Ich will mein miesmacher sein oder schwarzmaler aber manchmal ist es sehr blauaeugig wenn Leute sagen Ich gehe in Urlaub in Down Under und will das mit Jobben finanzieren oder ich migriere mit Kindern und so.
Worauf laesst man sich ein?
Oft werde ich gefragt, Wie ist Australien.
Man muesste einen Deutschen dann fragen, Wie ist Europa.
Auch werde ich oft gefragt, Australien ist so schoen im TV oder im Urlaub, Wie kann man migrieren.
Als Antwort kann ich nur sagen, vieles ist anders wie man denkt, wenn man versucht hier zu leben.
Da wo wir hinzogen, rund um Sydney, Blue Mountains und Central Coast, da ist Australien ein armes Land.
Sydney sieht gross und modern aus, aber direkt vor den Schranken von Sydney muss man damit leben das Obdachlose (Heutzutage auch Familien mit kleinen Kindern) abtransportiert werden nach Katoomba, um die von der grossen sauberen Stadt weg zu bringen, was man schon ehemals in Frankfurt a./M. kritisiert hat.
In Sichtweite der Harbour Bridge kaempft man schon im Alltag damit das man oft kein Strom hat, Blackouts sind Alltag, oft kein Trinkwasser hat, entweder sind die alten verrotteten Leitungen geplatzt und keiner repariert es weil kein Geld da ist oder als Wassser ist sowieso nur Regenwasser da fuer Essen und Trinken.
DAS hier ist das Australien, das ich in den letzten Jahren kennen gelernt habe, ein armes Land wo man um's ueberleben kaempft.
http://www.dailytelegraph.com.au/newslocal/cent…p-1226677448089
http://www.dailytelegraph.com.au/newslocal/cent…p-1226677221056
Meine (australische) Frau arbeitet jetzt in einem Programm vom Staat in dem Muetter ohne Schulabschluss darauf trainiert werden ins Leben einzusteigen, Jobsuche, Wohnungssuche, diese Dinge.
Es ist ein Alptraum und so frustrierend.
Australien ist ein armes Land und die Verhaeltnisse sind hart.
Nach unserem Umzug haben wir auch 6 Jahre gekaempft bis wir das erste mal eine Basis hatten das wir keine Angst mehr hatten mussten jeden Monatsende, die Wohnung zu verlieren oder das ich wieder zurueck nach Deutschland muss.
Meine Partnerin ist Australierin und durch sie habe ich nur Kontakt zu Australiern in Penrith und den Blue Mountains und da sind viele die keinen festen Job haben, oder jedes halbes Jahr von Job zu Job ziehen, oder mit 'nem Schild auf der Strasse stehen "Suche Arbeit".
Und das ist nur die Spitze des Eisberges.
Im alltag ist da noch viel mehr, von im Laden verdorbenes Fleisch in den Blue Mountains weil man beim Transport die Kuehlaggregate aus hat um Transportkosten zu sparen, Autos die man gebraucht kauft und erst noch repariert werden muessen weil man reingelegt worden ist (Volkssport in Australien ist Leute bescheissen, das man mehr humorig als moralisch sieht), Mietswohnungen mit kaputten Rollos oder kaputten Trockner oder Schimmel und man kann dem Realestate Agent 100mal anrufen und nix passiert weil der nur dazu da ist einen ruhig zu halten waehrend der Hausbesitzer kein Geld ausgeben will usw usw usw.
Das hier ist nicht Deutschland.
Vieles ist anders, und anders geregelt, und oft nicht geregelt.
Und hier leben ist anders wie Urlaub machen in Oz.
Ich habe das Gefuehl das viele das nicht verstehen.
Viele liebe Gruesse von einem der es gepackt hat, aber es nicht nochmal machen wuerde wenn ich gewusst haette wie hart es ist, hier einen Anfang zu finden.