23.01.2007
Finke ist am Morgen schnell erreicht. Am Ortseingang stoppt uns ein Einheimischer um uns darauf hinzuweisen, dass wir unbedingt im Juni wiederkommen muessen, um in Finke dem alljaehrlichen Finke Desert Race beizuwohnen. Die Community freut sich an diesem Rallyewochenende, das immer am Queen's Birthday Weekend stattfindet, ueber jeden Besucher.
Wir sind auf der Durchreise, ueber die alte Ghan-Trasse (Eisenbahnverbindung zwischen Adelaide und Alice Springs) wollen wir heute ueber die Maryvale Station den Chambers Pillar erreichen.
Einige Kilometer noerdlich von Finke endet unsere Fahrt allerdings erstmal einigermassen abrupt. In einer Senke vor uns befindet sich nach den Regenfaellen der vergangenen Woche noch eine groessere Menge Wasser auf der Fahrbahn.
Steve, ziemlich ueberrascht, versucht noch zu bremsen -- doch auf dem rutschigen roten Matsch schlittern wir mit unserem schweren Gespann geradewegs hinein ins Unglueck.
Zu dritt (Flippchen zaehlt derweil Kaulquappen im Wasser) benoetigen wir eine gute Stunde um den Anhaenger abzukuppeln und auszuraeumen. Fuer einige Zeit korreliert die Tiefe unserer Sorgenfalten direkt mit der Position der Raeder, die sich iim roten Schlamm eingegraben haben.
Mit dem Highlift-Wagenheber lupfen wir schliesslich eine Seite des Anhaengers an, Felsbrocken werden in den Freiraum unterm Rad geworfen, die gusseiserne Grillplatte benutzen wir, um das Fuehrungsrad unter der Deichsel vorm Einsinken im weichen Matsch zu hindern. Mit vereinten Kraeften bocken wir den Anhaenger wieder auf, hebeln den Anhaenger, der zum Ziehen auf dem weichen Untergrund zu schwer ist, wieder und wieder vom Highlift-Jack, zweimal, dreimal, viermal, schubsen ihn Stueck fuer Stueck zurueck auf festen Grund.
Irgendwann ist es geschafft und Steve kann versuchen mit zugeschalteter Differentialsperre und in der niedrigen Uebersetzung den Wagen rueckwaerts aus dem Morast zu fahren. Es klappt.
Nach einem kuehlen Bier und den notwendigen Erinnerungsfotos koennen wir die Fahrt fortsetzen.
Eine der Angestellten der Station meint auf Anfrage, dass wir unseren Anhaenger problemlos auf die 43km lange Strecke zum Chambers Pillar mitnehmen koennten. Ich habe meine Bedenken, kann mich an einige Sandduenen und extreme Steigungen erinnern -- doch wir meistern es!
Am fruehen Nachmittag treffen wir im Schutzgebiet ein -- in dem Hunde nicht gestattet sind. Eine Uebernachtung im Schatten dieser Sandsteinsaeule, in der Pioniere wie Touristen im Laufe der letzten Jahrhunderte ihre Initialen geritzt haben, kommt damit nicht in Frage.