Fotografieren mit Polfilter?

  • Hallo an die Fotoexperten,

    da ich durch die extremen Lichtverhältnisse in Australien von vielen meiner Fotos einfach a bissl enttäuscht war, hab ich mich "versucht" schlau zu machen über den Einsatz von einem Polfilter.
    Generell ist klar: einsetzbar gegen Lichtreflexe, Spiegelungen, bessere wiedergabe der Grüntöne........alle Anderen physikalischen Erklärungen sind für mich "Fach-Chinesisch"

    Kann mir jemand von euch in relativ einfachem Deutsch erklären: welchen Filter ich verwende (gibt ja linear und zirkular), wo und vorallem wie ich ihn einsetze.... :rolleyes:

    Ich bin zwar kein Anfänger im Fotografieren, aber das ist mir einfach zu hoch....bin zwar rothaarig, aber von Blond umgefärbt =)

    Ach ja ich hab eine EOS 350D mit einem EF-S 18-55mm und einem Tamron 28-300mm.
    Wäre super, wenn mir das jemand verklickern könnte. :]

    LG Karin

    "They say an elephant never forgets. What they don't tell you is that you never forget an elephant" <3
    ~Bill Murray~

  • Hi Karin ;)
    Du brauchst einen zirularen Polfilter, dazu hab ich folgenden Link gefunden: drück mich sanft *g*
    Du siehst das Ergebnis schon wenn Du den Filter aufschraubst und mal durchschaust während Du den Filter drehst....die Farben wirken viel kräftiger

    LG
    Uwe

  • Hi Uwe,

    thanks für die schnelle Antwort. ;)
    Das heisst ich seh schon im Okkular wie sich alles verändert? Auch bei Spiegelungen? Das wäre dann ja einfach...

    Gibt es Unterschiede im Einsatz zur Brennweite, ich meine jetzt von der Wirkung her?

    Gruß Karin

    "They say an elephant never forgets. What they don't tell you is that you never forget an elephant" <3
    ~Bill Murray~

  • Bitte, gern geschehen :)
    Ja, Du siehst schon durchs Okular die Veränderungen wenn Du am Filter drehst...das IST einfach*g*
    Ich würde sagen bei einem Weitwinkel kommt es mehr zur Geltung mit dem Filter, ich habs jedenfalls auf keinem Tele vermisst, auf meinem Fisheye aber sehr wohl*g+*
    LG
    Uwe

  • Du meinst also für mein Tele-Zoom wäre er nicht unbedingt erforderlich?
    Da er ja kein "ich hab dich dauernd drauf" Filter ist wie der Skylightfilter, seh ich im Outback immer das Problem mit dem Staub beim Wechsel.

    Zum Thema Fisheye, leider hab ich keins....es gibt ein Foto von dir hier im Forum, ich glaub das ist im Kata Tjuta NP aufgenommen, das lieb ich total, war sogar eine Zeitlang mein Desctophintergrund.......deine Fotos sind echt super. :]

    LG Karin

    "They say an elephant never forgets. What they don't tell you is that you never forget an elephant" <3
    ~Bill Murray~

  • crashboy: Stimmt, aber das kann Karin ja feststellen wenn sie durchs Okular spickt :)

    Also: Kommt auf die Brennweite an....also bei meinem 70-200 hatte ich keinen polfilter drauf bisher, das 18-35 und 18-55 hat es eigentlich nicht bereut :)
    Probieren und das Ergebnis entscheiden lassen :)
    Fisheye ist mit Vorsicht zu genießen wegen der Verzerrung und so, aber es macht auch irre Spaß damit...zugegeben...
    Ach ja, danke für die Blumen, freut mich wenns gefällt :)
    Vielleicht hab ich ja im März mal neue Fotos online, mal sehen *g*

  • Servus Mario, schön von dir zu hören!

    Erkläre mir doch das mal aus deiner Sicht.
    Ich bin eine moderne, handwerklich begabte Frau. Ich kann : Löcher in die Wand bohren und Dübel setzen, Verputzen, Fliesen legen und den den Vergaser von meinem Rasenmäher zerlegen, aber wann ist der Winkel zur Sonne 90 °? :D

    Erzähl doch mal "wann" und wie du den Filter einsetzt......doch nicht immer drauf oder?

    Ganz Liebe Grüße
    Karin

    "They say an elephant never forgets. What they don't tell you is that you never forget an elephant" <3
    ~Bill Murray~

  • Wenn Licht auf ein Objekt fällt, ist die Reflexion polarisiert, das heißt die horizontalen Lichtwellen reflektieren mehr als die vertikalen bei einer waagerechten Fläche. Direktes Licht ist nicht polarisiert, auch nicht das direkte Licht von der Sonne.

    Polarisationsfilter lassen nur licht in einer Ebene durch. Hängt man zwei Filter hintereinander und ist eins 90° zum anderen gedreht, kommt gar kein Licht durch. Mit ein Polarisationsfilter kann man durch drehen des Filters die polarisierten Lichtwellen sprich reflektierte Lichtwellen raus filtern.

    So brauchen zB Angler polarisierte Sonnenbrillen um besser ins Wasser schauen zu können. Auch zum Autofahren sind polarisierte Brillen gut wenn die Sonne von vorne kommt, sie nehmen die grelle Reflexion von der Straße weg. Die Polarisation der reflektierten Lichtwellen hängt vom Winkel der reflektierenden Fläche ab.

    Von eine Ebne reflektiertes Licht ist oft störend, und die Aufnahmen werden besser wenn es raus gefiltert wird. Boden- und Wasserreflexionen sind horizontal, Reflexionen von Wänden sind vertikal. Dementsprechend muss man das Filter drehen.

    4 Mal editiert, zuletzt von AussieHans (22. September 2009 um 06:15)

  • @AussieHans: Prima erklärt! Bei mir war nach Photogrammetrie III Schluss. Ich wollte nicht vertiefen und kam mit dem Prof. (Bähr) auch nicht gut zurecht.

    @Karin: Polfilter sind auch ein Effektfilter, um eine bestimmte Wirkung zu erziehlen. Sonst gäbe es ja die Objektive a priori mit Polfilter. Ich habe drei quasi-Festbrennweiten: 31mm, 50mm und ein Fisheye mit klemmendem Zoom bei 10mm. Das 31-er hat den Polfilter immer drauf (Blende 1.8 ). Ich nutze die 50mm eher als Porträt-Scherbe, weshalb dort das Filter nicht drauf ist. Beim Fisheye ist das Filter sowieso nicht drauf, wegen Vignettierung :rolleyes: ...
    Filter vernichten aber als zusätzliche Elemente auch Licht. Deine beiden Objektive fangen bei Blende 3.5 an. Wenn Du bei schlechten Lichtverhältnissen (Innenraum) dann noch den Polfilter drauf hast, musst Du noch länger belichten als es ohnehin schon der Fall ist; erst recht bei Brennweite 55mm, wenn Dein 18-55 auf Blende 5.6 geht 8o. Machst Du eher Landschaftsfotos, kann man den Filter schon als 'immerdrauf' behandeln. Durch das Drehen am Filterring kannst Du den Effekt regulieren, um die Spiegelungen doch zu einem gewissen Grad zuzulassen.
    Neben 'immer drauf' ist bei mir noch die RAW-Funktion quasi 'immer an'. Der Unterschied zwischen JPEG und RAW ist an meiner Kamera enorm, da JPEG teilweise schon stark komprimiert ist. Ich ärgere mich teilweise immer noch, wieso ich das nicht schon früher probiert habe... :baby:


    MfG,
    Steffen

    ...A Mari Usque Ad Mare...

  • Vielen Dank euch allen für die Erklärungen. :]

    Auch wenn ich das physikalisch immer noch nicht so ganz kapiere, bin ich auf jeden Fall um Einiges schlauer... ;)

    Ich werd mir am WE erst mal einen Polfilter für mein 18-55mm besorgen und ein wenig experimentieren. Macht es Sinn auch einem für das 28-300mm zu besorgen? ?(

    Es ist so: bei Landschaftsaufnahmen nehm ich mir, soweit möglich, viel Zeit. Da kann man gut abschätzen welche Zeit/Blenden- Kombination man wählt, auf Tiefenschärfe und Gegenlicht achten. Meist hat man da das WW drauf und der Einsatz von Filtern ist kein Problem.
    Mein " Steckenpferd" sind aber Tierfotos (Portraits), da hab ich dann das Tele-Zoom drauf und es muß meistens sehr schnell gehen......aber wenn ich eure Beiträge nochmal durchlese, bringt mir der Polfilter im Telebereich eh nix.. :rolleyes:

    @ regengott
    Servus Steffen,

    Ich weiß , dass meine Objektive nicht der "Hit" in Puncto Lichtstärke sind. ;)
    Ich hätte auch gerne mehr Festbrennweite oder z.B. ein Fisheye, aber das ist mir einfach zu teuer. Ich hab früher (-20Jahre), annalog und ohne AF mit Nikon fotografiert. Da war noch nix mit Zoom..... Weitwinkel, Standart , Tele mit super Lichtstärke und Qualität....tja die Zeiten ändern sich....

    Jetzt mal zur RAW-Funktion.....viele Bekannte haben mir abgeraten. Frißt angeblich nur Speicherplatz und ist schwierig in der Nachbearbeitung.Ich hab mich dann gar nicht mehr damit befasst. Wo ist der Unterschied zum JPG?
    Naja Speicherkarten kosten heute nicht mehr die Welt, vielleicht kannst du mich aufklären, wegen der Nachbearbeitung. Geht das mit jedem herkömmlichen Programm?

    Sorry wenn bei mir Alles ein wenig konfus klingt, ich bin grad gesundheitlich nicht so auf der Höhe, aber schon voller Vorfreude auf unseren nächsten Tripp. ;)

    LG Karin

    "They say an elephant never forgets. What they don't tell you is that you never forget an elephant" <3
    ~Bill Murray~

    Einmal editiert, zuletzt von Muli (22. September 2009 um 22:30)

  • Zitat

    Jetzt mal zur RAW-Funktion.....viele Bekannte haben mir abgeraten. Frißt angeblich nur Speicherplatz und ist schwierig in der Nachbearbeitung.Ich hab mich dann gar nicht mehr damit befasst. Wo ist der Unterschied zum JPG?

    Die RAW Funktion ist schon super. Abraten kann man davon eigentlich kaum.
    Vorteile: pro Farbkanal bis zu 16.000 Helligkeitsabstufungen statt 256 bei
    jpg
    weniger Fehleintscheidungen bei den Parametern, da mehr
    Nachbearbeitungsspielraum
    keine Kompressionsartefakte
    nachträglicher Weissabgleich usw

    Nachteile: Bilddaten fast 10x so groß als jpg
    längere Speicherzeit, daher für Sportprogramm eher weniger
    geeignet
    keine Rauschunterdrückung
    nicht jede Software kann mit den jeweiligen Format umgehen

    Schwierig ist die Nachbearbeitung nicht, wenn man die richtige Software hat. Die Vorteile überwiegen auf jeden Fall.

    Gruss
    Mario

  • Hi Mario,

    danke für die Erklärung. Wenn ich kürzere Speicherzeit brauche, kann ich ja jederzeit auf JPG umstellen (oder ?( ) Und mit einigen Speicherkarten von 4 oder 8 GB kommt man schon eine Weile zurecht....

    Was meinst du mit der richtigen Software, nenn doch mal ein Beispiel...ich möchte halt keine Unsummen für ein Programm ausgeben, das ich nur zu 10% nutzen kann.....weil ich die meisten Möglichkeiten aus Unwissenheit nicht ausschöpfen kann. Ich bin leider nicht der Typ, der sich da reinvertieft....vielleicht hänge ich auch noch zu sehr an der herkömmlichen Fotografie ;)

    Gruß Karin

    "They say an elephant never forgets. What they don't tell you is that you never forget an elephant" <3
    ~Bill Murray~

  • Also mit 8GB kommst Du schon ne Weile aus.
    Bei RAW hast Du einfach das Prob, das die Kamerahersteller unterschiedliche Speicherformate haben. RAW ist also nicht gleich RAW.

    Adobe Photoshop ist natürlich das Nonplusultra und ein Alleskönner.
    Wenn es "nur" darum geht, die einzelnen Bilder nachzubearbeiten und keine Collagen zu erstellen, ist Adobe Lightroom ausgezeichnet. Zusätzlich zur Bearbeitung archiviert das Programm auch noch, erstellt Slideshows auf CD oder fürs Web. Lightroom lässt sich super leicht bedienen und hat wxtrem viele Manipulationsmöglichkeiten. Zudem aktualisiert Adobe ständig die Datenbank mit neuen Kameramodellen.
    Lightroom kannst Du hier als Testversion direkt von Adobe downloaden.
    Beide Programme können alle RAW's verarbeiten.

    Als sehr gutes freies Programm gibt es noch Gimp, bzw. Gimphoto
    Als Download Gimphoto oder Gimp

    Gruss
    Mario

  • Hi Mario,
    vielen Dank schon mal. Ich werd mir die Links morgen mal in aller Ruhe anschauen. Heut schreit das Bett ;)

    Für mich relevant ist eine Nachbearbeitung in Puncto: Verkleinern, Zuschneiden, Retusche ( bei Flecken auf der Linse), evtl. Farbbearbeitung und natürlich Einbinden in eine Diashow und Brenne auf DVD. Da wir gerne Video und Fototos in Clips vermischen sollte das natürlich auch möglich sein.....wird schon wieder eng mit ner preiswerten Software, oder? Außerdem haben wir Windows Vista...da geht meist eh alle daneben.... :rolleyes:

    Gute Nacht
    Karin

    "They say an elephant never forgets. What they don't tell you is that you never forget an elephant" <3
    ~Bill Murray~

  • Mario, du bist ein wandelndes Fotogenie.

    Wenn das so weiter geht, schaff ich mir ne richtige Digi Spiegelreflex an und mach vernünftige Fotos =)

    Frage heute: Duststorm über Sydney, WIE fotografiert man so was in Echtfarben?

    Irgendwie finde ich die Farbwiedergabe meiner Bilder selten so und wenn dann zufällig wie das Orginalbild. Zu rot, zu gelb, zu grau..... :rolleyes: und sowieso sehr schwer scharf zu stellen.

    Any Idea?

    Danke Dir :)

  • Na ab Oktober gibts ja Windows 7 und ich habs schon gaaaanz fleissig getestet. Sieht aus wie Vista ist technisch aber um Längen ausgereifter.
    Bei mir läuft die 64bit Version absolut stabil und sauschnell.

    Also ein Photoprogramm kann niemals einen Film mit einbinden. Dafür besorgst Du dir am besten Magix Video de luxe. Ist preislich akzeptabel, hat nen sehr großen Funktionsumfang und lässt sich gut bedienen.
    Unter anderem unterstützt es auch HD Qualität.

    Als Fotoprogramm würde ich mal Lightroom ausprobieren. Das entspricht am ehesten deine Erwartungen und ist somit nicht zu überladen und unübersichtlich.

    Anbei mal ein paar Fotos vom Programm und ein Bild in 2 Versionen mit Lightroom nachbearbeitet.


    Gruss
    Mario

  • Ach menno, Du kannst einen ja schaffen =) =) =)

    Duststorm.......besser Dreck im Wind fliegt sehr schnell. Da kommt es zur künstlerischen Freiheit.
    Willst Du die Sache sehr dramatisch darstellen, würde ich ne kleine Blende (also große Blendenzahl (22 - ?)) und ne längere Verschlußzeit wählen. Durch die verteilung des Drecks während der Aufnahme verbreitet sich der Mist auf dem gesamten Bild. Geht aber nur mit Stativ oder festen Untergrund. Dazu auf jeden Fall ISO 100.

    Willst Du ne absolute Momentaufnahme machen, halt genau andersrum einstellen.
    Durch die kurze Verschlußzeit ist es je nach Motiv möglich, die Dichte des umherfliegenden Materials an mehreren Punkten des Bildes festzuhalten.
    Wichtig ist ein Weitwinkelobjektiv um das Motiv so groß wie möglich darzustellen. Dadurch erhöht sich die Chance auf unterschiedliche Staubdichte. Zudem könnte es sein, daß Du manuell fokussieren musst, da der Autofokus je nach Staubdichte entweder den Dreck oder den Hintergrund scharf stellt. Viel Spass beim ausprobieren. :D
    Anschließend den Kontrast erhöhen und farben manuell anpassen. Achso, sowas auf jeden Fall im RAW Fomat ablichten, da die Farben auf Grund der Lichtbrechung ähnlich wie im Meer nicht mehr hinhauen dürften. Womit wir wieder beim Thema Weißabgleich wären :P.

    Ne SLR ist ne wirklich feine Sache. Ich hab null Ahnung was die Teile bei Euch kosten, aber meine Canon EOS 400 ist im Set mit 2 Objektiven im Mediamarkt bereits für 299 zu haben. Billiger als manch Kompaktkamera.

    Gruss
    Mario

  • Sodele, jetzt ist mein Meeting auch zu Ende hier... :rolleyes: ...und gleich ist Feierabend. In der Zwischenzeit wurde ja schon alles geklaert... ;)
    Bzw.: Es haben sich die Canon User geoutet! =)

    Muli:
    Bevor Du Dir Lightroom o.ae. holst (ich wuerde es - wie Mario - auch empfehlen), koenntest Du ja nochmal die Beipack-CD zu Deiner Kamera herauskramen. Da sollte naemlich ein RAW-Konverter drauf sein. Damit koenntest Du ja schonmal vorab ein wenig testen. Ein anderer Vorteil von RAW ist, dass Du quasi immer Dein Original behaelst, denn Aenderungen speicherst Du ja als JPEG ab.
    Die Weitwinkel sind schon sehr teuer bei den DSLRs. Da beklagst Du Dich zurecht! :baby: Ein Fisheye kann schon sehr stark verzerren und das sieht man bei einer entsprechenden Landschaftsaufnahme auch deutlich. Wenn Du ein wenig spielen willst, gibt es als guenstige Alternative zum Beispiel das Zenitar Fisheye. Diese Linse ist bei Ebay schon mal fuer 100 Euro weggegangen. Es ist aber ein Fisheye auf Vollformat gerechnet und nicht auf Crop. Damit hast Du quasi ein nicht-korrigiertes Weitwinkel. Blende und Fokus sind zwar manuell, aber die Haptik ist quasi bombig - keine Plastik.
    Wenn der Link funktioniert, ist hier ein Beispiel.


    MfG,
    Steffen

    ...A Mari Usque Ad Mare...

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