich anders als in Europa, man arbeitet (im Idealfall) es gibt Buerokratie, nette Leute und totale Idioten, manches ist besser geregelt als daheim, manches schlechter. Vieles ist einfach Geschmackssache.

Schattenseiten sind somit hauptsaechlich persoenliche Praeferenzen, wuerde ich sagen. Fuer mich sind das: Europa ist viiiiiel zu weit weg – I liebe Europa und seine Vielfaeltigkeit, das schnelle und guenstige Reisen dort. Von hier wegzukommen, besonders mit Kindern im Schlepptau, kostet ein Vermoegen. Von Australien habe ich schon viel gesehen, es ist immer noch schoen aber reisst es nicht mehr so wie frueher mal.

Freunde und Familie....man was gehen mir diese verabredeten (wegen Zeitverschiebung) skype Termine auf den Senkel. Aehnlich tiefe Freundschaften habe ich hier nicht gefunden, wir wohnen allerdings auch ziemlich abgeschieden und da ist die Auswahl dann auch doerflich beschraenkt. Gebrechliche, alte Eltern – wie oft man sich wohl noch face-to-face sieht ? Dazu ein latentes Schuldgefuehl, dass unsere Kinder jetzt wenig Kontakt zu den Grosseltern und Tanten/Onkeln/Cousins haben und der Kontakt in DE sehr intensiv war.

Mir fehlt das Gefuehl, dass ich hier wirklich dazugehoere. An der Sprache liegts nicht, aber ich fuehle mich auch nach fast 4 Jahren wie ein Dauertourist, schwer zu beschreiben.

Fortbewegung, fuer ALLES braucht man ein Auto, total nervig. Again, in den Staedten ist das natuerlich besser als hier bei uns auf dem Dorf. Aber selbst in Cairns (immerhin viertgroesste Stadt in QLD), wo wir auch ein Jahr gewohnt haben, ist der oeffentliche NV ziemlich traurig und man ist ohne Auto verloren.

Atmosphaere/Charme – fehlt mir hier sehr oft, ist eben ein junges Land. Bauweise viel zu oft viel zu langweilig, eine Kleinstadt sieht aus wie die naechste und dabei oft nicht mal huebsch.

Fuer den Anfang sollte das reichen an Schattenseiten, denke ich:D

ABER, wenn ihr nicht mit dem Gedanken kommt „das ist jetzt fuer immer“, dann kann es eine nette Erfahrung werden, fuer ein paaar Jahre auf jeden Fall zu empfehlen !

Viel Freude dann im Visadschungel

What she said! Das war wirklich ein gelungener Post, Stine!

Ich bin nach meinem Studium der Liebe wegen hier geblieben und wie Stine gesagt hat, ist hier manches schoener,abderes eben nicht,hat es bei mir gut 10 Jahre gedauert bis ich mich hier wirklich zuhause gefuehlt habe. Mir hat es in Dtl immer gut gefallen,ich wollte ja nicht weg, vielleicht lag es daran.

Mittlerweile bin ich hier zuhause, vermisse meine Familie nur noch an Geburtstagen und Weihnachten und meine Freunde sind auch alle hier. Mit alten Freunden/Bekannten komm ich kaum noch klar, weil man halt doch in einer anderen Welt lebt (auf jeden Fall, wenn man in QLD wohnt).

Ich habe mittlerweile meine Niche hier gefunden, habe immer noch meinen Partner, einen absoluten Traumjob, lebe in einer gemuetlichen Kleinstadt mit Atmosphere und bin von hilfsbereiten Leuten umgeben. In die Anonymitaet Deutschlands zurueck? Never!

Original von oceanaussi
Mir hat es in Dtl immer gut gefallen,ich wollte ja nicht weg, vielleicht lag es daran.

Ja, mir hat es in Deutschland auch immer gefallen und wir hatten auch nicht wirklich vor Deutschland zu verlassen. Bis mein Mann dann ein unerwartetes Jobangebot erhielt und wir 6 Wochen spaeter im Flieger nach OZ sassen.

Ich hatte vorher schon 6 Jahre in den Staaten gelebt, insofern wusste ich das es zumindest sprachlich keine Barrieren geben wuerde. Das und die Moeglichkeit zu arbeiten waren mir am wichtigsten. Der Rest war pure Abenteuerlust ... wenn uns Australien nicht gefallen haette waeren wir eben wieder zurueck oder auch ganz woanders hingegangen.

Aber es hat uns gefallen - gefaellt uns immer noch ... je laenger hier sind desto besser! Vieles ist anders. Ich denke wir sind um einiges Entspannter hier - gluecklicher auch, was sicherlich mit dem Sonnenschein den man in QLD abbekommt zusammen haengt und mit den Menschen die ich im grossen und ganzen offener, hilfsbereiter und wertfreier finde als in Deutschland.

Ich finde es schoen das sich die Leute hier sich selbst nicht so wichtig nehmen und man nicht schief angeschaut wird wenn man zum Beispiel Barfuss im Supermarkt steht. Passiert mir naemlich ganz gerne mal

Wir haben hier viele Menschen getroffen die ganz genau so ticken wie wir und unsere Freundschaften zu Australiern sowie auch zu anderen Ex-Pats fuehlen sich genauso tief an wie zu meinen Freunden in Deutschland.

Schattenseiten? Eine Schattenseite ist wie Stine sagt die Entfernung zu Europa (wir waren seit wir vor ueber 5 Jahren hergezogen sind nicht mehr in Europa - einerseits weil wir es gar nicht doll vermissen, andererseits weil es eben teuer und weit weg ist und man nicht so viel Urlaub hat). Allerdings waere Australien auch nicht Australien wenn es nicht (geographisch) am Arsch der Heide liegen wuerde.

Und teuer ist es, aber dafuer verdient man auch entsprechend mehr und zahlt weniger Steuern so das es sich unter dem Strich eh wieder ausgleicht.


Gruss,
Yvonne

Ich werde Anfang 2013 meine Zelte in Deutschland abbrechen und mein Glück in Australien versuchen.
Ich tue das alleine.

Warum? Darauf kann ich eigentlich gar keine rationale Antwort geben. Ich war 2008/2009 dort um meine engsten Freunde ein paar Wochen über die Feeritage auf ihrem Work & Travel zu begleiten.

Und seit dem ist mein Herz einfach irgendwie dort geblieben. Es ist einfach mein persönlicher Traum, zumindest eine Zeit lang in Australien zu leben.
Ich glaube, dass ich das tun muss, weil ich es sonst immer bereuen werde.

Ich verdiene hier ganz gut als Informatiker, habe eine tolle Wohnung im coolsten Stadtteil von Essen, habe ein paar sehr gute Freunde - aber ich bin nicht glücklich, immernoch auf der Suche nach Selvstverwirklichung.

Australien ist momentan einfach ein Teil von mir selbst, ich muss da hin.

Ich mache mir aber nichts vor, ich habe mich jahrelang informiert und weiss, dass dieses Land nicht Lummerland ist

Ich weiss auch, dass ich möglicherweise schon nach Wochen (worst case) wieder nach Hause reise, weil ich merke was für einen schrecklichen Fehler ich gemacht habe, habe keine Wohung mehr und vileicht auch keinen Job und kein Geld.
Aber ich werde es wenigstens versucht haben, alleine darauf kommt es mir erst mal an.
Meine Familie ist sehr lokal fixiert, ich wäre glaub ich der erste, der Deutschland zumindest Zeitweise den Rücken kehrt.

Ich hör jetzt lieber mal auf zu schreiben, das führt glaub ich nicht zu einer Antwort auf die iegentliche Frage

Hallo
Negativ:Sich ein Eigenheim anzuschaffen ist in Deutschland bezahlbarer als wie Australien.Viel zu hohe Immobilienpreise
Positives:Weihnachten am Strand grillen und feiern.

Original von walkabout
Hallo
Negativ:Sich ein Eigenheim anzuschaffen ist in Deutschland bezahlbarer als wie Australien.Viel zu home immobilienpreise.

Huhu, genau das sehen wir anders. In Deutschland hätten wir nie im Leben ein Haus oder auch nur eine stadtwohnung kaufen können. Am Ende des Geldes war immer noch so viel Monat übrig das das mit der Anzahlung so gar nicht klappen wollte.

Hier hatten wir das Glück durch den Aufenthalt auf 457 Visa in der Lage zu sein ziemlich viel Geld auf die Seite zu legen (durch LAFHA). 2 Wochen bevor wir unsere PR hatten waren wir Hausbesitzer :D.

Gruß,
Yvonne

Original von walkabout
Hallo
Negativ:Sich ein Eigenheim anzuschaffen ist in Deutschland bezahlbarer als wie Australien.Viel zu hohe Immobilienpreise
Positives:Weihnachten am Strand grillen und feiern.

Die Imobilienpreise in Deutschland sind billiger, dafuer muss man dort aber jeden Euro zum Bezahlen der Imobilie drei mal versteuern und das auch noch sehr hoch.
Nicht umsonst ist das Verhaeltnis von Hauseigentuemern und Mietern,
in Australien genau umgekehrt wie in Deutschland.

In Deutschland haben nur etwa ein Drittel der Bevoelkerung ein eigenes Haus, bzw. Wohnung.
In Australien zwei Drittel.

Mein Grund war eine australische Frau, die ihr Heimatland mehr liebt als ich meines und die viel mehr Familie hier hat als ich in Deutschland.

Trotzdem habe ich mir das Land erst mal genau angesehen.
Als ich dann wusste, dass in Australien die Gesetzeslage so ist, dass man hier als Arbeiter nicht auch noch hunderttausende Wirtschaftsfluechtlinge und Griechenland mitfinanzieren muss, stand meine Entscheidung fest.

Hallo
Also in Flensburg konnten wir uns ein Reihenendhaus für 75.000€ kaufen.Mit gr.Grundstück und einen kleinen Bach am Ende.Hatte 20.000€ Eigenkapital und für 15.000€ renoviert.Zahle monatlich 280 € für Zinsen und Tilgung.Das wären in AUS$ 350 monatlich.
Ich fand kein Haus in Fremantle und Umgebung für 100.000 A$.Wir hätten uns ein Haus kaufen können für 350.000A$ aber da hätten wir beide(meine Frau und ich)wirklich ackern müssen um Zinsen und Tilgung bezahlen zu müssen.Zinssatz ist ausserdem noch niedriger in Deutschland.

Hallo
Von was für Steuern redest du?Ich zahle keine Steuern auf Zinsen und Tilgung.Zahlte eine Grunderwerbsteuer und jährlich 132 € ans Finanzamt.
Warum man sich in Deutschland kein Eigenheim leistet liegt daran,weil Leute in Ballungsgebiete wohen.Wohne an der dänischen Grenze und in Dänemark haben die meisten auch Eigenheim.

Huhu,

In Hamburg sehen die Preise aber anders aus, und ein Reihenhaus hätte ich eh nicht gewollt :D. Schon eher eine Altbau Stadtwohnung und die gibt's auch nicht für 75k euronen....

Wir sind froh jetzt hier ein großes Haus mit Garten 6km vom Stadtzentrum zu haben, auch wenn wir sicherlich nicht für immer dort wohnen wollen ... Irgendwann soll die Hütte vermietet werden und wir ziehen auf's Land

Gruß,
Yvonne

Fakt ist, dass in Deutschland etwa 30% ein Eigenheim haben und etwa 70% in Miete wohnen.

In Australien haben 70% der Bevoelkerung ein Eigenheim und 30 % wohnen in Miete.

Wenn es in Deutschland noch billiger waere zu bauen oder was zu kaufen,
als in Australien, dann waeren nicht so viele in Miete.

In Deutschland kann kaum noch einer bauen oder was kaufen,
weil vom Brutto zu wenig Netto bleibt und das liegt an den Steuern und Abzuegen.
Trotz der ueberzogenen Preise in Australien, ist es hier einfacher zu bauen, als in Deutschland.
Der Sohn meiner Frau baut mit 32 Jahren, nun schon das zweite grosse Haus.
Der juengere Sohn, mit 29 Jahren, gerade sein erstes.
Beide in Brisbane, nicht im Outback.

Da muss ich mich in allen Punkten anschließen und auch nochmal betonen wie angenehm es ist in Oz nicht schief angeschaut zu werden wenn man mal wieder barfuß oder in ner abgeschossenen Jogginghose daherkommt. Bin gerade auf Urlaub in D, Bayern genauer gesagt und merke das gerade extrem und muss immer tief durchatmen wenn meine Mutter mich darauf hinweist mich doch bitte schön 'zam zurichten

Ich erkläre den Unterschied oft gerne mit dem Handwerker im Blaumann. In Deutschland geht der erst Heim und zieht sich um. In Oz geht der gleich so in den Supermarkt.. Und keiner schaut ihn schief an!

Das ist typisch deutsch, wir sind halt ein bischen Shizo. Was das Bauen angeht, das ist in ländlichen gegenden recht günstig.
Und Kaufen ist billiger als je zuvor, und im Grunde damit völlig überflüssig, überhaupt noch etwas zu Mieten.
Trotzdem kaufen nur wenige, auch heute.

Das dürfte an einer Mischung aus Mentalität und mangelnde Information liegen, jedoch sicher nicht an den Preisen.

Da wird auch viel Angst dabei sein.
Hab ich naechstes Jahr noch einen Job?
Was wird mit dem Euro?..etc.
Wenn man in Deutschland mit 45 den Job verliert, bekommt man ja so gut wie nichts mehr.

Wenn man kein Haus hat in Deutschland, koennen sie es auch nicht mit einer Zwangshypothek belegen, wenn alles den Bach runter geht.

Ein Haus ist stets nur so viel wert, wieviel jemand bereit ist, dafuer zu bezahlen.
Flensburg kann mit der Brauerei, Beate Uhse und ein paar kleinen Werften nicht viel Kapital binden. Die Flensburger Foerde hat aber auch Straende, an denen man (auch Weihnachten) Grillen und Feiern kann. Man kann in Deutschland ja immer noch oeffentlich Gluehwein trinken, nehme ich mal an...
Perth und Freo haben einen 'anderen' Arbeitsmarkt als Flensburg.
Einige Forenteilnehmer wissen ggf (noch), wie sehr ich von WA begeistert bin. Die einzige (aktuelle) Schattenseite fuer mich ist das Wetter in WA. Ich habe bei mir -8 Grad und 20cm Schnee, was aktuell nicht so schlimm ist. Wenn der Winter in den kommenden Jahren sehr nervt, komme ich runter...

Was es auch nicht so einfach zu finden gibt hier: Australier, die Pro und Contra Listen erstellen bevor sie umziehen