Deutschland ein Sozialstaat ? ...

  • Zitat

    Original von bluelakelizzard... bei meinem Mann als Selbständigen kassieren sie, wenn er 1800€ brutto hat,satte 550€....


    jo, wenn du dann noch alle anderen Kosten nimmst die die Selbständigkeit so mitsich bringt, bleibt er besser ganz zu Hause.

    Das ist ja das ganz grosse Problem, Arbeit lohnt sich in Deutschland nicht weil zuviele Blutsauger an einem hängen, der grösste davon ist der Staat.

    Das Traurige dabei ist, die wirklichen Grossverdiener bezahlen kaum einen Cent Steuern, die ganze Last wird von den Kleinen, von der arbeitenden Bevölkerung getragen.
    Dem kleinen Mann streicht man die Pendlerpauschale (bei ins Uferlose wachsenden Spritpreisen) während der Manager im Porsche, auf Firmenkosten versteht sich, voll steuerlich absetzbar, durch die Gegend braust.

    Schauen wir nurmal auf das Jahr 2007. Höchste Inflationsrate ever, sinkende Realeinkommen aaaaber höchste Gewinnausweisungen der Konzerne.

    .....und das allerschändlichste, Grosskonzerne wie Mercedes, BMW und Siemens zahlen in DE fast keine Steuern!!!

    10% der Bevölkerung halten 80% des Gesamtvermögens in DE und die Quoten verschieben sich weiter zugunsten der Habenden.

    ....wo sind meine Tabletten zum Senken des Blutdruckes.... :D

  • Zitat

    Original von Wurstman
    Was hat dass alles mit Australien zu tun :)

    Die ganze in diesem Thread diskutierte Misere ist sicher mit ein Grund für viele, unserem geliebten Wurstland den Rücken zuzukehren - die Zahl der Auswanderer ist in den letzten Jahren stark gestiegen:

    http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,423009,00.html

    Und Australien ist ja schließlich ein sehr beliebtes Ziel unter Auswanderern ...

    Grüße aus dem Saitling
    Dennis

  • Erschreckender Bericht aus Deutscher Sicht. Was machen aber Eure Politker dagegen? Ist es denen egal?
    Wenn es allen so schlecht geht wo sind die Proteste oder muss eine Revolution her?
    Da muss doch etwas getan werden. Muesst halt auf die naechsten Bundestagswahlen warten. Aber dann, jedes demokratische Land hat die Politiker welches es verdient!

    Dislexsics: a) Dislexsics are teople poo! b) Dislexsics of the world untie! c) Dislexsic agnostics don't believe in a dog!

  • Zitat

    Original von brocken
    Erschreckender Bericht aus Deutscher Sicht. Was machen aber Eure Politker dagegen? Ist es denen egal?
    Wenn es allen so schlecht geht wo sind die Proteste oder muss eine Revolution her?
    Da muss doch etwas getan werden. Muesst halt auf die naechsten Bundestagswahlen warten. Aber dann, jedes demokratische Land hat die Politiker welches es verdient!

    Ganz so stimmt es nicht: wenn so gar nichts Vernünftiges zur Wahl steht, muss man eben das kleinere Übel wählen, ob man das dann auch "verdient" hat ist eine andere Frage.

    Viele Grüsse,
    Nelly

    [COLOR=green]Mein Motto: Where there's a will, there's a way.[/COLOR]

  • noch kurz zur Politik und Parteien und Wahlen:

    da gibt es eine Partei die das Wort sozial im Label führt, eine sogen. Arbeiterpartei. Solange sich selbige in der Opposition befand, konnte sie viel Wind machen gegen angebl. Sozialabbau und ähnlichem.

    Kaum an der Regierung, begann sie dann selbst den grössten Sozialabbau der deutschen Geschichte. Das ging sogar soweit, dass einer der führenden Köpfe dieser Partei sich verraten und verkauft fühlte und den Bettel hinschmiss (Oscar Lafontaine).

    Sein Widersacher, Gerhard Schröder, ehem. Bundeskanzler, fand es überhauptnicht unanständig schon während seiner Amtszeit für einen russischen Gaslieferanten Verträge auf den Weg zu bringen und sich selbst nach Abschluss seiner Amtszeit bei eben demselben im Aufsichtsrat wiederzufinden.

    Sowas hätte in jedem anderen demokratischen Land zum Skandal gereicht, nicht so in Deutschland.
    Der Deutsche ist ja sehr leidensfähig, man kann auch sagen "obrigkeitshörig", denn was man diesem Deutschen jetzt von Seiten dieser Partei zumutete, das hätte in den Nachbarländern wie Frankreich oder Italien zu Generalstreiks geführt.

    Ich erinnere, in Italien wurde gestreikt weil die Altersgrenze zur Rente von 58 auf 62 Jahre angehoben werden sollte.

    Die Deutschen habe ohn einen Muckser akzeptiert, dass diese Grenze auf 67 angehoben wurde!!!

    In Frankreich wurde gestreikt weil man die Altersgrenze bestimmter Berufsgruppen von 55 auf 58 anheben wollte!!!

    Nicht so in Deutschland, hier wird alles hingenommen und die Leute trotten immernoch zur Wahlurne und machen dort iher Kreuzchen wo sie es schon immer hin gemacht haben, wo sollen sie auch hin? eine echte Alternative haben sie ja nicht.

    Die Politiker hier interessiert das doch alles garnicht, die gucken, dass sie ihre Mindestzeit im Parlament absitzen damit sie in den Genuss der äusserst üppigen Altersversorgung kommen.
    Ansonsten sind sie mehr mit sichselbst beschäftigt, herauszufinden wie man möglichst grosse Spesenrechnungen erstattet bekommt und haben von den Sorgen und Problemen der einfachen Leuten überhauptkeine Ahnung.

    In Deutschland regiert de facto die Industrie. Diese bestimmt hier was Sache ist. Wo kam denn dieser Peter Hartz, dem wir die Segnungen der neuen Sozialgesetzgebung verdanken her? Richtig, VW-Manager.

    Guckt euch doch das Debakel der deutschen Autobauer im Moment an, sowohl was Rußfilter für Dieselfahrzeuge alsauch was den CO2-Ausstoss angeht hinken die der übrigen Welt hinterher, doch die Lobby wird es über die Politik jetzt richten.

    ABER, wir Deutsche haben ja für alles eine Lösung, wirklich für alles, diese heisst: DA PACKEN WIR EINFACH EINE STEUER DRAUF!

    Noch ein Beispiel wie die Industrie selbst bis in die Judikative hinein wirkt:
    Verstösse gegen das Urheberrecht, z.B. durch Downlod von ein paar popeligen MP3-Songs werden mit aller Macht verfolgt. Eine Polizeidienststelle (laut Kölner Stadtanzeiger) wurde von der Musikindustrie mit neuen Computern ausgestattet in Anerkennung besonderer Verdienste bei der Ermittlung von diesbezüglichen "Gesetzesbrechern"

    da fällt einem wirklich nichts mehr dazu ein.

    Wer in Deutschland einigermassen seinen Grips beisammen hat, sucht das Weite, haut einfach ab, denn gegen den Strom der Zuwanderer aus den Ostblockländern, denen es noch schlechter geht, kommt man nicht an ohne dass diese einem mit nach unten ziehen.

    Das ist wie in unseren mittlerweilen MultiKulti-Schulklassen. Entweder die Klasse versucht das Niveau zu halten, dann müssten viele der Migrantenkinder eine besondere Behandlung erfahren, oder die Klasse wird auf das Niveau der Schwachen abgesenkt, das ist billiger.

    Deutschland hat sich für den billigeren Weg entschieden.

    So, jetzt dürft ihr auf mich einhauen, nein ich werde es euch nicht verübeln :D

  • @Zwickel

    In dem Moment, als bekannt wurde, daß unser ehemaliger "Bundeskanzler" sich nach Rußland verdrückt hat, habe ich für mich beschlossen, hier nur noch zur Wahl zu gehen um meinen Stimmzettel ungültig zu machen. So etwas ehrloses!

    VG Elfie

    Einmal editiert, zuletzt von Elfie (3. Januar 2008 um 07:51)

  • Nee, leider kann ich nicht auf dich einhauen. Vielleicht an der einen oder anderen Stelle etwas anders formuliert muss ich dir leider, leider, weitestgehend zustimmen. :baby:

    Einmal editiert, zuletzt von pauline (2. Januar 2008 um 21:34)

  • Zitat

    Original von Zwickel
    Wer in Deutschland einigermassen seinen Grips beisammen hat, sucht das Weite, haut einfach ab, denn gegen den Strom der Zuwanderer aus den Ostblockländern, denen es noch schlechter geht, kommt man nicht an ohne dass diese einem mit nach unten ziehen.

    Das ist wie in unseren mittlerweilen MultiKulti-Schulklassen. Entweder die Klasse versucht das Niveau zu halten, dann müssten viele der Migrantenkinder eine besondere Behandlung erfahren, oder die Klasse wird auf das Niveau der Schwachen abgesenkt, das ist billiger.

    oben genanntes finde ich leider ziemlich "Fremdenfeindlich". Vor allem da sich hier um ein Forum handelt in dem sich genuegend Menschen befinden die nun in Australien (oder anderswo) den "Migranten" zugehoeren.
    Ich haben ein Multi-Kulti (Deutsch)-Land immer sehr begruesst. Mein Sohn war in einer so genannten Mulit-Kulti-Klasse mit 80% "Auslaenderanteil" und das Niveau war keineswegs schlechter als beispielsweise hier in Australien! Dafuer hatte er die Moeglichkeit andere Kulturen kennenzulernen was meiner Meinung nach den Horizont erweitert. In Australien angekommen konnte er trotz des so schlechten Bildungsniveaus gleich eine Klasse ueberspringen (obwohl er ein bilinguales Migrantenkind mit mehrern Staatsbuergerschaften ist)!
    Was erwarten die Deutschen eigentlich??? Das der Staat ihnen immer unter die Arme greift? Wer arbeiten WILL in Deutschland der hat Arbeit. Und das in guten Jobs mit 14 1/2 Monatsgehaeltern (so was gibts hier nicht). By the way, ich war lange alleinerziehend und bin nicht auf Hartz4 gelandet und das ohne grossartige Ausbildung. Wenn man sich auch nur ein bisschen intelligent anstellt kann man (ueberall) alles erreichen...
    Dieses staendige rumgejammere geht mir so auf den Geist! Ja, es ist nicht alles perfekt aber das ist es nirgentwo. Ich habe lange in den USA gelebt und jetzt in Australien und schaetze das Leben in Deutschland ungemein. Ich masse mir an einen Vergleich ziehen zu koennen. Schau euch doch erst mal um und lebt in anderen Laendern...
    Gruss, Yvonne

    3 Mal editiert, zuletzt von misskiwi (3. Januar 2008 um 00:45)

  • Zitat

    Original von misskiwi

    oben genanntes finde ich leider ziemlich "Fremdenfeindlich". Vor allem da sich hier um ein Forum handelt in dem sich genuegend Menschen befinden die nun in Australien (oder anderswo) den "Migranten" zugehoeren.
    Ich haben ein Multi-Kulti (Deutsch)-Land immer sehr begruesst. Mein Sohn war in einer so genannten Mulit-Kulti-Klasse mit 80% "Auslaenderanteil" und das Niveau war keineswegs schlechter als beispielsweise hier in Australien! Dafuer hatte er die Moeglichkeit andere Kulturen kennenzulernen was meiner Meinung nach den Horizont erweitert. In Australien angekommen konnte er trotz des so schlechten Bildungsniveaus gleich eine Klasse ueberspringen (obwohl er ein bilinguales Migrantenkind mit mehrern Staatsbuergerschaften ist)!
    Was erwarten die Deutschen eigentlich??? Das der Staat ihnen immer unter die Arme greift? Wer arbeiten WILL in Deutschland der hat Arbeit. Und das in guten Jobs mit 14 1/2 Monatsgehaeltern (so was gibts hier nicht). By the way, ich war lange alleinerziehend und bin nicht auf Hartz4 gelandet und das ohne grossartige Ausbildung. Wenn man sich auch nur ein bisschen intelligent anstellt kann man (ueberall) alles erreichen...
    Dieses staendige rumgejammere geht mir so auf den Geist! Ja, es ist nicht alles perfekt aber das ist es nirgentwo. Ich habe lange in den USA gelebt und jetzt in Australien und schaetze das Leben in Deutschland ungemein. Ich masse mir an einen Vergleich ziehen zu koennen. Schau euch doch erst mal um und lebt in anderen Laendern...
    Gruss, Yvonne

    Hallo Yvonne,

    ich gebe Zwickel 100%ig Recht. Ich habe selbst 10 Jahre in Spanien gelebt und lebe jetzt in Australien. In Spanien ist es wesentlich schlimmer um den Normal-Bürger bestellt als in Deutschland - ABER: sollte das deshalb ein Grund für Deutschland sein, sich dermassen zurück zu entwickeln, nur weil es einem in Deutschland trotz allem dadurch noch nicht "ganz so schlimm" wie in anderen Ländern (die mit schlechtem Beispiel voran gehen) geht? Dem kann ich nicht zustimmen.

    Das was Zwickel so ausführlich beschreibt ist in Spanien schon seit eh und je Gang und Gebe. In Spanien ist es absolut ungewöhnlich sofort eine feste Anstellung zu bekommen. Man hat erst ein bis zwei Zeitverträge zu durchlaufen und erst dann - wenn überhaupt - wird man fest eingestellt --> mit einer neuen Probezeit selbstverständlich. In Spanien kann man locker 2,5 Jahre "auf Probe" arbeiten. Wem kommt das zu Gute? Ja, den Firmen und der Industrie, die sind damit "flexibler", was man dem gewöhnlichen Arbeiter oder Angestellten durch das spärliche Gehalt leider nicht unterstellen darf. Die Arbeitslosigkeit steigt und steigt in Spanien (dabei war sie schon sehr hoch, als ich vor 10 Jahren dort hinzog) aufgrund der illegalen Einwanderer, die vom Präsidenten Zapatero auch mit offenen Armen empfangen werden und teilweise einfach legalisiert wurden. In einem Land mit hoher Arbeitslosigkeit frage ich mich ernsthaft wo die auf dem Arbeitsmarkt noch unterkommen wollen? Richtig, für jeden eingestellten Immigranten wird ein Spanier arbeitslos.

    In Spanien angesiedelte Unternehmen haben den gleichen Status wie ein Unternehmen in Deutschland. Zahlen die Steuern? Nein, natürlich nicht.

    Die Spanier haben wesentlich niedrigere Gehälter als in Deutschland, während das Leben in den Städten (wo auch mehr Arbeitsplätze zur Verfügung stehen) teurer sein kann als in Deutschland. Die Wohnungspreise liegen weit über dem was man aus Deutschland so kennt. Muss ja auch alles bezahlt werden. Denn wer will in Spanien schon zur Miete wohnen, wo man für eine heruntergekommene Wohnung horrende Preise bezahlen muss? Dann doch lieber Hypothek.

    Ich wüsste keinen einzigen Grund, warum ich begrüssen sollte, dass sich Deutschland der spanischen Situation so annähert. Keinen einzigen.

    Zur Fremdenfeindlichkeit: Ich kann aus Zwickels Beitrag nun wirklich nichts herauslesen, was mich glauben machen würde, er wäre fremdenfeindlich. Migrant ist auch nicht gleich Migrant: die einen passen sich an und die anderen eben nicht. Wieso sollte man da alle über einen Kamm scheren? Tatsache ist, dass meine Kinder in den letzten 6 Monaten intensiv Englisch gelernt haben und nun fliessend Englisch sprechen - was man ja nun wirklich nicht von allen Kindern von Einwanderern in Deutschland behaupten kann, wo es auch oft an Interesse mangelt, den Kindern die deutsche Sprache überhaupt angedeihen zu lassen. Das Multi-Kulti-Klassen ein schlechteres Niveau haben ist allgemein bekannt und schon seit vielen Jahren ein Problem in Deutschland, das hat nichts mit Fremdenfeindlichkeit zu tun, es ist einfach die Feststellung einer Tatsache. Es wäre durchaus wünschenswert, dass man Kindern, deren Muttersprache nicht die deutsche Sprache ist, die Möglichkeit gibt, diese Sprache zu lernen, um sich optimal in eine Klasse integrieren zu können.

    Viele Grüsse,
    Nelly

    [COLOR=green]Mein Motto: Where there's a will, there's a way.[/COLOR]

    Einmal editiert, zuletzt von Nelly (3. Januar 2008 um 13:50)

  • Zitat

    Original von Nelly
    ABER: sollte das deshalb ein Grund für Deutschland sein, sich dermassen zurück zu entwickeln, nur weil es einem in Deutschland trotz allem dadurch noch nicht "ganz so schlimm" wie in anderen Ländern (die mit schlechtem Beispiel voran gehen) geht?

    Hi Nelly,
    da gebe ich Dir Recht, das will ich auch nicht. ABER: ich habe Deutschland einfach nie so kennengelernt wie Zwickel es beschreibt! Meine Erfahrung: Ich hatte keine Probleme einen festen Arbeitsvertrag zu bekommen. Die tuerkischen Mitschueler meines Sohnes konnten alle besser Deutsch sprechen als manch deutsches Kind...und von wegen Integration der Auslaender: ich habe viele Auslaender in meinem Freudeskreis die total integriert, spezialisiert und sehr gebildet sind und die wegen Ihrer Faehigkeiten oder Ausbildungen Jobs bekommen nicht weil sie billiger arbeiten!
    Wie Du schon sagst man kann nicht alles ueber einen Kamm scheren. Und Ich habe nie gesagt das ich es begruesse wenn sich Deutschland der spanischen Situation annaehert. Ich habe nur zum Ausdruck gebracht das es mir persoenlich in Deutschland besser ging als anderswo aber vielleicht habe ich auch nur die Sonnenseiten erlebt :D
    Gruss, Yvonne

  • Zitat

    Original von misskiwi

    Hi Nelly,
    da gebe ich Dir Recht, das will ich auch nicht. ABER: ich habe Deutschland einfach nie so kennengelernt wie Zwickel es beschreibt! Meine Erfahrung: Ich hatte keine Probleme einen festen Arbeitsvertrag zu bekommen. Die tuerkischen Mitschueler meines Sohnes konnten alle besser Deutsch sprechen als manch deutsches Kind...und von wegen Integration der Auslaender: ich habe viele Auslaender in meinem Freudeskreis die total integriert, spezialisiert und sehr gebildet sind und die wegen Ihrer Faehigkeiten oder Ausbildungen Jobs bekommen nicht weil sie billiger arbeiten!
    Wie Du schon sagst man kann nicht alles ueber einen Kamm scheren. Und Ich habe nie gesagt das ich es begruesse wenn sich Deutschland der spanischen Situation annaehert. Ich habe nur zum Ausdruck gebracht das es mir persoenlich in Deutschland besser ging als anderswo aber vielleicht habe ich auch nur die Sonnenseiten erlebt :D
    Gruss, Yvonne

    Hallo Yvonne,

    ich habe in Deutschland auch sehr gut gelebt und hatte auch keine Probleme einen festen Arbeitsvertrag zu bekommen - ABER das ist ja auch schon sehr lange her. Deutschland ist jetzt nicht mehr so wie es früher einmal war. Ich lebe schon seit vielen Jahren im Ausland und kenne die deutschen Geschehnisse nur noch vom Hörensagen meiner Familie und Freunde und nicht mehr aus eigenen Erfahrungen.

    Nach wie vor erhält man in Deutschland noch finanzielle Unterstützungen, wovon man in anderen Ländern (wie beispielsweise Spanien) nur träumen kann. Dort ist das Kindergeld wesentlich niedriger und Sozialhilfe/Hartz4 gibt es überhaupt nicht. Allerdings sieht es doch so aus, dass die finanziellen Hilfen in Deutschland so schlecht verteilt werden, dass Sozialschmarotzer nach wie vor unvorteilhaft begünstigt werden. Für mich als Aussenstehende ist es einfach schade das mit ansehen zu müssen. Den Verdruss und die Stimmung in Deutschland kann ich schon verstehen. Sie resultiert daraus, dass die Leute dort einmal etwas anderes gewohnt waren und nun kommt die Stunde der Wahrheit, in der sich alle fragen, wie mit den Steuergeldern eigentlich wirklich gehaushaltet worden ist.

    Viele Grüsse,
    Nelly

    PS. Wie lange bist Du denn schon nicht mehr in Deutschland?

    [COLOR=green]Mein Motto: Where there's a will, there's a way.[/COLOR]

  • Hallo noch mal,
    ich war von 1997-2003 in den USA und von 2003-2007 in Hamburg. Bin also erst seit 5 Monaten wieder im Ausland. Das Sozialschmarotzertum finde ich auch ganz schrecklich. Das ist selbstverstaendlich die Schuld des Staats, wenn man es den Menschen so einfach macht nicht arbeiten zu muessen, oder? Die Arbeitslosigkeit geht zurueck und das nicht wegen EUR1.- Jobs oder Ich-AG's. Meine Firma hatte wirklche Probleme Ersatz fuer mich zu finden als ich vor 5 Monate gegangen bin weil es an guten Arbeitskraeften mangelt! Ich hatte noch vor 5 Monaten einen festen Vertrag, 14 1/2 Gehaelter, , keine eingeschraenkten Krankheitstage, 6 Wochen Urlaub im Jahr, Steuerklasse 2 weil Alleinerziehend, eine Krankenversicherung, Kindergeld, einen bezahlbaren Hortplatz, Auto, Wohnung in der Stadt und konnte 3mal im Jahr in Urlaub fahren/fliegen!
    Ich versteh einfach nicht warum es so viele Motzer dort gibt...es ist doch bezeichnend das diejenigen die am meisten heulen noch nie woanders gelebt haben, total verwoehnt sind und nun Angst haben das boese "Polen" Ihnen die Jobs wegschnappen!
    Worueber man sich wirklich aufregen sollte sind die eingefuehrten Studiengebuehren. Warum wird Bildung unbezahlbar wenn es an Spezialisten mangelt???
    oder der aufkeimende Rechtsradikalismus gegen den niemand etwas unternimmt...

    3 Mal editiert, zuletzt von misskiwi (3. Januar 2008 um 04:58)

  • Zitat

    Original von misskiwi
    Hallo noch mal,
    ich war von 1997-2003 in den USA und von 2003-2007 in Hamburg. Bin also erst seit 5 Monaten wieder im Ausland. Das Sozialschmarotzertum finde ich auch ganz schrecklich. Das ist selbstverstaendlich die Schuld des Staats, wenn man es den Menschen so einfach macht nicht arbeiten zu muessen, oder? Die Arbeitslosigkeit geht zurueck und das nicht wegen EUR1.- Jobs oder Ich-AG's. Meine Firma hatte wirklche Probleme Ersatz fuer mich zu finden als ich vor 5 Monate gegangen bin weil es an guten Arbeitskraeften mangelt!
    Ich versteh einfach nicht warum es so viele Motzer dort gibt...es ist doch bezeichnend das diejenigen die am meisten heulen noch nie woanders gelebt haben, total verwoehnt sind und nun Angst haben das boese "Polen" Ihnen die Jobs wegschnappen!
    Worueber man sich wirklich aufregen sollte sind die eingefuehrten Studiengebuehren. Warum wird Bildung unbezahlbar wenn es an Spezialisten mangelt???
    oder der aufkeimende Rechtsradikalismus gegen den niemand etwas unternimmt...

    Hallo Yvonne,

    1997 habe ich auch Deutschland verlassen - allerdings für immer, nur wusste ich das damals noch nicht. Im Juli 1997 bin ich nach Madrid geflogen, habe mir dort einen Job gesucht, auch gleich etwas gefunden, mir dann ein Zimmer gemietet und fertig. Dort habe ich für knapp 10 Jahre gelebt. Seit Ende April letzten Jahres lebe ich in Australien.

    Das "Schmarotzertum" in Deutschland ist tatsächlich schlimm und das gab es solange ich denken kann. Ich habe vor längerer Zeit mal eine Reportage im Fernsehen gesehen, da wurde gezeigt mit welchen albernen Ausreden "Jobsuchende" sich um unbeliebte Arbeit drücken konnten. Der Staat zahlt aber weiter. Ohne ärztliches Attest hiess es plötzlich "der Rücken tut mir auch manchmal weh" - ja, das ist schlimm, aber ohne Attest keine Arbeitsbefreiung (dachte ich). Der nette Beamte hat es aber noch mal "durchgehen" lassen. Da brach mir nur vom Zusehen der Angstschweiss aus. In Spanien darf man die meisten Jobs einfach gar nicht ablehnen. Fertig. Die Beschreibung des Arbeitsplatzes ist in Spanien bekanntlicherweise ja auch sehr flexibel, also Drücken gilt nicht. In Deutschland ist das halt noch nicht so.

    Ob es in Deutschland mehr Rechtsradikalisums als in anderen Ländern gibt sei mal dahingestellt. Die Deutschen sind da aufgrund ihrer Vergangenheit etwas empfindlich. In anderen Ländern ist man nicht so "zimperlich". Das ist mir sofort aufgefallen, dass man dort andere gerne mal aufgrund iher Abstammung beschimpfen und betiteln darf und keiner käme auch nur im Entferntesten darauf diesen als einen "Rechtsradikalen" oder "Nazi" zu bezeichnen. Nur bei uns in Deutschland heisst es dann "das ist doch ein Rechtsradikaler". Bei anderen Völkern wird wohl grosszügig darüber hinweggesehen. Man muss sich an den Gedanken gewöhnen, dass es dumme und unkultivierte Menschen überall auf der Welt gibt: auch in Deutschland. Die sind dann in der Regel arbeitslos und haben daher auch den lieben langen Tag Zeit Unsinn zu reden.

    Dann hast Du noch einen interessanten Punkt angesprochen: viele, die sich jetzt in Deutschland bitterlich beschweren, sind sich gar nicht darüber bewusst, was in anderen Ländern passiert (und dass es dort unter Umständen "schlimmer" ist), weil sie Deutschland noch nie verlassen haben oder (noch schlimmer) mal im Urlaub im Land ihrer Wahl waren und glauben es aus dem FF zu kennen. In Spanien habe ich viele Leute kenenn gelernt, die gar keine Ahnung hatten, was in dem Land so an der Tagesordnung ist, trotzdem bezeichneten sie sich als "Spanien-Experten". Wenn die dann mal ausgewandert sind und mir später vorgeheult haben "was sie alles nicht gewusst haben" trieb es mir immer die Tränen in die Augen - vor Lachen. Die waren dann immer ganz entrüstet und Spanien fiel in deren Beliebtheitsskala von "ganz toll bis unübertrefflich" auf "unzumutbar". Wenn der erste mal seinen ersten Knebelvertrag unterschrieben hat, lernt er mal richtig fürs Leben was dazu.

    Unmut hin oder her, trotz allem gibt es sicherlich viele Deutsche, die erfolgreich auswandern werden, weil sie von ihrer eigenen Heimat enttäuscht sind. Dafür habe ich vollstes Verständnis und würde es genauso machen. Der Anreiz zum Auswandern muss ja nicht nur die Unzufriedenheit alleine sein, sondern es ist in der Regel die Summer von verschiedenen Faktoren.

    Viele Grüsse,
    Nelly

    [COLOR=green]Mein Motto: Where there's a will, there's a way.[/COLOR]

  • Zitat

    MissKiwi: Wer arbeiten WILL in Deutschland der hat Arbeit. Und das in guten Jobs mit ... (so was gibts hier nicht)

    Hi Yvonne,

    sicher trifft das mit wenigen Ausnahmen auf junge Leute zu. Aber was ist mit denen, die im Alter von 55 oder aelter mehr oder weniger vor die Tuer gesetzt werden, wie das jetzt mit Telekom passiert, und keine Arbeit mehr bekommen?
    Ich finde nicht, dass die Deutschen das 'Schmarotzertum' auf der Welt gepachtet haben. Die gibt es auch in Australien.

    Es darf auch nicht vergessen werden, wie Zwickel und Bluelakelizzard schilderten, wie hoch die Sozialabgaben in Deutschland sind. Diese Abgaben sind doch fuer evtl. Krankheit, Arbeitslosigkeit und fuer's Rentenalter gedacht (eigentlich).

    Ich finde es sehr gut, wie ueber dieses Thema sachlich und ruhig diskutiert wird.

    Gruesse
    Gitte

    Gruss Edna
    The Golden Years: When Actions Creak Louder Than Words.

  • liebe misskiwi,

    du solltest mal etwas über deinen eigenen Tellerrand hinausschauen.
    Wenn man so opulent ausgestattet war/ist wie du, ein 14einhalb Monatsgehalt haben die allerwenigstenb Deutschen, sowas gibt es eigentlich nur bei einer Bank, nicht die die im Park stehn, nein, die mit den Marmorfassaden in den Großstädten, dann verliert man, sofern je besessen, ganz schnell den Blick für das Reale.
    Wer im Palast gross geworden ist, sollte nicht über die Probleme der weniger Privilegierten sprechen.

    Ich bin auch nicht einer der durch ein Loch im sozialen Netz gefallen ist, nein, ich habe mein ganzes Leben hart gearbeitet und war bis zum heutigen Tag noch nicht einen einzigen Tag arbeitslos.
    Das hat mich aber nicht blind gemacht für die Dinge die um mich herum passieren. Ich sehe durchaus, dass es ausser meinem eigenen Teller noch ganz viele leer gebliebene gibt.

    Du nennst jemanden der Fakten nennt "fremdenfeindlich" Ja, solche Leute gibt es hier mehr als genug, die die Augen verschliessen vor der Realität und sich lieber eine heile Welt erträumen.

    Fakt ist nunmal, dass unsere Schulklassen erstens viel zu gross und zweitens durch das bunte Zusammenwürfeln aller ethnischen Gruppen total ausgebremst werden im Hinblick auf das Lernziel.

    Wo, bitteschön ist etwas fremdenfeindlich wenn ich die Dinge beim Namen nenne? Diese Migrantenkinder werden in hohem Prozentsatz eingeschult ohne, dass sie richtig deutsch sprechen undauch von zu Hause so gut wie keine Unterstützung beim Lernen bekommen.
    Der Rest der Klasse wartet also solange bis diese Nachzügler aufgeholt haben und verpassen damit ihr eigenes Lernziel.
    Ist es das wovon du träumst?
    Gestern Abend war anlässlich der aktuellen Gewalttaten, verübt von jugendlichen Ausländern, sogar in den Tagesthemen berichtet worden, dass etwa 22% der Migrantenkinder die Schule ohne jeden Abschluss verlassen.
    Der Anteil ausländischer Jugendlicher an Straftaten liegt bei 48%, das heisst 48% aller Gewalt-Straftaten werden von jugendlichen Ausländern begangen obwohl deren Anteil an der Gesamtbevölkerung nur 8% beträgt.

    Das sind reine Zahlen, hat überhauptnix mit Fremdenfeindlichkeit zu tun, davor darf man einfach nicht die Augen verschliessen.

    Du darfst gerne weiter von einer heilen Welt träumen, ich teile sie nicht mit dir.

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