Jubiläum

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    • Hallo Zusammen, gerade gelesen und ist dies nicht ein Grund zu feiern :D , wer die Fotos sehen will abendzeitung-muenchen.de


      100 Jahre Vegemite - Australiens kultigster Brotaufstrich

      Salzig, stark und typisch Down Under: Vegemite wird 100. Heute ist der eigentümliche Aufstrich Teil der australischen Identität - dabei ist es fast ein Wunder, dass es die Paste überhaupt noch gibt.20. Juli 2022 - 08:49 Uhr | Michelle Ostwald, dpaMerken 0Teilen
      Vegemite wurde vor rund 100 Jahren entwickelt, 1923 wurde das erste Glas verkauft. © Michelle Ostwald/dpa
      SydneyEin Brotaufstrich schafft es nicht alle Tage in den Songtext eines Welthits. Vegemite ist dies gelungen. "He just smiled and gave me a Vegemite sandwich", heißt es in der Australien-Hymne "Down Under" der Band Men At Work. Das Lied ist eine Liebeserklärung an den fünften Kontinent und eines seiner kultigsten Lebensmittel. Denn die meisten "Aussies" sind ganz vernarrt in die schwarzbraune Paste, die in diesem Jahr ihren 100. Geburtstag feiert. Andernorts sorgt die Begeisterung dabei eher für Ratlosigkeit.
      True Story Behind an Australian Icon".
      Alles begann mit einem Flop
      Dabei war der Anfang nicht leicht: "Als es das erste Mal vom Band lief, war es ein absoluter Flop. Selbst der Chefverkäufer konnte den Geruch nicht ertragen, geschweige denn den Geschmack", sagt Jamie Callister. Vielen Nicht-Australiern, die Vegemite zum ersten Mal probieren, geht es ähnlich. Mit einer Ausnahme: Die Briten sind ebenso stolz auf ihren Vegemite-Vorgänger "Marmite". Beide Aufstriche sind Bierhefeextrakte und schmecken ähnlich.
      Die Australier haben ihre Liebe zu dem Brotaufstrich, der heute mit dem Slogan "Tastes like Australia" beworben wird, erst langsam entdeckt. Als Cyril Callister 1922 Vegemite für die Fred Walker Company entwickelte, war er anschließend auch an einem anderen, damals revolutionärem Produkt beteiligt: Schmelzkäse. "Während Vegemite vor sich hin dümpelte, wurde der Käse immer beliebter - und so bekam Vegemite einen Fuß in die Tür. Andernfalls wäre es wahrscheinlich untergegangen", sagt der Enkel.

      Ein Marketing-Trick rettete schließlich den Brotaufstrich: Die Fred Walker Company gab zu jedem verkauften Schmelzkäse ein kleines Glas Vegemite gratis dazu. Und da die 1930er Jahre auch in Australien von der Weltwirtschaftskrise geprägt waren, lebte man sparsam und verschwendete keine Lebensmittel. Ein weiterer Vorteil: Weder Schmelzkäse noch Vegemite müssen gekühlt werden - und Kühlschränke setzten sich "down under" erst in den 1950er Jahren durch.
      Gut für das Gehirn
      Das genaue Rezept von Vegemite ist ein gut gehütetes Geheimnis. Sicher ist: Es wird aus Hefe hergestellt, die nach dem Bierbrauen übrig bleibt. Daneben sind Malz, Salz, Gemüseextrakt und besonders viele B-Vitamine enthalten, die nicht nur für das Gehirn gut sind, sondern auch Müdigkeit, Stress und das Risiko von Herzerkrankungen verringern. Auch wer schwanger ist oder werden will, sollte beherzt zu Vegemite greifen: Das Vitamin B3 trägt zu einer gesunden Entwicklung des Embryos bei und reduziert nachweislich Fehlgeburten und Geburtsfehler.

      Ebendiese gesundheitlichen Aspekte sorgten dafür, dass Vegemite 1939 offiziell von der British Medical Association und anderen Medizinern empfohlen wurde. Auch die australische Armee setzte im Zweiten Weltkrieg auf Vegemite und kaufte den Aufstrich in so großen Mengen, dass in den Supermärkten zeitweise nur noch ein Glas pro Kopf verkauft werden konnte.
      Vegemites Weg vom streng riechenden Flop zum geliebten Produkt war geschafft: 1942, also 20 Jahre nach der Entwicklung, war das Produkt in den meisten australischen Speisekammern zu finden. Eine erfolgreiche Werbekampagne brachte in den 1950ern den Jingle "Happy little Vegemites" hervor, der das Produkt noch populärer macht. Manche nennen das Lied Australiens zweite inoffizielle Nationalhymne.
      feedback@az-muenchen.de
    • Teil 2 des Berichts

      Immer im Gepäck dabei
      Heute nehmen Australier ihr geliebtes Vegemite sogar mit in den Urlaub. Auch Politiker haben es gern im Gepäck, so etwa der damalige australische Außenminister Kevin Rudd 2011 bei einer Reise in die USA. Am Flughafen musste er die amerikanischen Sicherheitsbeamten dann überzeugen, dass die dunkle Paste kein Gefahrengut darstellt.
      Jeder habe eine eigene "Vegemite-Geschichte", sagt Callister. Und wie wird die Paste gegessen? Er selbst setze auf eine Scheibe frisches Sauerteigbrot ganz schlicht mit Butter und Vegemite. Aber im Internet gibt es auch Rezepte für Vegemite-Käsekuchen oder Schweinebraten mit Vegemite-Kruste. In einigen Restaurants werden sogar Vegemite Fried Chicken, Vegemite-Eis und Vegemite-Martinis angeboten.
      Pünktlich zum 100-jährigen Jubiläum hat in Cyril Callisters Geburtsort Beaufort ein kleines Pop-Up-Museum geöffnet. Hier können Besucher in die Geschichte von Vegemite und das Leben des Erfinders eintauchen. "Das Interesse ist groß", sagte Liza Robinson der Deutschen Presse-Agentur. Sie ist die leitende Sekretärin der Cyril Callister Stiftung, die 2019 von dessen Enkel gegründet wurde.
      "Wenn die Besucher ins Museum kommen, erzählen sie ihre eigenen Vegemite-Geschichten", sagt Liza Robinson. "Es geht dann entweder um die Oma, die ihnen Vegemite als Kind gegeben hat, oder um die Eltern und die Pausenbrote. Und sie sind so leidenschaftlich dabei! Menschen sprechen über kein anderes Lebensmittel so wie über Vegemite."
      Um dem Aufstrich in Australien ein festes Zuhause zu geben, will die Stiftung ein permanentes Museum mit einem Café, das Vegemite-Kreationen anbietet, einrichten - einen Versammlungsort für alle Fans des Hefextrakts. Jamie Callister bringt es auf den Punkt: "Vegemite ist nicht nur meine Geschichte, es ist unsere Geschichte."
      Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an
    • Das haben wir letztes Jahr beim Aufräumen im Büro gefunden. Man beachte das Haltbarkeitsdatum. Entgegen der vielleicht vorherrschenden Meinung, daß Vegemite unverwüstlich sei, kann ich sagen, daß der Inhalt mittlerweile eher ein ausgetrocknetes bröckliges Pulver ist. Wir haben aber nicht den Test gemacht, ob man das Ganze - a la Instantsuppe - mit heißem Wasser wieder weich bekommt!

      Ich frage mich nur, warum das jemand seinerzeit dort versteckt hat? Vielleicht ein Expat, der es als Gastgeschenk bekommen hat und nicht unhöflich sein wollte mit einer Ablehnung? ;) :rolleyes: :whistling:

      Grüße aus Sydney

      Oliver

      IMG_8751.JPGIMG_8752.JPG
      Waverton, Sydney (ex München)
    • For the record:
      Nebst Marmite (UK) gibt's davon auch eine Schweizer Variante namens Cenovis > Klick <
      Entgegen einigen Aussagen im o.g. Link hat das Produkt hierzulande jedoch bloss eine kleine, dafür umso hartgesottene Fangemeinde... :)

      Wenn man die beiden Entstehungsgeschichten liest, scheint es trotz der paar Jahre Unterschied eher unwahrscheinlich, dass einer dem andern etwas abgekupfert hätte.
      LIFT UM FOOT - PUTTUM BACK DOWN