• Ich habe in Cooper Pedy 1993 auch mal 'nen 'Stop Over' gemacht.
    War auf dem Wege von Adelaide zum Uluru. Bin damals auch mit dem Greyhound gefahren, weil ich nicht einfach 'drüberweg fliegen' wollte, sondern irgendwie etwas von den Entfernungen mitbekommen wollte.
    Bin abends in Adelaide abgefahren und war irgendwann früh morgens in Cooper Pedy.

    Dort habe ich mir dann alles angesehen und habe dort auch übernachtet (allerdings nicht unterirdisch). Ich war im Januar dort und die Temperaturen waren schon ziemlich heftig, zumal es ja eigentlich nirgendwo wirklich Schatten gab. Aber im Urlaub und bei der ganzen interessanten Aufregung steckt man die Hitze eigentlich gut weg. Zumal es ja trockene Hitze ist. Die merkt man nicht so sehr ;)

    Was mir allerdings mehr zu schaffen machte waren die wirklich monströsen Kakerlaken. 8o
    Bis dato hatte ich nämlich noch nie das Vergnügen gehabt, auf solche zu treffen - also Kakerlaken insgesamt, nicht nur so grosse ...

    Sicherlich gehören solche Krabbeltiere und anderes Ungeziefer dazu, aber in der Beziehung bin ich dann leider doch etwas phobisch veranlagt :(

    Irgendwo hatte ich auch mal ein Foto gepostet:

  • Hallo!
    Coober Pedy - auf diesen Ort war ich sehr neugierig. Habe ich doch den Kinderfilm "Opal Dream" in Deutschland im Kino gesehen. (UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT für alle Australien-Fans)
    Viermal war ich dort, zwischen einer und 10 Stunden haben meine Aufenthalte dort gedauert, mehr Zeit gab es nicht.
    1. Stop: Wir waren Anfang Januar 2006 zu zweit in einem Caravan unterwegs und wollten "nur einen Kaffee". Doch wo gibt es den am Sonntag? Sämtliche Underground-Cafes waren geschlossen. Da sind wir einfach in ein Café gegangen, welches riesen Kaffeetassen auf seinem Dach als Zierde trug. Nachdem ich durch die Tür hindurch war, gab es aber nichts, was auf Kaffee hinwies, denn es war ein Opal-Shop! Total dunkel und verstaubt.... aber Kunden waren drin. Und die sprachen Kroatisch. Diese Frauen waren sogar "kroatisch angezogen"! (Röcke und hübsche, langärmelige Blusen) Die beiden älteren Damen kauften ein Schmuckstück für Ihre Nichte. Mein Freund und ich brauchten so dringend einen Kaffee, wir wollten nicht aufgeben und blieben. Der Ladenbesitzer wandte sich uns zu und wir fragten, ob wir hier einen Kaffee bestellen könnten. Er schaute ein wenig gequält aus der Wäsche, aber wollte uns nicht gehen lassen und bot uns einen Instant-Coffee an. Wir blieben. Franzi machte drei Becher Kaffee und forderte uns auf, uns mit ihm an den Tisch zu setzen. Wir fingen ein Gespräch mit ihm an. Franzi entblöste sich uns emotional vollkommen vor uns - er hat das Mining, den körperlich anstrengeneden Opalabbau aufgegeben, aber seit dem 11. September laufe das Geschäft schlecht, er hat keine Frau, er muss im Laden schlafen, weil sonst immer eingebrochen wird... mein Freund versuchte ihn aufzumuntern: "du bist so ein gut aussehender Kerl! Gib den Laden auf und geh nach Kroatien!" An den Wänden hingen prima Bilder und Fotografien von seiner Heimat und seinem Elternhaus... Aber Franzi seufzt und blickt auf den Boden. Meinem Freund wird es zu viel und flieht nach draussen in die Hitze. Franzi schlägt mir vor, dass ich doch mit dem "Mining" anfangen sollte. Ich gehe nicht darauf ein, wechsle noch ein paar Worte mit ihm und bedanke mich für den Kaffee.
    Wir waren ziemlich niedergeschlagen. Viele Menschen kommen nach Coober Pedy um nach Opalen zu suchen, alle arbeiten hart. Mir wird klar, dass die Stadt nicht aus einem Gemeinschaftssinn entstanden ist, so wie z.B. viele Orte um Adelaide herum, wo sich z.B. Religionsgemeinschaften eine neue Heimat geschaffen haben. Alle sind Einzelkämpfer die in Sackgassen geraten können wie Franzi. Und das "Stadtbild" spiegelt das auch wieder...
    2. Stopp: Ende März 2006: Eigentlich wollen wir gar nicht wieder dort halten, aber ich bin nich davon abzubringen, zu der ausgeschilderten Deutschen Bäckerei zu fahren. Denn diesmal ist es nicht Sonntag, die Backstube muss doch geöffnet sein! Ich erwarte kein prima Deusches Brot, will aber was kaufen.
    Ich parke Wagen schwungvoll direkt vor der Bäckerei, springe aus dem Auto und bin drin in der Bäckerei.
    Wow - das deutschtum hier hat sich vollkommen verflüchtigt! Beeindruckend. Der Verkaufsraum scheint auch Backstube zu sein und alle Teigrührschüsseln unt Knethaken liegen ungereinigt auf den Arbeitsflächen herum. Dabei ist es schon nachmittag! Ich habe schon in Deutschland eine Backstube von innen erlebt und die hätte zu keinem Zeitpunkt so aussehen dürfen ;) Schnell grabsche ich mir eines der drei letzten verbleibenden Brote - auf den pink verzierten Zuckerkringel verzichte ich. Ich empfand diesen Coober-Pedy-Besuch als sehr kurios!
    Juni 2006: 3. Stopp: spät Abends zum entspannen -unser Fahrer brauchte eine Pause- gehen wir in die große Gasstätte an der Greyhound-Haltestelle. Bester CafeLatte und warmer Kakao. Das gibt es also auch in Coober Pedy. Und das Gefühl einer deutschen Autobahnraststätte dazu :)
    4. Stopp: An diesem Septembermorgen um 4:30 a.m. stelze ich aus dem Greyhound. Meine "Mate" Rossie holt mich ab. Wir fahren in den "Djungel", DER Einfamilienhausgegend in Coober Pedy. Underground-Houses! In der Gegend sieht man von draussen nicht, dass da eigentlich Häuser sind. Einige sind der Gemeinde und den Steuerbehörden unbekannt. Dort hat auch die Bekannte von Rossie ihr Underground House. Wir schleichen uns ins Haus um die Kinder nicht zu wecken und hauen uns auf die Sofas im Wohnzimmer und holen uns noch eine Mütze Schlaf. Erkennen kann ich nichts, es ist ja dunkel. Zweieinhalb Stunden später wachen die Kinder und der Hund auf. Sie fangen an zu spielen. Es ist ein seltsam-wunderbarer Klang im Haus, die Wände absorbieren das Kichern der zwei Jungen und des Mädchens und das quieken des Jack-Russel-Terriers. Langsam gelangt mehr und mehr Licht durch die schmalen Lichtröhren an der Decke. GEMÜTLICH. Genau das hatte ich mir gewünscht zu erleben. Nachdem die Kinder los zur Schule sind erkunde ich das Haus: Wohnküche mit Couchecke. Schlafzimmer, Arbeitszimmer, Toilette, Bad, ein Kinderzimmer und noch ein Kinderzimmer, das drei gemütlich-verwinkelte Nischen hat. Manche Zimmer haben nur kleine Oberlichter, die Zimmer die zum ausgefrästen Eingangsbereich des Hauses liegen haben rechteckige Fenster.
    Im Vorhof stehen die Mini-Gelände-Motorräder der Kinder, mit vier Jahren bekommt jeder/jede sein/ihr erstes. Die Besitzerin des Hauses hat viele Topfflanzen in diese Eingangnische gestellt und wir frühstücken auf den Holzbänken. Hier kommt das Feeling auf das ich von den alternativ-relaxten Bürgern von Alice Springs kenne. Auch das ist Coober Pedy! Nach dem Frühstück fahren wir wieder ins Zentrum der Stadt, großen Lebensmittel-Einkauf machen. Ich bin erstaunt, was es alles in dem kleinen Supermarkt zu kaufen gibt. Vor allem spezielle griechische Konserven entdecke ich. Kroaten hatte ich ja schon getroffen, griechische und italienische Opalsucher scheinen hier auch viel einzukaufen. UND DANN DAS: Sonnenblumenkernbrot! Das normale, eingeschweisste. Wie zu Hause In Deutschland. Nicht in Adelaide, nicht in Melbourne habe ich das gesehen. Aber hier.
    Anschliessend fahren wir noch in den Underground-Bookshop und zum Hardware-Shop. Gut gelaunte Coober-Pedy Bürger verkaufen uns ihre Waren, die wir für die nächsten Wochen brauchen.

    ....jetzt habe ich mich hier im Forum im Schreiben verloren...

    Ich poste den Tipp, den ich geben wollte, besser getrennt...

  • Hier der eigentliche Tipp, mal sehen ob der für dich geeignet ist, Mirjam:

    Ich habe entdeckt, dass es den Outbackregionen Gratiszeitschriften gibt, die das gesellschfliche Leben der Gegend abbilden. Meine erste Ausgabe habe ich im Port-Augusta-Greyhound-Stop entdeckt und wochenlang mit mir rumgeschleppt. Es ist für mich kurios, sämtliche Besucher eines 60. Geburtstages mit Farbfoto, Namen und kleiner Story abgebildet zu sehen, spiegelt jedoch wieder, was für einen sozialen Stellenwert es in der Gegend hat.

    Nachzulesen hier:
    http://www.cooberpedyregionaltimes.net/issues/Edition…%205%20Sept.pdf

    ...das wichtige zum Reisen waren jedoch die ganzen Veranstaltungshinweise, die diese Zeitungen enthalten: sämtliche "Shows" sind aufgelistet. Wenn man sich also unter die Einheimischen mischen möchte findet man dort das Wann und Wo! ...in der Gegend hat sich das Internet noch nicht so durchgesetzt, aber diese Zeitungen zeigen: es gibt viele Veranstaltungen!

    In der oben verlinkten Ausgabe gab es auch einen Artikel eines Vereins, der sich um den Erhalt alter Underground-Häuser bemüht und dann und wann Führungen in Privathäusern anbietet, die sich jeder anschliessen kann (seite 23). So kann man auch ohne Geld und Kontakte tiefe (!) Einblicke in Coober Pedy bekommen.

    Viel Spass beim Reisen,
    Andrea

  • Hallo Mirjam,

    nun habe ich entdeckt, dass du im ersten Post auch den Mailrun erwähnt hast.
    Ich glaube der ist relativ teuer. Man fährt in einem "OKA" (australischer Allrad-Kleinbus)
    nach William Creek und dann nach Oodnadatta und hält auf den Stations along the way.
    Die Stopps sind nie lang, das finde ich schade.
    Der Mailrun ist eher eine Passagiertour, die auch die Post mitnimmt
    als eine Postbotentour, die zufällig auch Leute mitnimmt.

    Der Fahrer (es gibt verschiedene) hat aber bestimmt viel zu erklären und zu zeigen. Ich bin den Passagieren von drei Mailruns begegnet und die waren alle Aussies vorwiegend älteren Semesters.

    Das Pink Roadhouse in Oodna finde ich toll.

    Gruß,
    Andrea

    P.S. Lesetipp: Artikel von Peggy aus Deutschland, die ein Jahr im Pink Roadhouse gearbeitet hat:
    http://www.cooberpedyregionaltimes.net/issues/Edition…1%20October.pdf
    Diesmal runterscrollen bis Seite 14 (auch ein foto von Derek, der meistens den Mailrun macht, ist dabei:-)

  • Hallo May,
    sorry, ich habe total vergessen, auf deine Postings zu antworten!

    Deine Erzählungen von Cooper Pedy sind echt interessant! Genau so etwas macht doch das i-Tüpfelchen des Reisens aus, diese kuriosen oder nachdenklich machenden Begegnungen.

    Ja, dass so ein Mailrun nicht billig ist, habe ich mir schon gedacht. Der Hintergrund ist eigentlich, dass meine Mutter so gerne mal Farmen/Stations sehen möchte, da ich auf solchen gearbeitet habe (wenn auch nur kurz) und das der eigentliche Grund war, warum ich überhaupt angefangen habe, mich für Australien zu interessieren!
    Sie möchte also gerne etwas das Outback sehen, aber am allerliebsten natürlich eine Farm! Ich dachte erst dass das nur sehr schwer möglich wäre, aber dann habe ich plötzlich von dem Mailrun erfahren.

    Auf der Farm wo ich gearbeitet habe, kamen auch jede Woche Touristen mit dem Postflugzeug an, die dann so ca. eine Viertelstunde vor dem Flugzeug standen und geguckt bzw. sich mit uns unterhalten haben. Eigentlich ist das doch ne gute Sache :]

    Weißt du, wie oft der Mailrun stattfindet? Auch nur einmal pro Woche?

    Auf jeden Fall danke für deine Antworten!


    Liebe Grüße,
    Mirjam

    Einmal editiert, zuletzt von Mirjam (30. Januar 2008 um 21:42)

  • Hi Mirjam,

    ich war auch bereits zweimal in Coober Pedy. Ich finde dieses Nest einfach nur SUPERGENIAL. Auf jeden Fall zwei Tage einplanen! Es gibt dort einiges anzuschauen, sehr gut geht das im Rahmen einer organisierten Tour von Radeka's Backpackers, startet gegen Mittag und dauert bis ca. 17.00 Uhr. Die bieten auch eine sehr schöne Sternengucktour außerhalb der Stadt mit Teleskop an (empfehlenswert und mit AUD 20,- bezahlbar), außerdem ist das meiner Meinung nach DIE Unterkunft in Coober Pedy. In einem original Dugout underground pennen, das ist einfach nur KULT pur!

    Von Coober Pedy aus kann man auch eine Tagestour buchen und mit dem Postboten eine 700 km - Runde zu den umliegenden Ortschaften und Farmen machen. Die Gegend ist absolut spektakulär - kaum irgendwo in Oz sieht man so toll die große Weite. Ein paar Fotos gibt's von mir dazu noch im Rahmen des Gunbarrel-Berichtes.

    Schön ist es da. Auf jeden Fall. Ich freue mich schon riesig drauf, im Mai zum dritten Mal dort zu sein. 8) :D

    Liebe Grüße,

    Jürgen

    Where the bloody hell am I? ;(

    81 bloody days until French Line, Anne Beadell Highway, Holland Track and TimTams! :) 8) :)

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