Auswanderungswelle in Deutschland

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • In anderen Ländern ist auch nicht alles rosarot, aber der größte Teil der Menschen dort haben ihre Prioritäten runtergeschraubt und konzentrieren sich auf die wichtigen und meist "banalen" Dinge im Leben.


      Genauso scheint es zu sein. Wie schrieb mir jemand, der seit mehreren Jahren bereits in Australien lebt? "Hier interessiert es niemanden, ob sein Nachbar auf einem Miele-Herd kocht oder auf einem No-Name-Gerät - und auch nicht, was für ein Auto er fährt...". Das mag zwar nicht in allen Regionen zutreffen (ich rede jetzt von Australien), aber ich denke, dass es wirklich andere Prioritäten gibt. Wenn ich dann drüber nachdenke, dass man hier in D schon schief angekuckt wird, wenn man ein Auto fährt, das älter als 10 Jahre ist und ne kleine Delle hat... naja (wat'n das für ne Rostlaube...?!)

      Irgendwie haben die meisten Deutschen wohl auch einen ausgeprägten Geltungsdrang (ich hab mehr Kohle, ich fahr ein teureres Auto, hab ein größeres Haus usw.). Die, die davon angewidert sind, kehren D den Rücken. Dieser ewige Kampf um den besten Schein nach außen - der kann einem wirklich auf die Nerven gehen!
    • Original von fernweh
      In anderen Ländern ist auch nicht alles rosarot, aber der größte Teil der Menschen dort haben ihre Prioritäten runtergeschraubt und konzentrieren sich auf die wichtigen und meist "banalen" Dinge im Leben.


      Genauso scheint es zu sein. Wie schrieb mir jemand, der seit mehreren Jahren bereits in Australien lebt? "Hier interessiert es niemanden, ob sein Nachbar auf einem Miele-Herd kocht oder auf einem No-Name-Gerät - und auch nicht, was für ein Auto er fährt...". Das mag zwar nicht in allen Regionen zutreffen (ich rede jetzt von Australien), aber ich denke, dass es wirklich andere Prioritäten gibt. Wenn ich dann drüber nachdenke, dass man hier in D schon schief angekuckt wird, wenn man ein Auto fährt, das älter als 10 Jahre ist und ne kleine Delle hat... naja (wat'n das für ne Rostlaube...?!)

      Irgendwie haben die meisten Deutschen wohl auch einen ausgeprägten Geltungsdrang (ich hab mehr Kohle, ich fahr ein teureres Auto, hab ein größeres Haus usw.). Die, die davon angewidert sind, kehren D den Rücken. Dieser ewige Kampf um den besten Schein nach außen - der kann einem wirklich auf die Nerven gehen!


      Fernweh, genau das ist es. Pedro (und auch alle, die uns aus Australien besuchen) sagen das gleiche. Dort soll auch der Unterschied zwischen verschiedenen 'Klassen' nicht so ausgeprägt sein. Ich muss sagen, das fände ich sehr erleichternd.

      In Spanien beispielsweise sind die Leute sehr 'pijo'. Das Wort benutzt man umgangssprachlich für Leute, die gerne ihren Reichtum zur Schau stellen und grossen Wert auf Statussymbole legen. Hier ist es beispielsweise eher verpönt, mit Jogging-Anzug auf die Strasse zu gehen. Selbst die Muttis, die ihre Kinder von der Schule abholen, sind erste Sahne herausgeputzt und das scheint hier auch sehr wichtig zu sein.

      Das sind Unterschiede, die ich persönlich eher unwichtig finde, da die Leute, die am meisten darauf drängen aufgrund ihrer 'Statussymbole' Anerkennung zu finden, in der Regel die uninteressantesten sind.

      Viele Grüsse,
      Nelly
      Mein Motto: Where there's a will, there's a way.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Nelly ()

    • Da kann ich euch nur absolut zustimmen... Wo ich wohne, wird man schief angeguckt, wenn man nicht sein Häuschen und zwei Autos hat. Da hatte meine Familie nie ne wirklich Chance. Ich denke, in großen Städten ist das vielleicht nicht ganz so krass wie hier, aber hier ist es echt schlimm. Auch wer mit 18 nicht sofort ein eigenes Auto hat, ist unten durch :( Viel schlimmer als diese "äußerlichen" Erscheinungen finde ich aber noch die Einstellung, die dahinter steht - an Oberflächlichkeit kaum zu überbieten. Wir wurden hier erst akzeptiert, als bekannt wurde, dass ich aufs Leopoldinum gehe (die tolle "Eliteschule" hier, eine Art Statussymbol), da waren wir plötzlich wer...
      In zwei Wochen bin ich hier weg :D
      lg Mirjam
    • Original von fernweh
      [Genauso scheint es zu sein. Wie schrieb mir jemand, der seit mehreren Jahren bereits in Australien lebt? "Hier interessiert es niemanden, ob sein Nachbar auf einem Miele-Herd kocht oder auf einem No-Name-Gerät - und auch nicht, was für ein Auto er fährt...". Das mag zwar nicht in allen Regionen zutreffen (ich rede jetzt von Australien), aber ich denke, dass es wirklich andere Prioritäten gibt. Wenn ich dann drüber nachdenke, dass man hier in D schon schief angekuckt wird, wenn man ein Auto fährt, das älter als 10 Jahre ist und ne kleine Delle hat... naja (wat'n das für ne Rostlaube...?!)

      Irgendwie haben die meisten Deutschen wohl auch einen ausgeprägten Geltungsdrang (ich hab mehr Kohle, ich fahr ein teureres Auto, hab ein größeres Haus usw.). Die, die davon angewidert sind, kehren D den Rücken. Dieser ewige Kampf um den besten Schein nach außen - der kann einem wirklich auf die Nerven gehen!


      Genau das ist der Punkt! Zum Beispiel meine Freundin, die in Sydney lebt, sagt, dass sie in Deutschland auf ganz andere Dinge wert gelegt hat und die ihr heute in Australien total unwichtig sind, auch weil es ein ganz anderes Lebensgefühl ist, welches die Australier an den Tag legen. Klar, haben die genauso Stress wie wir auch, nur gehen diese anders damit um und werden dann noch tagein tagaus mit ihrer faszinierenden Natur belohnt, die vieles wettmacht. Den Menschen dort geht es darum, ihr Leben zu geniessen und sich an den schönen Dingen des Lebens zu erfreuen. Höchste Priorität hat das Leben und nicht irgendwelche Statussymbole. Viele Menschen hier in Deutschland checken es einfach nicht, dass jeder nur ein einziges Leben hat und dass es nicht endlos ist und sehr wertvoll und kostbar. Die Tage kommen nie wieder, alles was war, ist vorbei. Und wer das einmal für sich verinnerlicht hat, bekommt Zustände in diesem Staat und geht mit einem viel besseren bewussten Lebensgefühl durchs Leben... :D

      Danke für´s Zuhören! :)
      Jani
    • Das Problem ist, dass egal was man versucht, einem von allen Seiten Steine in den Weg gelegt werden. Man will sich selbständig machen, hat innovative Ideen und nicht genügend Startkapital? Pech gehabt! Keine Chance. Man will arbeiten, nachdem die Baby- und Familienpause vorbei ist, die Kinder "auf eigenen Beinen" stehen und wieder etwas tun für sein Geld (und sein Ego)? Pech gehabt: zu alt (mit mitte 30 bekommt man das leider schon auf dem Arbeitsamt zu hören - man solls nicht glauben, ist aber so). Wenn man sich die Stellenausschreibungen in Zeitungen, Internet und Stellenbörsen anschaut, dann ist mit Mitte 30 Schluss. Es werden junge, dynamische Leute gesucht, die aber bitte schön schon eine enorme Berufserfahrung und wenns geht auch noch nen Studium mitbringen. Wenn man sich selbst während seiner Familienpausen mit VHS- und sonstigen Kursen auf dem Laufenden in seinem Fachgebiet hält und dann die entsprechenden Zertifikate und Abschlüsse seiner Bewerbung beilegt, heißt es: Überqualifiziert, können wir nicht bezahlen. Wir suchen ne Putzkraft mit PC-Kenntnissen

      Hi,

      ja, fernweh, genauso hab ich es auch erlebt, nur bin ich schon über 40 - da ist in Deutschland der Ofen völlig aus. Zu alt, überqualifiziert, zu wenig Berufserfahrung, zu viele Kinder (das hatte ich aber auch bei australischen Bewerbungen, daß nach Angabe von "kein Mann, aber 4 Kinder" der Kuchen gegessen war. Trotzdem gehe ich rüber, weil ich dort noch immer die besseren beruflichen Perspektiven sehe - mit Abenteuerlust der jungen Jahre hat das rein gar nichts zu tun. Hört sich dramatisch an, aber für mich geht es um berufliche Überleben.

      Barbara
    • Original von andeos
      Hi,

      ja, fernweh, genauso hab ich es auch erlebt, nur bin ich schon über 40 - da ist in Deutschland der Ofen völlig aus. Zu alt, überqualifiziert, zu wenig Berufserfahrung, zu viele Kinder (das hatte ich aber auch bei australischen Bewerbungen, daß nach Angabe von "kein Mann, aber 4 Kinder" der Kuchen gegessen war. Trotzdem gehe ich rüber, weil ich dort noch immer die besseren beruflichen Perspektiven sehe - mit Abenteuerlust der jungen Jahre hat das rein gar nichts zu tun. Hört sich dramatisch an, aber für mich geht es um berufliche Überleben.

      Barbara


      Hallo Barbara,

      ich kann Deine Beweggründe sehr gut verstehen. Genau das ist auch unsere Motivation - mehr oder weniger. Jobs kann man zwar in Spanien haben, allerdings erinnern mich die Angestellten oft eher an Leibeigene.

      Wir erhoffen uns einfach ein 'angenehmers' Leben, wobei mit 'angenehm' nicht 'leicht' oder 'einfach' gemeint ist, sondern etwas, das unseren Vorstellungen eher entspricht und somit erträglicher ist.

      Viele liebe Grüsse und viel Erfolg bei Deinem Vorhaben,
      Nelly
      Mein Motto: Where there's a will, there's a way.
    • Original von andeos
      Komisch, warum sieht bei mir das Zitat so anders aus als bei den Anderen, obwohl ich auf "zitieren" gedrückt habe?


      Hallo Barbara,

      wenn Du auf 'Zitieren' klickst, dann sollte der von Dir zitierte Eintrag mit sogenannten Tags umschlossen sein (eckige Klammern, darin das Wort QUOTE, etc.). Nur dann wird der Text auch als Zitat angezeigt.

      Das sieht dann so aus:
      [IMG]http://img120.imageshack.us/img120/567/bild1tq4.th.png[/IMG]

      Viele Grüsse,
      Nelly

      PS. Sollten die Tags nicht schon da stehen, kann man sie auch nachträglich einfügen.
      Mein Motto: Where there's a will, there's a way.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Nelly ()

    • Da ist was dran.

      In Deutschland hatte ich mein eigenes Haus mit Pool, den BMW vor der Tür (10jahre alt zwar, aber da BMW ging der gerade noch so durch :D)
      Und ich hatte irgendwie immer noch das Gefühl, alles toppen zu müssen. Wie wir fahren nicht 2 mal im Jahr in Urlaub? Ging ja gar nicht.

      Hier habe ich meine 2bdr Villa (Villa=Haus innerhalb eines komplexes). Einen winzigen Garten, der gerade mal so gross ist und genau die Form hatte wie unser Pool in DE.

      Und was soll ich euch sagen???? Ich fühl mich Sauwohl. Abgesehen, das ich nicht mehr so viel zu putzen habe, ist es echt total Schnuppe, wie gross mein Haus ist, welches Auto ich fahre und ob ich in Jogginklamotten morgens zur Schule gehe.

      Gut, es kommt wahrscheinlich immer drauf an, inwieweit man sich anstecken lässt.
      In Deutschland rutscht man ja auch automatisch in diesen Kreislauf mit rein. Es ist gar nicht so leicht zu sagen, mir doch alles schnuppe.

      Es ist hier bestimmt teilweise auch anders. Aber es interssiert mich nicht.

      Lg
      Ela
      :D Google und www.border.gov.au beantworten 85% aller Fragen und die restlichen 15% - und als Motivationshilfe - das beste Forum der Welt :D

      When life gives you lemons, make grape juice. Then sit back and watch the world try to figure out how you did it.
    • Ich muss sagen, Eure Aussagen über Australien machen mir Mut.

      Wenn nur die Hälfte von dem was man mir so erzählt eintrifft, dann wäre ich sicherlich sehr zufrieden. Vor allen Dingen reizt mich an Australien, meinen Kindern Stadt und Natur gleichzeitig bieten zu können (also eine grosse Stadt muss es nicht sein). Hier in Madrid hat man nur viel Verkehr, Staus und Dürre. Um einen vertrockneten Baum sehen zu können muss man eine 3/4 Stunde mit dem Auto fahren. Ich bin das von meiner Kindheit so gewohnt, mal ein bisschen Natur um mich zu haben, selbst wenn grosse Städte in der Nähe sind. So etwas kann man seinen Kindern hier nicht bieten. Man fährt in Madrid auch kein Fahrrad (es gibt nur die professionellen Fahrradrennfahrer, die auf der Autobahn auch regelmässig verunglücken). Das vermisse ich auch, das man den Kindern sozusgen nur 'im Hof' Fahrrad fahren beibringen kann. Ich bin früher mit dem Fahrrad überall hin gefahren.

      Viele Grüsse,
      Nelly
      Mein Motto: Where there's a will, there's a way.
    • Original von Nelly
      Man fährt in Madrid auch kein Fahrrad. Das vermisse ich auch, das man den Kindern sozusgen nur 'im Hof' Fahrrad fahren beibringen kann. Ich bin früher mit dem Fahrrad überall hin gefahren.


      oh, das Radfahren kannst Du zumindest in Sydney aber auch vergessen.

      Vieles ist hier toll, aber das Radfahren ist lebensgefährlich...

      Gruß,
      Sebastian
    • Wohl wahr.
      Ich glaube die einzigen die hier Radfahren, sind die Sportler :D :D

      San Francisco ist gegen Sydney gaaar nüscht. Ich geb zu, ich hatte die ersten Tage immer Muskelkater, nur vom Spazieren gehen :P

      Aber ich glaube, was Nelly meinte, ist die Möglichkeit überhaupt sowas machen zu können. Und ja, die Kinder können hier auf'm Hinterhof Radfahren lernen.

      Und zum Thema Bäume.... bisher dachte ich Hamburg wäre schon 'ne grüne Stadt, aber Sydney schlägt das noch um längen :] :] :]

      LG
      Ela
      :D Google und www.border.gov.au beantworten 85% aller Fragen und die restlichen 15% - und als Motivationshilfe - das beste Forum der Welt :D

      When life gives you lemons, make grape juice. Then sit back and watch the world try to figure out how you did it.
    • Pedro hat 19 Jahre lang in Melbourne gewohnt (da zieht es uns auch zuerst mal hin) und sagte, dass man da bequem Fahrrad fahren könnte. Ich nehme aber nun nicht an, dass er quer durch den Stadtkern brauste, sondern einfach nur, dass es generell dort in der Umgebung möglich war, ohne gleich als suizid-gefährdet zu gelten.

      Hier in Madrid und Umbegung kann man sich das abschminken. Es gibt sicherlich ein paar Feldwege, die man ein paar Meter hoch und runter fahren kann, aber eben nichts, was eine grosse Lust aufkommen lassen würde.

      Mir wäre es schon lieber, mit den Kindern öfter mal etwas unternehmen zu können - draussen meine ich. Hier ist ja alles zugepflastert und mich bei über 40 Grad in die Dürre und ohne den Schatten eines Baumes irgendwo hin zu setzen macht auch nicht so richtig Spass. Die Gegend von Melbourne oder auch Australien allgemein hat in dieser Hinsicht sicherlich viel zu bieten.

      Madrid hat natürlich schöne alte Gebäude und viele Museen, nur interessiert das kleine Leute ja nun weniger und wenn man sie ein paar Mal gesehen hat, dann ist es auch gut. Das erhöht meine Lebensqualität nicht ungemein.

      Viele Grüsse,
      Nelly
      Mein Motto: Where there's a will, there's a way.
    • Original von andeos
      Jani,

      wenn ich das alleine mit 4 Kindern und über 40 hinkriege, dann schaffst Du das alleine und nicht mal 30 doch fast mit links...

      Barbara


      DANKE Barbara! Und Respekt zugleich! :) Ich weiß genau, was Du meinst!

      Mich würde brennend interessieren, wie Du es geschafft hast und wohin genau es Dich verschlagen hat.

      LG Jani :D
    • Naja, es kommt wirklich immer drauf an, in wie weit man sich anstecken lässt von der Besser-Teurer-Edler-Mentalität... Aber das Problem ist, dass vor allem die Kids in der Schule in Erklärungsnot geraten, wenns z.b. auch um Markensachen oder Statussymbole geht. Wie schnell geraten die Kinder ins Abseits, wenn sie nicht mit den neuesten hippen Sachen rumlaufen?!

      In der Beziehung wiederum bin ich froh, dass wir in einer Kleinstadt leben und hier alles ländlich gemächlich geht - und auch die Schulen entsprechend kleiner sind...

      Der Nachteil ist der oben angesprochene: Je dünner die Besiedlung, desto versnobter die Leute. Desto irrer der Wahn, das beste, teuerste und unsinnigste Auto zu fahren.

      Und parallel dazu wird man (wie wir) schief angeguckt, wenn man nen Van fährt, weil man 4 Kinder hat - und das sinnvoller ist, als 2 Autos zu unterhalten. Nach dem Motto: gucke an, die haben 4 Kinder und n Hund. Wie können die sich so ein Auto leisten?! Und die Kinder sind auch noch alle ordentlich sauber gekleidet und haben was im Kopp sowie ein anständiges Benehmen. Wir haben beim Eisessengehen im Eiscafe schon die unmöglichsten Blicke (der Rentner in dieser Rentnerstadt) geerntet... wie können wir es wagen, uns mit unseren 4 Kindern und dem Hund in ein Eiscafe zu setzen? Und wie können wir uns das LEISTEN?!

      Es ist und bleibt echt haarsträubend. Triffst du einzeln auf Leute und kommst ins Gespräch, heißt es: Super, 4 Kinder, mutig. Triffst du auf ne Gruppe, starten die selben Leute das Diskutieren... hört bloss auf.

      Egal. Auch das gehört nicht zum Thema. Ich bin soooo gespannt auf unseren Australien-Tripp - und wenns wirklich alles passt, dort, dann sind wir eventuell ganz ganz schnell hier wech... :))
    • Original von Mirjam
      Klar läuft es hier nicht so rund... Aber was sollen denn die Leute in Ländern sagen, wo es wirklich schlimm ist?


      Nun, wenn man sich mal anschaut, was die so machen... Die wandern doch auch aus... Zum Beispiel nach Deutschland, weil es hier immer noch besser ist als anderswo.
      ABER: In Deutschland wird es für bestimmte Bevölkerungskreise immer schlimmer. Das kann man nicht damit wegdiskutieren, dass es anderen noch schlimmer ginge.
      Das nützt mir persönlich auch nichts. Wenn ich in der Schule eine schlechte Note geschrieben habe, fühlte ich mich ja auch nicht besser weil ich wusste, dass andere noch schlechter waren...
      ;)
    • Original von bacaroos2
      Dennoch muss ich hier auch anmerken dass wir Deutschen einfach verdammt gut auf hohem Niveau mekern können.


      Hallo Sebastian,

      da hast Du sicher grundsätzlich Recht. Aber ich würde ja nicht antworten, wenn ich nicht ein großes AAAAAABER dazu beisteuern könnte...
      ;)

      Du studierst derzeit in Sydney, bist also offensichtlich noch ein junger Mensch, und viele Dinge sind für Dich so, wie sie derzeit sind, weil Du sie nicht anders kennengelernt hast. Das ist kein Vorwurf, sondern eine einfache Feststellung.
      Für das Auswandern gibt es ja viele Gründe... Junge Menschen - so wie Du - sind abenteuerlustig, wollen mal was anderes sehen, oder sich von ihren Eltern abnabeln, oder was auch immer.
      Ältere - wie bspw. das Ärztepaar aus der Pro7(?)-Sendung tun ja genau das, was Du verlangst: Sie vergleichen sich mit anderen. Allerdings stellen sie dabei nicht fest, wie gut es ihnen im Vergleich mit Burkina Faso geht, sondern wie schlecht es ihnen im Vergleich mit Schweden geht. Das ist das eine.
      Hinzu kommt, und das kann ich am eigenen Beispiel festmachen, dass es wirklich merklich schlechter geworden ist. Gut, noch nicht schlecht, aber schlechter! Ich bin 40, und man erhofft sich für sein eigenes Leben ja irgendwie, dass es besser wird und aufwärts geht. Seit einigen Jahren bemerke ich aber das Gegenteil, und könnte das auch mit Zahlen belegen... Mir wurden Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld gestrichen, dafür wurde meine Arbeitszeit heraufgesetzt. Ich muss hohe Zuzahlungen im Gesundheitswesen leisten, und ab Januar kommt die Mehrwertsteuererhöhung. Ein Jobwechsel kommt für mich aus verschiedenen Gründen leider nicht in Frage.

      Ich kann mir von meinem Gehalt immer weniger leisten, ich kann immer weniger Geld sparen. Ich empfinde mich (noch) als Teil der gehobenen Mittelschicht, und habe z.B. vor 6 Jahren einen Neuwagen gekauft. Momentan sieht es so aus, dass ich für den Satz neue Reifen, den ich benötige, sparen muss. Wenn das Auto mal hin ist, wird nurmehr ein Gebrauchter drin sein - und nicht mal ein Jahreswagen, sondern ein älteres Modell.
      Gut, zugegeben, auch das ist sicher immer noch Jammern auf hohem Niveau für Dich (es gibt genug Menschen in Deutschland, die sich gar kein Auto leisten können), aber für mich bedeutet es einen gesellschaftlichen Abstieg.
      2004 war ich vier Wochen DU, letztes Jahr 10 Tage in Irland (und wieder gibt es natürlich Menschen, die sich gar keine Urlaubsreise leisten können).
      Aber ein Ende dessen ist nicht abzusehen. Und ich frage mich: Obwohl ich arbeite, wie lange werde ich mir noch Dinge leisten können, die für mich das Leben angenehm machen?!
      Ich habe - ganz ehrlich - ein wenig Angst vor der Zukunft. Vor meiner Zukunft.

      Das kannte ich so früher nicht.