Streichelzoos - Tierquälerei?

  • Hallo zusammen!

    Auf unserer Rundreise in Australien im Oktober möchte ich unbedingt einen Streichelzoo / Wildlifepark an der Ostküste besuchen. Ich hatte z. B. an Billabong oder Lone Pine Koala gedacht. Dort darf man die Koalas ja auch auf den Arm nehmen und streicheln. Natürlich würde auch ich gerne mal so einen Koala streicheln aber irgendwie habe ich so meine Bedenken, ob das richtig ist... Ich weiß ja nicht wie viele Touris wie oft am Tag so einen kleinen Koala halten und begrapschen aber Spaß macht das so einem Koala doch sicher nicht oder? Habe gerade ein wenig Gewissensbisse ob ich das nicht doch besser aus unserer Route streichen sollte. Wie seht ihr das denn?

    Viele Grüße

    Jenni

  • ja du kannst natuerlich sagen du machst da nicht mit, auf der anderen seite sind das ja koalas die an menschen gewoehnt sind.

    und dafuer das sie da geschuetzt und gefuetterd werden muessen sie dann 2 stunden am tag von einem touri zum andern gehn zum foto shoot.

    es wird erzaehlt das man eben die koalas nicht zu lange dem aussetzten will drum gibts einen strikten dienstplan und zahlen musst du ja auch nochmal, und dieses geld kommt dann eben dem schutz auch der wildlebenden koalas zugute.

    ich hab keinen gehalten meine freunde schon ich leb auch noch du musst dann eben entscheiden womit du besser leben kannst, damit das du deine chance vorbeiziehn hast lassen oder damit das du den armen koala gahalten hast und nicht ein anderer.

  • Hallo Jenni,

    ob streicheln oder nicht - du solltest dir die Parks nicht entgehen lassen. Da kann man mal einen herrlichen entspannten Tag lang Tiere bestaunen. Ich kenne beide Anlagen, im Lone Pine war ich schon 2 mal, und würde immer wieder vorbeischauen.

    Viel Spaß!

    Susanne

  • Du musst es doch nicht aus der Route streichen. Lonepine z.B. (das andere kenne ich nicht) ist auch ohne Streicheln echt super, da gibt es es so viel zu sehen! Also fahrt doch einfach hin, und dann könnt ihr ja auch letztendlich vor Ort entscheiden, ob ihr den Koala auf den Arm nehmt oder nicht - wenn ihr dann die Atmosphäre seht usw.

    Ich habe hier mal im Forum gelesen, dass die Koalas das Cuddling nicht so mögen, hat auch etwas mit der Haut/dem Fell zu tun ?( Ich finde aber den Thread nicht mehr und kann nicht sagen, ob das wirklich stimmt.

    Ich persönlich habe es aber nicht gemacht. Man kann in allen Zoos Unmengen Kängurus füttern, die man dabei auch streicheln und anfassen kann und die ganz verrückt nach dem Futter sind (das man meist billig an Automaten oder im Kiosk bekommt, so wie man in deutschen Wildparks Ziegen oder Rehe füttern darf). Das hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich auf den Koala verzichtet hab, weil ich den Rummel um ihn auch eher bedenklich fand. Aber das muss wohl einfach jeder selbst entscheiden ;)

    EDIT: Da haben yowie wa und ich gleichzeitig gepostet :]

    Einmal editiert, zuletzt von Mirjam (3. April 2009 um 13:34)

  • Und wie hat dir der Billabong so gefallen?

    An sich ist es natürlich gut, dass es solche Parks gibt, da sie dem Artenschutz dienen. Aber für einigermaßen artgerechte Haltung bin ich trotzdem. Und es ist sicher nicht artgerecht die Koalas rumzutragen. Ich muss mir da einfach noch ein paar Gedanken machen. Eure Meinungen und Argumente dafür oder dagegen interessieren mich aber trotzdem sehr.

  • Ich kenne die beiden genannten Einrichtungen cniht.

    Wir waren auf Tasmanien in einem Wildpark, in dem man kleine Teufel und Wombats auf den Arm nehmen und streicheln konnte und das Ganze auf Film festhalten.

    Den Wombat hat's nciht gestoert. Die Wombatdame hat sich halt wie ein nasser Sack in meinen Arm gehaengt (und war um die 15-20kg "halbwuechsig).
    Ich denk, fuer sie war's ehrlich okay.

    Fuer die kleinen Teufel war's auch okay, und einer hat versucht, meine Halsschlagader anzuknabbern, waehrend der andere genuesslich an meinem Schuh gekaut hat. :P

    Die Gebuehr, die wir bezahlt haben, kommt nach Angaben des Parks auch teilweise der Forschung bezueglich der Teufelkrankheit und Arterhaltungsprogrammen zu Gute.

    Im Canberra Zoo ist es aehnlich: Man kann Geparden streicheln, mit Giraffen Fruehstuecken, sich von Tigern Honig von der Hand lecken lassen......
    das grosse "adventure" paket kostet aber glaube ich so um die A$ 500 pro Nase.


    Tierquaelerei ist so eine Sache: Auch ein Pony wuerde wohl lieber auf einer gruenen Weide stehen und den ganzen Tag grasen, als sich mit Kindern rumschlagen zu muessen. "Artgerecht" ist so eine Sache: Ziegen, Schafe, ponies, kueken, Alpakas.... haben irgendwie alle nicht wird-gerne-begrabbelt in der Artbeschreibung.
    Die Wildtieren, die ich hier so begrabbelt hab, waren alle deutlich entspannter und weniger gestresst als die Lamas, Gaense, pPonies, Schafe, Ziegen.... in deutschen Streichelzoos.
    Ich finde es gut, dass hier das Begrabbeln in Massen zur Aufklaerung und als Fundraiser genutzt wird. Denn fuer den Artenschutz und zur Artenrettung wie bei den Tasmanischen Teufeln braucht man vor allem eines: Geld.

  • Ich gebe dir im Prinzip recht, Blossom, aber trotzdem gibt es meiner Meinung nach einen Unterschied zwischen domestizierten Arten und solchen, die dies nicht sind. Und dass Ziegen oder Ponys dies vielleicht auch nicht mögen, rechtfertigt ja nicht, dass man es dann mit Wildtieren auch macht.

    Ich glaube, dass man das einfach nicht generell sagen kann, sondern es wirklich auf den einzelnen Zoo ankommt. Wie du schon sagst: In Maßen! :)

  • Also das ist ein extrem schwieriges Thema und ich denke es gibt keine allgemeingültige Antwort.

    Wir halten uns selber für sehr tierlieb und da kommt man öfter in die Situation, dass man gerne eng mit Tieren interagieren möchte und auf der anderen Seite nicht will, dass es Ihne dabei schlecht geht.

    Ich hatte die Diskussion mit einer Bekannten, die mich total runtergemacht hat, weil wir in Afrika mal eine Elefanten-Safari gemacht haben. Ich habe mich damals allerdings im Vorfeld erkundigt und für mich entschieden, dass das OK ist, da man sich dort sehr gut um die Tiere gekümmert hat.

    Etwas ähnliches hatten wir beim Thema "Geparden streicheln" in einem "Zoo" in Südafrika. Auch dort fand ich das OK, weil das Geld den Tieren (auch den wilden) zugute kam und das ganze so ablief, dass man in ein Gehege geführt wurde und die Geparden dann freiwillig zu Dir gekommen sind. Sie hätten es auch lassen können, aber sie haben es offensichtlich genossen.

    Tja, was ich allerdings nicht ok fand, war das "Koala cuddling" im Zoo von Sydney. Ein Koala, eine riesen Schlange von Menschen, die sich dann den Koala von einer Person zur anderen weitergereicht haben. Hier hatte ich nicht das Gefühl, dass das dem Koala gefallen hat und ich hab noch nicht mal Fotos gemacht.

    Mein Rat: Schau es Dir an und entscheide vor Ort. Ich glaube, dass man den Tieren ansieht, ob Sie sich wohl bei diesen Aktionen fühlen, oder nicht. Wenn Du ein schlechtes Gefühl hast, dann lass es.

    Just my 2 cents.

    Dino

  • hhmmmm

    ich war in nem wildlifepark inna pampa (weiss den namen nicht mehr) und da lagen ueberall faule kaenguruhs rum denen es ziemlich egal zu sein schien ob man sie anfasst oder nicht.

    was ich wenig lustig fand war die gehegegroesse im adelaide zoo in der stadt.

    es ist zwar was her dass ich im koelner zoo war, aber an derartig kleine gehege kann ich mich da nicht erinnern.

  • Genau das von Dino beschriebene Bild (Schlange von Menschen um einen Koala) habe ich vor Augen, wenn ich an diese Zoos denke. Und genau das möchte ich definitiv nicht :( Offensichtlich ist es aber nicht überall so. Von daher werde ich wohl wirklich vor Ort mein Gefühl entscheiden lassen und auf jeden Fall so einen Park besuchen. Ob es der Billabong oder Lone Pine Koala wird weiß ich allerdings noch nicht...

  • Auch ich würde sagen dass hier keine allgemeingültige Antwort möglich ist, v.a. weil Charakter und Tagesform des einzelnen Tiers wohl eine enorme Rolle spielen dürften.
    Geh doch einfach mal hin und beobachte das Koala. Wenn es die Behandlung zu geniessen scheint, dann mache mit ruhigem Gewissen auch mit.
    Und teile doch Deine Bedenken gleich den Betreuern vorgängig mit... wer weiss, je nach Engagement des/der Betreffenden entwickelt sich vielleicht daraus ein hochinteressantes Gespräch, wenn realisiert wird dass das Wohl der Tiere Dir wichtig ist.

    @evu: Känguruhs sind handzahmer - im Gegensatz zu Koalas kann man diese auch in freier Wildbahn streicheln falls sie Menschen gewohnt sind (z.B. in Nationalparks) und auch genug verfressen sind...
    Auch Possums sind verfressen und haben auf Campingplätzen die Scheu vor den Menschen abgelegt, diese mögen es jedoch gar nicht gestreichelt zu werden und beissen dann gerne mal zu.

    LIFT UM FOOT - PUTTUM BACK DOWN

  • Das mit den Possoms kann ich bestätigen. Mein Sohn hat einem ein Stück Brot hingehalten. Leider wollte der das mit Fleischeinlage und das tat wohl mächtig weh. Aus der Erfahrung kann ich nur sagen: Possoms besser nicht füttern!

  • Der Billabong Santuary war vor allem für meinen Sohn der Hit. Es gab einen Fütterungsplan für die verschiedensten Tierarten und die Wege waren nicht so weit, so dass wir vor Tierart zu Tierart (Schlangen, Krokodile, Wombats, Koalas...) weiter gegangen sind und uns die interesanten Kurzvorträge angehört haben. Man konnte einen Koala füttern und einen Wombat "cuddeln".

    Ach ja, und lange Schlangen von Menschen, die warteten und die Tiere von Arm zu Arm reichten, habe ich in den beiden Parks (im Juli und Dezember) nicht erlebt.

    2 Mal editiert, zuletzt von yowie_wa (3. April 2009 um 23:32)

  • ich waer mit Kaenguruhs und Possums vorsichtig in der freien Wildbahn - die sind nicht so ganz ungefaehrlich.

  • Ich gebe zu: ich habe es getan!!! Ich hab mich in Kuranda/Qld. mit einem Koala fotografieren lassen. Erst hatte ich ein schlechtes Gewissen - im Taronga Zoo sowie in ganz NSW ist es nämlich nicht mehr erlaubt und hab mich mit der Tierpflegerin unterhalten. Es gibt ziemlich strikte Regeln über die maximalen Zeiten und ausserdem hat man uns erklärt dass Koalas ganz unterschiedlich sind, manche mögen es mehr manche weniger- die setzen sie auch nicht ein. Uns wurde erklärt dass ein Koala deutlich (durch kratzen bspw) machen würde, wenn er es nicht mag...Eine zwiespältige Sache aber ganz ehrlich...Es war toll einmal in meinem Leben einen Koala auf dem Arm zu haben. Hinzukommt dass es bei uns bei der Fototelle leer war, wir waren in dem Zeitraum wo wir da waren die Einzigen.Der Zoo war nicht zwielichtig oder so, alles wirkte seriös und ordentlich.

    Einmal editiert, zuletzt von Mellecho (3. April 2009 um 23:40)

  • Hi,

    wir leben in Brisbane und gehen ziemlich oft ins Lone Pine.
    Mein Sohn hatte einmal einen Koala auf dem Arm und ich denke die Koalas sind 1. daran gewoehnt und 2. darf jeder Koala nur eine halbe Stunde am Tag zur Photobude (das bestimmt auch nicht jeden Tag!)
    Die Pfleger sind immer total ruhig und gehen sehr behutsam mit den Tieren um. Sagen einem auch genau wie man den Koala halten soll damit dem Tier nix passiert.
    Ich denke wenn den Koala der Touri stoeren wuerde, koennte er sich ganz gut verteidigen.
    Den Kangaroos scheint es dort auch extrem gut zu gehen und wenn die Streichelrei der Besucher sie nervt, dann gehen sie halt weg.

    Ich seh das bei meinem Hund, ich kann sie jederzeit auf den Arm nehmen, kommt aber jemand bei dem sie das nicht mag, schnappt sie nach demjenigen.

    Zum Thema Possums, wir hatten letztes Jahr ein Possum Weibchen (mit Baby im Beutel) die kam jeden Abend zu uns. Wir haben ihr fast immer Obst gefuettert. Aus der Hand. Sie lies sich streicheln und hat keinen von uns gebissen, man muss halt vorsichtig sein...nachdem das Baby geboren war kamen sie eine Zeitlang zu zweit und nun kommt ab und zu nur noch das Baby das mittlerweile ein ausgewachsenes Possum ist. Es ist auf jeden Fall scheuer als die Mama, aber aus der Hand fressen tut es auch und bisher haben wir auch noch keine blutigen Wunden...

    Fazit, ich schliesse mich Bluey an...ich denke Charakter des Tieres ist wichtig.

    Gruss, Yvonne

  • Danke für eure Meinungen und Erfahrungen. Wie gesagt werden wir auf jeden Fall so einen Park besuchen und vor Ort entscheidung, ob es für uns ok ist einen Koala auf den Arm zu nehmen. Eine tolle Erfahrung ist das nämlich ganz sicher :]

    Viele Grüße, Jenni

  • Hallo zusammen,

    wärend meiner 5 Monate in Australien hab ich ziemlich viel Wildlife gesehen. Krokodile, Roo´s, Wallabys (die man auch füttern konnte - waren aber nicht im Zoo), viele Koalas, Haie, Rochen, Dingos, Cassowaries, Schildkröten, ne Brownsnake und andere Schlangen...

    Und das alles in freier Natur oder in Nationalparks. Wer die Augen offen hält und in den Nationalparks wandern geht, sieht einiges.

    Ich war zwar auch mal im Steve Irvin Zoo, aber enttäuscht. Alles schon in freier Wildbahn gesehen, bis auf die Elefanten und Löwen, die es in Australien eh nicht gibt. Und wenn ein Koala oder eine Schlange den ganzen Tag von Touri zu Touri gereicht wird, ist das sicher nicht gesund für das Tier. Letztendlich muss das jeder für sich entscheiden.

    Ein paar Bilder, auch von Tieren gibts auf meinem Blog:

    http://aus-tralien.de

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