Canning Stock Route Kurzbericht Mai/ Juni 2009

  • Ich mach hier jetzt mal eine kurze Zusammenfassung, in der Hoffnung, dass das für meine Mitfahrer in Ordnung geht und werde mich im Wesentlichen auf subjektive Eindrücke und eine Zustandsbeschreibung beschränken:
    Start war am 25.5.2009 in Wiluna, morgens um 8.30 an der Gunbarrel Groceries.
    Ende war am 7.6.2009 in Halls Creek, so gegen 10.00 Uhr.
    Insofern wir sind von Süd nach Nord gefahren.
    Um die Strecke in der Zeit zu schaffen, war vereinbart, das Tageslicht zum Fahren auszunutzen. Somit war 5 Uhr morgens aufstehen angesagt und nach Packen und Frühstücken war dann gegen 7.00 Uhr Abfahrt.
    Das Weckkommando wurde durch mich gestellt und pünktlich um 5 war Wcken angesagt, ich glaube einmal habe ich halb sechs zugestanden.
    Eine Campsite wurde in der Regel ab 16.00 Uhr gesucht.
    Auto 1 hatte einen Platten auf der Canning, Auto 2 keinen.
    Auto 1 hat sich einmal den Stecker von der Batterie geruckelt, Auto zwei hatte nur ne Schraube an der Batterie locker.
    Auto zwei hat auch den Fahrerspiegel leider geschrottet.
    Campsites sind auf der Canning reichlich vorhanden, jedoch wie ich selbst bezeugen kann, man weiss nicht ob die nächste hinter der nächsten Kurve oder der nächsten Düne liegt oder ob man noch zwei Stunden fahren muss, eine akzeptable Campsite zu finden.
    Zu den Roadconditions:
    Insgesamt ist die CSR wohl als sehr anspruchsvoll zu bezeichnen, wobei ich zu der Auffassung gekommen bin, dass diejenigen die von Nord nach Süd unterwegs sind, die Canning absolut unterschätzen können, da die ersten 200km nicht unbedingt anspruchsoll sind (normale Gravelroad mit Corrugations). Was uns da an Fahrzeugen entgegen gekommen ist, löste nur noch Kopfschütteln aus. Ein Suzuki Jimmy, Zweitürer, mit geschätzten 15 cm Bodenfreiheit, der dürfte an einigen Dünen erhebliche Probleme bekommen. Diverse "knusprige" Omas um die 80, die mit einem breiten zahnlosen Grinsen verkünden, dass sie mal schauen, wie weit sie so kommen. Übrigens: Alle Gebissträger hatten offensichtlich ihre Kauleisten zu Hause gelassen, da wohl die Gefahr des Verschluckens nicht unterschätzt werden darf, wenn es mal eine huckelige Düne hochgeht und auch wieder runter.
    Die Dünen waren geshätzte 15 m hoch, einige vielleicht auch höher, für meinen Geschmack waren die Dünen in die Calvertranges die Anspruchsvollsten. Ein Aussie an Well 16 verkündete, er habe für die erste Düne in die Ranges 6 Versuche gebraucht, wir wussten nicht, ob es die erste Düne rein oder raus war. Teilweise sehr huckelig (Känguruhdiesel), extrem sandig und vor allen Dingen hinter der Düne unberechenbar mit scharfen Kurven und Huckeln.
    Die Salzseen stellten kein Problem dar, weil es trocken war, die Durchfahrt durch den Savory Creek war kein Problem, weil furztrocken und keine Schlammlöcher da waren.
    Bis Well 9 handelt es sich um eine sehr steinige Piste mit vielen Flussdurchquerungen (alle trocken), extremen Auswaschungen und teilweise Bogholes. Straßenbauarbeiten wurden an zwei Stellen durch uns vorgenommen, einmal um eine Anfahrt flacher zu schütten (mit Sand) und einmal wurden Steine gesammelt um einen Absatz zu verringern.
    Nach Durchquerung des letzten Salzsees (Lake Gulli) setzte Regen ein, so dass die dann folgenden Dünen einfach passiert werden konnten, bei den Gravity Lakes hatte es nur wenig geregnet, während es in der Nacht nach der Passierung von Lake Gulli geschüttet hat.
    Bei einigen Auswaschungen war ein Umfahren nötig, aber wenn man nach Reifenspuren Ausschau hält dann findet man auch welche, so dass man dem Weg eines anderen folgen kann, auch wenn es bumpy wird.
    Toiletten gab es in Durba, am Georgia Bore und in Kunawariji sowie am Wolfe Creek Meteorite Crater.
    Kunawariji sollte unseres Erachtens auf gar keinen Fall für ein Nachtcamp angesteuert werden, weil diese Community kann man auch als große Depression bezeichnen, jedoch ist der Shop fast besser sortiert als in Wiluna.
    Zu den Reifendrücken: Wir sind auf den steinigen Abschnitten mit 40 PSI gefahren und haben in den Calvert Ranges auf 28 PSI reduziert.
    Danach kamen wieder steinige Abschnitte, also auf knappe 40 und dabei konnten wir es belassen, weil die Dünen aufgrund des Regens ja ziemlich fest waren.
    Wir hatten pro Person 70 L Trinkwasser und 25 L Brauchwasser mit, Brauchwasser wurde am Georgia Bore wieder aufgefüllt.
    Lebensmittel wurden alle vorher in Perth gekauft und Dosenbrot aus Deutschland importiert.
    Uns ist eine Tagalongtour mit 10 Fahrzeugen und insgesamt 36 Insassen entgegen gekommen, ich frage mich, wo die gecampt haben, denn solch riesige Campsites gab es dann doch nicht. Das war eindeutig ein Rip off, anders kann man es nicht bezeichnen. Der Typ hatte alleine in seinem Fahzeug sechs Leute sitzen und zusätzlich noch einen Trailer hinten hinter. Der helle Wahnsinn.
    Feuerholz wurde unterwegs gesammelt und wenn mal keins da war, hatten wir Holzkohle mit.
    Gekocht wurde überm Feuer oder mit Gas und wir genossen jeden Morgen handgebrühten Filterkaffee und bei Bedarf abends einen schrawawa (schrankwandwarmen) Baileys.

    Himmel über Australien.
    Es ist ein unbeschreibliches Gefühl am Campfeuer zu sitzen, den Sonnenuntergang zu beobachten und dann nach einsetzen der Dunkelheit den Himmel. Die Milchstraße, das Kreuz des Südens, die anderen Sternbilder. Der helle Wahnsinn.
    Und dann hat man die letzte Nacht am Wolfe Creek Meteorite Crater und da stehen dann 20 Aussies mit ihren Wohnwagen und bei 10 läuft der Dieselgenerator, willkommen in der Zivilisation.
    Übrigens habe ich den Eindruck, dass Aussies auf die CSR eine Kettensäge mitnehmen, damit das Feuerholzschneiden nicht ganz so schwer ist. Was da teilweise für sauber geschnittenes Holz rumlag, Hut ab.
    Alles in Allem hoffe ich, dass meine Mitfahrer mit dieser Kurzzusammenfassung leben können, ich habe meine subjektiven Eindrücke geschildert und hoffentlich einen kurzen, klaren Bericht über den Zustand gegeben.

    [SIZE=10] Die beste Bildung findet ein gescheiter Mensch auf Reisen.(Goethe)
    Je schlechter die Straße, desto schöner die Gegend (Lord Hutton)[/SIZE]

  • Hallo Kathrin,

    danke für deinen Bericht. Find ich spannend. Deckt sich in etwas mit meinen Erfahrungen.

    Ich persönlich fand das unterschiedliche Gelände im Süden...für uns also am Ende, für euch am Anfang...mit den Auswaschungen, Steinen usw. mit am interessantesten. Das hat Spass gemacht.

    Ich schick dir mal nen Link, wie die Canning, zumindest am Anfang noch knapp einen Monat vor euch aussah. Du wirst staunen. Denn bei euch scheint ja wirklich alles trocken gewesen zu sein.

    Willkommen zurück!

  • Ich habe von jemandem gehört, der drei Wochen vor uns gestartet ist und am Well 6 umgedreht ist, weil unpassierbare Streckenverhältnisse, aber wir hatten Glück.

    Ach ja: Und der Radfahrer der uns begegnet ist, ist auch gut durchgekommen!

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    Einmal editiert, zuletzt von ketty (24. Juni 2009 um 20:00)

  • ne, es war von einem 60-jährigen die Rede und für 60 hätte der sich extrem gut gehalten...

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  • Vielen Dank für den ausführlichen Bericht, da hat ja Jürgen schon fast nichts mehr zu ergänzen.
    Aber der soll erst mal seinen Kimberley Bericht fertig schreiben! :D

    Zitat

    Original von ketty
    Kunawariji sollte unseres Erachtens auf gar keinen Fall für ein Nachtcamp angesteuert werden, weil diese Community kann man auch als große Depression bezeichnen, jedoch ist der Shop fast besser sortiert als in Wiluna.

    Das ist jetzt für mich (ich habe die CSR vor 11 Jahren absolviert) die erstaunlichste Aussage.

    Kunawarritji sah damals recht neu aus, alles sauber und ruhig. Bloss der Dorfladen war bis auf ein paar Konserven und Chips hoffnungslos ausverkauft. Der Ladeninhaber meinte auch, er müsse anderntags für 2 Tage zur Telfer Mine aufbrechen um Nachschub zu holen. Übernachtet haben wir bei Well 33 ein paar km nordöstlich. Das weiss ich noch so genau, weil ich mir abends einen Troopie geschnappt hatte und die paar Minuten zur einsamsten Telefonzelle Australiens bei Kunawarritji zurückgefahren bin, um von dort ins Geschäft anzurufen. Kaum zu glauben wie loyal ich damals noch war! =)

    Die "grosse Depression" war dagegen Billiluna am Ende der CSR: Alles kaputtgeschlagen, überall Abfall und Glasscherben, ab und zu eine Schnapsleiche hinter einer der Ruinen. Der Anblick war derart schlimm dass sich einige Aussies in der Reisegruppe sichtlich grün und blau ärgerten, dass wir Overseas Tourists sowas zu Gesicht kriegten...

    [COLOR=crimson][SIZE=10]LIFT UM FOOT - PUTTUM BACK DOWN[/SIZE][/COLOR]

  • Kunawariji und Billiluna tun sich nicht viel.
    Ehrlich.
    Wir hatten alle einhellig das Gefühl, bloß weg hier.
    Getankt, geduscht, drehen, weg.
    Teilweise zwar neu, aber auch teilweise verfallen.
    Die bauen in Kunawariji gerade einen neuen Shop.
    Der soll dann noch besser sortiert sein.
    Aber wie gesagt, Depression.

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  • Klingt spannend und ähnelt meinen Erfahrungen von 2007.

    Aber, spannende Frage: Wer saß in welchem Auto? Vielleicht verrätst Du das noch...

    Liebe Grüße, Christian

    http://www.cd-reisen.de

    99: Sydney - Red Centre - Cairns
    01: Perth - NT - Port Douglas - Sydney
    05: Kimberley
    05: Sydney
    07: Canning Stock Route
    08: Tasmanien - Südwesten
    10: Sydney - RedCentre
    12: Melbourne - Südaustralien - Sydney
    14: Kimberley
    15: Queensland

  • Also, Bililuna ist halt ne typische Community. Ich fand es nicht depressiv. Halt ne Community.

    Kunawariji finde ich als stop auf der Canning ok. Du kannst dort duschen, hast sogar ne campkitchen und kannst sogar waschen. Bei uns war der Laden eher sehr spärlich sortiert. Und als wir dort ankamen, war eh die ganze Community leer, weil Zahltag war und alle in Port Headland, um ihr Geld auf den Kopf zu hauen. Aber wir konnten tanken. auch mal die Hebebühne nutzen und sogar Internet beim caretaker nutzen.

    Was erwartet ihr denn in Communities? Die Grundversorgung ist in beiden gesichert. Was will man mehr. Natürlich haben Communities nicht den Standard einer australischen Touri-Stadt oder eines normalen Campgrounds. Warum sollten sie das auch haben...? Aber auch das gehört zur australischen Lebensart....

    Edit für Bluey: Das Telefon geht wohl schon seit langem nicht mehr. Die Telefonzelle steht zwar noch da, ist aber leer.

  • Da kann ich Schlumpf88 nur zustimmen. Der Service war gut, und das Betreiber-Ehepaar war super freundlich. Wir konnten sogar den PC mit Internetanschluss, der im privaten Schlafzimmer stand, nutzen.

    Und dass in den Communities leider keine heile Welt herrscht, ist ja bekannt.

    http://www.cd-reisen.de

    99: Sydney - Red Centre - Cairns
    01: Perth - NT - Port Douglas - Sydney
    05: Kimberley
    05: Sydney
    07: Canning Stock Route
    08: Tasmanien - Südwesten
    10: Sydney - RedCentre
    12: Melbourne - Südaustralien - Sydney
    14: Kimberley
    15: Queensland

    Einmal editiert, zuletzt von cdose (24. Juni 2009 um 23:24)

  • Nicht dass ihr mich falsch versteht, das caretaker Ehhepaar sieht wirklich zu, dass da alles topp in Ordnung ist, nur wenn sich dann morgens um 9 die indigene Bevölkerung gegenseitig anschreit und dass zwei Stunden später auch noch so ist und auf jeden Einwohner geschätzte 2 Hunde kommen, dann kommt man ins Grübeln.
    Als wir rausfuhren sassen 2 Kinder auf der Bank, die als Wartezimmer für die Nurse herhalten musste, die winkten uns zu und das wurde einstimmig als das Highlight in Kunawariji bezeichnet.
    Zur Besetzung der Autos kann man nur so viel sagen:
    Auto 1 war mit dem Dortmunder Dreamteam besetzt, Auto 2 (schließlich nennt man sich immer zuletzt) mit dem Frankfurt meets Paderborn Team.
    Atuo 1 hat, nachdem wir uns in Broome getrennt haben, einen weiteren Track gefahren, wir haben uns dafür entschieden and der Küste entlang runterzudackeln und sind erst mal nach Cape Leveque hochgefahren, um dort den gröbsten Dreck aus den Poren zu waschen.

    [SIZE=10] Die beste Bildung findet ein gescheiter Mensch auf Reisen.(Goethe)
    Je schlechter die Straße, desto schöner die Gegend (Lord Hutton)[/SIZE]

  • Hallo Leute,

    erst mal einen herzlichen Dank an Kathrin für die gute Zusammenfassung unseres Trips.

    Es war ein tolles Erlebnis, ohne Frage. Und die mit Abstand problemloseste Canning-Befahrung, von der ich je gehört habe. Was natürlich einzig und ausschließlich auf die akribische Planung dieses Unternehmens zurückzuführen war. :] 8)
    Naja, und vielleicht auch ein klein wenig auf's Wetter. Ab und zu mal morgens etwas Tau, ein anderes Mal nachts Regen, wieder ein anderes Mal morgens ein bißchen Nieselregen, und immer genau rechtzeitig für die Dünen. Das Glück ist halt mit den Planenden. :D
    Ich fand es schade, daß das "Vorauskommando" wetterbedingt aufgeben mußte, aber ich hatte vorher ganz klar von einer Befahrung so zeitig im Jahr abgeraten...

    @ Susanna und Chris:
    Wir haben nicht ein einziges Mal buddeln müssen (naja, ausgenommen für die Tiefendüngung).

    Kunnawarritji war in meinen und Harrys Augen eigentlich ok. Wir wollten dort zwar auch nicht über Nacht bleiben (Harry und ich kamen ja im weiteren Verlauf unserer Tour nochmals dort durch) und haben daher an Well 33 gepennt. Aber wir haben beide schon wesentlich schlimmere Communities gesehen (Cotton Creek zum Beispiel). Positiv fiel mir auf, daß die Aboriginal People in Kunnawarritji sehr engagiert an ihrem neuen Shop bauen. Der 4WD Tourismus ist mittlerweile zu einer wichtigen Einnahmequelle geworden.

    Kurze Korrektur:
    > Atuo 1 hat, nachdem wir uns in Broome getrennt haben, einen weiteren
    > Track gefahren

    Neenee, so war das nicht! Wir haben nicht einen, sondern DREI weitere Tracks gefahren, eigentlich sogar VIER. Nicht, daß Ihr hier im Forum noch meint, wir wären vom Lotterleben auf der CSR (zwei Ruhetage :baby: ;) ) komplett verweichlicht :P und würden keine Distanzen mehr schaffen. :D

    Harry und ich sind von Broome aus zum Eighty Mile Beach gefahren. Von dort aus ging es den reichlich abenteuerlichen Kidson Track (auch als Wapet Road bekannt) über ca. 500 Kilometer nach Südosten, bis zur Kreuzung mit der Telfer Mine Road. Auf dieser breiten Autobahn, die ab der Kreuzung im weiteren Verlauf wieder Kidson Track bzw. Wapet Road heißt, ging's dann weitere ca. 100 Kilometerchen nach Kunnawaritji, wo wir bei Well 33 genächtigt haben. Dort stand dann am Morgen erst mal die zweite Reifenreparatur auf dem Programm (Schlauchplatzer auf ca. der Hälfte des Kidson Tracks). Da wir zu Harrys Freude zeitig aufgestanden waren, um pünktlich um sieben Uhr tanken zu können, die Tanke aber erst um acht Uhr aufgemacht hat (Ihr hättet den armen Harry fluchen hören sollen! :P ), haben wir in der Zwischenzeit den Schlauch gewechselt. Wobei in punkto Reifenschäden anzumerken ist, daß wir nur zwei kaputte Schläuche hatten, nicht zwei kaputte Reifen. Der erste Schlauch ist durchgescheuert, weil beim vorigen Schlauchwechsel ein Steinchen mit rein geraten war (ergo nicht unsere Schuld), der zweite Schlauch ist einfach so auf erheblicher Länge aufgeplatzt. Offenbar ein Materialfehler, also gaaaanz bestimmt nicht unsere Schuld. So! Das mußte mal klargestellt werden. :] :D

    Auf jeden Fall würde ich jedem empfehlen, auf der CSR ausreichend viele Ersatzschläuche und Werkzeug zum Wechseln der Schläuche (also nicht nur Tyre Levers, sondern auch einen Beadbreaker) dabei zu haben und sich nicht darauf zu verlassen, daß zwei Ersatzräder pro Auto schon irgendwie reichen werden.

    Wo war ich? Ach ja, DREI Tracks. Wie gesagt, erstmal Kidson Track bis Kunnawarritji. Teilweise sehr starker Seitenbewuchs, außerdem mördermäßige Auswaschungen (mehr als einen Meter tief). Nix, was ich derzeit weiter empfehlen würde. Wer nach Kunnawarritji rein möchte oder von dort in westlicher Richtung raus, sollte sich an die breite Autobahn der Telfer Mine Road halten (also via Marble Bar fahren).

    Von Kunnawarritji aus ging's dann den Gary Highway runter nach Windy Corner. Auf dieser Strecke galt es eine Mission zu erfüllen, welche als die "Gralssuche" in Harrys und meine Reiseannalen eingehen wird. Ihr dürft gespannt sein.

    Von Windy Corner aus sind wir dann die gesamte Länge des Talawana Tracks bis nach Newman gefahren. Haben unterwegs am Fuel Dump bei Well 23 (von Well 24 bis Georgia Bore verläuft der Talawana Track auf der CSR) unsere restlichen hundert Literchen Diesel abgeholt, wobei Harry dort eine geniale Tankstellenkonstruktion errichtet hat (Bilder folgen im Bericht).

    Von Newman ging's dann eklig auf Asphalt in den Karijini NP, nach kurzer Besichtigung diverser Lookouts weiter nach Tom Price. Von dort aus schnell noch den Railway Track rauf (ist aber eher eine Piste als ein Track) bis Millstream/Chichester NP, dann via Pannawonica zum Coastal Highway. Von Millstream bis Perth in zwei Tagen muß uns auch erst mal jemand nachmachen, wobei ich das nicht empfehle. War doch eine Mörderfahrerei, zumal wir ja unterwegs noch den Kalbarri NP angeschaut haben (wer stand da früh am morgen plötzlich hupend hinter uns am NP-Eingang? Die Hupe kennst Du doch, meinte Harry. Und richtig, es war Auto 2). Nach einem kleinen Mittagessen in Kalbarri haben wir es uns nicht nehmen lassen, uns noch in der Hutt River Province unsere Reisepässe stempeln zu lassen. Der Prinz ist zwar mittlerweile hochbetagt, hat uns aber trotzdem fröhlich sein Reich gezeigt und sich über die mitgebrachten Feuerwehrabzeichen aus Dortmund gefreut.

    Von Perth aus, das wir irgendwann kurz nach der Dämmerung *Verlegen hüstel* erreicht haben, ging's dann am nächsten Tag zu unseren lieben Freunden nach Beverly, in unser Zentrallager, wo es galt, unsere diversen Ausrüstungsgegenstände in nur einer großen Scheune irgendwie unterzubringen. :rolleyes:

    Hat aber gut geklappt, an dieser Stelle nochmals ganz lieben Dank an Inge und Michael. Tja, und nachdem wir dann noch ein bißchen eingekauft und 83 kg Excess Baggage auf die Reise geschickt hatten (schon erstaunlich, was da immer so zusammenkommt mit den paar Andenken hier und paar Büchern da und neuer Ausrüstung dort und noch ein paar DVDs und ein bißchen extra Campinggeraffel) stand leider auch schon unser Rückflug an.

    Irgendwann wird's von meiner Seite aus natürlich einen ausführlicheren Bericht geben, aber erst mal muß ja der Bericht zu den Kimberley Abenteuern fertig werden. :]

    Liebe Grüße und nochmals vielen Dank für die vielen guten Wünsche vor der Reise,

    Jürgen

    Where the bloody hell am I? :baby:

    EwigunddreiTage until nächstes Mal Oz :baby: :baby: :baby:

    2 Mal editiert, zuletzt von farmer112 (29. Juni 2009 um 17:28)

  • Nun das mit den 83 kg Excessluggage wundert mich nicht wirklich, wo doch der Mitarbeiter im visitorcenter in Halls Creek ernsthaft überlegt hat, nach euch den Laden zunächst zu schließen, um aus dem Lager erstmal wieder Nachschub zu holen.

    [SIZE=10] Die beste Bildung findet ein gescheiter Mensch auf Reisen.(Goethe)
    Je schlechter die Straße, desto schöner die Gegend (Lord Hutton)[/SIZE]

  • Dann will ich kurz noch berichten, was Auto zwei so gemacht hat:
    Wir sind nach der Canning auch nach Broome, Staircase to the moon besichtigen und dann mit frisch aufgefüllten Vorräten (Prawns, Steak, Grenn tomato Pickle) richtung Cape Leveque aufgebrochen, wo wir uns für zwei Nächte einen Beach Shelter gegönnt haben.
    Der Beach Shelter war einer von den letzten beiden und um zu ihm zu gelangen, musste man eine tiefsandige Passage überwinden. Wir gingen wieder auf 28 PSi und kamen ohne Probleme rein. Am nächsten Abend kam aber ein Aussie, der den neben uns hatte und der ist auf 12!!!! PSI runter und er kam nicht zu seinem Beach Shelter. Das ging natürlich runter wie Öl.
    Dann zurück nach Broome und essentiell wichtiges Shopping erledigt. Auf einer Homestead südlich von Broome übernachtet (bitte nicht nochmal, T- shirt fressende Grashüpfer, die beim Duschen anhänglich werden und 10 cm lang sind und handtellergroße Spinnen mit ordentlich Behaarung). Dann westlich von karratha auf einem 24h Campground übernachtet (ich habe meinen ersten Roadtrain mit vier!!!! Anhängern gesehen) und am nächsten Tag weiter Richtung Exmouth. Sandra hat in Exmouth die Walhaitour gebucht und ich habe mir einen Tag Ruhe gegönnt (die Viecher sind zu groß für mich). Danach aufgebrochen Richtung Süden und dort die Blowholes besichtigt (wirklich zu empfehlen) und 50km vorm Overlander Roadhouse an einem Lookout übernachtet, da war es allerdings extrem windig. Am nächsten Morgen dann die Stromatolithen und Shell Beach angeguckt und passend zum Lunch am Overlander gelandet. Tja und dort etwas überfressen. Gestoppt an dem Tag am 24hr Stopping am Murray River (Achtung nicht am Fluß parken- Sandflies, lieber die Sites nehmen, die etwas weiter weg sind, ich habe auch umgeparkt). Und dann am nächsten Morgen in den Kalbarri. Am sign in für den Kalbarri dachte ich mich tritt ein Pferd, den Wagen kennst Du doch, der da vor dir am Sing in steht. Also voll auf die Hupe und Harry so wie ich das sehe aus dem Schlaf gehupt. Jürgen dachte wohl nur, welcher Volldiidot steigt hier auf die Hupe. Und ich dachte nur: Diesen Rettungsrucksack gibt es nur einmal in ganz Australien.
    Die einhellige Feststellung war dann: WA ist zu klein für uns.
    Nach Kalbarri und einigen Lookouts sind wir dann Richtung Dongara aufgebrochen und dort war am nächsten Morgen erstmal Auto putzen angesagt. Alles wieder rein und mit BBQ nachfüllen ging es dann gegen 11 Richtung Perth. Noch einemal am Ozean guten Tag sagen und dann in den Yanchep NP. Dann weiter nach Perth und im Billabong übernachtet.
    Dort gegenüber der Woolies Tankstelle beim Asiaten gegessen, den Typen an der Rezeption solltet ihr mal auf Deutsch anquatschen. Falls jemand an der Lebensgeschichte eines Ex Lufthansa Flugbegleiters interessiert ist, da ist Zeit . Wir hatten mit Unseren LH Kreditkarten bezahlt, deshalb bot sich das wohl an. Jedenfalls das Essen ist lecker und akzeptabel bepreist.
    Vormd Abgeben des autos sind wir dann noch in die Morley Galleria zum Einkaufen gefahren und waren dann irgendwann gegen halb zwei bei Marion zwecks Abgabe des Autos. Abends sind wir mit den Jungs und einem australischen Feuerwehrkameraden (der wohl in midland sationiert ist) bei Miss Mauds gewesen. Am nächsten Morgen noch einen Schal für Harry bei Target erstanden (hat es was genützt?- Jürgen melde Dich mal) und dann sind die Jungs gen Flughafen und wir haben es uns noch besser gehen lassen. Abends bei Outbackjacks in Northbridge (Die Steaks sind Klasse, ehrlich, da gehe ich wieder hin) und überhaupt...
    Sonntag dann Kings Park, nochmal Geduscht, um dann nach dem Abendessen Richtung Flughafen aufzubrechen.
    Wie kann es anders sein, Bombenalarm auf dem Flughafen, aber die Flüge maximal eine halbe Stunde verspätet.
    Sandra ist um 20.13 Uhr montag in Frankfurt gelandet, ich um ca. 19.00 Uhr. Bis ich dann das Terminal gewechselt hatte, um zum Treffpunkt zu kommen, war es dann auch passend.
    So, Sandra musste Dienstag wieder zur Arbeit, ich bin erst am Dienstag nach Hause gefahren (Danke nochmals an Sandra für das Asyl) und dann Montag wieder zur Arbeit). Irgendwo muss die Kohle für den nächsten Trip ja herkommen. :baby:

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    Einmal editiert, zuletzt von ketty (30. Juni 2009 um 07:35)

  • Zitat

    Original von ketty
    Der Beach Shelter war einer von den letzten beiden und um zu ihm zu gelangen, musste man eine tiefsandige Passage überwinden. Wir gingen wieder auf 28 PSi und kamen ohne Probleme rein. Am nächsten Abend kam aber ein Aussie, der den neben uns hatte und der ist auf 12!!!! PSI runter und er kam nicht zu seinem Beach Shelter. Das ging natürlich runter wie Öl.


    Hihi, diesen Sand zu den letzten beiden Beach Shelters kenne ich auch! =)
    Ich bin dort vor einem Jahr sogar mit 50psi reingekommen :] , ich war einfach zu faul für die paar Meter den Druck runterzulassen... musste schliesslich doch irgendwie klappen!
    Es war aber zugegebenermassen grenzwertig, der weiche Sand reichte bis über die Felgen. Low Range war Pflicht, und das gewaltige Drehmoment des neuen Troopie V8 Turbodiesels war hier sicher nicht abträglich!

    [COLOR=crimson][SIZE=10]LIFT UM FOOT - PUTTUM BACK DOWN[/SIZE][/COLOR]

  • Wir möchten dieses Jahr im Herbst auf unserer drei monatigen Rundreise durch Westaustralien auch zum ersten mal Cape Leveque besuchen.

    Lohnt es sich für 3 bis 4 Tage ein Safarizelt zu mieten, oder was würdet Ihr uns empfehlen.
    Wir sind anfangs Oktober dort, muss man reservieren.

  • Unbedingt ein Beach Shelter falls Du ein Zelt oder sonst ein Bett dabei hast, siehe Bild oben. Falls Du Dir den Luxus eines Safari Tents leisten willst bzw. kannst... nur zu! :D Bist dann aber weiter vom Strand weg und darfst dort auch kein Feuer machen.

    Sicherheitshalber würde ich reservieren, auch wenn Oktober wohl eher Nachsaison ist.

    [COLOR=crimson][SIZE=10]LIFT UM FOOT - PUTTUM BACK DOWN[/SIZE][/COLOR]

  • Hallo zusammen,

    wo genau sind diese Beach Shelters???

    In 6 Wochen geht es wieder los und diesen Spot möchte ich nicht missen :]

    Einmal editiert, zuletzt von Gustl (1. Juli 2009 um 00:14)

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