Australien und Neuseeland kritisieren Japans Waljagd
Sydney/Wellington (AFP) — Die Regierungschefs von Australien und Neuseeland haben die von Japan eingeleitete Jagd auf Wale in der Antarktis kritisiert. Er sei mit der Entscheidung der Regierung in Tokio "absolut nicht einverstanden", sagte der australische Premierminister John Howard. Außenminister Alexander Downer sagte, der diplomatische Beauftragte Japans in Canberra sei einbestellt worden, um ihm die Einwände deutlich zu machen. Japan hatte am Sonntag die Jagd auf die seltenen Buckelwale erstmals seit mehr als 40 Jahren wieder aufgenommen.
"Wir mögen es überhaupt nicht, dass die japanische Walflotte dort unterwegs ist", sagte die neuseeländische Premierministerin Helen Clark. Sie bezeichnete es als "Vorwand", wenn die japanische Regierung wissenschaftliche Motive als Begründung für die Waljagd angebe.
Howard wies einen Vorschlag der oppositionellen Labor-Partei zurück, die Regierung solle die japanische Walfangflotte militärisch überwachen. "Will er auf sie schießen?", fragte Howard in Anspielung auf den Vorschlag des außenpolitischen Sprechers von Labor, Robert McClelland. Der Oppositionspolitiker wisse selbst, dass eine militärische Überwachung der Walfangflotte eine "leere Geste" wäre. McClelland hatte gesagt, die Australier müssten "am Käfig rütteln", es sei "nicht hinnehmbar", dass die Waljagd nicht nur weitergehe, sondern "schlimmer" werde.
Eine japanische Walfangflotte verließ am Sonntag den Hafen im westjapanischen Shimonoseki, um in der Antarktis 50 Buckelwale zu harpunieren. Darüber hinaus will die Flotte 50 Finn- und 850 Zwergwale erlegen. Eigentlich ist das Töten der Meeressäuger verboten, doch nutzt Japan eine Ausnahmebestimmung des internationalen Moratoriums, wonach eine begrenzte Zahl für wissenschaftliche Zwecke gejagt werden darf. Greenpeace will die Flotte bis in die Antarktis verfolgen und sie von ihrem Vorhaben abbringen.
Quelle: http://afp.google.com/article/ALeqM5…WQt5V7U3dy6f4XQ