Western Australia 2012

25. September
Marvel Loch - Hopetoun

Unser erster Stop ist in Lake King. Mit Schrecken stellen wir fest, dass die Kreditkarte nicht funktioniert.
Wir haben noch genug in Bargeld, um das Tanken zu bezahlen.

Wir fahren weiter nach Ravensthorpe und gehen zu einer Bank, die uns leider nicht helfen kann. Alos versuchen wir es noch einmal bei einem Geldautomaten. Nix, wir bekommen kein Geld mehr.
Wir rufen bei der Kreditkarten - Hotline an. Um 8.00h sollen wir wieder anrufen, für uns bedeutet das um 15.00h.
Mit einem schlechten Gefühl in der Magengrube fahren wir nach Hopetoun. Dort schauen wir uns den Southern Ocean an und fahren danach zum Campingplatz, wo wir mit unserem letzten Geld einchecken.
Der Himmel zieht sich immer mehr mit Wolken zu und es regnet mehr, als dass es trocken ist, wie passend.

Endlich ist es 15.00h und wir können bei der Hotline anrufen, das Gespräch ergibt, dass wir noch genau 2,47 Euro Guthaben auf der Karte ist und wir mit der Hausbank telefonieren müssen.
Bei Hannes fällt der Groschen, er hat vergessen den Kreditrahmen zu erhöhen.
Unsere Hausbank verspricht uns, den Kreditrahmen zu erhöhen. Die Karte müsste nun wieder funktionieren, sagt die nette Dame am Telefon.
Leider sagt der Bankautomat etwas anderes.
Also nochmal telefonieren, es ist ein Fehler aufgetreten, nun sollte es aber klappen und beim Versuch am Geldautomaten, spukt dieser auch endlich Geld aus. Puh, endlich hat der Schreck ein Ende.

Es regnet noch immer heftig und wir verbringen die Nacht im Auto.

26. September
Hopetoun

Da wir einige Tracks auf der Karte gesehen haben, haben wir gleich für zwei Nächte eingecheckt.
Nach dem Frühstück fahren wir in den Fitzgerald NP. Wir sind überwältigt von der Schönheit des Southern Ocean. Leider können wir keine Tracks fahren, wegen des Wetters sind diese alle geschlossen. Also schauen wir uns die vielen Lookpoints an.
Da es sehr windig ist, schlagen die Wellen sehr hoch. Wir geniessen dan Anblick und lassen uns von dem schlechtem Wetter nicht ärgern.
Allerdings ärgern wir uns ein bissel gleich für zwei Nächte eingecheckt zu haben. Gegen Mittag haben wir alle Lookpoints gesehen und Hopetoun gefällt uns irgendwie nicht wirklich.
Wir gehen ins Beach Cafe und geniessen leckere Scones und Schokokuchen.
Danach schauen wir uns im Giftshop um und unterhalten uns eine ganze Zeit mit der netten Besitzerin.
Sie erzählt uns von einem deutschen Pärchen, dass vor Kurzem hier war.Mit einem Grinsen im Gesicht erzählt sie uns, dass der Mann von einer Schlange gebissen wurde, weil er wegen eines "guten Fotos" immer näher heran gegangen ist.
Sie sagt, "Gut, dass das Foto so gut war, so konnte schnell erkannt werden, dass es keine Giftschlange war"
Sie gibt uns den Tipp zur Quaalup Homestead zu fahren. Ein deutsches Pärchen hat vor einigen Jahren die Homestead übernommen, diese liegt mitten im Herzen vom Fitzgerald NP und sei ein wunderschöner Platz.
Das klingt gut.

Zurück an unserem Platz stellen fest, dass unsere Campingstühle, Tisch und Plane fort sind. Diese Stadt bringt uns einfach kein Glück!
Wir fragen im Office nach und der Herr erzählt uns, er habe gedacht, wir seien weitergefahren und hätten die Sachen vergessen. Dabei hatten wir doch für zwei Nächte eingecheckt und die Sachen ziemlich offensichtlich mit der Plane vor dem Regen geschützt. "No worries, no worries" sagt er, die Sachen liegen auf seiner Ladefläche. Er macht keinerlei Anstalten aufzustehen, also holen wir genervt unsere Sachen und fahren zurück zu unserem Platz.
Erwähnte ich, dass es immer wieder heftig regnet? Hopetoun ist nicht unsere Stadt. Die Nacht ist sehr windig, kalt und nass, es fallen sogar Bäume, glücklicherweise nur neben uns.

27. September
Hopetoun - Quaalup Homestead

Wir stehen früh auf und sind froh, Hopetoun zu verlassen.
Auf dem Weg zur Quaalup Homestead fahren wir nach Point Ann, ein Lookpoint, wo die Chance gross ist, Wale zu sehen.

Wir glauben aus der Ferne schon einen zu sehen, es könnte aber auch nur ein Felsen sein. Am Lookpoint angekommen, sehen wir nach kurzer Zeit den ersten Wal, einen Southern Ride Whale. Dann noch einen mit Kalb. Wir sehen wirklich einen nach dem anderen, ganz nah und sind einfach nur überwältigt und sprachlos.
Wir können unser Glück garnicht fassen, ein unbeschreibliches Gefühl, diese Tiere freier Natur zu sehen.

Andere Touristen, die nach uns zum Lookpoint kommen, erzählen uns, dass unten am Beach eine Gruppe grosser Tümmler schwimmen.

Wir fahren hin und können unser Glück nicht fassen. Um einen Wal schwimmt tatsächlich eine grosse Gruppe Delfine, ca 20 - 30m vom Strand entfernt.
Im Hintergrund sehen wir noch mehr Wale.
Wir stehen wie angewurzelt, berührt von diesem Anblick bleiben wir eine ganze Weile dort.
Mal abgesehen von den Delfinen und Walen, der Southern Ocean ist für mich mit Abstand das schönste Meer, was ich je in meinem Leben gesehen habe.

Wir trennen uns nur schwer von diesem Ort, aber leider zieht sich der Himmel wieder zu und sieht nach Regen aus.
An der Quaalup Homestead angekommen, haben wir wieder einmal Glück. Es ist noch ein Zimmer frei. Da es ziemlich kalt und nass ist (11°) gönnen wir uns heute Nacht den Luxus in einem Bett zu schlafen.
Und diese Zimmer sind wirklich Luxus. Ein grosses Bett, mit einer richtig guten Matraze, eine Küchenzeile, ein Esstisch, ein kleiner Gasofen und ein ziemlich grosses Badezimmer. Auch eine Wärmflasche liegt parat. Wir fühlen uns pudelwohl, trotz des schlechten, kalten Wetters.

Wir unterhalten uns noch einige Zeit mit Karin, der Besitzerin. Vor 9 Jahren haben sie und ihr Freund diese Homestead im Herzen des Fitzgerald NP gekauft und ein wahres Schmuckstück daraus gemacht.

Eine Regenpause nutzen für, um den liebevoll gestalteten Natur Walk zu laufen. Viele Pflanzen sind mit Schildern gekennzeichnet und auf einem kleinen Aussichtsturm geniessen wir den Anblick dieser schönen Natur.
Als wir zurück zur Homestead kommen, fängt es wieder an zu regnen.
Auf unserer Zimmereigenen Veranda trinken wir noch einen Kaffee mit frisch gebackenen Kuchen.

Da wir Karin mit Eiern aushelfen, bekommen wir am nächsten Tag selbstgebackenes Brot geschenkt. Mmmmh, lecker.
Leider haben wir nicht mehr viel Zeit und für uns steht fest,irgendwann kommen wir wieder und dann bleiben wir für ein paar Tage.

Zum Abschied schenkt Karin mir noch eine Wärmflasche, ein Utensil, welches fest für die nächste Australienreise eingeplant ist.

noch ein paar Bilder...

...und noch mehr

Die Homestead und der Nature Walk...

28. September
Quaalup Homestead - Cheyne -Beach

Wir fahren zum Waychinicup NP, ein Tip von Karin. Als wir am Cheyne Beach ankommen, sehen wir als erstes wieder einen Wal mit einem Kalb.
Nachdem wir uns dort ein bissel umgeschaut haben, fahren wir zu einem Buschcamp, der an einer Flussmündung liegt.
Ich sehe einen Vogel, der dem Willie Wigtail sehr ähnlich sieht, einen Mangrove Fantail. Ich beobachte den Vogel eine Weile, wie er bei seiner Jagd die Schwanzfedern fächert. Ein gutes Foto bekomme ich leider nicht, er ist einfach zu schnell.
Wir sehen noch einen White-breasted Robin und einige White browed Scubwren, diese kleinen Vögel kommen ganz nah, laufen direkt vor unseren Füssen herum und machen einen sehr neugierigen Eindruck. Auch einen Silvereye sehen wir.
Für die nächste Australienreise brauche ich definitv eine bessere Kamera!

Da ich unbedingt noch den Track zum Beach fahren möchte, fahren wir zurück.
Wir verringern den Luftdruck in den Reifen und fahren los.
Zum Beach führt der Track allerdings nicht und es war auch kein Sandtrack.
Dieser Track war unsere grösste Herausforderung. Der Weg ist sehr eng und es gibt einige schwere Stellen zu überwinden. Hätten wir das vorher gewusst, hätten wir uns diesen Track nicht gewagt. Da es unmöglich ist zu wenden, müssen wir immer weiter. Der Weg führt uns immer höher und nah an den Klippen entlang. Es kommt eine grosse Sanddüne, die wir nicht schaffen, wir müssen vorsichtig rückwärts zurück rollen. Wir nutzen die Stelle und drehen um.
Ohne Schäden, mit viel Adrenalin im Körper und erschöpft bewältigen wir das Abenteuer.

White-breasted Robin
white browed Scubwren
Silvereye

29. September
Cheyne Beach - Albany

Shoppingday! in Albany angekommen, wird erstmal ein wenig in der City gebummelt und ein wenig Souvenirs und Mitbringsel gekauft.
Danach schauen wir uns The Whale World an.Für uns rausgeschmissenes Geld. Der kleine anliegende Zoo hinterlässt bei uns ungutes Gefühl in der Magengrube.
Bevor wir zum Panorama Camp fahren, schauen wir uns noch "The Gap" und "The nature Bridge" an.

Der Campground gefällt uns sehr. Wir stehen direkt am Meer, die Pelikan sitzen auf dem Steg und am Abend leuchtet der Mond so hell, dass er sich auf dem Meer spiegelt.

Panorama Campground

...noch mehr Bilder...

30. September
Albany - Nornalup/Walpole (Valley of the Giants Ecopark)

Am frühen Morgen geniesse ich den Sonnenaufgang mit einer Tasse Kaffee. Die Pelikane, die am Abend verschwunden waren, kommen nach und nach wieder. Endlich ist der Himmel mal wieder blau und keine Wolke ist zu sehen. Nach einem Einkauf fahren wir Richtung Tree Top Walk.

Unser erster Stop ist am Shelley Beach. Wir sitzen einige Zeit am Strand und geniessen die Aussicht.
Den zweiten Stop machen wir an einem Chocolate Cafe. Dort gönnen wir uns einen leckeren Schokoladenkuchen aus Schweizer Schokolade. Mhhh,lecker. Auf der Weiterfahrt sehen wir ein Schild, welches den Weg zur "Dinosaurier World" zeigt. Wir sind neugierig und fahren hin. Der Park hat einige Skelette von Dinosauriern, dann noch einige Reptilien und draussen einen kleinen Vogelpark. Ich bekomme Molly, ein Redtailed Black Cockatoo, auf die Schulter gesetzt. Es ist schön, so ein schönes Tier so nah zu sehen, aber am Schönsten sind sie doch in freier Wildbahn.

Da es schon zu spät für den Tree Top Walk ist, beschliessen wir uns heute nur noch das Visitorcenter anzusehen. Danach fahren wir zum Valley of the Giants Ecopark, einem schönen, kleinen und natürlich angelegten Campingplatz.
Eine ältere Dame sitzt am Office, sie ist sehr nett und zeigt uns noch ein paar Walks, die es um den Campinplatz herum gibt. Sie erklärt uns die Stellen, wo wir mit etwas Glück Quokkas (Kurzschwanzkänguru) sehen können.

Nachdem wir alles aufgebaut haben, machen wir den kleinen Walk und sehen tatsächlich zwei Quokkas, sie sitzen unter den Büschen, da es zu dunkel ist, gelingt es mir nicht, schöne Bilder zu machen.
Wir laufen an einem Teich entlang, ein kleiner ausgetretener Pfad zeigt den Weg, rechts Teich, links hohes Gras und Büsche.
Plötzlich höre ich es laut neben mir rascheln und sehe, wie sich eine relativ grosse Schlange, ca einen halben Meter neben mir, hastig ins Gebüsch schlängelt. Ich stehe stocksteif da, ich wollte ja immer mal eine Schlange in freier Wildbahn sehen, nur habe ich mir das irgendwie anders vorgestellt. Nicht so erschreckend nah, sondern eher entspannt aus dem Auto heraus.

Die Schlange hatte einen fast schwarzen Rücken und der Bauch eine grünliche Färbung, als ich später in meinem Tierbuch nachschaue, erkenne ich, dass es eine Tiger Snake war. Mir wird von unseren australischen Nachbarn gesagt, dass ich recht viel Glück hatte und das gleich zweimal, einmal die Quokkas gesehen zu haben und zum anderen, dass die Tiger Snake geflüchtet und nicht angegriffen hat.

Wir haben noch ein schönes Gespräch mit der älteren Dame vom Office, sie zeigt uns noch ein Stelle, an der wilde Orchideen wachsen.

Der Campground

1. Oktober
The Giants - Northcliffe

Wir verabschieden uns von den Campgroundbesitzern, dabei entsteht noch ein schönes Gespräch. Sie erzählen uns, dass ihr Land 40 ha beträgt und es früher eine Cattlestation war. Nach und nach haben sie Bäume gepflanzt, der Natur freien Lauf gelassen und sich dem Umweltschutz verschrieben. Wir konnten spüren, wieviel Herzblut in ihrem kleinen Paradies steckt und wie naturverbunden beide sind.

Als erstes fahren wir heute zum Tree Top Walk. Wir laufen auf einer Brücke, in 40m Höhe und bewundern die riesigen Bäume und den Ausblick. Die Luft hier riecht einzigartig.

Danach fahren wir zu den Tingles Trees. Wir bestaunen diese mächtigen Bäume, es ist einfach herrlich schön hier. Auf dem Weg begegnet uns noch eine kleine Echse.

Wir fahren weiter und wollen uns noch die Fernhook Falls ansehen. Der Weg dorthin gestaltet sich schwieriger, als gedacht. Wir hätten nicht gedacht, nochmal einen Track zu fahren, doch unser Navi führt uns auf eine Strasse, die sich zu einem schwierigen Track gestaltet, eine kleine Wasserdurchfahrt, tiefe Schlaglöcher und einen umgefallenen Baum, gilt es zu umfahren. Aber auch diesen Track schaffen wir ohne Schaden und errecichen unser Ziel.

Beim Suchen des Campgrounds verfehlen wir wohl eine Abfahrt und landen bei einem älteren, urigen Pärchen namens "Armstrongs". Beim Erklären des Weges zum Campgrounds, sticheln sich die beiden mit einem Zwinkern im Gesicht, wie in einer guten Sitcom.

Wir finden endlich den Eco Campground und werden von Kängurus, Papageien und Alpacas begrüsst. Ein schöner Platz, nur die Fliegennetze in der Kitchen könnten ausgebessert werden. Wir sehen vor lauter kleiner Fliegen das Essen kaum.

Zitat

Original von Culcairn
An dieser Stelle ein herzliches Dankeschoen für die Bilder und den Bericht. Bin mir sicher, dass noch reichlich Interessierte diesen Thread verfolgen. So wie ich.

LG Susanne

Dankeschön

Tingle Trees...

2. Oktober
Northcliffe - Busselton

Heute schauen wir uns als erstes die Mammuth Cave an. Very Big!
Es ist unser vorletzter Tag und wir sind traurig, dass unser Abenteuer "Western Australia" bald wieder vorbei ist.

Wir suchen ein Möglichkeit lecker Essen zu gehen und finden in einer Weingegend ein richtig nobles und leckeres Restaurant, dort gönnen wir uns ein sehr leckeres Essen.

In Busselton angekommen, fahren wir auf der Suche nach einen schönen Campingplatz mehrere an, hier gibt es eine grosse Auswahl.
Wir finden einen, der uns gefällt und bekommen einen Platz ganz nah am Strand. Das Zelt bauen wir heute nicht auf, es sieht mal wieder stark nach Regen aus und wir entscheiden im Auto zu schlafen.
Gute Entscheidung, wie sich später herausstellt.

Der Platz bringt uns kein Glück.
Als ich duschen möchte, kommt kein Wasser. Ein Rohrbruch, der gerade behoben wird. Na gut, dann heisst es halt 1 Stunde warten.
Als wir unser Fleisch auf der BBQ - Platte grillen wollen, geht nach ca. 3 min das Gas aus. Das Fleisch ist so gerade eben geniessbar, ein bissel hätte es noch Hitze vertragen können.

Als wir dann entspannt unter unserer Plane am Auto sitzen, wird es stürmig und es fängt an zu regnen. Weil es so windig ist, werden wir auch unter der Plane nass, also bauen wir schnell alles zusammen und verkriechen uns ins Auto.
Am nächsten Morgen sehen wir, dass das Zelt, welches neben uns stand, weg ist. Eine Familie mit mehreren Kindern hat dort gezeltet, sie haben in der Nacht noch alles abgebaut und sind in eine Cabin gezogen. Der Sturm und der regen waren einfach zu heftig für das Zelt.

Gut, dass wir im Auto geschlafen haben

3. Oktober
Busselton - Rockingham

Der letzte Tag mit unserem Auto.
Nachdem wir das Auto gewaschen haben, fahren wir bis nach Rockingham.
Wir kommen am frühen Nachmittag dort an und machen uns erstmal an die Arbeit. Alles was wir wieder mit nach Deutschland nehmen wollen, wird eingepackt, einiges müssen wir entsorgen und einiges überlassen wir TCC.

Der Campingplatz, den wir gefunden haben, ist ganz schön. Zu unserer Verwunderung hoppeln hier einige Kaninchen auf dem Platz herum.
Hier gibt es viele schöne bunte Papageien, wir geniessen ein letztes Mal den Anblick dieser Tiere.

Am Abend gehen wir noch einmal richtig lecker Essen.
Da es nicht mehr nach Regen aussieht, schlafen wir die letzte Nacht im Zelt.