Große Familienprobleme durch Australien

  • Hi all,

    wir sind wahrscheinlich nicht die einzigen mit solchen Problemen. Wie loest ihr sowas?

    Wir wohnen seit einigen Jahren in Australien und sind nun zur Erledigung einiger Dinge seit 4 Mon. in D.

    Nun steht die Rueckreise nach Australien an. Hier in D haben wir zwei verwitwete Elternteile ueber 80, die ebenso wie andere in der Familie nun geschockt sind. "Ihr wart doch nun Monate hier, koennt ihr nicht ganz bleiben?"

    Das nagt natuerlich gewaltig, die immer gebrechlicher werdenden Alten zu sehen, und dann diese indirekten Vorwuerfe.

    Aber wir leben nun mal in Australien, unsere Kinder auch, und wir koennen uns garnicht vorstellen, dort unsere Zelte abzubrechen.

    Um es mal ganz hart auszudruecken: Das schlechte Gewissen und der mehr oder weniger deutliche Druck anderer Verwandte sagt uns, dass wir jetzt uns um die beiden alten Leute kuemmern sollten, bis sie das zeitliche gesegnet haben. Einsamkeit im alter ist eine harte Sache.

    Nur wuerde das unser gesamtes Leben durcheinander werfen. Beruflich ginge es zwar, aber Kinder leben sich auch ein und wollen spaeter nicht mehr woanders hin. Niemand ist unflexibler als ein 20-jaehriger.

    Die Vorstellung, dass die alten Leute traurig in der Ecke sitzen oder hilflos vor sich hin vegetieren, ist aber auch schrecklich, und mindestens eine Person von uns vieren ist kurz vor dem Einlenken, sprich 1 bis 10 Jahre Familienverpflichtung, dann Australien von neuem.

    Hat jemand solche Faelle selbst erlebt? Wie seid ihr damit um gegangen?

    Danke
    ghad

  • Diese Problematik steht uns schon bei der Entscheidung als solches bevor.
    Ein Patentrezept gibt es dafür natürlich nicht...

    Mitnehmen ist vermutlich auch keine Lösung: alte Bäume verpflanzt man nicht! Zumindest nicht mehr wenn sie 80 sind.

    Aber wollen die "Alten" euch tatsächlich die Zukunft verbauen?
    Man ist ja immer noch telefonisch erreichbar.

    Clingon

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  • wow,ich bin echt erstaunt,wie es die ältere Generation es immer wieder schafft uns ein schlechtes Gewissen zu machen.
    Das soll jetzt nicht hart klingen.Ich bin selber Vater von zwei kleinen Kindern.Es wird echt weh tun,sollten sie nach Europa oder sonstwohin gehen.Doch egal wie meine eigene Situation ist,ich würde beiden den Segen geben und sie untestützen woimmer es auch geht!

    Auch alte Leute können sich in Vereinen oder sonstwie organisieren.Sollte echt mal was schlimmes passieren,so ist man in 24 Stunden zu hause.
    Die tatsache,das das Thema hier auftaucht,zeigt doch eigentlich,dass man am Liebsten wieder Down Under
    gehen möchte.
    Meine fast 100 jahre alte Grossmutter,zeigt mehr Verständnis als einige jüngere.Das andere Problem mit den Senioren liegt doch darin,dass sie selber gerne Viele Dinge gemacht hätten,es aber aus finanziellen oder gesellschaftlichen Gründen es eben nicht einfach mal tun konnten.

    Jeder Mensch,egal ob jung oder alt ,hat das Recht zufrieden zu sein.

    der breadrock

  • Völkerwanderungen gab es schon immer - so leicht wie jetzt war es aber noch nie!

    Clingon

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  • Macht das was ihr machen wollt und laßt euch nicht dreinreden!

    Ein schlechtes Gewissen würdet ihr auch haben wenn ihr vor Ort bleibt, denn auch da seid ihr nicht jede Minute für die Eltern da. Aber gleichzeitig hättet ihr dann Frust weil ihr euer Leben nicht gelebt habt und laßt es (natürlich unterbewußt) die Eltern spüren.

    Heutzutage ist es einfach per Bild und Ton ein Telefonat zu führen - da werdet ihr mehr Kontakt haben als wenn ihr vor Ort bleibt - außer ihr hattet vor die beiden bei euch aufzunehmen.

    Und die restlichen "lieben Verwandten" könnten sich ja auch kümmern, wenn sie denn so besorgt sind.

    lg

  • Hallo Ghad,

    ich verstehe das schon. 'Lasst euch nicht dreinreden' sagt sich so schnell, aber wenn man vor der Entscheidung steht ist das echt schwierig.

    Ich bin seit ein paar Jahren Down Under und meine Eltern sind noch nicht so alt, dass sie nicht noch zu Besuch kommen koennten. Wir sind uns eigentlich auch nicht besonders nahe, im Moment stehe ich also noch nicht vor dieser Situation. Was mir zu schaffen machen wuerde (oder wird!) ist der Gedanke irgendwann mal zurueckschauen zu muessen und festzustellen es haette noch vieles zu klaeren, bereinigen und besprechen gegeben. Und ich war zu beschaeftigt!

    Keine einfache Entscheidung!! Gibt es eine Alternative? Einen (oder zwei) Kurztrips im Jahr nach Deutschland? Auch schwierig zu gestalten. Zeit- und Geldtechnisch aber immer noch einfacher als die Zelte abzubrechen, oder?

    Gruesse vom Landei

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