Und nun?

Hi Uli,

ich kram mal deinen Thread wieder hervor...

Bislang ging es mir eigentlich ganz gut... aber nun... da ich in einer Woche losfliege, am Montag die Packer und am Dienstag der Container kommt und um mich herum das Chaos tobt... habe ich plötzlich Schlafprobleme und mein Magen schlägt Salti wie vor einer mündlichen Prüfung (seit jeher mein Albtraum)...

Ich freu mich drauf endlich alles geschafft zu haben und dann im Flieger zu sitzen um zu Schatz zu fliegen.
Aber... ich lasse hier meine erwachsenen (zumindest alterstechnisch) Kinder zurück und als Einzelkind auch meine Eltern, die das nicht so gut verkraften...
(Ne, sie werden auch in ihrem Alter und gesundheitstechnisch nicht nach DU reisen können.)

Was macht man dagegen??? Ich finde den Zustand nämlich ganz schön ätzend...

Hi Uli,

für uns ist es auch die einzige Alternative... Deutschland hat nicht geklappt (Schatz wäre durchaus gerne nach Deutschland gezogen), eine andere Alternative fanden wir beide nicht gut, also blieb... DU.

Bislang hab ich's ganz gut hingekriegt mir vorzustellen, dass es einfach ein langer "Urlaub" ist. Aber wenn ich bislang runtergeflogen bin, dann halt ohne vorher einen Container vorzubereiten...

Selbst wenn meine Eltern reisen könnten... sie haben einen riesigen Obst-und-Gemüsegarten und ohne den ist mein Dad nicht lebensfähig... selbst im Winter...
Außerdem war ich ja letztens eine ganze Woche bei meinen Eltern... und das hat dann auch wieder gereicht. (Seit 25 Jahren wohnen wir gut 100 km auseinander, was so auch gut war.)

Sie tun mir halt schon Leid... aber andererseits... ich kann ja auch nix dafür, dass ich ein Einzelkind bin, oder?

Naja... ich geh jetzt wieder packen... zu tun hab ich genug... abgelenkt bin ich eigentlich.

Aber es tut gut zu wissen, dass es wohl jedem so geht... zumal ja die wenigsten Aussenstehenden so eine Entscheidung nachvollziehen können. (Vor drei Jahren noch nicht mal ich... lach.)

huhu,

also ich kann da alle Gefühlsschwankungen teilen.
Wir sind auch - naja gott sei dank - schon fast fertig mit packen. Der Container kommt morgen und wir sind auch schon ein wenig aufgeregt. Dann heißt es übers Wochenende das Teil beladen, netterweise mit viel Hilfe.
Morgen sitzen wir mit den meisten Freunden noch einmal zusammen - boah ein Termin zu finden der den meisten paßt war nicht ganz einfach ^^.

Bis zum Abflug haben wir ab heute noch genau 5 Wochen zeit, wir feiern dann noch mal geschwind Mamas 60. Geburtstag, aber der Abschied von meiner Oma wird mir schon heftig schwerfallen. Meine Mama seh ich bestimmt nochmal - aber meine Omi ?
Dann hab ich ein Kind aus 1. Ehe im Schlepptau - der leibliche Papa wird sein Kind sicher auch tierisch vermissen - aber es wußte es ist eine Chance für sein Kind, welche in Deutschland wahrscheinlich in der Art nicht kommen wird. Und klaro hinterlassen wir auch eine menge Freunde und Bekannte.

Somit weiß ich teilweise schon was dir für Gedanken durch den Kopf schießen.
Nichts desto trotz bereuen wir diesen Schritt nicht - wir freuen uns total auf alles was wir dort neues erleben werden und auch auf den Aufbau des Neuen Daseins in DU.
Es ist ein echt komisches Gefühl so viel bekanntes einfach hinter sich zu lassen aber auch eine absolute Chance für ein Neubeginn.
Du weißt ja nicht was wäre wenn - wenn du es nicht ausprobierst

Somit weiter mit der Planung und bald ab ins neue Leben

Jasmin

Huhu,

ich glaub die Panik kann jeder verstehen und hat auch jeder schon durchlebt...eine gute Freundin von mir hat letztes Jahr ihren guten Job gekuendigt, ihr supersuessen Haus im Bush aufgegeben und reist grad alleine um die Welt, ohne genauen Rueckkehrtermin :D. Ihre weiteste Reise von Australien war Bali - vor ihrem Trip...sie hatte ultra panik, jetzt die Zeit ihres Lebens!!! neulich schickte sie mir das:

Go now and live.
Experience. Dream. Risk. Close your eyes and jump.
Enjoy the freefall. Choose exhilaration over
comfort. Choose magic over predictability. Choose
potential over safety. Wake up to the magic of
everyday life. Make friends with your intuition.
Trust your gut. Discover the beauty of
uncertainty. Know yourself fully before you make
promises to another. Make millions of mistakes so
that you will know how to choose what you really need.
Know when to hold on and when to let go. Love
hard and often and without reservation. Seek
knowledge. Open yourself to possibility. Keep your
heart open, your head high and your spirit free.
Embrace your darkness along with your light. Be
wrong every once in a while, and don’t be afraid to
admit it. Awaken to the brilliance in ordinary
moments. Tell the truth about yourself no matter
what the cost. Own your reality without apology.
See goodness in the world. Be Bold. Be Fierce. Be
Grateful. Be Wild, Crazy and Gloriously Free. Be you.
Go now and live.
©jeanette leblanc 2008

Fand ich grad ganz passend

Liebe Gruesse,
Yvonne

Hi ihr,

dankeschön!

Der Container ist seit 2 Stunden auf der Reise (und kommt hoffentlich gut an, trotz mehrmaligen Nachfragens waren die Packer der Meinung, dass nix verzurrt werden müsse... hmmm... da bleibt nur noch Daumen drücken).
Ich bin dabei die Wohnung zu reinigen... so leer alles.
Heute Abend kommt Tochterherz... und bleibt bis Donnerstag.
Und dann geht's los. Nur noch 2 Tage und knapp 11 Stunden bis ich im Flieger sitze...
Das ist alles noch so unwirklich...

oooooooooooooooooooooooh wie aufregend

Ich fühl mich wie auf einer Achterbahn...

Zitat

Original von justme67
Ich fühl mich wie auf einer Achterbahn...

das kann ich dir gut nachfühlen

unser container hat gestern nach dem wochenendladen den hof verlassen - komisches gefühl deinen sachen nachzuschaun ... das haus ist fast leer - mit dem unterschied - wir müssen noch ca 4 wochen bleiben, ehe unsere flüge gen perth losgehen.

bin sehr gespannt auf deinen bericht dann - mit der ankunft in brisbane

wir sind vor 3 3/4 jahren nach sydney gezogen, mit fast 3jaehriger tochter, ohne job und ohne vorher jemals in australien gewesen zu sein.

wir hatten den umzug lange theoretisch geplant, das visum fuer mich und unsere tochter ging sehr schnell weil mein mann australischer abstammung ist. gebucht hatten wir die one way! fluege ca. 3 monate vorher, ab dann wurde es auch bei uns ernst mit abschiednehmen.
ABER wir hatten nicht vor, fuer immer auszuwandern, da haette ich die krise bekommen, war mein leben doch so schoen und unbeschwert in wien, mit all meinen freunden, meinen eltern, keine unsicherheiten.

wir packten nur 10 kisten, groesstenteils gewand und spielsachen fuer die tochter, alles andere schafften wir dann hier an.

aus geplanten 2 1/2 jahren werden's jetzt 4 1/2 jahre werden, naechstes jahr gehts dann endgueltig wieder zurueck. jaja, dann wirklich

fuer mich war das erste jahr furchtbar, das zweite wurde besser und ab dem dritten jahr konnte ich die zeit hier wirklich geniessen. wir haben mittlerweile 3 kinder und schaetzen das klima, alles was wir hier sehen und erleben, den lifstyle, die unabhaengigkeit und vieles mehr. wir leben gerade unser abenteuer, manchmal ist's wie langer urlaub. wir fuehlen uns frei!

dass die familie und freunde so weit weg sind, ist sicher besonders am anfang schwierig. nach den vielen jahren hab ich mich aber daran gewoehnt. gute freundinnen zu finden, war/ist schwierig, aber gut, hat auch seine vorteile bzw. lernt man daraus auch viel und es ergeben sich wieder andere perspektiven.

und nach der langen zeit hier, koennte ich auch nicht mehr sagen, dass wir dann FUER IMMER nach wien zurueck gehen. wer weiss, nix is fix
wer sagt denn, dass man nur an einem ort wohnen soll?

und wegen der kinder: da sehe ich an unserer aeltesten, dass sie mittlerweile schon zu gruebeln anfaengt. und zu begreifen, dass sie hier zwar ihre besten freundinnen in der schule hat, ihr aber doch oma und opa SEHR fehlen. 2 urlaube in wien hat sie unendlich genossen. wenns ums zurueckziehen geht, stimmt sie der gedanke traurig, dass sie dann ja zwar wieder oma und opa haben wird, dafuer aber ihre freundinnen von hier nicht mehr. zumindest nicht in reichweite zum spielen und toben. ob die kontakte dann weiterhin bestehen werden, werden wir sehen...

wir versuchen, das positiv zu sehen und gleucklich zu sein, beide laender zu kennen, in beiden laendern liebe menschen zu haben usw.

zur kinderbetreuungssituation kann ich sagen, dass sie besch... ist, zumindest in sydney. u.a. das und die mondpreise am haeusermarkt erinnern mich immer wieder daran, dass wir unbedingt zurueckkehren muessen! aber gut, nicht immer ist das was easy ist, auch das was man gerade tun sollte im leben.