4WD-Route für 8 Wochen Urlaub

  • Hallo,
    der kommenden Australien Urlaub steht vor der Tür, schon plane ich am nächsten Down Under Urlaub. Habe gestern von unserem Chef das Okay bekommen, das ich im Jahr 2009 wiederum 10 Wochen Urlaub nehmen kann, ein Arbeitskollege(der mich begleiten wird) hat ebenfalls das Okay bekommen.

    Wir beiden haben Australienerfahrung sind bisher jedoch "nur" auf normalen Pfaden unterwegs gewesen. Für 2009 würden wir gerne das Abenteuer Outback mit einem Allradauto angehen.
    Wir haben ca. 8 bis 9 Wochen für diesen Teil der Reise geplant, die restlichen Tagen würden wir in einer Stadt (am ehesten Sydney oder Cairns) verbringen.

    Wir haben Allraderfahrung, sind beide hauptberuflich beim Österreichischen Roten Kreuz und müssen oft mit unserem selbstgebastelten Allradfahrzeug Wanderer oder Paragleiter aus wirklich ungewegsamen Geländen holen, jedoch haben wir keine Erfahrung auf Sand. Ist das fahren auf Sand schwieriger als auf Schotter, Kies oder Wiesen?

    Den Zeitpunkt des Urlaubs können wir selbst einteilen, einzige Ausnahme sind die Schulferien(Juli und August), da hier die Familienväter vorrang haben.
    Welche Route ist in einer solchen Zeitspanne machbar oder zu was für einer Route würdet ihr uns raten? Was wir gerne dabei hätten, ist eine längere Meeresstrecke, damit wir unserem Hobby dem Surfen auch etwas nachgehen können. Sofern wir ein Allradwagen finden, wo wir die Bretter unterbringen können.
    Ich persönlich habe mir eine Route über Adelaide(Flinders Range) nach Perth und von da nach Darwin(vielleicht über Alice).
    Bin gespannt, was ihr für Ideen habt.
    Lg Manuel

  • Hi Manuel,

    das hört sich doch super an. Genügend Zeit und genügend Erfahrung. Was will man mehr :] **Neid** :]

    Ich bin leider selbst bisher noch nicht off road gefahren. Immer nur mitgefahren. Dieses Jahr gibts allerdings die Premiere. Gleich mal Canning Stock. Warum auch mit einfachen tracks anfangen :rolleyes: Wie auch immer. Mein Mitfahrer hat schon ziemliche off road Erfahrung. Er meinte nur, dass er gespannt ist auf den Sand. Das ist halt schon was ganz anderes, als die üblichen tracks. Allerdings ist die allgemeine Meinung, dass man auch dafür nach ner Weile das Gefühl bekommt. Ist halt ne Umstellung. Aber ich denke mal, mit eurer Erfahrung, bekommt ihr das locker hin.

    10 Wochen, da kann man ne Menge machen. Ich glaub, ich würde die Flinders hoch, dann Birdsville oder Oodnadatta track hoch. Würde wahrscheinlich mich hoch Richtung Kimberleys schlagen, diese mitnehmen, die Bungles, dann vielleicht wieder runter den Tanamie Track. Ach, es gibt soviele Möglichkeiten.
    Wunderschön finde ich persönlich auch die Pilbara Region.

  • Hallo Manuel,

    ich kann mich Susanna nur anschließen. Die Kimberleys sind DER HAMMER (werde jetzt im September die Gibb River Road machen).

    Hmm. Reisezeit und Routenvorschlag. Also, ich würde meinen Schwerpunkt auf das rote Zentrum, den Westen und den Nordwesten legen, um dann im Norden abzuschließen.
    Also ungefähr so:
    Adelaide - Kangaroo Island - rauf in die Flinders Ranges (Wilpena Pound, Brachina Gorge, Bunyeroo Gorge etc.) - Gammon Ranges mit Arkaroola (Ridgetop Tour!) - Oodnadatta-Track bis William Creek - William Creek Road nach Coober Pedy (stark!) - rüber nach Oodnadatta via Painted Desert - dann via Hamilton Homestation zu den Dalhousie Springs, von dort weiter nach Mount Dare Homestation - via Finke zum Chambers Pillar - über Hugh River Stock Route rüber zum Stuart Highway und zum Rainbow Valley - Alice Springs - dann in die West McDonnell Ranges (Simpsons Gap, Standley Chasm, Ormiston Gorge, Glen Helen) - Mereenie Loop zum Kings Canyon - Kings Canyon mit Rim Walk - Yulara mit Uluru und Kata Tjuta - über die Great Central Road (breite Piste) nach Warburton - dann den supergenialen Gunbarrel Highway (von Warburton über Heather Highway und Heather Junction nach Everard Junction, Mtilini Claypan und nach Carnegie Station, ca. 500 km SEHR, SEHR GIERIGER, aber auch sehr, sehr rauher Track, ab Carnegie Piste bis Wiluna (ca. 330 km). Alternative für Weicheier wäre die Great Central Road bis Laverton - runter nach Kalgoorlie - via Hyden (Waverock!) nach Perth (Caversham Wildlife Park ist mein Tip!) - dann die klassische, dreiwöchige Westtour von Perth nach Broome, Du findest hier mit der Suche sicherlich gute Routenbeschreibungen und Tips, ich habe dafür wenig Hinweise, diese Strecke habe ich bisher noch nicht ins Auge gefaßt... - Pinnacles - die wunderschöne Pilbara - weiter zum Ningaloo Reef, von wegen Surfen und Schnorcheln und Tauchen, wasauchimmer - rauf nach Broome, unterwegs Surfen - Derby - Gibb River Road - Bungle Bungles - Tanami-Track von Halls Creek runter nach Alice - Palm Valley - Boggy Hole Track, Henbury Meteorite Craters - Owen Springs Reserve - dann den Stuart Highway rauf nach Darwin, unterwegs noch Devils Marbles und Daly Waters Pub. Um Darwin sind natürlich Kakadu und Litchfield (Lost City!) NP Pflichtprogramm. Tja, und von Darwin könntet Ihr dann nach Sydney fliegen. Dort neben der Stadt selbst aber auf jeden Fall auch die wunderschönen Blue Mountains anschauen (nicht nur Katoomba mit den Three Sisters und Scenic World, sondern auch meinen Geheimtip, das wunderschöne Valley of the Waters in Wentworth Falls). In die Blue Mountains kommt man prima mit der Bahn. Obwohl ich's so machen täte, daß ich in den Blue Mountains Quartier machen würde und von dort aus Sydney in mehreren Tagesausflügen erkunden (habe ich 2004 so gemacht, Braeside Bed and Breakfast in Woodford ist ideal dafür, ca. 1,5 km vom Bahnhof entfernt, sehr ruhig und bildschön gelegen, grenzt direkt ans Buschland).

    Mein Tip für einen Camper für diese oder eine ähnliche Tour wäre der 4WD Troopie von Backpackercampervans mit Pop-Top. Hatte ich neulich für meine Tour über den Gunbarrel, absolut geniales Auto (sind zwar nicht die neuesten Fahrzeuge, aber Backpackercampervans gehört zu Britz; man kann No-worries-Cover buchen und hat so den bestmöglichen Versicherungsschutz, außerdem ist das Auto sehr preiswert, verglichen mit anderen 4WD Verleihern; Outback Safety Kit ist bei Britz recht dürftig, aber da könnte ich Dir Tips für die Aufrüstung geben (erforderlich, wenn Ihr z.B. den Gunbarrel und die Gibb River Road machen wollt).

    Für die genannte Route käme grundsätzlich zweite Aprilhälfte bis Ende Juni oder September- erste Novemberhälfte in Frage. Problem bei der Alternative April-Juni: Mögliche Probleme mit dem Wetter im Norden von Westaustralien. Teile der GRR könnten geschlossen sein (war dieses Jahr sogar im Juni ein paar Tage der Fall), ebenso der Gunbarrel (dieses Jahr war er im Mai eine Woche lang zu). Im Oktober hingegen ist auf der GRR schon fast Saisonende, es ist dann schon sehr heiß und schwül (aber meist gut fahrbar, da Ende der Trockenzeit).

    Ziemlich ideal wäre es glaube ich, wenn Ihr Mitte August los könntet. Wenn Ihr erst im September los könntet, würde es sich wahrscheinlich anbieten, den Trip genau in entgegengesetzter Richtung zu machen.

    Habt Ihr mal über Melbourne als Alternative zu Sydney nachgedacht? Es gibt ab diesem Herbst irgendwann Flüge von Tiger Airways von Darwin nach Melbourne, von dort auch an die Gold Coast (von wegen Surfen...).

    Eine günstige Alternative für die Anreise nach Darwin, wenn Ihr dort starten wollt, könnte sein, einen Flug nach Singapore zu buchen und von dort getrennt mit Tiger Airways weiterzufliegen. Mein Kumpel Harry und ich werden das jetzt im September so machen und sparen dabei doch ordentlich was an Kohle ein.

    Viel Freude bei der weiteren Vorplanung,

    Gruß,

    Jürgen

    Where the bloody hell am I? :baby:

    49 Days until Gibb River Road, Bungle Bungles, Tanami Track and Boggy Hole! :) 8) :)

  • Hallo deepyellow,

    Du fragst nach Fahren auf Sand. Ist kein Problem. Reduzier' ordentlich den Luftdruck, und ein Toyota Landcruiser ist fast nicht zu stoppen. Macht sogar richtig Spass.

    Was Du brauchst ist ein kleiner elektr. Kompressor, damit Du die Reifen wieder aufpumpen kannst, wenn Du aus dem Sand bist, und einen Reifendruckpruefer. Kriegst Du alles hier fuer unter 100 $ in entsprechenden Autoteile-Laeden.

    Ausserdem sind ein paar Bretter oder Bleche und ein Spaten hilfreich, falls Du Dich mal festfaehrst.

    Bei den Mietwagen, die wir hatten, war das alles nicht dabei.

    Zur Route hast Du ja schon detaillierte Vorschlaege bekommen.

    Have fun,

    R.

  • Hallo Manuel,

    Roggenbrot hat natürlich Recht, prinzipiell gilt für das Fahren auf Sand "can't be rocket science".

    Was eventuell sinnvoll wäre, ist ein 4WD-Training. Britz bietet das mit an, und für Kumpel Harry und mich hat das wirklich was gebracht, insbesondere für das Fahren auf Sand. Britz bietet das z.B. an (gilt auch für Backpackercampervans). Kostet AUD 290,- und beinhaltet das Leihen des Outback Safety Kits (hätte einzeln AUD 95,- gekostet). Bleiben also AUD 200,- oder ca. 60,- EUR pro Nase (der Trainingspreis gilt für zwei Personen) als Kosten für das eigentliche Training, und das hat sich für uns mehr als gelohnt.

    Zum Thema Ausrüstung: Hat man z.B. einen Verleiher wie Britz, dessen Outback Safety Kit eher dürftig ist, so kann man die fehlende Ausrüstung im Kfz-Zubehörhandel oder in Baumärkten oder in speziellen 4WD Läden dazu kaufen (z.B. einen Luftkompressor, etwas Werkzeug, Reserveschläuche und Schlaucheisen etc.) und das Zeug gegen Ende der Reise problemlos an andere 4WD-Enthusiasten oder Locals wieder verkaufen. Harry und ich hatten auf diese Weise auf dem Gunbarrel eine gute Outbackzusatzausstattung mit, die uns unter dem Strich pro Nase vielleicht EUR 25,- gekostet hat (Minderung beim Wiederverkauf). Für dieses Geld kannst Du den Kram nicht als Mehrgepäck im Flieger mitschleppen, vom Gewicht mal ganz abgesehen...

    Gruß,

    Jürgen

    Where the bloody hell am I? :baby:

    47 Days until Gibb River Road, Bungle Bungles, Tanami Track and Boggy Hole! :) 8) :)

  • Hallo Jürgen,
    erstmals vielen Dank für die mehr als ausführliche Antwort, werde mir mal deine Routenvorschläge genauer durchgehen. Die Kimberleys habe ich mir fix vorgenommen, die Bilder die ich von dieser Region gesehen habe, sind der absolute Wahnsinn.

    Den Camper habe ich mir angesehen, der sieht ja wirklich lässig aus und stabil und gut zufahren wird er auch sein, sonst wirst du ihn jawohl selber sicher nicht nehmen.
    Was noch perfekt wäre, ist das er ein ganz ein ähnliches Allradfahrzeug wäre, wie unsere Auto in der Dienststelle, daher müsste man sich nicht wirklich an ein anderes Auto gewöhnen.

    August wird sich leider nicht spielen, da bei uns die Famlienväter mit Schulkindern Urlaubsvorrang haben und wir uns da verständlicherweise hinten anstellen müssen.
    Aber die Variante September-Oktober würde mich persönlich sehr reizen und unter Umständen können wir schon in die letzten Augustwochen reinkommen mit unserem Urlaub.
    Gerade in Western Australia wäre dies doch eine tolle Reisezeit, vorallem wegen der Wild flowers season.

    Bezüglich Flug werde ich wahrscheinlich wieder mit einem Oneworld-Carrier fliegen, weil ich da durch ein Familienmitglied feine Vergünstigungen bekommen kann und Tiger Airways muss sich erstmals bis 2009 auf dem Markt behaupten können.;)

    Der Tipp mit Melbourne ist nicht schlecht, gerade die Surf Coast wäre eine super Alternative zum surfen, ganz sicher um einiges besser als Bondi Beach. Muss ich mir wirklich überlegen, vorallem ist Melbourne noch eine Stadt in Australien, die ich noch nie besucht habe.
    Aber auch die Gold Coast wäre eine Alternative, schön zum surfen und Abends könnte man nach der Outbacktour auch etwas unternehmen.;)

    Tiger ist wirklich günstig, aber wie oben schon erwähnt, bekomme ich über BA ermässigte Tickets und dann ist der Preisunterschied eigentlich nicht mehr da.
    Aber gerade Darwin fliegt ja kein Oneworld-Carrier direkt an, wenn wir von da starten würden, dann ist das sicher eine feine Alternative.
    Bin schon gespannt, wie Tiger in Australien einschlägt und wie sich das ganze entwickelt, die ersten Routen in Australien klingen einmal sehr interessant.

    Lg und nochmals vielen Dank für deine Tipps,
    Manuel

  • Hallo Roggenbrot,
    vielen Dank für die Tipps mit dem Luftdruck. So einen Kompressor könnte ich sogar ausleihen, die Frage ist jedoch, ob ich unseren Kompressor in DU verwenden kann oder ob ich da einen Adapter benötige.
    Bretter und Spaten werden wir uns aufjeden Fall dazukaufen, kein Thema.
    Bezüglich Fahrzeug: Sind Allradcamper zubevorzugen oder ist es besser mit einem "normalen" Allradfahrzeug zufahren und dann in einem Zelt zu übernachten.

    Lg Manuel

  • Hallo Susanne,
    die Canning Stock Tour muss einfach unglaublich sein, da beneide ich dich unglaublich.
    Wie viel Zeit habt ihr eingeplant?

    Sicherlich wir haben einige Zeit zur Verfügung und können viel einbauen, das Problem ist nur, das viele "Fixpunkte" recht weit auseinander liegen und beim fahren(auf das es mich zwar ganz brutal freut) sehr viel Zeit aufgeht.
    Die Flinders sind ohne Fragen ein solcher Fixpunkt auf meiner Planung, wollte sie bei meinem letzten Urlaub mit einer geführten Tour schon einplanen, aber es ist sich zeitlich leider nicht ganz ausgegangen. Aber 2009 werden die Flinders dann in Angriff genommen.

    Lg Manuel

  • Hallo Jürgen,
    wir haben jährlich eine solches 4WD-Training, allerdings speziell für unsere Strecken(Kies, Waldwege, Wiesen, Felswiesen und Schneehänge) abgestimmt, werden mal unseren Trainer fragen, was der dazu meint und ob wir vielleicht ein solches Sandtraning auch bei uns in Österreich besuchen können. Unten möchte man halt gleich loslegen.;)
    Aber das Safety Kit werden wir uns sicherlich zulegen.
    Wie sieht es eigentlich mit der Erste Hilfe Ausstattung eines solchen Campers aus?
    Lg Manuel

  • Hallo Manuel,

    mein Kumpel Harry und ich haben das Britz-Training in Perth mitgemacht, unser Trainer heißt Dario. Er hat den Schwerpunkt auf das Fahren im Sand und die Bezwingung von Dünen gelegt, war für uns wirklich sehr spannend und lehrreich. Vor allem hat er uns anschließend noch supertoll stundenlang beim Einkaufen unserer zusätzlichen Sicherheitsausrüstung beraten.

    Generell würde ich's was den Sand anbelangt nicht übertreiben in Oz. Wenn Ihr noch nie Sand gefahren seid, wäre es m.E. z.B. nicht anzuraten, die Simpson zu durchqueren (Dalhousie-Birdsville). Daher habe ich Euch auch diesen Routenvorschlag nicht gemacht. Alle von mir in meinem Vorschlag genannten Routen können hin und wieder sandig sein, man wird dort aber in der Regel keine schweren Probleme mit Sand haben. Und wenn man sich doch mal einbuddelt, ist es halt eine Frage des Trainings und der Übung, wie schnell man wieder draußen ist. Die Sandfahrerei läßt sich nachdem man sich erstmal an das Auto gewöhnt hat, stückweise steigern. Auf der von mir vorgeschlagenen Route läge z.B. die Anfahrt zum Chambers Pillar (auf den letzten 10 km ziemlich sandig). Und wenn Ihr dann gut im Lauf seid, wäre wie vorgeschlagen der Boggy Hole Track eine wirklich nette Sache. Wobei ich den nur vorgeschlagen habe, weil Ihr wirklich schon viel 4WD-Erfahrung habt (mit Sicherheit mehr als ich).

    Was im einzelnen an Safety Equipment beim Leihauto dabei ist, hängt vom jeweiligen Anbieter ab.

    Britz / Backpackercampervans z.B. hat ein Outback Safety Kit. Das beinhaltet:

    - EPIRB (Notfallsender, sollte man auf jeden Fall dabei haben, sendet jedoch nur ein Blip-Blip-Signal, man kann keine Sprachmeldung absetzen, und es wird eine gewaltige Rettungsmaschinerie (Suchflugzeuge etc.) in Gang gesetzt, die bei nicht gerechtfertigter Aktivierung (akute Lebensgefahr) sehr teuer werden kann)
    - Klappspaten
    - Zwei Schäkel
    - Snatch 'm Strap Bergungsseil, um mit Hilfe eines zweiten Fahrzeuges ein Fahrzeug herauszuziehen (halbelastisches Seil, es baut Spannung auf und zieht sich dann ruckartig zusammen)

    Sinnvoll ist darüber hinaus sicherlich auch das folgende Equipment:
    - Kompressor 12 V. Kein billiges Baumarktteil, sondern gute Qualität mit einer Förderleistung ab 70 Liter pro Minute.
    - High Lift Jack und stabile Bodenplatte
    - Plane. Bei einer Panne liegt man nicht im Dreck unter der Karre, der Kompressor sollte auch immer auf der Plane stehen, damit er keinen Dreck ansaugt. Außerdem kann man aus so 'ner Plane im Notfall auch einen Sonnenschutz bauen und Regenwasser damit auffangen.
    - Werkzeug. Zange(n), Hammer, Schraubenzieher (normal und Kreuzschlitz), Schraubenschlüssel (Satz). Kann man z.B. zu Hause im Baumarkt als Billigset kaufen und dann unten in Oz lassen (vor Ort an andere Leute verscheuern)
    - Panzerband (dieses Armeeklebeband) und Draht (z.B. ein oder zwei Kleiderbügel aus Draht). Man kann damit notfalls was festmachen am Auto (z.B. ein Rücklicht, wenn sich die Schraube rausvibriert hat oder einen losen Auspuff (mit dem Draht)).
    - Je nach geplanter Route Reifenersatzschläuche und Schlaucheisen, sowie Reifenflickzeug. Die meisten 4WD Leihfahrzeuge haben Spaltfelgen (Split Rims).
    - Je nach geplanter Route ein GPS-Gerät (in den meisten Fällen braucht man es auf den normalen Tracks und Pisten nicht wirklich). Ich habe ein kleines Garmin-Gerät, das ETrex. Reicht aus, um meine Position zu bestimmen und mit den Karten abzustimmen. Wenn Ihr GPS-erfahren seid, dann könnt Ihr Euch über Oziexplorer (näheres dazu auf http://www.outback-guide.de ) und epxloroz.com mit Waypoints und ganzen Routings versorgen. Aber auf jeden Fall, egal wo Ihr herfahrt, braucht Ihr gutes Kartenmaterial (es gibt jede Menge Karten für die einzelnen Regionen von HEMA und Westprint).
    - Natürlich angemessene Notfallvorräte an Trinkwasser und Verpflegung.

    Deine Frage zu Erster Hilfe:
    Bei den Leihwagenfirmen ist normalerweise ein Erste-Hilfe-Kit an Bord. Sobald man es entsiegelt, muß man's bezahlen (bei Britz glaube ich AUD 20,- oder so). Das Erste-Hilfe-Kit sah relativ armselig aus. Ich werde auf künftigen 4WD-Reisen hier in Deutschland ein Verbandkissen nach EN-Norm kaufen und mit nach Oz schleppen - kann ich ja dann am Schluß vor Ort verscheuern oder verschenken. Kostet im Kfz-Zubehör nicht viel (ca. 8,- bis 10,- EUR). Und gerade Ihr als ausgebildete Retter solltet vom Verbandzeug her auch in der Lage sein, anderen zu helfen.

    Mein Vorschlag wäre, daß Ihr einen First-Responder-Rucksack mitnehmt nach Oz, wenn Ihr sowas privat besitzt oder Euer Arbeitgeber leihweise einen rausrückt. Die Fluggesellschaften transportieren sowas auf Anfrage meist kostenlos. Sportgepäck wird ja auch kostenlos transportiert, und Ihr müßt dann halt argumentieren, daß Euer Sport das Retten ist... 8)

    Ein großes Thema ist Kommunikation. Vielleicht habt Ihr über Euren Brötchengeber eine Möglichkeit, ein Satellitentelefon zu leihen (Globalstar oder Iridium). Wenn man's z.B. von Britz leiht, ist es sehr teuer (AUD 17,- pro Tag). Es gibt aber auch spezielle Firmen, die diese Telefone über längere Zeiträume (z.B. die von Euch geplanten acht bis zehn Wochen) verleihen. Kann sich auch lohnen, ein gebrauchtes zu kaufen, z.B. über eBay.

    Habe gerade gesehen, daß Du noch zwei Fragen an Roggenbrot hattest:
    a) Kompressor
    Die Reifenventile an den Leihfahrzeugen sind dieselben wie bei uns. Du brauchst daher keinen Adapter für Deinen 12-V-Kompressor, um 4WD-Reifen in Oz befüllen zu können. Nur solltest Du Dir Gedanken über das Gewicht des eventuell zu leihenden Kompressors machen. Wenn es ein ordentlicher 4WD-geeigneter Kompressor ist, dann wiegt das Ding zwischen ein paar kg (noch machbar, ich habe einen derartigen kleinen Kompressor) und etlichen kg (dann ist das Übergepäck, speziell auf dem Rückflug, viel teurer und das Mitschleppen viel nerviger, als so ein Ding vor Ort zu kaufen und dann halt wieder zu verscheuern). Adapter für den 12-V-Kompressor sind z.B. sinnvoll, wenn Ihr unterwegs Luftmatratzen aufpumpen wollt.

    b) Aus der Erfahrung meiner zwei vorigen Oz-Reisen heraus (im Februar eine Woche Outbacktrip Alice-Adelaide mit normalem Landcruiser, im Juni große Gunbarrel-Tour mit Pop-Top-Troopie, also primitivem Camper) würde ich Dir zu einem Camper raten. Du bist dann viel ungebundener und flexibler unterwegs, auch sparst Du bei den Übernachtungen wirklich viel Geld (auf vielen der genannten Pisten und Tracks ist Buschcamping für lau möglich, Campingplätze kosten selten mehr als 20,- AUD pro Nacht und Fahrzeug (mit zwei Personen)). Ich würde auf jeden Fall zum Pop-Top-Camper raten, weil der sich von den Abmessungen kaum vom normalen Troopie unterscheidet und die sehr guten Geländeeigenschaften des Troopie daher nicht verloren gehen. Ein Hochdachtroopie ist von den Geländeeigenschaften her schon nicht mehr so gut, wegen des geänderten Schwerpunktes (vor allem, wenn man ihn falsch belädt, leider ein immer wieder auftretender Fehler, ergo ist die Anzahl der Unfälle mit den Campern mit festem Hochdach recht hoch). Auf jeden Fall würde ich Dir definitiv zu einem 4WD Fahrzeug raten. Du könntest Dich auch mal bei TCC (Travel Car Centre) schlau machen, die bieten spezielle Raten für Langzeitmieten an, aber ich meine, daß es bei Britz/Backpackercampervans auch entsprechende Rabatte gibt.

    Gruß und viel Freude bei der weiteren Vorplanung,

    Jürgen

    Where the bloody hell am I? :baby:

    47 Days until Gibb River Road, Bungle Bungles, Tanami Track and Boggy Hole! :) 8) :)

  • Zitat

    Original von deepyellow
    Hallo Susanne,
    die Canning Stock Tour muss einfach unglaublich sein, da beneide ich dich unglaublich.
    Wie viel Zeit habt ihr eingeplant?

    Lg Manuel

    Hi Manuel,

    16 Tage + 4 Tage Puffer, also nur für die CSR. Insgesamt sind wir etwas mehr als 4 Wochen unterwegs (inkl. Flug).

    Die Autos sind auch bei TCC gemietet. Kannst du dir ja mal anschauen:

    http://www.travelcar.com.au/home

    Zu jedem Fahrzeug gehören 2 Ersatzreifen, 180l eingebauter Tank, Reichweite zwischen 1000 und 1200 km.
    4x4 Recovery Equipment :
    EPIRB (Emergency Beacon), High Lift Jack, Doubling Block, Treetrunk Protector, Shovel, Airpump, Tool Kit, Gloves, eingebaute Seilwinde!!
    und Camping Equipment.

    http://www.travelcar.com.au/4x4_Outback

    Ein Satelittentelefon werden wir auch dabei haben, was aber einer aus der Gruppe bereits aus Deutschland mitnimmt. Ansonsten könnte ich mir vorstellen, dass man diese auch vor Ort mieten kann.

  • Hallo Jürgen,

    das 4WD-Training klingt spannend und etwas bringen tut es aufjeden Fall, gerade das fahren auf Sand wird man wohl nirgends besser lernen können, als direkt vor Ort.
    Denke doch, das wir ein solches Traning absolvieren werden, wenn wir dann in Australien sind. Kann man das bei jedem Britzstandort machen oder nur in Perth?

    Eine Kollegin meiner Freundin war in Afrika auf einer Tour und die hat uns eben vor dem Sand gewarnt. Ihre Erzählungen und Probleme haben mich doch etwas vorsichtig gemacht, vorallem weil sie in einer Gruppe unterwegs war, deren Fahrer/Führer eigentlich nur solche Touren machen und trotzdem große Schwirigkeiten hatten.
    Dann klingt ja dein Streckenvorschlag nochmal viel besser.
    Soviel Erfahrung haben wir auch nicht, wir fahren halt so über das Jahr gut 1500 Kilometer(jeder) mit dem Auto, meistens unter erschwerten Bedingungen, weil es bei uns halt etwas zügiger gehen sollte, als auf einer Urlaubsfahrt.;)

    Danke erstmals für die Zusammenstellung des Safety Equipment, habe mir das ganze runterkopiert und auf meine Festplatte gespeichert, damit es nicht verloren geht.

    Stimmt, das Erste Hilfe Set muss man sofern es geöffnet hat bezahlen. Ist uns damals passiert, nach dem wir auf der Great Ocean Road zu einem Motorradunfall dazu gekommen sind.
    Wenn die Fluggesellschaft einen solchen Koffer gratis befördern würden, dann wäre es ohne Frage eine Überlegung wert, da wir zwei, wenn wir privat zusammen auf Tour gehen, Unfälle und andere Notfälle regelrecht anziehen. Werde mich bezüglich diesem Thema gleich einmal erkunden.

    Wir verfügen leider über keine Satellitentelefon in unserer Dienststelle, werde aber einmal meinen Reisekollegen auf dieses Thema ansetzen, da er in unserer Dienststelle für das Funkwesen zuständig ist und vielleicht gibt es doch eine Alternative ein solches Gerät zuorganisieren.
    Wenn man es ausleihen muss, dann wird das wirklich verdammt teuer. Ist ein solches Teil bei einer Outbacktour ein Muss oder nur ein feiner Zusatzbestandteil der Nofallausrüstung?

    Bezüglich Kompressor hast du sicherlich recht, werde gleich einmal in die Garage wandern und abwiegen, wie schwer der Kompressor ist. Übergepäck ist teuer, da ist es wahrscheinlich fast billiger ein solches Teil in Australien kaufen.

    Habe mich gestern durch einige Reiseberichte bezüglich Outbacktouren gelesen und muss dir klar recht geben, ein Camper scheint bei fast allen Reisenden klar bevorzugt zu werden. Und meinen Hintergedanken hast du eh schon entschärft. Ich habe mir eben gedacht, das der Camperaufbau die Fahreigenschaften negativ verändert und man daher mit dem Allradcamer her Probleme bekommt, als mit einem normalen Allradfahrzeug.
    Bei unserem Allradfahrzeug hat der Patientenraum mit seinen schweren Geräten die Fahreigenschaften doch negativ verändert.


    Nochmals vielen Dank für deine Hilfe,
    Lg Manuel

  • Hi Susanna,

    sorry, daß ich mich jetzt erst wieder melde. Hatte diese Woche ziemlich viel um die Ohren mit meiner freiwilligen Feuerwehrorganisation in Griechenland - die Jungs und Mädels sind im Moment wirklich heftig im Einsatz. Fahren gerade vom Peloponnes zurück in Richung Olymp, wo schon wieder ein neuer Brand ausgebrochen ist... :rolleyes:

    Zu Deiner Frage:
    4WD Training in Süddeutschland. Hmmm. Du könntest vielleicht mal den ADAC ansprechen. Oft arbeiten die mit entsprechenden Einrichtungen zusammen, vielleicht können die was vermitteln.

    Schreibe Dir gleich noch 'ne Mail!

    Liebe Grüße,

    Jürgen

    Where the bloody hell am I? :baby:

    41 Days until Gibb River Road, Bungle Bungles, Tanami Track and Boggy Hole! :) 8) :)

  • Hallo Jürgen,

    danke für die Antwort ;)

    Auch für jeden, den das Thema sonst noch interessiert.

    Es gibt Trainingsmöglichkeiten am Hockenheimring und Nürburgring. Allerdings muss man jedesmal aufpassen, dass es Trainings sind, wo Autos gestellt werden. Leider ist das diesmal bei mir nicht der Fall.

    Am Hockenheimring bieten sie gerade einen Tag am WE an für 195 Euronen (für ADAC-Mitglieder), ansonsten 205 Euronen.
    Dann läuft im Moment noch ein Training nähe Rüsselsheim für 229 Euronen (inkl. Auto)!!! Was ein super Angebot ist. Normalerweise kostet es mit Auto um die 500 Euros. Ja, nur leider kann ich im August nicht.

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