Soll ich oder soll ich nicht ???

  • Hallo,

    seit meinem 2. Aufenthalt in DU plage ich mich mit dem Gedanken, ganz dort runter zu gehen. Allerding gibt es doch erhebliche Bedenken und ich hoffe, ein paar gute Tips und Ratschläge zu bekommen.
    Zunächst zu mir, ich bin bereits 38, von Beruf Schlosser (ist schon gaaaanz lange her) und exam. Krankenpfleger. Diesen Beruf übe ich seit 14 Jahren aus, davon seit 10 Jahren selbständig als Pflegedienstleiter mit 6 Mitarbeitern. Mir geht es im Grossen und Ganzen gut, hab hier Haus und Familie, sehe aber irgendwie die Zukunft ganz und garnicht rosig. Vor ein paar Jahren war das noch ein todsicherer, sehr gut bezahlter Job, aber jetzt..... :(

    Für meinen Sohn will ich in eine bessere Zukunft blicken und bilde mir ein, dass es Bildungs- und Jobmässig dort unten besser aussieht, da Vieles liberaler geregelt ist, von der Bürokratie mal abgesehen.

    Dazu kommt, dass ich hier Vieles aufgeben würde, das Haus, die Eltern und Grosseltern, meinen bisherigen, NOCH relativ gut bezahlten Job und den ganzen Freundeskreis. Und das für eine unbekannte Zukunft.

    Bis auf die paar Wochen Urlaub und einige Erzählungen von Bekannten, die auf W&T dort waren, habe ich kaum Informationen.
    Aus diesem Grund habe ich mir folgende Roadmap ausgedacht und wünsche mir viel Feedback, positiver und auch negativer Art.

    Zunächst erstmal für 3 Monate als Student meine Englischkenntnisse aufbessern und in dieser Zeit etwas das Alltagsleben kennenlernen. 20 h pro Woche darf ich ja arbeiten, würde auch jede Arbeit annehmen. Zurück in D dann den IELTS in Angriff nehmen und auf jeden Fall mit 6.5 oder 7 bestehen. Wenn das geschafft ist ( Mitte bis Ende 2009 ), nochmal einen Englischintensivkurs in mediz. Richtung absolvieren, damit auch Fachbegriffe perfekt sitzen. Dazu wieder runter nach DU und nach Möglichkeit in einer medizin. Einrichtung arbeiten ( Hospital, Nursing Home, Medical Practise) . Bis Ende 2011 sollte dahingehend alles erledigt sein und ich mit meiner Familie endgültig klären, ob ein Umzug sinnvoll ist oder nicht. Vielleicht werden dann ja auch keine Krankenpfleger mehr benötigt. Bei positiven Familienratsbeschluß das Visa für PR beantragen und ungefähr 2012 dann D verlassen.

    Mein Sohn ist dann 7 Jahre alt. Kinder gewöhnen sich ja recht schnell an unbekannte Sachen und lernen auch andere Sprachen schneller als Erwachsene. Meine Frau ist recht anpassungsfähig und würde auch Jobs machen, die nicht Ihrem Beruf entsprechen. Sie war mediz. Fachsekretärin und hat zuletzt im Personalmanagement gearbeitet.

    Was haltet ihr von dieser Idee und dem Zeitplan ?

    Viele Grüsse
    Mario

  • Hallo Mario,

    schau doch mal in diesem Thread: Auswandern--> sonstige Auswanderthemen-->

    Erfahrung 5 Wochen / rosarote Brille / die Realität

    Ich denke da sind ganz interessante Meinungen einiger User.

    Positive-und Negative.

    Grüße.

  • Also Hut ab. Informiert und Gedanken gemach thastu du dich ja schon mal reichlich.

    Ich wuerde als allerallerallererstes erstmal herkommen und dir angucken ob es dir gefaellt.
    Also die 3 Monate sind dazu schon mal nicht sooo verkehrt.
    Allerdings wuerde ich deine Familie mitbringen. Denn die muessen sich hier ja auch wohl fueheln.

    Unser Sohn (er war fast 7 als wir herkamen) will gar nicht mehr weg.

    Ich finde deinen Plan grundsaetzlich gut. Go for it :D

    LG
    Ela

    :D Google und http://www.lmgtfy.com/?q=border.gov.au beantworten 85% aller Fragen und die restlichen 15% - und als Motivationshilfe - das beste Forum der Welt :D

    [COLOR=blue]When life gives you lemons, make grape juice. Then sit back and watch the world try to figure out how you did it.[/COLOR]

  • Hallo Ela,

    Gedanken darüber mache ich mir eigentlich schon länger. Und ich will, darf und kann auch nichts überstürzen.
    Meine Family sollte innerhalb der 3 Monate auf jeden Fall runter kommen und sich das ansehen. Aber auch hier ergibt sich immernoch zwangsläufig das Problem, dass es halt nur ein 3-Wochenurlaub wäre. Den Rest müssten sie mir zwangsläufig so glauben und hinnehmen.

    Wie gesagt, gebe ich ich sehr viel auf. Wenn ich die Firma erstmal in einen anderen Betrieb integriert habe ( verkaufen darf man in der Branche offiziell nicht ) steht auch ordentlich Kapital zur Verfügung. Sollte der Traum aber platzen, stehe ich vor dem Nichts und dann nützt einem auch ein Sack Kohle nichts, zumindest auf lange Sicht. Das Haus würde ich auch lieber vermieten, statt zu verkaufen. Dann hätte ich zwar ein Jobunabhängiges Einkommen aber wiederum keine Bleibe, wenn der ganze Spass nach hinten los geht.

    Ich denke, dass dieser 3-Monatstrip schonmal viel bringt, in Sachen Alltagsleben usw. Eine Ausbildung hatte ich noch vergessen. Ich hab den Instructor-Schein fürs Tauchen. Ich glaube aber, davon gibts in QLD Säckeweise. =)

    Kennst Du nicht nen guten Englisch-Deutsch Lehrer, der (die) sich sein (ihr) Salär aufbessern will. Eh ich hier ein Haufen Geld in eine Sprachschule stecke, die ich wegen Zeitknappheit eh eher selten besuchen kann, würde ich es lieber so machen. Zwischen Deutsche Bank und WestPac sollte das schnell und günstig gehen und ich lerne gleich das Englisch, was ich später vielleicht brauche und nicht dieses Hochenglisch, was kein Mensch da unten spricht. Diverse Onlinetests bescheinigen mir gradmal das obere Mittelfeld. 8o Gibt also vieeeel zu tun.

    Gruss
    Mario

  • Also wir waren auch "nur" 3 wochen zum gucken hier.
    GoeGa ist schon vorgeflogen zum Probearbeiten fuer 3 Monate. Jr. und ich dann fuer 3 wochen hinterher.

    Keine Ahnung ob es einen Unterschied macht, wir sind allerdings mit "nur" einem Temporaerem gesposorten Visum hier.

    Fuers Visum ist doch m.E. der Beruf ausschlaggebend den du zuletzt ausgeuebt hast?
    Und ich glaube kaum, das Tauchlehrer auf der Liste stehen ;)

    Unser Haus haben wir vermietet und wir werden uns auf jeden Fall jetzt daran machen es zu verkaufen. Ich glaube, dann schlafe ich viel ruhiger.

    Das English ist fuer dich Ausschlaggebend fuer das Visum.
    Dein Sohn lernt es so nebenbei, glaub mir. Es gibt ESL und Integrierschulen (oder so aehnlich, such dazu mal Beitraege von Nelly Stichwort Schule, oder noch besser schreib ihr eine PN)

    Und wenn ihr euch von dem wort "auswandern" abhaengig macht, wirds nur schwerer. Ich finde, das hoert sich so endgueltig an.

    Zum Thema englishkurs. Wenn du plaudern lernen willst... ich muss mal meine GoeGa fragen, der hat von der Firma aus was gemacht, ganz "lustig". Er ist drei mal die Woche abends angerufen worden, und hat dann lessons uebers telephon gemacht. Da die Tutoren ueber die ganze Welt verteilt waren, hat er gleich gelernt die ganzen verschiedenen Dialekte zu verstehen. Hat 'ne Menge gebracht.
    Wie meintest du das, ob ich jemanden hier kenne ?


    LG
    Ela

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  • Englisch lernen kann man sicherlich schon im Magdeburger Großraum ziemlich gut - vorab. Es gibt unter anderm ne Uni. Setz ne Annonce in die Zeitung, dass du einen Englisch-Muttersprachler suchst, um Englisch zu lernen - die Studenten freuen sich sicherlich, ihr Gehalt aufzubessern. Und ich glaube, so bekommt man super Englisch... und alltagsnäher als in einem Kurs. Erst mal...

    Was deine aktuelle Tätigkeit angeht, kann ich mir gut vorstellen, dass du in Australien nicht lange auf Arbeitssuche wärst - die entsprechenden Berufsanerkennungen vorausgesetzt. Hast du mal verfolgt, wie händeringend Australien Leute in Ärzte- und Pflegeberufen sucht?

    Generell kommen mir deine Überlegungen sehr sehr bekannt vor. :D - Wenn auch die Berufszweige ganz andere sind als unsere.

    Was noch nicht erwähnt wurde - und ich weiß nicht, ob du es weißt: Der Hauptantragsteller sollte zusehen, dass das Visum noch vor dem 45 Geburtstag beantragt wird (je früher, desto besser, weil mehr Punkte). Sonst ist nämlich richtig schwer, sich den Traum zu erfüllen...

    Viel Glück auf jeden Fall!!!

  • Danke erstmal für Eure Antworten.

    Fernweh

    Ja, es gibt genügend Schulen in und um Magdeburg. Mein Job lässt es aber häufig nicht zu, zu festen Terminen vor Ort zu sein. Ich brauch da ne gewisse Flexibilität und ein Nachbar hat so einen Anfängerkurs mitgemacht und erzählte ständig, dass es zwar ganz lustig sei, aber so richtig lernen tut man dort nichts. Gut, ich brauch keinen Anfängerkurs, von daher nehmen es die Leute ggf. auch etwas Ernster aber dann bleibt immernoch das zeitliche Problem. So per Telefon, Mail oder Skype wäre ne tolle Lösung.
    Die Idee mit dem Inserat in der Zeitung ist gut. Das werde ich mal versuchen.
    Das mir dem Alter ist mir bekannt, daher nehme ich die Sache auch sehr Ernst, will aber dennoch keine Hektik verbreiten und mir ggf. auc bis zum letzten Peng Zeit lassen. Ich verliere dadurch zwar Punkte, habe aber durch meinen Beruf ein besseres Polster wie manch Anderer.


    Ela

    Ich meinte, ob Du z. B. irgendeinen Deutsch-Englischlehrer dort unten kennst. Z.Bsp. aus einer Schule deines Sohnes oder so. Kann ja sein. Das mit den Dialekten und Abkürzungen erachte ich als sehr wichtig. Hatte bei meiner letzten Reise ein recht lustiges Erlebnis.

    Bin abends zu Coles um meinen Kühler aufzufüllen und Verdünnung für meinen aus Hongkong mitgebrachten Whiskey zu kaufen. An der Kasse säuselte mir dann die junge und äusserst attraktive Verkäuferin ein nettes G E V entgegen. Auf Grund der schnellen Sprechweise verstand ich aber nur G V und was das in Deutschland heisst, weiss sicher jeder. Das man an einem "guten Abend" vielleicht auch einen GV hat, mag in beiden Ländern gleich sein, aber als Touri im Supermarkt doch eher unwahrscheinlich. =) Keine Ahnung was die Kleine beim Anblick meiner aufgerissenen Augen gedacht hat. Ein freundlicher Gruss zurück, rettete mich dann doch noch aus der Sache.

    Tauchlehrer stehen definitv nicht auf der Liste. War ja auch eher spassig gemeint und sollte zum Ausdruck bringen, dass ich recht flexibel bin und mir mit verschiedensten Dingen mein Geld verdienen könnte.
    Aber grad in QLD ist das Angebot an Tauchshops und Tauchbasen ja überwältigend gewesen, daher gibt es in der Hinsicht wohl eher weniger zu holen, es sei, da kommt ne Tourigruppe aus D, die nen deutschen Guide dabei haben wollen.


    Viele Grüsse
    Mario

  • Hi Mario!

    Ein interressantes Thema. Ich habe zwar das Gefühl, wenn ich Deine weiteren Postings so sehe, daß der Entschluß schon gefallen ist, will aber dennoch meinen Senf dazu beisteuern ...

    Zitat

    Mir geht es im Grossen und Ganzen gut, hab hier Haus und Familie, sehe aber irgendwie die Zukunft ganz und garnicht rosig. Vor ein paar Jahren war das noch ein todsicherer, sehr gut bezahlter Job, aber jetzt..... :(

    Für meinen Sohn will ich in eine bessere Zukunft blicken und bilde mir ein, dass es Bildungs- und Jobmässig dort unten besser aussieht, da Vieles liberaler geregelt ist, von der Bürokratie mal abgesehen.

    Ich habe zwar keine Ahnung von der australischen Wirtschaft und deren Prognosen, aber nach allem was man so in der Geschichte und den Nachrichten hört lässt sich wohl sagen, kein Boom hält ewig an. Ich meine, Dein Sohn ist 7 - wir sprechen also von Jahrzenten. Keine Ahnung, ob die Wirtschaft DU wohl dann immer noch so gut dasteht wie jetzt? Zu wünschen wäre es ihr, aber als Kriterium für eine Auswanderung ...

    Wenn es wirklich nur um wirtschaftliche Kriterien geht, würde ich sagen, gehe nach Norwegen. Soweit ich weiß, rollt man dort medizinischem Personal den roten Teppich aus.

    Zitat


    Dazu kommt, dass ich hier Vieles aufgeben würde, das Haus, die Eltern und Grosseltern, meinen bisherigen, NOCH relativ gut bezahlten Job und den ganzen Freundeskreis. Und das für eine unbekannte Zukunft.

    Wenn ich das so lese als winzel-Dachjuchhee-Mieter ohne Auto und Großeltern und mit mittelmäßig bezahltem Job ... würde ich natürlich erstmal sagen, es lohnt sich nicht. Ein Umzug innerhalb Deutschlands könnte da auch schon was bringen. Wenn Du allerdings wie ich zu jenen unglücklichen gehörst, die sich den Rest ihres Lebens mit der Frage quälen würden, wie es wohl gewesen wäre - dann gibt es nur eine Alternative :-).

    Sorry aber sehr hilfreich war das wahrscheinlich nicht.
    Ich habe aber einen guten Buchtip:
    "Auf nach Down Under" von Ulrich F. Sackstedt
    Ist eine Zusammenstellung von Auswanderergeschichten. Die Lektüre regt wirklich zum Nachdenken an und ist aufgrund ihres Formats auch für eher weniger literarische Orte geeignet ;)

    Schöne Grüße
    Dennis

  • Zitat

    Original von Ikea-boy

    Ich habe zwar keine Ahnung von der australischen Wirtschaft und deren Prognosen, aber nach allem was man so in der Geschichte und den Nachrichten hört lässt sich wohl sagen, kein Boom hält ewig an.

    Hi,

    wir merken hier ziemlich doll das man auf jeden Fall mehr verdienen muss als in Deutschland um den gleichen Standard leben zu koennen.

    Inflation = riesig
    Interest Rates = steigen quasi taeglich
    Preiserhoehungen in einem Jahr = ca. 15-20%

    Ich glaube auch nicht das der Boom ewig anhalten kann...

    Also Mario,
    ich wuerd mir das hier auch zunaechst anschauen und mich vor allem nach einem geeigneten Job umschauen.
    Wie Ela sind auch wir auf"m 457 Visa hier. Sprich, der AG hat den Umzug & Visa gesponsort. Wir bekommen Lafha, koennen viele Dinge Salary Sacrificed (das heisst ohne Mwst.) bezahlen und leben wirklich gut hier...
    Ohne dieses weiche Kissen waeren wir aber wahrscheinlich nicht hergekommen.
    Mittlerweile kennen wir das Leben hier besser, haben Kontakte geknuepft und ueberlegen ob wir nun die PR beantragen.
    Aufgegeben haben wir in Deutschland nur eine (schon sehr geile) Mietwohung und ich persoenlich einen durchschnittlichen Job den ich ueberall wiederfinde.

    Liebe Gruesse, Yvonne

  • Naja, ich meinte eigentlich auch eher, dass es vielleicht den einen oder anderen super englisch sprechenden Studenten gibt, der flexibel genug ist, um seine Zeit mit deiner abzustimmen und dann mal ein bis zwei Stunden die Woche mit dir übt... gegen Bezahlung (und wenns in nem Eiscafe ist) :D.

    Hört sich aber interessant an, was du dir für Gedanken machst.

  • Einmal editiert, zuletzt von wombat07 (9. April 2008 um 08:52)

  • Hallo nochmal,

    vielen Dank für Eure Anregungen.

    @Wombat
    Deinen Beitrag hätte ich fast übersehen. Durch die Zeitverschiebung wird im Thread alles so kurios einsortiert.

    Dann nochmal ein paar Gedanken von mir.

    Wie man am Anfang des Threads erkennen kann, mach ich es mir nicht leicht. Ich guck nicht durch ne rosarote Brille und ich weiss, dass Oz kein Schlaraffenland ist.

    Ich bin es gewöhnt, um alles kämpfen zu müssen. Ich habe die hiesige Firma mit NULL Euro aus dem Boden gestampft, kein Quatsch. Ich arbeite 12-14 Stunden täglich und mit täglich meine ich tagtäglich. Mittlerweile ist es aber so, dass, wenn ich nicht so funze, wie es andere wollen, ich der Arsch bin. Ich habe NULL Privatleben. Gut, die Kohle stimmt....noch, meine Familie würde mich aber gern öfters sehen. Ich gönne meinen Mitarbeitern wirklich Alles, wenn die Arbeit passt und kein Neid aufkommt. Das war bisher so.
    Ich musste mir mal ein neues Auto kaufen, da mein altes bereits nach 4 Jahren den Geist aufgegeben hat - bei 50.000 km/Jahr nicht verwunderlich.
    Na da war was los!!! Von mehreren Seiten wurde ich "bewundert", dass ich mir ein neues Auto leisten könne ( im übrigen ein Car im Wert von 16.000 € bar bezahlt). Viele Angehörige meiner Patienten könnten sich das nicht leisten, legen aber auch nach 8 Stunden Arbeit die Hufe auf die Couch.

    Als Selbstständiger bin ich in keinsterweise gesetzlich abgesichert, ein Arbeitnehmer schon und dafür kommt zu 50 % der Arbeitgeber auf. Honoriert wird es mittlerweile kaum noch.

    Das Oz bald kein wirtschaftliches Traumland mehr sein wird, ist mir klar. Mir geht es aber um Liberalität, Unabhängigkeit und Eigenverantwortung. Dazu kommt da unten natürlich noch Natur, Mentalität, Klima usw. Wir wollen einfach nur wir selbst sein und nicht nur funktionieren müssen. Grad gestern ist mir wieder ne Story passiert, da hätte ich senkrecht in die Ecke kack... können.
    Bis 31.3. war bei uns das verbrennen von Gartenabfällen erlaubt, ich hatte aber einfach keine Zeit dafür. Nun wollte ich gestern 2 Bündel puptrockenes Schilf aus dem Teich verbrennen, hätte max. 10 Minuten gedauert. Durch wirkl. puren Zufall stapften grad in dem Moment 2 Frauen vom Ordnungsamt die Strasse entlang und kamen direkt zu mir mit der Forderung, das Feuer zu löschen. Diese Gängelung und Reglementierungswut gehen mir gehörig auf die Nüsse.

    Ich habe davon gehört, dass die Bürokratie in Oz sogar noch schlimmer ist wie in D, aber gibt es dort auch solch Massen an persönlichen Einschränkungen durch staatliche Organe? Da hab ich von Oz besseres gehört.

    Und noch ein Argument ziehe ich in Betracht. Mir wurde bereits 2x ein Angebot für eine Übernahme der Firma gemacht, aus dem ne 6-stellige Summe vorging. Einerseits wäre das als Startkapital ja schonmal nicht schlecht. Andererseits könnt ich mir aber auch vorstellen, die Firma als Eigentümer zu behalten, einen Geschäftsführer einsetzen und monatlich eine kleine Rendite abzuzwacken. Dadurch und mit Vermietung des Hauses hätte ich ein monatliches finanzielles Grundpolster.

    Heute kam eine Mail von der AA-Education mit den Formularen für das Sprachstudium am GEOS Cairns. Kennt das jemand? Vielleicht kann ja Bianca was dazu sagen? :rolleyes:

    Ich denke, ich sollte zunächst diese Sache in Angriff nehmen, dort 3 Monate verbringen um mir ein objektiveres Bild machen zu können.
    Hat jemand ne Ahnung, wie es im dortigen Herbst mit Jobs in Cairns aussieht? Ggf. würde ich auch nach Townsville gehen wollen.

    Im übrigen wurde mir empfohlen, die Studi-Zeit gleich mit 13 Wochen zu veranschlagen. Dann kommen keine Fragen bzgl. möglichem Touri-Visa auf, mit dem ich ja nicht arbeiten dürfte. Hat da jemand schonmal Erfahrungen gemacht?

    Viele Grüsse
    Mario

  • Hallo Mario!
    Es ist echt eine schwere Entscheidung und auch wir haben 2 Jahre darüber gebrütet und haben uns entschlossen es zu versuchen. Nun sind wir hier seit 6 Monaten, arbeiten beide als Nurses und so richtig wohl fühlen wir uns noch nicht. Die Kollegen sind ganz anders drauf als in D ( melden sich oft krank, sind sehr von sich eingenommen etc).
    Wir haben beide jede Menge Pflegepreise in D eingesammelt, aber das interessiert hier keinen. Auch unser Wissen interessiert nicht, denn die Nurses hier haben ja schließlich Studiert und wir nicht...! Nun ich möchte nicht zu negativ klingen, aber so ist es halt hier in der nähe von Sydney.
    Wir vermissen sehr die Freunde (obwohl wir auch hier schon ein paar haben), und das Australische Gesundheitswesen lässt doch sehr zu wünschen übrig. Nun uns hätte wohl damals auch nichts aufgehalten, es ist allemal eine Erfahrung wert und unser kurzer hat jedenfalls in 6 Monaten schon fast perfekt Englisch gelernt. Vielleicht werden wir irgendwann zurück gehen, aber noch nicht. Werden jetzt ersteinmal einen Standortwechsel vornehmen und hoffen das die Kollegen dort anders drauf sind!
    Viel Glück noch bei der Entscheidungsfindung, und noch einen Tip, sag es Deinem Kind nicht zu früh! Unser Junge war dardurch zu lange verunsichert.
    lg Anke

  • Zitat

    Original von Uli
    H. Nun sind wir hier seit 6 Monaten, arbeiten beide als Nurses und so richtig wohl fühlen wir uns noch nicht. Die Kollegen sind ganz anders drauf als in D ( melden sich oft krank, sind sehr von sich eingenommen etc).
    Wir haben beide jede Menge Pflegepreise in D eingesammelt, aber das interessiert hier keinen. Auch unser Wissen interessiert nicht, denn die Nurses hier haben ja schließlich Studiert und wir nicht...! und das Australische Gesundheitswesen lässt doch sehr zu wünschen übrig.

    Kann Ich davon ausgehen das es ein Oeffentliches Krankenhaus ist und kein Privates ?

  • Zitat

    Original von crashboy
    Diese Gängelung und Reglementierungswut gehen mir gehörig auf die Nüsse.

    Ich habe davon gehört, dass die Bürokratie in Oz sogar noch schlimmer ist wie in D, aber gibt es dort auch solch Massen an persönlichen Einschränkungen durch staatliche Organe?

    ich finde das ist hier noch viel viel schlimmer als in Deutschland!
    In Hamburg hatte ich mehr persoenliche Freiheiten als hier....

    Gruss, Yvonne

  • Zitat

    Original von misskiwi

    ich finde das ist hier noch viel viel schlimmer als in Deutschland!
    In Hamburg hatte ich mehr persoenliche Freiheiten als hier....

    Gruss, Yvonne

    Wirklich?!! Nenn mal welche...

  • :D

    Zitat

    Original von AussieHans

    Wirklich?!! Nenn mal welche...

    na also zum Beispiel:

    - Trinken in der Oeffentlichkeit (ich trinke nie viel, aber warum soll man nicht mal nen Kaese Picknick mit ner guten Flasche Wein im Park machen...)

    - 3am lock out

    - Fahrrad Helm Pflicht...im Prinzip keine schlechte Sache, ich habe allerdings wunderbar 33 Jahre ohne Fahrrad Helm ueberlebt und moechte selbst entscheiden koennen ob ich einen trage oder nicht...

    - die Hundegesetze (in HH konnte man mit Koeter im Cafe sitzten und Hunde auf Wiesen frei rumlaufen lassen. Hier geht das nur in eingezaeunten Hundeparks)

    - Geschwindigkeitsregelungen

    - die Polizei, die Samstag Abends um 23h durch unsere Neighborhood patroulliert und Leuten auf der Strasse sagt das diese jetzt besser nach Hause gehen sollten. Ist mir tatsaechlich passiert!

    - auf"m Job muss ich fuer jeden Scheiss nen Form ausfuellen, dies geht dann von Division zu Division und noch mal zurueck Unterschriften sammeln. Ich denke das ist sehr sehr buerokratisch, zeitraubend und einfach nervig. (ja, ich habe den falschen Job :D :D)

    Ich habe dies schon oefter geschrieben...ich denke hier ist so vieles Reglementiert das keine Selbstverantwortlichkeit gelernt wird. Probleme wie Binge-Drinking o.a. resultieren meist aus Verboten.

    LG, Yvonne

  • 9 Mal editiert, zuletzt von AussieHans (10. April 2008 um 06:16)

  • Hans, you know it's just my opinion...

    da fallt mir aber noch ein...
    An der Ostsee, auf dem Darsz ist auch im Hochsommer herrlich Platz am Strand und man darf sogar, wenn man will, nackig baden...stoert niemanden! In QLD ist's verboten :D

    und mit Geschwindigkeitsregelungen meinte ich eher die Highways...in der Stadt ist es ja ok. Auf'm ICB wo man aber (oohhhhooo!!!) 80km/h fahren darf schleichen sie oft mit 40 so dass die Gefahr eines Aufpralls viel eher gegeben ist. (fuer's Langsam fahren hat mein Opi auf der Autobahn mal ne Knolle kassiert...wegen Behinderung, hihi)

    It's just a different world out here...

    Und man gewoehnt sich ziemlich schnell dran. Wahrscheinlich bekomm ich nen Kulturschock wenn ich das erste Mal wieder Europaeischen Boden betrete und die ganzen motzigen Gesichter sehe.

    Und die Meldepflicht...naja, sooo schlimm find ich die nun auch nicht...hab mich auch immer viel zu spaet umgemeldet, wirklich Probleme gab's deshalb aber nie...

    LG, Yvonne

    Einmal editiert, zuletzt von misskiwi (10. April 2008 um 06:19)

  • Ich finde auch, dass hier schrecklich viel reglementiert ist und man bei vielen Dingen von Pontius zu Pilatus rennen muss.

    hautnah kann man das erleben, wenn man hier zB versucht, einen austral. Führerschein zu beantragen :rolleyes: . Mein Mann musste sogar seinen EU-Führerschein (in englisch gehalten!) übersetzen lassen! =) Wir hatten noch Glück bei der ganzen Tortur (Einzelheiten erspar ich euch), denn wir hatten einen festen Wohnsitz gleich nach ankunft.

    Dass Menschen hier nicht sehr zum Selbständigdenken erzogen werden, ist uns auch schon oft aufgefallen: ZB: wollten wir mal Eis kaufen. und fragten, ob wir vielleicht für unsere 3jährige Tochter einen Becher mit 2 Sorten haben können. Aber 2 kleine/halbe Kugeln zum Preis von einer großen. Weil zwei große sind wohl zu viel, und sie hätte aber trotzdem gerne mehr als eine Sorte. Was soll ich sagen? War nicht möglich, weil er verrechnet eben stur 2 Sorten, auch wenn er weniger drauf gibt. :rolleyes: In einem anderen Eissalon mal arbeitete eine Französin, die auf dieselbe bitte hin gemeint hat:"I am not supposed to, but I do it" :D

    Man muss auch bei der Ampel den knopf drücken, sonst wirds für Fußgänger nie grün! Manchmal nervt mich dieser Zwang schon, überhaupt wenn ich mit Kinderwagen unterwegs bin...

    Man muss auf der linken Seite (in Fahrtrichtung) parken - wir waren gewohnt, außer auf Vorrang- und Schienenstraßen entweder links oder rechts ranzufahren, um zu parken.

    Generelles Rauchverbot in Lokalen, was mich nicht sonderlich stört (bin Nichtraucherin), aber in Ö hat man (noch) die Wahl, im Lokal zu rauchen oder sich in den Nichtraucherbereich zu setzen.

    Ein öffentl. Bus hat hier 15 Stehplätze - sehr oft wird das wirklich eingehalten und zig Leute müssen noch länger auf den passenden Bus warten. in Ö hab ich die Wahl, mich in einen Bus reinzuquetschen oder lieber auf den nächsten zu warten. =)

    Schulschluss ist landesweit prinzipiell um 15 Uhr - finde das sehr starr und verkehrstechnisch auch nicht sehr klug.

    Schuluniformen... nicht mal Kinder können sich aussuchen, was sie anziehen. Beginnt oft schon in der Preschool!

    Verbot, die Wäsche am Balkon aufzuhängen (da dies das Gesamtbild des Hauses stört!).

    ... mir würde sicher noch was einfallen! :D

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