Ich mach hier jetzt mal eine kurze Zusammenfassung, in der Hoffnung, dass das für meine Mitfahrer in Ordnung geht und werde mich im Wesentlichen auf subjektive Eindrücke und eine Zustandsbeschreibung beschränken:
Start war am 25.5.2009 in Wiluna, morgens um 8.30 an der Gunbarrel Groceries.
Ende war am 7.6.2009 in Halls Creek, so gegen 10.00 Uhr.
Insofern wir sind von Süd nach Nord gefahren.
Um die Strecke in der Zeit zu schaffen, war vereinbart, das Tageslicht zum Fahren auszunutzen. Somit war 5 Uhr morgens aufstehen angesagt und nach Packen und Frühstücken war dann gegen 7.00 Uhr Abfahrt.
Das Weckkommando wurde durch mich gestellt und pünktlich um 5 war Wcken angesagt, ich glaube einmal habe ich halb sechs zugestanden.
Eine Campsite wurde in der Regel ab 16.00 Uhr gesucht.
Auto 1 hatte einen Platten auf der Canning, Auto 2 keinen.
Auto 1 hat sich einmal den Stecker von der Batterie geruckelt, Auto zwei hatte nur ne Schraube an der Batterie locker.
Auto zwei hat auch den Fahrerspiegel leider geschrottet.
Campsites sind auf der Canning reichlich vorhanden, jedoch wie ich selbst bezeugen kann, man weiss nicht ob die nächste hinter der nächsten Kurve oder der nächsten Düne liegt oder ob man noch zwei Stunden fahren muss, eine akzeptable Campsite zu finden.
Zu den Roadconditions:
Insgesamt ist die CSR wohl als sehr anspruchsvoll zu bezeichnen, wobei ich zu der Auffassung gekommen bin, dass diejenigen die von Nord nach Süd unterwegs sind, die Canning absolut unterschätzen können, da die ersten 200km nicht unbedingt anspruchsoll sind (normale Gravelroad mit Corrugations). Was uns da an Fahrzeugen entgegen gekommen ist, löste nur noch Kopfschütteln aus. Ein Suzuki Jimmy, Zweitürer, mit geschätzten 15 cm Bodenfreiheit, der dürfte an einigen Dünen erhebliche Probleme bekommen. Diverse "knusprige" Omas um die 80, die mit einem breiten zahnlosen Grinsen verkünden, dass sie mal schauen, wie weit sie so kommen. Übrigens: Alle Gebissträger hatten offensichtlich ihre Kauleisten zu Hause gelassen, da wohl die Gefahr des Verschluckens nicht unterschätzt werden darf, wenn es mal eine huckelige Düne hochgeht und auch wieder runter.
Die Dünen waren geshätzte 15 m hoch, einige vielleicht auch höher, für meinen Geschmack waren die Dünen in die Calvertranges die Anspruchsvollsten. Ein Aussie an Well 16 verkündete, er habe für die erste Düne in die Ranges 6 Versuche gebraucht, wir wussten nicht, ob es die erste Düne rein oder raus war. Teilweise sehr huckelig (Känguruhdiesel), extrem sandig und vor allen Dingen hinter der Düne unberechenbar mit scharfen Kurven und Huckeln.
Die Salzseen stellten kein Problem dar, weil es trocken war, die Durchfahrt durch den Savory Creek war kein Problem, weil furztrocken und keine Schlammlöcher da waren.
Bis Well 9 handelt es sich um eine sehr steinige Piste mit vielen Flussdurchquerungen (alle trocken), extremen Auswaschungen und teilweise Bogholes. Straßenbauarbeiten wurden an zwei Stellen durch uns vorgenommen, einmal um eine Anfahrt flacher zu schütten (mit Sand) und einmal wurden Steine gesammelt um einen Absatz zu verringern.
Nach Durchquerung des letzten Salzsees (Lake Gulli) setzte Regen ein, so dass die dann folgenden Dünen einfach passiert werden konnten, bei den Gravity Lakes hatte es nur wenig geregnet, während es in der Nacht nach der Passierung von Lake Gulli geschüttet hat.
Bei einigen Auswaschungen war ein Umfahren nötig, aber wenn man nach Reifenspuren Ausschau hält dann findet man auch welche, so dass man dem Weg eines anderen folgen kann, auch wenn es bumpy wird.
Toiletten gab es in Durba, am Georgia Bore und in Kunawariji sowie am Wolfe Creek Meteorite Crater.
Kunawariji sollte unseres Erachtens auf gar keinen Fall für ein Nachtcamp angesteuert werden, weil diese Community kann man auch als große Depression bezeichnen, jedoch ist der Shop fast besser sortiert als in Wiluna.
Zu den Reifendrücken: Wir sind auf den steinigen Abschnitten mit 40 PSI gefahren und haben in den Calvert Ranges auf 28 PSI reduziert.
Danach kamen wieder steinige Abschnitte, also auf knappe 40 und dabei konnten wir es belassen, weil die Dünen aufgrund des Regens ja ziemlich fest waren.
Wir hatten pro Person 70 L Trinkwasser und 25 L Brauchwasser mit, Brauchwasser wurde am Georgia Bore wieder aufgefüllt.
Lebensmittel wurden alle vorher in Perth gekauft und Dosenbrot aus Deutschland importiert.
Uns ist eine Tagalongtour mit 10 Fahrzeugen und insgesamt 36 Insassen entgegen gekommen, ich frage mich, wo die gecampt haben, denn solch riesige Campsites gab es dann doch nicht. Das war eindeutig ein Rip off, anders kann man es nicht bezeichnen. Der Typ hatte alleine in seinem Fahzeug sechs Leute sitzen und zusätzlich noch einen Trailer hinten hinter. Der helle Wahnsinn.
Feuerholz wurde unterwegs gesammelt und wenn mal keins da war, hatten wir Holzkohle mit.
Gekocht wurde überm Feuer oder mit Gas und wir genossen jeden Morgen handgebrühten Filterkaffee und bei Bedarf abends einen schrawawa (schrankwandwarmen) Baileys.
Himmel über Australien.
Es ist ein unbeschreibliches Gefühl am Campfeuer zu sitzen, den Sonnenuntergang zu beobachten und dann nach einsetzen der Dunkelheit den Himmel. Die Milchstraße, das Kreuz des Südens, die anderen Sternbilder. Der helle Wahnsinn.
Und dann hat man die letzte Nacht am Wolfe Creek Meteorite Crater und da stehen dann 20 Aussies mit ihren Wohnwagen und bei 10 läuft der Dieselgenerator, willkommen in der Zivilisation.
Übrigens habe ich den Eindruck, dass Aussies auf die CSR eine Kettensäge mitnehmen, damit das Feuerholzschneiden nicht ganz so schwer ist. Was da teilweise für sauber geschnittenes Holz rumlag, Hut ab.
Alles in Allem hoffe ich, dass meine Mitfahrer mit dieser Kurzzusammenfassung leben können, ich habe meine subjektiven Eindrücke geschildert und hoffentlich einen kurzen, klaren Bericht über den Zustand gegeben.