Hallo allerseits!
Mein Name ist Adrian, ich bin 34 Jahre alt und habe vor, nach Australien auszuwandern.
Wenn doch bloß alles nicht so kompliziert wäre..!
Angefangen hat alles im Sommer 2010. Wir bekamen Besuch von Australiern, Freunde meiner Eltern, die seit nunmehr 30 Jahren glücklich und zufrieden in Australien leben. Genauer gesagt in Queensland, in der Nähe von Warwick.
Ich interessierte mich schon länger für den Kontinent, da meine Mutter im Jahre 1985 bereits einen Urlaub dort verbracht hatte, jedoch nicht intensiver im Zusammenhang mit einer eventuellen Auswanderung, sondern eher als Urlaubsziel.
Daher überschüttete ich unsere Besucher förmlich mit Fragen über Fragen und es hörte sich alles sehr exotisch und interessant an, was von DU berichtet wurde.
Als ich im Gespräch erwähnte, dass ich eine Ausbildung als Gas- und Wasserinstallateur absolviert hatte, bekam ich den Hinweis, dass dieser Beruf in Australien gesucht und im Vergleich zu Deutschland besser bezahlt würde. Mein Interesse wuchs.
Vor dem Rückflug unserer Freunde vereinbarten wir, dass ich in absehbarer Zeit einmal zum Urlaub nach Australien kommen könnte, wenn auch noch kein genauer Termin in Aussicht war.
Anfang 2011 buchte ich dann meinen Flug nach Brisbane, im Oktober 2011 sollte dann der Flieger starten.
Durch meine Arbeitsstelle als Projektleiter in der medizintechnischen Branche sehr eingespannt, erkrankte ich am Burnout- Syndrom und musste im September 2011, nach 13 Jahren Betriebszugehörigkeit, meine Arbeit auf ärztlichen Rat aufgeben.
Die bereits gebuchte Reise stand auf der Kippe, jedoch in Anbetracht der Erholung konnte ich in Absprache mit dem Arzt und der Krankenkasse - unter dem Vorbehalt keinerlei Leistungen zu beziehen - die Reise dann doch noch antreten.
Endlich in Australien - nach einer Woche Aufenthalt hatte ich so gut wie keine Krankheitssymptome mehr. Das Klima, die Leute, die Natur - einfach einzigartig! Ich kaufte mir einen 4WD und reiste 4 Wochen von Surfers Paradise bis Cape Tribulation und wieder zurück. Neben einem längeren Aufenthalt in Cairns (Kuranda, Barrier Reef - Snorkel Tour) inbegriffen, bestaunte ich einen Großteil der Nationalparks, die mehr oder weniger an der Strecke lagen und verbrachte dann noch ca. eine Woche in Noosa Heads, einem ausgezeichneten Badeurlaubs- Ort.
Während meines Urlaubes spielte ich immer mehr mit dem Gedanken, ob Australien nicht vielleicht eine Alternative zu Deutschland für mich darstellen könnte. In Anbetracht der Umstände, dass ich mich nun beruflich frei bewegen kann und mich auch privat keinerlei Verpflichtungen in Deutschland daran hindern, festigte sich der Gedanke dann doch ziemlich stark.
Anfang Dezember 2011, gesund und munter zurück in Deutschland, war dann mein erster Weg zur Agentur für Arbeit. Ich äußerte dort, dass ich beabsichtige, nach Australien auszuwandern und bekam die Info, dass ich mich bei der zentralen Auslandsvermittlung melden könne, um an Stellenangebote in Australien zu gelangen. Sehr nett, aber man sollte doch den ersten Schritt vor dem zweiten machen und so studierte ich ab Anfang Januar 2012 die allseits bekannte Homepage des Government / Dept. of Immigration, um die Visumkriterien zu erfahren. Arbeitsstellen als Gas- und Wasserinstallateur sind ja definitiv (Zeitungen / Internet) vorhanden, wie ich selbst gesehen habe.
Nun stieß ich vor einigen Tagen auf das Visum 175 (General Skilled Migration), wobei ich alle Voraussetzungen erfüllen kann, bis auf den Umstand, dass ich leider in den letzten 24 Monaten nicht für mindestens 12 Monate aktiv als Gas- und Wasserinstallateur gearbeitet habe.
Alternativ käme noch das Employer Sponsored Migration Visum in Frage, jedoch habe ich mit einem Holiday- Visum nicht die Möglichkeit, dort persönlich nach Arbeitgebern zu suchen und ohne vor Ort zu sein, sind die Chancen eher unrealistisch.
Jetzt läuft mir obendrein die Zeit ein wenig weg, denn parallel habe ich mich hier in Deutschland wieder als Projektleiter beworben und schon bald findet das erste Vorstellungsgespräch statt. (Urlaub unmöglich).
Liegt die Frage nah, warum ich jetzt nicht in meinem Lehrberuf arbeiten gehe, um die 12 Monate zu erfüllen?!? Ich möchte es Euch erläutern: Durch meine 13- jährige Berufserfahrung habe ich mir innerbetrieblich die Qualifikation als Projektleiter erarbeitet. Dieser Berufsweg kann mir weitere Türen öffnen und ist für deutsche Verhältnisse mit meinem handwerklichen Lehrberuf mehr als akzeptabel. Einen beruflichen Rückschritt würde ich wagen, wenn sich nicht die Kriterien zur Visumerteilung Mitte 2012 ändern würden. Ohne aber zu wissen, welche Anforderungen später gestellt werden, kann ich für mich heute nicht anders entscheiden.
So kommt es nun, dass ich mich hier im Forum angemeldet habe. Vielleicht hat der ein oder andere weitere Ideen oder Tips, die ich durch eigene Recherche bisher noch nicht in Betracht ziehe, bzw. gezogen habe.
Vielen Dank für´s lesen! (Ich weiß, verdammt viel Text. Aber Leute - es musste mal raus... )
Viele Grüße,
Adrian