Milchprodukte
Australische Kühe drücken deutschen Butterpreis
Die deutschen Bauern fluchen, Verbraucher jubeln: Der Butterpreis ist nach dem Rekordhoch Ende 2007 stark eingebrochen. Von 1,19 Euro pro Pfund ging es runter auf jetzt 0,79 Euro. Einfacher Grund: Die Kühe in Australien und Neuseeland strengen sich bei der Milchproduktion derzeit besonders an.
Der Deutsche Bauernverband befürchtet angesichts sinkender Preise für Butter wirtschaftliche Schwierigkeiten für die deutschen Milcherzeuger. „Niedrigere Butterpreise bedeuten für die Landwirte eine mittlere Katastrophe“, sagte der Referatsleiter Milch beim Deutschen Bauernverband, Rudolf Schmidt. Den Erzeugern sei es offensichtlich nicht gelungen, in den jüngsten Verhandlungen mit dem Lebensmitteleinzelhandel das bisherige Preisniveau zu halten. Hintergrund ist der sinkende Weltmarktpreis für Milch. Derzeit besteht ein starkes Überangebot, weil Neuseeland und Australien in den Sommermonaten auf der Südhalbkugel besonders viel Milch produzieren.
Der Lebensmitteldiscounter Aldi hatte am Montag die Preise für Butter dauerhaft um zehn Cent auf 79 Cent gesenkt. Der Einzelhandelsverband HDE hält es für wahrscheinlich, dass die Konkurrenz diesem Schritt folgen wird. In den Wintermonaten kostete Butter zwischenzeitlich bis zu 1,19 Euro.
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Butter Preisverfall Australien Neuseeland Bauern
Der Preisverfall der Butter belastet die Milcherzeuger nach Angaben des Bauernverbandes deutlich. So hätten die Landwirte in den vergangenen Monaten rund ein Sechstel ihres Einkommens verloren, sagte Schmidt. Zwar würden nur etwa 20 Prozent der produzierten Milch für die Weiterverarbeitung zu Butter verwendet. Jedoch sänken auf dem Weltmarkt auch die Preise für andere Produkte wie beispielsweise Milchpulver. Zusätzlich belasteten steigende Preise für Futtermittel die Landwirte. Für den Sommer erwartet der Bauernverband aber, dass die Milchpreise wieder steigen.
Quelle: welt.de