Deutschland ein Sozialstaat ? ...

  • Viele Visum-Arten setzen den erfolgrechen Englisch-Test voraus, um überhaupt eine Chance auf Bewilligung zu bekommen (bzw. die Punkte dafür sind für viele notwendig, um das Visum zu bekommen - wir sind hier im Australien-Forum, also rede ich jetzt von einem visum für Australien). Das bedeutet, man muss schon gewissen Englischkenntnisse vorweisen, die einem dann aber auch im Alltag und Berufsleben zugute kommen.

    Jetzt mal ein Beispiel aus unserem direkten Umfeld:

    In der Klasse eines unserer Kinder war eine türkische Mitschülerin, ein liebes Mädel, welches sehr sehr gut deutsch spricht. Auffällig war jedoch während der ganzen Jahre bis zuletzt (bis die Klasse die Schule beendete!!!), dass beide Elternteile, sofern sie an z.b. an einem Elternabend teilnahmen, einen Dolmetscher brauchten - ihre Tochter. Sie selbst verstanden fast nichts von dem, was gesprochen wurde und sprachen selbst auch kein Deutsch, jedoch leben sie schon so lange hier in Deutschland, dass ihre inzwischen volljährigen Kinder hier geboren wurden.

    Diese Erzählung hat nichts mit Fremdenfeindlichkeit zu tun, sondern ist einfach eine Tatsache und bestimmt kein Einzelfall.

    Soviel zu dem Thema "Integration". Man muss nicht nur bereit sein, Einwanderer zu integrieren - sondern diese müssen selbst auch bereit sein, sich zu integrieren. Und wenn einem dann die Hutschnur hochgeht, weil die von Zwickel genannten Zahlen nun mal ebenso Tatsachen sind, dann hat das auch nichts mit Fremdenfeindlichkeit zu tun - mir persönlich ist es egal, welche Nationalität ein Straftäter hat - ich finde es immer schlimm, wenn ich sowas höre oder sehe. Beängstigend ist die Art und Weise der Strafverfolgung - und das Beispiel des illegalen MP3-Downloads bietet sich als Gegenüberstellung geradezu an, ist es doch bezeichnend, mit welchen unterschiedlichen Maßstäben die Justiz ihre Urteile fällt ...

    Was mir noch aufgefallen ist, ist, dass offensichtlich deutsche Arbeitgeber sehr angetan sind von Bewerbern, die in ihrem Lebenslauf Auslandsaufenthalte vorweisen können (das hab ich schon mehrfach beobachtet - auch hier im Forum immer wieder gelesen). Es ist natürlich nachvollziehbar. Allerdings finde ich, dass man nicht von jedem Bewerber erwarten kann, dass er sich erst mal im Ausland Berufserfahrung holt und vielleicht "die Hörner abstößt", bevor es ihm in den Sinn kommt, sich in Deutschland für eine Stelle zu bewerben. Für die Bewerber, die dadurch eine Stelle bekommen, ist es natürlich toll. Aber nur weil jemand beruflich noch nicht über den deutschen Tellerrand geschnuppert hat, sollte man ihm nicht unterstellen, er wäre nicht flexibel. Genau das scheint aber ganz offensichtlich ziemlich oft genau so zu passieren ... ich kenn ne Menge Leute mit guter und sehr guter Ausbildung und Qualifikation, die arbeitslos sind und einfach keine Stelle bekommen - weil diese Stelle lieber mit kostenlosen Praktikanten derselben Berufsrichtung besetzt werden.

    Und dann kommen noch die I-Tüpfelchen: abgeschlossene Ausbildung ohne Berufserfahrung = schlechte Chancen. Anwärterin auf eine feste Stelle = schlechte Chancen, weil sie ja noch Kinder bekommen und ausfallen könnte. Kinder vorhanden = unsicherer Kandidat, weil die Kinder ja krank werden könnten. Irgendwann Kinder, die aus dem gröbsten raus sind = keine Berufserfahrung mehr, weil zu lange raus als Hausfrau und Mutter. Qualifizierungsmaßnahmen (meist übers Arbeitsamt) = irgendwann kommen Absagen, weil man "überqualifiziert sei". Ab 40 = zu alt! Gut, man könnte sich auf die Stellenausschreibung "suche Putzkraft mit PC-Kenntnissen" (kein Witz!!!) bewerben. Wow... unterbezahlte Fachkraft, die dann noch mind. 1 Job braucht, um den Lebensunterhalt ranzuschaffen, wenn man z.b. alleinerziehend ist (was auch noch ein "Kick"-Faktor ist, den ich bei der Aufzählung oben vergessen habe).

    Zwickel - warum gehst du nicht in die Politik? Ich könnte mir vorstellen, dass du gute Chancen hättest... wenn du nicht mundtot gemacht wirst, bevor du den Mund aufmachen kannst.

  • Hallo fernweh und alle,

    so sehe ich es auch immer wieder.

    Wenn man mit der Ausbildung fertig ist, kann man sich auch nicht zu lange mit diesen Praktikumsstellen aufhalten. Dann ist man nämlich ziemlich schnell 40 und zu alt für unsere deutschen Arbeitgeber.

    Aber auch dann sagen immer noch ein paar gehörnte: wer arbeiten will, der kann auch arbeiten. Natürlich! Was für ein blöder Spruch. Allerdings kriegt er nichts dafür.

    Ich überlege auch gerade, ob ich mir nicht eine Haushälterin einstellen soll. Die Hausarbeit nervt mich sowieso. Vielleicht eine hauswirtschaftliche Fachkraft. Ich glaube, Hauswirtschaftsleiterin nennen die sich. Die kann bei mir ein Praktikum machen. Sie braucht es selbstverständlich nicht zu bezahlen. In dem Punkt will ich mich 'mal großzügig zeigen. Falls sie arbeitslos ist, kann man ja dann auch nur sagen: wer arbeiten will, findet auch Arbeit.

    VG Elfie

  • Zitat

    Original von fernweh
    Zwickel - warum gehst du nicht in die Politik? Ich könnte mir vorstellen, dass du gute Chancen hättest... wenn du nicht mundtot gemacht wirst, bevor du den Mund aufmachen kannst.


    Das ist sehr nett von dir gemeint, aber ich bin ein völlig unpolitischer Mensch, überhauptnicht für die Politik geeignet, denn wem folgendes Szenario zuwider ist, genau wie mir, der kann nicht Politiker werden:

    Es treffen sich einige Angehörige einer Genossenschaft, nennen wir sie kurzum Politiker und haben auf der Tagesordnung einen Punkt zu besprechen der lautet: Wir bauen gemeinsam einen grösseren Kuhstall.weil das dringend notwendig wurde.

    Der eine fängt an zu lamentieren, dass das Halten von Kühen unwirtschaftlich sei. Ein anderer meint wenn man Schafe züchtet wift das mehr Gewinn ab weil momentan der Preis für Wolle hoch sei. Ein anderer schlägt vor doch lieber einen Hühnerstall daraus zu machen, da man von denen sowohl Eier alsauch Schlachthennen bekäme und so fort.

    Nach mehren Stunden einigt man sich darauf nur einen neuen Traktor zu kaufen und verkündet einen vollen Erfolg bei den Verhandlungen. Es seien zwar Kompromisse gemacht worden, aber damit könnten alle gut leben.

    Ja, ein Hoch auf die Politik :D

    Nebenbei, ist einer von euch Eigentümer einer Wohnung in einer Eigentümergemeinschaft?

    derjenige dürfte oben aufgeführtes Szenario zur Genüge kennen :D

    nee, nee, an sowas würde ich krepieren.

    @Elfie
    das mit der Haushaltshilfe geht noch viel einfacher:
    Gehe aufs Arbeitsamt und frage nach einer Haushaltshilfe. Zeige Bereitschaft jemanden über 50Jahre alt, sogen. Langzeitarbeistslose, einzustellen und siehe da, die Hälfte der Lohnkosten zahlt dann das Arbeitsamt für die nächsten 2 Jahre.

    Es gibt kaum einen Politikerhaushalt der nicht auf diese Weise eine Haushaltshilfe beschäftigt...oder zwei.

    Ich gebe euch noch einen Tip:
    habt ihr Kinder denen ihr eine allerfeinste Ausbildung zukommen lassen wollt?
    Kein Problem, ihr sucht einen Arzt auf der euch bescheinigt, dass das Kind ein psychisches Problem hat eine normale Schule zu besuchen.
    Mit dieser Bescheinigung sucht ihr euch ein allerfeinstes Internat aus, das kann auch ruhig ein Eliteinternat z.B. in England sein, die vollen Kosten werden vom Staat übernommen.
    Es gibt eine ganz grosse Zahl promineter und reicher Leute die ihre Kinder auf diese Art und Weise auf Staatskosten in Internate schicken.

    Denn....ein deutsches Gesetz nimmt geistige Erkrankungen von den Leistungen der Krankenkassen aus, geistige Erkrankungen werden vom Staat bezahlt.

    Also, einen Arzt zu finden der diesen Schein ausstellt, dürfte nicht sehr schwierig sein.

    Ihr seht, man muss in Deutschland nur wissen wie man an die Wurst kommt, dazu muss man nochnichteinmal arm sein :D

  • So langsam kommt der Punkt, an dem mir schlecht wird... am besten denken wir nicht weiter drüber nach. :baby:

    Es glaubt doch sowieso niemand ...

  • Hallo misskiwi,

    Deine Aussage kann so nicht stehenbleiben. "Wer arbeiten WILL, findet Arbeit" ist schon, nett ausgedrückt, unter der Gürtellinie.
    Ich vermute, du arbeitest in einer sehr gefragten Branche oder bist noch recht jung (oder beides).
    Wie kannst du so eine allgemeine Aussage machen? Die Realität in D kann auch so aussehen (und ich bin weit entfernt von irgendeiner Jammerei, den noch geht es mir sehr gut):
    Mein Mann und ich sind Mitte 40, seit ca. 5 Jahren arbeiten wir nicht mehr nur, um unseren Lebensunterhalt zu verdienen, sondern wir kämpfen jeden Tag um unser und das berufliche Überleben unserer Mitarbeiter.
    Mein Mann ist Kfz-Meister und wurde einer grossen deutschen Werkstattkette (die an die Börse wollte) nach 7 Jahren zu teuer. Also weg mit ihm. Unter 4 Augen wurde ihm gesagt, geh freiwillig mit etwas Geld oder nicht, du gehst in jedem Fall!
    Nach 4 Monaten durfte er 1 Monat auf Probe in einer Werkstatt arbeiten (bezahlt vom Arbeitsamt, also 1 Monat vom Steuerzahler bezahlte Arbeitskraft für ein Autohaus). Dann gab´s einen befristeten Arbeitsvertrag, nach 4 Monaten war Schluss.
    Nur durch Beziehungen hat er nun einen guten Job, der allerdings täglich 90 km einfache Strecke Anfahrt erfordert.
    Bei mir ist es noch besser: meine Branche (Bekleidungsherstellung) stirbt schon seit Jahren. Ich habe einen Konkurs mitgemacht, nach 12 Jahren Tätigkeit eine betriebsbedingte Kündigung 2005 (nach 2 Jahren Krisenmanagement mit kurzfristiger Urlaubsstornierung, Kündigungswellen etc.).
    Nach 5 Monaten Arbeitslosigkeit, in der ich meinen Arbeitsberater ermutigte und nicht er mich!!, bin ich seit 1 1/2 Jahren wieder in Arbeit, allerdings kämpft auch diese Firma ums Überleben. Wieder Krisenmanagement. Nächste Woche werden wieder 15 Mitarbeiter entlassen.
    Mein Arbeitsplatz findet immer mehr im Ausland statt: osteuropäische Länder, China, Bangladesch, je ärmer und billiger, umso besser.
    Nur damit alle ihre billigen t-shirts kaufen können.
    Meine ehemaligen Arbeitskollegen bekommen gerade selbst ihre Kündigungen und rufen mich an, ob ich ihnen weiterhelfen kann.
    Meine persönliche berufliche Zukunft sieht katastrophal aus, ich werde in Zukunft im Ausland, aber kaum noch in D arbeiten können.
    Von einem 13. Monatsgehalt kann ich nur träumen, mein Mann ebenfalls.
    Also was schreibst du da?????? Es gibt Branchen, die keine Perspektiven mehr bieten. Und ab einem bestimmten Alter schon gar nicht.
    Wir werden schon über die Runden kommen, aber wir sind kein Einzelfall. In unserem Freundeskreis verlieren gerade in unserem Alter immer mehr ihren Job:
    - einer fliegt zwischen Düsseldorf und München hin und her und ver-
    bringt seine Woche nicht bei der Familie
    - einer zieht gerade mit Anfang 50 nach Stuttgart, um das Rentenalter
    noch berufstätig zu erreichen
    - einer hat sich mit 50 noch mal selbstständig gemacht, mit vollem Risiko
    - einer (in Hamburg) mit Mitte 40 mit vollem Risiko selbstständig gemacht
    - 2 gute Freunde nach Kanada ausgewandert, kämpfen dort allerdings
    auch ums Überleben
    - einige bleiben einfach auf der Strecke...einige haben sich mit dem
    Sozialstaat arrangiert

    Jeder, der WILL, findet eine Arbeit? Ja, aber zu welchem Preis?
    - Ich werde in Entwicklungsländern arbeiten, mein Mann in D oder gar nicht
    - Freunde ziehen um, langjährige Freundschaften zerfallen.
    - in meiner Branche ziehen heute schon einige alle 2 Jahre um, da kein Job
    länger sicher ist

    So und wie Zwickel es geschildert hat, sieht meine gelebte Realität in D aus. Ich komme damit klar, aber schön ist was anderes.
    Das einzig positive an meinem Job ist, dass ich nach jeder Rumänien-, Mazedonien-, China- und so weiter - Reise weiss, wie gut es mir eigentlich noch geht.

    Das musste raus. Gruss

    pauline

    Einmal editiert, zuletzt von pauline (3. Januar 2008 um 20:30)

  • Fernweh
    wenn es dir zu viel wird, dann les doch einfach nicht mehr mit, aber lass den anderen die Möglichkeit zu diskutieren und /oder einfach mitzulesen.

    Wir sind alle erwachsen hier und können /sollten selber entscheiden, was wir lesen wollen/dürfen.

    Für mich ist das jedenfalls ein Augenöffner. Ich hab zwar schon vor ein paar Jahren die Erkenntnis getroffen, daß Deutschland nicht mehr der Sozialstaat ist, in dem ich aufgewachsen bin, aber daß es u.U. so viel schlimmer sein kann, das war mir nicht bewußt.

    Und daß die Unverschämten, die sich mit dem System auskennen, das ausnutzen bis zum Gehtnichtmehr, das liegt an der menschlichen Natur.
    Das ist hier in Australien nicht anders.
    Jahrzehntelange Arbeitslose wissen Bescheid, wie sie sich drücken können.
    Mancher, der vorrübergehend mal Pech hat und eine Überbrückung vom DSS braucht, der kriegt die volle Bürokratie zu spüren..

    ----------------------------------------------------------------
    Wer deutsche Verhältnisse will, muss in Deutschland bleiben!

  • Mit einer Staatsverschuldung die nur 1/3 übrig läßt für den Haushalt darf man nicht allzuviel erwarten. Schon garnicht da die Einkommen der Reichen in irgend einer Weise gekürzt würden denn sonst gehen die einfach ins Ausland (wenn sie das nicht bereits getan haben) und/oder versetzen ihre Firmen ins Ausland (wenn sie nicht schon bereits dort sind), also sagt doch reine Vernunft das man es dem Kleinen abziehen muß.

    Der Anfang des Problemes geht allerdings auf 1946 zurück als es keine Wirtschaft mehr gab, das Land pleite war und verschuldet mit Wiedergutmachungszahlungen. Da nichts vorhanden war wurde das Geld geliehen um die Wirtschaft wieder anzukurbeln.
    Das Problem entstand als die Politiker, die beweisen wollten und mit Ruhm, Ehre und Diäten das Amt verließen, den Arbeiter zeigen wollten wie gut es ihnen bereits geht auf Grund ihrer Arbeit, was man später als Das Wirtschaftswunder bezeichnete.

    Getan hat man das indem man die Enkelkinder verschuldete mit einer unermeßlichen Schuldenlast, die heutige Bevölkerung. Also, nicht meckern, es kommt den Urgroßvätern zu Gute!

  • das ist jetzt hier völlig am Thema vorbei / off topic:

    @Minnie
    weil ich die Blume Banksia so schön finde, bin ich auf Deinen Link gegangen. Ich dachte, ich könnte ein paar Pflanztips erhaschen und es ist eine Gärtnerei oder sowas.

    Und: mein Gott, ist das schön da. Vor meinem geistigen Auge habe ich mich schon im Spa gesehen, mit eben diesen beiden Gläsern und dem leckeren Snackteller. 'Mal so eben für ein Wochenende. Dann hab' ich auf die Karte gesehen!! Das ist ja doch ganz schön weit von Melbourne. 8o

    LG Elfie

  • Zitat

    Fernweh
    wenn es dir zu viel wird, dann les doch einfach nicht mehr mit, aber lass den anderen die Möglichkeit zu diskutieren und /oder einfach mitzulesen.

    Ooops... ist mir garnicht aufgefallen, dass ich irgendwem den Mund verboten habe. Meine Äußerung bezog sich lediglich auf den INHALT des bzw. der Posts ... und dass mir DAVON schlecht wird, wie das hier in D zugeht... nicht, was hier im Forum abgeht.

    Nunja, zwischen den Zeilen lesen ist nicht so einfach...

    :rolleyes:

  • na dann prost auf unsere urgrossväter... die reichen würden sich freuen wenn die leute anfangen würden auf ihre urahnen zu schimpfen anstatt auf die reichen selbst bzw. die politiker. schöne ausrede für sie. auch wenns die wahrheit ist.

  • << leider kurz Off Topic, aber unvermeidbar >>

    Minnie Orb

    Interessant, wie du Diskussionen führst. Wenn man versucht, das per PN zu erklären, schaltest du die Möglichkeit dafür ab, nachdem man dir die erste Nachricht dazu geschrieben hat, weil dir das, was man dir dazu zu sagen hat, nicht gefällt. Das untermauert genau das, was ich dir in meiner Mail vorhin als Vermutung geschrieben habe.

    Aber: deshalb werde ich diese Meinungsverschiedenheit trotzdem nicht öffentlich austragen - dafür ist mir das Thema zu wichtig und genau daran kränkelt nämlich auch das Forum hier.

    << Off Topic Ende >>

  • fernweh,

    dir mag das Forum wichtig sein (?), ich hab damit abgeschlossen, deine PN war der letzte Aufhänger.
    Was du da zu bieten hattest, war so voller Haß und Wut, das muß ich mir nicht anhören.

    Du hast mir mit deinem Post die Arbeit abgenommen, ich werde mich aus diesem Forum verabschieden, deshalb hab ich auch mein Profil geändert und werde keine PNs mehr annehmen.

    tschüß und weg

    Minnie Orb

    ----------------------------------------------------------------
    Wer deutsche Verhältnisse will, muss in Deutschland bleiben!

  • sorry Leute, aber das ist absolut nicht richtig, dass das auf den Beginn der Bundesrepublik zurückzuführen ist.

    Das Hauptproblem in Deutschland ist der ausufernde Lobbyismus, in Verbindung mit den ausgeprägten "Nehmereigenschaften" der Politiker.

    Die einzige grosse Gruppe ohne Lobby ist die Arbeitnehmerschaft. Diese trägt letztendlich alle Kosten.

    Die Industrie pflegt ganz ungeniert ihre Lobby, kaum ein Politiker der nicht auf der oder besser den Lohnlisten der grossen Unternehmen steht. Mit Krallen und Klauen wehren sie sich dagegen ihre Einkünfte offen zu legen.

    Dieser Lobbyismus führte im Laufe der Zeit zu einer kaum überschaubaren Ausnahmebesteuerung der grossen Firmen. Es gibt kaum einen Steuerfall ohne eine Ausnahmeregelung,.....nur bei der Lohnsteuer isses ziemlich klar, da gibt es kaum was abzusetzen.

    Schaut euch doch nurmal die Tabakindustrie an. In keinem anderen Land hat sie es geschafft die Regierung solange gegen das Rauchverbot zu stimmen.
    Deutschland hat sogar als einziges europäisches Land ein Veto gegen das Werbeverbot für Tabakwaren eingelegt!
    Weshalb wohl?
    Die Autoindustrie, wie schon in einem Thread vorher erwähnt.
    Der Kohlebergbau, total unsinnig subventioniert.

    Firmen wie AMD haben bei Dresden ein riesiges Gelände fast umsonst bekommen um darauf ihre Fabrik zu bauen. Aber was machen sie mit der Steuer? richtig, sie machen genau dasselbe wie Mercedes, die Gewinne fliessen ins Ausland (in beiden Fällen USA) dort werden sie mit Verlusten der Mutter verrechnet. Bei Mercedes handelt es sich hierbei um den Grace-Konzern. Also kein Gewinn in Deutschland, auch keine Steuer in Deutschland.

    So einfach läuft das. Das hat alles überhauptnix mit unserem Erbe aus der Nachkriegszeit zu tun, das sind alles Bestimmungen die die Industrie der Politik diktiert hat.

    Was wird/soll denn ein Poltiker daran ändern, wenn er auf der Lohnliste dieser Industrie steht?
    Ich sage es jetztmal mit derben Worten: Die Nutte mit der man sich in der Nacht vergnügt hat, zeigt man nicht am nächsten Tag an.

    Sorry Leute, das musste sein ;)

  • Zwickel - wofür entschuldigst du dich? Für deine offenen Worte? Musst du nicht - du triffst, wie schon weiter oben von einigen bestätigt, den Kern der Sache, auch wenn er machen nicht gefallen mag.

    Wie meinte schon Heinrich Heine (wenn wohl auch in einem anderen Zusammenhang)? "Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht."

  • Zitat

    Original von Zwickel
    liebe misskiwi,

    du solltest mal etwas über deinen eigenen Tellerrand hinausschauen.
    Wenn man so opulent ausgestattet war/ist wie du, ein 14einhalb Monatsgehalt haben die allerwenigstenb Deutschen, sowas gibt es eigentlich nur bei einer Bank, nicht die die im Park stehn, nein, die mit den Marmorfassaden in den Großstädten, dann verliert man, sofern je besessen, ganz schnell den Blick für das Reale.

    na dann habe ich wohl Glück gehabt und bin sehr demütig und dankbar dafür. Weil ich nämlich nicht bei der Bank sondern ohne Ausbildung (!!!wenn man nur ein bisschen schlau ist kann man nämlich auch "Quer"-Einsteigen...) für einen Internationalen (Achtung Globalisierung...) Großhändler gearbeitet habe. Studiert habe ich Schauspiel und damit zu überleben ist schon eine Kunst für sich, vor allem als Alleinerziehende. Trotz meines Vollzeitjobs (zum Geld verdienen) habe ich in meinem Urlaub und Abends weiterhin Theater gespielt: War mir nie zu Schade 2 Vollzeitjobs und mein Kind gleichzeitig durchzuziehen! Aber ich bin ja tatsächlich noch relativ jung mit 32...
    Ich denke man kann entweder in Selbstmitleid zerfliessen oder sich seine eingene HEILE WELT kreieren (ich tat das letztere) und ein sehr viel glücklicherer Mensch sein. Alles in allem bin ich immer noch der Meinung das das Leben in Deutschland einfacher ist als anderswo...

    Liebe Grüße,
    Yvonne

    2 Mal editiert, zuletzt von misskiwi (5. Januar 2008 um 03:19)

  • Zitat

    Original von misskiwi
    --- schnipp ---
    Weil ich nämlich nicht bei der Bank sondern ohne Ausbildung (!!!wenn man nur ein bisschen schlau ist kann man nämlich auch "Quer"-Einsteigen...) für einen Internationalen (Achtung Globalisierung...) Großhändler gearbeitet habe.
    --- schnapp ---

    Hallo Yvonne,

    ich würde - ebenso wie Du - auch vorziehen einen Job in einem mir fremden Berufsfeld anzunehmen, als ohne Arbeit da zu stehen. Da gebe ich Dir vollkommen Recht. Allerdings hast Du mit dem Begriff "Quer-Einsteigen/r" wieder ein neues Thema angeschnitten: Spanien ist auch ein ideales Land für die sogenannten Quereinsteiger. Denn dort ist es sogar sehr üblich "ungelernte" oder auch "unterqualifizierte" Leute für einen Job einzustellen, weil sie wesentlich weniger kosten als eine qualifizierte Arbeitskraft (ich gebe zu, in den ersten Jahren meines Aufenthaltes in Spanien war ich geradezu fasziniert von diesem Phänomen). Das ist aber schlecht für all diejenigen, die in genau diesem Berufsfeld arbeiten, Jahre in eine qualifizierte Ausbildung oder gar ein Studium investiert haben und nun ohne Job da stehen, weil dieser schon von jemand anderem - weniger qualifizierten - besetzt ist. In Spanien kann man das fast überall beobachten.

    Deinen Hinweis "Achtung Globalisierung" habe ich nicht verstanden. Der Begriff "Globalisierung" wurde hautpsächlich in den 90er Jahren geprägt, während Multinationale Unternehmen schon wesentlich länger ein fester Bestandteil der Wirtschaft sind. Auf was genau sollte uns das hinweisen?

    Viele Grüsse,
    Nelly

    [COLOR=green]Mein Motto: Where there's a will, there's a way.[/COLOR]

  • Zitat

    Original von misskiwi
    na dann habe ich wohl Glück gehabt.....


    das siehst du genau richtig

    Zitat

    (!!!wenn man nur ein bisschen schlau ist kann man nämlich auch "Quer"-Einsteigen...)


    also doch nicht Glück gehabt?
    du hast es also deiner "Schläue" zu verdanken?

    Zitat


    für einen Internationalen (Achtung Globalisierung...)


    ahhh...man will zeigen, dass man sich mit den "hippen" Schlagwörtern auskennt, dass man sie zumindest schonmal gehört hat :D

    Zitat

    ...Ich denke man kann entweder in Selbstmitleid zerfliessen oder sich seine eingene HEILE WELT kreieren (ich tat das letztere)


    hahahaha...du hast dir also eine heile Welt kreiert in der du lebst, na dann pass mal auf, dass du daraus nich unvermittelt erwachst.

    Zitat

    Alles in allem bin ich immer noch der Meinung das das Leben in Deutschland einfacher ist als anderswo...

    Du bist jetzt also der Meinung, dass dein persönliches Schicksal direkt übertragbar ist auf die Gesamtsituation in Deutschland?

    Du schreibst, dass du Schauspiel studiert hast, nun das passt ja zu deinem Auftritt hier.
    Weshalb wohl hast du mindestens zweimal darauf hingewiesen, dass du 14einhalb Monatsgehälter bekommen hast? Wolltest du uns damit sagen, dass das durch deine harte und "schlaue" Arbeit zustande kam?
    Hast du dir das erarbeitet oder war das einfach nur Glück, dass du eine Firma gefunden hattest die das einfach so gehandhabt hat?
    Willst du uns das als deinen persönlichen Erfolg verkaufen?

    Nee, deinen Neigungen zum Schauspiel folgend möchtest du dich hier nur präsentieren, einen inhaltlichen Schwerpunkt kann ich deinen Posts nicht entnehmen.

    Es tut mir leid, dass dieser Post von mir an dich persönlich gerichtet ist, duselbst hast aber dieses allgemeine Thema personalisiert indem du dein persönliches Schicksal als übertragbar auf die Allgemeinheit dargestellt hast.

    Ich möchte dir nicht persönlich am Zeugs flicken, gönne dir dein wohlhabendes Auskommen und deine Träume, die Realität sieht jedoch anders aus.

    Ganz liebe Grüsse an dich :D

  • ich sag nur reich und arm...schlimmer kommts immer...udnd wann ist die grenze in deutschland erreicht das die leute auf die strasse gehen und nen mindestlohngesetz fordern, dass sie es satt haben dass die politiker sicher vor einer reichensteuer drücken weil sie wissen dass die dann ins ausland gehen und sie ihren posten los sind??? X(

  • Oh Schreck, angie4, was schreibst du denn da: "Reichensteuer"?

    So etwas darf es nie geben sonst würden die arm und dann gäbe es doch keine Reichen mehr!
    Ich glaube man sollte die Steuern der Armen erhöhen weil es davon viel mehr gibt und wenn es bei denen zum Leben nicht mehr genügt, dann gibt es auch weniger Arme.

  • Hi Zwickel...

    mit meiner persönlichen Erfahrung wollte ich nur mein Unverständniss über das ständige Heulen erläutern...von wohlhabend war und bin ich ziemlich weit entfernt :D
    Ich hatte viele Tage an denen ich nicht wusste wie ich den Kühlschrank füllen sollten, habe fast 1 Jahr ohne Krankenversicherung gelebt weil ich sie mir nicht leisten konnte, bin zu Fuss gelaufen weil keine Asche für Bus- oder Benzin da war...klar hätte ich auch zum Arbeitsamt gehen und mich Arbeitslos melden können, aber mir war es sehr viel angenehmer mich selbst durchzuschlagen anstatt mich auf den Staat zu verlassen...ausserdem wenn mir die Kohle ausgeht kann doch nicht das System dafuer verantwortlich machen! Meiner Meinung nach ist man für sich selbst verantwortlich...ich hätte auch Medizin, Jura oder BWL studieren können wenn mir die Kunst nicht lieber gewesen wäre. Der Preis dafür war mir bekannt...wenig Geld und harte Arbeit!Und mein Gehalt wenn auch nicht viel hat mir gereicht um zufrieden zu sein. Auch wenn ich in manchen Monaten mit EUR300.- auskommen musste, dennoch fühlte ich mich reich. Bei Reisen durch Süd-Ost-Asien fällt mir immer wieder auf wie arm und dennoch so viel entspannter und glücklicher die Menschen sind. Warum sind die Mecker-Deutschen nie zufrieden??? Versteh ich einfach nicht...ist mir zu hoch! Da sitzen sie in Ihren Einfamilien-Reihen-Häuschen, haben nen Auto vor der Tür stehen und es ist Ihnen immer noch nicht genug. "Reiche" sind reich, wahrscheinlich weil Sie ebenso hart arbeiten und andere, vielleicht "bessere" Entscheidungen getroffen haben. Mir entsteht der Eindruck das manche so zerfressen von Sozialneid sind, was ich ganz schrecklich finde!
    In Australien habe ich Menschen Mitte 40 getroffen die Ihren Job verloren haben und auch plötzlich ohne Arbeit dastanden...Überqualifiziert und zu alt...das ist doch kein Phänomen das nur in Deutschland auftritt. Dort hat man allerdings das GLÜCK vom Staat unterstützt zu werden wenn es wirklich nötig ist. In den USA zum Beispiel bekommt man keine Krankenversicherung "geschenkt" wenn man sich Arbeitslos meldet! Kindergeld oder Elterngeld...wo sonst gibt's das????
    Mindeslohn in Deutschland ist nötig, damit die Menschen endlich lernen sich selbst zu helfen...
    Ja, man zahlt viele Steuern in Deutschland, dafür ist die Lebensqualität aber auch extrem gut im Vergleich zu anderen Ländern dieser Erde....aber das kann man erst beurteilen wenn man woanders gelebt hat.
    Peace,
    Yvonne

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