Gestern abend auf Kabel1

  • kam mal eine Doku der umgekehrten Variante:

    Kanadisches Ehepaar mit Kind (er - glaub ich - Diplomat... ich hatte zu spät zugeschaltet) will in Deutschland Fuss fassen. Für ihn kein Problem, da er hier arbeitet (bzw. nen Arbeitgeber hat), für das Kind ebensowenig, da es eine internationale Schule besucht und entsprechend integriert wird. Aber Frau Mama (hab leider nicht genau mitbekommen, was für eine Art "Designerin" sie war) wars ein Problem. Sie hatte noch keine Arbeit, war also Hausfrau und konnte kein Wort Deutsch (außer bitte und danke und guten Appetit). Ihre Auflage war (um eine Aufenthaltsgenehmigung zu bekommen), 630 Stunden Deutschkurs - um den zu umgehen, innerhalb von 2 Monaten soviel Deutsch lernen, dass sie sich einfach verständigen kann... tja. Hat sie nicht geschafft.

    Und da sie sich durch diese Vorschriften "brüskiert" fühlte, ist die Familie dann nach Luxemburg ausgewichen...

    Wie war das doch gleich? Wenn man nach Australien will, muss man nen Englisch-Test ablegen (für die meisten Visa-Arten). Und Deutschland machts genauso - und eine Familie aus den "oberen Schichten" fühlt sich da vor den Kopf gestoßen? Gleiches Recht und gleiche Pflicht für alle. Warum sollten diese Regelungen nur für "Familien bzw. Immigranten aus anderen nationalen und politischen Schichten" gelten (so in der Art formulierte das der Moderator - so dass man wusste, er meinte Einwanderer aus der Türkei, Pakistan usw. - aber warum sollte das für Kanadier denn auch gelten? Die "Ärmsten"... völlig unverstanden!)

    Ohne Worte. Tut mir leid. :baby: Entweder gilts für alle oder für keinen... oder was meint Ihr?

    PS: Damit, dass man in D leichter (und schneller) ein Haus kaufen kann als ein gepanzertes Auto (in dem Fall Audi), hatten sie wohl auch ein Problem. Hmm... ?(

    Einmal editiert, zuletzt von fernweh (17. September 2006 um 12:34)

  • Ich habe diese Sendung leider nicht gesehen (nur die Vorschau), aber ich teile diese Meinung eigentlich nicht. Ohne jeden Zweifel wird die gute Frau Deutsch lernen müssen, wenn sie sich in Deutschland integrieren und wohlfühlen will. Der Meinung bin ich auch und ich denke auch nicht, dass es förderlich ist, in ein Land einzuwandern und dessen Sprache nicht lernen zu wollen (zur Konversation sollte es meiner Meinung nach schon ausreichen für den Anfang, wie will man sonst seine Sachen erledigen?). Nur rein technisch gesehen wundert es mich, dass man von der Frau, die ja sicherlich als Partnerin ihres Mannes einwandert, der auch für die Familie aufkommt, einen Sprachtest durchführen möchte.

    Ich wandere als Partnerin eines Australiers nach Australien ein und muss keinen Sprachtest machen. Das ist zumindest die Aussage der Botschaft. Es würde mich aber auch nicht stören, wenn ich einen machen müsste. Ich halte das schon für sinnvoll.

    Bitte verbessert mich, wenn ich da was falsch verstanden habe, aber wieso muss diese Frau einen Sprachtest machen? Und wieso kenne ich soviele Ausländer in Deutschland, die nur schlecht bis kaum Deutsch sprechen? Warum müssen die das nicht machen? Gibt es für Kanadier andere Bestimmungen? Gibt es das in Deutschland nicht, dass der/die Partner/in nach Deutschland einwandern darf aufgrund des Visums/Staatsangehörigkeit des eigenen Partners (in diesem Falle wäre der Mann der Sponsor gewesen)?

    Viele Grüsse,
    Nelly

    [COLOR=green]Mein Motto: Where there's a will, there's a way.[/COLOR]

  • Zitat

    Original von fernweh
    Kanadisches Ehepaar mit Kind (er - glaub ich - Diplomat... ich hatte zu spät zugeschaltet) (

    Hi Fernweh, Hallo Leute,
    nee - er war Unternehmer (irgendwas mit Elektronik) und wolte hier eine Niederlassung gründen und Arbeitsplätze schaffen. Ich fands am Ende schon traurig, dass das Ganze daran gescheitert ist, weil sie den Deutschkurs mitmachen sollte. Irgendwie hätte sie schon Englisch gelernt (sie war ja auch nicht abgeneigt), fand nur diesen Zwang unsinnig... und genau das ist es, was auch Nelly sagt. Es gibt in Deutschland genug Leute, die keinen Fatzen dieser Sprache verstehen und dennoch hier leben dürfen.
    Und erinnert euch an diesen "Musiker" der nach Spanien ausgewandert ist und dort seine family vom Singen mit dem Keyboard aushalten wollte... er und die Frau konnten auch kein Spanisch (und kein Englisch) und ich glaube auch nicht, dass das irgendwie Bedingung ist, um nach Spanien auswandern zu können.

    Es gibt schon eigenartige Bestimmungen... hüben wie drüben!

    Thomas

    PS Ich erinnere mich an eine Gasthausbesitzerin in Südafrika. Sie erklärte uns ganz stolz, dass sie schon über 20 Jahre in Südafrika lebt... als sie aber telefonierte (wir wollten wissen, wo eine Wäscherei sei) mußten wir feststellen, dass ihr English nich so der Hit war... und wir wunderten uns nicht mehr, dass ihre einheimischen Angestellten Deutsch lernen mußten... Den Anspruch hätte ich schon selbst für mich: wenn ich in einem anderen Land leben möchte, dann sollte ich auch die Sprache dort beherrschen.

    Einmal editiert, zuletzt von 2nd_sky (17. September 2006 um 22:06)

  • Sie musste den Sprachtest machen (bzw. sollte ihn machen), weil sie es nicht geschafft hat, innerhalb der ihr zugestandenen 8 Wochen soviel (bzw. sowenig) Deutsch zu lernen, dass sie sich im Alltag ein bisschen zurechtfindet und auf einfache Fragen antworten kann (bzw. welche stellen kann).

    Diese Möglichkeit mit den 8 Wochen wurde ihr gegeben, um den Zwangs-Deutschkurs zu umgehen. Sie hat es aber nicht geschafft, sich in den 8 Wochen ein bisschen Deutsch anzueignen. Was ich nicht verstehe. Wenn ich 8 Wochen lang tagtäglich nur deutsch höre (weil Männe auf Arbeit und Kind in der Schule - ergo niemand da, der mit einem die Muttersprache spricht), dann schnappe ich doch automatisch und mit nem bisschen Willen genug auf, um klar zu kommen? Erst recht, wenn ich ein Ziel vor Augen hab.

    Nun gut. Bedenken wir, dass auch dies wieder eine Doku von Privatsendern war - und wir nicht genau wissen, wie hoch der Wahrheitsgehalt dieser Ausstrahlung war/ist.

    Ich bin trotzdem der Meinung - wie einige meiner "Vorredner" :] - dass das selbe Recht und dieselbe Pflicht für alle gelten sollte. Dieses neue Gesetz dient ja der besseren Integration. Und das find ich gut. Szene aus meinem direkten Umfeld: In der Klasse eines meiner Söhne war ein türkisches Mädchen (ist ja nichts besonderes). Aber während der gesamten Schulzeit bis zum Schulabschluss war bei Elternabenden und irgendwelchen schulischen Anlässen dasselbe Bild: der Papa sitzt mit in der Gruppe der anderen Eltern - und lauscht auch der Lehrerin etc. Aber versteht kein Wort, sondern muss sich alles von seiner Tochter übersetzen lassen. Die Kinder sind überhaupt die einzigen, die deutsch sprechen - die Eltern reden kein Wort deutsch, obwohl sie seit knapp 10 Jahren hier in Deutschland wohnen - die Kinder wachsen 2sprachig auf (die Mutter hab ich übrigens nie zu Gesicht bekommen. Vielleicht gehört das zu deren Religion. Es ist aber eine Mutter vorhanden, das weiß ich). Inzwischen hat das Mädel die Schule abgeschlossen und wurde von ihrem Papa wieder zurück in die Türkei geschickt (weshalb, können wir alle nur vermuten).

    Ich denke also schon, dass diese Sprachtest als Bedingung für die Einwanderung in ein Land recht sinnvoll sind. Zumindest einer der "Ernährer" der Familie sollte der Sprache des gewählten Landes einigermaßen mächtig sein. Das begründet sich doch schon aus der behördlichen Perspektive. Man kann doch nichts erledigen, wenn man die Formulare, Straßenschilder, Behördenpost etc. nicht lesen kann...

    Nur weil jemand genügend "Kleingeld" auf den Tisch legt, soll man ihm nen roten Teppich ohne Vorschriften ausrollen? Das ist nicht fair den anderen gegenüber und diskriminiert diejenigen, die mit weniger Mitteln einreisen und sich nicht "freikaufen" können...

    8)

  • Nur weil jemand genügend "Kleingeld" auf den Tisch legt, soll man ihm nen roten Teppich ohne Vorschriften ausrollen? Das ist nicht fair den anderen gegenüber und diskriminiert diejenigen, die mit weniger Mitteln einreisen und sich nicht "freikaufen" können...


    [COLOR=blue]Dem kann ich auch nur zustimmen!!!

    Gruß Gienny[/COLOR]

  • Ich habe den Eindruck, dass wir aneinander vorbei reden, Fernweh.

    Ich bin ebenfalls der Meinung, dass Einwanderer in Deutschland einen Sprachtest machen sollten, um eine minimale Kommunikation wenigstens zu garantieren.

    Was ich bisher nur nicht verstanden habe, ist warum man ausgerechnet einem kanadischen Pärchen, die offenbar auch ganz gut gestellt waren und einen Mann haben, der die Familie ernährt, somit Deutschland auch nicht zur Last fallen, einen Deutsch-Test vor die Nase hält und anderen Ausländern nicht? Da ja gleiches Recht für alle gelten soll, verstehe ich diese Auflage für nur dieses Pärchen nicht.

    Seit wann ist das denn so, dass Einwanderer in Deutschland einen Test zur Sprache machen müssen? Das wäre ja sehr wünschenswert. Kann ja noch nicht lange her sein, dass dieses Gesetz erlassen worden ist ...

    Viele Grüsse,
    Nelly

    [COLOR=green]Mein Motto: Where there's a will, there's a way.[/COLOR]

  • Hallo, Nelly,

    wie ich es verstanden habe, gibt es diese Regelung mit dem Deutsch-Test für Einwanderer seit 01.01.2005 - wenn ich mich bei dem Beitrag im Fernsehen nicht verhört habe. Es ging da expliziet um die Region Starnberger See... ich weiß also auch nicht mit Sicherheit, ob diese Vorschrift in allen Bundesländern eingeführt wurde oder nur einigen.

    Nö, aneinander vorbei reden wir - glaub ich - nicht. Ich glaub schon, ich verstehe, was du meinst :D

  • Vielen Dank für die Erläuterung, Fernweh!

    :D :D :D

    Es wäre für mich undenkbar, in ein Land einzuwandern, dessen Sprache ich nicht mal im Ansatz beherrsche. Ich würde mich gar nicht wohl fühlen.

    Mal sehen, was diese tolle Sendungen noch für Leckerbissen bereithalten. Jetzt hatten wir schon ein Pärchen, welches 760.000 Euro in ein Hotel investiert ohne eine Aufenthalts-, gewschweige denn eine Arbeitserlaubnis zu besitzen. Dann wären da noch die Schuldenflüchtlinge, die es nach Spanien verschlagen hat - da musste ich besonders lachen. Ihr Traum war es ja, mehr Zeit für die Famile zu haben ... Es hat ihnen aber offensichtlich keiner gesagt, dass es hier eine mindestens 40-Stunden Woche gibt(+ unbezahlte Überstunden, die gerade in der Touristen-Branche nicht unerheblich sind), deren Arbeitstage auch noch durch eine sehr lange Mittagspause unterbrochen wird. Fazit: Man ist sehr lange auf den Beinen und sieht für umso mehr Zeit seine Familie nicht. Das hätten sie wirklich vorher wissen können. Das man in Spanien auch nur ein, im Vergleich zu anderen europäischen Ländern, geringes Einkommen hat auch. Und dann noch als Schlagersänger, in einer Branche, in der nur wenige Erfolg haben. Sehr vernünftig war auch die Idee sich gleich ein grosses Auto auf Pump zu kaufen, von dem Geld, welches man über lange lange Zeit nicht verdienen wird. Hat mich auch sehr gewundert, dass die Bank das finanziert hat. Es ist nämlich relativ schwer hier einen Ratenkauf oder Kredit genehmigt zu bekommen. Das sind echte Erfolgsgeschichten ...

    In einem anderen Forum habe ich vor kurzem in einer Signatur gelesen - und den Spruch fand ich richtig gut - 'Der Weg des Misserfolges ist von lauter Erfolgserlebnissen gepflastert'. Da musste ich unweigerlich an diese Auswander-Sendungen denken ... :))

    [COLOR=green]Mein Motto: Where there's a will, there's a way.[/COLOR]

  • Zitat

    'Der Weg des Misserfolges ist von lauter Erfolgserlebnissen gepflastert'.

    LOL

    Der ist gut. Auch ne Art, die Dinge zu sehen ... hihi

    Einmal editiert, zuletzt von fernweh (18. September 2006 um 15:28)

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