Hallo Jürgen,
ja ich hab manchmal sogar 2 mal am Tag nachgefragt!
Ich freu mich schon riesig auf die weiteren Berichte!
Du denkst aber bitte dran das Du bis Mai '10 fertig werden musst - schließlich geht es dann los und ich schau mir das ganze selber an!
By the way: Packst Du bitte für November eine 'Lies das mal' Tüte für mich und das Schlümpfchen rund um die Kimberley Region? Du hast Doch sicher eine Menge davon. Und pack mal bitte eine Karte mit dazu - ich fürchte unsere ist auf dem Weg von Explore Oz nach München seltsame Wege mit der Post gegangen und wird noch einiges an Zeit brauchen.
Bis zum Stammtisch!
Gruß Hannes
Harry und Jürgen: Kimberley Adventure Trip - Teil 1
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farmer112 -
19. August 2008 um 18:05
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Bericht, Teil 10
18.9.2007
Wir haben gestern Nacht vor'm Wegschnurpseln noch beschlossen, uns für die Lärmkulisse der lieben Nachbarn zu revanchieren und gaaanz zeitig aufzustehen, mit Türen schlagen und allem pipapo. Naja, soweit der Beschluß. So zeitig am Morgen sieht der arme Harry das natürlich ganz anders, und es erfordert ein gerüttelt Maß an Überzeugungskraft ("Auuuuuufsteehn! (Wachrüttel)), ihn aus seinem heimeligen Nachtlager im oberen Troopyabteil zu bekommen. Doch irgendwann ist auch das geschafft, und ungeduscht und unrasiert geht's gen Munja Track. Der ist schließlich nur was für ganze Kerle, Duschen ist da komplett fehl am Platz. Kaffee kochen sowieso, das wollen wir gar nicht erst einreißen lassen. Traurig nippelt Harry an seinem Eiskaffee, den er gestern noch am Imintji Roadhouse erschlagen hatte.
Kurz nach der besten Frühstückszeit treffen wir erwartungsvoll bangend an der Mt. Elisabeth Station ein und erfahren zu unserer Freude, daß der Munja Track zumindest bis zum Bachsten Camp offen sei.
Das Buschfeuer sei nicht bis dorthin gekommen und habe das Bachsten Camp verschont. Naja, weiter wollen wir ja eh nicht, denn ab dort sei das nur was für die wirklich ganz, ganz Hartgesottenen, hatte man mir vorher beschieden. Halt so eine Art 4WD Ritual unter Eingeweihten. Wer bis zum Walcott Inlet gefahren ist, der gehört dazu. Wir als 4WD Neulinge wollen uns dergleichen natürlich nicht anmaßen, zumindest noch nicht, hihi...
Erstmal geht's ans Zahlen. Stolze 120,- AUD sind fällig für die Trackbenutzung. AUTSCH!
Schaun mer mal, was dafür geboten wird. Auf jeden Fall verspricht die nette Dame von der Station, beim nachmittäglichen kurzen Kontrollanruf über CB-Funk am Bachsten Camp bei Rick und Anne Bescheid zu sagen, daß wir unterwegs sind.
Sollten wir morgen abend nicht dort angekommen sein, dann würden sie uns suchen fahren.Ähem. Wiewatt? Morgen abend nicht dort angekommen? Das sind doch nur 140 Kilometer?! Jaja, schon richtig, aber das sei ja schließlich keine Spazierfahrt. Der arme Harry wird ob dieser Aussage direkt ein wenig blaß um die Nase.
Hinter'm Air Strip links rein und dann immer am Zaun lang, das sei der Munja Track. Na gut, also los. Hinter'm Air Strip geht's tatsächlich links, wie wir dem Schild entnehmen können, das dort für Zweifler wie uns aufgestellt ist. Ein ganz normaler Farm track, von Abenteuer keine Spur. Naja, immer noch besser als die doofe Gibb.Ein Stündchen später oder so und ca. fünfzehn Diskussionen später, ob wir hier noch richtig sein können oder doch nicht, weil immer noch kein Abenteuer in Sicht ist, erspähen wir rechter Hand die zuvor beschriebenen Felsen mit Aboriginal Rock Art. Wir sind also noch richtig. Von Abenteuer immer noch keine Spur, aber wenigstens ein Fotomotiv. Also erstmal ausgebootet und Fotos gemacht.
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Wow nur fast vier Monate für eine weitere Tageszusammenfassung aus Eurem Kimberleytrip.
Wenn Du so weitermachst, kommst Du zum Canningbericht in schätzungsweise 30 jahren. Also mit Eintritt ins dann hoch gesetzte Rentenalter. -
Zitat
Wow nur fast vier Monate für eine weitere Tageszusammenfassung aus Eurem Kimberleytrip.
Gackgack...
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18.9.2007, deutlich watt später
Bericht, Teil 10 b
Nachdem Harry gepullert hat - immerhin schon wieder fast eine Stunde her seit dem letzten Mal- besteht er darauf, die Karte zu Rate zu ziehen.
Harry: "Aha. Nach 65 Kilometern kommt der Magpie Jump-up. Sach ma, watt issn ein Jump-up? Und wieso steht da "difficult" dran?"
Jürgi: "Juchhhuuu, das ist die Stelle, wo das Abenteuer losgeht."
Harry: "Hmm. Aber was ist ein Jump-up? Und warum heißt das so? Das klingt irgendwie komisch..."
Jürgi: "Lassen wir uns doch einfach mal überraschen."
Harry: "Ich HASSE Überraschungen..."
Jürgi: "Gackgack..."Einige Kilometer später ist dann geklärt, was ein Jump-up ist, nämlich eine Serie von wirklich rauhen Felsabbrüchen mit großen und kleinen Felstrümmern. Das Ganze sieht mehr wie ein trocken gefallener Wasserfall aus als wie ein ausgeformter und befahrbarer Track.
Andererseits ist das hier schließlich keine Kaffeefahrt, sondern ein Männerabenteuer, da gehört sowas schon mal dazu.
Also L4 rein und einfach los. Irgendwann hängen wir dann mitten im Berg und beschließen, daß uns der ganze Munja Track Sch.... hier gerade zu viel wird und wir nur noch raus wollen. Aber dazu müßte man erst mal eine Stelle zum Wenden finden. Harry bootet aus und weist den Weg, während ich die Fuhre von Felsen zu Felsen würge. Puhhh, geschafft. Das war wirklich nicht einfach. Aber hinter der nächsten Kurve zeigt sich erst das wahre Ausmaß des Magpie Jump-ups. Wir haben gerade mal den Anfang hinter uns gebracht. Ich kann nicht mehr, bin schweißgebadet. Also muß Harry ran.Jürgi: "Soll ich nich lieber ausbooten und gucken?"
Harry: "Paßt schon."
Jürgi: "Schön weit rechts, damit Du nicht auf dem großen Stein aufsitzt mit dem Diff..."
Harry: "Gesehen."
Jürgi: "Rechts. Weiter rechts. REEEEEEECCCHTS!"In diesem Moment Auto nur SCHRAAAAPP!
Harry: "Upps."
Jürgi: "Ja, upps."
Harry: "Ich probier mal rückwärts..."
Jürgi: "GARNIXPROBIERSTU, ich geh erstmal gucken."Also ausgebootet und...
Jürgi: (laut schreiend): "F..K! F..K! F..K!"
Harry: "Watt is?"
Jürgi: "WATT IS? SCHE...E IS! Komm mal gucken!"Das linke Blattfederpaket sitzt mittig auf dem Grat des großen Steines auf. Und zwar mit dem Bügel, der die Federn zusammenhält. Wenn Harry jetzt rückwärts fährt und das Ding bricht, dann Schluß mit Blattfederpaket und Ende mit Fahrt. Ich rechne im Geiste schon unsere Vorräte durch, während Harry sich die Bescherung näher anschaut. Anschließend unterbauen wir die eine Seite des Steines mit anderen Steinen, das Auto wird leicht angehoben und der Reifen unterbaut, und nach ca. einer Stunde rollt die Fuhre wie durch ein Wunder wieder, mit drei grauen Härchen mehr.
Umkehren macht jetzt eigentlich keinen Sinn mehr, denn das Schlimmste liegt ja nun hinter uns, so hoffen wir. Weiter geht's im Schneckentempo durch die Schrecken des Magpie Jump-ups. Ich weise Harry jetzt lieber ein, damit er nicht noch so einen Stunt dreht. Nach insgesamt zweieinhalb Stunden ist der Magpie Jump-up dann geschafft und wir gönnen uns ein spätes Mittagshäppchen auf die Faust. Denn von hier aus, so die Beschreibung, sei der Munja Track "generell ein bißchen rauher", und wir wollen bis zum Sonnenuntergang im Bachsten Camp sein.
Der nächste Jump-up ist zum Glück deutlich zahmer, danach geht's durch einen kleinen Creek, und dann auf unendlich langen Kilometern einen mal mehr mal weniger überwucherten, zwischendurch kaum noch erkennbaren Feldweg entlang, der sich stetig hin und her schlängelt und uns nicht aus dem zweiten Gang herauskommen läßt. Das Bachsten Camp, in das wir dann irgendwann doch noch auf dem Zahnfleisch hereinkriechen erscheint uns wie eine lang ersehnte Oase. Rick und Anne, die das Unternehmen Bushtrack Safaris betreiben, bieten hier auch selbstfahrenden Touristen eine wirklich schöne Campgelegenheit und begrüßen uns herzlich. Es gibt sogar Duschen. Mittlerweile sehe ich das mit dem Duschverbot auf echten Männertouren nämlich nicht mehr so eng und stürze mich jauchzend unter die Dusche. Anheizen tut bei diesen Temperaturen und nach diesen Anstrengungen nicht Not. Auch die Kompost-Toiletten werden gewürdigt, nicht ohne den Hinweis von Harry, daß die arme vorhandene Biomasse durch unsere Beigabe den Todesstoß erhalten haben dürfte.
Kurz Rick gefragt, ob's hier Schlangen gäbe. "Wie, Ihr interessiert Euch für Schlangen? Da vorne am Wasser, da hat's eigentlich immer welche, vor allem Western Brown Snakes. Schlangenliebhaber kommen hier voll auf ihre Kosten!".
Ok, soviel zum Thema Baden. *Zitter*Im Gegensatz zu den doofen überfüllten Campgrounds längs der Gibb gibt's hier das Feuerholz für ein zünftiges Lagerfeuer von Rick dazu, so daß dem Genuß unseres leckeren Chilis nix mehr im Wege steht, während im Hintergrund der Generator vor sich hin tuckert (Rick läßt ihn am Abend extra eine Stunde länger laufen) und sich redlich müht, der zusätzlichen Last in Form unserer diversen Ladegeräte gerecht zu werden. Das Notebook summt und nimmt die neuen Bilder auf, alles ist prächtig, und die Schrecken des Magpie Jump-ups sind schnell vergessen. Naja, zumindest von mir. Übermächtig wird der Wunsch, den gesamten Munja Track zu bezwingen, bis zum Walcott Inlet. Dazu gehören. Gierig. Nur der arme Harry sieht das nicht ganz ein.
Was denn mit Sprit wäre. Langt aus, rechne ich vor. Ja, aber wenn man ein Leck hätte. Klären wir morgen mit Rick. Ja, was denn mit Kommunikation wäre, so ohne Satphone. Wir haben das EPIRB, außerdem können wir mit Rick sprechen, daß wir uns bei den beiden abmelden. Naja, hmm, mal schauen. Das ist immerhin schon mal keine klare Ablehnung mehr. Satt und zufrieden stapfe ich in Richtung Toilettenhäuschen. Die Stirnfunzel bringt allerlei lustig blinkende Lichtreflexe im Gras zum Leuchten. Was das wohl ist? Alles SPINNEN! Natürlich giftige, versteht sich ja von selbst, man ist schließlich in Oz. Was soll's, sage ich mir, bist bis jetzt nicht gebissen worden, wird hoffentlich so bleiben. Einfach ruhiger werden, das gehört zum Werdeprozeß bei so einem Männertrip. Sage ich auch Harry, nachdem ich ihn genüßlich auf die blinkenden Äuglein im Gras aufmerksam gemacht habe.
Zufrieden schnurpsele ich schließlich weg, endlich ein bißchen Abenteuer, und vielleicht kann ich Harry ja morgen doch noch überreden...
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Zitat
Original von farmer112
18.9.2007, Ich kann nicht mehr, bin schweißgebadet. Also muß Harry ran.Jürgi: "Soll ich nich lieber ausbooten und gucken?"
Harry: "Paßt schon."
Jürgi: "Schön weit rechts, damit Du nicht auf dem großen Stein aufsitzt mit dem Diff..."
Harry: "Gesehen."
Jürgi: "Rechts. Weiter rechts. REEEEEEECCCHTS!"In diesem Moment Auto nur SCHRAAAAPP!
ich glaube ihr zwei habt ein Links-Rechts Problem *nur mal so anmerk*
ZitatOriginal von farmer112
Kurz Rick gefragt, ob's hier Schlangen gäbe. "Wie, Ihr interessiert Euch für Schlangen? Da vorne am Wasser, da hat's eigentlich immer welche, vor allem Western Brown Snakes. Schlangenliebhaber kommen hier voll auf ihre Kosten!".
Ok, soviel zum Thema Baden. *Zitter*...Alles SPINNEN! Natürlich giftige, versteht sich ja von selbst, man ist schließlich in Oz. Was soll's, sage ich mir, bist bis jetzt nicht gebissen worden, wird hoffentlich so bleiben. Einfach ruhiger werden, das gehört zum Werdeprozeß bei so einem Männertrip. Sage ich auch Harry, nachdem ich ihn genüßlich auf die blinkenden Äuglein im Gras aufmerksam gemacht habe.
Aha Werdeprozess auf einem Männertrip....wenn ich mal kurz reflektiere, dann habt Ihr Euch seit dem Trip bis zum Canningtrip ungefähr mit der Geschwindigkeit einer Kontinentalverschiebung weiterentwickelt.
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klasse, endlich geht's weiter.
Zur Zeit weiß man ja garnicht, wo man zu erst anfangen soll zu lesen.Na Sonntag habe ich ja frei, da fällt mal das ausschlafen aus und ich werde den ganzen Tag lesen.
Weiter so.
Grüße aus Gera
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Zitat
Original von emuGerhardt
klasse, endlich geht's weiter.Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben....wann erwartest Du denn den nächsten Beitrag von den Beiden, wenn sie für den letzten 4 Monate gebraucht haben...
Das mit der Kontinentalverschiebung lässt sich nicht nur auf den "Werdeprozess auf einem Männertrip" beziehen. -
Zitat
ich glaube ihr zwei habt ein Links-Rechts Problem *nur mal so anmerk*
Ich glaube, das Problem besteht darin, daß ich den armen Harry damals zu sehr angeschrieen habe von wegen rechts halten und so. Er fährt seitdem irgendwie deutlich rechtslastig...
Liebe Grüße,
Jürgen
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Zitat
wann erwartest Du denn den nächsten Beitrag von den Beiden, wenn sie für den letzten 4 Monate gebraucht haben...
Gutschie, nicht jede/r von uns arbeitet im öffentlichen Dienst...
Liebe Grüße,
Jürgen
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Bericht Teil 11
19.9.2007
Gääääääähn.
Himmel, watt is datt wieder zeitig. Zum Glück sind wir gestern Abend dann doch noch zu einer zivilisierten Zeit pennen gegangen. Um Harry gnädig zu stimmen, darf er sogar Kaffee kochen, derweil ich nachschaue ob Rick schon wach ist. Der arme Rick wird auf seinem morgendlichen Gang zurück vom Klo abgefangen und erstmal ausgiebig nach seiner Meinung bezüglich Munja Track bis Walcott Inlet befragt. Ja, das sei schon machbar, aber die meisten Selbstfahrer seien mit mehreren Autos unterwegs. Aber no worries, er könne uns ja suchen kommen, falls wir nach drei Tagen noch nicht wieder da sein sollten. Prächtig, paßt. Jetzt zu Harrys Einwänden: Alles kein Problem, Rick hat Reservediesel da ("kommt schon mal vor, daß jemand was mehr braucht"), dito Reservereifen ("kommt hier öfter vor, daß mehr als zwei Reifen kaputtgehen"), ein brauchbares Abschleppseil ("ist nicht sooo selten, daß ich einen rausziehen muß..."), diverse Ersatzteile ("was meinst Du, was ich hier draußen schon alles reparieren mußte") etc.pp. Irgendwann ist jeder Einwand von Harry widerlegt, und er fügt sich ergeben in das Unvermeidliche.
Der Track ist wie erwartet "slow going". Nichts Wildes, aber halt Kurve hinter Kurve. Mal hier sehr steinig, mal da schräg, mal dort sehr ausgefahren, und dann erstreckt sich vor uns ein Jump-up wie aus dem Bilderbuch. Angesichts der starken Abbrüche fragen wir uns ernsthaft, wie wir dort raufkommen sollen. Aber bergauf ist so ein Jump-up meistens deutlich besser zu meistern als bergab, und erstmal läßt sich die Sache gut an, bis wir mittendrin zum Stillstand kommen und Harry nur verzweifelt fragt, was er jetzt machen soll, angesichts der Abbrüche.
Wir erinnern uns an Rick's Hinweis: "Der erste Jump-up ist ein bißchen rauh. Da denken die Leute immer, der Troopy schafft das nicht. Aber das paßt schon. Im Zweifelsfall einfach die Augen schließen und tüchtig Gas geben." Ah ja. Na schön, dann machen wir das mal so, und siehe da, wir sind tatsächlich oben, die Karre ist noch in einem Stück, man staunt. Dummerweise geht's Harry mit seinem Nacken immer schlechter, er bekommt starke Kopfschmerzen und muß Medizin einwerfen. Null Problemo, fährt Jürgi halt weiter.
Zwischendurch sind leider immer wieder weite Teile der eigentlich abwechslungsreichen Vegetation völlig verbrannt. Teilweise ist der Boden noch heiß vom Buschfeuer, aber die Fahrspuren sind trotzdem immer noch irgendwie zu erahnen, auch wenn's stellenweise ein bißchen schwieriger ist. Der Track macht richtig Laune, es geht über Stock und Stein, es gibt mehrere Wasserdurchfahrten und ein paar kleinere Jump-ups, die aber allesamt nicht wirklich wild sind. Harry schnurpselt und Jürgi fährt. An einem schönen Seerosenteich machen wir einen kurzen Halt (Stunde war wieder um, entsprechend Pullerpause...), Harry ist mittlerweile so leidend, daß er mir die restlichen TimTams kampflos überläßt. Er meint aber, daß das mit der Medizin schon besser werden täte, er müsse sich nur noch ein wenig ausruhen und SCHNUUUURCH.
Also weiter getuckert, durch tief verbrannte Landschaft, immer grob Richtung Westen und nur sehr, sehr selten in einem höheren als dem zweiten Gang. Rick mahnte eindringlich zu sanfter Gangart, und der muß es ja wissen, wenn er hier regelmäßig her fährt. Zieht sich wirklich, die Strecke. Doch nach weiteren ca. drei Stunden Fahrt erblicken wir nach einem längeren Stück durch enorm hohes Gras tatsächlich das Walcott Inlet. Kurz die Kilometer mit der Karte abgeglichen, noch mal abgeglichen. Rick sagte was von wegen, man benötige mindestens einen vollen Tag, um hierhin zu gelangen. Aber die Beschreibung stimmt, die Kilometer stimmen, alles stimmt. Ach so, wir erinnern uns: Aussies fahren ja immer nur bis mittags gegen spätestens 15.00 Uhr. Dann muß unbedingt gecampt werden.
Eigentlich wollen wir hier am Walcott Inlet campen, aber so direkt am Wasser campen ist nix für Jürgi. Besser ein bißchen weiter weg, falls ein bißchen mehr Flut als sonst kommt und schwapp. Aber die Vegetation reicht bis ans Wasser, und als wir ein wenig ratlos in Richtung des hohen Grases spähen, erblicken wir Rauchwolken, die ziemlich nah sind. Da man als Buschfeuerwehrmann ein recht gutes Gefühl dafür hat, wann Frontbegradigung angesagt ist, führen wir selbige unverzüglich durch. Erst mal fix durch die hohen Grasfelder zurückziehen bis in den schwarzen (= bereits verbrannten) Bereich, denn dort sind wir in Sicherheit.
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Bericht, Teil 11 b
Bis zur Dämmerung sind's noch ein paar Stündchen, aber hier mitten in der verbrannten Erde campen ist auch nicht so nett, also lieber noch ein Stückchen fahren.
Zupp geht's wieder über die Hügelchen, schwupp durch die breite Wasserdurchfahrt, die wir auf dem Hinweg zunächst erkunden mußten und diwupp sind wir am Seerosenteich. Hier könnte man eigentlich campieren, aber die Dusche vom Bachsten Camp lockt, und so ein prasselndes Lagerfeuerchen hätte auch was für sich und überhaupt, ist ja nicht mehr weit und immer noch hell, die zwanzig Kilometerchen reißen wir doch locker noch runter. Dermaßen wohlgelaunt kommen wir am Jump-up an, der von oben ganz anders ausschaut als von unten. Über DIE Stufen sind wir heute morgen raufgefahren?!*TROCKENSCHLUCK*.
Erst mal ausgebootet und näher inspiziert, die Bescherung. Hmmm, auf der linken Seite runter sieht's eigentlich gar nicht sooo schlecht aus. Warum ist Harry dort heute morgen nicht rauf gefahren? Aha, DARUM. Ein dickerer Stein, dahinter geht's mal eben einen schlappen halben Meter runter. Kurz überlegt, rechte Seite inspiziert, dann wieder linke Seite geschaut und eine schnelle Straßenbaumaßnahme beschlossen. Fix ein paar passende Steine zusammengetragen, die unappetitlich tiefe Kuhle aufgefüllt und die Fuhre vorsichtig zu Tal gewürgt. Auf zum Endspurt! Doch leider kommen wir erst kurz nach Einbruch der Dunkelheit wieder im Bachsten Camp an, wo uns Rick und Anne ein wenig schadenfroh begrüßen.
Rick: "Na, schon wieder da? War wohl doch ein bißchen zu heftig, was? Aber macht Euch nix daraus, ist keine Schande, auf dem Munja Track unterwegs umzukehren. Gut, daß Ihr gesund wieder da seid, wir haben uns doch ein wenig Sorgen gemacht."
Jürgen: "???!"
Harry: "Ja, wir sind umgekehrt, aber erst am Walcott Inlet. Da war's in der Nähe noch am Brennen, deshalb wollten wir nicht da bleiben."
Rick: "Ihr könnt UNMÖGLICH in nur einem Tag zum Inlet gefahren sein. Ihr wollt mich wohl vereimern."
Jürgen: "Hier, meine Fotos von unserem Trip."
Zufrieden grinsend halten wir Rick das Kamera-Display unter die Nase.
Rick: "Ihr wart tatsächlich dort. In einem Tag hin und zurück. Wie krank ist das denn. Crazy Gerries..."Zufrieden mit unserem aufgestellten Rekord geht's erstmal zum Duschen (Männerurlaub hin, Männerurlaub her), anschließend noch fix den letzten zähen überlebenden Bakterien im Kompostklo den Rest gegeben, bevor's wieder ein gemütliches Lagerfeuerchen und leckeres Chili gibt. Was die Leute bloß immer haben, von wegen Essen müsse abwechslungsreich sein...
Andererseits gab's nix zu Mittag, daher gibt's zur Feier des Tages für jeden noch ein EPA als Sättigungsbeilage. Danach noch eine Coke gezuzzelt, ein bißchen in die Sterne geguckt und immer wieder argwöhnisch nach den kleinen Äuglein im Gras geschaut. Na, dann wollen wir mal schauen, ob wir den Magpie Jump-up auf dem Rückweg auch noch packen. Aber erst mal -
Hier noch ein paar weitere Bilder zum Bericht, Teil 11 b:
Bild 1: Wasserdurchfahrt. Auf dem Hinweg mußten wir erst mal erkunden, wo's wieder raus geht, das ging ein wenig versetzt, damit man nicht durch's ganz Tiefe fahren muß. Der Troopy ist schließlich kein U-Boot. Obwohl er sich auch als solches verwenden läßt, aber das kam später...
Bild 2: Wir nähern uns dem nächsten Jump-up. Jetzt heißt es wieder "Hoppelmodus wählen" (L4 einlegen, das gibt bessere Kontrolle über's Auto, wenn man langsam über das Geröll holpert).
Bild 3: Wennze up jumpen kannst, dann kannze auch down jumpen! Mitte rechts im Bild der Stein, hinter dem wir dann eine kleine Straßenbaumaßnahme durchgeführt haben.
Bild 4: Munja Track Abendstimmung
Bild 5: Nach des Tages Mühen tut ein leckres Chili wirklich gut!
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Zitat
Original von farmer112
Gutschie, nicht jede/r von uns arbeitet im öffentlichen Dienst...ne aber de facto schon
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Hallo Jürgen,
das sind ja sehr verlockende Bilder!Da könnte es uns auch gefallen!!
Die Wasserdurchfahrt sieht ja sehr nett aus!
LG
Lindi -
Hi Lindi,
ja, da ist es schon wirklich nett. Und mit 'nem TCC-Auto auch kein Problem. Allerdings waren wir mit einer relativ lausig ausgerüsteten Karre von Backpackercampervans unterwegs...
Die Wasserdurchfahrt war wirklich nett, aber nicht sonderlich anspruchsvoll. War halt nur ziemlich weit. Da es nicht tief war, brauchten wir aber keine Plane vor'm Kühler. Den Troopy als U-Boot mißbraucht haben wir dann erst im Reynolds River, aber dieser Teil der Geschichte kommt erst noch...
Liebe Grüße,
Jürgen
Where the bloody hell am I?
41 bloody days until Connie Sue Highway, Hunt Oil Road, Abandoned Section, großer Stein, TimTams and EPA!
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Zitat
Da könnte es uns auch gefallen!!
Meinst Du wirklich, Lindi?
Ich denke, da ist nicht genug Regen und Schlamm für Euch, hihi...
Es sei denn natürlich, Ihr fahrt mitten in der Wet...
Liebe Grüße,
Jürgen
Where the bloody hell am I?
40 bloody days until Connie Sue Highway, Hunt Oil Road, Abandoned Section, großer Stein, TimTams and EPA!
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Hi Jürgen,
ach,weisst du,
manchmal mögens wir auch gemütlich...
LG
Lindi -
20.09.2007
So, endlich mal wieder richtig ergiebig ausgepennt (auch wenn der arme Harry das gaaaanz anders sieht
, bis 7:00 Uhr. Frühstück fällt flach, gab ja genug zum Abendessen. Fröhlich verabschieden wir uns von Rick und Anne, die ebenso fröhlich meinen, wir sollten keine Angst haben vor'm Magpie Jump-up. Rauf sei immer leichter als runter. Außerdem hätten sie in ein paar Tagen eine Versorgungsfahrt zur Mt. Elisabeth Station zu machen, da könnten sie dann auf dem Weg unsere sterblichen Überreste einsammeln.
Derlei ermutigt tuckern wir los.
Jürgi: "Du, Harry, weißt Du was ich richtig, richtig gut finde?"
Harry (stöhn): "Was?"
Jürgi: "Wenn's uns jetzt erwischt, dann können wir wenigstens sagen, wir waren bis zum Walcott Inlet."
Harry: "Na, toll..."
Jürgi: "Wie, etwa nicht?"
Harry: "Und was ist mit der Canning? Und Cape York? Und quer durch die Simpson? Also fahr gefälligst lieber vorsichtig..."
Jürgi: "Grummel..."Weiter geht die Diskussion darum, wie lange wir wohl raus brauchen würden, nach ca. 10 Stunden auf dem Hinweg sollte das Ganze ja jetzt in acht Stündchen gut machbar sein, rechne ich vor, während Harry meint, man solle den Tag nicht vor dem (denkt Euch hier einen dramatischen Trommelwirbel) Magpie Jump-up loben. Aber erst mal gibt's einen Fotostop am Schild zum Bachsten Camp und kurz darauf die erste Pullerpause für Harry. Wir sind ja auch schon seit einer halben Stunde unterwegs, meint er entschuldigend. Außerdem käme ja jetzt das Stück mit dem hohen Gras, da könne man schlecht halten, weil's ja Schlangen haben könnte, und überhaupt...
Ich find's süß.Das erinnert mich irgendwie an früher, an die Urlaubsreisen mit meinen beiden kleinen Schwestern.
Tatsächlich eiern wir jetzt wieder durch das lichte Wäldchen mit dem hohen Gras.
Jürgi: "Harry, reicht doch eigentlich, wenn hier nur einer zum Reifenwechsel
aussteigt, oder?"
Harry: "WAS? SCHON WIEDER EIN REIFEN KAPUTT?"
Jürgi: "Nö, ich meine ja nur falls, DU hast schließlich gesagt hier könnt's
Schlangen haben..."
Harry: "Fahr einfach die sch.... Reifen nicht kaputt!!!"
Jürgi: "Das ist fies! Du weißt GANZ GENAU, daß ich das nich in Schuld war
mit dem Reifen auffe Gibb, da war 'ne Schraube drin."
Harry: "Genau. Wahrscheinlich dieselbe, die vorher bei Dir locker war. Aber
mit dem Dach, DAS warst Du in Schuld."
Jürgi: "Kerr, getz fang nich wieder damit an..."Mit derlei mal mehr mal weniger geistreichen Diskussionen (meist ERHEBLICH weniger...
) nähern wir uns der ersten kleinen Senke. Kurz ein paar Fotos geschossen. Harry bemängelt, daß nicht genügend Wasser drin sei, von wegen nicht genug Abenteuer und so, was ein prima Aufhänger für den heutigen ca. halbstündigen Vortrag über die entgangenen Freuden der Ivanhoe Crossing ist.
Uuuups, da vorne ist die zweite "REEEEECCCHTS!"-Stelle.
Harry: "Ach so, deshalb hasste vorgestern so rumgebrüllt von wegen rechts und so. Kann man verstehen. Ist ja auch ein ziemliches Loch. Wenn wir da rein geraten, dann...
Jürgi: "LIIIIIINNNKKKKSSSS!"
Harry: "Du weißt aber auch nicht was Du willst..." *grins* -
Bericht, Teil 12 b
Während Harry die Fuhre durch die endlosen Kürvchen des Munja Tracks rollert, döse ich ein wenig vor mich hin. Schließlich bin ich gestern den Großteil des Tages das ECHT SCHWIERIGE Stück gefahren, wie ich Harry erläutert habe. Ergo ist er nun an der Reihe. Großartig.
Viertelstündchen später:
Harry: "Wann kommt denn der (TaaamTaamtaamtatammm) Magpie Jump-up?"
Jürgie: "Brummelschnuuuhuuurchchch..."
Harry: "WIEWEITISSESNOCH bis zum Magpie Jump-up?"
Jürgi: (*Knurr*) "Weit!"
Harry: "Wie weit denn genau?"
Jürgi: "Weiß nich, fahr einfach..."
Harry: *Grummel*Zehn Minütchen später. Auto stoppt.
Jürgi (hochschreckend): "WATT IS?"
Harry: "Ich glaub' ich muß mal kurz die Reifen kontrollieren..."
Jürgi: "Ahhh ja. Richtig. Stunde ist wieder um, da dann kontrollier mal die Reifschnuuurch!"Die Fragerei, wie weit es denn noch ist, wiederholt sich in den nächsten Stunden ungefähr fünf oder sechs Mal
, bis wir schließlich "den Stein des Anstoßes" erreichen. Ist natürlich Ehrensache, daß selbiger erst mal abgelichtet wird. Aufgrund des ausgefallenen Frühstücks ist dann kurz darauf erst mal lecker Mittagbrot angesagt, zum Glück findet sich eine schöne schattige Stelle ohne Gewürm, dafür aber, wie sich herausstellt mit Ameisen.
Aber das gehört bei so einem Männertrip schon mal dazu, wie ich Harry erkläre. Nachdem wir gekostet haben, steht auf jeden Fall fest, daß dies hier NICHT die leckeren Ameisen sind, deren Hinterteil die Aborigines so gerne als Süßigkeit verspeisen.Der Magpie Jump-up bergauf ist zwar nicht gerade ein Kinderspiel, nötigt den coolen Helden des Munja-Tracks aber nicht viel mehr als ein müdes Lächeln ab.
Erstaunlich, was man in zwei, drei Tagen alles lernen kann.
Der letzte Teil des Munja Tracks kommt uns vor wie eine Autobahn und wir müssen uns zwingen, mit angepaßter Geschwindigkeit zu fahren. Wäre blöde, wenn jetzt noch was passieren würde und wir deshalb den Tablelands Track nicht mehr machen könnten. Denn, so schwärme ich Harry seit ungefähr einer Stunde ununterbrochen vor, der Tablelands Track, das ist das WAHRE Outback.Da trennt sich die Spreu vom Weizen, denn wo die Bälle hart geschlagen werden, sind die Harten hart am Ball. Usw. usw.
Harry war in den letzten Tagen nicht sehr dafür, den Tablelands Track in Angriff zu nehmen, alleine schon wegen des unbrauchbaren Satphones. Ich beruhige ihn mit den Worten, daß wir uns natürlich vorher eingehend nach der aktuellen Befahrbarkeit des Tablelands Tracks erkundigen werden.Kurz zur Erläuterung: Der Tablelands Track stellt eine Abkürzung zwischen der Gibb River Road und Halls Creek dar. Er führt zunächst über die Piste zum Mornington Wilderness Camp und biegt dann in Richtung Yulumbu Homestation ab. Von diesem Abzweig an wird das Ganze mehr und mehr zum Track. Hinter Yulumbu gibt's ein Gewirr aus Farmtracks. Es gibt dann aus diesem Irrgarten heraus zwei Wege nach Osten, den "oberen" Tablelands Track durch die Teronis Gorge und den "unteren", der über einen berüchtigten Jump-up führen soll, welcher in unserer Karte als "nearly impassable" gekennzeichnet ist. Der Tablelands Track führt über privates Farmgelände (zunächst Yulumbu Homestation, unter Aboriginal Verwaltung, dann Beverly Homestation). Da der Track in der Vergangenheit mal von irgendwelchen anderen 4WD-Enthusiasten nach Regenfällen völlig zerfurcht wurde, hat die Beverly Homestation ihren Teil gesperrt (Schloß am Gate), und in allen Karten und Büchern steht der Tablelands Track als "closed" drin. In mühevoller Vorarbeit und zahllosen Telefonaten war es mir jedoch gelungen, sowohl von der Beverly Homestation als auch von der Yulumbu Homestation die mündliche Genehmigung zur Befahrung zu erhalten. Wobei sich herausstellte, daß die Beverly Homestation den Track nur zur Wet Season schließt.
Zurück zum Autobahnabschnitt des Munja Tracks:
Harry: "Wie ist denn das mit dem Tablelands Track? Da gibt's doch verschiedene Wege hast Du gesagt?"
Jürgi: "Jau."
Harry: "Wie war das denn genau?"
Jürgi: "Oben rum durche Teronis Gorge ist wohl ziemlich heftig. Hat in der letzten Wet stark geregnet, daher ist alles zugewachsen und der Track wohl nicht mehr sooo gut zu sehen. Neulich sind da welche durch und haben umgedreht. Weicheier halt."Was Jürgi wohlweislich verschweigt: Die Leute haben drei Tage lang immer nur hundertmeterweise ihren Weg durch recht schweres Terrain Off-Track ertastet und zu Fuß erkundet, mußten immer wieder wegen unüberwindbarer Hindernisse umdrehen und konnten nicht mal mehr Spuren des alten Tracks finden...
Harry: "Hmm. Naja, und der andere Weg?"
Jürgi: "Da hat's 'nen Jump-up. Soll wohl ziemlich rauh sein."Jürgi verschweigt gnädigerweise die beiden Wörtchen nearly impassable. Wozu soll sich der arme Harry unnötig Sorgen machen...
Harry: "Na, ich weiß ja nich..."
Jürgi: "Getz fang nich wieder so an! Wir fragen die Leute aus der Gegend."Genau nach den vorhergesagten acht Stündchen erreichen wir den Turn-off und halten uns links, zurück in Richtung Gibb. Schließlich lautet das Tagesziel für heute Bell Gorge. Mit etwas Glück sollte das noch zu schaffen sein. Watt später schlagen wir dann wieder am Mt. Barnett Road House auf. Während Harry in Richtung Lokus verschwindet, nutze ich die Gelegenheit, mal ein unverbindliches Feedback der Lady vom Roadhouse einzuholen:
Jürgi: "Wir haben eigentlich vor, über den Tablelands Track in Richtung Halls Creek zu fahren. Permits vonne Homestations hab' ich. Wie issen die Strecke so?"
Lady (*Bleich werd*): "Den TABLELANDS TRACK? Bist Du VÖLLIG VERRÜCKT? Wollt Ihr Euch UMBRINGEN? Kein normaler Mensch fährt daher. Da ist EWIG keiner mehr her gefahren. Ich kenne ÜBERHAUPT KEINEN, der da JEMALS her gefahren ist. Das geht nicht. Das ist echte Wildnis. Das ist LEBENSGEFÄHRLICH. Das ist GANZ BÖÖÖÖÖSE! Wenn Du mir nicht glaubst, dann fragt die Jungs vom Imintji Roadhouse, die werden Euch den Sch.... schon ausreden!!!"
Jürgi: "Najaaa, dann. Thanks!"Später im Auto:
Harry: "Und, was erzählte die Tussi so zum Tablelands Track?"
Jürgi: "Ooooch, nix weiter, die kannte sich nicht aus. Ist da noch nie lang gefahren."
Harry: "Aber andere Leute aus der Gegend doch bestimmt?"
Jürgi: "Ja, nein, janein, also..."
Harry: "Was denn nu?"
Jürgi: "Wußte sie nicht, kannte sich nicht aus. Sie meinte, wir sollten mal am Imintji Roadhouse bei den Jungs vonne Werkstatt fragen."
Harry: "Gute Idee!"Ungefähr ein Stündchen später im vorletzten Büchsenlicht kurz vor der Bell Gorge:
Jürgi: "Uuuuups. Oioioi." *Vorsichtig Anhalt*
Harry: "NEEEEIIIIINNNN!"
Jürgi: "Doch"!
Harry: "Und JEDES MAL inne Dämmerung..."
Jürgi: "Kann ich ja nix für, wenn die Reifen das Dämmerlicht nicht vertragen. AUAAAAA, nicht hauen!"Da das Reifenwechselwerkzeug immer noch Munja-Track-mäßig ganz zu oberst verstaut ist, ist der Reifen in Rekordzeit gewechselt und im wirklich allerletzten Büchsenlicht treffen wir an der Bell Gorge ein. Neben dem Hauptcampground gibt's auch kleine 4WD Campingplätze mitten im Wald, das ist genau unser Ding. Nur die Suche gestaltet sich angesichts der recht schwachen Troopy-Scheinwerfer und der recht kleinen und unscheinbaren Zufahrten zu den Campspots, die von noch viel kleineren und optimal getarnten Schildern angezeigt werden, etwas umständlich.
Kaum sind wir eingetroffen und haben gerade das Aufstelldach hoch geklappt, als ein netter Aboriginal Ranger vorbeischaut, um die Campgebühr zu kassieren.Harry: "Ähem!"
Ranger: "Whatchawant?"
Harry: "Das ist hier ungünstig, wegen nachts raus zum Pullern und so. Gibt's einen anderen Campspot, wo das Plumpsklo näher dran ist?"
Ranger: "Hihi..."
Harry: "Was?"
Ranger: "Mann, Ihr Touris macht mich echt fertig. Piß doch einfach ins Gebüsch, wie alle anderen auch!"
Harry: "Ach so? Ja, dann. Prima, danke"!
Ranger: "Aber aufpassen, hier hat's Schlangen! Und zwar Mulga Snakes. SAUGIFTIG, die Viecher. Nicht drauftreten!"
Harry:Anschließend auf dem kleinen Esbitkocher erst mal lecker Ahmtbrot heiß gemacht. Es gibt EPA, "Cevapcicci mit Reis". LECKER!
Harry: *Schlürpschlürpschlürp* "Meine Coke ist alle, gib ma noch eine."
Jürgi: "Gibt keine mehr, die müssen noch über den Tablelands Track reichen."
Harry: *Knurr*
Jürgi: "Und überhaupt: Dann mußt Du nur wieder raus zum Pullern. Und denk dran, was der Ranger gesagt hat: Hier hat's SCHLANGEN."
Harry: *SCHLUCK*"Ich hab plötzlich irgendwie gar keinen Durst mehr..."
Jürgi: "Hihi..."Wenig später hauen wir uns auf's Ohr, denn morgen früh wollen wir ja noch die Wanderung zur Bell Gorge machen.
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