Was wird aus Holden?

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    • Was wird aus Holden?

      Hallo,


      die ewige Debatte der inkompetenten Bande um Tony Abbot verrsteht einfach nicht, dass eine lokale Autoindustrie notwendig ist.

      ALLE 13 Nationen, die Automobile produzieren, unterstuetzen direkt oder indirekt die jeweiligen nationalen Unternehmen.

      Die USA zahlen ueber 200 Dollar pro Einwohner Zuschuss, in Deutschland sind es immerhin noch 80 Dollar und in Australien 18....18...eins und acht.

      Wie bescheuert muss man als Regierung sein, eine von Holden geforderte jaehrliche finanzielle Unterstuetzung von 150 Millionen Dollar zu ignorieren und todzuschweigen.

      Die Folgen, sind viel teurer, wenn man bedenkt, dass 65000 Arbeitsplaetze auf dem Spiel stehen, die direkt von der Automobilindustrie in Australien beschaeftigt wird. Geht naemlich Holden, geht auch Toyota, nachdem Ford schon dieses Jahr angekuendigt hat, dass 2016 schluss ist.
      Unberuecksichtigt sind dabei noch kleine Laeden und Fish & Chip shops, die von grossen Unternehmen indirekt abhaengen.

      Und wenn sich die Regierung schon weigert, 150 Millionen Dollar jaehrlich zu zahlen, warum sparen wir uns dann nicht auch die 3 Milliarden Dollar, mit der die australische Rohstoffindustrie jaehrlich gefoerdert wird.
      Oder wie waere es mit der Aufgabe des "negative gearing" fuer gierige Hausbesitzer, die die Taschen nicht voll genug bekommen. Genau das abartige negative gearing kostet den australischen Steuerzahler jaehrlich 4 Milliarden (keine 150 Millionen).


      Diese Debatten zeigen einfach nur mal wieder, wie inkompetent die australische Regierung ist, wenn es um das Managen der Wirtschaft geht.


      The Moose
      Wo ist mein VB ?!?!
    • RE: Was wird aus Holden?

      Hallo,

      sehr interessanter Post den du hier schreibst.

      Und so wie ich es lesen eine wirklich berechtigte Frage; was wird aus Holden?

      Ich denke, dass das fast vollständige Fehlen einer klassichen Industrieproduktion in Australien (so wie es in Europa, Nordamerika und auch schon teilweise in den aufstrebenden Märkten Asiens und Südamerikas zu finden ist) in der Zukunft sowieso noch ein Problem werden wird für Australien. Und dann von Seiten der Regierung noch das bisschen an klassischer Industrie nicht unterstützen zu wollen ist schon "gewöhnungsbedürftig".

      So wie ich es vor einiger Zeit mal bei einer Reportage im Fernsehen gehört habe: Australien: rohstoffmäßig ein Gigant, industriell ein Zwerg auf Dritt-Welt Niveau.

      P.S.: Habe aus lauter Interesse mal versucht die 13 autoproduzierenden Nationen zusammenzubekommen; 12 habe ich geschafft: Deutschland, Frankreich; Italien, Schweden, Spanien, Tschechien, Rumänien, USA, Südkorea, China, Indien, Japan...und eine fehlt mir noch. ?( (abgesehen von Australien)
    • RE: Was wird aus Holden?

      Original von matt

      P.S.: Habe aus lauter Interesse mal versucht die 13 autoproduzierenden Nationen zusammenzubekommen; 12 habe ich geschafft: Deutschland, Frankreich; Italien, Schweden, Spanien, Tschechien, Rumänien, USA, Südkorea, China, Indien, Japan...und eine fehlt mir noch. ?( (abgesehen von Australien)


      Russland...?? denke ich.
      2002 - Darwin - Brisbane (Sep)
      2005 - Tassi - Perth - Darwin (Sep/Okt)
      2008 - Tassi - Adelaide - Darwin (Sep/Okt)
      2010 - Tassi (März)
      2010 - Sydney - Darwin (Sep)
      2014 - Tassi (Nov)
    • RE: Was wird aus Holden?

      Original von matt
      Hallo,

      sehr interessanter Post den du hier schreibst.

      Und so wie ich es lesen eine wirklich berechtigte Frage; was wird aus Holden?

      Ich denke, dass das fast vollständige Fehlen einer klassichen Industrieproduktion in Australien (so wie es in Europa, Nordamerika und auch schon teilweise in den aufstrebenden Märkten Asiens und Südamerikas zu finden ist) in der Zukunft sowieso noch ein Problem werden wird für Australien. Und dann von Seiten der Regierung noch das bisschen an klassischer Industrie nicht unterstützen zu wollen ist schon "gewöhnungsbedürftig".

      So wie ich es vor einiger Zeit mal bei einer Reportage im Fernsehen gehört habe: Australien: rohstoffmäßig ein Gigant, industriell ein Zwerg auf Dritt-Welt Niveau.

      P.S.: Habe aus lauter Interesse mal versucht die 13 autoproduzierenden Nationen zusammenzubekommen; 12 habe ich geschafft: Deutschland, Frankreich; Italien, Schweden, Spanien, Tschechien, Rumänien, USA, Südkorea, China, Indien, Japan...und eine fehlt mir noch. ?( (abgesehen von Australien)



      Ich hatte mich vertippt. Es waren 19 laut ABC.

      Russland, Brasilien, Taiwan, Argentinien, Mexiko, Kanada entwickeln und produzieren auch.....sogar der Iran.

      Das Problem geht eigentlich noch viel weiter.
      Bedenkt man einmal, dass Australien im primaeren Sektor exzellent aufgestellt ist (Rohstoffgewinnung, Landwirtschaft) und im einfachen sekundaeren Sektor gerade noch vertreten ist (einfache Produkte etc.) , fehlt es fast komplett an High Tech und komplexer Industrieproduktion.

      Es wird also kein Wert addiert (value added), weil man Loecher in die Erde graebt und es dann in billige Produktionslaender verschifft.

      Der Lebensstandard soll aber wie in einem High tech Land gezahlt werden. In Japan , der Schweiz, Schweden und Norwegen sind die Loehne berechtigterweise hoch, weil diese Nationen nicht mehr wie Australien im primaeren Industriesektor veroeden, sondern sich eine High-Tech und Hochlohn- Wirtschaft aufgebaut haben.

      Entweder man halbiert die Preise und Kosten in Australien (JAAAA, auch die ueberzogenen Hauspreise), verlangt nicht mehr exorbitantes Geld fuer lebensmittel und passt die Preisspanne an den primaeren Industriesektor an ODER man gibt sich endlich mal Muehe und baut sich eine High-Tech Industrie / Wirtschaft auf, die auch die hohen Preise gerechtfertigt.

      Diese Kluft zwischen dritte Welt Wirtschaft (primaerer Sektor) und erster Welt Lebenshaltungskosten, hat eigentlich nur dazu gefuehrt, dass Australien die am hoechsten verschuldeten Privathaushalte der Welt hat. Weit mehr noch als die USA. Verstaerkt wird das ganze noch durch den Faktor, dass das Wort "humble" eigentlich voellig unbekannt ist.


      the Moose
      Wo ist mein VB ?!?!
    • RE: Was wird aus Holden?

      ..wie wärs mit großbritannien, russland, brasilien und mexiko, wenn auch letztere "nur vw", da auch südafrika.
      ich bestehe nicht auf vollständigkeit.
      ciao
      michael
      michael
    • Der Bericht ist traurig zu lesen!

      Wie auch der folgende Link, der alles nochmal in deutsch beschreibt:

      nzz.ch/wirtschaft/wirtschafts-…-in-australien-1.18202290

      Gegen den großen und mächtigen GM Mutterkonzern zu kämpfen ist sicherlich schwer, aber das da eine Sache, die meiner Erfahrung nach ein Stück weit australienweit Identifikation stiftet und so etwas wie "allgemeines Kulturgut" ist verschwinden wird ist traurig. Auch wenn die Marktbedingungen seit Jahren schwer sind.

      Da hat Opel dem GM Konzern einen besseren Kampf geboten (und ist sicher noch nicht durch, aber m.M. nach auf einem ganz guten Weg).
    • Hallo...



      nun ist es amtlich. Schade.


      Die angefuehrten argumente sind aber laecherlich, die da waeren:

      -hoher australischer Dollar
      -hohe Produktionskosten
      -kleiner Heimatmarkt
      -extrem diversifizierter Markt



      Waehrend ich den letzten beiden Punkten noch zustimmen wuerde, schmunzel ich ueber die ersten beiden Argumente.

      Der Euro steht um einiges hoeher als der australische Dollar und trotzdem produzieren Hochlohnlaender wie Deutschland, Schweden und Frankreich Autos im eigenen Land.

      Und zum Thema hohe Produktionskosten kann ich auch nur sagen, dass Deutschland die Buerokratie erfunden hat und mit dem "red tape" wahrscheinlich den ganzen Erdball einwickeln koennte und trotzdem produziert Deutschland Fahrzeuge.


      Es ist die australische krankhafte Ideologie der "freien Marktwirtschaft" (die es im Prinzip gar nicht gibt...wie naiv), das man partout keine Privatunternehmen unterstuetzen will (egal wie wichtig sie fuer die Gesamtwirtschaft sind und egal wie viel sie zum BIP beitragen).

      Andere Staaten unterstuetzen die Autoindustrie aber. Eigentlich alle ausser Australien.
      Als General Motors 2009 bankrott ging, haben Die regierungen ( !!! ) der USA und Kanada ALLE Aktienanteile von General Motors uebernommen und es praktisch verstaatlicht. Erst vor ein paar Tagen hat man die Aktien wieder abgestossen und GM re-privatisiert , wobei die USA allein 10 Milliarden US-Dollar verloren hat....und in Australien regt man sich ueber 150 Millionen pro Jahr auf, die zudem noch mehr als 8 Milliarden Dollar in der Wirtschaft generieren.

      Ich hatte es erwaehnt. Amerika unterstuetzt deren Autoindustrie mit ca. 220 Dollar pro Fahrzeug, Deutschland 80 Dollar und Australien 18 Dollar.

      Holden hat um 150 Millionen Dollar pro Jahr gebeten, um eine Schluesselindustrie in Australien am Leben zu halten. Tony Abbot und Joe Hockey haben nein gesagt. Wie dumm.
      Die Kosten, um die 30000 Mitarbeiter nun umzuschulen, weiterzubilden oder mit Centrelink und Arbeitslosenhilfe durchzufuettern wird wesentlich mehr pro Jahr kosten, als die 150 Millionen, um die Holden gebeten hatte.

      Es waren Plaene fertig fuer zwei neue Modellreihen, die in Australien entwickelt und produziert werden sollten und daraus wird nun nichts.

      Die von mir erwaehnten finanziellen Unterstuetzungen fuer die "mining industry" (3 Milliarden Dollar pro Jahr) und das daemliche negative gearing fuer Hausbesitzer (4 Milliarden Dollar Steuergelder pro Jahr) lasse ich mal ganz aussen vor.

      Entweder unterstuetze ich alle oder keinen und nichts. Aber diese Eliten um Tony Abbot (fahren natuerlich keinen Holden oder Ford oder Toyota)...es muss schon was protzigeres sein haben natuerlich gute Kontakte zu Gina Reinhardt und andere "mining magnates", haben ihre 12 Zimmer Mac Mansions.....warum sollte sie also die australische Autoindustrie interessieren.


      Interessant auch die Tatsache, das gerade vor zwei Tagen das Freihandelsabkommen zwischen Australien und Suedkorea durchgewunken wurde.

      Der Holden Cruze ist naemlich nichts anderes als ein Chevrolet Cruze der bei General Motors in Korea ebenfalls vom Band laeuft. Um die Fertigungskapazitaeten neben dem Holden Commodore/Caprice in Elisabeth/ South Australia besser ausnutzen zu koennen, hatte man sich vor Jahren darauf geeinigt, einen Teil der Cruze Produktion nach South Australia zu verlegen.

      Nun hat man aber das Freihandelsabkommen mit Suedkorea und kann den Cruze in Suedkorea produzieren und ohne Einfuhrbeschraenkungen nach Australien exportieren. Wozu also noch in South Australia produzieren?
      Und eine Modellreihe (Commodore/Caprice) sind nicht genug, um eine Holden Fabrik am Leben zu halten.

      Verstaerkt wird das ganze noch, da General Motors ebenfalls angekuendigt hat, keine in Suedkorea produzierten Chevrolet Modelle mehr in Europa zu verkaufen, um Opel (auch ein General Motors Tochterunternehmen wie Holden und GM/ Chevrolet in Suedkorea) dort keine Konkurrenz zu machen.
      Das sind immerhin ca. 120000 suedkoreanische Chevrolets im Jahr, die in Suedkorea nun nicht mehr produziert werden muessen. Das wollte man bei Chevrolet Suedkorea aber nicht hinnehmen und die Kapazitaeten, die durch die Aufgabe des europaeischen Markt nun frei wurden/werden, koennen durch die Aufgabe von Holden und die Einfuehrung des Freihandelsabkommen zwischen Suedkorea und Australien ohne Huerden nach Australien geschifft werden. man verliert ind Suedkorea also keine Produktionskapazitaeten.

      Gewinner?

      General Motors in den USA...spart Geld durch neue globale Ausrichtung und Restrukturierung

      Opel in Europa ....hat einen direkten Konkurrenten weniger durch die Aufgabe des europaeischen Marktes durch Chevrolet Korea

      Chevrolet Suedkorea...die verlorengeglaubten Kapazitaeten aus dem Europa Geschaeft koennen nun dank des Freihandelsabkommen zwischen Australien und Suedkorea aaufrechterhalten werden, indem man die Fahrzeuge ohne Huerden nach Australien / Neuseeland exportiert


      Verlierer?

      Holden in Australien...verliert Arbeitsplaetze, Produktionskapazitaeten und eine Traditionsreiche Marke.


      Ganz schoen erbaermlich so viel Inkompetenz und traurig fuer die Mitarbeiter.


      Ein Land mit dritter Welt Wirtschaft aber erste Welt Einkommen muss irgendwann zwangsweise vor die Hunde gehen, weil keiner bereit ist, diese Kluft auszugleichen.

      Entweder erschaffe ich eine erste Welt Wirtschaft damit die erste Welt Einkommen gerechtfertigt werden koennen oder ich behalte meine dritte Welt Wirtschaft, grabe weiterhin Loecher in die Erde und pflanze Bananen und Mangos , muss dann aber auch die Loehne und Hauspreise auf drittes Welt Niveau herunterbringen.

      Ganz einfache Wirtschaftstheorie.



      The Moose
      Wo ist mein VB ?!?!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Swedishmoose ()

    • Hallo zusammen,

      Ich finde es auch traurig, dass die Abbot Regierung in diesem Punkt nicht nachgibt.

      Zur allgemeinen Diskussion will ich folgendes beitragen:

      Aufgeführt sind die Länder, in denen die größte Anzahl von Kraftfahrzeugen (PKW, LKW und Busse) hergestellt wurden. Alle Angaben beziehen sich auf die Staaten in ihren heutigen Grenzen.

      AUSTRIA
      BELGIUM
      FINLAND
      FRANCE
      GERMANY
      ITALY
      NETHERLANDS
      PORTUGAL
      SPAIN
      SWEDEN
      UNITED KINGDOM
      CZECH REPUBLIC
      HUNGARY
      POLAND
      ROMANIA
      SLOVAKIA
      SERBIA
      RUSSIA
      BELARUS
      UKRAINE
      UZBEKISTAN
      TURKEY
      CANADA
      MEXICO
      USA
      ARGENTINA
      BRAZIL
      CHILE
      COLOMBIA
      ECUADOR
      PERU
      URUGUAY
      VENEZUELA
      AUSTRALIA
      CHINA
      INDIA
      INDONESIA
      IRAN
      JAPAN
      MALAYSIA
      PAKISTAN
      PHILIPPINES
      SOUTH KOREA
      TAIWAN
      THAILAND
      VIETNAM
      BOTSWANA
      EGYPT
      KENYA
      LIBYA
      MOROCCO
      NIGERIA
      SOUTH AFRICA
      SUDAN
      TUNISIA
      ZIMBABWE

      Quelle - oica.net/category/production-statistics/2012-statistics/

      Wobei Australien hier leider mit 178.480 produzierten PKW und 31.250 Nutzfahrzeugen auf den hinteren Rängen liegt(Rang 29 von aufgeführten 39)

      Wenn man diese Zahlen berücksichtigt macht das Argument der hohen Produktionskosten wiederum sinn, da aufgrund der geringen Produktionszahlen die Lohnstückkosten in Australien weitaus höher liegen dürften als z.B. in Deutschland.

      Allerdings darf man bei der Automotive Industrie nicht vergessen, dass sehr viele Innovationen entwickelt werden, die auch in anderen Industriezweigen später Anwendung finden.
      Daher sollte die Entscheidung, meiner Meinung nach, von der australischen Regierung nach strategischen Gesichtspunkten getroffen werden.

      Wichtigste Fragestellung hierbei sollte sein welcher Industriezweig wird für den Industriestandort Australien in Zukunft der Innovationstreiber?

      Ich weiß es im Moment nicht, vielleicht hat ja jemand hier im Forum eine Idee.

      Viele Grüße

      Al

      P.S. Interssant sind die italienischen Kfz und Nfz Produktionszahlen Kfz 396,817 und Nfz 274,951, damit rangiert Italien auch nur auf Rang 19.
      Fortes fortuna adiuvat
    • Ich sehe das drama nicht ganz. Holden ist schon etwa so lange tot wie Opel in deutschland. Was es noch gibt sind modelle, die von GM entwickelt werden und dann unter dem label "Opel" oder "Holden" vor ort verkauft werden. Das sind keine "australischen" autos mehr, was in australien als "holden barina" rumfaehrt, heisst in deutschland "opel corsa"; die karosse, motoren und elektronik ist praktisch die selbe, die einzigen unterschiede sind LHD/RHD und geringe anpassung ans warme oder kalte klima. Gerade im massenmarkt autos in der unteren und mittleren preisklasse wird kein hersteller mehr alle teile selbst entwickeln, testen und herstellen, sondern sie moeglichst billig von externen zulieferern einkaufen. Die UK ist wohl ziehmlich gross in der herstellung von benzinmotoren, die an autohersteller in die ganze welt verkauft werden; reifen sowieso.

      Die motoren, sitze usw. fuer Audi werden ebenfalls alle in osteuropa zusammengeschraubt, dann mit der bahn nach deutschland gefahren und dort nur noch eingebaut damit man es "made in germany" nennen kann.

      Was ich sagen will ist, dass Holden schon lange nicht mehr das "australisches auto" ist als welches es verkauft wird. Selbst wenn holden fahren alle auf ford umsteigen wuerden, kaemen wahrscheinlich immer noch 50% der verbauten einzelteile aus den selben fabriken ausserhalb von australien...
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    • Original von Swedishmoose
      Verlierer?

      Holden in Australien...verliert Arbeitsplaetze, Produktionskapazitaeten und eine Traditionsreiche Marke.

      Ganz schoen erbaermlich so viel Inkompetenz und traurig fuer die Mitarbeiter.


      Moin Moose,
      ich würde weiter gehen. Es ist kein Verlust an Arbeitsplätzen und es geht auch nicht um die 150 Mio. Dollar.
      In meinen Augen ist das ein generelles Problem der Gesellschaft (in AUS) und ihrer Werte. Womit identifizieren sich die Aussies? Und vor allem: Was von dem, womit sie sich identifizieren, haben sie selber erschaffen?

      Also "Lucky Country" und "Weather" zähle ich nicht dazu, den Flying Doctor Service hingegen schon.

      Aber so lange der kleine Aussie nicht stolz auf das ist, was vor Ort produziert wird und dafür auch ggf. höhere Preise bzw. eine schlechtere Qualität bei gleichem Preis in Kauf nimmt, wird das mit dem Ausverkauf so weitergehen.

      Ich habe da immer so ein Bild des ehemaligen französischen Präsidenten Giscard d’Estaing vor Augen. Natürlich reiste der zum Staatsbesuch mit einer Concorde der Air France an. ;)

      Auf australische Verhältnis umgemünzt würde das bedeuten, daß der Staatschef aus Staatsraison selbstverständlich mit einem Holden vorfahren muß und nicht mit einem Lexus, ...

      Aber was will man schon von einem Land verlangen, das nicht einmal genug Nationalstolz hat das Portrait von Lawrence Hargrave weiterhin auf die 20 Doller Banknote zu drucken und stattdessen lauter Schriftsteller portraitiert?

      Und was die Dritte-Welt-Wirtschaft angeht. Wenn es in DU schon gewaltige Erz- und Kohlevorkommen gibt, dann sollte man vielleicht doch mal so klug sein direkt vor Ort Stahlwerke hochzuziehen und nur noch fertige Brammen zu exportieren. Da darf man dann aber auch nicht kleckern bei dem Aufbau der Industrie sondern es ist wirklich Klotzen angesagt, um mit großtechnischem Einsatz die Erste-Welt-Löhne gegenüber Asien rechtfertigen zu können. :rolleyes:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von cbk ()

    • Deine Ausführungen stimmen zwar für gewisse kleinere Modelle wie Barina oder Astra, jedoch nicht für die grösseren: Der Commodore z.B. war seit weit über 20 Jahren ein eigenständiges Fahrzeug für den lokalen Markt, welches nicht mit anderen GM Modellen in anderen Märkten gemeinsam hatte. Ditto Ford Oz mit ihrem Falcon.
      Auch der Ute (= die Yobbo Karre schlechthin) war so ein eigenständiges Modell und dürfte somit längerfristig vom Strassenbild verschwinden.
      Ausserdem baute GM bei Adelaide auch linksgesteuerte Modelle für andere Märkte: Ein Beispiel war der letzte Pontiac GTO für den US Markt (welcher technisch mit dem Holden Monaro nahe verwandt war).
      LIFT UM FOOT - PUTTUM BACK DOWN
    • hmmmm...


      also ob die australischen Produkte bei gleichem Preis so viel schlechter sind als Importprodukte, wage ich zu bezweifeln.
      Oftmals sind australische Produkte guenstiger und haben die gleiche, wenn nicht gar bessere Qualitaet (gilt oftmals in der Lebensmittelindustrie).

      Das Problem ist sind die zwei Gesichter der australischen Gesellschaft.

      Ausserhalb Australiens tritt man gerne zusammen als Mob auf und groehlt Aussie Aussie Aussie oi oi oi herum.
      In Australien ist es dann wieder anders. Man kauft dann lieber versnobbte "global brands", weil der ordinary Aussie gluabt, dass er sich damit etwas sophistication erworben hat. Da ist dann nichts mehr mit dem Nationalstolz. Man nennt so etwas auch dual personality und sollte mal von Psychologen behandelt werden.

      Ein Holden Commodore und ein Ford Falcon bieten exzellenten Gegenwert fuer das bezahlte Geld nur finanzieren die Aussies lieber ueberteuerte Euro-o. Japanmodelle anstatt lokal zu kaufen. Das sind dann aber diejenigen, die dann am lautesten jaulen, wenn es mit der Wirtschaft bergab geht.

      Gerade Tony Abbott und sein liberaler Mob versteht nicht, dass jede Nation, die auf dem Planeten Fahrzeuge herstellt, vom Staat auf irgendeiner Art und Weise subventioniert wird. Das koennen Steuerzugestaendnisse sein, hohe Einfuhrzoelle fuer importierte Produkte, direkte Subventionen usw. usf.
      Er versteht auch nicht, dass selbst in der angeblich "freiesten Marktwirtschaft" der Welt (USA), der Staat irgendwo immer noch seine Finger im Spiel hat.
      Nur Tony's Mob glaubt an die freie Marktwirtschaft ohne Staat. Und das ist dumm.

      Ja, man spart sich nun die 150 Millionen p.a, die fuer die Autoindustrie vorgesehen war, muss nun aber fuer Centrelink, Umschulungen, Arbeitslosenunterstuetzung wesentlich mehr bezahlen.

      Ganz abgesehen vom sogenannten "smell of death" in Adelaide/Elisabeth, wo Stadtteile wie Detroit in den USA verkommen werden, weil ausser Holden dort eben nichts produziert wird/werden wird.
      Das Verstaerken der Polizeikraefte wird auch wesentlich mehr kosten.

      Und selbst wenn man mal das Geld aussen vor laesst. man verliert nicht nur einen Fish'n Chip shop an der Ecke, sondern eine ganze Industrie samt Zulieferbetrieben.
      Ford geht, Holden geht und Toyota wird auch gehen....inklusive der Zulieferer.

      Willkommen in der Bananenrepublik Australien.
      Ein Land, in dem jeder fuer ein bischen Geld seine Seele und Geschichte verkauft. Strategisches Vorausdenken mit ein wenig Risikobereitschaft.....Fehlanzeige
      Es gibt eigentlich keine einzigen australischen Unternehmen, die es zu globaler Groesse gebracht haben.
      Die Minenkonzerne Rio Tinto und BHP Billiton haben ihre Zentralen in London,
      australische Marken, schaffen es nicht, sich global zu etablieren.

      Selbst Schweden und die Schweiz mit ihren 9 Millionen Einwohnern haben international taetige Konzerne, die jeder kennt.


      The Moose
      Wo ist mein VB ?!?!
    • Also der Holden Commodore/Caprice sind Fahrzeuge, die von Holden in Australien entwickelt und produziert werden.

      Vom ersten Bleistiftstrich bis zum fertigen Produkt.

      Der Ford Falcon/Territory ist ebenfalls ein australisches Auto.

      Das besondere an dem Modell ist, das es den hoechsten Anteil von Komponenten hat, die im Heimatland (Australien) hergestellt wurden (fast 70%).

      Kein anderes Auto auf der Welt hat einen so hohen "Eigenanteil", da die meisten Komponenten nun mal importiert werden.
      Wo ist mein VB ?!?!