Ja, bin ich denn wirklich schon angekommen…?

  • …eigentlich noch nicht! Dennoch finde ich, dass heute ein guter Tag ist, mal damit zu beginnen, meine Geschichte aufzuschreiben. Ich hatte nicht geplant, sie hier ins Forum zu schreiben. Fand ich anfangs zu sehr aufdringlich. Mittlerweile - auch weil mich ein paar von Euch darum gebeten haben, mal von meinen Erfahrungen zu berichten - find ich die Vorstellung ganz amüsant, dass ich meine ersten Schritte in DU irgendwann mal nachlesen kann und erkenne, wie unwissend ich doch mal war. Es gibt doch nichts besseres, als sich über sich selbst lustig zu machen. Da kann wenigstens niemand sauer sein. =) So… Nun aber genug der Schwafelei. Ich fang mal kurz und knapp an:

    Dezember 2010: Jobanfrage erhalten
    März 2011: nach Bewerbungsprozess Jobangebot bekommen
    April 2011: „Ja, wir machen es!“, Visa (457) beantragt, 1 Woche später bereits bewilligt
    Juli 2011: Good bye Germany! G´day Australia!!!
    September 2011: nach 2 Monaten in Melbourne gehts auch schon weiter nach Brisbane

    Und nun die ausführlichere Version:

    Eigentlich war das ja gar nicht unsere Idee
    Dezember 2011… Die Weihnachtsdeko ist platziert, der Adventskranz wurde wie jedes Jahr mit viel Liebe selbst gebastelt, die ersten Plätzchen wurden gebacken (und auch vernascht), der Familien-Weihnachtsbesuch ist terminiert. Möge der alljährliche Wahnsinn beginnen. Da kommt mein Freund (ja, der ist auch Teil der Geschichte, wenn nicht sogar der wichtigste :)) um die Ecke: „Stell Dir vor. Da hat mir so einer aus Melbourne geschrieben, ob ich mir nicht vorstellen könnte, in Australien zu arbeiten. Die suchen da händeringend so welche wie mich.“ Kurze Überlegung meinerseits, dann: „Na, warum denn eigentlich nicht?“

    Ehrlich gesagt, hatten wir vorher nie mit dem Gedanken gespielt, nach Australien zu gehen. Urlaub machen ja, aber dort leben…? Schlagartig fanden wir die Vorstellung aber extrem gut, mal für ein paar Jahre in Australien zu leben und zu arbeiten. Stichworte: Horizonterweiterung. Allerdings wussten wir praktisch nichts über das Land. Wie hieß noch gleich die Hauptstadt? Also Sydney ist es nicht...Hmmm... Da gibt es Koalas und Kängurus und diesen großen, roten Berg und Aborigines und warm ist es dort…und vor allem ist es scheiß weit weg. Wir sahen ein, dass das nicht reichen kann, um sich dafür zu entscheiden, nach Australien zu ziehen, auch wenn wir ja nicht gleich auswandern wollten. Also googleten wir das Internet durch und kamen schließlich zu dem Schluss: Wir wagen es!

    Okay…Zuvor musste mein Freund ja noch den Bewerbungsmarathon (insgesamt 4 Interviews per Telefon) erfolgreich bewältigen, was er tat. Ende März hatten wir das Angebot schwarz auf weiß und uns ging der Arsch auf Grundeis. Nun ist es definitiv. Wir können das jetzt wirklich machen. Dann machen wir das jetzt auch! Cooooool…

    Das Visaprozedere…
    ….war bei uns eigentlich völlig easy. Da mein Freund ja einen Arbeitgeber hatte, der ihn für das 457er sponsert, mussten wir nur nachweisen, weil wir nicht verheiratet sind, dass wir schon länger als ein Jahr zusammen sind. Da wir das ja ganz in Ehrlichkeit auch sind, war das keine große Nummer. Kopie vom Mietvertrag, der auf unser beider Namen läuft, Kopie einer Lebensversicherung, wo der jeweils anderer als Begünstigter dokumentiert ist und noch eine Kopie unserer Rechtsschutzversicherung, wo auch beide Namen drauf stehen. Das ganze musste dann nur noch übersetzt werden, wozu ich später noch kurz was schreibe. Der Part mit der Krankenversicherung war dann schon etwas umfangreicher, aber dazu auch gleich etwas ausführlicher.
    Mein Freund hat dann die ganzen persönlichen Informationen von uns online ausgefüllt, die Nachweise über unsere Partnerschaft hochgeladen und abgeschickt. Glaub es hatte nicht mal ne Woche gedauert, da hatten wir beide unser Visum bewilligt gehabt.

    Krankenversicherung
    Da ich aus der Branche komme, war das mein Part, hier ne Lösung für uns zu finden. Ich wollte gern bei ner deutschen Versicherung unter Vertrag kommen, damit ich auch das Kleingedruckte lesen und verstehen kann. So super ist mein Englisch dann doch noch nicht. Okay, die Erstattung kann dadurch vielleicht etwas länger dauern, aber wir haben ja eh nicht vor krank zu werden 8) Ich bin dann auch relativ schnell fündig geworden. Die DKV und die Hanse Merkur haben beide einen passenden Tarif. Nachdem ich beide ins Preis-Leistungs-Verhältnis gesetzt habe, war ganz klar, dass wir uns bei der DKV versichern. (Hier nochmal etwas ausführlicher zum nachlesen https://www.australien-forum.de/thread.php?threadid=27043)

    Antrag gestellt, der auch ohne Probleme angenommen wurde, weil wir keine Vorerkrankungen o. ä . haben. Es hat dann aber doch ca. 2 Wochen gedauert, bis wir den certification letter von der DKV für das Visum bekommen haben.
    Bisher mussten wir die Versicherung noch nicht in Anspruch nehmen, so dass ich über praktische Erfahrungen noch nichts berichten kann.

    Übersetzung unserer Dokumente
    Für das Visum mussten die Dokumente (Mietvertrag und Versicherungskopien) ja noch schnell übersetzt werden. Aber auch Unterlagen, die man vielleicht später in Australien benötigt, mussten übersetzt werden. Wir haben uns für den Australien-Translation-Service (http://www.austs.de) entschieden. Dort arbeiten NAATI Übersetzer, es ging alles recht fix (binnen einer Woche hatten wir unsere Übersetzungen bereits vorab per Mail erhalten) und der Preis ist okay.

    Puh… Glaube das reicht für den Anfang. Außerdem scheint draußen die Sonne und ich muss dringend an meinem Teint arbeiten. Also bis die Tage!

    :flag 2011 - 2013 :flag Wir wollen wieder zurück <3

  • Zitat

    Original von Mongobär
    Och Jessie, nicht alles verraten. Den Brissie-Teil kannte ich bis eben noch nicht. Malia, Danke für den Bericht und raus aus der Sonne. Hier gibt's genug zu tun.

    Ich doch auch nicht :D darum frag ich ja! Sie hat das ja selber kurz erwähnt:

    Zitat

    Original von Malia

    September 2011: nach 2 Monaten in Melbourne gehts auch schon weiter nach Brisbane

  • Es regnet!!!! Ich dachte ich bin jetzt im Sunshine State? Naja…guter Tag, um mal wieder in die Tasten zu hauen.

    @ Jessie & Mongobär… Der Brissie-Teil kommt zwar erst zum Schluss, aber so viel sei verraten. Wir sind nicht unglücklich darüber, jetzt hier zu sein.

    Der One-Way Flug muss gebucht werden
    War ja schon ein komisches Gefühl, nur One-Way zu buchen, aber irgendwie auch aufregend und cool. Puh… Aber wo buche ich nun? Mit welcher Airline fliegen wir?
    Da wir recht viel Gepäck haben werde, muss es ne Linie sein, die relativ viel Freigepäck hat. Bei meiner Recherche hier im Forum bin ich dann über die IOM (International Organization for Migration) gestolpert. Über die kann man vergünstigte Flüge mit 40kg Freigepäck buchen. Unser Problem war aber, dass wir ab Hamburg fliegen wollten und die Flüge der IOM alle ab Frankfurt gehen. Kam deshalb für uns nicht in Frage. Schließlich haben wir uns dann für Emirates entschieden. Die haben 30kg und frei Anzahl an Gepäckstücken erlaubt. Gebucht habe ich unseren Flug schließlich über STAtravel. 1.200 € pro Person. Es ging von Hamburg über Dubai und Kuala Lumpur nach Melbourne. Abflugdatum: 26.07.2011. Krass… Wir hatten ein „Date“. Der Countdown wurde gestartet, denn wir hatten nun noch knapp 3 Monate Zeit, alles zu organisieren…

    Abmelden-Ummelden-Kündigen-Papiere zusammenschaffen
    Das war der nervige Part von unserem Abenteuer Australien. Um überhaupt zu wissen, was man alles tun muss, habe ich mir (neben stundelanger Recherche hier im Forum) mein Nachschlagewerk „Alltag in Australien - Auswandern, Leben und Arbeiten“ hervorgeholt. Das Buch hatte ich bereits durchgelesen und da gibt es auch einen Abschnitt über die Dinge die man bereits oder noch in Deutschland machen sollte. Ich erspare mir und Euch das jetzt an dieser Stelle, alles aufzuzählen was wir gemacht haben. Wen es interessiert oder wer ne Frage hat, kann mir gern ne PN schreiben. Sonst kann ich Euch das Buch von Bianca de Loryn empfehlen.

    Emirates bringt uns nach DU
    Der Flug war schon recht anstrengend. Wir waren insgesamt rund 26 Stunden unterwegs. Da merkt man erst, wie weit weg Australien wirklich ist. Die beiden Zwischenstopps in Dubai (nach ca. 7 ½ Stunden inkl. Flugzeugwechsel) und Kuala Lumpur (nach weiteren 7 Stunden Flug – nur zum Auftanken) haben gut getan. Da konnte man sich mal die Beine vertreten. Die letzten 7 Stunden bis nach Melbourne vergingen dann einigermaßen schnell, weil ich dann auch endlich ein wenig schlafen konnte. Bequem ist aber anders. Wir hatten wohl echt Pech mit unseren Sitzplätzen im 2. Flieger. Die waren vorn, wo man seine Oberschenkel drauf hat, irgendwie so hoch. Meine Beine baumelten sogar in der Luft. Hab mir dann einfach noch ein Kissen und ne Decke geordert und darauf meine Beine drappiert. Das ging dann so einigermaßen.
    Insgesamt kann ich jetzt aber nicht schlecht über Emirates sprechen, kann aber nicht nachvollziehen, warum die oft so gelobt werden…
    Als wir in Melbourne gelandet sind, war es 1 Uhr nachts. Also erst mal in Hotel und schlafen…oder auch nicht. Aufgrund der Zeitverschiebung waren wir absolut nicht müde. In Deutschland war es ja gerade mal nachmittags. Also haben wir unsere Laptops ausgepackt und mit Familie und Freunde geskypt. Es war wohl so gegen 5 Uhr früh als wir dann endlich schlafen gegangen sind, mit dem Resultat, dass wir mal eben unseren ersten Tag in DU verschlafen haben. Aber egal… Wir haben ja Zeit, denn wir fliegen ja nicht in ein paar Wochen wieder zurück…

    :flag 2011 - 2013 :flag Wir wollen wieder zurück <3

  • Zitat

    Original von Malia
    ....… Der Brissie-Teil kommt zwar erst zum Schluss, aber so viel sei verraten. Wir sind nicht unglücklich darüber, jetzt hier zu sein.

    [Emirates bringt uns nach DU
    Der Flug war schon recht anstrengend. Wir waren insgesamt rund 26 Stunden unterwegs. Da merkt man erst, wie weit weg Australien wirklich ist. Die beiden Zwischenstopps in Dubai (nach ca. 7 ½ Stunden inkl. Flugzeugwechsel) und Kuala Lumpur (nach weiteren 7 Stunden Flug – nur zum Auftanken) haben gut getan. Da konnte man sich mal die Beine vertreten. Die letzten 7 Stunden bis nach Melbourne vergingen dann einigermaßen schnell, weil ich dann auch endlich ein wenig schlafen konnte. Bequem ist aber anders. Wir hatten wohl echt Pech mit unseren Sitzplätzen im 2. Flieger. Die waren vorn, wo man seine Oberschenkel drauf hat, irgendwie so hoch. Meine Beine baumelten sogar in der Luft. Hab mir dann einfach noch ein Kissen und ne Decke geordert und darauf meine Beine drappiert. Das ging dann so einigermaßen.

    zu Brissie: stimmt, kein Grund zum Ungluecklichsein! Einfach ein wunderbarer Ort!

    zum Sitz: so muss ich das praktisch bei jeder Airline machen .... immer die guten Kissen auf den Boden .... nur Malaysian Airlines hatte so Fussrasten aehnlich wie im Autobus, aber wegen der Hamburger Verbindung nehmen wir jetzt grundsaetzlich Emirates.

    Na, dann bin ich mal weiter gespannt .....

    viele Gruesse Susanne

    I am, you are , we are Australian !
    [COLOR=red]DANCE[/COLOR] as though no one is watching you,
    [COLOR=chocolate]SING[/COLOR] as though no one can hear you,
    [COLOR=darkred]LIVE[/COLOR] as though heaven is on earth

  • Nachdem wir ja den ersten Tag verschlafen haben und wenig von Melbourne gesehen haben, hatten wir aber die Kälte der Stadt spüren dürfen. BIBBER….
    Am Abend waren wir zum Essen bei nem (zukünftigen) Kollegen meines Freundes eingeladen. Die wohnen in einem Haus, was sehr nett anzusehen war. Ich nur in einem Blüschen gekleidet, zog dann auch ganz zuversichtlich meine Jacke aus und merkte dann erst, dass es A…kalt war in dem Haus. Die Klimaanlage (auf warm gestellt) lief zwar auf Hochtouren, aber davon hat man nur etwas mitbekommen, wenn man direkt davor stand. Drumherum war es winterlich. Okay… Es war ja auch Winter in Australien. Wir hatten Ende Juli und befanden uns in einem Haus ohne jegliche Form von Isolierung, Fenstern mit Einfachverglasung und einem Holfußboden, durch den man teilweise den Garten unterhalb des Hauses sehen konnte. Derartige Häuser sind hier normal. Nach 2 Stunden war ich ein Eiszapfen – hatte zu allem Übel auch noch Ballerinas ohne Socken an (ey….tagsüber waren es fast 20 Grad) – und ich wollte nur noch in mein warmes Hotelzimmer. Also Leute seid vorgewarnt! Es ist nicht immer warm in Australien :D

    Die Kontoeröffnung
    Am 2. Tag haben wir uns dann einen Wecker gestellt und dem Jetlag den Kampf angesagt (den wir leider erst nach 4 Tagen gewonnen hatten). Wir wollten uns heute zum Thema Kontoeröffnung beraten lassen. Laut meiner Recherche brauchten wir dafür folgende Unterlagen: Pässe, Visa(kopie), Kopie vom Arbeitsvertrag, Bankstatement unserer deutschen Bank über unsere Ersparnisse.
    Wir hatten den Tipp bekommen, dass die HSBC ganz gut sein soll, also war das unser erstes Ziel. 30 Minuten später sind wir mit einem Konto in der Tasche wieder aus der Bank raus spaziert. :] Von unseren ganzen Unterlagen haben wir nur unseren Pass gebraucht; mehr nicht! EASY…
    Wir haben es uns gespart, noch bei anderen Banken vorbeizuschauen, weil das Angebot der HSBC einfach überzeugt hat. Konto kostet nix, Online-Banking inklusive, man kann bei verschiedenen Banken umsonst am Geldautomaten Geld abheben (z. B. bei der Westpac, die ja hier auch sehr verbreitet ist) und ein Sparkonto auf dem man fast 6% (glaube es sind 5,8%) Zinsen bekommt (muss man aber glaube ich versteuern) war auch noch dabei. Zusätzlich gibt es gerade die Aktion, dass man jeden Monat $10 (max. für 10 Monate) von denen aufs Konto bekommt, wenn mind. $2.000 jeden Monat eingehen.
    Der auf unserer To-Do-Liste ganz oben stehende Punkt war damit abgehakt und wir konnten uns den CBD von Melbourne mal etwas genauer ansehen…

    Unser erster Eindruck von Melbourne
    Insgesamt ist Melbourne wirklich so wie man sich erzählt…Multi-Kulti. Man sieht wirklich alle Nationalitäten, vor allem viele Asiaten und Inder. Wirklich sehr interessant.
    Das CBD von Melbourne ist New York in klein und nicht so laut und so hektisch. Aber man merkt eben schon, dass man in einer Millionenstadt ist. Gerade zur Feierabendzeit (ab 17:00Uhr) herrscht Rushhour und das nicht nur auf den Straßen, sondern auch auf den Bürgersteigen. Dann ziehen sich die Businesspeople zu ihren schönen Kostümen und Anzügen Turnschuhe an und machen sich so auf den Heimweg. Sieht schon manchmal ziemlich schräg aus. Man sieht auch viele Fahrradfahrer, alle mit Helm, denn „That`s the law!“.
    Die Wolkenkratzer sind natürlich schon beeindruckend. Was wir aber auch echt schön finden, sind die alten Gebäude, die manchmal von 2 Wolkenkratzern umrandet sind und aussehen, als ob sie da gar nicht hingehören.
    In den Parks, aber auch gerne mal mitten im CBD, sieht man hunderte Menschen Joggen und Walken. Mein Gott sind die alle sportlich. Da bekommt man echt ein schlechtes Gewissen. Es ist egal zu welcher Tageszeit man an einem Park vorbeikommt, man sieht immer viele Menschen, die sich sportlich betätigen. Naja…Bis jetzt hat mich der Virus noch nicht infiziert :O
    Alles ist teuer! Dieses Gefühl lässt uns auch jetzt noch nicht los und das liegt nicht daran, dass man, wenn man den Euro 1:1 in Dollar umrechnet, die Zahl des Dollars aufgrund des Kurses höher ist (hab ich das verständlich ausgedrückt?). Nein! Es ist auch tatsächlich vieles teurer als in Deutschland. Vor allem Alkohol (6er Pack Bier $15, günstige Flasche Wein $10) und Obst und Gemüse (1kg Bananen $10, 1kg Weintrauben $12), überhaupt die ganzen Lebensmittel, sind hier sehr teuer. Da lohnt sich der Einkauf bei Aldi gleich doppelt und dreifach. Abends Essen gehen = $50, für 2 Hauptgerichte und 2 (alkoholische) Getränke, wenn es in einem günstigen Lokal ist, sonst kann man gut das doppelte rechnen.

    Unsere 1. Unterkunft
    Eigentlich hatten wir ein Serviced Apartment für die ersten 4 Wochen gemietet. Da das aber erst 2 Tage nach unserer Ankunft frei war, mussten wir die ersten beiden Nächte im Hotel verbringen.
    Wir sind dann also am 2. Tag bereits das erste Mal umgezogen. Das Appartement befand sich direkt am Rand des CBD in Southbank. Ich kann das auch nur jedem empfehlen, sich für den Anfang eine Unterkunft in der Nähe des CBD zu suchen, weil man im CBD einfach fast alles bekommt und erledigen kann. Wenn man neu ist, sind das ja ein paar Punkte. :rolleyes:
    Wir haben unser Appartement über Corporate Keys gebucht. Eigentlich hatte ich Bauchschmerzen, weil man mind. 28 Nächte buchen muss. Im Nachhinein bin ich ganz froh, denn die Zeit braucht man, um sich orientieren zu können und um erst mal anzukommen.
    Die Wohnung war zwar schweine-teuer aber der Hammer. In der 16. Etage mit Blick auf die Hochäuser. Das war schon sehr beeindruckend.

    Autokauf, Autoversicherung, Steuern und ADAC
    Ein weitere Punkt, ganz oben auf unserer To-Do-Liste, war der Kauf eines adäquaten Vehicles. Wir haben uns dann im Netz erkundigt und einen Cardealer etwas außerhalb von Melbourne gefunden. Carcity ist eigentlich nicht nur ein Dealer, sondern auf dem Areal verkaufen mehrere Dealer ihre Autos. Wir sind dort also hin und haben uns einen Überblick verschafft. Wir wussten zwar, was wir max. ausgeben wollten und auch, dass wir einen 4-Wheel-Drive haben wollten, aber das war es auch. Nachdem wir mehrere Stunden Autos angesehen und verglichen haben, fielen 3 Autos in die engere Wahl. Da es aber an dem Tag dann schon zu spät war, mussten wir nochmal hin, um die 3 Autos Probe zu fahren.
    Als wir uns schließlich ein paar tage später für einen Wagen entschieden haben, wurde der Vertrag aufgesetzt und wir haben eine Anzahlung von $300 geleistet. Wir mussten nämlich erst noch unser Geld aus Deutschland auf unser Konto hier bei der HSBC überweisen. Das ging zum Glück recht schnell und hat nur 3 oder 4 Tage gedauert.

    Die Zulassung des Autos (Registration oder kurz Rego) muss einmal im Jahr bezahlt werden. Man bekommt dann eine Plakette, die man von innen gegen die Scheibe klebt, damit man von außen erkennen kann, bis zu welchem Monat und Jahr die Rego bezahlt ist. Die Rego enthält die Personenhaftpflichtversicherung und kostet in Victoria (hoffe ich habe das richtig behalten) um die $600. Steuern, wie wir es aus Deutschland kennen, sind nicht fällig bzw. ebenfalls mit der Rego abgedeckt. Die Rego muss man übrigens selbstständig verlängern!
    Wenn man also will, kann man nur mit der Rego durch die Gegend fahren. Wenn man dann aber einen Sachschaden verursacht (Sachhaftpflichtversicherung) oder das eigene Auto beschädigt wird (Voll- und Teilkaskoversicherung), hat man eben keinen Versicherungsschutz. Das wollten wir nicht und haben direkt bei unserer Bank das komplette Paket für $760 pro Jahr gekauft. Die HSBC arbeitet mit der Allianz zusammen. Wir haben den Preis natürlich online gecheckt und der war okay. Klar kann man sich auch hier über eine Direktversicherung günstiger absichern, aber da war ich in Deutschland schon kein Fan von und werde das hier sicher nicht werden. Und so groß war der Unterschied nicht. Zudem haben wir über die Allianz 1 Jahr kostenfrei den Road Side Assistance dabei, was dem ADAC entspricht. Übrigens brauchten wir für die Versicherung keine Bestätigung über unsere Prozente aus Deutschland, wie ich das bei meiner Recherche immer gelesen habe. Wir wurden nur gefragt, ob wir in den letzten Jahren einen Unfall hatten und wurden dann automatisch eingestuft.

    Um einen Wagen an- oder auf den neuen Besitzer umzumelden, muss man bei der entsprechenden Behörde ein road worthy oder safety certificate (bedeutet, dass das Auto Straßensicher ist) vorlegen. Gecheckt werden Reifen, Gurte, Licht, Stoßdämpfer, Scheiben, Bremsen etc. Eben alles was wichtig ist! Kann man vielleicht entfernt mit dem TÜV vergleichen. Für den Käufer ja ganz gut, weil der Wagen gecheckt wird. Keine Ahnung was so ein Zertifikat kostet, denn wir mussten das nicht bezahlen. War bei uns im Kaufpreis inklusive. Ein weiterer Vorteil, dass wir beim Händler gekauft haben war, dass der für uns die ganze Ummeldung auf unseren Namen gemacht hat. Mussten wir uns mit dem Papierkram und Behördengang also nicht rumschlagen. Die Rego ist bei unserem Auto auch erst Anfang nächsten Jahres wieder fällig. Auch ein Unterschied zu Deutschland. Man bekommt von der Rego (die immer gleich für ein ganzes Jahr bezahlt werden muss) nichts anteilig wieder. Das sollte man beachten, wenn man seinen Wagen mal verkaufen möchte und das in den Verkaufspreis von Anfang an mit einkalkulieren!

    Handy – Welcher Anbieter? Welcher Tarif?
    Ich denke, hier kann man nicht wirklich ne Empfehlung abgeben, weil jeder andere Anforderungen hat. Somit haben wir auch angefangen, mehrere Anbieter zu vergleichen (online oder durch direkte Beratung im Shop) und haben uns letztendlich für Vodafone entschieden. Erst mal nur Pre-Paid, da bleibt man flexibel.
    Wer aber nach Deutschland sau-günstig telefonieren möchte, sollte sich auf jeden Fall den Prepaid-Tarif „Vodafone International Recharge“ holen. Mit dem bezahlt man 7ct die Minute ins deutsche Festnetz und 20ct aufs Handy. Ist echt schön, wenn man mit Freunden und Familie telefonieren kann, ohne auf die Uhr schauen zu müssen :]

    :flag 2011 - 2013 :flag Wir wollen wieder zurück <3

  • Hi Malia,

    liest sich echt klasse, dein Bericht!! Weiter so!

    Sag mal... das Konto kostet nix? Ist das nur, wenn monatlich ein bestimmter Eingang zu verzeichnen ist oder ist das auch ohne Einkünfte kostenlos?

    Beste Grüße, justme
    ----------------------------
    309 granted - 30th May 2011 :) - 100 granted - 6th September 2013 :)
    :flag

  • Zitat

    Original von justme67
    Sag mal... das Konto kostet nix? Ist das nur, wenn monatlich ein bestimmter Eingang zu verzeichnen ist oder ist das auch ohne Einkünfte kostenlos?

    Das ist (bin mir zu 99% sicher) auch so kostenlos. Das mit den $2.000 ist ne Aktion und nur die Voraussetzung dafür, dass man die $10 bekommt.

    :flag 2011 - 2013 :flag Wir wollen wieder zurück <3

  • Zitat

    Original von Malia
    Autokauf, Autoversicherung, Steuern und ADAC
    Um einen Wagen an- oder auf den neuen Besitzer umzumelden, muss man bei der entsprechenden Behörde ein road worthy oder safety certificate (bedeutet, dass das Auto Straßensicher ist) vorlegen. Gecheckt werden Reifen, Gurte, Licht, Stoßdämpfer, Scheiben, Bremsen etc. Eben alles was wichtig ist! Kann man vielleicht entfernt mit dem TÜV vergleichen. Für den Käufer ja ganz gut, weil der Wagen gecheckt wird. Keine Ahnung was so ein Zertifikat kostet, denn wir mussten das nicht bezahlen. War bei uns im Kaufpreis inklusive.

    Das muss der Verkäufer machen lassen, ein Fahrzeug muss mit dem Roadworthy verkauft werden, ansonsten ist der Verkauf nicht legal.


    Zitat


    Man bekommt von der Rego (die immer gleich für ein ganzes Jahr bezahlt werden muss) nichts anteilig wieder. Das sollte man beachten, wenn man seinen Wagen mal verkaufen möchte und das in den Verkaufspreis von Anfang an mit einkalkulieren!

    Das ist nur so wenn du wieder an einen Dealer verkaufst. Der spart ja mit einer vorhandenen Rego bei einem Weiterverkauf Geld.
    Verkaufst du dein Auto privat, bekommst du selbstverständlich die Differenz wieder.

  • Hallo matzi,
    Danke für Deine Verbesserungen! Will hier ja keinen Käse erzählen :rolleyes:

    Zitat

    Original von matzi

    Das ist nur so wenn du wieder an einen Dealer verkaufst. Der spart ja mit einer vorhandenen Rego bei einem Weiterverkauf Geld.
    Verkaufst du dein Auto privat, bekommst du selbstverständlich die Differenz wieder.


    Aber doch nicht automatisch, oder? Das ist dann ne Sache zwischen Käufer und Verkäufer ?(

    :flag 2011 - 2013 :flag Wir wollen wieder zurück <3

  • Toller Bericht und ich bin sehr gespannt, wie es weiter geht.
    So wie wir selbst auch, wollen ja viele diese Richtung einschlagen und gerade Erfahrungsberichte wie dieser sind mehr als nur interessant. Gerade in der Anfangszeit, wo alles irgendwie fremd ist, so vieles anders läuft, als bisher gewöhnt, das ganze Drumherum "wo finde ich was", stelle ich mir schon sehr aufregend vor.


    LG
    Annette

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