Mount Augustus

  • Wer an Australiens Outback denkt, hat rasch den Ayers Rock vor seinem geistigen Auge. Wie ein riesiges, kieloben treibendes Boot erhebt sich der rote Felsklotz aus der Wüste. Die größte Attraktion seiner Art ist der Ayers Rock aber nicht: Etwa 1600 Kilometer westlich steht mit dem Mount Augustus in Western Australia ein sehr ähnlich aussehender, aber zweieinhalb Mal größerer Berg. Hier hält sich der Besucheransturm aber in überschaubaren Grenzen: Zu fern von den Touristenrouten Australiens liegt der Ort, zu mühsam erscheint die Anreise. Doch eben das macht den Reiz eines Besuchs erst richtig aus.

    Es ist 6.26 Uhr, über Nacht hat es sich etwas abgekühlt. Nur 29 Grad zeigt das Thermometer an, die Sonne hat es noch nicht über den Horizont geschafft. Wer auf den Mount Augustus klettern will, muss früh aufstehen, spätestens mittags wird die Hitze zu groß für große körperliche Anstrengungen. Und der Aufstieg ist alles andere als ein Spaziergang: Gut drei Stunden geht es zum Teil steil himmelwärts. 650 Höhenmeter sind zu überwinden, anfangs mit der Taschenlampe in der Hand, dann im Schatten des Berges. Denn der «Summit Trail» liegt an der Westseite des 1106 Meter über Meeresniveau reichenden Berges.


    Kein Laut, kein Tier

    Der Rucksack lastet schwer auf den Schultern, gefüllt ist er vor allem mit Wasserflaschen. Mindestens zwei Liter pro Person sind für den Aufstieg kalkuliert, und am Ende erscheint das eher knapp. Die Luft ist hier sehr trocken, vor allem dann, wenn wie heute der Wind von Osten kommt, aus der Richtung der heißen australischen Wüsten.

    Bald blinzelt die Sonne das erste Mal hinter dem Gipfel empor, das Thermometer klettert rasch in Richtung 35 Grad. Kein Laut ist zu hören, kein Tier zu sehen, kein Flugzeug zieht Kondensstreifen am Himmel. Nur ein paar Fliegen umschwirren die Wanderer, und der warme Ostwind lässt die Akazien zittern - anders als der Ayers Rock, ist Mount Augustus bis zum Gipfel mit Gestrüpp und Bäumen überzogen.


    Zu heiß zum Anfassen

    Der halbe Weg ist geschafft, Hemd und Gesicht sind schweißnass. Andere Wanderer sind nicht unterwegs - wie am Tag zuvor auf der Fahrt von der Küste hierher. Gut 450 Kilometer ohne Gegenverkehr, wann hat man das schon? Mit dem Allradwagen waren auf den breiten, gut in Schuss gehaltenen Sandpisten zum Teil 110 Stundenkilometer drin. Über den kleinen Ort Gascoyne Junction führte die Fahrt zunächst in den Kennedy Ranges Nationalpark, eine weitere Attraktion in diesem Teil Australiens. Auch hier: keine anderen Touristen, die sich etwa die Honeycomb Gorge anschauen wollen, eine Schlucht mit einer Steilwand am Ende, die von der Erosion wie eine Honigwabe geformt worden ist.

    Gut 41 Grad waren es mittags in der Honeycomb Gorge, die Felsen zu heiß zum Anfassen. Heute dürfte sich das Thermometer wieder in diesem Bereich einpendeln, aber der Gipfel des Mount Augustus ist nun bald - und damit lange vor der Mittagshitze - erreicht. Von oben bekommen die Landschaften des Outback ein ganz neues Gesicht: Rote und braune Erde mischen sich; wo sich nach Regenfällen Seen bilden, steht hohes grünes Gras. Und die Flussläufe, von denen hier fast keiner ganzjährig Wasser führt, sind an den River-Gum-Trees, einer besonderen Art Eukalyptusbaum, beiderseits der Ufer gut zu erkennen.


    Farbkleckse am Boden

    Eine kleine Steinpyramide markiert den höchsten Punkt des Berges, ein Gipfelbuch wartet auf Einträge. Mit seiner Hilfe ist erkennbar, wann hier die Saison ist: In Australiens kälterer Jahreszeit von Mai bis Oktober klettern vor allem Einheimische hinauf, dann ändert sich im November das Bild: Deutsche, Schweizer, Polen - aus halb Europa kommen die Besucher, aber es sind immer nur wenige am Tag und manchmal wochenlang überhaupt niemand. Vom 13. Januar bis 16. Februar 2007 gab es keine Einträge. Zu heiß ist es zu diesen Wochen gewesen.

    Es ist nun 9.25 Uhr, Zeit für den Abstieg, ehe die Hitze zu groß wird. Die Wege sind mit Farbklecksen am Boden und rosa Schleifen in den Büschen gut gekennzeichnet, auch im «Gully Trail», dem zweiten Weg nach oben. Er verläuft parallel zum «Summit Trail», führt durch einen trockenen Bachlauf und hat einige sehr steile Passagen - nichts für Wanderer, die der Ansicht sind, schon genug geschwitzt zu haben.


    Felsmalereien von Aborigines

    Noch vor dem Sonnenhöchststand ist der Parkplatz wieder erreicht, hin und zurück dauerte die Tour fünf Stunden. Jetzt schnell unter die Dusche - entweder in der 25 Kilometer entfernten Cobra-Station, die staatlich betrieben wird und «Urlaub auf dem Bauernhof» bietet, oder im «Mount Augustus Tourist Resort» mit 20 kleinen Hütten, Restaurant, Campingplatz und Telefonzelle. Dieser Ort hatte einige Zeit keinen guten Ruf, weil hier meist viele Betrunkene anzutreffen waren. «Seit einem Managementwechsel 2006 ist das kein Problem mehr», versichert Mike Flood, der Regionalvertreter von Tourism Western Australia in Carnarvon. Stattdessen kommen nachts die Kühe von der Nachbar-Ranch, um das Gras vom bewässerten Rasen herunterzufressen, und in den Toiletten- und Duschcontainern hüpfen kleine Frösche die Wände hoch.

    Der Ayers Rock lässt sich zu Fuß in wenigen Stunden umrunden, beim Mount Augustus würde das sehr viel länger dauern. Ein 49 Kilometer langer Kurs führt um den roten Felsbrocken herum, an einigen Stellen sind Felsmalereien von Aborigines zu finden. Sie sind recht klein und «mehr Handwerk als Kunst», sagt Mike Flood. «Sie zeigen, dass die Lebensbedingungen hier viel härter waren und sind als zum Beispiel im Kakadu Nationalpark ganz im Norden Australiens. Dort gibt es Nahrung im Überfluss, dort war Zeit für kunstvolle Felsmalereien. Hier gab es mit Glück ein Känguru im Monat als Resultat einer langwierigen Jagd.»

    Ein Abstecher nach Nordwesten führt zum «Emu Hill Lookout», einem Hügel mit prächtiger Aussicht auf den Mount Augustus. Inzwischen ist es Abend geworden, die Sonne färbt den Felsen in immer tieferem Rot. Kein Laut ist zu hören, kein Tier zu sehen - und keine Touristen, die ihre Digitalkameras an die Belastungsgrenze bringen. An diesem einsamen Ort fühlt sich der Reisende eins mit dem Berg und mit dem Land. Der weite Weg, die mühsame Anfahrt - sie haben sich gelohnt.

    ANREISE:
    Der etwa acht Kilometer lange Mount Augustus liegt 430 Kilometer Autofahrt östlich des Küstenortes Carnarvon im Outback von West-Australien. Die Fahrt über größtenteils ungeteerte Pisten dauert mindestens sechs Stunden. Ein Allradfahrzeug ist von Vorteil, normale Mietwagen können die Strecke aber auch bewältigen. Carnarvon befindet sich 900 Kilometer nördlich der Großstadt Perth am Indischen Ozean.

    KLIMA UND REISEZEIT:
    Im australischen Sommer (Dezember bis März) wird es sehr heiß, und es gibt dann auch verstärkt Gewitter. Als optimale Reisezeit gelten die Monate April bis Oktober.

    INFORMATIONEN:
    Kein Infotelefon in Deutschland. Tourismusbüro der Verwaltungsregion Upper Gascoyne (Tel. von Deutschland: 0061/8/99 43 09 88); Internet: http://www.australia.com, http://www.westernaustralia.com, http://www.australiasgoldenoutback.com, http://www.naturebase.net. (Von Christian Röwekamp, dpa)

  • Ich leider immer noch nicht :( Und auch dieses Mal wird es wohl nix...mein Mitfahrer will nicht ;( Allerdings hatte meine damalige Reisepartnerin, mit der ich ein Jahr unterwegs war, das Vergnügen mit ner **Aussie-Gang** :D von Perth bis hoch zum Karajini zu fahren, und haben sich bei dieser Gelegenheit den Mount Augustus mit angeschaut. Sie war völlig begeistert und meinte danach auch, dass sie gar nicht verstehen kann, warum jeder zum Ayers Rock düst :D

    Also, für mich kommt der auf jeden Fall noch mal in Frage!!!

  • ... bis dato noch nicht, aber wir haben ihn für März nächstes Jahr im Kopf.

    Wäre (auch deshalb) für jede nähere Info dazu dankbar!

    Primäre Fragen:
    2. Hat jemand die Strecke schon mit einem 2 WD gemacht? (wir wollten über Perth > Mekatharrah fahren; sollte 2 WD nicht gehen, überlegen wir eine "Runde" zu drehen und weiter über Newman und Tom Price bis Carnarvon mit dem 2 WD zu fahren und uns in Carnarvon dann für ein paar Tage einen 4 WD zu nehmen und von dort aus zum Mt. Augustus und zurück zu fahren? Zeit genug dazu hätten wir)
    2. Gibt es nach wie vor die Cabin-Unterkunftsmöglichkeit im Outback Tourist Resort (ich hab da unterschiedliche Dinge gehört)

    Danke Euch 8)

  • Hi mates,

    ups .... ich war da .... am Mount Augustus .... im Februar 2005.

    One of my worst experiences .... ich bin froh, das überlebt zu haben.

    Sowohl das Mount Augustus Tourist Resort (hatte aus der Telefonzelle dort einen unserer Söhne angerufen, der sollte sich merken, dass unser letztes Lebenszeichen vom Mount Augustus kam, im Falle dass wir nicht wieder auftauchten) als auch den Gestank der toten Kängurus, die in den Felsklippen steckten.

    Der Berg sieht auch aus wie jeder andere Berg dort .... also irgendwie nichts außergewöhnliches.

    Gruss Susanne

  • Zitat

    One of my worst experiences .... ich bin froh, das überlebt zu haben.


    WARUM 8o???? Herrjeee... erzähl doch bitte mehr !!

  • Würde mich auch mal in tressieren,ob wohl verhungert wäret ihr bestimmt nicht,tote Roo waren ja genug da aber der Gestank ok der kann einen schon mal den Magen umdrehen :D

  • Hi sun-sun,

    wir hatten einen Allrad-Camper. Haben auch im Camper übernachtet, und 2005 haben wir dort im Resort keine Hütten bzw. cabins gesehen.

    Hier ein Auszug aus unserem Reisebericht:

    So. 6.2.05 Coral Bay – Minilya Roadhouse – Mount Augustus = Burringurrah
    Da unsere Reifen nun schon seit 4 Tagen halten, entscheiden wir uns doch noch, zum Mount Augustus zu fahren (schließlich haben wir ja extra ein Allrad-Fahrzeug gemietet, um ins Outback zu fahren). Am Minilya Roadhouse sind etliche alte Generatoren ausgestellt (Marke: Lister Petter, 55 und 80 kVA), alte Karren, als ein Hinweis auf ein nahegelegenes historisches Museum.

    Wir starten Richtung Mount Augustus über Wandagee, Middleya, Lyndon – entlang des Wool Wagon Path. Der Gifford Creek hat sogar noch ein paar Wasserpfützen, in denen sich Hunderte von Vögel tummeln. Nach Cobra (diese Station wirkt schon sehr verlassen auf uns, und natürlich war seit unserer Abfahrt am Roadhouse nicht ein einziges anderes Auto zu sehen) taucht dann der Mount Augustus auf! Er soll ja – ähnlich wie sein kleiner Bruder, der Uluru – plötzlich sich aus der Ebene erheben .... aber da er bewachsen ist, finden wir ihn nicht annähernd so spektakulär wie den Uluru. Solche einzelnen bewachsenen Berge haben wir eigentlich etliche gesehen. Der Mount Augustus ist 1.106 m hoch, 7 km lang und 3 km breit, 1,75 Milliarden Jahre alt. Hier lebte hier der Wadjeri Tribe.

    Nun ist das Mount Augustus Outback Tourist Resort völlig in Aboriginal Hand, und das Personal ahnte natürlich nicht, dass noch Gäste kommen: sie schwanken ganz schön auf ihren Beinen und auch mit der Aussprache hapert es mächtig. Auf meine Fragen bekomme ich kaum Antwort, eine Karte mit den Wanderwegen muss die Lady erst suchen .... daraufhin sollen wir uns zunächst einen Übernachtungsplatz aussuchen. Also mir ist dieser Platz ziemlich unheimlich, und ich schlage vor, den Tank vor der Übernachtung zu füllen und zumindestens meinen Bruder (eine Telefonzelle gibt es dort) in Brisbane zu informieren, wo wir stecken. Da er nicht abnimmt, reißen wir in Hamburg unseren Sohn Stefan aus dem Tiefstschlaf: es ist ja schließlich Sonntag, erst 13.oo Uhr. Als ich von „merkwürdigen Gestalten“ rede, wird er schlagartig munter: seid ihr bei den Kannibalen? Nein, das nun nicht, trotzdem soll er sich merken, dass wir uns soeben vom Mount Augustus gemeldet haben.

    Der für die Zapfsäule zuständige Aboriginal fährt die 20 m von der Küche zur Tanksäule mit dem Auto (in dem Zustand ist Laufen ja auch kaum zumutbar). Die Rechnung beläuft sich auf 65,04 Dollar: but forget the 4 cents .... sagt er mindestens 10x. Im Office entschuldigt sich die Lady: sie kann leider gar nichts finden ...... dafür sehe ich nun mit einem Blick die ganzen Karten und greife mir eine. Nun geht’s ans Bezahlen: 65 Dollar + 11 Dollar Übernachtung. Ich gebe ihr zwei Fünfziger ..... und sage noch, Uwe pass auf .....

    Die Lady geht zur Rechenmaschine: 65 + 11 tippt sie ein, dann folgt noch eine 100 und dann guckt sie verwirrt, geht zur Kasse und gibt mir genau 14 Dollar zurück. Ich sage gleich, das stimmt nicht .... sie : doch, doch. Ich zähle vor: 65+11 = 76 + Kleingeld 4 Dollar = 80 Dollar + 2 Fünf-Dollar-Scheine = 90. Oh, sorry, und ich bekomme noch die restlichen 10.

    Nach gut 300 km staubiges Outback-Fahren gehen wir zum Duschhaus: Uwe muss ohne Licht duschen, ich stehe duschbereit unter der Dusche: aber die Wasserhähne lassen sich nicht bewegen, geschweige denn drehen. Also wieder ein bisschen angezogen, bei der nächsten Dusche kommt tatsächlich heißes Wasser. Angenehm!!

    Draußen ist inzwischen die Beleuchtung angegangen: einzelne Palmen werden angestrahlt, der Rasen vor dem Office, die Wassersprengler sind immer noch an ...... wie heißt es in meinen Reiseführern so schön: nach der staubigen Fahrt erwartet den Abenteurer ein gut ausgestatteter Campingplatz. Aber es ist ja auch wirklich in der tiefsten Einöde ..... und ab Januar kommen wohl immer nur vereinzelt mal ein paar Touristen. Also ich möchte da auch nicht leben und arbeiten.

    Wir wollen nun draußen nicht mehr so viel herumspuken und noch an der Seite des Wohnmobils Fleisch brutzeln: so öffnen wir die erste Dose von unserer „Notverpflegung“.
    Mount Augustus Outback Tourist Resort, 450 km.

    Mo. 7.2.05 – Mount Augustus – Glenbourgh
    Früh machen wir uns auf den Weg, den Mount Augustus auf dem Bowgada Drive zu umrunden (ca. 28 km), natürlich mit den jeweiligen Stopps: z.B. bewundern wir die River gums (Eukalyptusbäume mit auffällig weißem Stamm) und stolpern ein bisschen in dem ausgetrockneten Flussbett herum. Wir sehen uns die Kotka Gorge (Schlucht) an, ziehen uns bei 39,2° lange Hosen, langärmlige Hemden und Uwe auch noch Socken an, um uns auf dem 3 km Aufstieg zum Südost-Gipfel des Mount Augustus begeben zu können OHNE zu verbrennen. So schleichen wir uns also dem Ooramboo Pfad hoch zum Gipfel (Edney’s Lookout). Kängurus in Zehnergruppen hüpfen vor uns her (oder weg): die rechneten nicht wirklich mit solchen Verrückten. Auch jede Menge Echsen und Vögel begleiten uns, und wir genießen die Stille und den Blick in die Ferne.

    Nun laufen wir noch zu den verschiedenen Stellen mit Aboriginal-Zeichnungen und schrecken auch dort etliche Kängurus auf. Bei einer Pause (unser Wohnmobil steht glücklicherweise im Schatten, daneben ist ein ebenfalls schattiger Picknicktisch) versuchen wir, unsere Körpertemperatur wieder auf normal runterzukühlen .....Ich wusste gar nicht, dass man soviel trinken kann .....

    Jetzt will ich mir auch unbedingt den Weg zum hohen Gipfel des Mount Augustus ansehen (ja, wenigstens ansehen und die Entscheidung fällen, ob ich morgen früh gegen 5.oo den 4-6stündigen Aufstieg mir zumuten will). Der Wille ist da, nur: wir sind kaum 10 Minuten gegangen Richtung Flindstone-Brücke, da stinkt’s uns gewaltig. Ich halte mir die Nase zu .... bäh ..... wir gucken zwar noch unter diese Brücke, um die dortigen Aboriginal-Zeichnungen zu sehen, dann beschließe ich: nee, den Gestank hält keiner aus. Beim Runtergehen sehen wir den Grund: fast im Abstand von 1 m liegen 5 mehr oder weniger schon länger tote Kängurus .... nichts wie weg. Damit ist auch der Aufstieg morgen gestrichen: ich will schließlich den Urlaub genießen.

    Beim nächsten Stopp The Pound kommen wir zu der Stelle, an der früher das Vieh für den Viehtrieb gesammelt wurde, da es hier vergleichsweise lange Wasser gibt. Nur: der Lyn River ist leer, da macht auch der Rundgang Sattle Trail nicht wirklich Sinn. Am Emu-Hill-Lookout haben wir nochmals einen tollen Blick auf den Mount Augustus. Von der Tafel dort erfahren wir, dass Francis Gregory am 3.6.1858 diesen Berg nach seinem Bruder und Begleiter Augustus benannt hat. Angesichts der anhaltenden Dürre hier erwarten wir im Sattle Pool eigentlich kein Wasser, werden aber eines Besseren belehrt. Hier ist eine Stelle, die noch ziemlich lange Wasser hält (allerdings wirklich nur als Trinkgelegenheit für Vieh und Vögel geeignet). Bei einem 3monatigen Viehtrieb im Jahre 1866 wurden dank dieses Sattle Pools von ca. 1950 Vieh und Schafe nur 8 Stück verloren.

    Nun haben wir noch als letzten touristischen Punkt den Cave Hill, aber da es schon wieder mittags ist, knallt die Sonne so doll, dass wir auf den Marsch verzichten. Wir freuen uns auf kalte Cola bei unserem Outback Tourist Resort, aber von 12.oo-15.oo Uhr ist dort Pause. Da ich den Gipfel des Mount Augustus morgen früh nicht besteigen zu gedenke, verlassen wir den Mount Augustus. Achso, natürlich rankt sich hier um den Berg auch eine Sage: ein Aboriginal wollte nicht das von seinem Vater ausgesuchte Mädchen heiraten und flüchtete. Er wurde erwischt und getötet, fiel dabei auf den Bauch und liegt seitdem nun dort ausgestreckt, ein Bein angewinkelt, auf dem Boden.

    Wir folgen der Kingsford Smith Mail Run Route und nach einer Stunde Fahrt lädt – zumindest laut Schild VISITORS WELCOME – eine Aboriginal Community zum Kaffeestopp ein. Warum nicht? Allerdings finden wir das Office nicht, sondern fahren durch die kleine Siedlung: 3 Kinder spielen am Straßenrand, ein wunderschöner riesiger Swimmingpool befindet sich verwaist in der Mitte des Ortes, einige schöne Häuser sind zu sehen, aber auch kaputte verwohnte und vermüllte Hütten. Nur das Office finden wir nicht, und so fahren wir wieder weiter.

    Unsere Erfahrungen der ersten Woche setzen sich fort: was immer als „Station“ angekündigt wird, ist entweder aufgegeben oder verrammelt und verriegelt. Inzwischen befinden wir uns auf dem Post Mail Run, und am Gascoyne River Crossing stoßen wir auf eine Tonne am Seil: Auch bei Überschwemmungen muss die Post zugestellt werden (The mail must go through) und so wurde an der einen Seite die Post in die Tonne gelegt und dann per Seil über den Fluss auf die andere Seite gezogen. Im Moment bekommt man allerdings staubige Füße, wenn man durch den Fluss geht.

    Die Outback-Strecken brauchen ja immer etwas länger, und so übernachten wir mal wieder im Freien: in der Nähe von Glenbourgh on the road. 280,- km.

    Di. 8.2.05 – Carnarvon
    Die Fahrt geht weiter durch ausgedörrtes Land: auch der Dairie Creek ist leer, und an den Rocky-Pools gibt es auch nur noch wenig Trinkwasserpfützen für Vieh und Vögel. Eigentlich ist dies ein ganz toller Picknickplatz, nur ohne Bademöglichkeit natürlich nicht besonders attraktiv. So erreichen wir schließlich den Indischen Ozean, das Städtchen Carnarvon, das Bananenzentrum Westaustraliens.

    I am, you are , we are Australian !
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  • *hmmmhmmm* ... danke Dir für den so ausführlichen Bericht, Culcairn!
    hmmmmmmm..... klingt nun nicht gerade danach, als dass man extra dorthin fahren sollte/müsste?
    Vor allem auch wenn man "normal" unterwegs ist (nix Camper) in Sachen "Cabins"? ?(

    Einmal editiert, zuletzt von sun-sun (3. Oktober 2007 um 14:33)

  • Zitat

    Vor allem auch wenn man "normal" unterwegs ist (nix Camper) in Sachen "Cabins"?

    Das kann zwar inzwischen besser aussehen, aber genauso gut auch schlechter. Vielleicht findest du was, wenn du googlest? Oder dein Reisebüro kann dir vielleicht auch weiter helfen (wobei ich da vorsichtig wäre).


    Könnte jedenfalls leicht ein Abenteuerurlaub werden - Susanne war ja schon nah dran. Man o man... 8o 8o 8o

  • Echt erschreckend, waren 2002 dort. Da war das Resort und die Cabins in einem sehr guten Zustand. Das Abendessen vom Grill plus Salatteller war echt klasse. Die Bedienung kam aus Belgien und war sehr freundlich. Auf der Wanderung zum Gipfel haben wir ein totes Känguru gesehen, roch auch nicht wirklich gut. Ansonsten war es damals echt lohnenswert.

  • Hi Sun-sun,

    doch, Du kannst hinfahren .... im ersten Beitrag von MSV stand doch drin, dass es ab 2006 unter neuer Leitung ist ....

    UND - abgesehen von den vielen verdursteten Kängurus, die tot zwischen den Felsen lagen - ist es WUNDERSCHÖN dort !

    Gruss Susanne

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  • ahhhh, alles klar @ Susanne, danke Dir für die Ergänzung! Ich war nämlich schwer am Zweifeln, ob wir es machen sollten? Aber nach "wunderschön dort" sieht es wieder ganz anders aus :P

  • Hallo,

    waren auch im Januar 2005 dort!
    Sind aber von der Cobra Station dorthin gefahren und waren mit unserer Übernachtungsmöglichkeit super zufrieden.
    Kann auch daran liegen das wir alleine dort waren - und Jim der Besitzer der Station war super nett und hat uns viele Tips für unterwegs mitgegeben!!!
    Alles in allem war ich echt begeistert!!!!

    Lg auda007


    [Blockierte Grafik: http://img265.imageshack.us/img265/999/a050404ze5.jpg]


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    Einmal editiert, zuletzt von auda007 (27. Oktober 2007 um 21:04)

  • Wir waren Anfang März 08 beim Mt. Augustus und wir waren wirklich ziemlich schockiert vom Tourist Resort. Wir hatten unsere Erwartungen von Haus aus schon niedrig gehalten, aber der Zustand der Waschanlagen hat dann alles übertroffen. Ich glaube, dass die Anlagen überhaupt noch nie gereinigt wurden.

    Von der Keramik der Toiletten konnte man praktisch nichts mehr erkennen und die Duschen waren vollkommen verschmutzt. Wir haben es dann vorgezogen unsere mitgebrachte Solardusche auszuprobieren. Auch der Preis für den gebotenen Standard war mit AUD 26 nicht gerade der günstigste, aber wir hatten immerhin Strom um unsere Klimaanlage zu betreiben.

    Sollte jemand vorhaben dorthin zu fahren, würde ich empfehlen etwas vor dem Mt. Augustus bei der Cobra Station stehen zu bleiben, macht zumindest von außen, einen wesentlich besseren Eindruck.

    Ansonsten lohnt der Abstecher für jeden der gerne auf gravel roads unterwegs ist, auch die Aussicht vom Gipfel ist empfehlenswert. Wir sind dann weiter Richtung Norden auf der Dooley Downs Road, auf der man zwar nicht wirklich schnell voran kommt, die Strecke ist dafür umso schöner.

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