Reisebericht- NT/SimpsonDesert/BirdsvilleTr

Mi, 02.11. Teil 1

- Auch im Morgenlicht sind der Chambers Pillar und die umliegenden Rocks ein traumhafter Anblick
- weiter geht’s Richtung Simpson Desert
- Tankstopp nochmal in Maryvale und dann ab auf den Finke Track
- meist schnurgerade durch tiefroten Sand mit Buschwerk rechts und links, tolles Ambiente
- schnurgerade weil es ja die ehemalige Bahntrasse des OldGhan ist
- daher findet man auch hunderte alter Schrauben und Nägel überall
- aber no worries ...... die Nägel sind stumpf und so dick wie Müsli-Riegel, (keine erhöhte Gefahr für die Reifen, meiner Einschätzung nach)
- weit vor uns erblicken wir gelegentlich einen auffälligen Bushcamper
- kurz vor der Community Finke verfranzen wir uns irgendwie bei der Durchfahrt durch ein trockenes Flussbett und nehmen wohl die falsche Ausfahrt.
- plötzlich müssen wir merkwürdig aufgehäufte Sandhügel überqueren
- Bandmarkierungen begrenzen die Piste, am Rand stehen immer wieder Reifenstapel und schließlich fahren wir auf dem Zieleinlauf eines Rallye-Courses in den Ort Finke ein
- aber wo sind die Fans?
- überhaupt ist keine Menschenseele auf der Straße, Finke wirkt wie eine Geister-Community
- egal, hier wollten wir eh nicht bleiben, wir nehmen den Track weiter nach Mount Dare
- ab ca 40km vor Mt.Dare hat der Regen der vergangenen Tage größere Überschwemmungen angerichtet
- nach ein paar harmloseren Wasserdurchfahrten bedeckt ein etwa 50m breiter „See“ plötzlich den Track
- wir halten an um die Lage zu checken
- der Bushcamper den wir immer vor uns sahen kommt uns durch’s Wasser entgegen
- es sind 2 Schweizer und sagen sie kehren lieber um, weiter vorne wird’s noch schlimmer
- das passt und gar nicht in den Kram – unser Abenteuer Simpson schon aufgeben bevor es begonnen hat ?

Bild 1) Geschlechtertrennung a la Maryvale Station
2+3 ) Alteisen-Relikte auf dem Finke Track
4 ) am Finke Track, Bundooma - alter Wassertank für die Eisenbahn
5 ) der Kriegsrat tagt vor der Wasserschlacht

Mi, 02.11. Teil 2

- von hinten gesellt sich noch Rentner Don from South of Sydney mit Hund und Trailer dazu
- wir beratschlagen kurz. Die Schweizer kehren um, Don und wir wollen es wagen
- schließlich sind wir jetzt 3 Fahrzeuge und können uns gegenseitig helfen
- etwas Luftdruck ablassen und durch !
- die ersten Wasserdurchquerungen gelingen
- bei der vierten komme ich zu weit links am Rand in weichen Schlamm und wir versinken bis zum Unterboden
- Harald wählt eine günstigere Fahrspur und sie kommen durch
- Don wartet noch hinten
- Der Britz muss rausgeschleppt werden. Schaufeln sinnlos, der Matsch fließt sofort wieder nach
- Ich wate bis zu den Waden durch den Modder und tüddel unsere beiden an einander geknüpften Abschleppseile unten ran
- mit vereinten Kräften … „8WD+Untersetzung“, … der Wagen bewegt sich, der KEA schafft es uns raus zu ziehen. Danke !
- Don, dem alten Hasen ist das alles zu doof, er sucht sich einen ganz anderen Weg irgendwo 200m außen rum durch die Pampas
- anschließend verrät er, er hätte auch noch Maxxtrax dabei gehabt ( diese sauteueren Unterlegbleche aus Kunststoff ) wollte sie aber nicht unnötig einsauen
- schließlich erreichen wir Mt.Dare / Roadhouse, Tankstelle, kleine Werkstatt, ein paar Cabins, Campground, sonst nichts
- wir campieren für 17$ unpowered
- schon die Reinigung des Klappspatens vom festgekrusteten Schlamm verursacht enorme Mühe
- bin froh dass ich nicht auch noch Don’s Maxxtrax wieder in sauberen Neuzustand versetzen muss
- über uns kreist idyllisch ein Schwarm mit Dutzenden von Habichten, oder so. Wovon die wohl hier draußen leben? - naja kleine und auch größere Echsen wuseln hier schon so einige rum, Mäuse bestimmt auch…

- wir beschließen den anstrengenden Tag beim Abendessen mit Don im Roadhouse / Steaks und Fish und Chips... not so bad…

Bild 1) eines der Hindernisse
2 ) rien ne va plus
3 ) dem Roadhouse steht nichts mehr im Wege
4 ) Stellplatz in Mt.Dare
5 ) über uns kreisen schon die "Geier"

Do, 03.11. Teil 1

- Es war eine schöne laue Nacht
- Die Mädels sind früh wach und bewundern einen herrlichen Sonnenaufgang
- Frühstück feine Toasts mit Egg & Bacon im Mt.Dare Roadhouse
- wir kaufen uns am Tresen die obligatorischen DesertParksPässe für 125$ (nicht nur ein „Pickerl“- sondern beinhaltet eine 67-seitige Infomappe und 2 Landkarten von zweifelhafter Qualität wie sich herausstellen sollte)
- letzte Tipps von den Mt.Dare-Betreibern Jeff und Dave
Which cars do you have?.... Land Cruiser V8 – oh no worries, you will make it….der hat genug Kraft… auf den Dünen nicht schalten, im 2.Gang lange Übersetzung hoch, die flacheren Dünen gehen auch im 3.Gang… wenn ihr ins stocken kommt einfach gleich rückwärts wieder runter rollen lassen und neu Anlauf nehmen bevor sich die Karre eingräbt…
- na gut dann kann ja nix mehr schief gehen…
- nochmal Tanks voll machen und ab in die Simpson Desert….
- zuerst überwiegend steinige Strecke
- allmählich immer mehr sandige Abschnitte
- die Dünen sind bisher noch keine nennenswerten Hindernisse
- Geschwindigkeiten von 25-60km/h sind bis dato möglich
- wir erreichen Dalhousie Springs
- mitten in der Einsamkeit ein großer angelegter Parkplatz mit modernem Sanitärhäuschen – ja für wen eigentlich
- weit und breit kein Mensch
- die wahren Springs liegen einige km entfernt, speisen aber über einen Bach hier unterhalb des Parkplatzes einen zum Baden geeigneten See.
- das müssen wir natürlich gleich ausprobieren…. Jump in die Badehose und ab in die halbwegs klare Brühe
- wir schwimmen hin, wir schwimmen her, erfrischen unsere aufgehitzten Körper und spätestens seit wir alle reingepinkelt haben hat das Wasser nun brodelnde Badewannentemperatur…. We’re so sorry ….

- ok genug jetzt
- in der Nähe gäbe es noch die Dalhousie Ruins zu sehen, die Überreste der ehemaligen Polizeistation
- wir verzichten auf den Anblick und die 24 km Umweg und schauen dass wir tiefer in die Wüste kommen, schließlich liegen noch unzählige Dünen vor uns ....

[SIZE=10]1) Sonnenaufgang in Mt.Dare
2) erst steiniger Track
3) langsam wirds sandig
4+5) warmes Bad in den Dalhousie Springs[/SIZE]

Zitat

Original von Schlumpf88
Wow, dieses Sonnenaufgangsfoto ist ja der Hammer. Hat das Karin fotografiert?

ja und ein Dutzend andere, Sabine hat die gleichen tollen Bilder gemacht.

und ich ................. ich hab's verpennt

..........[SIZE=10]aber ein gesegneter Schlaf ist auch was wert[/SIZE]

Do 03.11. Teil 2

- Die Dünen werden kontinuierlich höher
- ab ca 20 km vor Purni Bore verdienen sie nun wirklich den Namen Sanddüne
- die Fahrtipps von Mt.Dare bewahrheiten sich –> mit schön Schwung kommen wir meist im 3.Gang problemlos drüber
- Wir mit dem BRITZ und der Fahne voraus, Harald und Sabine im KEA mit Sicherheitsabstand hinterher
- vor der Dämmerung erreichen wir Purni Bore, dort gibt’s eine größere Fläche aus festem Sand mit überdachtem Picknick-Tisch
- dahinter ein lang gezogener Tümpel, Nebenprodukt von Ölbohrungen in den 70ern (genaue Erklärung s.Bild)
- massenweise Kakadus und andere Vögel bevölkern dieses Wasserloch
- wir finden auch Skelette von Kamelen (denk ich mal waren das…)
- zum Baden nicht geeignet dieses Biotop
- es gibt auch ein gemauertes Plumpsklo und eine Dusche mit ungewöhnlicher Gebrauchsanleitung
- unten in der Grube des Plumpsklos hausen perverse Ratten, die sich sogleich fiepsend über deine dampfenden Exkremente hermachen
- wir richten uns zum Übernachten ein und kochen was Feines
- in einem orange/lilanen Schauspiel geht die Sonne unter, irre
- nachts brüllt in nächster Nähe ein Esel, wir können ihn im Dunkeln mit der Taschenfunzel aber nicht finden .... auch ein rausgeworfener Apfel lockt ihn nicht in unser Sichtfeld

[SIZE=10]Bild 1) noch sind die Dünen unproblematisch
2) Entstehungsgeschichte von Purni Bore
3) ohne Worte
4) so muss ein weißes Auto aussehen
5)... oder so[/SIZE]

und gleich noch ein paar Fotos ...

1) Stellplatz Purni Bore
2) Pfütze in der Wüste
3) weitere Infotafel
4) Sanitärhäuschen mit Regenbogen
5) Denkaufgabe - zur Handhabung der Dusche