Freunde und Familie zurücklassen?

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    • Freunde und Familie zurücklassen?

      Hey,
      Wie ja schon mal erwähnt ist es mein Ziel irgendwann auszuwandern. Ggf nach Australien. Zwar war ich noch nicht da, aber ich plane eine Reise/Au Pair Jahr, Work&Travel etc. Etwas in dieser Richtung und wenn es mir dort gut gefällt kommt dann der nächste Schritt. Und was ich über das Land bisher gesehen und gelesen habe spricht mich sehr an.
      Was ich mich aber jetzt gefragt habe ist, wie es ist die Freunde und Familie in Deutschland zurück zu lassen?(falls es etwas zu dem Thema schon gibt, sry, aber ich hab nix gefunden)
      Klar könnte man ab und zu besuchen und besucht werden, aber so ein Flug ist nicht ganz günstig und besonders in der Anfangszeit hat man wahscheinlich nicht das Geld zur Verfügung. Wie seid ihr damit klar gekommen/kommt ihr damit klar?
      Insbesondere Gedanken mach ich mir gerade bei meinen Großeltern weil ich denke, was wenn ich dann in Australien bin und sie krank werden, oder mehr... Und ich in der letzten Zeit dann nicht bei ihnen wäre... Allerdings weiß ich auch hier in Deutschland, dass ich nicht mehr lange in meinem Heimatort bleiben möchte und somit der Kontakt auch weniger werden wird.

      Hattet ihr auch diesen Konflikt zwischen Familie und Träume verwirklichen?

      Dabei ist es bei mir sogar so, dass meine Eltern und mein Bruder am überlegen sind ob sie immer hier in Deutschland bleiben wollen. Wir wären auch nicht die ersten, die in der Familie Auswandern würden. Bereits meine Großtante ist ausgewandert. Und der Kontakt ist trotzdem da, obwohl ich meine Verwantschaft in England erst zweimal, im Sommer zum 3. mal persönlich treffe.
      Heutzutage ist es aber mit Skype, Whatsapp etc. nicht so schwer kontakt zu halten. Nur persönlich wird es schwer. (man merkts, england ist sogesehn ein Katzensprung von Deutschland)
      Zurück zu den Auswanderplänen meiner Eltern. Es ist aber stillschweigend gesagt, dass die Chancen für sie in Australien nicht so groß sind, insbesondere des Alters wegen.
      Klar könnte ich mit meinem Bruder auswandern, aber beide Kinder auf nach Down Under? Und will man immer seinen Bruder an der Seite haben?
      Wenn ich drüber nachdenke ist es bestimmt gut jemanden bekanntes und vertrautes in der Nähe zu haben, aber ich denke bei so einer großen Aktion könnte es auch ziemlcih krachen. Ist jemand mit seinen Geschwistern/bruder/Schwester ausgewandert?

      Dann ein kleinerer Teil, die Freunde. Wirklich gute habe ich nur 2, aber das reicht auch. Eher zum Spaß sagen wir immer, dass wir irgendwann zusammen nach Down Under auswandern wollen. Hat jemand damit Erfahrung, also mit der besten Freundin /dem besten Freund auszuwandern? Oder ist das "schwachsinn" und eher etwas für Urlaub/Work&Travel?

      Das fühlt sich grad echt schwierig an. Dabei hab ich (leider) noch sooo viel Zeit, geplagt von heim und fernweh... Das ist das worüber ich mir an einem verregneten deutschen Sonntag gedanken mach, während ich eigentlich dabei sein sollte ne Ausarbeitung zu schreiben. Vielleicht sind das auch nur die kindlichen Sorgen einer 16-Jährigen, aber vielleicht auch nicht...

      Liebe Grüße, Emily
      “Sometimes you make choices in life and sometimes choices make you.”
      -Gayle Forman, If I stay
    • Ich stehe gerade an dem Punkt, dass ich auswandern werde, sofern es mit dem Visum klappt. Insofern ist bei mir die Überlegung auch noch eher theoretisch. Wobei ich schon einmal ein Auslandssemester in Australien gemacht habe und daher weiß, wie es ist, so weit von zu Hause weg zu sein.
      Ich gehe davon aus, dass mich meine Freunde maximal einmal besuchen werden, denn wer nicht so verrückt nach Australien ist wie wir, der wird nicht jedes Jahr den langen und teuren Flug auf sich nehmen. Von daher gehe ich schon davon aus, dass der Kontakt zu ihnen deutlich schwächer werden wird und es an mir liegen wird, zu Besuch nach Deutschland zu kommen, wenn ich meine Freunde sehen will.
      Meine Eltern sind in Rente und wären finanziell schon in der Lage, mich öfter mal zu besuchen, wobei das Fliegen mit zunehmendem Alter wahrscheinlich auch immer anstrengender wird.

      Letztendlich denke ich, dass es zu der Entscheidung auszuwandern dazu gehört, dass man sich im Klaren ist, dass viele der Verbindungen nach Hause abreißen werden und das es bei einem selbst liegt, durch Besuche, Nachrichten etc. die Kontakte aufrecht zu erhalten, wenn man es möchte.

      Da du Auswandern/Reisen/Working Holiday mit Freunden ansprichst: Nach allem, was ich bisher in Hostels mitbekommen habe, nehmen die Leute, die mit Freunden von zu Hause unterwegs sind, für sich persönlich deutlich weniger mit, als Leute die alleine unterwegs sind. Das fängt schon damit an, dass diese Leute oft deutlich schlechter englisch sprechen, weil sie ja die meiste Zeit mit ihren Freunden deutsch reden. Außerdem integrieren sich diese Leute oft deutlich schlechter in die internationale Gemeinschaft in Hostels, sondern bleiben eher unter sich. Damit verpassen sie meiner Meinung nach einiges an Erfahrungen, die sie sonst machen könnten. ;)
    • RE: Freunde und Familie zurücklassen?

      Also mit 16 Jahren würde ich meine Anstrengungen darauf verwenden, eine gute berufliche Grundlage zu schaffen und dann meine Urlaube drauf verwenden die Welt kennenzulernen.
      Und dann ergibt sich der Rest fast von alleine.....
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      Wer deutsche Verhältnisse will, muss in Deutschland bleiben!
    • Hallo Emily,

      zu diesen Thema lässt sich nur schwer Allgemeines berichten, denn jeder empfindet das wieder ganz anders. Aber die meisten Ausgewanderten vermissen nicht wirklich den Schnee, das leckere Brot oder die Würste, bei mir ist es auf jeden Fall die Familie, die ich am meisten vermisse.

      Was Fact ist, Australien ist weit weg… der Flug teuer und nach einigen hin und zurück auch ganz schön langweilig.

      Ich kann dir erzählen wie das bei mir war.
      Meine Schwester lebt schon seid 20 Jahren hier in Australien. Ich habe sie einige male besucht und immer eine tolle Zeit gehabt in Australien und irgendwann haben mein Mann und ich beschlossen, dass wir und auch um ein Visum bemühen. Meine Schwester hat sich riesig gefreut, meine Eltern gar nicht. Auch wenn ich noch zwei weitere Geschwister und den grossen Teil der Enkelkinder bei ihnen in der Schweiz sind.
      Wir leben inzwischen schon seid einigen Jahren in Queensland, während meine Schwester fast 2000km weiter im Süden ist, aber wir konnten uns einfach nicht dafür begeistern uns im eher kühlen Victoria niederzulassen. Nicht gerade um die Ecke, aber dank billigen Inlandflügen schaffen wir es doch uns sicher 2 -3 x im Jahr zu sehen.

      Eine besonders schwere Zeit war für mich als mein Vater schwer krank wurde und auch vor zwei Jahren verstorben ist. Natürlich kann man aus so weiter Entfernung nur ganz wenig Hilfe bieten. Ich war für eine Weile in der Schweiz und konnte so noch etwas wertvolle Zeit mit ihm verbringen, bei der Beerdigung war ich jedoch nicht, da diese nur kurze Zeit nach meiner Heimreise nach Australien war und ich es mir Finanziell und auch Jobmäßig nicht erlauben konnte gleich wieder zu fliegen.

      Ich denke es ist eine sehr gute Idee von dir erst mal mit dem Work&Travel das Land anzuschauen, dann findest du bestimmt auch heraus wie sehr du deine Familie vermissen wirst.

      Liebe Grüße und viel Erfolg
      Bundy
    • RE: Freunde und Familie zurücklassen?

      Hallo Emily,
      ich kann mich total in Dich hineinversetzen, da ich momentan das fat gleiche Problem habe.
      Generell würde ich Dir empfehlen mal nach Australien zu gehen, für 4-6 Wochen. Lerne Land und Leute kennen. Gehe an verschiedene Plätze, d.h. Sydney, Adelaide, Inland, Brisbane. Am besten man fährt mit dem Auto.
      Oder wie schon geschrieben, mach Work and Travel.
      Ich war damals - mit 24 Jahren - in DU und wollte schon auswandern. Damals noch keine Kinder. Ich Physio - mein Mann Handwerker - also auch 2 gesuchte Berufe. Aber irgendwie habe ich gehadert. Ich hatte auch die Bedenken, ob ich meine Familie vermissen werde?
      Meine Tante wohnt in Sydney und wir hätten fürs erste unter kommen können.
      Aber ich habe es nicht gemacht.
      Heute - fast 18 Jahre später und einigen Australienbesuchen mehr - waren wir im Sommer wieder dort. Und seit dem zerreißt mich die Sehnsucht. ich bereue es, dass ich es nicht getan habe als ich jung und ohne Kinder war!!!!
      Wir werden das Thema jetzt wieder ernsthaft angehen, jedoch mit 42 und 46 und 2 Kindern 12 und 14!
      Ich rate jedem jungen Mensch - schaut Euch die Welt an!! Wagt das Abenteuer! Meine Tante ist damals auch ausgewandert. Und weißt Du was, jedes Jahr kommt sie oder ihre Tochter 1x geflogen und wir von der deutschen Seite fliegen runter. Die Eltern meiner Tante sind bereits 86 - 88 Jahre alt - sie skypen regelmäßig. Das tollste überhaupt. Opa bleibt technisch auf dem Laufenden und es ist ja wie wenn man da ist.
      Kontakt zu halten ist heute so einfach. Als meine Tante vor 40 Jahren ausgewandert ist, kam vielleicht alle paar Wochen mal ein Brief per Post mit ein paar Bildern drin.
      Überlege es Dir gut und sei mutig!!!!
    • RE: Freunde und Familie zurücklassen?

      Original von Minnie Orb
      Also mit 16 Jahren würde ich meine Anstrengungen darauf verwenden, eine gute berufliche Grundlage zu schaffen und dann meine Urlaube drauf verwenden die Welt kennenzulernen.
      Und dann ergibt sich der Rest fast von alleine.....


      ganz schoen fruehe Gedanken mit 16 Jahren ... ich wollte auch mein ganzes Leben schon woanders leben :rolleyes:

      gewagt haben wir das erst vor bald 5 Jahren. Im Schlepptau damals einen 15 Jaehrigen, der das auch alles total spannend fand. zurueckgeblieben, sein leiblicher Vater und all die Familie.

      aus seinem blickpunkt ist es klasse hier, so jung ist es schwerer von der familie abzunabeln, er hat nach 2 fachem schulwechseln und umzug laengerfristige freunde.
      im nachhinein sagen wir alle, wir haben von der welt viel zu wenig davor gesehen, und ich als reiseverkehrskauffrau reichlich davon sehen duerfen, nun ist alles extrem weit.

      allerdings, australien ist grenzenlos wunderschoen fuer uns und wir fuehlen uns extrem wohl.

      ich wuerde mir an deiner stelle, nicht gleich so vor augen halten, ins weit entfernteste land auszuwandern ;)
      eine ausbildung ist auch nicht zu verachten, gefolgt von vielen reisen auch nach australien, im falle einer kurzen reise via tourivisum, wenn du es ehrlich fuer 1 jahr wagen kannst und magst dann auch W&T ...ich wuerds nur nicht fuer nen 6 wochen urlaub verschwenden, da du mit dem visum ja die moeglichkeit hast, via farmarbeit auch noch ein 2. jahr zu aktivieren.
      au pair ist auch eine gute sache, ist wohl ein anderes visum ... ja und spaeter via studentenvisa hier einreisen, ist eine geldfrage.

      schau dir europa und die welt an, solange du unabhaengig bist, sammle erfahrungen, die welt ist wunderschoen :D
      Viele Grüße

      Jasmin


      always look on the bright side of life :D
    • Ich wünschte, ich wäre noch mal 16 :) Ich würde mich aber in dem Alter noch nicht mit Auswandern beschäftigen obwohl auch ich als kleines Kind schon immer den Drang nach Australien hatte. Vielleicht schaust Du mal nach einem Austauschjahr oder Au-Pair? Und bis Du 30 bist kannst Du auch noch das Holiday & Work Visum beantragen.

      Ich bin nach meiner Schule damals, aber auch nur mit viel Glück, noch weit rumgekommen bevor der ernst des Lebens begann (England, USA, Frankreich, Irland) Habe dann Urlaub und Au-Pair gemacht und danach meine Ausbildung begonnen. Da war ich noch frei, ohne Wohnung, ohne wirkliche Verpflichtungen. Ich war nach meiner Ausbildung Arbeitslos, hab viel Zeit verstreichen lassen mit dem herumstreiten von giftigen Arbeitsamtstanten und Bewerbungen schreiben, die nichts brachten weil alle am liebsten nur junge Einsteiger haben wollen ABER mit 20 Jahre Erfahrungen. Ich hätte damals meine Koffer packen sollen, das Work & Holiday Visum beantragen und gehen sollen. Heute arbeite ich zum Glück wieder, aber so richtig glücklich bin ich nie geworden. Habe jetzt auch eine Umschulung begonnen im Medizischnen Bereich. Ich bin inzwischen zwar schon 33, aber ich werde jetzt dafür kämpfen, das ich meinen alten Traum vom Arbeiten und Leben in Australien in die Tat umsetze, etwas was ich hätte schon viel früher machen sollen.

      Was das Heimweh bei mir anging, (zur Info: bin Einzelkind) sag ich mir immer. Klar, sind die Eltern wichtig, und ich hab sie oft vermisst, als ich damals oft viele 100te von Kilometern weit weg wohnte während der Ausbildung/nach der Ausbildung, vor 13 Jahren in den Staaten lebte, oder mehrere Wochen woanders verweilte. Aber meine Eltern leben ihr eigenes Leben und ich meines. Ich hatte schon immer diesen "Fernweh" Stempel an der Schulter. Ich kann mich schnell an neue Orten anpassen, und für mich ist Heimat immer da wo mein Herz ist und ich mich wohl fühle, nicht wo mein Bett steht. Und es gibt ja Facetime, Skype oder Facebook :) aber jeder geht damit anders um. Ich hab zb. auch ne Freundin, de ist nur in die nächste Stadt gezogen und das ist ihr schon zu weit. GRINS
    • Dein Beitrag ist zwar etwas älter aber wenn es dich noch interessiert:
      Wir haben beide unsere Familie zurücklassen müssen.
      Das einzige was wir bereuen ist, das wir so lange gewartet haben. Mein Tipp: Wenn du es wagen möchtest dann tu es. Wenn dich die Familie dabei unterstützt umso besser. Wer überlegt, verliert .
      Viel Glück