Viele Visum-Arten setzen den erfolgrechen Englisch-Test voraus, um überhaupt eine Chance auf Bewilligung zu bekommen (bzw. die Punkte dafür sind für viele notwendig, um das Visum zu bekommen - wir sind hier im Australien-Forum, also rede ich jetzt von einem visum für Australien). Das bedeutet, man muss schon gewissen Englischkenntnisse vorweisen, die einem dann aber auch im Alltag und Berufsleben zugute kommen.
Jetzt mal ein Beispiel aus unserem direkten Umfeld:
In der Klasse eines unserer Kinder war eine türkische Mitschülerin, ein liebes Mädel, welches sehr sehr gut deutsch spricht. Auffällig war jedoch während der ganzen Jahre bis zuletzt (bis die Klasse die Schule beendete!!!), dass beide Elternteile, sofern sie an z.b. an einem Elternabend teilnahmen, einen Dolmetscher brauchten - ihre Tochter. Sie selbst verstanden fast nichts von dem, was gesprochen wurde und sprachen selbst auch kein Deutsch, jedoch leben sie schon so lange hier in Deutschland, dass ihre inzwischen volljährigen Kinder hier geboren wurden.
Diese Erzählung hat nichts mit Fremdenfeindlichkeit zu tun, sondern ist einfach eine Tatsache und bestimmt kein Einzelfall.
Soviel zu dem Thema "Integration". Man muss nicht nur bereit sein, Einwanderer zu integrieren - sondern diese müssen selbst auch bereit sein, sich zu integrieren. Und wenn einem dann die Hutschnur hochgeht, weil die von Zwickel genannten Zahlen nun mal ebenso Tatsachen sind, dann hat das auch nichts mit Fremdenfeindlichkeit zu tun - mir persönlich ist es egal, welche Nationalität ein Straftäter hat - ich finde es immer schlimm, wenn ich sowas höre oder sehe. Beängstigend ist die Art und Weise der Strafverfolgung - und das Beispiel des illegalen MP3-Downloads bietet sich als Gegenüberstellung geradezu an, ist es doch bezeichnend, mit welchen unterschiedlichen Maßstäben die Justiz ihre Urteile fällt ...
Was mir noch aufgefallen ist, ist, dass offensichtlich deutsche Arbeitgeber sehr angetan sind von Bewerbern, die in ihrem Lebenslauf Auslandsaufenthalte vorweisen können (das hab ich schon mehrfach beobachtet - auch hier im Forum immer wieder gelesen). Es ist natürlich nachvollziehbar. Allerdings finde ich, dass man nicht von jedem Bewerber erwarten kann, dass er sich erst mal im Ausland Berufserfahrung holt und vielleicht "die Hörner abstößt", bevor es ihm in den Sinn kommt, sich in Deutschland für eine Stelle zu bewerben. Für die Bewerber, die dadurch eine Stelle bekommen, ist es natürlich toll. Aber nur weil jemand beruflich noch nicht über den deutschen Tellerrand geschnuppert hat, sollte man ihm nicht unterstellen, er wäre nicht flexibel. Genau das scheint aber ganz offensichtlich ziemlich oft genau so zu passieren ... ich kenn ne Menge Leute mit guter und sehr guter Ausbildung und Qualifikation, die arbeitslos sind und einfach keine Stelle bekommen - weil diese Stelle lieber mit kostenlosen Praktikanten derselben Berufsrichtung besetzt werden.
Und dann kommen noch die I-Tüpfelchen: abgeschlossene Ausbildung ohne Berufserfahrung = schlechte Chancen. Anwärterin auf eine feste Stelle = schlechte Chancen, weil sie ja noch Kinder bekommen und ausfallen könnte. Kinder vorhanden = unsicherer Kandidat, weil die Kinder ja krank werden könnten. Irgendwann Kinder, die aus dem gröbsten raus sind = keine Berufserfahrung mehr, weil zu lange raus als Hausfrau und Mutter. Qualifizierungsmaßnahmen (meist übers Arbeitsamt) = irgendwann kommen Absagen, weil man "überqualifiziert sei". Ab 40 = zu alt! Gut, man könnte sich auf die Stellenausschreibung "suche Putzkraft mit PC-Kenntnissen" (kein Witz!!!) bewerben. Wow... unterbezahlte Fachkraft, die dann noch mind. 1 Job braucht, um den Lebensunterhalt ranzuschaffen, wenn man z.b. alleinerziehend ist (was auch noch ein "Kick"-Faktor ist, den ich bei der Aufzählung oben vergessen habe).
Zwickel - warum gehst du nicht in die Politik? Ich könnte mir vorstellen, dass du gute Chancen hättest... wenn du nicht mundtot gemacht wirst, bevor du den Mund aufmachen kannst.