Deutschland"urlaub" oder Verpflichtung

Auja. Gute Idee, dann fang ich gleich mal an:

Ich finde es ist mehr ein Pflichtprogramm als Urlaub.

Es ist ja nun nicht gerade um die Ecke und es kommt auch immer noch drauf an wie die Erwartungshaltung der Familien ist.
Ich selber moechte natuerlich auch so viele Leute wie Moeglich sehen in der kurzen Zeit.

Was ich allerdings ueberhaupt nicht haben kann, was allerdings auch nicht ausbleibt ist die Liebe Verwandschaft nach dem Motto "die oder den besuchst du, bei mir laesst du dich nicht blicken' blablablabla.
Das macht aus dem Urlaub ganz schnell eine Pflichtveranstaltung.

Dann kommt auch noch das WO wohnen. Bei der Schwester, Tante, Onkel, Bruder, Mutter?? Irgendwer ist immer eingeschnappt und man kan es eh keinem Recht machen.

Hinzu kommt noch, das die meisten sich unter Jetlag nicht wirklich was vorstellen koennen und leicht unterschaetzen das man vielleicht die ersten paar Tage nicht wirklich ansprechbar und wirklich aufnahmefaehig ist.

Und von einem Ort zum anderen zu hetzen, selbst wenn man dazwischen drei oder vier Tage Zeit hat, ist nicht wirklich Urlaub fuer mich. Man sitzt dann mit Oma und Opa und schluerft Kaffe, was ja nett ist, aber andererseits laeuft einem die Zeit ab, die man evtl. "sinnvoller"nutzen koennte und hibbelt rum, weil man gedanklich schon bei der naechsten Etappe ist.

Der einzige wirklich entspannende Teil, wo wir mal ausschlafen oder stundenlang bummeln usw koennen ist wirklich der 3 Tage Stopover auf dem Weg zurueck, bei dem man auf niemanden Ruecksicht nehmen muss und wir einfach mal machen kann was WIR wollen.

Ich wuerde auch viel lieber drei Wochen hier irgendwo in Australien verbringen, da ich in den vier Jahren bis auf 3 Tage Trips zwischen Melbourne und Brisbane noch nicht viel gesehen habe. Andererseits moechte auch ich Familie und Freunde in DE ab und an mal sehen. Auch wenn es extremer Stress ist.

Ziemliche Zwickmuehle.

LG
Ela

Zitat

Original von bente
Richtig gutes Thema ! ! !

Letztes Jahr hatte ich soviele Termin in DE, das ich am vorletzten Tag mit Migraene und Herpes niederlag. Allen die mich am letzten Tag noch 1x sehen wollten, musste ich absagen. Der Koerper hat mir deutlich die Grenzen gezeigt.

Mein Sohn hatte einen kompletten Nervenzusammenbruch. Es war alles viel zu viel.

Fuenf Tage bevor wir dann (endlich) wieder geflogen sind, gabs einen kleinen Zwischenfall mit seiner cousine und das war's dann.
Er hat ueber 2 Stunden geheult und hat nur noch geschrien er tut sich was an und am liebsten allen anderen auch. Das war richtig grausam.

Ich glaube, die wenigsten koennen sich vorstellen WAS fuer ein Stress das ist.

Wir mussten schon regelrecht Termine vergeben. Freundin treffen zum Fruehstueck, Tante zum Mittag, Oma zum dinner usw usw.

Es wird dieses mal wohl wieder nicht ausbleiben quer durch Deutschland zu duesen.
Das ist unser Kompromis. Ab dann sind die 'anderen'dran.
Wir machen die Plaene und zwar wie wir es wollen und wenn jemand teilnehmen moechte, gerne.

LG
Ela

Bei uns steht diese "Pflichtprogramm" alle 2-3 Jahre an, dazwischen machen wir auch mal "richtig" Urlaub.

Wenn wir nach D fliegen, schlagen wir bei meinen Eltern unser Basislager auf. Leider sind meine Eltern selber nicht mehr in der Verfassung uns hier besuchen zu kommen, daher versteht es sich von selbst, dass wir einen guten Teil der Zeit bei ihnen verbringen.
Erholsam ist das nicht -- zumindest fuer mich nicht. Simultanuebersetzen den lieben langen Tag gehoert nicht zu meinen Lieblingsbeschaeftigungen.

Dann wird natuerlich von alle Seiten erwartet, dass man vorbeischaut...
Mittlerweile bin ich soweit, dass ich bei der buckligen Verwandschaft NICHT vorbeigefahren bin. Wir hauen ein halbes Vermoegen auf den Kopf um als Familie Urlaub zu machen -- und die schaffen's nicht sich fuer 'ne halbe Stunde ins Auto zu setzen und mal bei meinen Eltern vorbeizufahren?

Entaeuschung und Unverstaendnis, wenn man dann statt noch einer Schwarzwaelder Kirschtorte in noch einem Verwandten-Wohnzimmer dem Mann und Sohni vielleicht noch ein paar schoene Ecken Deutschlands zeigen moechte, deren kulturellen Horizont erweitern, Spass haben, erholen...

Klar gibt's auch Termine auf die ich mich freue, mit der Familie, mit den Freunden -- aber ich bin jedesmal ein bisschen mehr froh, wenn's wieder nach Hause geht.

Im Januar haben wir allerdings auch Urlaub vom Urlaub gemacht und haben 10 Tage im Oberallgaeu verbracht. DAS war erholsam, das musste sein -- und das werden wir uns auch beim naechsten Mal nicht nehmen lassen!

Hallo,

also ich habe mir vor unserer Ankunft hier zu dem Thema noch gar keine Gedanken gemacht. In der Zwischenzeit, die wir hier jetzt aber leben, habe ich allerdings schon etliche Leute kennengelernt, die zwischenzeitlich ihren Jahresurlaub dann in Deutschland fast jedes Jahr verbraten haben und ziemlich gestresst und genervt waren von denselben Umständen, die Ihr schon beschrieben habt.

Ich habe nun keine Ahnung, wann wir mal wieder rüberfliegen werden, noch ist die Sehnsucht nicht so groß. Aber ich glaube, einen Teil möchten wir bei den Eltern verbringen und dort auch unterkommen. Und dann schwebt mir ja vor, in Norddeutschland - irgendwo an der See- oder Süddeutschland - irgendwo im Weinanbaugebiet- eine Ferienhütte anzumieten und wer dann will und Zeit hat kann sich dann ins Auto setzen und uns besuchen. Und wem dann das bißchen Auto- oder Zugfahrt zu weit ist, dem kann ich dann auch nicht helfen. Der bleibt dann eben weg und wir können trotzdem uns entspannen und verbringen nicht Stunden und Tage auf der Autobahn, um alle Verpflichtungen "abzugrasen".

Einladungen von Freunden mit kleinen Kindern haben wir auch bekommen, dass wir gern dort vorbei kommen dürfen und übernachten sollen. Aber ganz ehrlich: dauernd aus dem Koffer leben und bei fremden Leuten und natürlich auf deren Tagesrhytmus immer Rücksicht nehmen müssen, das ist für mich kein Urlaub. Entweder kommen die Leute relaxt mit Zeit dann bei uns vorbei- wo immer wir uns dann was angemietet haben, oder sie lassen es. Ich denke, wenn wir schon das Geld und die Zeit mit dem langen Flug investieren, dann können andere sich vielleicht auch ein wenig anpassen an unsere Bedürfnisse. Eingeschnappt hin oder her. Man sollte einfach bedenken, dass die meisten in Deutschland 6 Wochen Urlaub haben und wir eben nur 4 Wochen haben ,wenn überhaupt, als Selbstständiger ja eher noch weniger....

LG
Bille

Nach 9 Jahren in Australien flog ich zum ersten Mal zurueck nach Deutschland Hatte viel zuviel zu tun hier und zu sehen, und bekamen Besuch in dieser Zeit von Schwiegermutter, Mutter, Schwaegerinnen, Freunden und Bekannten. Seitdem waren wir noch 5 x in Deutschland, immer wenn wir Lust und Zeit hatten, und immer fuer mindestens 4 Wochen. Es war oft sehr anstrengend, es allen Verwandten und Freunden recht zu machen, daher machen wir jetzt dass, was wir wollen. Wir koennen uns nicht teilen und haben auch festgestellt, dass Verwandte manchmal ueberhaupt nicht flexibel sind, aber es von uns verlangen.
In diesem Jahr sind wir viel gereist innerhalb Deutschlands und ins nahe Ausland und haben Leute besucht. Wir wollten ja auch etwas sehen. Auf unserem Weg von unserer Station bei Schwiegermutter in einem Staedtchen am Rhein zum Bahnhof sind wir des oefteren von Leuten, die uns kannten, gefragt worden, wohin es denn schon wieder ginge mit unserem Handgepaeck. 'Kommt ihr oder geht ihr schon wieder', hiess es dann auch.

Einmal habe ich meinen Eltern nicht gesagt, dass wir noch eine Woche Griechenland an unseren Deutschlandurlaub haengen. Sonst haette es von seiten meines Vaters nur Vorwuerfe gegeben.

Zitat

Original von Schnute
Ich wuerde auch viel lieber drei Wochen hier irgendwo in Australien verbringen, da ich in den vier Jahren bis auf 3 Tage Trips zwischen Melbourne und Brisbane noch nicht viel gesehen habe. Andererseits moechte auch ich Familie und Freunde in DE ab und an mal sehen. Auch wenn es extremer Stress ist.

Ziemliche Zwickmuehle.

LG
Ela

Moin Ela,
und die Freunde und Verwandte überreden, auf das sie Dich mal in AUS besuchen ist aussichtslos?

Ciao

So ziemlich. Und der Witz ist: Gruende, zu weit, zu stressig, zu teuer etc etc.

O.k. meine Schwiegermutter, will die Reise nicht mehr machen, sie traut es sich nicht mehr zu. Fair enough, aber der Rest

LG
Ela

PS @ Edda. ja klar sehr gerne. Haettest du denn evtl. Platz fuer 3 personen vom ca. 6/7 bis 12/7

Schlag die Verwandschaft doch mit den eigenen Waffen:
"Dieses Jahr komme ich nicht, weil zu teuer, stressig weit weg!"

Vielleicht bringt si das zum nach- bzw umdenken.

Ich habe jetzt schon überall verlauten lassen, dass ich nicht jedes Jahr nach D kommen werde, dass aber jedem die Türe bei mir offen für einen Besuch steht.
(Wohl wissend, dass sich der Besucherandrang in DU in Grenzen halten wird :D)

Gruß
Markus

Hi,

also ich habe mir vorgenommen, so in etwa alle 2 bis 3 Jahre nach Deutschland zu fliegen, um Soehne, Enkelkinder, Muetter und weitere Familienangehoerige und Freunde wiederzusehen. Dazwischen haben wir immer mal wieder Besuch von unseren Muettern, auch unsere Jungs reisen, nur die Enkelkinder bislang nicht, Brueder, Schwester, Nichten, Neffen, Freunde ... das ganze Programm.

Nichtsdestotrotz fahren wir auch viel im Lande selbst herum ... WIR planen, wen und wann und wo wir jemanden besuchen wollen.

Wohnen tun wir meist eine Woche bei einem unserer Soehne, danach zur Schwiegermutter, da diese ein groesseres Zimmer frei hat.

Da wir allerdings freiberuflich taetig sind und damit nicht unbedingt unseren Lebensunterhalt finanzieren muessen, habenwir auch immerwieder Zeit, durch Australien zu touren ... wie zum Beispiel jetzt in Neusuedwales, bei Sonnenschein in Culcairn. (Gluecklicherweise, denn in unserem Heimatort in Queensland geht seit Donnerstag der Regen in Stroemen hinunter).

Gruss Susanne

Die Idee ist gar nicht so schlecht!

Ein weiterer Vorteil an dieser Strategie ist, dass die Zahl der Verwandten, die einen Besuchen kommen überschaubar bleibt und sich alleine deshalb schon der Stress in Grenzen hält.

Schliesse mich den meisten hier an. Deutschlandbesuch ist eher eine "Verpflichtung' als Urlaub. Natuerlich freuen wir uns Familie/Freunde zu sehen, aber da wir ja nicht so viel Urlaub haben und auch nicht unseren kompletten Jahresurlaub (haben ja nur 4 Wochen) nur in Dtschl verbringen wollen, sind die 2 Wochen sehr konzentriert auf Familie. Da bleibt keine Zeit fuer Sightseeing etc. Somit ist es meist stressig.

Wir versuchen so ca alle 2 Jahre nach Deutschland zu fliegen. Meine Geschwister und ein paar Freunde haben uns hier besucht. Fuer die Eltern ist es zu teuer, zu weit und sie sind eben nicht mehr die Juengsten/Gesuendesten. Bislang haben mein Mann und ich getrennt Dtschl besucht, so dass der Abstand fuer die Familie im Grunde nur 1 Jahr war. Dieses Jahr fliegen wir zum ersten Mal gemeinsam und haengen noch 'richtigen' Urlaub, 4 Naechte in Paris, zum Schluss dran.

Ich kann es nicht erwarten, nach Deutschland zu fliegen und alle Verwandten und Freunde wieder zu sehen - stress ist erwuenscht!
ABER ich habe es auch extrem einfach.
-mein australischer Mann würde vielleicht mitkommen und nach ein paar Verwandten-Besuchen sogar sein eigenes Ding machen (Industrieanlagen sind sein "Sightseeing-Heaven" - :O)
-meine Verwandtschaft ist es gewohnt, dass ich heute hier morgen dort bin, eingeschnappt sind die nicht, wir waren alle nie supereng miteinander verbunden
-ich habe keine Kinder, mit denen der stresslevel wirklich in einer anderen Kategorie stattfindet

Das schwierige für mich ist eher
-dass ich finanziell an meinen Grenzen operiere und nicht absehen kann, wann ich ein Ticket zusammengespart habe
-dass ich dann irgendwann einen Job=Geld habe aber nicht die Zeit -immer wider das gleiche
-traurige Ereignisse, dass einige liebe Menschen in Deutschland in letzter zeit verstorben sind, und ich nicht nach D kommen konnte

Also die Ressourcen Geld und Zeit sind für mich die Themen. Ich finde es bedauernswert, dass viele Verwandte, wie in den andren Beiträgen hier beschrieben, eingeschnappt reagieren. Wäre es eine Idee, nach Deutschland zu fliegen und eine Familienfeier zu veranstalten? Alle würden an einem Ort zusammen kommen muessen, alle bekommen eine prima Einladung und dann gibt es eine Diaschau "Unser Leben in Australien" (;)) und BBQ oder so. Ich weiss, MEGA-anstrengend, aber das gibt es dann nur alle 5 Jahre oder so.
Aber dann könnte man zwischenzeitlich auch mal Urlaub in Australien machen.

Ich finde es aber total attraktiv einem/einer besten Freund/in irgendwann mal das Ticket zu bezahlen - das würde super klappen. Meine Freundschaften sind das wichtigste - ein paar Freunde werden niemals die Aussicht haben, eine Reise nach Australien zu finanzieren, und Geld/Ticket zusammenschmeissen und dann hier in Australien zusammen Zeit zu Hause zu verbringen und am Wochenende auf Campingtouren gehen - das klingt total gut.

Mh - Verwandtschft hier, das ist ja ganz aktuell bei mir. Würde ich noch in Deutschland wohnen würde ich niemals auf die Idee kommen, länger als drei Tage mit meinen Eltern weg zu fahren. Nun kommen meine Eltern in drei Tagen hier an und wir werden fast 2 Wochen gemeinsam reisend in einem Campervan verbringen - ob dies Stress wird oder Mord oder vielleicht ganz gut!? - I have NO IDEA! -fortsetzung folgt

Also mich zieht es irgendwie garnicht nach D!
Ich investiere das Geld dann doch lieber in ein Flugticket nach Umina Beach um dem lieben Murph mal sorichtig eine reinwuergen zu koennen.
Die Argumentspalette warum es nicht geht ist auch bei uns sehr lang.Meine Frau und meine Kinder waren in den letzten 3 Jahren 2 mal in D.Ich bin halt lieber hier.

Ausserdem,es giebt fuer mich nix schlimmeres wie ein Pflichtprogramm runter reissen zu muessen,sprich heute hier und dort und morgen das Ganze nochmal......

Fairerweise muss ich aber sagen,dass wir ein paar sehr gute Freunde haben,bei denen es zur Zeit am finaziellen oder daran liegt,dass die Kinder noch sehr klein sind...

i love Australia

Breadrock