Wie ticken die Australier?

  • * Achtung Off topic *

    Es gehört zwar nicht hier her, aber in anbetracht des ersten Postings ist das wohl egal, denke ich ...

    Zitat

    Original von cord dillon
    Genau, sobald man eine Spur Patriotismus zeigt bzw.sich zu sehr zu seiner Nation bekennt wird man in die rechte Ecke gedrängt, das System in Deutschland hat es wunderbar hinbekommen das sich die Deutschen auch weiterhin schuldig fühlen für Dinge, die zwar nicht gut waren, aber über 2 Generationen her sind.
    Und warum ? Weil sämtliche Politiker weltfremde Weicheier, Marionetten und Speichellecker sind...!!!

    Ich will mal nicht versuchen, hier wieder die üblichen Klischees und Keulen zu schwingen. Ich selbst hab mit Patriotismus nichts am Hut, kenne aber Dein Argument gut und sehe mit Bedauern, daß auch der eine oder andere aus meinem Bekanntenkreis so langsam mit steigendem Alter anfängt, so zu argumentieren.

    Ich frage mich, wie *kann* ich überhaupt auf irgendetwas (z.B. eine Nation) stolz sein, oder Patriotismus empfinden, wenn ich nicht selbst mitgearbeitet habe, wenn ich selbst nichts getan habe ausser meinen Alltag zu leben?
    Wenn ich aber andersherum sage, ich gehöre halt dazu, weil meine Eltern dazu gehört haben, ich hier schon lange lebe und Teil des Ganzen bin usw. ... tja, dann muß ich aber auch die negativen Seiten akzeptieren. Es gibt Neuschwanstein nur in Verbindung mit Buchenwald, die Geschichte ist nunmal wesentlicher Bestandteil einer einer Nation.
    Was würdest Du den vorschlagen, wie sollen wir damit umgehen?

    In einem Punkt stimme ich Dir zu: Diese mediale Hetze, z.B. im Fall Eva Herrman ist absolut unproduktiv, ebenso wie der ewig erhobene moralische Zeigefinger, das führt nur zu trotzigen Gegenreaktionen.
    Prinz Harry in SS Uniform, oder Ben Becker am Flughafen, der seinem britischen Freund mit Hiltergruß salutiert das finde ich ehrlich gesagt nicht skandalös sondern komisch, wenn auch grenzwertig, eine Art befreiendes Lachen eben.

    Harter Tobak ... sorry ... noch dazu in einem Troll-Thread ... aber was soll ich sagen, ich mag kontroverse Themen ;)

    Gruß
    Dennis

  • Zitat

    Ich frage mich, wie *kann* ich überhaupt auf irgendetwas (z.B. eine Nation) stolz sein, oder Patriotismus empfinden, wenn ich nicht selbst mitgearbeitet habe, wenn ich selbst nichts getan habe ausser meinen Alltag zu leben?

    Inwiefern meinst du "nicht mitgearbeitet" und was berechtigt einen deiner Meinung nach dazu, sich selbst zugehörig zu fühlen ?

    Und ja, es ist die mediale Hetze zusammen mit dem unterwürfigen Politikergeschwafel nach dem Motto : " Ihr seid alle schuldig" die die Leute nervt.
    Geht etwa jemand auf die Italiener los weil im früheren Römischen Reich auch nicht alles Friede-Freude-Eierkuchen war ?
    Ich will damit sagen, irgendwann muß mal ein Schlußstrich unter das Kapitel "Drittes Reich" gezogen werden, die Ausrede, man müsse es immer wieder durchkauen damit es nicht nochmal passiert, führt doch nur zu Trotzreaktionen.

    Wenn sich die deutschen Politiker ach so entsetzt über fremdenfeindliche Zwischenfälle und radikale Tendenzen wundern, sollten sie sich doch gleichzeitig fragen, warum es immer wieder dazu kommt und warum diese Leute sich so an der Vergangenheit orientieren...kann es sein, das sie ein wenig Ordnung, härteres Durchgreifen und vorrangiges Interesse an den eigenen Landsleuten vermissen ?

    In der australischen Politik kann ich übrigens auch nur Weichspüler erkennen, das Land verkauft sich aus an ausländische Konzerne und ist viel zu abhängig von außen (ok, das nennt man wohl Globalisierung).

    In diesem Sinne

  • Ich möchte auch niemanden oder irgendwas verallgemeinern, ich erläutere nur mal meine Eindrücke. :)

    In meiner ersten Woche in Sydney war ich sehr von der allgemeinen Freundlichkeit überrascht und ich war nie jemand, der das deutsche Volk als unhöflich und nörgelig wahrgenommen hat. Jedes Mal, wenn man an auf der George St stand und die Karte rausholte, weil man wieder nicht wusste, wie man nun verflixt nochmal nach Wynyard kommt, stand man nie lange allein. Die Karte war kaum aufgeschlagen, da fragte schon jemand, ob ich Hilfe bräuchte. Oft wurde ich dann auch direkt mitgenommen und so auch noch in ein freundliches, unverbindliches Gespräch gebunden.
    Mir selbst ist aufgefallen, dass ich nun, wieder zurück in Deutschland, ständig wildfremde Menschen an der Kasse im Supermarkt, im Bus oder sonst wo anspreche. (Versteht mich nicht falsch, aber das hätte ich vor Oz im Leben nicht gemacht). Ich bin fest davon überzeugt, dass ich das von den Australiern mitgegeben bekommen habe. Genauso wie ich nach 3 Monaten Sydney fremde Menschen mit einer Karte in der Hand angesprochen habe, ob ich Ihnen weiterhlefen kann :D

    Einmal editiert, zuletzt von webbera (1. Februar 2009 um 14:48)

  • ach du Kacke.

    Zitat


    Wenn sich die deutschen Politiker ach so entsetzt über fremdenfeindliche Zwischenfälle und radikale Tendenzen wundern, sollten sie sich doch gleichzeitig fragen, warum es immer wieder dazu kommt und warum diese Leute sich so an der Vergangenheit orientieren...kann es sein, das sie ein wenig Ordnung, härteres Durchgreifen und vorrangiges Interesse an den eigenen Landsleuten vermissen ?

    Den Mangel and hartem durchgreifen fuer fremdenfeindliche Straftaten verantwortlich zu machen, ist ja wohl nur eine Stufe oberhalb davon, die Auslaender selbst verantwortlich zu machen.

    Offensichtlich ist es immernoch wichtig, das Dritte Reich immer wieder durchzukauen. Denn offensichtlich gibt es in D noch jede Menge Menschen, die eben nicht dazu bereit sind, Verantwortung fuer ihr Handeln zu uebernehmen - geschweige denn fuer das ihrere Vorfahren.

    Entschuldige bitte, aber, um Dich mal zu paraphrasieren, "wenn wir Deutsche vorrangig behandeln wuerden waeren die Skinheads vielleicht nicht so aggressiv..."
    Wie waere es denn mit:
    Jeder traegt Verantwortung fuer sein Handeln. Wer Menschen zusammenschlaegtm Haeuser anzuendet, Menschen aufgrund ihrer Herkunft UMBRINGT, hat fuer mich jedes Recht auf Freiheit verwirkt.

    Sorry, aber da gibt es fuer mich keine mildernden Umstaende.
    Und jeder, der versucht, solche Taten zu entschuldigen oder die Schuld irgendwo anders als beim Taeter zu suchen, beweist ja wohl nur, dass es zu frueh ist, einen Schlussstrich zu ziehen.

    Wenn wir deutschen es im vollen Bewusstsein der Vergangenheit hinkriegen, no-go-areas fuer Auslaender zu schaffen, wenn Menschen fremder Herkunft in Deutschland immernoch in Angst leben und tagtaeglich mit Diskriminierung zu kaempfen haben - wie waere wohl ein Deutschland, in dem wir die Vergangenheit einfach so unter den Teppich kehren und "einen Schlusstrich ziehen"?


    Voelkermord verjaehrt nicht.

  • Zitat

    Jeder traegt Verantwortung fuer sein Handeln

    Eben, für SEIN (!!!) und nicht für das von anderen Generationen.
    Sinnvollerweise sollte man nach vorne gucken und nicht zurück.
    Wenn du meinst, dir den Schuh der Schuld anziehen zu müssen, deine Entscheidung.
    Ich jedenfalls werde mich auch weiterhin dagegen wehren (so gut ich kann), Verantwortung für Dinge zu übernehmen die außerhalb meines Einflußbereiches liegen.

    Zitat

    Den Mangel and hartem durchgreifen fuer fremdenfeindliche Straftaten verantwortlich zu machen, ist ja wohl nur eine Stufe oberhalb davon, die Auslaender selbst verantwortlich zu machen.

    Immerhin ist es eine Stufe darüber...... :D

    Apropos Völkermord, glaubst du Israel interessiert sich wirklich für den weltweiten Protest ? Konsequenz ? Druckmittel ? Keine !!!!
    Wenn die Israelis wirklich wollten, hätten sie den Gaza-Streifen komplett platt gemacht....würde mich auch nicht wundern wenn es irgendwann noch passiert.
    Schau dich doch mal um in der Welt, wo HEUTE überall das Unrecht geschieht.
    Nur der doofe Deutsche läuft weiter gesenkten Hauptes durch die Weltgeschichte und läßt sich sogar von seiner eigenen Regierung immer wieder die historische Schuld einreden, da wird immer noch an der Gechichte rumgekaut...get over it !!!!
    Ok, wer sich schuldig fühlt läßt sich leichter manipulieren, man muß es nur gut verpacken.
    Die Deutschen haben nach wie vor nicht die "guts" mal zu sagen...Schluß jetzt, ja, es war schlimm was da geschehen ist, wir können es leider nicht rückgängig machen....und jetzt ist genug.

    Zitat

    Entschuldige bitte, aber, um Dich mal zu paraphrasieren, "wenn wir Deutsche vorrangig behandeln wuerden waeren die Skinheads vielleicht nicht so aggressiv..."

    Das glaube ich eher weniger....ich frage eher danach WARUM viele Leute in D
    fremdenfeindlich sind. Kann es sein, das es ihnen langsam mal reicht ?
    Was ich fragen wollte, ist, woher kommen die Tendenzen, was löst sie aus, was wollen diese Leute damit erreichen...und warum ?
    Ist das besser zu verstehen ?
    Um es klar zu machen....ich heiße keinesfalls gut, Leute wegen ihrer Herkunft zu verprügeln und ihre Häuser anzuzünden !!!

    Und nun schau dir die Amerikaner an...die sind wohl immer noch stolz auf ihr Land und sprechen es frei aus...und auch die haben genug Leichen im Keller.
    Beispiel Krieg im Irak.....zweifelsohne großer Mist !!! Das sagen auch viele andere Länder.
    Konsequenz des Protestes ? Keine.....oder hat Deutschland Exporte nach Amerika gestoppt ?
    Welcher Staat hat daraufhin seine diplomatischen Beziehungen auf Eis gelegt ?
    Oder sagen die Mexikaner jetzt "Oh, die Amis sind aber böse.....da bleiben wir lieber zu hause"?

    Um beim Thema Australien zu bleiben....auch hier gibt es genug dunkle Seiten in der Geschichte.....so what ?....stolz haben sie den 26.Januar gefeiert....ich fand es schon ziemlich krass das dieser Aborginal-Professor doch gefordert hat, den Feiertag einfach zu verschieben....Gott sei Dank hat Rudd mal "guts" gezeigt und gesagt "Nein"....hat mich allerdings sehr gewundert...wo es doch hier nur so von "political correctness" wimmelt :D

    Komisch,das die "do-gooders" hier im Forum das noch nicht aufgegriffen haben und sich auf die Seite der Aboriginal gestellt haben....

  • hi!

    als allererstes möchte ich sagen, dass ich auch finde dass man, vor allem den jungen generationen bewusst machen muss, was damals geschehen ist und das es keine entschuldigung für nationalsozialistisches verhalten gibt.
    allerdings finde ich es FALSCH immernoch ständig die deutschen ins licht zu rücken, wenn es um fehlverhalten in der geschichte geht! JEDE nation trägt in sich das potential macht zu missbrauchen und das sollten WIR als deutsche am besten wissen!
    was ist denn mit der verfolgung von menschen mit dunkler hautfarbe waren das alles deutsche??
    in so ziemlich jedem land gibt es solche fremdenfeindlichen gruppen.
    es gibt sie leider einfach und sie ziehen menschen an, die eine, in meinen augen, gestörte persönlichkeit haben und sich durch die ideen und ideale der nazis stärker fühlen. solche gruppen ziehen psychisch labile und frustrierte menschen an, wie es im grunde jede sekte tut, was auch der grund dafür ist das sowas immer wieder passiert, den solche menschen gibt es nun mal einfach.
    solche psychisch labilen menschen gibt es in JEDEM land und ich bin häufig schockiert darüber wie wenig menschen in anderen ländern über den nationalsozialismus wissen, nach dem motto: "waren ja schließlich nicht wir, sowas kann uns ja nicht passieren"
    ... in meinen augen völlig unmöglich, im wahrsten sinne des wortes.

    lg

  • lissi und cord_dillon

    Ich habe mir irgendwie gedacht, daß das Argument der anderen Nationen fallen wird.
    Aber ist das nicht einfach völlig egal?

    Dennis

  • Zitat

    Original von lissi
    ... nö.
    :P

    Dann würde ich vorschlagen, daß sofort alle Staaten dieser Welt aufhören, ihre Vergangenheit in einem kritischen Licht zu betrachten.
    Denn: Schaut mal, was Fritz damals gemacht hat!
    ;)

  • Es gibt keinen legitimen Grund fuer Fremdenfeindlichkeit.
    In dem Moment, in dem man von legitimen Gruenden spricht, entschuldigt man das Verhalten.

    Ich bin stolz darauf, deutsch zu sein. Ich wuerde niochtmal im TRAUM daran denken, auf Isarel oder die USA zu zeigen und zu sagen "die machen doch auch!"
    Ich bin froh und stolz, dass D in Sachen Voelkermord, Verfolgung, unrechtsstaatliches Handeln, Invasoin/Angriff anderer Laender, Verweigerung von Grundrechten etc.etc.
    NICHT auf einer Stufe mit Israel oder den USA steht.
    Das liegt eben genau daran, dass wir aus unserer Geschichte Konsequenzen gezogen haben. Wir haben gelernt.
    Wir sind uns unserer Fehler bewusst.
    Daher koennen gegenwaertige und kuenftige Generationen aus den Fehlern der Vorfahren lernen.

    Genau das geht Staaten wie Israel oder den USA ab.
    Waere in den USA ein Schuldgefuehl fuer Pinochet, Batista, Korea, Vietnam etc. vorhanden waere es vermutlich gar nicht erst zum Irakkrieg gekommen.
    Aber wissen amerikanische juengere Generationen denn ueberhaupt, wer Batista war? Allende? Was das mit den USA zu tun hat?

    Gerade am Beispiel der USA ist deutlich sichtbar, was passiert, wenn eine Industrienation/Weltmacht sich eben nicht der Vergangenheit bewusst ist.


    Muessen wir Deutsche mit gesenktem Haupt durch die Welt laufen? Sicherlich nicht. Ich bin stolz auf das, was wir erreicht haben.
    Hat Deutschland einen weiten Weg vor sich: ja. Diskriminierung ist in Deutschland immernoch deutlich alltaeglicher als in anderen Kulturen. Es sind nicht nur die gestoerten Skkinheads - die sind das Extrem. Aber zwischen den Skkinheads und political correctness ist gaaaaaaanz viel grau.
    Die meisten Menschen, die in D tagtaeglich diskriminieren, sind sich dessen gar nciht bewusst. Und sind beleidigt, wenn man sie darauf hinweist: "Ihr duerft halt nicht so empfindlich sein...."

    In dem Moment in dem ein dunkelhaeutiger Deutscher anders behandelt wird als ein blonder Deutscher - da beginnt Diskriminierung. Und das ist durchaus auch institutionell:
    Presse, Staat, Behoerden, Polizei etc.etc.
    Und leider findet man dafuer in Deutschland eine Litanei von Entschuldigungen und Rechtfertigungen.


    Ja, angeblich ist es in Laendern wwie beispielsweise Japan oder Norwegen schlimmer.
    Aber es waere doch toll, wenn Deutschland hohe Ziele anstreben wuerde. Sich nicht an den noch-negativeren Beispielen orientiert und sagt "die sind ja noch schlimmer"
    Wenn wir ein Ideal anstreben wuerden.
    Wir werden das Ideal wohl nie wirklich erreichen. Aber ist naeher drankommen und "making a difference" nicht besser als hinter sich zu schauen und zu sagen: Solang ich besser bin als DIE da hinter mir ist es akzeptabel?

  • Zitat

    Das liegt eben genau daran, dass wir aus unserer Geschichte Konsequenzen gezogen haben. Wir haben gelernt. Wir sind uns unserer Fehler bewusst.

    so, so...... Wenn du damit Deutschland meinst, dann denke ich nicht, daß man gelernt hat. Jedenfalls nicht alle.
    Nur ein Beispiel, was grad in den Medien umgeht:

    http://www.taz.de/1/leben/alltag…ocaust-leugner/

    Meine Mutter (inzwischen 90 Jahre alt) hat auch nichts gelernt. Sie will zwar nicht mehr über dieses Thema reden, aber kapiert hat sie bis heute nichts.
    Und ich bin mir sehr sicher, daß sie da nicht alleine steht.

    mfg
    Frieda

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