Strip-Club-Besuch wird zur Staatsaffäre

  • Australien: Strip-Club-Besuch wird zur Staatsaffäre
    19.08.2007 | 14:35 | (DiePresse.com)

    Ein "Ausrutscher" eines konservativen Oppositions-Politikers aus dem Jahr 2003 sorgt in Australien für Unruhe. "Vollständige Erinnerungen" an den Abend fehlen dem Mann.

    Ein feuchtfröhlicher Besuch im Striptease-Club im Jahr 2003 droht in der australischen Politik zu einer Staatsaffäre zu werden. Oppositionsführer und Labour-Chef Kevin Rudd, der gute Aussichten auf einen Wahlsieg Ende des Jahres hat, gilt als konservativer Christ. Der Besuch hatte sich am Rande einer Reise zur UNO in New York ereignet. Am Sonntag gab sich Rudd geständig.

    Politische Absicht?
    Zugleich warf Rudd aber der Regierung vor, sie habe Einzelheiten zu seinem Ausrutscher in politischer Absicht durchsickern lassen. Er bezeichnete seinen Ausflug in die Bar als Fehler: "Das hätte ich nicht tun sollen", gab Rudd sich reumütig.

    Keine "vollständige Erinnerung"
    Australische Medien hatten zuvor berichtet, der Labour-Chef habe sich auffällig daneben benommen. Dies wies der Politiker zurück. Allerdings habe er keine "vollständige Erinnerung" an die Einzelheiten des Programms in dem Striplokal. Es sei aber seiner Ansicht nach dort "nicht mehr gelaufen, als in jedem australischen Pub auch". Zwar habe er sicher zu viel getrunken, aber schlecht benommen habe er sich seiner Erinnerung nach nicht. Ein Journalist, der den Politiker begleitete, versicherte, Rudd habe sich "wie ein Gentleman" benommen.

    Verunglimpfungskampagne?
    Auf die Frage eines Journalisten, ob die durchgesickerten Informationen vielleicht Teil einer Verunglimpfungskampagne gegen ihn seien, antwortete Rudd mit Blick auf Außenminister Alexander Downer: "Das sollten sie Downer und seine Leute fragen." Bei Labour-Kollegen und Bürgern auf der Straße war die Reaktion auf das reumütige Eingeständnis eher gelassen. Der Labour-Regierungschef des Bundesstaates Queensland, Peter Beattie, äußerte die Einschätzung, der Vorfall werde Rudd keine Wählerstimmen kosten, sondern einbringen.

    (APA)

    Quelle: http://www.diepresse.com

  • Ich hab heute früh mit einem Australier geredet und wir haben ein bisschen über den Wahlkampf und seine Auswüchse geredet, weil ich mich gewundert hatte, dass noch nicht mal ein Termin für die Wahl feststeht. Der Australier meinte, dass Rudd jetzt in den Meinungsumfragen stetig nach oben steigt, weil er bisher als Langweiler galt und man jetzt eine "menschliche Seite" an ihm entdeckt.

  • Ausserdem finde ich es besser, ein Politiker geht in einen Strip-Club, als einer der gelogen hat ueber die 'children over board' und 'weapons of mass destruction'.

    Ein bissl langweilig ist der Rudd schon. Versuchens wir halt mal mit ihm. :)

    Gruss Edna
    The Golden Years: When Actions Creak Louder Than Words.

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