Reisebericht Western Australia & Northern Territory 2025

  • Lange Zeit ohne vernünftiges Netz. Daher ein etwas längerer Bericht. Wer ihn lesen mag … viel Spass … wer nicht, auch ok

     Norton Summit … ja, Staircase to the moon haben wir dieses Mal ausgelassen. Hatten wir im 2015.


    Die Fahrt zum James Price Point war toll. Zwar zum Teil recht bumpy, aber die Abschnitte mit tiefem, rotem Sand machten echt Spaß. Leider, und zu unserem Erstaunen, waren praktisch alle Spots sehr, sehr gut besucht. Unglaublich, wohin die Gray Nomads ihre fetten Caravans überall hinziehen. Aber was soll’s, jeder hat das Recht. Uns war’s zu voll und wir sind wieder zurückgefahren. Aber erst besuchten wir noch kurz die Willie Creek Perlenfarm.


  • Letzter Stopp vor der Gibb war also Derby.

    Was hier sofort auffällt, ist das große Leuchtschild am Ortseingang, auf dem vor allen möglichen Verbrechen gewarnt wird. Einbruch, Diebstahl, Gewalt … scheint uns nicht der sicherste Ort zu sein. Ganz allgemein haben wir das Gefühl, dass die Sicherheit seit unserem letzten Besuch in AU doch sehr zurückgegangen ist. Traurig.

    Erster Tag auf der Gibb River Road. Die alte, legendäre Tafel, die zeigte, welche Abschnitte befahren werden können, wurde durch eine neue ersetzt. Die alte Tafel ist zwar noch da, aber nur noch als Deko. Irgendwie schade. Nach etwas über 100 Km bogen wir ab und kamen nach kurzer Fahrt in der Windjana Gorge an. Dem ersten Stopp auf der Gibb. Auf dem Campground, direkt vor der imposanten Felswand, bauten wir unser Nachtlager auf und starteten die kurze Wanderung in die Gorge. Es hatte noch sehr viel Wasser, Krokodile sahen wir nicht. Aber eine große Warntafel. Anscheinend hat sich in der letzten Wet Season ein (oder mehrere) Saltied in die Gorge verirrt.

    Der Campground füllte sich mehr und mehr. Viel mehr Leute als das letzte Mal, als wir hierher waren, zur selben Jahreszeit. Hier zeigte sich, dass es halt mittlerweile viel mehr Firmen gibt, die entsprechende Fahrzeuge anbieten und das Befahren solcher Strecken erlauben . „Broom and Beyond Camper“, „WA Experts“, „Redsands“, „Allstar 4WD“, „Red Dirt“, „Overlander“ und auch zwei oder drei von denen ich noch nie gehört habe … alle waren vertreten. Wird sich wohl künftig positiv auf die Preise auswirken.


  • Zurück auf die Gibb. Etwa 70 Km weiter bogen wir in die 4WD-Piste ein, die uns zum Mount Hart Homestead bringen sollte. Ungefähr zu Beginn gleich die härteste Stelle. Ca. 20 Meter tiefer Schlamm. Ein, mit Aufhängungsbruch am Trailer gestrandeter Aussi, zeigte uns die sicherste Linie und mit 4Low und Diffsperre pflügten wir uns durch. Die restlichen Watercrossings dagegen waren harmlos, maximal 40 cm tief. Das Auto aber hatte eine stattliche Schlammpackung bekommen.

    Nach einer Wanderung im NP kühlten wir uns in einem wunderschönen, croc-safen River mit Pools und kleinen Wasserfällen ab, bevor wir den Campground bezogen.

    Über die gleiche Piste ging es nach dem Morgenessen wieder zurück auf die Gibb River Road. Wieder die vielen Flodways, die es zu durchqueren galt, und zum Schluss wieder den Endgegner, Mudhole. Augen zu und durch, und wieder alles vollgesaut.

    In einem Flodway auf der Gibb machten wir halt, um mit dem Wasser aus dem Bach das Auto grob zu waschen.

    Irgendwas am linken Vorderrad klang komisch. Stoppen, inspizieren, Problem gefunden. Eine Kunststoffabdeckung im Radkasten hatte sich losgerissen und schliff auf dem Rad. Nichts, das man nicht mit einem Schweizer Taschenmesser und ein paar Kabelbindern fixen kann.

    Unser Ziel war die Bell Gorge. Nach einem kurzen, aber steinigen Weg erreichten wir den ersten Pool. Wir wollten aber zum tieferen und mussten dafür die Felsen runterkletterten. Die Anstrengung lohnte sich. Wunderbar kühles Wasser direkt unter dem Wasserfall. Wieder ein traumhafter Tag im traumhaften Australien.


    Einmal editiert, zuletzt von Aendu (17. Mai 2025 um 07:37)


  • Eigentlich wollten wir für zwei bis drei Tage das Mornington Wilderness Camp besuchen. Aber Cyclone Ellie hat so viel Schaden angerichtet, dass das Camp für 2025 komplett für Besucher geschlossen bleibt. Ok, wieder mal eine Planänderung, aber das kennen wir ja bereits.

    Beim Mt Barnett Roadhouse tankten wir, kauften ein paar wenige Lebensmittel ein und konnten den Müll der letzten drei Tage entsorgen. Hier kauften wir auch das Permit für Camping und Besuch der Manning Gorge.

    Um zu den Wasserfällen zu gelangen, musste erst ein Fluss durchschwommen werden. Damit die Sachen trocken bleiben, standen am Ufer halbierte Fässer bereit. Witzige Sache. Nach einer gut einstündigen Wanderung durch teils recht steiniges, unwegsames Gelände, definitiv nichts für Jedermann, erreicht man den wunderschönen Wasserfall mit verschiedenen Pools. Der Weg hatte sich also ausbezahlt.


  • Weiter auf der Gibb River Road, eine etwas längere Strecke, da es dazwischen eigentlich nicht viel gibt.

    Bei der Ellenbrae Station machten wir eine Pause und probieren die berühmten Scones, etwas, das man anscheinend unbedingt probiert haben sollte. Sie werden es wissen, denn in der kurzen, sechs Monate langen Saison verkaufen sie schließlich über 21‘000 Stück! Wirklich lecker!

    Etwas weiter stand die erste größere Flussdurchquerung an. Durack River Crossing. Am anderen Ende machten wir Halt, um uns etwas umzusehen, und Frauchen entdeckte tatsächlich ein Krokodil. Nur ein paar wenige Meter neben der Straße lauerte es im Wasser, tauchte dann aber gleich wieder ab. Scarry!

    Home Valley Station, unser Lager für die nächsten zwei Tage. von hier schreibe ich diesen Bericht.

    Hier waren wir bei unserer letzten Reise bereits. Damals konnte man in der offenen Bar lecker essen. Dieses Mal wird das aber nichts, der Koch für die Saison ist noch nicht da. Auch sonst scheint alles noch etwas improvisiert, ist halt erst anfang Saison und im Outback laufen die Dinge etwas langsamer.

    … stay tuned …

  • Toller Bericht, tolle Fotos - weiter machen !

    wir waren 2016 dort. Bell Gorge, super.

    Mt.Barnett hätten wir gerne übernachtet aber sie durften niemand beherbergen, denn Brände weiter im Norden drohten sich auszubreiten. Immerhin einen lecker FlatWhite konnten wir dort genießen.

    Überhaupt waren viele Locations wegen Saisonende schon geschlossen ( Ende Oktober )

    und in Derby, alles sehr weitläufig und kaum wer auf der Straße zu sehen. An Kriminalität hätten wir dort als letztes gedacht.

    [SIZE=10]RIDE ON for IT'S A LONG WAY TO THE TOP...[/SIZE]

  • Toller Bericht, tolle Fotos - weiter machen !

    und in Derby, alles sehr weitläufig und kaum wer auf der Straße zu sehen. An Kriminalität hätten wir dort als letztes gedacht.

    Dem kann ich mich nur anschließen
    Deinen Bildern nach zu urteilen hat sich dort seit 20 Jahren nicht wirklich viel geändert
    Ausser...
    Dass in der Manning Gorge jetzt Blaue Kanister für den Gepäcktransport über den Fluss bereitgestellt werden, wir improvisierten damals mit unserem Abwascschaffel...

    Jedenfalls danke für den Bericht

    Ambrosius

    Auffällig nur, dass kaum jemand über die Lennard Gorge berichtet, die Zufahrt war 2004 fast unpassierbar (zumindest einige Aussies und wir drehten um), soll aber jetzt ausgebessert sein

  • An Kriminalität hätten wir dort als letztes gedacht.

    Leider doch. Und nicht nur dort. Unsere Erfahrungen bisher: Alice Springs ist ja bekannt, dass es dort im Moment heikel ist. Auf der Tanami solle man es vermeiden in die Yuendumu Community zu fahren, nicht mal um nur zu tanken, im Fitzroy Crossing Camping patrulierte die ganze Nacht die Security … und das schärfste … Coles und andere Ketten haben seit etwa Novemder letzten Jahres nicht mal mehr ganz normale Küchenmesser im Regal. Nachzulesen z.B. hier https://www.reddit.com/r/perth/commen…kitchen_knives/

    Klar, überall auf der Welt hat es Spinner und es passieren die komischsten Dinge.

  • Ich freue mich wirklich, dass du dir so viel Mühe machst ! Das sind schöne Erinnerungen ... Vom Windjana Gorge Campground aus haben wir fast das gleiche Foto mit den Felsen im Abendlicht <3

    Weiterhin gute Fahrt !

  • Ich freue mich wirklich, dass du dir so viel Mühe machst ! Das sind schöne Erinnerungen ... Vom Windjana Gorge Campground aus haben wir fast das gleiche Foto mit den Felsen im Abendlicht <3

    Weiterhin gute Fahrt !

    Wir auch ;).

    Ich finde auch, dass Du Dir echt viel Mühe machst mit dem Bericht und mein Mann und ich lesen gerne mit:!:Allerdings macht es die Sehnsucht nach DownUnder nicht geringer, auch wenn sich dort sicher einiges verändert hat und ich nicht weiß, ob wir vielleicht doch bei unserer neunten Tour evtl. enttäuscht wären. Aber ich glaube wir könnten uns damit gut arrangieren und würden die Zeit trotzdem genießen.

  • Enttäuscht sind wir keine Minute! Es ist einfach augenscheinlich, dass sich in den letzten Jahren auch hier einiges verändert hat. Zum Teil zum Guten, zum Teil (in unsereren Augen) zum weniger Guten.

    Aber es ist wie überall im Leben. Entweder ist das Glas halbvoll oder halbleer … unser Glas ist immer halbvoll :)

    … und immer noch haben wir fast vier Wochen in Downunder :flag

  • Aber es ist wie überall im Leben. Entweder ist das Glas halbvoll oder halbleer

    Hallo Aendu!

    Auch schließe mich an und schreibe ganz groß DANKE !

    Bei mir ist das Glas immer halb voll, das macht das Leben ungemein leichter😊.

    Euch weiterhin gute Fahrt, und Gruß aus (z. Z. ) Aus euerer Heimat 🇨🇭, Jindra

  • Hallo, Wir sind neu im Forum und verfolgen die Reise durch Westaustralien. Mit Schrecken haben wir gelesen, dass die Campgrounds in Western Australia lange im voraus gebucht werden sollten. Wir waren bereits 4 mal in Australien und hatten noch nie Probleme kurzfristig einen Stellplatz zu bekommen. Ist das tatsächlich so? Wir starten Ende Oktober in Perth und möchten die Küste hoch Richtung Broome. Wie sind eure Erfahrungen?

  • Hallo Iris, herzlich willkommen ! Für deine Frage wäre es sinnvoller, einen eigenen Thread auf zumachen. Hier ist der Reisebericht von Aendu und die Antworten würden das Thema sprengen.

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